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Papst, Exorzimus... Herrjeh!


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Revisionsrechtlich wurde das Urteil ja leider nicht überprüft.

 

Es wird einen Grund dafür geben.

 

Ja, die Angeklagten haben keine Revision eingelegt.

 

Also werden die Angeklagten dafür Gründe gehabt haben.

 

Ja, sie haben das Urteil als Wille Gottes hingenommen.

 

Oder sie haben eingesehen, dass sei Dreck am Stecken haben und die kirchliche Obrigkeit, die ja auch tief verstrickt war, wollte nicht noch mehr Aufsehen.

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Ja, sie haben das Urteil als Wille Gottes hingenommen.

 

Das hast dem Bistum Würzburg die Revisionskosten für die beiden PFarrer erspart.

 

Das vermag ich mangels genauer Kenntnis der Urteilsbegründung nicht zu beurteilen.

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Oder sie haben eingesehen, dass sei Dreck am Stecken haben und die kirchliche Obrigkeit, die ja auch tief verstrickt war, wollte nicht noch mehr Aufsehen.

 

Das haben sie damals sicher nicht eingesehen, sonst hätten sie bei dem Anneliese-Michel-Kult, der danach losgetreten wurde, nicht mitgemacht.

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Oder sie haben eingesehen, dass sei Dreck am Stecken haben und die kirchliche Obrigkeit, die ja auch tief verstrickt war, wollte nicht noch mehr Aufsehen.

 

 

Bischof Stangl war ein redlicher Mann, der im Zuge des Falles Anneliese Michel von seinem Amt zurücktrat und wenig später nach schwerer Krankheit verstarb.

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Ja, sie haben das Urteil als Wille Gottes hingenommen.

 

Das hast dem Bistum Würzburg die Revisionskosten für die beiden PFarrer erspart.

 

Das vermag ich mangels genauer Kenntnis der Urteilsbegründung nicht zu beurteilen.

Ich glaube eher dass meine These von der Peinlichkeitsvermeidung der Obrigkeit stimmt, die sich mühselig und erbärmlich herausgelogen hat:

Durch seinen Sprecher lässt der Bischof von Würzburg nämlich kurz nach dem Tod Anneliese Michels verlauten: “Wir haben von allem nichts gewusst! ... Uns wurde der Fall erst nach dem Tode des Mädchens bekannt. Ich habe niemanden die Genehmigung zu den Exorzismus-Gebeten erteilt” (Welt am Sonntag, 25.7.1976).

Tatsächlich hatte Bischof Stangl aber in seinem offiziellen Brief an Pater Arnold Renz vom 16.9.1975 geschrieben: “Hiermit beauftrage ich nach reiflicher Überlegung und guter Information H. H. P. Renz, Salvatorianer, Superior in Rück-Schippach, bei Fräulein Anna Lieser [ = Deckname für Anneliese Michel (“Anna Lieser” als Verfremdung von “Anneliese”) aus Gründen der weitmöglichsten Geheimhaltung] im Sinne von CIC can. 1151 § 1 zu verfahren. Mein Gebet gilt seit längerer Zeit diesem Anliegen. Möge Gott uns helfen! Ich danke aufrichtig für diesen Einsatz. Mit herzlichen Segenswünschen; gez. Josef Bischof von Würzburg” (nach Kaspar Bullinger, Anneliese Michel und die Aussagen der Dämonen, zit. bei www.anneliese-michel.de.ms; auch bei Wolff, S. 21; (4)). Und wohl aufgrund der eindeutigen Beweislage wird dies mittlerweile auch offiziell zugegeben. So heißt es unmissverständlich in einer offiziellen Presseerklärung der Deutschen Bischofskonferenz am 15. November 2005, kurz vor dem Kinostart von Der Exorzismus von Emily Rose: “Pfarrer Alt ersuchte im Sommer 1975 um die Erlaubnis zum Großen Exorzismus. Der damalige Bischof von Würzburg Josef Stangl erteilte diese nach Vorlage eines Gutachtens des Jesuiten P. Adolf Rodewyk, und P. Arnold Renz erhielt die Erlaubnis zur Durchführung.” Im Jahr 1976 log man noch: “Wir haben von allem nichts gewusst” (siehe oben).

Quelle

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Oder sie haben eingesehen, dass sei Dreck am Stecken haben und die kirchliche Obrigkeit, die ja auch tief verstrickt war, wollte nicht noch mehr Aufsehen.

 

 

Bischof Stangl war ein redlicher Mann, der im Zuge des Falles Anneliese Michel von seinem Amt zurücktrat und wenig später nach schwerer Krankheit verstarb.

 

Die Dame in der Kittelschürze hat vor laufenden Kameras triumphiert, dass den Bischof damit die gerechte Strafe der Dämonen getroffen hätte. Ich weiss aber nicht mehr, warum sie auf ihn so schlecht zu sprechen war.

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Diese Website kommt mir ziemlich merkwürdig vor, so merkwürdig, dass ich sie nur widerwillig als Quelle heranziehen würde, obwohl die zitierte Darstellung soweit ich das jetzt übersehe richtig ist.

 

Merkwürdig ist auch diese Seite, aber da kann ich davon aúsgehen, dass hier gegen Tatsachen angegeifert wird. Die Zeitschrift Timor Domini erscheint im Christiana-Verlag, der ein sehr fundamentalistisch katholisches Programm hat.

 

http://www.christiana.ch/abashop?i=om1yPJH...;y=td1999-3.htm

 

 

PS:

Ich sehe gerade, dass der Beginn der Seite ein Artikel über den katholischen Theologen Herbert Haag ist. Ich finde zwar interessant, womit er katholische Fundamentalisten verärgert, aber diesen Artikel meine ich nicht. Nach ausgiebigem Scrollen gelangt man zu einem anderen, der mit "neues Komplott gegen den Exorzismus" überschrieben ist. Dieser Artikel befasst sich mit dem Fall Klingenberg.

bearbeitet von Julius
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Ein ZItat aus diesem Artikel:

 

Die Modernisten, die so leichtfertig dem Teufel den Rücken kehren, könnten eines Tages von jenem eingeholt werden. Dann gnade ihnen Gott.

 

B)

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Ich habe noch ein bisschen weiter gestöbert und eine Stellungnahme des beteiligten Exorzisten Pfarrer Ernst Alt persönlich aus dem Jahr 2004 gefunden: Steht auf Seite 12, ich weiss nicht, ob und wie man dorthin direkt verlinken kann.

 

http://www.christiana.ch/abauserimage/td20...me=td2004-1.pdf

bearbeitet von Julius
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Ich habe noch ein bisschen weiter gestöbert und eine Stellungnahme des beteiligten Exorzisten Pfarrer Franz Alt persönlich aus dem Jahr 2004 gefunden: Steht auf Seite 12, ich weiss nicht, ob und wie man dorthin direkt verlinken kann.

 

http://www.christiana.ch/abauserimage/td20...me=td2004-1.pdf

Elima ist ja unsere Latein-Expertin. Aber auch ich bin sicher, dass der Titel der Zeitschrift "Timor Dei" nicht richtig mit "Die Furcht Gottes (vor dem Teufel)" übersetzt wäre. B)

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Ich habe noch ein bisschen weiter gestöbert und eine Stellungnahme des beteiligten Exorzisten Pfarrer Franz Alt persönlich aus dem Jahr 2004 gefunden: Steht auf Seite 12, ich weiss nicht, ob und wie man dorthin direkt verlinken kann.

 

http://www.christiana.ch/abauserimage/td20...me=td2004-1.pdf

Elima ist ja unsere Latein-Expertin. Aber auch ich bin sicher, dass der Titel der Zeitschrift "Timor Dei" nicht richtig mit "Die Furcht Gottes (vor dem Teufel)" übersetzt wäre. B)

 

 

 

Timor dei: der Genitiv "dei" kann (zumindest theoretisch) entweder Genitivus subjektivus sein: das würde bedeuten: die Furcht Gottes (= Gott fürchtet sich vor jemandem oder etwas) oder Genitivus objektivus, i.e. die Furcht vor Gott.(also jemand fürchtet sich vor Gott). Als weitere Bedeutung für "timor" gibt der Georges (Handwörterbuch der lat. Sprache) auch: Besorgnis, Furchtsamkeit an.

 

 

 

Übrigens können hier noch mehr Leute Latein. MartinO ist sicher noch näher dran.

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Die Zeitschrift heisst aber nicht Timor Dei. :ph34r:

 

 

 

Ich hatte den Link nicht nachgeschaut. Grammatikalisch ist da kein Unterschied und "Dominus" (mit großem Anfangsbuchstaben steht wie das Hebräische "Adonai" und das griechische "Kyrios" im AT für Gott (und im NT für Jesus Christus). Zufrieden?

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Die Zeitschrift heisst aber nicht Timor Dei. :ph34r:

 

 

 

Ich hatte den Link nicht nachgeschaut. Grammatikalisch ist da kein Unterschied und "Dominus" (mit großem Anfangsbuchstaben steht wie das Hebräische "Adonai" und das griechische "Kyrios" im AT für Gott (und im NT für Jesus Christus). Zufrieden?

 

 

Sehr. Danke.

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Die Zeitschrift heisst aber nicht Timor Dei. :ph34r:

Timor Domini. Witzig, wie so ein Gedächtnis funktioniert. Eigentlich müsste sie "Timor Diaboli" heißen.

 

Das Interview mit diesem Pfarrer Alt hab ich mal gelesen. Der hat ja echt ein Rad ab.

 

Anneliese war klar denkend und hat klare Urteile gefällt. Es gibt keinen Grund, an ihrer Entscheidung, Sühne leisten zu wollen, zu zweifeln. Ein gewichtiges Moment kommt hinzu. Sie hatte Auditionen und wurde vom Himmel einerseits getröstet, andererseits aber auch in ihrer Opferhaltung bestärkt und gefor-dert. Ihre Sühnehaltung ist sicherlich nur zu verstehen, wenn man diese Vorkommnisse mitbedenkt. Daraus geht eine tiefe innere Bin-dung an Christus hervor.

 

Und das hier:

Im Februar 1976 hatte ich ein längeres Ge-spräch mit ihr, in dem sie von dieser inneren Haltung sprach und davon, dass sie Sühne leisten wolle, damit nicht so viele Menschen in die Hölle kämen.

 

Und weiter hinten:

 

Sie erkannte, dass ihr Leben nunmehr von ihr gefordert wurde. Sie hat darin eingewilligt, des bin ich gewiss. So ist die Sühneleistung der Anneliese Michel zu verstehen.

 

Wehe, wer solchen Gestalten in die Finger gerät.

bearbeitet von Sokrates
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Wehe, wer solchen Gestalten in die Finger gerät.

 

Perversion fällt mir dazu nur ein.

Es ist pervers, auf diese Weise die Sünden anderer "sühnen" zu wollen.

 

Im gläsernen Schrein der Vergangenheit nimmt das herzzerbrechende, wunderbare Mysterienspiel seinen vorherbestimmten Lauf. (Volkskundlerin Goodman).

 

http://www.filmzentrale.com/essays/WennMan...elSprichtjh.htm

 

Eine verdrehte Logik: die Besessene sei von den Dämonen gequält worden, um eine gottlose Welt wachzurütteln - aber der Teufel quält mit ausdrücklicher Zulassung Gottes. Die Besessene wird so zum Wegweiser ins Heil. Das Böse wird an ihrem Leib gesühnt. Diese selbstzerstörerische Idee der so genannten „Sühnebesessenheit“, ist allerdings keine Erfindung Hollywoods. Sie führt direkt zurück ins fränkische Klingenberg, in die fundamentalistische Welt der Anneliese Michel, ihrer Eltern und „Seelsorger“. Auch sie litt, so deren Interpretation, stellvertretend. Als das Scheitern des Exorzismus sich abzeichnete, erklärten die Priester die Besessenheit für unheilbar, brachten Gottes unergründlichen Willen ins Spiel – und exorzierten verbissen weiter.

 

Der Psychotherapeut und Jesuit Ulrich Niemann:

 

Sühnebesessenheit – der Ausdruck ist an sich total widersprüchlich. Denn jeder hat ja zunächst mal, wenn er religiös ist, sein eigenes Heil zu wirken. Paulus sagt: „Erwirbt Euer Heil mit Furcht und Zittern“. Man soll sich also um seine eigene Zufriedenheit kümmern und nicht so sehr um das Glück anderer. Und wie das geschehen soll, wenn ich etwas Böses auf mich nehme um andere zu retten, ist wenn sie wollen ein perverser Gedanke. Sie durfte ja auf keinen Fall verrückt sein. Und dann hat man das als Lösung gefunden, um das Image der Familie auch zu retten – jetzt büßt sie das und nimmt das alles auf sich. Aber etwas Böses oder etwas Krankhaftes bewusst auf sich zu nehmen, um andere zu retten, ist ein Gedanke, der gegen einen gesunden Egoismus ist – liebe Deinen Nächsten wie die selbst. Und wenn man sich selbst in die Verdammung wünscht, dann hilft man anderen auch nicht!

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"Ist einer von euch krank? Dann rufe er die Ältesten der Gemeinde zu sich; sie sollen Gebete über ihn sprechen und ihn im Namen des Herrn mit Öl salben. Das gläubige Gebet wird den Kranken retten, und der Herr wird ihn aufrichten; wenn er Sünden begangen hat, werden sie ihm vergeben."

Ist einer von euch krank? Dann rufe er einen Arzt oder lasse sich ins Krankenhaus bringen, denn eine fachgerechte medizinische Versorgung wird ihn viel eher retten als Gebete und magischer Hokuspokus.

Nein. Die Medizin wird ihn überhaupt nicht retten. Sie wird sein Leiden vielleicht mildern, meist aber nur verlagern. Sie kann sein Schicksal nicht deuten. Sie kann ihm auch nur die begrenzte Hoffnung geben, dass bestimmte Schmerzen wegbleiben werden. Und sie kann ihm erklären, dass ihm irgendwann endgültig die Luft wegbleiben wird.

Nicht, dass ich die Vorteile einer medizinischen Behandlung nicht schätzen würde. Aber man darf sie auch nicht überschätzen.

 

In einem Vortrag des Hospizvereins meinte der Redner, dass man mit der heutigen Medizin in den meisten Fällen (nicht allen ...) die körperlichen Schmerzen eindämmen könne. Aber, so fügte er hinzu, gerade dann wäre eine seelsorgerliche Betreuung um so wichtiger, weil sich ansonsten oft die körperlichen Nichtbeschwerden in seelische Beschwerden wandeln. Dann kommen Angst, Hoffnungslosigkeit, Depression, Einsamkeit, Gesprächsunfähigkeit etc. zum Tragen. Und wer dann keinen Exorzismus (im guten Sinne, nicht in der magisch-verquasten Form), ist ein ganz elender Mensch.

 

Diese Dichotomie zwischen Medizin und Exorzismus führt zu traurigen Ergebnissen. Im Falle von Anneliese Mittel durch das Fehlen der Medizin. Im Falle Tausender Hoffnungsloser, Altersdepressiver, Todesverängstigter und unbewältigt Einsamer durch das Fehlen des Exorzismus.

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"Ist einer von euch krank? Dann rufe er die Ältesten der Gemeinde zu sich; sie sollen Gebete über ihn sprechen und ihn im Namen des Herrn mit Öl salben. Das gläubige Gebet wird den Kranken retten, und der Herr wird ihn aufrichten; wenn er Sünden begangen hat, werden sie ihm vergeben."

Ist einer von euch krank? Dann rufe er einen Arzt oder lasse sich ins Krankenhaus bringen, denn eine fachgerechte medizinische Versorgung wird ihn viel eher retten als Gebete und magischer Hokuspokus.

Nein. Die Medizin wird ihn überhaupt nicht retten. Sie wird sein Leiden vielleicht mildern, meist aber nur verlagern. Sie kann sein Schicksal nicht deuten. Sie kann ihm auch nur die begrenzte Hoffnung geben, dass bestimmte Schmerzen wegbleiben werden. Und sie kann ihm erklären, dass ihm irgendwann endgültig die Luft wegbleiben wird.

Nicht, dass ich die Vorteile einer medizinischen Behandlung nicht schätzen würde. Aber man darf sie auch nicht überschätzen.

 

In einem Vortrag des Hospizvereins meinte der Redner, dass man mit der heutigen Medizin in den meisten Fällen (nicht allen ...) die körperlichen Schmerzen eindämmen könne. Aber, so fügte er hinzu, gerade dann wäre eine seelsorgerliche Betreuung um so wichtiger, weil sich ansonsten oft die körperlichen Nichtbeschwerden in seelische Beschwerden wandeln. Dann kommen Angst, Hoffnungslosigkeit, Depression, Einsamkeit, Gesprächsunfähigkeit etc. zum Tragen. Und wer dann keinen Exorzismus (im guten Sinne, nicht in der magisch-verquasten Form), ist ein ganz elender Mensch.

 

Diese Dichotomie zwischen Medizin und Exorzismus führt zu traurigen Ergebnissen. Im Falle von Anneliese Mittel durch das Fehlen der Medizin. Im Falle Tausender Hoffnungsloser, Altersdepressiver, Todesverängstigter und unbewältigt Einsamer durch das Fehlen des Exorzismus.

 

 

Ist nicht mit jedem Exorzismus die Vorstellung verbunden, über Mittel zu verfügen, die das entfremdete Bewusstsein handhabbar und damit heilbar machen? Überwindung der Dichotomie möchte ich das nicht nennen, sondern höchstens Ersatz für erfolglose Heilversuche, aber in der Regel nicht mal das. Wenn man den - für mich immer auffällig technisch klingenden - Begriff "Exorzismus" in dem Sinne benutzt, meint man doch, den üblichen Mitteln und Rezepturen ein anderes hinzufügen zu können, das der wissenschaftlichen Medizin unzugänglich bleibt.

 

Bei der Vorstellung von der Krankensalbung, die weiter oben bereits angeklungen ist, scheint mir das anders zu sein. In der Salbung wird nicht versucht, das physische oder psychische Un-Heil des Menschen irgendwie zu beseitigen. Sondern der Mensch wird anerkannt, indem er Zuwendung erfährt, trotz seines Leids.

 

Wenn dem so ist, wäre gerade in dem Verzicht auf eine instrumentelle Verwendung zu finden, was der instrumentellen Medizin wie dem "Exorzismus" offenbar fehlt. Aber vielleicht ist das auch nur eine Romantisierung.

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In einem Vortrag des Hospizvereins meinte der Redner, dass man mit der heutigen Medizin in den meisten Fällen (nicht allen ...) die körperlichen Schmerzen eindämmen könne. Aber, so fügte er hinzu, gerade dann wäre eine seelsorgerliche Betreuung um so wichtiger, weil sich ansonsten oft die körperlichen Nichtbeschwerden in seelische Beschwerden wandeln. Dann kommen Angst, Hoffnungslosigkeit, Depression, Einsamkeit, Gesprächsunfähigkeit etc. zum Tragen. Und wer dann keinen Exorzismus (im guten Sinne, nicht in der magisch-verquasten Form), ist ein ganz elender Mensch.

 

In dieser Verallgemeinerung möchte ich das nicht stehen lassen. Oftmals löst die erfolgreiche medikamentöse Behandlung von Schmerzen die durch Schmerzen hervorgerufene Abwehr und Erstarrung, so dass Kranke erst wieder offen und zugänglich für Zuwendung werden. Oftmals hilft die Zusage und Erklärung schon sehr weit, dass die Medizin über ein breites Arsenal von Möglichkeiten verfügt, um wenn notwendig Schmerzen zu beseitigen oder zu mildern, um die Kranken für Zuwendung zu öffnen. Ein schwerst schmerzgeplagter Mensch, das kann man sich doch gut vorstellen, hat kaum einen Nerv für Seelsorger und Seelsorge. Das ändert sich rasch, wenn die Schmerzen gemildert werden. Dann muss die Seelsorge aber auch mit ihren Möglichkeiten präsent sein.

 

Damit will ich die Aussage des Referenten bei dem genannten Vortrag nicht zurückweisen. Den von ihm geschilderten Mechanismus gibt es auch. Oder ist es dasselbe? Wahrscheinlich, denke ich gerade. Und dass es nicht immer und unbedingt der im guten Sinne verstandene "Exorzismus" sein muss.

bearbeitet von Julius
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Ist nicht mit jedem Exorzismus die Vorstellung verbunden, über Mittel zu verfügen, die das entfremdete Bewusstsein handhabbar und damit heilbar machen? Überwindung der Dichotomie möchte ich das nicht nennen, sondern höchstens Ersatz für erfolglose Heilversuche, aber in der Regel nicht mal das. Wenn man den - für mich immer auffällig technisch klingenden - Begriff "Exorzismus" in dem Sinne benutzt, meint man doch, den üblichen Mitteln und Rezepturen ein anderes hinzufügen zu können, das der wissenschaftlichen Medizin unzugänglich bleibt.

Das Wort "Exorzismus" kann verschieden ausgesprochen werden. Z.B. im "Taufexorzismus" kommt man gar nicht auf die Idee, hier eine Weiterführung der Medizin mit anderen Mitteln betreiben zu wollen.

Daneben gibt es aber noch die landläufige Verwendung des Wortes. Ich denke, dass Du darauf Bezug nimmst.

 

Und weil dieser landläufige Begriff beharrlich fortexistiert, wäre es gut, im Taufrituale einen neuen Begriff zu finden, dann das Sakrament der Krankensalbung neu ins Bewusstsein zu rufen und schließlich den alten Begriff des Exorzismus zu pensionieren bzw. ins Heidenland zu verfrachten, wo er (in seiner landläufigen Form) auch hingehört. Dann können sich Esoteriker, Wicca-Jüngerinnen, Okkultisten und Satanisten daran ergötzen.

bearbeitet von Mecky
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Und weil dieser beharrlich fortexistiert, wäre es gut, im Taufrituale einen neuen Begriff zu finden, das Sakrament der Krankensalbung neu ins Bewusstsein zu rufen und den alten Begriff des Exorzismus zu pensionieren bzw. ins Heidenland zu verfrachten, wo er (in seiner landläufigen Form) auch hingehört. Dann können sich Esoteriker, Okkultisten und Satanisten daran ergötzen.

 

Dagegen habe ich ausnahmsweise nichts einzuwenden. B)

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dass Dämonen als personale Wesen existieren ist durch Christus offenbart, vom kirchlichen Lehramt bestätigt - und aus den Erfahrungen der Heiligen und spiritueller Menschen nachvollziehbar.

und durch veröffentlichungen von/über p.amorth wieder unglaubwürdig gemacht.

Wer sich so leicht beeinflußen läßt, ist aber eine willige Beute aller möglichen Trends. Labilität dürfte nicht die richtige Mentalität zu sein, um hier standhaft und glaubenstreu zu bleiben.
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Angenommen die Kirche erklärt eines schönen Tages ganz offiziell, dass es keine personalen Teufel, Dämonen etc. gibt. Was würde Menschen, die die Meinung von Mariamante teilen, fehlen? Wieso klammern sich diese Menschen so sehr an diese Vorstellung?
Angenommen die Kirche erklärt eines Tages ganz offiziell, dass Christus uns nicht von Satan und Sünde erlöst hat, dass es keinen Dreifaltigen Gott gibt - was würde Atheisten und Nicht- Katholiken fehlen? Eine ähnlich unsinnige Frage. Die göttliche Offenbarung kann man nicht dem Zeitgeschmack anpassen - und die Lehre von der Existenz des Teufels, gefallener Engel streichen, nur weil es einigen nicht paßt. Es geht nicht darum was uns fehlt - sondern darum, was Gott uns zu glauben offenbart- auch um die Kirche. Wer aus dem depositum fidei eine Art Kuchen machen möchte, wo man sich nur die besten Stücke heraus nimmt, und das, was dem Modegeschmack nicht passt wegläßt, der bastelt sich eine Illusion zurecht.

 

Ich habe manchmal das Gefühl, dass für sie (jetzt nicht unbedingt Mariamante, ich habe noch keine diesbezüglichen Aussagen von ihm gelesen) eine Leugnung des (personalen) Teufels schwerer wiegt als die Leugnung Gottes.
Das Gefühl täuscht- denn eine Vielzahl von Menschen berührt die Leugnung des personalen Teufels nicht im Geringsten.
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Das ist nicht wahr. Wir haben das hier im Forum schon einmal diskutiert, ich habe die Suchfunktion bemüht:

 

Hier ein paar Hintergrundinformationen zu Rodewyk, die ihn als gefährlichen Scharlatan entlarven.

Die Behauptungen einer Userin im Forum "entlarven" einen Scharlatan? Das ist eine hoffnungsfrohe Übertreibbung- hoffnungsfroh in der Hinsicht, dass man durch solche Aussagen wie sie am ang. Ort angeführt sind, einen mißliebigen Exorzisten in Misskredit bringen kann. Wem solche Aussagen wie jene von A. genügen, um jemand einen Scharlatan zu nennen ist schon sehr leichtgläubig oder von Vorurteilen eingenommen.Der zweite Trick, auf die Aussagen der Medizinerin Martina Lenzen zu verweisen, und sie indirekt als Fachfrau in Bezug auf Theologie und Exorzismus aufzuweisen ist auch inadäquat. bearbeitet von Mariamante
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