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Fragwürdige Moral der Kirche


Niklas

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Und im Winter muss man sich bei uns auch warm anziehen. Meist stehen Topfblumen, die hart im Nehmen sind am Altar

im Winter muß man sich auch bei uns warm anziehen. Meist stehen Ministranten, die hart im Nehmen sind, am Altar.

 

ich z. B. übermorgen wieder :angry2::angry2:

 

Darf ich dich für den Orden "Held am Altar" vorschlagen?

 

Was aber hat die Innentemperatur von Kirchenräumen im Winter mit der Problematik einer fragwürdigen Moral der Kirche zu tun?

Na ja.

Sie ist ein gutes Bild.

 

Tritt in der Kirche die Problematik fragwürdiger Moral auf, müssen die Gläubigen das Unterscheiden der Geister selber übernehmen, der Obrigkeit deutlich und zuweilen auch ins Angesicht widerstehen oder wenigstens widersprechen, es aushalten, wenn sie dann von eben dieser Obrigkeit, aber auch von rückgratlosen Mitchristen ins häretische Eck gedrängt werden, sie dürfen dabei nicht außer acht lassen, dass in der Kirche außer Moral auch noch andere wichtige Sachen vorkommen, in denen die fragwürdig-moralische Obrigkeit durchaus im Recht sein kann, müssen gleichzeitig kontrollieren, ob's nicht auch mit der eigenen Moral gelegentlich hapert, und bedenken, dass sie damit nicht zurecht kommen werden, wenn sie nicht viel beten.

 

Kurz: Sie müssen sich warm anziehen.

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... sie dürfen dabei nicht außer acht lassen, dass in der Kirche außer Moral auch noch andere wichtige Sachen vorkommen, in denen die fragwürdig-moralische Obrigkeit durchaus im Recht sein kann, müssen gleichzeitig kontrollieren, ob's nicht auch mit der eigenen Moral gelegentlich hapert, und bedenken, dass sie damit nicht zurecht kommen werden, wenn sie nicht viel beten.

Kurz: Sie müssen sich warm anziehen.

 

Jetzt wissen wir es, dass diejenigen, die Kritik an der Kirchenführung geübt haben oder noch üben, nur nicht genug gebetet haben. Vielleicht wäre denen dann nach einem Rosenkranz mehr die rechte Einsicht gekommen. So einfach ist das!

 

Vielleicht gilt es auch umgekehrt? Wer weiß das so genau?

 

Allen Leidtragenden sei Trost zugesprochen: Auf einen Pius XII folgte Joh XXIII, wenn auch nur als Kompromisskandidat.

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Hauptschwierigkeiten bereiten mir aber Verhaltensweisen der Kirche, die sich eindeutig gegen den Geist der Bibel richten, wie vor einigen Jahren der Ausstieg aus der staatlichen Schwangerschaftskonfliktberatung. Eine bessere Parallele wie die NT-Geschichte vom Zöllner Zachäus hätte man gar nicht für diesen Fall finden können. Jesus kümmert sich nicht um die 99 braven Schafe, sondern um das eine schwarze Schaf, den damals als Sünder verschriehenen Zöllner. Jesus begibt sich in dessen Haus und damit zumindest in den Augen der Umstehenden in den Dunstkreis der Sünde, schafft es aber den Zöllner auf einen neuen Weg zu bringen. Für kaum ein Verhalten gibt es eine eindeutigeren Hinweis darauf, wie eine auf Jesus Christus sich berufende Kirche sich verhalten soll und Rom macht leider genau das Gegenteil, setzt die Mehrheit der dt. Bischöfe unter Druck, aus der Schwangerschaftskonfliktberatung auszusteigen. Wenn es überhaupt ein Argument gab, von der Vorgabe der Bibel abzuweichen, dann höchstens, dass Abtreibung die schwerere Sünde ist, als überhöhte Zollgebühren. Nur leider ging es in diesem Fall nicht um die Art der Sünde, sondern darum, trotz des Risikos zu scheitern, die Chance zu nutzen, den Sünder zurückzuholen. Das ist für mich eine der moralischsten Fragen der Bibel überhaupt, weil dahinter Gottes Zuwendung zum sündigen Menschen im Kreuzestod Christi steht und das unabhängig davon, wie groß die Sünde ist und wie häufig er es nicht schafft, uns von der Sünde abzuhalten. Zum Glück haben sich in diesem Fall wenigstens die Laien an die Bibel gehalten und mit Donum Vitae ein Stück von der Moral gerettet, die unsere Bischöfe wegen Rom nicht zeigen wollten oder nicht konnten.

Dein Vergleich wäre nur dann zutreffend, wenn Jesus dem Zachäus einen Schein ausgestellt hätte, der ihn bevollmächtigt, dass er auch in Zukunft die Leute ausbeuten darf. Davon aber erzählt das Neue Testament nichts ...

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Franciscus non papa

ach nee, noch nicht mal den vergleich hat unser udal hier verstanden. schade!

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Und im Winter muss man sich bei uns auch warm anziehen. Meist stehen Topfblumen, die hart im Nehmen sind am Altar

im Winter muß man sich auch bei uns warm anziehen. Meist stehen Ministranten, die hart im Nehmen sind, am Altar.

 

ich z. B. übermorgen wieder :angry2::angry2:

 

Darf ich dich für den Orden "Held am Altar" vorschlagen?

 

bitte nein - nicht noch nen Titel, den ich nicht verdiene. danke.

 

(sorry - ich bin da 'n bißchen allergisch, weil oft Fremde (naja, um ehrlich zu sein, sogar 'n Firmspender, wo ich dann halt Lektor war, bei der Firmung) mich dann so 'dienstlich' anlächeln und süßelnd sagen: "ach ja - aber Sie sind ganz bestimmt der Pfarrer?!")

 

inzwischen kann ich das ab. ich sag dann wahrheitsgemäß einfach: "nö. ich bin der Ministrant." und dann wird die Unterhaltung eher normal

:unsure:

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Und im Winter muss man sich bei uns auch warm anziehen. Meist stehen Topfblumen, die hart im Nehmen sind am Altar

im Winter muß man sich auch bei uns warm anziehen. Meist stehen Ministranten, die hart im Nehmen sind, am Altar.

 

ich z. B. übermorgen wieder :angry2::angry2:

 

Darf ich dich für den Orden "Held am Altar" vorschlagen?

 

bitte nein - nicht noch nen Titel, den ich nicht verdiene. danke.

 

(sorry - ich bin da 'n bißchen allergisch, weil oft Fremde (naja, um ehrlich zu sein, sogar 'n Firmspender, wo ich dann halt Lektor war, bei der Firmung) mich dann so 'dienstlich' anlächeln und süßelnd sagen: "ach ja - aber Sie sind ganz bestimmt der Pfarrer?!")

 

inzwischen kann ich das ab. ich sag dann wahrheitsgemäß einfach: "nö. ich bin der Ministrant." und dann wird die Unterhaltung eher normal

:unsure:

 

Natürlich verdienst Du den Titel - dass Du kein Pfarrer bist, war mir dabei schon klar.

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Dein Vergleich wäre nur dann zutreffend, wenn Jesus dem Zachäus einen Schein ausgestellt hätte, der ihn bevollmächtigt, dass er auch in Zukunft die Leute ausbeuten darf. Davon aber erzählt das Neue Testament nichts ...
Lieber Uldaricus,

 

deine Antwort hat für mich zwei Aspekte:

1. Es ist hochgradig wahrscheinlich, dass Zachäus mit seinem schädlichen Tun weitergemacht hätte, wenn Jesus ihn durch seinem Besuch nicht hätte umstimmen können. Er hätte dazu nicht eines solchen Scheines bedurft und ein durchziehender Wanderpredigter wäre der letzte gewesen, der solche Erlaubnisse hätte geben können. Darauf kommt es in dieser Geschichte also gewiss nicht an.

Dennoch geht Jesus ein großes Risiko ein, weil sein Ansinnen Zachäus zur Umkehr von seinen Sünden zu bewegen, hätte natürlich auch scheitern können.

Zurückgeblieben wäre dann ein großer Image-Verlust für Jesus bis hin zum Verdacht mit dem Sünder zu kollaborieren. Genau das ist es, wovor die Kirche im Fall des Scheiterns einer Konfliktberatung Angst hat, ein Image-Verlust bis hin zum Verdacht mit dem Sünder zu kollaborieren. Im Gegenteil, wer die einmalige Chance bekommt, schwarze Schafe sozusagen frei Haus geliefert zu bekommen, und sich der Chance zur Rückführung verweigert. der sollte sich als mitverantwortlich dafür fühlen, wenn diesen schwarzen Schafen damit die letzte Chance zurückzufinden, verschlossen bleibt.

 

2. Wenn du sagst, mein Vergleich wäre mit dem Schein zutreffend, zeigt mir, dass du von der Sache her die Parallele offenbar doch verstanden hast, dich aber hinter einem bürokratischen Vorgang versteckst, dem es im Fall der Matthäus-Geschichte aber gar nicht bedurfte, um weiter zu sündigen. Jesus ging es immer nur um die Sache, und nicht, ob z.B. die Tempelhändler irgendeinen Erlaubnisschein besaßen. Er hat sie dennoch vertrieben.

 

Mit freundlichen Grüßen

vom Zwilling

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1. Information.

Ich habe die Erfahrung gemacht, daß viele Dinge, die mir beim ersten Hören gegen den Strich gehehen, sich doch ganz anders darstellen, wenn ich mir mal die Mühe gemacht habe, mich genauer zu informieren. Insbesondere bei Anfragen von "außen" gilt: Ich bin nicht für die Vorurteile anderer verantwortlich. Vieles, was "die Kriche" angeblich sagt, sagt sie ja garnicht; oder zumindest nicht so. Nicht, daß ich informiert dann alles unterschreiben kann; aber ich kann die Postitionen meistens doch nachvollziehen - und mich entsprechend positionieren.

Sehr allgemein und unbestimmt gehaltene Aussagen! Könntest Du uns mal Beispiele nennen? Vielleicht kommen wir uns dann da näher. So nicht!

Beispiel 1:

Komischerweise werden hierzulande die Bischöfe vom Staat bezahlt...

... und mit dem nötigen Hintergrundwissen (Säkularisation und die Folgen) wurde mir dann auch klar, warum.

 

Beispiel 2:

Die Scheindebatte...

... hierzulande scheint es mir ziemlich einhellige Meinung zu sein, daß es besser ist, mit Schein zu beraten, als diese Chance verstreichen zu lassen. Von daher bin ich froh, daß wenigstens einige katholische Laien (Donum Vitae) sich vom Papst nicht von ihrer Gewissensfreiheit abhalten lassen.

... andererseits weiß ich nicht (ich weiß es wirklich nicht!), wie diese Situation vom Rest der Weltkirche wahrgenommen wird. Veilleicht interessiert sich da, außer ein paar Bischöfen, niemand wirklich für. Vielleicht führte die zugegebenermaßen sehr komplexe rechtliche Situation in D dazu, daß anderswo ein gefährlich falsches Bild entstand.

Ich muß zugeben, daß mich das Thema jetzt nicht weiter so brennend interessiert hat, daß ich mich da weiter informiert hätte. Sollte ich aber wohl mal tun, wenn ich weiter mitreden wollte.

 

Ansonsten muß bitte jeder selber Beispiele bringen. Ich "vergesse" meine Probleme halt, sobald ich eine Lösung habe.

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hallo

 

Wie geht Ihr damit um, dass Ihr als Mitglieder der RKK etwas mittragt, das Ihr für falsch haltet? Selbst wenn Ihr eine andere Meinung als die offizielle Kirche vertretet, seid Ihr mE in letzter Konsequenz doch mitgefangen - mitgehangen und ein Stück weit mitverantwortlich - wie(so) geht das für Euch?

 

Ich sehe das etwas anders.

Ich trage nicht, nur weil ich Mitglied der RKK bin, alle solche Äußerungen per se mit.

Mitverantwortlich würde ich mich imho dann machen, wenn ich innerhalb meiner Kirche dazu schwiege, wenn ich etwas für falsch halte.

Wenn ich aber eben dazu nicht schweige, dann nehme ich meine Verantwortung als mündiger Christ meines Erachtens ernsthafter wahr, als wenn ich mich aus besagten Gründen von dieser Kirche trennen und damit meine (ohnehin schon geringen) Möglichkeiten der Gegensteuerung noch weiter schmälere.

Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass Kirche veränderbar ist, wenn auch für mein Empfinden entschieden zu langsam.

 

Austreten würde ich dann, wenn meine persönliche Schmerzgrenze/Belastbarkeitsgrenze überschritten ist. Aber noch schenkt mir Gott genug Kraft zum Bleiben, obwohl mich sicher der ein oder andere Katholik eher außerhalb "meiner" Kirche sehen würde. :-)

 

alles Liebe

 

Angelika

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hallo

 

Also 1. halte ich nicht die Moral der Kirche für "fragwürdig" sondern jene, welche die Moral der Kirche gerne als fragwürdig hinstellen. 2. habe ich ein gewisses Verständnis dafür, dass sich die Kirche dem Trend der Ehescheidungen und Sexualisierung der Gesellschaft nicht ganz öffnet. und 3. ist mir bekannt, dass z.B. die Behandlung von "wiederverheirateten geschiedenen" von manchen Priestern recht locker gehandhabt wird. Worin ich eine "fragwürdige Moral" einzelner Verantwortlicher in der Kirche sehen würde wäre, wenn man mit Angesehenen, politisch Verantwortlichen oder reichen Leuten anders umgeht als mit den normalen Gläubigen.

Du hast offensichtlich meinen Beitrag nicht genau gelesen. An Dich richtet sich die Frage explizit nicht.

 

Deinen Beitrag habe ich sehr wohl gelesen- mir aber furchtbarerweise erlaubt der Meinung zu sein, dass die Kirche durchaus nicht die fragwürdige Moral hat, die ihr hier unterstellt wird. Dass es angesichts der ständigen Kritikasterei an der Kirche un ihrer Moral unangebracht ist, hier eine andere Sichtweise zu vertreten kann ich verstehen. Gut- bleibt schön unter euch und immunisiert euch mit den Vorwürfen und dem Versuch aus den Leuten Negatives herauszukitzeln. Allein der Threadtitel wirkt manipulierend.

 

setz einfach mal statt des Wortes "fragwürdig" das Wort "hinterfragenswert".....

Ich denke, dass grundsätzlich alles hinterfragt werden darf. Mit Kritikasterei hat das nichts zu tun. Bedenk aber bitte, dass man auch auf der anderen Seite vom PFerd herunterfallen kann und blind wird, weil man nichts hinterfragt. Sind wir nicht laut Bibel aufgefordert alles zu prüfen und das Gute zu behalten?

 

alles Liebe

 

Angelika

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... andererseits weiß ich nicht (ich weiß es wirklich nicht!), wie diese Situation vom Rest der Weltkirche wahrgenommen wird. Veilleicht interessiert sich da, außer ein paar Bischöfen, niemand wirklich für. Vielleicht führte die zugegebenermaßen sehr komplexe rechtliche Situation in D dazu, daß anderswo ein gefährlich falsches Bild entstand.

Ich muß zugeben, daß mich das Thema jetzt nicht weiter so brennend interessiert hat, daß ich mich da weiter informiert hätte. Sollte ich aber wohl mal tun, wenn ich weiter mitreden wollte.

 

Und Du findest den Erhalt des Images der RKK in Deutschland wichtiger als die Beratung von Frauen, die aufgrund ihrer Schwangerschaft in einen solchen Konflikt geraten sind, dass sie keinen Weg mehr sehen, ihr Kind anzunehmen?

 

Wenn das die Folge von Weltkirche ist, möchte ich in keiner sein.

 

Dasselbe gilt für die Frauenordination.

Dass es in weiten Teilen der Welt sonst keinen zu stören scheint, ist ein Grund dafür, dass die Frage auf der Prioritätenliste im Vatikan nicht so weit oben steht. Aber wenn man einmal eingesehen hat (potentiell), dass man theologisch Frauen die Priesterweihe nichtmehr grundsätzlich verwehren darf, kann man doch die Einführung der Frauenordination nicht deswegen verhindern, weil es (zB) in Südamerika keine Frauen gibt, die geweiht werden wollen und keine Männer, die von einer Frau die Sakramente entgegennehmen würden.

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... andererseits weiß ich nicht (ich weiß es wirklich nicht!), wie diese Situation vom Rest der Weltkirche wahrgenommen wird. Veilleicht interessiert sich da, außer ein paar Bischöfen, niemand wirklich für. Vielleicht führte die zugegebenermaßen sehr komplexe rechtliche Situation in D dazu, daß anderswo ein gefährlich falsches Bild entstand.

Ich muß zugeben, daß mich das Thema jetzt nicht weiter so brennend interessiert hat, daß ich mich da weiter informiert hätte. Sollte ich aber wohl mal tun, wenn ich weiter mitreden wollte.

Und Du findest den Erhalt des Images der RKK in Deutschland wichtiger als die Beratung von Frauen, die aufgrund ihrer Schwangerschaft in einen solchen Konflikt geraten sind, dass sie keinen Weg mehr sehen, ihr Kind anzunehmen?

in Deutschland??? Meine Frage war, welches Bild der katholischen Kirche gerade anderswo entsteht, außerhalb Deutschlands.

In Deutschland bin ich froh, daß diese Aufgabe von katholischen Laien übernommen wurde.

 

Dasselbe gilt für die Frauenordination.

Dass es in weiten Teilen der Welt sonst keinen zu stören scheint, ...

Wenn es nur das wäre. Ich fürchte, für (zu) viele Katholiken auf der Welt ist eine Frauenordination gradezu unvorstellbar.
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Ich fürchte, für (zu) viele Katholiken auf der Welt ist eine Frauenordination gradezu unvorstellbar.

 

das ist eine Frage der Gewöhnung.

 

eine Geschichte aus den Niederlanden. Kind, ev.-reformiert, hatte Zeit seines Lebens nur Pfarrerinnen erlebt. Kind kommt zu Besuch, in einen anderen Ort.

 

Die hatten da einen männlichen Pfarrer. Kind, geschockt, in tiefster Überzeugung: "Nein, das kann kein Pfarrer sein. der ist doch ein Mann!"

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... andererseits weiß ich nicht (ich weiß es wirklich nicht!), wie diese Situation vom Rest der Weltkirche wahrgenommen wird. Veilleicht interessiert sich da, außer ein paar Bischöfen, niemand wirklich für. Vielleicht führte die zugegebenermaßen sehr komplexe rechtliche Situation in D dazu, daß anderswo ein gefährlich falsches Bild entstand.

Ich muß zugeben, daß mich das Thema jetzt nicht weiter so brennend interessiert hat, daß ich mich da weiter informiert hätte. Sollte ich aber wohl mal tun, wenn ich weiter mitreden wollte.

Und Du findest den Erhalt des Images der RKK in Deutschland wichtiger als die Beratung von Frauen, die aufgrund ihrer Schwangerschaft in einen solchen Konflikt geraten sind, dass sie keinen Weg mehr sehen, ihr Kind anzunehmen?

in Deutschland??? Meine Frage war, welches Bild der katholischen Kirche gerade anderswo entsteht, außerhalb Deutschlands.

In Deutschland bin ich froh, daß diese Aufgabe von katholischen Laien übernommen wurde.

 

Ach Du meinst das fällt auf Rom zurück und nicht auf die irren Katholiken in D? Dann nehme ich das "in Deutschland" zurück und meine immer noch den Satz.

Dasselbe gilt für die Frauenordination.

Dass es in weiten Teilen der Welt sonst keinen zu stören scheint, ...

Wenn es nur das wäre. Ich fürchte, für (zu) viele Katholiken auf der Welt ist eine Frauenordination gradezu unvorstellbar.

 

Und wenn dem so wäre, was folgt in einer Weltkirche daraus, die in der Pflicht steht, den Glauben zu bewahren?

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Wie geht Ihr damit um, dass Ihr als Mitglieder der RKK etwas mittragt, das Ihr für falsch haltet? Selbst wenn Ihr eine andere Meinung als die offizielle Kirche vertretet, seid Ihr mE in letzter Konsequenz doch mitgefangen - mitgehangen und ein Stück weit mitverantwortlich - wie(so) geht das für Euch?

 

 

Liebe Freunde,

 

die Frage habe ich mir auch schon oft gestellt. Ein gutes Argument habe ich in dem ebenso saftigen wir unterhaltsamen Buch von G. K. Chesterton "Ketzer - eine Verteidigung der Orthodoxie gegen ihre Verächter" entdeckt: Seiner These nach ist die Kirche ist zwar heilig, aber immer notwendig unvollkommen. Als Beleg führt er Simon Petrus an, den "Fels", auf den Jesus seine Kirche errichten will, wie das Evangelium schreibt:

 

Mt 16, 18: Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen.

 

Petrus wird von den Evangelien mit allen Schwächen eines Menschen geschildert: Er streitet mit den anderen Jüngern über die Rangfolge. Er versucht, Jesus den vorherbestimmten Weg von Kreuz und Leiden auszureden:

 

Mk 8, 32: Da nahm ihn Petrus beiseite und machte ihm Vorwürfe

 

und muss sich dafür von Jesus sagen lassen:

 

Mk 8, 33; Weiche zurück, Satan! Denn Du meinst nicht, was göttlich, sondern was menschlich ist.

 

Und während der Passion verleugnet er ihn (was Jesus übrigens auch vorausgesehen hat) dreimal (Mk 14, 66-72), um das dann bitter zu bereuen:

 

Mk 14, 72 Gleich darauf krähte der Hahn zum zweiten Mal, und Petrus erinnerte sich, dass Jesus zu ihm gesagt hatte: Ehe der Hahn zweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und er begann zu weinen.

 

Warum steht am Anfang des Christentums so viel menschliche Schwäche? Chesterton schreibt, dass "Diktaturen der Tugend" fast zwangsläufig zum Untergang verurteilt sind, als Beispiele nennt er das antike Sparta oder die Tugendideale der Schreckensherrschaft nach der französischen Revolution. Aber mit dem Christentum und unserer Kirche, die ja ihre Kontinuität von St. Petrus und seinen Nachfolgern ableitet, ist es anders: Christus hat seine Kirche ausdrücklich auf einen -schwachen- Menschen gebaut, weil sie Bestand haben soll, solange es menschliche Schwächen gibt. Natürlich mußten wir auch die Folgen dieser Schwäche zu spüren bekommen:

 

Stolz, Intoleranz und Überheblichkeit - Sünden, für die schon die Apostel anfällig waren

Habgier, Korruption, Heuchelei, Feigheit, Erpressung - auch dazu liest man gerade in der Apostelgeschichte ein paar erhellende Dinge

 

Die apostolische Kirche - und was sich aus ihr im Laufe der Jahrtausende an Konfessionen und Abspaltungen, Teilkirchen entwickelt hat - haben diese schlechten Eigenschaften durch die Jahrhunderte mitgenommen - aber sie ist immer noch da (nach Chesterton), gerade weil Jesus seine Lehre den unvollkommenen Menschen mitgeben wollte. Und ich denke, dafür gibt es Belege:

Wir haben die Worte Jesu, der Apostel, die Geschichte Gottes mit dem Volk Israel und und mit allen Völkern in der Bibel stehen - obwohl sie die "Herrschenden" in der Kirche oder den Kirchen manchmal in ziemlich schlechtem Licht erscheinen lassen. Und wem das nicht reicht, der kann sich die "Apokryphen", die Teile der biblischen Geschichte, die angeblich von den Amtskirchen "unterdrückt" worden sind, in jedem Buchladen beschaffen.

 

Ich denke und glaube, dass diese Unvollkommenheit, die wir an unseren Priestern, Bischöfen, und vielleicht auch Päpsten empfinden, wohl der Kirche zwangsläufig immanent ist - aber wir haben immerhin (mehr oder weniger) die Ausstattung an Glauben, Wissen und Vernunft, um uns darüber ein Urteil bilden - und das Licht an die nächste Generation weitergeben zu können.

 

Und jetzt zu Niklas Frage:

Ich glaube, es kommt darauf an, ob man sagen kann: In dieser Kirche ist ein Mindestmaß der göttlichen Wahrheit vorhanden, wie ich sie verstehe und erkenne. Ich denke, vor dem Hintergrund der "christlichen Unvollkommenheit" könnte man lange suchen, bevor man eine christliche Konfession oder Gemeinschaft findet, deren Mitglieder oder auch nur Offizielle alle so gut sind, wie sie sein sollten. Und so lange ich in dieser meiner Kirche dieses Mindestmaß an göttlicher Wahrheit finde, werde ich mir keine andere suchen, auch wenn mir einzelne ihrer Amtsträger oder Lehren missfallen. Wenn ich mit Freunden über dieses Thema diskutiere, weise ich auch darauf hin, dass die Unfehlbarkeit nur für ganz wenige Handlungen ganz bestimmter Leute gilt - und dass die intoleranten Sprüche dieses oder jenes Amtsträgers - darum geht es ja meistens - definitiv nicht dazu gehören.

 

Mit liebem Gruß zur Nacht,

 

Thomas Morus

bearbeitet von ThomasMorus
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Wie geht Ihr damit um, dass Ihr als Mitglieder der RKK etwas mittragt, das Ihr für falsch haltet? Selbst wenn Ihr eine andere Meinung als die offizielle Kirche vertretet, seid Ihr mE in letzter Konsequenz doch mitgefangen - mitgehangen und ein Stück weit mitverantwortlich - wie(so) geht das für Euch?

 

 

Anstatt einer Vorstellung trete ich in diesem Forum mit einer Wortmeldung bei, in der ich versuche Niklas Frage zu beantworten, ohne zu einem Schluss zu kommen:

 

Ich hätte freilich mehr als einen Grund steuerlich meinen Austritt aus der Kirche zu bekunden, in die ich hinein geboren wurde. Es war nicht eine freie Entscheidung in dieser Kirche zu sein und so bin ich jenen, die mich zur Freiheit erzogen, zu Danke verpflichtet. Die Freiheit des Gewissens im Umgang mit dem Glauben und die Herausstellung des Glaubens in unserem häuslichen Wertesystem ließ mich wahrscheinlich letztlich das Band zu meiner Sozialisierung nicht gänzlich kappen, gleichwohl ich zunächst in Skepsis und schließlich als Agnostiker der Kirche verloren gegangen bin.

 

Ich war in der Jugend recht stark in Gemeindearbeit engagiert, habe dort aber schon die Misstöne christlich/autoritärer Unvollständigkeit wahrgenommen die mir so nicht in den Kram passte. Ich empfand vieles was Kirche als Glauben organisiert als eine Form der Entmündigung. Von der Sexualität bis hin zu den theologischen/philosophischen Fragen der Ökumene. Obwohl ich die Frage der Treue und des mit der Ehe verbundenen Gelübde mit der kirchlichen Ethik teile, sehe ich nicht, wozu ich ihren Segen suchen sollte. Es kann sein, dass auch andere Modelle des Zusammenlebens funktionieren, so klar ich sagen muss, dass nur dieser der meinige sein kann. Die Sexualität ist eines der größten noch möglichen Unterdrückungsmechanismen nicht nur der Kirchen oder der Religionen. Natürlich gründet auch die Macht der Medien auf der Inanspruchnahme der Sexualität. Das ist mir bewusst. Ich entziehe mich soweit möglich der kirchlichen, wie der medialen Bevormundung, indem ich ein intimes Sexualleben führe. Dazu brauche ich keine kirchliche Moral.

 

Hinsichtlich guter Freunde, die die katholische Kirche im Regen stehen lässt, war mir nur eine Möglichkeit offen: mich neben Sie in den Regen zu stellen. Zu jenen und den Frauen, die dort stehen und rufen dürfen, ohne dass sie gehört werden. (Allein die patriarchalen Strukturen der Kirchen und der meisten Religionen geben mir zu denken und passen nicht als Alleinstellungsmerkmal in meinen Wertekanon.)

 

Die Konsequenz ist der innere Austritt und damit verbundenen eine gewisse, ungemütliche Einsamkeit in der man sein spirituelles Bewusstsein selbst schärfen, sich Ethik und Moral immer aufs Neue erarbeiten und Bezugspunkte dafür definieren muss. Man tauscht den Zweifel an der Kirche mit dem Zweifel an allem. Ich habe mir als einen wichtigen Bezugspunkt dennoch die Bilder der Bibel erhalten und unter diesen die Figur Jesus Christus als exemplarischen Menschen. Mir fehlt zwar die Gewissheit um eine göttliche Instanz, allerdings fehlt mir nicht das Gefühl einer Verantwortung für mein Tun gegenüber allem um mich herum. Insofern bleibt mein Handeln (bis ins Kleinste) eingefasst in etwas Allumfassendes.

 

Man wird der Kirche gegenüber zum Beobachter. Man versteht einiges und lehnt anderes ab. Eine Heimat ist die Kirche aber nicht mehr (Dennoch bin ich dem Forum beigetreten, weil ich um das Bemühen der Kirchenleute weiß und zudem ich hier die Fragen finde um die ich selbst heute noch kreise). Und dann sieht man aus der Distanz heraus die tollen Typen, die sich an ihre persönlichen Verantwortung orientieren und gegen Widerstände im Glauben und in der Kirche geblieben sind. Dann denkt man sich schon: Geht das nicht auch so? Ist es nicht letztlich der selbe Weg? Einsam, gefährlicher noch als der, den ich mir heraus genommen habe, weil ich lediglich eine Alternative eingeschlagen habe ( so what?), während da der Widerspruch ausgehalten werden will!

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