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Vorwürfe gegen Bischof Mixa


pedrino

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daß ein täter, seine taten leugnet, ist keine seltenheit. wenn mixa getan hat, was man ihm vorwirft, verhält er sich nur so wie viele, viele andere täter auch.

 

Dass unsere Gefängnisse voll von Justizirrtümern ist, ist nicht neu. Im Ernst: Er verhält sich durchaus nicht untypisch, wer gibt schon gerne eigenes Versagen zu, wer gesteht schon gerne eigene Fehler ein? Dass man von einem Priester und einem Bischof dennoch mehr erwarten dürfte, als sich an seine Kathedra zu klammern, steht auf einem anderen Blatt.

 

aber daß die dbk, vielleicht ohne es selbst recht zu merken?, in die alten vertuschungsmechanismen zurückfällt, sobald einer aus ihren reihen betroffen ist, das überrascht mich. (habe ich den deutschen bischöfen ihr "wir wollen aufklären, wir wollen es ab jetzt anders machen, wir wollen nicht mehr vertuschen" zu schnell abgenommen gehabt?)

 

Es geht mir genau so. Ich habe es ihnen abgenommen, ich habe auch Bischöfe und Generalvikare erlebt, denen die Aufklärung ein echtes Anliegen ist. Aber diese ungeprüfte Solidaritätsadresse läßt dann doch den Eindruck aufkommen, dass es auch bei der Aufklärung zuerst um den Ruf der Kirche geht - nur ist der Weg nun ein anderer. Wo man bis vor einige Jahren vertuschte (mit unterschiedlichen Methoden) um nicht den Eindruck des VErsagens aufkommen zu lassen, da verbrennt man nun den Beschuldigten (ggf. vor Prüfung der Beweise), um zu zeigen, dass nur Einzelne versagen, aber die Kirche immer noch eine reine Weste habe. Und nun trifft es einen Bischof - den kann man nicht verbrennen, also zurück zum alten Modell: Solidarität bekunden, die Beschuldiger anzweifeln, ggf. drohen, aussitzen. Ich gebe zu, das hat mich erschüttert, und es dürfte in den Folgen schlimmer sein als alle sexuellen Übergriffe zusammen.

 

was mich noch mehr verwundert, ist, daß das verhalten der dbk in all dem medienrummel nicht thematisiert wird. so als würden es auch die medien für das normalste der welt halten, daß sich die deutschen bischöfe sofort und ohne nachzufragen, nachzuforschen hinter einen der ihren stellen, wenn der angeschuldigt wird. und das jetzt, das schweigen der medien bzw. der öffentlichkeit, finde ich nun wirklich gruselig.

 

Offenbar wundert das niemanden - was dafür spricht, dass man die Wandlung doch so richtig nicht geglaubt hat.

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was mich noch mehr verwundert, ist, daß das verhalten der dbk in all dem medienrummel nicht thematisiert wird. so als würden es auch die medien für das normalste der welt halten, daß sich die deutschen bischöfe sofort und ohne nachzufragen, nachzuforschen hinter einen der ihren stellen, wenn der angeschuldigt wird. und das jetzt, das schweigen der medien bzw. der öffentlichkeit, finde ich nun wirklich gruselig.

Ich finde Leute gruselig, die absolut sicher sind, dass eine Anklage stimmt. Gerhard Schröder als Beifahrer hast du auch unbedingt geglaubt?

 

Ich habe die Anklage nicht für Wahrheit genommen (wen du zumindest meine Beiträge nachliset, wirst du sehen, dass ich immer Synonyme für Beschuldiger, udn nie für Opfer verwendet habe, bestenfalls mutmaßliche Opfer) - aber ich halte die anschuldigung in der Sache für möglich. Was kalinka und mich entsetzte, ist die Solidarität der Bischöfe ohne Prüfung der Vorwürfe und damit verbunden die Aussage, die Beschuldiger müßten wohl lügen.

 

Aber für mich bleibt es augenfällig, dass die vollmundig angekündigten juristischen Schritte bislang ausbleiben. Den Weg der juristischen Klärung scheint der Bischof vermeiden zu wollen.

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was mich noch mehr verwundert, ist, daß das verhalten der dbk in all dem medienrummel nicht thematisiert wird. so als würden es auch die medien für das normalste der welt halten, daß sich die deutschen bischöfe sofort und ohne nachzufragen, nachzuforschen hinter einen der ihren stellen, wenn der angeschuldigt wird. und das jetzt, das schweigen der medien bzw. der öffentlichkeit, finde ich nun wirklich gruselig.

Ich finde Leute gruselig, die absolut sicher sind, dass eine Anklage stimmt. Gerhard Schröder als Beifahrer hast du auch unbedingt geglaubt?

 

wenn mixa getan hat, was man ihm vorwirft,

 

ich kritisiere nicht das verhalten der dbk und der medien in bezug auf "mix hat kinder geschlagen", sondern in bezug auf "mixa wird vorgeworfen, kinder geschlagen zu haben".

ich kritiesiere also, was die dbk angeht, deren reaktion auf den vorwurf des schlagens (der etwas anderes ist, als sicher zu wissen, daß jemand geschlagen hat).

und ich kritisiere ergo, was die medien angeht, deren schweigen über die reaktion der dbk auf den vorwurf des schlagens.

 

got the point?

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Aber diese ungeprüfte Solidaritätsadresse läßt dann doch den Eindruck aufkommen, dass es auch bei der Aufklärung zuerst um den Ruf der Kirche geht - nur ist der Weg nun ein anderer. Wo man bis vor einige Jahren vertuschte (mit unterschiedlichen Methoden) um nicht den Eindruck des VErsagens aufkommen zu lassen, da verbrennt man nun den Beschuldigten (ggf. vor Prüfung der Beweise), um zu zeigen, dass nur Einzelne versagen, aber die Kirche immer noch eine reine Weste habe. Und nun trifft es einen Bischof - den kann man nicht verbrennen, also zurück zum alten Modell: Solidarität bekunden, die Beschuldiger anzweifeln, ggf. drohen, aussitzen.

 

ich kann dir leider nicht widersprechen.

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Aber für mich bleibt es augenfällig, dass die vollmundig angekündigten juristischen Schritte bislang ausbleiben. Den Weg der juristischen Klärung scheint der Bischof vermeiden zu wollen.

Ja, das ist auffällig. Der einfachste Weg (wie man bei Schröder gesehen hat): Man erwirkt eine Einstweilige Verfügung gegen die Süddeutsche Zeitung. Dies kann man dadurch erreichen, dass man eine eidesstattliche Versicherung abgibt, dass das von der SZ Behauptete unwahr ist. Dass Mixa das nicht tut, ist in der Tat auffällig.

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So, ich hab hier mal aufgeräumt - einschließlich meines Ausfalls und der Familiengeschichte von TMF. Sollte ich zuviel auf den Mist geschickt haben, bitte ich das zu entschuldigen - die Aufgabe war nicht gerade trivial.

 

Und jetzt Marsch zurück zu Bischof Mixa und der DBK.

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So, ich hab hier mal aufgeräumt - einschließlich meines Ausfalls und der Familiengeschichte von TMF. Sollte ich zuviel auf den Mist geschickt haben, bitte ich das zu entschuldigen - die Aufgabe war nicht gerade trivial.

 

Und jetzt Marsch zurück zu Bischof Mixa und der DBK.

Die Beiträge sind ja ganz verschwunden. Ich dachte, die würden immer im Tohu landen?

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Es kommt oft vor, dass sich Papst oder Bischöfe gerade in USA gegen die Ausführung der Todesstrafe einsetzen. Das würden sie ja kaum tun, wenn sie 2267 so interpretieren würden, wie du es annimmst.

 

Was tut die Kirche nicht alles, um den schönen Schein zu wahren ... ist die gleiche Masche, wie z.B. bei MS und ihrem angeblichen Einsatz für OSS, obwohl das glatte Gegenteil der Fall ist ...

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Jetzt wird mir klar, warum die Waisenhausstiftung einen Sonderermittler eingesetzt hat: Beim Geld scheint auch nicht alles mit rechten Dingen zugegangen zu sein. Da liegt es nahe, anzunehmen, dass die Stiftung die Notbremse zieht und sich absichern will, bevor sie einem Bischof an die Kutte gehen.

 

Vorwürfe gegen Mixa

Finanzielle Ungereimtheiten im Kinderheim

 

[...]Mixa soll nach Informationen unserer Zeitung Gelder des Kinderheimträgers Katholische Waisenhausstiftung Schrobenhausen wiederholt "nicht zweckmäßig" verwendet haben. [...]

bearbeitet von Sokrates
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Aber für mich bleibt es augenfällig, dass die vollmundig angekündigten juristischen Schritte bislang ausbleiben. Den Weg der juristischen Klärung scheint der Bischof vermeiden zu wollen.

Ja, das ist auffällig. Der einfachste Weg (wie man bei Schröder gesehen hat): Man erwirkt eine Einstweilige Verfügung gegen die Süddeutsche Zeitung. Dies kann man dadurch erreichen, dass man eine eidesstattliche Versicherung abgibt, dass das von der SZ Behauptete unwahr ist. Dass Mixa das nicht tut, ist in der Tat auffällig.

 

Das würde sich allenfalls dann lohnen, wenn er tatsächlich vollkommen unschuldig ist.

Denn was man damit auch erreicht ist eine noch verstärkte mediale Aufmerksamkeit - daran hat er kein Interesse, selbst wenn Teilvorwürfe evtl. unwahr sind.

So hält er einfach die Klappe, schickt "zur Güte" seinen "Ermittler" los (von dem man sicherlich nur Belanglosigkeiten hören wird) und die Sache ist für die Medien in ein paar Wochen vergessen.

Der Mann ist nicht dumm.

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So, ich hab hier mal aufgeräumt - einschließlich meines Ausfalls und der Familiengeschichte von TMF. Sollte ich zuviel auf den Mist geschickt haben, bitte ich das zu entschuldigen - die Aufgabe war nicht gerade trivial.

 

Und jetzt Marsch zurück zu Bischof Mixa und der DBK.

Die Beiträge sind ja ganz verschwunden. Ich dachte, die würden immer im Tohu landen?

Und verschwundene Beiträge müssen auch nicht in den Mod-Tätigkeiten erwähnt werden?

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Franciscus non papa

für sowas gibts einen mod-kritik thread in der kata.

 

aber wenn so eine menge an beiträgen entsorgt werden, kann man wohl nicht erwarten, dass der mod alle user anschreibt.

 

ich hatte geschlossen aber keine zeit, mich um das löschen zu kümmern, ich bin froh, dass das von der kollegin übernommen wurde. und so wertvoll waren die ergüsse nicht, dass man sie im Tohu hätte konservieren müssen.

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für sowas gibts einen mod-kritik thread in der kata.

 

aber wenn so eine menge an beiträgen entsorgt werden, kann man wohl nicht erwarten, dass der mod alle user anschreibt.

 

ich hatte geschlossen aber keine zeit, mich um das löschen zu kümmern, ich bin froh, dass das von der kollegin übernommen wurde. und so wertvoll waren die ergüsse nicht, dass man sie im Tohu hätte konservieren müssen.

;)

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OT

 

Allerdings muß ich, wenn ich mir es richtig überlege, eines eingestehen. Wenn es tatsächlich stimmt, daß Gott die Sonne über die Gerechten als auch über die Ungerechten scheinen läßt, hat TMF natürlich recht, wenn er sagt, daß Gott auch bei den Sündern ist, damit werden sich die Gläubigen wohl abfinden müssen.

 

Was mich allerdings nicht daran hindert seinen Satz mit dem Bezug zu den Opfern, nach wie vor unsäglich zu empfinden.

bearbeitet von atheist666
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und ich kritisiere ergo, was die medien angeht, deren schweigen über die reaktion der dbk auf den vorwurf des schlagens.

 

got the point?

Was sollen sie denn schreiben zu dem Thema außer dem, was ihnen an Informationen zugänglich ist, wenn die Medien anfangen zu mutmaßen, dann wird ja gleich "Verschwörung" geschrieen?

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und ich kritisiere ergo, was die medien angeht, deren schweigen über die reaktion der dbk auf den vorwurf des schlagens.

 

got the point?

Was sollen sie denn schreiben zu dem Thema außer dem, was ihnen an Informationen zugänglich ist, wenn die Medien anfangen zu mutmaßen, dann wird ja gleich "Verschwörung" geschrieen?

Neue Schlagzeile zum Thema Mixa:

 

http://www.sueddeutsche.de/,tt5m1/bayern/137/508283/text/

 

Josef Berens

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Nö, nicht neu. Das hatten wir schon gestern.

Allerdings ist der von Josberens verlinkte Artikel detaillierter recherchiert. Also in jedem Falle lesenswert. Der Punkt, den Chrysologus schon angesprochen hat, scheint von der Süddeutschen nun offensiv angegangen zu werden.

 

Das Bistum wurde aufgefordert zu erklären, ob es wie angekündigt rechtliche Schritte gegen die vermeintlichen Opfer einleiten werde und ob der Bischof bereit sei, eidesstattlich zu versichern, dass er kein Heimkind geschlagen hat

 

Und der Sonderermittler scheint seine Sache in der Tat neutral anzugehen, er will die Eidesstattlichen Erklärungen nicht einfordern:

 

"Der Informantenschutz ist eine zentrale Säule des deutschen Presserechts", sagt der Anwalt, "deshalb kann die Herausgabe der Versicherungen in einem vorgerichtlichen Verfahren nicht verlangt werden."
bearbeitet von Sokrates
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Das ist zwar was das Presserecht betrifft, richtig, sonst aber lachhaft.

Entweder die Anschuldigungen werden erst einmal bescheinigt - und das heißt, die Erklärungen kommen auf den Tisch, sodass der Bischof dazu konkret Stellung nehmen kann, oder er braucht überhaupt nichts zu sagen.

Sonst läuft das nämlich wieder einmal auf die Beweislastumkehr hinaus.

 

Und ob er klagt oder nicht, dazu braucht er auch nicht Stellung zu nehmen.

Dafür gibt es Fristen - braucht man ja nur abzuwarten.

 

Diese Art, zuerst einmal Beschuldigungen zu erheben und dann zu sagen: "Sieh zu, wie Du uns widerlegst" ist widerwärtig.

bearbeitet von Edith1
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Diese Art, zuerst einmal Beschuldigungen zu erheben und dann zu sagen: "Sieh zu, wie Du uns widerlegst" ist widerwärtig.

Ich weiß nicht, wie du auf die Idee kommst, solch ein Fall würde hier vorliegen. Der Fall stellt sich aus meiner Sicht so dar: Die Süddeutsche Zeitung ist zu der Erkenntnis gelangt, dass Mixa früher Kinder verdroschen hat. Und sie hat das in der Zeitung geschrieben. Ich erwarte genau so etwas von der Presse in einem freien Land, dass sie genau solche Dinge aufdeckt. Bei einer seriösen Zeitung (und die SZ gehört zu den wenigen, die ich noch dafür halte) muss ich davon ausgehen, dass die REdaktion zu der moralischen Gewissheit gelangt ist, dass ihre Darstellung wahr ist. Wenn sich die SZ geirrt hat (oder gar absichtlich etwas Falsches berichtet), dann muss sich der Betroffene in der Tat dagegen wehren. So läuft Enthüllung und so läuft seriöser Journalismus. Zeitungen, die sich nicht daran halten (Blöd-Zeitung z.B.) haben mit Recht keinen guten Ruf.

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Diese Art, zuerst einmal Beschuldigungen zu erheben und dann zu sagen: "Sieh zu, wie Du uns widerlegst" ist widerwärtig.

Ich weiß nicht, wie du auf die Idee kommst, solch ein Fall würde hier vorliegen. Der Fall stellt sich aus meiner Sicht so dar: Die Süddeutsche Zeitung ist zu der Erkenntnis gelangt, dass Mixa früher Kinder verdroschen hat. Und sie hat das in der Zeitung geschrieben. Ich erwarte genau so etwas von der Presse in einem freien Land, dass sie genau solche Dinge aufdeckt. Bei einer seriösen Zeitung (und die SZ gehört zu den wenigen, die ich noch dafür halte) muss ich davon ausgehen, dass die REdaktion zu der moralischen Gewissheit gelangt ist, dass ihre Darstellung wahr ist. Wenn sich die SZ geirrt hat (oder gar absichtlich etwas Falsches berichtet), dann muss sich der Betroffene in der Tat dagegen wehren. So läuft Enthüllung und so läuft seriöser Journalismus. Zeitungen, die sich nicht daran halten (Blöd-Zeitung z.B.) haben mit Recht keinen guten Ruf.

Ehemalige Heimkinder entlasten Bischof Mixa

Wenn ihr schon mit Links um euch werft, dann mach ich das auch mal ...

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Franciscus non papa

fein, der link war zwar schon mal da, ist also nichts neues.

 

die quelle ist alles andere als seriös - mich hat übrigens bisher noch kein priester oder mönch vergewaltigt - was hilft uns das weiter???

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Diese Art, zuerst einmal Beschuldigungen zu erheben und dann zu sagen: "Sieh zu, wie Du uns widerlegst" ist widerwärtig.

Ich weiß nicht, wie du auf die Idee kommst, solch ein Fall würde hier vorliegen. Der Fall stellt sich aus meiner Sicht so dar: Die Süddeutsche Zeitung ist zu der Erkenntnis gelangt, dass Mixa früher Kinder verdroschen hat. Und sie hat das in der Zeitung geschrieben. Ich erwarte genau so etwas von der Presse in einem freien Land, dass sie genau solche Dinge aufdeckt. Bei einer seriösen Zeitung (und die SZ gehört zu den wenigen, die ich noch dafür halte) muss ich davon ausgehen, dass die REdaktion zu der moralischen Gewissheit gelangt ist, dass ihre Darstellung wahr ist. Wenn sich die SZ geirrt hat (oder gar absichtlich etwas Falsches berichtet),

dann muss sich der Betroffene in der Tat dagegen wehren.

Nein, das muss er nicht.

Selbst, wenn er gar nichts tut, bleibt es eine unbewiesene Behauptung - und nichts weiter.

 

Ob er eine gerichtliche Klärung wünscht, ist allein seine Sache. Er hat das RECHT zu klagen, nicht die Pflicht.

Wenn er es unterlässt, Klage zu erheben, ist das kein Schuldbeweis.

 

Auch die seriöseste Zeitung ist kein Ersatzgericht, sondern nur eine Zeitung.

 

Der Staat hat seine Verjährungsfristen nicht, weil ihm die Delikte egal wären, sondern, weil er weiß, dass mit Ablauf von immer mehr Zeit die Wahheit immer weniger herauszufinden ist. Dieses Risiko soll dem Beschuldigten erspart werden.

 

Mit diser Art Enthüllungsjournalismus zu interpretieren wird genau dieser Schutz ausgehebelt.

Das heißt nicht, dass der Enthüllungsjournalismus falsch wäre, sondern dass genau dort die Grenze ist:

Es ist eine unbewiesene Behauptung und bleibt es auch dann, wenn der Beschuldigte von seinem Recht Klage zu erheben, keinen Gebrauch macht.

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