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Warum ist diese Pelagia heiliggesprochen worden?


Rotgold

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http://www.heiligenlexikon.de/BiographienP...ia_Pelagius.htm

 

Über ihren Leichtsinn, ihre Genuss- und Prunksucht weinte Bischof == Nonnus von Edessa - dem heutigen Sanlıurfa - bittere Tränen, bis Pelagia von einer seiner Predigten innerlich ergriffen wurde, sich bekehren und taufen ließ. Sie gab Schmuck und Geld den Armen und bezog auf dem Ölberg in Jerusalem unter dem Namen Pelagius in Männerkleidern eine Zelle. Dort starb sie 280 nach kurzer Zeit an den harten Bußübungen, die sie sich auferlegt hatte.

 

Versteht ihr das? Ist es denn wahrhaft "christlich", sich durch solche "Buß-Übungen" ums Leben zu bringen? :ninja:

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Die Menschen handelten nach dem Wissen ihrer Zeit. Prinzipiell ist es nicht christlich sich durch "Bußübungen" gesundheitlich zu schädigen. Allerdings - und das gilt für die heutige Zeit- es ist auch nicht christlich, sich durch Unmässigkeit im Essen, Trinken, Alkoholkonsum, Nikotin die Gesundheit zu zerstören. Diese Gefahr sehe ich als aktueller.

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http://www.heiligenlexikon.de/BiographienP...ia_Pelagius.htm

 

Über ihren Leichtsinn, ihre Genuss- und Prunksucht weinte Bischof == Nonnus von Edessa - dem heutigen Sanlıurfa - bittere Tränen, bis Pelagia von einer seiner Predigten innerlich ergriffen wurde, sich bekehren und taufen ließ. Sie gab Schmuck und Geld den Armen und bezog auf dem Ölberg in Jerusalem unter dem Namen Pelagius in Männerkleidern eine Zelle. Dort starb sie 280 nach kurzer Zeit an den harten Bußübungen, die sie sich auferlegt hatte.

 

Versteht ihr das? Ist es denn wahrhaft "christlich", sich durch solche "Buß-Übungen" ums Leben zu bringen? :ninja:

Christlich ist: sie gab Schmuck und Geld den Armen. Vielleicht wurde sie auch deshalb verehrt. Einen förmlichen Heiligsprechungsprozess gab es ja damals noch nicht.

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Die Menschen handelten nach dem Wissen ihrer Zeit. Prinzipiell ist es nicht christlich sich durch "Bußübungen" gesundheitlich zu schädigen.

Über diese Frage bin ich heuer auch gestolpert. Da die Kirche aber Heilige ausdrücklich verehrt, die ein extremes Bußleben geführt und sich dadurch auch gesundheitlich geschädigt haben – etwa die hl. Rosa von Lima – bin ich zu der Auffassung gekommen, daß es in bestimmten Fällen eben doch christlich und erlaubt sein kann, wenn derjenige zu einem Leben der Buße berufen ist.

bearbeitet von Seraph
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Der Mensch ist ja gemäß Schöpfungsordnung auf die Ergänzung der beiden Geschlechter hin geschaffen.

Wenn er aber um der Heiligkeit Willen gegen diese Schöpfungsordnung verstößt, ist es nicht nur ok, sondern sogar vorbildlich (Zölibat)

Also ist es auch hier so: Der Mensch hat die Verpflichtung, für seinen Körper zu sorgen und Selbstmord ist schwere Sünde.

Wenn er aber um der Heiligkeit Willen seinen Körper vernachlässigt bis hin zum de-facto-Selbstmord, ist das nicht nur ok, sondern sogar vorbildlich.

 

Auf das Motiv kommt es also an, dann ist die Handlung gut.

 

Werner

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Der Mensch ist ja gemäß Schöpfungsordnung auf die Ergänzung der beiden Geschlechter hin geschaffen.

Wenn er aber um der Heiligkeit Willen gegen diese Schöpfungsordnung verstößt, ist es nicht nur ok, sondern sogar vorbildlich (Zölibat)

Also ist es auch hier so: Der Mensch hat die Verpflichtung, für seinen Körper zu sorgen und Selbstmord ist schwere Sünde.

Wenn er aber um der Heiligkeit Willen seinen Körper vernachlässigt bis hin zum de-facto-Selbstmord, ist das nicht nur ok, sondern sogar vorbildlich.

 

Auf das Motiv kommt es also an, dann ist die Handlung gut.

 

Werner

 

Äh, Werner?? Da fehlt jetzt aber hoffentlich das *ironiean* und *ironieaus*, oder? Oder hat mein Ironiedetektor jetzt hier etwa falsch angeschlagen (was ich mir eigentlich beim besten Willen bei dir nicht vorstellen kann...)?

 

Zum Thema kann ich da nur unterschreiben, was MM gesagt hat: Die Menschen handelten nach dem Wissen ihrer Zeit. Und nur weil es solche (Irr)wege gab und leider noch gibt, heißt das nicht, das es vorbildlich ist. Nicht umsonst heißt es: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst und zur Selbstliebe gehört definitiv auch der Körper als Schöpfung Gottes mit hinzu!

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ja, das war natürlich ironisch gemeint...

obwohl es solche ironischen Aspekte im Christentum durchaus gibt, nur sind sie da ernst gemeint...

Wahrscheinlich hat Gott einen recht feinen Sinn für Ironie....

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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Der Mensch ist ja gemäß Schöpfungsordnung auf die Ergänzung der beiden Geschlechter hin geschaffen.

Wenn er aber um der Heiligkeit Willen gegen diese Schöpfungsordnung verstößt, ist es nicht nur ok, sondern sogar vorbildlich (Zölibat)

Also ist es auch hier so: Der Mensch hat die Verpflichtung, für seinen Körper zu sorgen und Selbstmord ist schwere Sünde.

Wenn er aber um der Heiligkeit Willen seinen Körper vernachlässigt bis hin zum de-facto-Selbstmord, ist das nicht nur ok, sondern sogar vorbildlich.

 

Auf das Motiv kommt es also an, dann ist die Handlung gut.

 

Werner

Da Jesus Christus einen de- facto- Selbstmord als Vorbild auf sich nahm (er wußte ja genau was die Leute mit ihm tun würden, wenn er sie durch seine Aussagen weiter so provzieren würde) haben auch jene Büßer die ihren eigenen Leib so gering achten wohl ein gutes Vorbild.

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Da Jesus Christus einen de- facto- Selbstmord als Vorbild auf sich nahm (er wußte ja genau was die Leute mit ihm tun würden, wenn er sie durch seine Aussagen weiter so provzieren würde) haben auch jene Büßer die ihren eigenen Leib so gering achten wohl ein gutes Vorbild.

Hä?

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Da Jesus Christus einen de- facto- Selbstmord als Vorbild auf sich nahm (er wußte ja genau was die Leute mit ihm tun würden, wenn er sie durch seine Aussagen weiter so provzieren würde) haben auch jene Büßer die ihren eigenen Leib so gering achten wohl ein gutes Vorbild.

Jesus hat sich zur spirituellen Selbstverwirklichung kreuzigen lassen? :ninja:

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Es als einen de-facto-Selbstmord zu bezeichnen, wenn jemand für eine Sache einsteht bis zuletzt anstatt sich selbst zu verbiegen find ich aber schon mehr als grenzwertig! Man kann doch nicht Äpfel mit Birnen vermischen! Wir haben hier zwei völlig verschiedene Dinge: auf der einen Seite jemand der sich selbst, aktiv, Schaden zufügt ohne von irgendjemandem dazu genötigt zu werden und auf der anderen Seite jemand, der sich auf durch Gewalt von seiner Botschaft nicht abbringen lässt!

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Da Jesus Christus einen de- facto- Selbstmord als Vorbild auf sich nahm (er wußte ja genau was die Leute mit ihm tun würden, wenn er sie durch seine Aussagen weiter so provzieren würde) haben auch jene Büßer die ihren eigenen Leib so gering achten wohl ein gutes Vorbild.

Hä?

War natürlich- Werners Intentionen entsprechend- ironisch- sarkastisch.

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Es als einen de-facto-Selbstmord zu bezeichnen, wenn jemand für eine Sache einsteht bis zuletzt anstatt sich selbst zu verbiegen find ich aber schon mehr als grenzwertig! Man kann doch nicht Äpfel mit Birnen vermischen! Wir haben hier zwei völlig verschiedene Dinge: auf der einen Seite jemand der sich selbst, aktiv, Schaden zufügt ohne von irgendjemandem dazu genötigt zu werden und auf der anderen Seite jemand, der sich auf durch Gewalt von seiner Botschaft nicht abbringen lässt!

Stimmt- mehr als grenzwertig.

 

Was nun die Formen der Buße betrifft: Manche Menschen nehmen die Worte von der Selbstverleugnung offenbar zu wörtlich. Die Büßer der ersten Jahrhunderte (Maria von Ägypten z.B.) haben diese Bußwerke entsprechend ihrem persönlichen Gewissen als Christus- Nachfolge auf sich genommen, und wollten durch die harte Buße auch Wiedergutmachung für ihre Sünden, ihre Leib- Verweichlichung leisten.

 

Manche Heilige (ich denke hier an Ignatius von Loyola) brachten sich durch ihren Bußeifer auch fast um ihre Gesundheit. Die Wüstenväter aber- die ja nicht ohne Strenge waren- sagten allerdings (als jemand sie wegen einer Bußerleichterung fragte:)"Wir sind nicht gelehrt worden Leibesabtöter, sondern Leidenschafts- abtöter zu sein". Die harten Bußwerke an sich sind daher sicher kein Vorbild. Das Motiv der Liebe das sich in diesen übertriebenen Bußübungen abzeichnet hat allerdings etwas für sich.

bearbeitet von Mariamante
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Der Mensch ist ja gemäß Schöpfungsordnung auf die Ergänzung der beiden Geschlechter hin geschaffen.

Wenn er aber um der Heiligkeit Willen gegen diese Schöpfungsordnung verstößt, ist es nicht nur ok, sondern sogar vorbildlich (Zölibat)

Also ist es auch hier so: Der Mensch hat die Verpflichtung, für seinen Körper zu sorgen und Selbstmord ist schwere Sünde.

Wenn er aber um der Heiligkeit Willen seinen Körper vernachlässigt bis hin zum de-facto-Selbstmord, ist das nicht nur ok, sondern sogar vorbildlich.

 

grins... solche Ironien beschäftigen mich auch gerade sehr intensiv..das sind wirklich Merkwürdigkeiten :ninja:

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Da Jesus Christus einen de- facto- Selbstmord als Vorbild auf sich nahm (er wußte ja genau was die Leute mit ihm tun würden, wenn er sie durch seine Aussagen weiter so provzieren würde) haben auch jene Büßer die ihren eigenen Leib so gering achten wohl ein gutes Vorbild.

Hä?

War natürlich- Werners Intentionen entsprechend- ironisch- sarkastisch.

 

Dann bin ich ja beruhigt :ninja:

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http://www.heiligenlexikon.de/BiographienP...ia_Pelagius.htm

 

Über ihren Leichtsinn, ihre Genuss- und Prunksucht weinte Bischof == Nonnus von Edessa - dem heutigen Sanlıurfa - bittere Tränen, bis Pelagia von einer seiner Predigten innerlich ergriffen wurde, sich bekehren und taufen ließ. Sie gab Schmuck und Geld den Armen und bezog auf dem Ölberg in Jerusalem unter dem Namen Pelagius in Männerkleidern eine Zelle. Dort starb sie 280 nach kurzer Zeit an den harten Bußübungen, die sie sich auferlegt hatte.

 

Versteht ihr das? Ist es denn wahrhaft "christlich", sich durch solche "Buß-Übungen" ums Leben zu bringen? :ninja:

Vielleicht wurde sie gar nicht wegen der Bußübungen heilig gesprochen, sondern weil sie erkannt hat, wie gut es ist, sich an den Männern zu orientieren.

Da sollte sich so manche Sünderin, die es partout nicht lassen kann, in Weiberkleidern rumzulaufen, mal eine Scheibe abschneiden.

 

Man kann ja schon froh und dankbar sein, dass Pelagia wenigstens keine Mörderin, nicht mal Massenmörderin, keine Kindsvergewaltigerin, keine Kriegshetzerin oder ähnliches gewesen ist. So was widerspricht einer Heiligsprechung ja auch nicht.

 

Ich finde diesen Wandel von einer offensichtlich genuss- und prunksüchtigen Person zu einer Büßerin aufgrund einer predigtvermittelten Einsicht übrigens gar nicht mal so schlecht. Vielleicht ein wenig krass. Aber letztlich dasselbe Schema, wie bei Franziskus. Noch besser fände ich es, wenn von Pelagia überliefert wäre, dass sie trotz ihres Büßerlebens nach ihrer Bekehrung besser drauf und zufriedener war, als während ihrer Ausschweifungen. Das würde interessante Fragen stellen.

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http://www.heiligenlexikon.de/BiographienP...ia_Pelagius.htm

 

Über ihren Leichtsinn, ihre Genuss- und Prunksucht weinte Bischof == Nonnus von Edessa - dem heutigen Sanlıurfa - bittere Tränen, bis Pelagia von einer seiner Predigten innerlich ergriffen wurde, sich bekehren und taufen ließ. Sie gab Schmuck und Geld den Armen und bezog auf dem Ölberg in Jerusalem unter dem Namen Pelagius in Männerkleidern eine Zelle. Dort starb sie 280 nach kurzer Zeit an den harten Bußübungen, die sie sich auferlegt hatte.

 

Versteht ihr das? Ist es denn wahrhaft "christlich", sich durch solche "Buß-Übungen" ums Leben zu bringen? :ninja:

Vielleicht wurde sie gar nicht wegen der Bußübungen heilig gesprochen, sondern weil sie erkannt hat, wie gut es ist, sich an den Männern zu orientieren.

Da sollte sich so manche Sünderin, die es partout nicht lassen kann, in Weiberkleidern rumzulaufen, mal eine Scheibe abschneiden.

 

Man kann ja schon froh und dankbar sein, dass Pelagia wenigstens keine Mörderin, nicht mal Massenmörderin, keine Kindsvergewaltigerin, keine Kriegshetzerin oder ähnliches gewesen ist. So was widerspricht einer Heiligsprechung ja auch nicht.

 

Ich finde diesen Wandel von einer offensichtlich genuss- und prunksüchtigen Person zu einer Büßerin aufgrund einer predigtvermittelten Einsicht übrigens gar nicht mal so schlecht. Vielleicht ein wenig krass. Aber letztlich dasselbe Schema, wie bei Franziskus. Noch besser fände ich es, wenn von Pelagia überliefert wäre, dass sie trotz ihres Büßerlebens nach ihrer Bekehrung besser drauf und zufriedener war, als während ihrer Ausschweifungen. Das würde interessante Fragen stellen.

Tja.

Sowas ist halt von den alten G'schichten nicht zu erwarten. Die sind nach einem bestimmten Strickmuster gefertigt, durchaus jede nach einem eigenen, aber jede nach einem Muster.

Ein Heiliger (eine Heilige) muss entweder schon von frühester Kindheit an Anzeichen von Heiligkeit an sich haben (In Kreuzesform in die Windeln gemacht oder so), oder er muss eine dramatische Bekehrung hinlegen, am besten nach einem extrem ausschweifenden Anfang ein ebenso extrem ausschweifendes Büßerleben am Ende. Sich jahrelang ausschließlich von der heiligen Eucharistie ernähren kommt auch gut.

Man kann darüber spötteln, und wenn einer mit solchen G'schichten hausieren geht, ist's auch angebracht.

Aber es bildet sich natürlich eine Auffassung und Nutzanwendung von Heiligkeit ab, wie sie eben zur Abfassungszeit verbreitet war:

Ein Heiliger ist eine Art himmlisches Einfallstor, durch das göttlicher Segen herniederströmt. Je auffälliger und eindrücklicher seine Vita gestaltet ist, desto mehr Segen , je mehr Segen, desto mehr Verehrer und Beter vergrößern den Segensstrom noch. Lässt der Heilige sich lokalisieren, etwa durch ein Grab oder ein Geburtshaus, am besten aber durch Reliquien, wird der Segen manifest und handgreiflich, in Form von Einnahmen aus dem Pilgertourismus.

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Und niemand hat mir den Gefallen getan, hier im Thread danach zu fragen, ob es denn wirklich heiliggesprochene Kinderschänder gibt. :ninja:

 

Also stelle ich mir die erwünschte Frage selbst, damit ich eine Antwort geben kann:

Mir ist kein heiliggesprochener Kinderschänder bekannt. Auch kein heiliggesprochener Vergewaltiger.

Puh.

Erst mal gut.

Aber andererseits ergibt sich dadurch ein groteskes Bild:

Massenmord und Kriegsagitation woll'n wir noch grad mal durchgehen lassen.

Bei Kinderschändung und Vergewaltigung - also einem Vergehen im Sexualbereich - da hört der Spaß dann aber auf.

 

Da frage ich mich nach den Grenzen. Offenbar gibt es tatsächlich welche. Aber was für welche!

 

Man muss sich wirklich nicht wundern, wenn Deschner eine Kriminalgeschichte des Christentums (ein wenig präziser hätte er wenigstens "der Kirche" schreiben sollen) geschrieben hat. Eine Gemeinschaft, deren Vorbilder und Orientierungsgeber solche Verbrechen vorgelebt haben, muss es wahrscheinlich erst durch eine so krasse und einfühllose Außensicht lernen, dass da was nicht stimmt.

Ich kann Deschner nicht besonders gut leiden. Ich finde seine Schreibwerke abstoßend. Aber weniger abstoßend, als zum Vorbild genommene Massenmörder und Kriegstreiber. Und natürlich auch weniger abstoßend, als zum Vorbild genommene Kinderschänder, auch wenn es diese (bisher) nur in meiner drastifizierenden Rhethorik gibt.

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wenn Deschner eine Kriminalgeschichte des Christentums (ein wenig präziser hätte er wenigstens "der Kirche" schreiben sollen) geschrieben hat. Eine Gemeinschaft, deren Vorbilder und Orientierungsgeber solche Verbrechen vorgelebt haben, muss es wahrscheinlich erst durch eine so krasse und einfühllose Außensicht lernen, dass da was nicht stimmt.

Ich kann Deschner nicht besonders gut leiden. Ich finde seine Schreibwerke abstoßend. Aber weniger abstoßend, als zum Vorbild genommene Massenmörder und Kriegstreiber. Und natürlich auch weniger abstoßend, als zum Vorbild genommene Kinderschänder, auch wenn es diese (bisher) nur in meiner drastifizierenden Rhethorik gibt.

 

Deschner geht es gerade darum zu beweisen, daß das Christentum als solches eine verbrecherische Religion ist. Die Kirche ist für ihn die konsequente Frucht der Lehre Jesu. - Eine innerkirchliche Kritik geht natürlich von anderen Prämissen aus.

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Deschner geht es gerade darum zu beweisen, daß das Christentum als solches eine verbrecherische Religion ist.

Und die Kirche gibt sich an genügend vielen Punkten wirklich Mühe, seiner Ansicht eine hohe Durchschlagskraft zu verleihen. Das macht Deschners Bücher erst so richtig interessant und zum tragikomischen Lesevergnügen.

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Deschner geht es gerade darum zu beweisen, daß das Christentum als solches eine verbrecherische Religion ist.

Und die Kirche gibt sich an genügend vielen Punkten wirklich Mühe, seiner Ansicht eine hohe Durchschlagskraft zu verleihen. Das macht Deschners Bücher erst so richtig interessant und zum tragikomischen Lesevergnügen.

 

Die Kriminalgeschichte ist ermüdend und langweilig. - Früher hatte Deschner in der Tat einiges Lesenswerte geschrieben, Kitsch, Konvention und Kunst zB.

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Sie ist tatsächlich ermüdend - ich habe es nie fertig gebracht, sie ganz durchzulesen.

Sie wird nur dann lustig, wenn man die katholische Unbeholfenheit beim Lesen vor Augen nimmt. Das geht dann ganz gut. Nur, dass es mich ab einem gewissen Punkt dann wieder zu sehr verärgert. Dann ist nicht die Langeweile der Grund des Aufhörens mit dem Lesen, sondern der Verdruss. Dass sich die Kirche, deren Teil ich bin, so saublöd anstellen muss.

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Sie ist tatsächlich ermüdend - ich habe es nie fertig gebracht, sie ganz durchzulesen.

Sie wird nur dann lustig, wenn man die katholische Unbeholfenheit beim Lesen vor Augen nimmt. Das geht dann ganz gut. Nur, dass es mich ab einem gewissen Punkt dann wieder zu sehr verärgert. Dann ist nicht die Langeweile der Grund des Aufhörens mit dem Lesen, sondern der Verdruss. Dass sich die Kirche, deren Teil ich bin, so saublöd anstellen muss.

Es scheint aber, als hätten sich die Apostel auch nicht immer "affenklug" angestellt. Da ist zu lesen: Als Jesus vons einer Passion spricht, phantsieren einige der Apostel davon, wer im Reich Gottes die ersten Plätze einnehmen wird; über die verfemten Samariter wollen die Apostel Feuer vom Himmel herabrufen - und als die Sache mit Jesus in die entscheidende Phase kommt (Passio domini) da laufen die Jünger davon und Petrus verrät den Herrn unter Fluchen. Schlechte Voraussetzungen? Nun- ich glaube an einen Gott, der auch die Fehler Schwächen und selbst Verbrechen von Menschen in geheimnisvoller Weise in seine Pläne mit hineinnimmt. Und wenn manche Heilige vorher Verbrecher waren ( Paulus- Saulus verfolgte die Christen bekanntlich, hieß den Mord gut) dann ist das ein Schlag ins Gesicht für jene, die nicht an eine Bekehrung glauben können- oder die meinen, Jesus könnte nur von Geburt an moralisch einwandfreie Menschen gebrauchen. In diesem Sinne glaube ich nicht, dass sich die Kirche "saublöd" annstellt, sondern dass es einer übernatürlichen Denk- und Sichtweise bedarf um zu erahnen, dass auch diese demütigenden Ereignisse im Leben einzelner (auch von Heiligen) als auch im Leben der Kirche ihren tieferen Sinn haben- z.B. den, uns demütiger zu machen. Bekanntlich fällt es uns ja viel leichter über das Verhalten anderer ( der Kirche, einer Pelagia) herabsetzen, kritisierend zu urteilen und zu verurteilen als an unserer eigenen Bekehrung zu arbeiten.

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schreiben sollen) geschrieben hat. Eine Gemeinschaft, deren Vorbilder und Orientierungsgeber solche Verbrechen vorgelebt haben, muss es wahrscheinlich erst durch eine so krasse und einfühllose Außensicht lernen, dass da was nicht stimmt.

 

Mir wurde hier mal erklärt, dass jeder Heiliger auch eine Art Sünder sei und man deshalb prüfen müsse, ob eine Handlung seiner Heiligkeit oder seiner Sündhaftigkeit entspringt.

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Das ist auch richtig. Pelagia und Franziskus haben vom Zuckertopf genascht, haben eingesehen, dass das der falsche Weg war und haben - vielleicht mit den falschen Mitteln - sich zu ändern versucht.

Der eine sündigt, wie diese beiden.

Der andere bringt reihenweise Menschen um oder betreibt Kriege und findet das auch noch richtig und erntet dafür von der Kirche nicht Kritik, sondern wird zum Vorbild erhoben.

 

Das ist jetzt natürlich sehr kontrastiert dargestellt, zeigt aber, worum es geht.

Wenn die Kirche diese beiden Verhältnisse nicht unterscheiden kann, verliert sie sowohl an Ansehen, als auch an Glaubwürdigkeit, dass sie wirklich Jesus nachfolgen will.

 

Ich habe ja auch nicht vor, an der Heiligkeit der jeweiligen Sünder zu zweifeln. Vielleicht haben sie sich wirklich Mühe gegeben, nach bestem Wissen und Gewissen zu handeln. Aber für eine Heiligsprechung muss die Kirche eine Entscheidung treffen, nämlich ob man jemanden trotz all seiner Sünden zum Vorbild erheben kann.

 

In der 2. Heiligenpräfation heißt es: "Denn in den Heiligen schenkst du der Kirche leuchtende Zeichen deiner Liebe."

Und da ist es einfach ein Unterschied, ob jemand verzweifelt versucht hat, mit seinen Liebesunfähigkeiten zurecht zu kommen und mit seiner Sündigkeit gekämpft hat (wie es gerade bei der Pelagia der Fall gewesen zu sein scheint),

oder ob er skrupellos und anhaltend Werke der Menschenquälerei bis hin zur Menschenvernichtung betrieben hat.

 

Wie kann man das in einen Topf werfen?

Wie kann man entsetzliche Gräueltaten und Fehleinstellungen mit geschichtlichem Ausmaß einfach mit der Bemerkung abtun "Er war eben auch ein Sünder, wie wir alle, und wie alle Heiligen."

 

Ich glaube, das geht nur, wenn man nicht auf die Opfer dieser Gräultaten schaut. Man lässt sich davon ablenken, dass man auf die kirchenpolitische Nützlichkeit des jeweiligen Heiligen schaut. Er vertritt ja so schön die Ideologie der Lobby, die ihn heilig sprechen will. Da schaut man vorrangig auf diese Ideologie, die man unbedingt mit heiliger Autorität ausstatten will. Und da übersieht man dann das reale Leid der Opfer bestialischer Massenmorde (ich habe gerade Menschenverbrennungen bei lebendigem Leibe vor Augen. Oder auch die Opfer von Folter.) und "unvermeidlicher" Kriegstaten (tja, das ist nun mal so im Krieg). Würde man den Röhrenblick öffnen, könnte man die Schreie der Opfer hören und ihre Schmerzen mitfühlen, würde einem die Heiligsprechung im Halse stecken bleiben.

bearbeitet von Mecky
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