Jump to content

Zweifel – eine Tugend?


Peter Esser

Recommended Posts

@ brigitta

 

 

In einem Satze zusammengefasst: Zweifel ist Gefühl, Kritik ist Verstand.

 

Und dies Behauptung ist Bockmist.

Um zu zweifeln muß ich ja mal mein Hirn einschalten und über was nachdenken.Um was zu kritisieren brauch ich nur meine große Klappe aufzureißen :ph34r:

Im genau umgekehrten Sinne zu Deinen Worten hatte Erich_AS seine Ausführungen zusammengefaßt! :blink:

 

GsJC

Raphael

Womit dann wohl ersichtlich wäre, dass selbst bei solchen Dingen der Zweifel herrschen kann. :P

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@ Eifellady

 

@ brigitta

 

 

In einem Satze zusammengefasst: Zweifel ist Gefühl, Kritik ist Verstand.

 

Und dies Behauptung ist Bockmist.

Um zu zweifeln muß ich ja mal mein Hirn einschalten und über was nachdenken.Um was zu kritisieren brauch ich nur meine große Klappe aufzureißen :ph34r:

Im genau umgekehrten Sinne zu Deinen Worten hatte Erich_AS seine Ausführungen zusammengefaßt! :blink:

 

GsJC

Raphael

Womit dann wohl ersichtlich wäre, dass selbst bei solchen Dingen der Zweifel herrschen kann. :P

Fehlinterpretationen sind keine Zweifel, sondern schlicht falsch! :P

 

GsJC

Raphael

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo AlterSünder!

 

Nachdem Dein Faulheitsvorwurf Ellen anscheinend deutlich belastet, wäre es nett von Dir, wenn Du ihn noch einmal auf den Punkt bringen würdest. (Ganz verstanden hab ich ihn auch noch nicht)

 

Worum drückt sich der Zweifler?

Gehst Du davon aus, dass der Zweifel der sich (da sind wir einig) natürlich in Kritik umsetzt, durch die Kritik nicht anstrengend ist? Immerhin ist er, wie Du selbst geschrieben hast, möglicher Motor für Kritik.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich vermute, dass Du eigentlich sagen wolltest: "Wer nur zweifelt, und den Zweifel nicht als Motor für Informationssuche und Gedanken nutzt, der ist faul." Das könnte ich wiederum nachvollziehen, obwohl ich glaube, dass Du dabei einiges übersiehst.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich vermute, dass Du eigentlich sagen wolltest: "Wer nur zweifelt, und den Zweifel nicht als Motor für Informationssuche und Gedanken nutzt, der ist faul." Das könnte ich wiederum nachvollziehen, obwohl ich glaube, dass Du dabei einiges übersiehst.

Zweifel hat folgende Synonyme: Aber, Argwohn, Bedenken, Befürchtung, Mißtrauen, Mutmaßung, Skrupel, Unentschiedenheit, Ungläubigkeit, Unsicherheit, Verdacht, Vorbehalt, Zaudern, Zerrissenheit, Zwiespältigkeit, Zögern

 

Was macht jemand, der zweifelt? Er zieht den Wahrheitsgehalt dessen, das er bezweifelt, in Frage. Dagegen ist auch prinzipiell nichts einzuwenden, solange nur der Zweifel nicht bei sich selber stehen bleibt, "im eigenen Saft brät", wie ich das weiter oben nannte. Der Zweifel ist der Anfangspunkt, der zur Kritik führen muss, wenn er nicht bei sich selber stehen bleibt. Bei manchen hat man den Eindruck, es wäre der Zweifel der Schlußpunkt einer Entwicklung. Dabei stellt er einen Anfang dar, zumindest sollte er ein Anfang sein. Häufig genug aber beschränkt sich der Zweifel auf die blosse Feststellung, dieses oder jenes könne man (heutzutage) nicht (mehr) glauben. Nicht zu Unrecht überwiegen bei den Synonymen, die ich aus dem Wortschatz-Lexikon zitierte, auch jene "lähmenden" Bedeutungen, wie Zerrissenheit, Zögern, Zaudern, Unentschiedenheit, Skrupel, Unsicherheit usf. Der Zweifel ist der Keim einer Frage, deren Beginn. Bei manchen scheint er aber nicht eine Frage, sondern schon eine Antwort zu sein, deren Konsequenz die Ablehnung des Bezweifelten steht.

 

Der Zweifel ist aber kein Ende, sondern ein Anfang, er sollte sich selbst überwinden und zur Kritik werden. Bloßes "die Klappe aufreissen" - wie von anderen gemutmaßt - ist aber keine Kritik, sondern Dummheit. Kritik bedarf der Argumente. Gute Kritik, seriöse Kritik, bedarf Argumente aus allen Lagern, also auch solcher, die gegen die eigene Überzeugung, auch gegen den eigenen Zweifel sprechen. Ich gestehe, dass es mir sehr schwer fällt Zweifel dort ernst zu nehmen, wo ich die Mühe einer seriösen Kritik - also dem Sammeln von Argumenten für und wider eine bezweifelte Sache nicht sehe. Wir leben in einer Zeit, wo es uns möglich ist eigentlich sehr schnell an ein gewisses Maß an Information zu gelangen, auf Grund ihrer Herkunft auch deren Zuverlässigkeit abzuschätzen vermögen (sofern das gewollt wird, was leider gerade im Forum zu selten der Fall ist). So können wir immerhin recht leicht den ersten Schritt tun, der uns vom Zweifel zur Kritik führt. Kritik, um nicht wieder missverstanden zu werden, bedeutet nicht automatisch die Verwerfung einer Sache. Es gibt, man will es in diesem Forum kaum glauben, auch positive Kritik. Was Glaube und Kirche betrifft, um ein bekanntes Wort von Friedrich Nietzsche zu paraphrasieren: bei sich selber müssten Zweifler und Kritiker beginnen, wenn ich an ihre Botschaft glauben sollte. Vieles davon, dabei bleibe ich, entspringt einfach dem Bedürfnis das eigene Nichtwollen oder Nichtkönnen zu rechtfertigen. Will man sozusagen nicht selber der Schuft sein, hebt man am Besten die Hand, streckt den Zeigefinger lang und spitz auf jemand (oder etwas) anderen aus, und schreit: Haltet den Dieb! Warum meinst Du, habe ich gerade den Nick gewählt, den ich nun einmal trage? Aber vor einer Therapie bedarf's einer schonungslosen Diagnose. Dann wird man sehen, ob eine Heilung gelingt.

 

Damit verabschiede ich mich über Pfingsten aus dem Forum. Pfingsten, das passt gut zum Thema. Veni, Sancte Spiritus ... noscamus atque Filium ... Komm, Heilger Geist, der Leben schafft ... und heile mich, mache mich wieder ganz und gesund!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Solange ich lebe,

muß ich mich entscheiden,

muß Stellung nehmen,

muß ja oder nein sagen.

 

So hast du es gewollt,

Schöpfer des Menschen,

daß ich mich entscheide

für einen Beruf,

für einen Lebensgefährten,

für eine Partei,

für dich.

 

Hab Dank, Schöpfer des Lebens,

daß ich entscheiden,

daß ich die Lebensweichen mitstellen darf,

daß ich mehr bin als ein willenloses Zahnrad im Räderwerk der Zeit.

 

Herr, oft habe ich Angst vor Entscheidungen,

schiebe sie anderen zu,

versuche, mich vorbeizudrücken,

gehe weder links noch rechts,

weder vor noch zurück.

 

Herr, ich will mich für dich entscheiden

-in allen Fragen des Lebens,

jeden Tag

-ein ganzes Leben lang.

 

Komm mir zu Hilfe,

daß ich das Rechte erkenne.

Gib mir Mut, es zu wählen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo AlterSünder!

 

Wenn ich Deinen Artikel also richtig verstehe, kritisierst Du gar nicht den Zweifel selbst sondern siehst ihn, wie ich auch als einen Beginn, eine Triebkraft die auf etwas anderes (nämlich die Durcharbeitung des Bezweifelten) hinzielt.

 

Du kritisierst aber (zurecht) einen Missbrauch des Zweifels: Wenn sich jemand im Zweifel suhlt und ihn als Selbstzweck (z.B. zwecks Bemitleidung) verwendet.

 

Besonders erfreulich finde ich, dass Raphael dieses Posting bei den "Perlen" in der Katakombe eingestellt hat. Damit käme nämlich die ganze Diskussion auf ein handhabbares Niveau.

 

Wenn Ihr das Gefühl habt, dass Eiffellady an bestimmten Punkten rotiert, dann kann man ihr das nämlich durchaus sagen.

 

Was mir noch ein wenig fehlt, ist die Aufhebung der Moralisierung ins Tragische. Ich kenne zumindest von mir, dass ich bei manchen bezweifelten Dingen nicht weiterkomme und mich im Kreis drehe. Im Sinne Deines Artikels kommt es dann zu dem Vorwurf: Du informierst Dich nicht, Du weichst der Arbeit aus, Du bist faul.

 

So einfach ist das nicht. Denn manchmal fehlen zum Weiterkommen ein paar Dinge. Das können glaubwürdige (und diese Einschätzung ist etwas sehr subjektives) Informationen oder Informationsquellen fehlen. Oder manchmal brauche ich schlichtweg Zeit, um einen neuen Weg einzuschlagen, weil ich noch an einem alten (ergebnislosen, irreführenden) hänge. Oder es kommt mir zwar eine hilfreiche Information entgegen, die ich aber nicht annehmen kann, weil sie schlichtweg vom Falschen kommt (z.B. wenn mir Pedrino Glaubenslosigkeit vorwerfen würde) oder weil sie so unerkenntlich formuliert ist, dass ich sie erst gar nicht aus dem Wust an anderen Nebeninformationen (z.B. aggressiven Botschaften) herausfiltern kann.

 

Einen Vorwurf kann ich in solchen tragischen Lagen dann überhaupt nicht gebrauchen. Er hilft nicht im Geringsten, sondern blockiert genau das, was der Vorwerfende eigentlich erreichen will.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

(Euch, Erich und Mecky – und allen anderen – herzlichen Dank für euren Dialog. Ich kann gerade nicht einsteigen, lese aber gespannt mit.)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@ Mecky

 

Wenn Ihr das Gefühl habt, dass Eiffellady an bestimmten Punkten rotiert, dann kann man ihr das nämlich durchaus sagen.

 

In diesem besonderen Punkt habe ich da so meine Zweifel .....

 

Es gibt Erfahrungswerte, die sprechen eindeutig dagegen! :blink:

 

GsJC

Raphael

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@ Mecky

 

Wenn Ihr das Gefühl habt, dass Eiffellady an bestimmten Punkten rotiert, dann kann man ihr das nämlich durchaus sagen.
In diesem besonderen Punkt habe ich da so meine Zweifel .....

Es gibt Erfahrungswerte, die sprechen eindeutig dagegen! :blink:

Ich könnte mir vorstellen, dass Ellen nicht die einzige ist, mit der Du solche Erfahrungen machst. Nicht wahr?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

In der Gefahr, dass wir hier einen Abstimmthread über das Verhalten einer Diskussionsteilnehmerin machen: Natürlich «kann man ihr das durchaus sagen».

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@ Mecky

 

@ Mecky

 

Wenn Ihr das Gefühl habt, dass Eiffellady an bestimmten Punkten rotiert, dann kann man ihr das nämlich durchaus sagen.
In diesem besonderen Punkt habe ich da so meine Zweifel .....

Es gibt Erfahrungswerte, die sprechen eindeutig dagegen! :blink:

Ich könnte mir vorstellen, dass Ellen nicht die einzige ist, mit der Du solche Erfahrungen machst. Nicht wahr?

Ich könnte mir vorstellen, daß Deine Frage "ein wenig" suggestiv ist! :)

 

GsJC

Raphael

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Natürlich ist es oft Unwissenheit oder Fehlinformation aufgrund dessen man sich eine Meinung bildet.

Das Problem ist z.B. bei vielen Quellen, dass dort eine zielorientierte Intention dahinter steckt.

Das ist das nicht gerade überzeugend, wenn man sowieso schon aufgrund von anderen Informationen oder auch Vermutungen oder Gedanken, die man sich über manche Dinge macht, eine Meinung gebildet hat.

Nur - gerade in Glaubensfragen- ist das besonders problematisch- denn dort ist die Grundlage ja eigentlich nur die Bibel.

Und niemand wird ja hier wohl bestreiten, dass selbst heute noch nicht so ganz klar ist, ob und wieviel dieser Aussagen wahr sind- oder besser gesagt, dass diese Aussagen zielorientiert niedergeschrieben wurden.

Das bedeutet, dass selbst heute noch in vielen Dingen noch kein Konsens besteht.

Wenn es um Aussagen geht, wie: Die Ausübung der Homosexualität ist Sünde- dann sind da z.B. erst einmal die Worte zu berücksichtigen, die Jesu zugesprochen werden. Dieser hat sich entweder gar nicht dazu geäußert oder es wurde nicht niedergeschrieben.

Eine andere Sache ist das Nichtzulassen von Geschiedenen zur Kommunion.

Selbst Jesus hat beim letzten Abendmahl Jünger zugelassen, von denen er vorher wußte, dass sie ihn verraten, verleugnen würden.

Er hat sie aber nicht zurückgewiesen. Das heißt, m.A. nach urteilt die Amtskirche über Dinge, über die sie nicht urteilen dürfte- weil es erstens gegen das Liebesgebot verstösst und zweitens sie sich über Jesus stellt, der jeden zum Abendmahl zugelassen hat.

Das sind nur zwei Beispiele, bei denen ich einen Widerspruch sehe.

Und da nutzen mir auch die besten Quellen nichts, denn der Widerspruch bleibt.

 

Ellen

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Fein — ich sehe es anders, mit Verlaub, weiß aber nicht, ob ich in diesem Forum noch dazu komme, das zu formulieren.

 

(Und ich zähle für mindestens zehn Kuschelkatholen. :blink:)

bearbeitet von Peter Esser
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich meine Zweifel ist gut und richtig, wenn er nicht zum „Dauerzweifel“ wird. Dann dient er m.M. nach nur als faule Ausrede sich nicht festlegen zu müssen. Dann ist der Zweifel sogar willkommen, denn weil man sich nicht entscheidet – immer zwischen den Stühlen sitzen bleibt- hat man für diesen Zwischenzustand ja noch eine gute Begründung: Ich „zweifel gerade“ – und das kann ja keiner verurteilen.

 

Und wenn dann irgendwann mal jemand anders eine Entscheidunge fällt, die sich als richtig herausstellt, dann kann man sich von der Position des Zweifels immer auf die richtige Seite schlagen: Sollte also der Herr Jesus Christus einst als Weltenrichter wiederkommen, so kann man sagen: „Ich hab das auch erwartet – und nur kleine Bedenken gehabt“ und sollte Allah als Richter kommen, so kann man auch sagen: „„Ich hab das auch erwartet“, denn ich hatte ja (zu recht) starke Zweifel an Jesus.

 

Also – der Zweifler ist immer auf der richtigen Seite. Warum also seine Position aufgeben und sich festlegen? Ist doch nur unbequem und nachteilig.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich meine Zweifel ist gut und richtig, wenn er nicht zum „Dauerzweifel“ wird. Dann dient er m.M. nach nur als faule Ausrede sich nicht festlegen zu müssen. Dann ist der Zweifel sogar willkommen, denn weil man sich nicht entscheidet – immer zwischen den Stühlen sitzen bleibt-  hat man für diesen Zwischenzustand ja noch eine gute Begründung: Ich „zweifel gerade“ – und das kann ja keiner verurteilen.

 

Und wenn dann irgendwann mal jemand anders eine Entscheidunge fällt, die sich als richtig herausstellt, dann kann man sich von der Position des Zweifels immer auf die richtige Seite schlagen: Sollte also der Herr Jesus Christus einst als Weltenrichter wiederkommen, so kann man sagen: „Ich hab das auch erwartet – und nur kleine Bedenken gehabt“ und sollte Allah als Richter kommen, so kann man auch sagen: „„Ich hab das auch erwartet“, denn ich hatte ja (zu recht) starke Zweifel an Jesus.

 

Also – der Zweifler ist immer auf der richtigen Seite. Warum also seine Position aufgeben und sich festlegen? Ist doch nur unbequem und nachteilig.

Solche Zweifler gibt es sicher auch. Nur- jetzt hier ein Urteil zu fällen- man tue es nur, damit man sich nicht festlegen muß- ist jedenfalls in meinem und sicher auch bei den meisten Fällen, falsch.

Als ich noch wenig wußte- also glaubte, ohne zu wissen wie das mit der Bibelauslegung steht, Aussagen von Ratzinger und Meisner mich gar nicht erreichten, weil ich sie nicht las- ich also so schön unter einer Schutzatmosphäre saß- da glaubte ich ohne - zumindest schwerwiegende- Zweifel.

Doch seitdem ich mich mit der ganzen Sache intensiv beschäftige- kamen plötzlich diese Zweifel.

Und diese Zweifel kamen noch nicht einmal wegen der *bösen Kirchenfeinde- oder Kritiker*.

Den letzten- entscheidenen Tritt- hat mir dieses Schreiben von Ratzinger bezüglich der Homosexualität gegeben.

Da waren dann nicht nur Zweifel- da war Wut!

Menschenverachtende Aussagen- und das von einem Kirchenvertreter, der eigentlich die Nächstenliebe lehren soll!

Einer der Gründe weswegen ich 10 Jahre lang aus der Kirche ausgetreten war, ist genau dieser Grund gewesen- das die Vertreter der Kirche, in meinem Fall die örtlichen Vertreter- eklatant gegen die Nächstenliebe verstießen- nur Richter und Despoten waren.

Doch - da es in den Folgejahren auch andere Priester gab, die mich wieder vertrauen lernen ließen- kam ich zum Glauben zurück.

Und jetzt stehe ich von dem Problem- das das was von *Rom* gelehrt und geäußert wird- nicht mit der Realität, die ich erlebe, übereinstimmt.

Das was hier an der *Basis* geschieht, nenne ich im Sinne der Nächstenliebe handeln- nur, dieses Handeln im Sinne der Nächstenliebe widerspricht oft der Order Roms.

Das ist ein Widerspruch der Zweifel bringt. Es ist keine Disziplin, die, wie du hier unterstellst, aus Bequemlichkeit betrieben wird- sondern ein harter Kampf zwischen dem Soll und dem Sein.

Natürlich stellt sich dann im Zusammenhang mit dem zunehmenden Wissen ( ja- ich lerne täglich dazu, altersuender!!) das Problem, das die Grundlage des Glaubens, die Bibel, auch nicht mehr so einfach hingenommen werden kann.

Allein schon das Wissen darum, dass die Evangelien- zwar auf ein Ziel hin- aber für verschiendene Gruppen geschrieben wurden und keine wörtliche Niederschrift der Worte Jesu stattfand- läßt eben auch Fragen zu, ob diese oder jene Textstelle nicht daraufhin modifiziert wurde, den Menschen, denen es gewidmet war unter Berücksichtigung der jeweiligen Lebensumstände, diese Intention - also die Heilsbotschaft Christi - nahezubringen und dabei Ungenauigkeiten in Kauf genommen wurden.

Da die Evangelien erst Jahrzehnte nach dem Tod Jesu geschrieben wurden, wird sich vieles einfach auf Erinnerungen berufen.

Die Intention bleibt dann die Verkündigung der Botschaft- aber eine authentische und lückenlose Klarheit ist wohl in keinster Weise gegeben.

Das sind dann die Zweifel, die bei mir dann auftreten, wenn Dinge oder Aussagen festgelegt werden sollen oder als Glaubenswahrheiten verkündet werden.

Deshalb ist für mich die Bibel keine Glaubensgrundlage die fest ist, sondern die eine Grundlage bildet, eine Basis und auf dieser Basis kann dann aufgebaut werden. Die Basis ist die Botschaft: Christus ist für uns auferstanden, hat für uns gelitten, zur Vergebebung unserer Sünden.

Das andere, dass Drumherum kann stimmen, muß es aber nicht.

Wenn die Evangelien schon damals modifiziert aber zielorientiert geschrieben wurden, warum muß man sich dann diesen Modifikationen anpassen? Warum sind die heutigen Modifikationen dann falsch? Das Ziel ist doch dasselbe- die Heilsbotschaft Christi.

 

Ellen

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Den letzten- entscheidenen Tritt- hat mir dieses Schreiben von Ratzinger bezüglich der Homosexualität gegeben.

 

 

Ja, und was für Konsequenzen hast Du aus diesem Tritt und anderen Erkenntnissen gezogen?? Beton angerührt und Dich bei den Katholen festbetoniert, damit Du nicht in Versuchung kommst zu den Evangelen zu wechseln, die dass alles haben und lehren, wie Du es gerne hättest.

Die erweist Dich als ein Musterexemplar für jemanden, der zweifelt ohne daraus Konsequenzen zu ziehen. "Befremdlich" kann ich dazu nur sagen.

bearbeitet von Erich
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Den letzten- entscheidenen Tritt- hat mir dieses Schreiben von Ratzinger bezüglich der Homosexualität gegeben.

 

 

Ja, und was für Konsequenzen hast Du aus diesem Tritt und anderen Erkenntnissen gezogen?? Beton angerührt und Dich bei den Katholen festbetoniert, damit Du nicht in Versuchung kommst zu den Evangelen zu wechseln, die dass alles haben und lehren, wie Du es gerne hättest.

Die erweist Dich als ein Musterexemplar für jemanden, der zweifelt ohne daraus Konsequenzen zu ziehen. "Befremdlich" kann ich dazu nur sagen.

Woher willst du wissen, dass die Evangelen das haben was ich suche?

 

Sicher, sie hätten viele Dinge, die mir gefallen würden, aber es gibt auch entscheidene Dinge die mir nicht zusagen- z.B. Eucharistieverständnis.

Nur- warum sollte ich denn die Kirche wechseln, nur weil ich denke, dass die Amtskirche nicht richtig - in meinen Augen- handelt?

Mit der *Basis* bin ich zufrieden- sie praktiziert im Grunde so, wie ich das Christsein sehe.

 

Dann müßte jeder, der nicht zufrieden ist, austreten oder konvertieren.

Was willst du? Eine reine Kirche, die keine Widersprüchler hat?

Eine, die ihre Mauern so hochgezogen hat, dass keine Einflüsse von außen kommen und die,die innerhalb der Mauern sitzen, nichts von außen mitbekommen?

 

Ellen

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ach Ellen,

 

Dann müßte jeder, der nicht zufrieden ist, austreten oder konvertieren.

 

Du bist doch nicht "nur" unzufrieden - Du beziehst doch klar gegen viele Positionen der Kirche Stellung. Und wenn die Kirche in soooo vielen Sachen Unrecht hat - warum nicht auch bei ihrem Eucharistieverständnis??

 

Dau bist für mich wie eine Grüne, die sich vehement für die Kernkraft einsetzt - was soll ich mit so einem Menschen anfangen :blink:

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dau bist für mich wie eine Grüne, die sich vehement für die Kernkraft einsetzt - was soll ich mit so einem Menschen anfangen :blink:

Klar, wer grün wählt kann nicht für Kernkraft sein. Es geht im Leben nicht um Sachfragen, sondern um Rudelzugehörigkeit. Das ist bei der Religion auch so. :P

bearbeitet von Squire
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Liebe Ellen,

 

wegen eines Schreibens so große Gewissensnot? Sicherlich fand ich Ratzingers Erwägungen zur Homosexualität aus einigen Gründen ärgerlich — ich möchte hier bewusst nicht diskutieren, aus welchen —, aber deswegen bemühe ich mich eher zu verstehen, warum er es so formuliert hat; und ob ich ihm folgen kann oder nicht. Es handelt sich ja nicht um ein lehramtlich verbindliches Schreiben, sondern, wie er es selber schrieb, um «Erwägungen».

 

Letztlich hat er von vielen Seiten — unter anderem auch von der ihm sonst doch eher gewogenen Frankfurter Allgemeinen Zeitung — Schelte bekommen.

 

Die Frage ist, ob ich der Kirche zugestehe, in Dingen des Glaubens und der Lehre als Gesamtheit «in der Wahrheit zu sein»; vielleicht sogar gegen meine eigene Einsicht. Ich halte niemanden für menschenverachtend, der in strittigen Fragen die Position des Katechismus vertritt; in der Frage der Homosexualität geht es mir zum Beispiel genauso. Dass mich diese Haltung gegenüber homosexuellen Freunden und Verwandten auch in Verlegenheit bringen kann — denn schließlich muss ich ihnen in einem für sie vitalen Punkt widersprechen — ist für mich ein Kreuz. Ich habe nämlich lieber Harmonie.

 

Nun gut – man muss Ratzinger nicht lieben — aber daraus, dass man seine Note an christkatholische Politiker gelesen hat, in Anspruch nehmen, dass man ihn «kenne», ist doch etwas mager. Seine «Einführung in das Christentum» zum Beispiel, beruhend auf einer Vorlesungsreihe in den Jahren 1967/68 (also schon etwas älter) halte ich für ein grandioses Buch für jemanden, der bei aller atheistischer Verneblungstaktik einmal einen etwas klareren Kopf bekommen will. «Dominus Iesus» und einige in dem Zusammenhang entstandene Schriften sind außerordentlich hilfreiche Schriften zum Verständnis der Erlösung durch Jesus Christus und der Lehre von der Kirche — und wurden übrigens von vielen gläubigen evangelischen Christen (z. B. Helmut Matthies (IDEA)), auch wo sie der Ekklesiologie nicht zustimmten, als wertvolle Klarstellungen begrüßt.

 

Ich halte es für reine atheistische Verneblungstaktik, wenn behauptet wird, Information und die Mehrung von Wissen stünden im Gegensatz zum Glauben. Oder der Glaube wiche, wo die Kräfte der Vernunft zunähmen. Dieses Axiom wird von der atheistischen Argumentation nicht mehr in Frage gestellt — und so liest sich das auch. Die unselige Debatte um die «Zitate» in der Arena ist für mich ein Beispiel, wie die — pardon! — Verblödung gehandhabt wird. Nach dem antiken Motto: Verleumde dreist, immer bleibt etwas hängen .

 

Daher plädiere ich dafür, nicht allzu voreilig zu glauben, man wisse etwas. Und nicht allzu voreilig zu meinen, Wissen stünde immer im Gegensatz zum Glauben. Und auf den Zweifel bezogen heißt es meiner Ansicht nach: Befasse dich wirklich mit dem, was den Zweifel hervorruft – und entscheide, ob du es (mit)tragen kannst. Und dann ist es auch angeraten, Konsequenzen zu ziehen.

bearbeitet von Peter Esser
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Ellen!

 

Dass ich zwischen dem Verhalten und Reden vieler, die in der kirchlichen Hierarchie oben stehen (allerdings genau so vieler, die sich „an der Basis“ befinden – nur haben die normalerweise nicht den Anspruch, dass alle das glauben und tun sollen, was sie sagen) und dem, wie ich Christentum verstehe, eine Riesendiskrepanz empfinde und sehe, das geht mir auch so.

Für mich ist es darum auch klar, dass ich alles, was mir jemand sagt, auf seine Kompatibilität mit dem überprüfe, was ich von Jesus und seiner Botschaft verstehe.

 

Was sich für mich verändert hat: die historisch-kritische Bibelauslegung ist e i n Zugang. Ein wichtiger und unbedingt notwendiger. Aber natürlich stellen sich bei diesem Zugang irgendwann genau die Fragen, die du stellst.

Für mich viel, viel wichtiger geworden ist darum der Zugang, die biblischen Texte als Symbolsprache zu lesen. Dann kann ich alles historische Wissen stehen, gelten lassen, aber es verunsichert überhaupt nicht mehr, es rückt an seinen richtigen Platz und bereichert mein Verstehen. Dann hat z.B. die Tatsache, dass die verschiedenen Evangelisten für verschiedene Zielgruppen geschrieben haben, eine Bedeutung, die wichtig ist. Dann braucht es diese verschiedenen ZUgänge, um dem Ganzen noch näher zu kommen:

man kann Bibel auch lesen als „großen Traum der Menschheit“, als intuitiv erfasste (inspirierte) Symbolbilder, als Bebilderung des menschlichen Wachstums – des Wachstums des Einzelnen und des Wachstums der ganzen Menschheit. Als Geschenk, das uns zeigt, wie Wege richtigen Wachstums aussehen und welche Zerr- und Fehlformen es gibt. Von der Schöpfungsgeschichte weg durch alle biblischen Bücher geht als Entwicklungslinie das „Werden des Menschensohns“, der in Jesus fertig erschienen ist. Zu jedem Wachstumsschritt gehört ein Mensch, der standhält, der im Handeln und Denken „rechtschaffen“ verwirklicht, was ihm aufgetragen ist

(„Symbol“ ist ein „Erkennungszeichen, das `aus zwei Bruchstücken Zusammengefügte`, das die Zusammengehörigkeit der Besitzer anzeigt… es ist begrifflich nicht auszuschöpfen, da in ihm eine Vielfalt von tieferen Zusammenhängen gefasst ist“ (Lexikon))

Ein Symbol will das Unsagbare sichtbar machen, das noch nicht Begreifbare zur Anschauung bringen.

Symbolsprache hat Wirkkraft, sie ist in sich selber verwandelnde Kraft. Wer sich auf sie einlässt, ohne das Symbol vorschnell mit rationalen Erklärungen von sich weg zu schieben, den verwandelt es.

In der Symbolsprache ist immer ein „Zugleich“ ausgedrückt (von Realität und Bedeutung z.B.) und eine „Durchdringung“ (des Konkreten mit Geist, des Geistes mit Konkretem).

Schon allein der Versuch, das auszudrücken – das „Zugleich“ und die „Durchdringung“, verändert den, der da nach Ausdruck sucht: ein Bild aus der Bibel, ein Gleichnis, das mich berührt, das mich beschäftigt, das macht etwas mit mir.

Jesus redet hauptsächlich in Symbolsprache und er ist gleichzeitig Symbol. In der Art und Weise seines So-seins, in der Art und Weise, wie er denkt, spricht, redet, handelt verkörpert er die gelungene Synthese zwischen „Fleisch“ und „Geist“. Und weil ein Symbol begrifflich nicht auszuschöpfen ist, macht er kaum einen Versuch, zu e r k l ä r e n, was er uns durch sein Leben zeigt, sondern sagt einfach: Ich bin der Weg. – Der Weg in die aktive Zukunft, in der wir leben können, wenn wir sie erschaffen.

 

Entschuldige, jetzt ist wieder meine Sehnsucht mit mir durchgegangen, etwas von dem, was mir so wertvoll geworden ist, weiterzugeben…………

Ich weiß nicht, ob es dir auch was sagt.

 

Susanne

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Liebe Ellen,

 

deine Gedanken zum Zweifel, besonders zu den Quellen, aus denen der Zweifel herrührt, eröffnen ein Fenster zum Verständnis dafür. Du machst es dir nicht leicht.

 

Dreh- und Angelpunkt deiner Argumentation ist ein von dir so gesehener Widerspruch zwischen der Nächstenliebe und dem Handeln der Kirchenvertreter, zunächst einmal und in erster Linie in ihren Worten.

 

Falls wir nicht allgemein über "das Zweifeln" sprechen, sondern über diese ganz konkrete Fragestellung wäre eine Neustellung dieser Frage sinnvoll. Oder bleiben wir in diesem Thread.

 

Einige Aspekte, über die gesprochen werden könnte, sind - sind aus dem NT Beispiele für Jesu Handeln unter dem Aspekt der Nächstenliebe überliefert, wie sehen diesbezüglich seine Gleichnisse aus. Zielpunkt ist offensichtlich eine Überprüfung des Verständnisses von der Nächstenliebe.

 

 

Herzliche Grüße

Martin

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

×
×
  • Neu erstellen...