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Seit ich bin, kann Gott ohne mich nicht mehr sein


romulus

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hallo Leute

 

dieses Statement ist von meister Eckhart und Woge benutzt es auch in ihrem/seinem Profil

 

Nun bin ich bei diesem satz irgednwie hängen geblieben, und komme damit nicht so ganz klar bzw stimme dem nicht zu

 

warum sollte Gott nicht ohne mich mehr sein können...bzw das bestreitet ja keiner, jedoch meint der Satz offensichtlich die Liebe Gottes oder so etwas...

 

dennoch, warum sollte ich für Gott wichtig so wichtig sein, dfass er ohne mich nicht ....tja das ist jetzt schwierig auszudrücken.

Ich denke aber, ihr habt den Kern meiner Frage doch gut verstanden

 

Gott kann leicht ohne uns, und wir genauso leicht ohne ihn

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Wir könnten wohl nicht ohne ihn.

Wir könnten lediglich, ohne an ihn zu glauben. Vielleicht zumindest.

 

Dass Gott nicht ohne uns sein kann, ab dem Zeitpunkt, da wir existieren, interpretiere ich jetzt mal ins Unreine und ohne den Zusammenhang zu kennen so:

Könnte Gott die Liebe zu einem Menschen aufgeben, so dass er ihn fallen ließe, so wäre er nicht mehr der Gott, den Jesus gepredigt hat. Er wäre nicht mehr Vater.

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Hallo Romulus,

 

mir fiel dazu ganz spontan ein Bild aus der Bibel ein: Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben.

 

Christus ist der Weinstock, ohne ihn gehts also nicht. Nur die Reben gehören einfach dazu um den Weinstock in seiner Gesammtheit komplett zu machen. Und dabei ist es völlig egal, ob die Trauben wissen, woher das Wasser kommt, daß sie brauchen oder nicht. Die Traube ist dadurch weder eine bessere oder schlechtere Traube. Und auch ob sie sauer, süß oder am verfaulen ist. Sie gehört dazu und macht den Weinstock zu dem, was er ist.

Jede einzelne wird so gebraucht und so angenommen wie er/sie ist.

 

grüße

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hallo mecky

 

 

ist es denn nicht so, dass Gott auch Menschen fallen lässt?...warum denn nicht?

Ich erlaube mir, die Frage auch einfach mal aufzugreifen.

 

Das ist, eine gute und berechtigte Frage, die vielen und mir im Moment auch zum Teil im Kopf rumgeistert.

 

Das Gefühl fallengelassen zu werden, ist so real, wie das Gegenstück dazu und von daher helfen da oft auch nicht schlaue Sätze und Belege aus der Bibel, warum das jetzt gerade doch nicht so ist und Gott einen nicht fallen lässt. Das ändert nämlich an dem eigenen Empfinden meist gar nichts und bringt einen höchstens in einen blöden Konflikt, ob man sich selbst, oder Gott oder gar niemandem mehr trauen kann, oder soll und was jetzt richtig ist, oder ob man selbst etwas falsch macht. Zu einem Konflikt, auf den es auch so keine Antwort geben kann.

 

Oft hat die Funkstille zwischen einem selbst und Gott irgendwo einen Grund. Entweder einen ganz konkreten, oder mehrere kleine, verdekte. Und Antworten darauf gibt es genügend.

 

Manchmal kann dieser Zustand, im Nachhinein gesehen, ganz gut sein, denn keine Antwort ist bekanntlich auch eine Antwort... und wenn man nicht das Bedürfnis hat, sehe ich auch keinen Grund, in dieser Zeit auf biegen und brechen mit Gebet die Kommunikation aufrecht zu erhalten.

 

Und manchmal ist er völlig 'ungesund' dann geht es darum nach den Ursachen zu forschen und nach Wegen, diese zu beseitigen. Meist geht das in Gesprächen, alleine sieht man oft den Wald vor lauter Bäumen nicht...

 

Grüße

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Ich glaube nicht, daß die reale Möglichkeit besteht, daß Gott einen Menschen fallen läßt. Gott hat durch die gesamte Geschichte hindurch am Menschen festgehalten und sogar sich selbst für ihn hingegeben. Jedoch ist es selbstverständlich möglich, daß der Mensch sich von Gott abwendet und von ihm nichts mehr wissen will. Dabei läßt aber nicht Gott den Menschen fallen!

 

Der Betrachtung von Mecky stimme ich voll zu und finde sie sehr schön formuliert.

 

Das Gefühl des Verlassensseins, das Karolin formuliert, hat wohl jeder schon erlebt. Da muß man dann versuchen, durchzukommen und das Vertrauen nicht zu verlieren. Vielleicht suche ich dann an einer Stelle, wo Gott mich nicht ruft?

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hallo Leute

 

dieses Statement ist von meister Eckhart und Woge benutzt es auch in ihrem/seinem Profil

Lieber Romulus,

 

nur so am Rande: "Woge" heißt Wolfgang, der Thread-Titel ist somit seine Signatur.

 

Wolfgang hat zu genau diesem Satz einen Thread eröffnet, Ist Gott souverän in Seinem Tun?, Eine Betrachtung Meister Eckharts. Da lässt sich einiges nachlesen zu Deiner Fragestellung.

 

Mit diesem Hinweis möchte ich aber keineswegs die Diskussion hier abwürgen, sondern lediglich noch etwas Lesestoff beisteuern.

 

Nun bin ich bei diesem satz irgendwie hängen geblieben, und komme damit nicht so ganz klar bzw stimme dem nicht zu

 

warum sollte Gott nicht ohne mich mehr sein können...bzw das bestreitet ja keiner, jedoch meint der Satz offensichtlich die Liebe Gottes oder so etwas...

Es ist wirklich ein Satz zum Hängenbleiben. :blink:

Aber Deinen zweiten Satz verstehe ich irgendwie nicht. Erst sagst Du, Du stimmst dem nicht zu, dann meinst Du, dass das niemand bestreitet?

 

dennoch, warum sollte ich für Gott so wichtig sein, dass er ohne mich nicht ....tja das ist jetzt schwierig auszudrücken.

Ich denke aber, ihr habt den Kern meiner Frage doch gut verstanden

 

Gott kann leicht ohne uns, und wir genauso leicht ohne ihn

Wenn wir nicht wichtig wären für Gott, warum sollte er uns dann seinen Sohn schicken? Warum sollte dieser Sohn dann für uns Menschen ans Kreuz gehen und den Tod erleiden? Warum sollte ER uns denn überhaupt erschaffen?

 

Liebe Grüße, Gabriele

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hallo Leute

 

dieses Statement ist von meister Eckhart und Woge benutzt es auch in ihrem/seinem Profil

 

Nun bin ich bei diesem satz irgednwie hängen geblieben, und komme damit nicht so ganz klar bzw stimme dem nicht zu

 

warum sollte Gott nicht ohne mich mehr sein können...bzw das bestreitet ja keiner, jedoch meint der Satz offensichtlich die Liebe Gottes oder so etwas...

 

dennoch, warum sollte ich für Gott wichtig so wichtig sein, dfass er ohne mich nicht ....tja das ist jetzt schwierig auszudrücken.

Ich denke aber, ihr habt den Kern meiner Frage doch gut verstanden

 

Gott kann leicht ohne uns, und wir genauso leicht ohne ihn

Lieber romulus,

 

noch zur Verdeutlichung zitiere ich Meister Eckhart aus seiner Predigt "Von der Dunkelheit":

 

"Du darfst nicht wähnen, es sei mit Gott wie mit der Person eines Zimmermanns, der wirkt und nicht wirkt, wie Er will ... So steht es aber nicht um Gott: Sondern wenn Gott dich bereit findet, so muss Er wirken und sich in dich ergießen, ebenso wie wenn die Luft lauter und rein ist, die Sonne sich ergießen muss und sich dessen nicht enthalten kann."

 

Und einige Zeilen später schlägt Meister Eckhart den Bogen zu der Frage der Funkstille, die karolin gestellt hat:

 

"Du brauchst Gott nicht zu suchen, nicht da und nicht dort: Er ist nicht entfernter als vor der Türe des Herzens, da steht Er und harrt und wartet, wen Er bereit findet, der Ihm auftue und Ihn einlasse. Du brauchst nicht in die Ferne zu rufen: Ihn kommt das Warten, bis du auftust, härter an als dich. Er bedarf deiner tausendmal mehr als du seiner: Das Auftun und das Hineingehen ist nur ein Moment ... Das musst du wissen: Gott kann nichts leer oder hohl lassen; dass irgend das geringste leer oder hohl sei, das kann der Naturgott nicht leiden. Darum, wenn es dich dünkt, du fändest Ihn nicht und Er sei nicht in dir, dem ist nicht so."

 

Liebe Grüße,

Wolfgang

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kann es nicht sein, dass sich Eckhart dort geirrt hat???...

 

er hatte seine eigene Art von Begegnung mit Gott - andere haben eine andere. Ich biete mal folgendes Gebet an, welches eine andere Gottesbegegnung widerspiegelt:

 

Ich kann Dich nicht loben für die Taten, die Du duldest.

Ich segne und lobe Dich aber für Deine schiere Existenz für Deine schreckliche Größe.

Eine Stunde, höchstens noch, und ich werde bei meiner Familie sein -

und mit den Millionen anderer Umgekommener meines Volkes in jener

besseren Welt,

in der keine Zweifel mehr sind und wo nur noch die Hand Gottes herrscht.

 

Ich sterbe ruhig, friedlich, aber nicht beruhigt, nicht befriedigt;

besiegt, geschlagen, aber nicht versklavt;

bitter; aber nicht enttäuscht.

Ein Gläubiger und Glaubender, kein Schuldner und Bittsteller,

nicht als Bittender, nicht als Betender.

 

Ein Liebhaber Gottes, doch nicht blinder Amen - Sager.

 

Ich bin Ihm nachgegangen, auch wenn Er mich von Sich gestoßen hat.

Ich bin Seinen Geboten gefolgt, auch wenn Er mich dafür geschlagen hat.

Ich habe Ihn liebgehabt ich bin in Ihn verliebt gewesen und geblieben,

auch wenn Er mich bis in den Staub erniedrigt, zu Tode gepeinigt,

Gespött und Schande preisgegeben hat...

 

Und das sind meine letzten Worte an Dich, Mein zorniger Gott:

Es wird Dir gar nichts nützen! Du hast alles getan,

daß ich an Dir irre werde,

daß ich nicht an Dich glaube.

Ich sterbe aber gerade so, wie ich gelebt habe,

als unbeirrbar an Dich Glaubender.

 

Schma Israel - Höre Israel, der Herr ist unser Gott, der Herr ist Einer!

In Deine Hände, O Herr, empfehle ich meinen Geist!

 

(Zwi Kolitz, Jossel Rakovers Wendung zu Gott. Aus dem Jiddischen von Paul Badde, Berlin 1997, S. 43ff)

bearbeitet von Erich
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hallo erich

 

genau das ist ...wie soll ich sagen meine Erfahrung mit ihm...das Gebet drückt es genau aus

 

ich verleugne ihn nicht...wie könnte ich...aber in den allerwerstesten würde ich ihm zu gerne mal treten....

 

und dennoch bleibt er mein Gott....ich werd mit ihm nochmal richtig kirre

 

Erich danke

 

ps: aufdeiner sEITE stellts du die Frage...wer ist Allah...ja wer ist es denn nun?

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hallo wolfgang

 

 

kann es nicht sein, dass sich Eckhart dort geirrt hat???...

Lieber romulus,

 

bei Meister Eckhart darf man nicht übersehen, dass er einer der größten Mystiker des Mittelalters war. Seine Sicht der Dinge, seine Erfahrungen im Glauben sind für uns heute vielleicht etwas schwer zu fassen - Mystik ist auch nicht jedermanns Sache.

 

Für mich persönlich kann ich sagen, dass ich Eckharts Überlegungen sowohl rational als auch emotional absolut nachvollziehen kann. Seine Schriften sind für mich eine Quelle erstaunlicher Tiefe (wobei sich dort häufig die Verbundenheit zu seinem Lehrer Thomas von Aquin zeigt).

 

Meine Signatur beschreibt letztlich, wie bedingungslos Gott uns Menschen liebt, und dass Gott Beziehung ist.

 

Ansatzweise erkennen wir das bei einer Eltern-Kind-Beziehung. Eltern können natürlich auch ohne Kinder leben, aber sobald ein Kind geboren ist, wird es zu einem Teil des elterlichen Lebens. Wenn ein Kind geboren ist, und wenn die Eltern dieses vorbehaltlos lieben, dann können sie ohne dieses Kind nur noch schwerlich leben. Wenn man sich nun vorstellt, dass Gottes Liebe zu uns unendlich ist, dann steigert sich auch dieses "nur noch schwerlich ohne das Kind leben können" zu einem "nicht sein können".

 

Liebe Grüße,

Wolfgang

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***Moderation Mode***

 

Wir befinden uns hier im Forum "Katholische Glaubensgespräche"

 

Voraussetzung der Diskussion ist ein Grundkonsens über die Lehre der katholischen Kirche.

 

Zweifellos kann auf der Grundlage dieser Lehre auch das das Gottesbild andrer Religionen diskutiert werden.

 

Zum Verhältnis der KK zu den Muslimen sagt der KKK unter Rekurs auf das 2. vatikanische Konzil:

 

841 Die Beziehungen der Kirche zu den Muslimen. „Die Heilsabsicht umfaßt aber auch die, welche den Schöpfer anerkennen, unter ihnen besonders die Muslime, die sich zum Festhalten am Glauben Abrahams bekennen und mit uns den einzigen Gott anbeten, den barmherzigen, der die Menschen am Jüngsten Tag richten wird" (LG 16)1.

 

Es sollte möglich sein, sich mit dem Gottesbild des Islam ohne die Verwendung von Schimpfworten auseianderzusetzen.

 

/Moderation Mode

bearbeitet von ThomasBloemer
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hallo Leute

 

dieses Statement ist von meister Eckhart und Woge benutzt es auch in ihrem/seinem Profil

 

Nun bin ich bei diesem satz irgednwie hängen geblieben, und komme damit nicht so ganz klar bzw stimme dem nicht zu

 

warum sollte Gott nicht ohne mich mehr sein können...bzw das bestreitet ja keiner, jedoch meint der Satz offensichtlich die Liebe Gottes oder so etwas...

 

dennoch, warum sollte ich für Gott wichtig so wichtig sein, dfass er ohne mich nicht ....tja das ist jetzt schwierig auszudrücken.

Ich denke aber, ihr habt den Kern meiner Frage doch gut verstanden

 

Gott kann leicht ohne uns, und wir genauso leicht ohne ihn

Wenn Jesus einer Begnadeten sagte: Wenn es möglich wäre, meine Passion für eine einzige Seele zu erneuern, ich würde es sofort tun. Jesus ist für jeden Menschen gestorben. Die Liebe Gottes die so weit geht ist unbegreiflich, unermesslich und wunderbar. M.E. wird dies auch in dem Satz ausgedrückt "dass Gott nicht mehr ohne uns sein kann".

 

Wenn jemand tiefste Liebe im Herzen hat, dann ist er so "eins" mit dem anderen Wesen, dass er ohne das andere Wesen nicht sein kann.

 

Ein wenig poetisch ausgedrückt: Gott hat sozusagen in der Erschaffung des Menschen sein "Herz" hingegeben- und auch Gott kann ohne Herz nicht leben.

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Lieber Thomas,

 

bitte nicht schon wieder die falsche Übersetzung von LG bringen. Im lat. Originaltext steht:

 

inter quos imprimis Musulmanos, qui fidem Abrahae se tenere profitentes, nobiscum Deum adorant unicum, misericordem, homines die novissimo iudicaturum.

 

wir Christen glauben an "unum" = den einzigen Gott

 

die Moslems glauben (wie wir) an "unicum" = einen einzigen Gott.

 

Ein kleiner aber bedeutender Unterschied in der Übersetzung.

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Dennoch steht "nobiscum" dort - und "Deum". Daß es gravierende Unterschiede im Gottesbild zwischen Christentum und Islam gibt, lieber Erich, ist ganz offensichtlich und wird hier nicht bestritten.

 

Ich brauche auch wohl kaum zu betonen, daß ich dem islamischen Gottesbild nicht zustimme.

 

Es geht hier mehr um den Ton als um den Inhalt.

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Es geht hier mehr um den Ton als um den Inhalt.

 

ach so!!! :blink: pax vobiscum ! Küsschen!!

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"Deum" ist groß geschrieben, also handelt es sich um Gott, den Herrn.

Wenn im KKK von anderen Göttern die Rede ist (Abschnitt über das erste Gebot) werden diese klein geschrieben.

 

Werner

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