OneAndOnlySon Geschrieben 11. Juli 2005 Melden Geschrieben 11. Juli 2005 (bearbeitet) Das halte ich durchaus für vernünftig. Aber dann reichen die acht Vorbereitungsstunden plus weitere fünf Einheiten nicht aus. Dann muss es wieder ein ganzes Jahr sein. Oder zwei, wie du es gesagt hast.Ein Katechumenat also... ...für das aber niemand der heutigen Firmkatecheten Zeit und Energie hat. Wodurch sich die Katze in den Schwanz beißt: 00 Wenige Firmvorbereitungsstunden 01 Firmanden wissen zu wenig 02 Mehr Stunden 03 Können von den Katecheten nicht geleistet werden 04 Also weniger Stunden 05 GoTo 00 bearbeitet 11. Juli 2005 von OneAndOnlySon
Katta Geschrieben 11. Juli 2005 Melden Geschrieben 11. Juli 2005 Das halte ich durchaus für vernünftig. Aber dann reichen die acht Vorbereitungsstunden plus weitere fünf Einheiten nicht aus. Dann muss es wieder ein ganzes Jahr sein. Oder zwei, wie du es gesagt hast.Ein Katechumenat also... ...für das aber niemand der heutigen Firmkatecheten Zeit und Energie hat. Wodurch sich die Katze in den Schwanz beißt: 00 Wenige Firmvorbereitungsstunden 01 Firmanden wissen zu wenig 02 Mehr Stunden 03 Können von den Katecheten nicht geleistet werden 04 Also weniger Stunden 05 GoTo 00 Für die Erstkommunion reicht es doch auch.... Dann müsste der Religionsunterricht greifen. Das ist ja das, was ich nicht kapier: Alle sind in Reli, aber keiner weiss Bescheid! Mir ist schon klar, dass Reli das Spakoo-Fach ist, aber trotzdem....
Yeti Geschrieben 11. Juli 2005 Melden Geschrieben 11. Juli 2005 Aber eine Masse von ideell vollkommen entleerten Individuen kann zu allem verführt werden. Gruß, Yeti Naja, die Masse von ideel noch nicht ganz so entleerten vor etwa 70 Jahren konnte auch schon zu allem verführt werden und vor 800 Jahren und vor 1000... Das ist richtig - aber nie wäre es so leicht wie heute. Grundsätzlich wäre es auch höchst wurscht, wie eine solche Masse aussieht - aber sie bestimmt mit, vom wem wir regiert werden. Vor kurzem äußerte sich mir jemand gegenüber über die eigentlich fatale Fortschrittlichkeit einer solch reaktionären Idee wie des Dreiklassenwahlrechtes. Zum Spaß "handelten" wir Konditionen zur Klassifizierung des Einzelnen aus. Es war die Rede von Befragungen, die vor der Wahl durchzuführen seien, um die jeweils Wahlberechtigten einzustufen: Frage: "Warum wählen Sie diesmal den und den (oder die)?" Antwort: "Ach, der sieht ganz angenehm aus." "Klasse 3." Gruß, Yeti
Yeti Geschrieben 11. Juli 2005 Melden Geschrieben 11. Juli 2005 Dann müsste der Religionsunterricht greifen. Das ist ja das, was ich nicht kapier: Alle sind in Reli, aber keiner weiss Bescheid! Mir ist schon klar, dass Reli das Spakoo-Fach ist, aber trotzdem.... Religiöse Sozialisation beginnt in der Familie. Die gibt's halt immer seltener. Familie ist nicht dort, "wo Kinder sind." Das ist Ideologie. Gruß, Yeti
maxinquaye Geschrieben 11. Juli 2005 Melden Geschrieben 11. Juli 2005 Ich weiss nicht, ich weiss nicht.Ich hab mit meinen Firmlingen ein Plakat gemacht. Auf das sollten sie alles draufkleben, was für sie wichtig ist. Ich kam mir vor wie in einem Mode- und Makeup-Prospekt. Nur eine - und die ist Ministrantin - klebte ein Kreuz drauf. Für mich war es ein Lichtblick. Nur, was sagt das über die Firmlinge aus? Interessiert sie denn Religion wirklich? Die Werte haben sich doch ganz eindeutig verschoben. Bei unserem letzten Treffen hat eine eine andere Firmandin so beleidigt, dass die heulend weggerannt ist und ich hätte dem Mädel fast eine geknallt. Woran glauben Jugendliche heute? Das wird unser nächstes Gruppenthema sein. Denn anschliessend werde ich mit jedem Einzelnen ein Gespräch führen, ob er sich überhaupt zur Firmung anmelden möchte. Was können wir von Firmanden erwarten, die sich das erste Mal seit der Erstkommunion wieder wirklich mit dem eigenen Glauben befassen? Die Firmvorbereitung muss sich vielleicht (bis die Situation in meinem vorigen Posting eingetreten ist ) komplett zu einer Glaubensschule wandeln. Also beginnend mit den Grundfragen: - Wo kann man Gottes Spuren in der Welt feststellen? - Wieso ein Gott und nicht alles Zufall? Über die Theologie: - Wer ist dieser Gott? - Jesus Christus - Gottes Sohn? - Gottes Geist - Heiliger Geist? Bis zur Kirche: Sakramente, Liturgie, Spiritualität, Amt, Heilige? Eine solche Vorbereitung müsste also mindestens ein Jahr umfassen. Irgendwo im Internet hab ich eine Gemeinde gesehen, die eine auf 2 Jahr angelegte Firmvorbereitung durchführt. Weiß nur nicht mehr wo... Bei der Frage, was den Jugendlichen wichtig ist, haben sich die Schwerpunkte wahrscheinlich garnicht so stark verschoben. Die heutigen Jugendlichen sind nur ehrlicher, bzw. weniger höflich. Vor 30 Jahren hätte sich einfach kein katholisch sozialisierter 14jähriger getraut zu sagen, dass Perry Rhodan und Röcke für ihn vor Jesus Christus und Chorrock kommen. Darauf habt ihr Antworten ? - Wo kann man Gottes Spuren in der Welt feststellen?- Wieso ein Gott und nicht alles Zufall? Ich sollte wohl auch mal zum Firmunterricht gehen.. Wenn ein Kind das machen will (Firmunterricht etc.), ist das ok, diese Entscheidung gilt es auch zu respektieren. Aber andersrum dann eben auch. Ich würde es auch sehr begrüßen, wenn man den Kindern erzählt : "So, passt mal auf, es gibt ganz viele Religionen. Die einen glauben das die anderen jenes, und die Geschichte der Religionen ist soundso (die dunklen Stellen nicht aussparen), es gibt auch Leute die an gar keinen Gott glauben, die Argumente dafür sind soundso, und die dagegen sind soundso.. " Die Kinder sollen selbstständig denken lernen, und auch ihre eigene Meinung ausbilden.
Yeti Geschrieben 11. Juli 2005 Melden Geschrieben 11. Juli 2005 Die Kinder sollen selbstständig denken lernen, und auch ihre eigene Meinung ausbilden. Die vielgerühmte Selbstständigkeit wird ihnen ja gelassen. Der Zweck des Firm- Tauf- und sonstigen vorbereitenden Sakramentenunterrichts ist ja die freie Entscheidung. Übrigens auch der Religionsunterricht. Wenn's bei der Firmung eben 100 Euro von der Oma gibt, ist die Selbstständigkeit schnell dahin. Und zwar völlig selbstständig. Es sind nicht die "bösen Erwachsenen", die "bösen Institutionen" etc., die die Kinder und Jugendlichen am selbstständigen Denken hindern - sie sind es selbst - vorgelebt von den Eltern. Die Kirche möchte dabei vermitteln, daß der Glaube ein tragfähiges Konzept im Leben und vor allem in Krisensituationen sein kann. Ein Patchwork-Christentum mit Anleihen aus Buddhismus, Shintoismus, Esoterik und dem Reinkarnationsgedanken kann das eben meistens nicht. Es kann es vor allem nicht, weil ein solches Konglomerat in sich nicht plausibel ist. Gerade was die ratio betrifft kann das Christentum für sich beanspruchen, die wohl intellektuell anregendste aller Offenbarungsreligionen zu sein. Freilich werden die wenigsten die Chance haben, die Reichhaltigkeit der christlichen Schrifttradition von Thomas von Aquin bis zu Guardini zu durchdringen, aber ihnen einen Schimmer davon zu vermitteln, das muß ihnen gegönnt sein - auch im Namen von PISA. Man mag zum Christentum stehen wie man will - eine kulturtragende und kulturschaffende unheimlich starke Strömung war und ist es allemal. Wofür man sich auch - möglichst begründet - entscheidet, der Indifferentismus macht die Sache nicht leichter sondern führt zur Verblödung - ob als Christ oder Nichtchrist. Und welcher Arbeitgeber - hier schließt sich der Kreis - will schon einen verblödeten, unselbstständig denkenden Jugendlichen? Tja, es ist nicht nur die "böse" Industrie, die den jungen Menschen keine Chance geben will. Es sind die Eltern und die Schule, die sie ihnen verwehrt haben. Vor allem aber die Politik. Kohl wurde nicht abgewählt, weil die Leute sein Gesicht satt hatten, sondern weil sie enttäuscht darüber waren, daß die "geistig-moralische Wende" nicht stattfand. Die Frage der Werte und der Tugenden ist aber keineswegs politisch. Sie wird nur zum Politikum, vor allem hier in Deutschland. Es ist auch eine Frage der Kultur und der Bildung, ob es hier wieder bergauf geht. Damit der Mensch sich im Alltag bewähren kann, wird es immer weniger sozialstaatliche Nischen und Ruheplätze geben. Die ganzen säkularen und z.T. säkularistischen Gesellschaftsphilosophien haben diese endgültig der Vergangenheit angehörende Situation als Prämisse. Stattdessen wird sich der Mensch darauf besinnen müssen, was ihm wirklich im Leben Kraft gibt, sich nicht aufzugeben. Die persönliche Liebe und Zuspruch Gottes im Christentum an jeden Menschen - das christliche Menschenbild - ist dabei ein hervorragendes Mittel nicht nur zum Zweck. Es vor allem jungen Menschen durch Verschweigen zu verwehren wäre ein Verbrechen an der Zukunft. Das wird man spätestens dann merken, wenn man selbst alt und gebrechlich geworden ist und womöglich auf Pflege und Zuspruch angewiesen sein wird. Die Parteifunktionäre mit ihren Ideologien werden dann zumindest sicherlich nicht an unseren Betten stehen - vielleicht nicht einmal unsere eigenen Kinder, falls wir welche haben werden. Sie müssen sich selbst verwirklichen und finden. "Mensch geh' in dich. War ich schon, is nix los." Gruß, Yeti
Gabriele Geschrieben 12. Juli 2005 Melden Geschrieben 12. Juli 2005 Familie ist nicht dort, "wo Kinder sind." Das ist Ideologie. Gruß, Yeti Das führt jetzt vom Thema weg, aber gestattet dennoch die Frage: Was meinst Du damit, Yeti? Wie ist Familie in welcher Ideologie definiert?
Gabriele Geschrieben 12. Juli 2005 Melden Geschrieben 12. Juli 2005 Und noch was zum Thema: Hier habe ich einen "Firmroman" gefunden samt dazugehöriger Katechese. Ich bin nicht in der Firmkatechese tätig, deshalb kann ich nicht beurteilen, wie gut (oder schlecht) die Seite ist, aber vielleicht hilft es dem ein oder anderen Firmbegleiter hier weiter. Liebe Grüße, Gabriele
Yeti Geschrieben 12. Juli 2005 Melden Geschrieben 12. Juli 2005 Familie ist nicht dort, "wo Kinder sind." Das ist Ideologie. Gruß, Yeti Das führt jetzt vom Thema weg, aber gestattet dennoch die Frage: Was meinst Du damit, Yeti? Wie ist Familie in welcher Ideologie definiert? Es ist in der Tat OT; die Programme der verschiedenen Parteien werden ja gerade frisch überarbeitet der Öffentlichkeit vorgestellt, bei der Lektüre wird es fraglos auffallen, daß die Politik in vielen Fällen die von der Psychologie längst erbrachte und erwiesene Erkenntnis vernachlässigen, daß eine intakte Familie aus beiden Elternteilen bestehen sollte. Eine Anpassung der Definition von Familie an die veränderten Umstände ist daher ein klassischer Fall von Ideologie, weil Grunderfahrungen und -erkenntnisse aus fragwürdigen Motiven geleugnet werden. Nicht das Mitgefühl für die vom Vater des Kindes verlassenen alleinerziehenden Mutter ist ursächlich für diese Sprachregelung, sondern das Bestreben, das Feindbild Familie auch sprachlich zu verleugnen. Es gibt nicht nur die "lingua tertii imperii", diese Form der Sprachverhunzung ist symptomatisch für jede Form der Ideologie. Gruß, Yeti
Katta Geschrieben 12. Juli 2005 Melden Geschrieben 12. Juli 2005 Mein Firmroman wurde bereits erfolgreich verfilmt.... Naja, vielleicht wird es doch noch eines Tages gelingen, aus meinen Monstern Entlein zu machen...
maxinquaye Geschrieben 12. Juli 2005 Melden Geschrieben 12. Juli 2005 Die Kinder sollen selbstständig denken lernen, und auch ihre eigene Meinung ausbilden. Die vielgerühmte Selbstständigkeit wird ihnen ja gelassen. Der Zweck des Firm- Tauf- und sonstigen vorbereitenden Sakramentenunterrichts ist ja die freie Entscheidung. Übrigens auch der Religionsunterricht. Wenn's bei der Firmung eben 100 Euro von der Oma gibt, ist die Selbstständigkeit schnell dahin. Und zwar völlig selbstständig. Es sind nicht die "bösen Erwachsenen", die "bösen Institutionen" etc., die die Kinder und Jugendlichen am selbstständigen Denken hindern - sie sind es selbst - vorgelebt von den Eltern. Die Kirche möchte dabei vermitteln, daß der Glaube ein tragfähiges Konzept im Leben und vor allem in Krisensituationen sein kann. Ein Patchwork-Christentum mit Anleihen aus Buddhismus, Shintoismus, Esoterik und dem Reinkarnationsgedanken kann das eben meistens nicht. Es kann es vor allem nicht, weil ein solches Konglomerat in sich nicht plausibel ist. Gerade was die ratio betrifft kann das Christentum für sich beanspruchen, die wohl intellektuell anregendste aller Offenbarungsreligionen zu sein. Freilich werden die wenigsten die Chance haben, die Reichhaltigkeit der christlichen Schrifttradition von Thomas von Aquin bis zu Guardini zu durchdringen, aber ihnen einen Schimmer davon zu vermitteln, das muß ihnen gegönnt sein - auch im Namen von PISA. Man mag zum Christentum stehen wie man will - eine kulturtragende und kulturschaffende unheimlich starke Strömung war und ist es allemal. Wofür man sich auch - möglichst begründet - entscheidet, der Indifferentismus macht die Sache nicht leichter sondern führt zur Verblödung - ob als Christ oder Nichtchrist. Und welcher Arbeitgeber - hier schließt sich der Kreis - will schon einen verblödeten, unselbstständig denkenden Jugendlichen? Tja, es ist nicht nur die "böse" Industrie, die den jungen Menschen keine Chance geben will. Es sind die Eltern und die Schule, die sie ihnen verwehrt haben. Vor allem aber die Politik. Kohl wurde nicht abgewählt, weil die Leute sein Gesicht satt hatten, sondern weil sie enttäuscht darüber waren, daß die "geistig-moralische Wende" nicht stattfand. Die Frage der Werte und der Tugenden ist aber keineswegs politisch. Sie wird nur zum Politikum, vor allem hier in Deutschland. Es ist auch eine Frage der Kultur und der Bildung, ob es hier wieder bergauf geht. Damit der Mensch sich im Alltag bewähren kann, wird es immer weniger sozialstaatliche Nischen und Ruheplätze geben. Die ganzen säkularen und z.T. säkularistischen Gesellschaftsphilosophien haben diese endgültig der Vergangenheit angehörende Situation als Prämisse. Stattdessen wird sich der Mensch darauf besinnen müssen, was ihm wirklich im Leben Kraft gibt, sich nicht aufzugeben. Die persönliche Liebe und Zuspruch Gottes im Christentum an jeden Menschen - das christliche Menschenbild - ist dabei ein hervorragendes Mittel nicht nur zum Zweck. Es vor allem jungen Menschen durch Verschweigen zu verwehren wäre ein Verbrechen an der Zukunft. Das wird man spätestens dann merken, wenn man selbst alt und gebrechlich geworden ist und womöglich auf Pflege und Zuspruch angewiesen sein wird. Die Parteifunktionäre mit ihren Ideologien werden dann zumindest sicherlich nicht an unseren Betten stehen - vielleicht nicht einmal unsere eigenen Kinder, falls wir welche haben werden. Sie müssen sich selbst verwirklichen und finden. "Mensch geh' in dich. War ich schon, is nix los." Gruß, Yeti Die vielgerühmte Selbstständigkeit wird ihnen ja gelassen. Der Zweck des Firm- Tauf- und sonstigen vorbereitenden Sakramentenunterrichts ist ja die freie Entscheidung. Übrigens auch der Religionsunterricht. Wenn's bei der Firmung eben 100 Euro von der Oma gibt, ist die Selbstständigkeit schnell dahin. Im tieferen Sinne ist das ja wieder keine Selbstständigkeit, sondern man kauft sich die Kinder. Man nutzt die finanzielle Abhängigkeit aus, und damit ist es keine freie Entscheidung mehr. In meinem Umfeld kenne ich nur so gekaufte Firmlinge. Ein Patchwork-Christentum mit Anleihen aus Buddhismus, Shintoismus, Esoterik und dem Reinkarnationsgedanken kann das eben meistens nicht. Da hast Du mich falsch verstanden. Ich plädiere nicht für einen Esoterikmischmasch, sondern die offene, ehrliche Darstellung vieler Religionen. Kinder kommen nämlich sonst auf die Idee, die christliche Religion wäre irgendetwas besseres als andere. Gerade was die ratio betrifft kann das Christentum für sich beanspruchen, die wohl intellektuell anregendste aller Offenbarungsreligionen zu sein. Das sehe ich anders. Eine Religion, die von sich behauptet die absolute Wahrheit zu vertreten, oder einen Stellvertreter Gottes an der Spitze zu haben, der in bestimmten Situationen unfehlbar ist, ist eine intellektuelle Bankrotterklärung. Ein anachronistischen Überbleibsel aus vergangener Zeit. Freilich werden die wenigsten die Chance haben, die Reichhaltigkeit der christlichen Schrifttradition von Thomas von Aquin bis zu Guardini zu durchdringen, aber ihnen einen Schimmer davon zu vermitteln, das muß ihnen gegönnt sein - auch im Namen von PISA. Wenn ein z.B. ein Kardinal öffentlich seine Unkenntnis in Evolutionstheorie und Wissenschaftstheorie ausbreitet, und die religiös motivierten Kreationisten sieht, dann muss man sagen : Das ist der Untergang der abendländischen Kultur. Da sind erwachsene Menschen ganztägig damit beschäftigt zu zeigen, dass die Erde 6000 Jahre alt ist, weil es so in der Bibel steht. Im Namen von PISA muss dem Einhalt geboten werden. Ich finde es viel wichtiger den Kindern zu zeigen, wie die Zusammenhänge in der Natur, in der Gesellschaft aussehen; das ist echtes Wissen. Kulturübergreifend, anwendbar, sinnvoll. Stattdessen wird sich der Mensch darauf besinnen müssen, was ihm wirklich im Leben Kraft gibt, sich nicht aufzugeben. Die persönliche Liebe und Zuspruch Gottes im Christentum an jeden Menschen - das christliche Menschenbild - ist dabei ein hervorragendes Mittel nicht nur zum Zweck. Ich bin dafür dass jeder seine Religion frei wählen und ausüben darf. Ich verstehe auch, wenn Menschen ihre Religion weitergeben wollen, die sie als positiv empfinden. Aber Du musst zugeben, dass die meisten Menschen ohne den katholischen Glauben Kraft zum Leben finden. Das muss man den Kindern auch so erzählen. Es gibt sehr viele Menschen die glauben an was anderes, viele an gar nichts. Es geht offensichtlich auch ohne Jesus, denn diese Menschen sind glücklich und denen gehts gut. Jesus hat mir noch nie gesprochen, er war nie da, hat mir nie geholfen. Meine Familie und Freunde schon. Ich weiss, wem gegenüber ich dankbar bin. Und zum christlichen Menschenbild : Schau Dir doch mal an, was hier bei einigen Christen abgeht.
Katta Geschrieben 12. Juli 2005 Melden Geschrieben 12. Juli 2005 Die vielgerühmte Selbstständigkeit wird ihnen ja gelassen. Der Zweck des Firm- Tauf- und sonstigen vorbereitenden Sakramentenunterrichts ist ja die freie Entscheidung. Übrigens auch der Religionsunterricht. Wenn's bei der Firmung eben 100 Euro von der Oma gibt, ist die Selbstständigkeit schnell dahin. Im tieferen Sinne ist das ja wieder keine Selbstständigkeit, sondern man kauft sich die Kinder. Man nutzt die finanzielle Abhängigkeit aus, und damit ist es keine freie Entscheidung mehr. In meinem Umfeld kenne ich nur so gekaufte Firmlinge. Wir haben unseren Firmlingen gesagt, dass sie sich, wenn es ihnen nur um das Geld geht, wieder abmelden sollen. Wir würden ihnen die Firmung nicht verweigern, aber sie würden sich selbst belügen. Gott könne man nicht kaufen. Da gab es einige betretene Gesichter. Ein Patchwork-Christentum mit Anleihen aus Buddhismus, Shintoismus, Esoterik und dem Reinkarnationsgedanken kann das eben meistens nicht. Da hast Du mich falsch verstanden. Ich plädiere nicht für einen Esoterikmischmasch, sondern die offene, ehrliche Darstellung vieler Religionen. Kinder kommen nämlich sonst auf die Idee, die christliche Religion wäre irgendetwas besseres als andere. Sorry, Maxi. Da bin ich anderer Meinung. Diese Kinder und Jugendlichen wollen sich firmen lassen. Das ist ein Sakrament der katholischen Kirche und es steht für die selbstständige Übernahme der christlichen Verantwortung in dieser Kirche. Über andere Religionen sollen sie im eigenen Religionsunterricht an den Schulen aufgeklärt werden. Ich kann ihnen in acht Stunden nicht die vielfältigen Religionen dieser Welt erklären, diese müssen sie anders kennenlernen. Wenn das Interesse überhaupt da ist. Im Firmunterricht sollen sie sich entscheiden, ob sie auch als Erwachsene Mitglied der Kirche sein wollen. Und dazu sollten sie erstmal wissen, um welche Kirche es sich handelt. Und zum christlichen Menschenbild : Schau Dir doch mal an, was hier bei einigen Christen abgeht. Und bei welchen Christen hier hast du einen positiven Eindruck, Maxi? Gibt es nicht auch solche?
Yeti Geschrieben 12. Juli 2005 Melden Geschrieben 12. Juli 2005 maxinquaye @, wenn Du kein Christ bist (das geht zumindest aus Deinem Beitrag hervor), dann verstehe ich ehrlich und ganz ohne Ironie und Süffisanz nicht, daß Du im christlichen Teil zu einem genuin christlichen Thema schreibst. Ich schreibe ja auch ganz bewußt nicht im weltlichen Bereich, weil mir klar ist, daß ein überzeugter Atheist die katholisch-christlichen Auffassungen geradezu als verbale Nötigung empfinden muß. Im Übrigen bin ich mir nicht so sicher, daß die meisten Menschen ohne Glauben glücklich sind. Ganz im Gegenteil ist es sowohl von der Psychologie als auch von der Caritaswissenschaft her inzwischen erwiesen, daß gläubige Menschen über eine wesentlich robustere psychische Gesundheit verfügen als Nichtgläubige. Gruß, Yeti
Katta Geschrieben 12. Juli 2005 Melden Geschrieben 12. Juli 2005 Ganz im Gegenteil ist es sowohl von der Psychologie als auch von der Caritaswissenschaft her inzwischen erwiesen, daß gläubige Menschen über eine wesentlich robustere psychische Gesundheit verfügen als Nichtgläubige. Meistens, Yeti.... meistens. Manchmal auch nicht, das sollten wir nicht vergessen. Glauben kann auch Schaden anrichten, zudem kann die Heilserwartung in einigen Gläubigen einen Allmachts- und IchBinGerechtDunicht-Schaden anrichten.
maxinquaye Geschrieben 12. Juli 2005 Melden Geschrieben 12. Juli 2005 @Katta Und bei welchen Christen hier hast du einen positiven Eindruck, Maxi? Gibt es nicht auch solche? Okay, vielleicht nicht über alle Religionen was erzählen. Aber dieser Alleinvertretungsanspruch auf die Wahrheit, den das Lehramt beansprucht, würde ich aus Gründen der intellektuellen Redlichkeit kritisch beleuchten. Es gibt eben auch andere Meinungen und Religionen die es zu respektieren gilt, und die eben auch Recht haben könnten. Und bei welchen Christen hier hast du einen positiven Eindruck, Maxi? Gibt es nicht auch solche? Auf jeden Fall. Viele sogar, auch im RL. @Yeti maxinquaye @, wenn Du kein Christ bist (das geht zumindest aus Deinem Beitrag hervor), dann verstehe ich ehrlich und ganz ohne Ironie und Süffisanz nicht, daß Du im christlichen Teil zu einem genuin christlichen Thema schreibst. Ich schreibe ja auch ganz bewußt nicht im weltlichen Bereich, weil mir klar ist, daß ein überzeugter Atheist die katholisch-christlichen Auffassungen geradezu als verbale Nötigung empfinden muß. Weil ich auf einen Beitrag von Hasenfus geantwortet habe. (Ich schreibe sonst so gut wie nie hier.) Ich respektiere euren geschlossenen Bereich. Allerdings gibt es den geschlossenen Bereich in der Gesellschaft nicht. Kindererziehung ist nicht einfach ein genuin christliches Thema. Es gibt auch Mädchen, die ab 4 Jahre in die Koranschule gehen, dann ab 12 ständig mit dem Kopftuch rumrennen, und sich dann in einer U-Bahn in die Luft sprengen (um ein drastisches Beispiel zu nehmen). Die haben auch nichts anderes als die Wahrheit auf ihrer Seite. Das ist aber nicht genuin islamisch, das geht uns alle was an. Man hat für Kinder die Erziehungsberechtigung, aber nicht das Recht, sie von vorn bis hinten zu bevormunden und mit Ideologie vollzustopfen. Im Übrigen bin ich mir nicht so sicher, daß die meisten Menschen ohne Glauben glücklich sind. Ganz im Gegenteil ist es sowohl von der Psychologie als auch von der Caritaswissenschaft her inzwischen erwiesen, daß gläubige Menschen über eine wesentlich robustere psychische Gesundheit verfügen als Nichtgläubige. 1. Das will ich sehen. (Ist die Caritas objektiv ?) 2. Wird da auch zwischen den einzelnen Religionen unterschieden ? Wenn ich Deinem Argument folge, müsste die psychische Robustheit bei Katholiken statistisch signifikant höher sein. Dass allein Gläubige (egal welcher Konfession) psychisch robuster sind, würde Deiner Intention zuwiderlaufen. Placebos können auch wirksam sein, trotzdem enthalten sie keine medizinischen Wirkstoffe. (Wir sind übrigens wieder beim wichtigen Thema Wissenschaft.)
OneAndOnlySon Geschrieben 12. Juli 2005 Melden Geschrieben 12. Juli 2005 (bearbeitet) Da hast Du mich falsch verstanden. Ich plädiere nicht für einen Esoterikmischmasch, sondern die offene, ehrliche Darstellung vieler Religionen. Kinder kommen nämlich sonst auf die Idee, die christliche Religion wäre irgendetwas besseres als andere. Die Kirche darf und soll meiner Meinung nach durchaus sagen, dass sie die christliche Religion für die Beste hält. Sonst wäre sie auch recht heuchlerisch. In der Verfassung eines demokratischen Staates steht ja auch nicht geschrieben, dass es auch noch andere Staatsformen gibt, die soundso aussehen und die alle gleichwertig seien. Das würde nämlich zum einen objektiv nicht stimmen und zum anderen auch massiv der Überzeugung einer Demokratie widersprechen. Du willst vielleicht darauf hinaus, dass man den Jugendlichen beibringen sollte, dass die Menschen, die anderen Religionen angehören, genauso viel Wert sind, wie Christen. Das ist aber etwas anderes und setzt nicht voraus, dass auch die Religionen gleichwertig sind. bearbeitet 12. Juli 2005 von OneAndOnlySon
maxinquaye Geschrieben 12. Juli 2005 Melden Geschrieben 12. Juli 2005 Da hast Du mich falsch verstanden. Ich plädiere nicht für einen Esoterikmischmasch, sondern die offene, ehrliche Darstellung vieler Religionen. Kinder kommen nämlich sonst auf die Idee, die christliche Religion wäre irgendetwas besseres als andere. Die Kirche darf und soll meiner Meinung nach durchaus sagen, dass sie die christliche Religion für die Beste hält. Sonst wäre sie auch recht heuchlerisch. In der Verfassung eines demokratischen Staates steht ja auch nicht geschrieben, dass es auch noch andere Staatsformen gibt, die soundso aussehen und die alle gleichwertig seien. Das würde nämlich zum einen objektiv nicht stimmen und zum anderen auch massiv der Überzeugung einer Demokratie widersprechen. Du willst vielleicht darauf hinaus, dass man den Jugendlichen beibringen sollte, dass die Menschen, die anderen Religionen angehören, genauso viel Wert sind, wie Christen. Das ist aber etwas anderes und setzt nicht voraus, dass auch die Religionen gleichwertig sind. Darüber können wir gerne diskutieren, aber hier ist wohl nicht der richtige Ort. Zum einen wegen der Kontroversität und zum anderen ist es OT.
Yeti Geschrieben 12. Juli 2005 Melden Geschrieben 12. Juli 2005 Ganz im Gegenteil ist es sowohl von der Psychologie als auch von der Caritaswissenschaft her inzwischen erwiesen, daß gläubige Menschen über eine wesentlich robustere psychische Gesundheit verfügen als Nichtgläubige. Meistens, Yeti.... meistens. Manchmal auch nicht, das sollten wir nicht vergessen. Glauben kann auch Schaden anrichten, zudem kann die Heilserwartung in einigen Gläubigen einen Allmachts- und IchBinGerechtDunicht-Schaden anrichten. Aber von einem solchen Fall gehen wir hier doch nicht aus, oder? Daß es auch krankmachende Religiosität in allen Schattierungen gibt, ist glaube ich unbezweifelt. Das "ichbingerechtdunicht"-Phänomen gibt's ja auch nicht nur in der Religion und ist eben ein Extrem wie auch das extreme Gegenteil: "allehabenrecht". Die Postmoderne beansprucht ja in ihrer Skizzierung einer pluralistischen Gesellschaft ebenso eine Pluralität von Wahrheit. Das ist - zu Ende gedacht - schizophren und schon allein rein philosophisch nicht nur ein Dilemma, sondern eine Quadratur des Kreises. Die Kirche - und übrigens alle Offenbarungsreligionen - beanspruchen eben, den Zugang zu dieser einen Wahrheit anbieten zu können, die da Gott heißt. Und selbstverständlich stößt die Kirche dort auf Widerstand, wo der letzten Endes auf die Religion ausgeweitete "Markt der Möglichkeiten" im Sinne eines pluralen Wahrheitsbegriffes dem eindeutigen Sinnangebot vorgezogen wird. Das sollte mich natürlich nicht davon abhalten, ebenso andere Wege der Wahrheitsfindung zu respektieren, wie OneAndOnlySon schrieb. Ich muß mich allerdings auch in der Öffentlichkeit zu meinem Glauben bekennen dürfen, darin eingeschlossen ist immer das eigene Dafürhalten der Wahrhaftigkeit meiner eigenen Religion. Gerade dies scheint mir jedoch was speziell das Christentum (und innerhalb dieser Gruppe ganz besonders die Katholiken) angeht, in der Öffentlichkeit nicht immer gewährleistet zu sein. Man erinnere sich an den öffentlichen Aufschrei, als Rüttgers (jetzt mal unbelassen, wie man politisch zu ihm steht) sich zur Kirche bekannte. Die Kirche ist unbeliebt und das aus gutem Grund. Sie würde ihre Grundaufgabe verfehlen, wenn man sich nicht ab- und zu an ihren Äußerungen stoßen würde. Meinungsverschiedenheiten und Diskussionen sind dabei ebenso das Salz in der Suppe wie die Offenheit, Argumente zu prüfen und sie unvoreingenommen bei ihrer Gültigkeit auch gelten zu lassen. Die beiden Extreme im religiösen Bereich, sowohl der Fundamentalismus wie auch der Progressivismus zeichnen sich beide durch ein Auswahlverhalten aus. Einerseits wird dogmatisch-verengt argumentiert, andererseits zehrt der Wahrheitspluralismus an der Substanz. Gruß, Yeti
maxinquaye Geschrieben 12. Juli 2005 Melden Geschrieben 12. Juli 2005 Die Postmoderne beansprucht ja in ihrer Skizzierung einer pluralistischen Gesellschaft ebenso eine Pluralität von Wahrheit. Ich finde Du läufst hier Gefahr, die Gegenposition zu überzeichnen. Nicht alle haben recht, bei einander widersprchenden Meinungen, wie z.B. Religionen hat höchstens einer recht, d.h. mindestens eine der Religionen (der zigtausend) rennt in die falsche Richtung. Das muss man sich klarmachen. Das ist auch kein Extrem (die Meinung die absolute Wahrheit zu vertreten), sondern das Selbstverständnis der katholischen Kirche. Das Selbstverständnis der pluralistischen Gesellschaft hingegen ist, das im Prinzip jeder Recht haben könnte - und nicht das jeder Recht hat. In der Realität wird es so aussehen, dass mal der eine, mal der andere Recht hat. Das von Dir skizzierte Dilemma existiert überhaupt nicht. Schau Dir mal die Wissensfindung bei den Naturwissenschaften an. Da irrt mal der eine, mal der andere, keiner hat da eine Autorität die ihn vor den anderen überhöht, und trotzdem kommt man insgesamt weiter. Das sollte mich natürlich nicht davon abhalten, ebenso andere Wege der Wahrheitsfindung zu respektieren, wie OneAndOnlySon schrieb. Das ist nicht das Problem. Nehmen wir einmal an, ich glaube an etwas und bin total überzeugt, dass ich im Besitz der absoluten Wahrheit bin. Jetzt habe ich eine bestimmte Meinung über andere Menschen, z.B. das deren Leben sündhaft ist. Denk das mal konsequent zu Ende.
Petrus Geschrieben 14. Juli 2005 Melden Geschrieben 14. Juli 2005 weil damit das abgeschlossen wird, was in der Taufe begonnen wurde. das ist genau der Punkt. danke
Petrus Geschrieben 17. Juli 2005 Melden Geschrieben 17. Juli 2005 die Firmung gehört aufs engste mit der Taufe zusammen. In der alten Kirche wurde sie immer gleich nach der Taufe gespendet, darauf durfte der der „Neugepflanzte“ (Neophyt) erstmals an der Eucharistie teilnehmen und empfing die Kommunion. Das galt auch bei Säuglingstaufen. Die Ostkirchen halten das noch heute so. und das ist auch der sinnvollste Weg. Woher nehmen wir uns eigentlich das Recht, Kinder zwar zu taufen, ihnen aber sowohl den Beistand des Heiligen Geistes als auch den Leib und das Blut Christi zu verweigern? Zu rechnen ist allerdings mit dem erbitterten Widerstand der katholischen Verlage (Erstkommunion- und Firmliteratur) und der Weihbischöfe (immer nur Altäre und Orgeln zu segnen ist sicher nicht das, was sie sich vorstellen ...)
Petrus Geschrieben 17. Juli 2005 Melden Geschrieben 17. Juli 2005 In der Tat gehört die Firmung ursprünglich aufs engste mit der Taufe zusammen. Dieser Ursprung liegt aber in einer Zeit, in der die Kindertaufe die Ausnahme war. gemach, gemach - diese Zeit wird bald wiederkommen und ist schon da
Petrus Geschrieben 17. Juli 2005 Melden Geschrieben 17. Juli 2005 Also beginnend mit den Grundfragen: gute Idee. z. B. - Wie ist das mit diesen Wasserschüsseln am Eingang? - Warum spritzen manche Leute Wasser aus den Wasserschüsseln auf den Boden? - Wie ist das mit dem roten Licht da vorne? - Darf ich auch eine Kerze anzünden? Und wenn ich kein Geld dabeihabe? usw, usw ...
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