Jump to content

Bernhard von Clairvaux und die Kreuzzüge


peterp

Recommended Posts

Bei der Notwehr wäre ich mir nicht so sicher. Eine erfolgreiche Notwehr hätte Christi Opfer verhindert, dem Sinn seiner Inkarnation entgegengestanden.

Sinn eines gelingenden christlichen Lebens ist die Bezeugung Christi, nicht unbedingt die Opferrolle. Notwehr (in diesem Sinne passive Gewaltanwendung) hat die Kirche, soweit ich weiß, immer und auch heute für erlaubt gehalten. Das ist etwas anderes, als den Glauben mit Gewalt, Drohung und Kriegszug zu verbreiten, wie es Gott sei Dank vom Christentum nur in einzelnen Zeiten geschah, aber weder im Evangelium niedergelegt, noch von Anfang an praktiziert oder seinem Wesen charakteristisch ist.

 

Es stimmt schon, dass die Kirche Notwehr nicht per se verurteilt. Aber wenn man sich eine derartige Situation vorstellt läufts unter Umständen darauf hinaus, ob ich töte oder getötet werde. Dass natürlich ein haushoher Unterschied darin besteht, sich zu verteidigen oder eben anzugreifen ist verständlich.

Wie würde Christus handeln?

 

Man darf auch nicht vergessen, dass es schon seit Jahrhunderten etwa die Diskussion um den "gerechten Krieg" gibt. Und da sagt selbst die Kirche (wenn ich auf dem neuesten Stand bin), dass ein wesentliches Merkmal eines "gerechten Krieges" die Selbstverteidigung ist. Trotzdem find ich den Begriff des "gerchten Krieges" an sich schon wahnwitzig. Als ob je ein Krieg die Teilnehmer gerecht behandeln würde. Selsbt wenn die Motive gerecht wären, wie soll der Krieg gerecht geführt werden - absurd.

 

Ich meine, dass man im Extremfall (siehe Petrus) auch auf Selbstverteidigung verzichten sollte. Das zumindest wäre (im besten Sinne) eine unmenschliche Haltung. Wie Gott dereinst über Notwehr, etc. urteilen wird weiß ich freilich nicht...

 

Vielleicht solte man ganz pragmatisch sagen: Man soll niemanden verurteilen, der in Notsituationen Gewalt anwendet, gleichzeitig ergibt sich die wahrhaft christliche Reaktion auf Gewalt aus dem Gebot der Nächsten- und Feindesliebe. Es ist nun einmal ein göttlicher Anpsruch, der ist nicht leicht zu erfüllen...

bearbeitet von peterp
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

peterp:

Für mich sind die größten Vorbilder (ob heiliggesprochen oder nicht) eben jene, die selbst in höchster Not und Versuchung nicht vom Weg Christi (der im Evangelium gezeigt wird) abgegangen sind - ich nenne hier etwa die von mir sehr geschätzte Edith Stein.

 

Du kannst selbstverständlich die Ideale, an denen Du das Leben von Heiligen misst, sehr, sehr hoch hängen. Ich glaube aber, Edith Stein selbst tat das nicht.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

peterp:
Für mich sind die größten Vorbilder (ob heiliggesprochen oder nicht) eben jene, die selbst in höchster Not und Versuchung nicht vom Weg Christi (der im Evangelium gezeigt wird) abgegangen sind - ich nenne hier etwa die von mir sehr geschätzte Edith Stein.

 

Du kannst selbstverständlich die Ideale, an denen Du das Leben von Heiligen misst, sehr, sehr hoch hängen. Ich glaube aber, Edith Stein selbst tat das nicht.

 

Das Ideal häng nicht ich hoch, das Ideal ist von Gott in Jesus Christus so hoch (eigentlich passt der Begriff "hoch" ja nicht, da er relativ ist, Christus erhebt aber absolute, letztgültige Ansprüche) gehängt worden. Selbstverständlich ist er der Maßstab und nicht das was ich denke. Nicht nur die Heiligen müssen sich letztlich am Vorbild Christi messen lassen, sondern auch ich armseliger Sünder, wie man so schön sagt.

Ich will mich wirklich nicht über irgendjemand moralisch erheben, noch jemand anderes abkanzeln. Die Gefahr dass das dennoch passiert besteht natürlich immer...

bearbeitet von peterp
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das Ideal häng nicht ich hoch, das Ideal ist von Gott in Jesus Christus so hoch (eigentlich passt der Begriff "hoch" ja nicht, da er relativ ist, Christus erhebt aber absolute, letztgültige Ansprüche) gehängt worden.
Da gebe ich dir schon recht, dass das Ideal "sehr hoch" gehängt ist. Aber wenn wir beobachten, wie Jesus verschieden mit den Menschen umging, dann sehen wir dass Gott zwar "alles" fordert, aber dass dieses Alles verschieden aussieht, da die Menschen nun mal unterschiedliche Kräfte, Talente und Fähigkeit haben. Und wenn der eine durch glückliche Umstände und eine gute Veranlagung nach aussen hinft sanftmütig und "heilig" erscheint, so kann doch das Leben eines anderen Menschen, der es nicht so leicht hat z.B. einen heftigen Charakter zu bändigen und sich mehr Mühe geben muss vor Gott viel "heiliger" sein. Wir sehen auf die Äußerlichkeiten- Gott sieht auf das Innere. Und vor allem sieht Gott nicht nur auf jene eine Station unseres Lebens, wo wir versagt haben - sondern darauf, wie unser ganzes Leben abläuft- und vor allem wie wir es vollendet haben. Daher ist die Konzentration auf einzelne Fehlaussagen im Leben eines Menschen- und mag er nun Bernhard von Clairvaux heissen oder wie auch immer- sicher ebenso problematisch - wie wenn man von einer einzigen guten Tat im Leben eines Menschen bei einer sonst verbrecherischen Laufbahn zu positiv werten würde.

 

Selbstverständlich ist er der Maßstab und nicht das was ich denke. Nicht nur die Heiligen müssen sich letztlich am Vorbild Christi messen lassen, sondern auch ich armseliger Sünder, wie man so schön sagt.
Natürlich ist Christus unser Vorbild. Als Menschen sind wir alle mehr oder weniger schwach, irrtumsanfällig und Sünder. Daher können wir an die Heiligen keinen göttlichen Maßstab anlegen. Wenn man suchen will, wird man bei jedem etwas auszusetzen finden. Und ich hege sogar die Meinung, dass Gott manche Schwäche zuläßt, damit der Mensch auch demütig bleibt. Wer sich selbst nämlich für fehlerlos und vollkommen hält gerät leicht in die schlimme Gefahr, über andere scharf zu urteilen oder stolz zu werden.
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Mich würde ja mal interessieren, was dieser Mann so großartiges getan haben soll, das ihn trotz seiner widerwärtigen Agitationen, seiner Aufrufe zum Massenmord, auch für heutige Katholiken zu einer verehrungswürdigen Persönlichkeit macht. Wenn ich höre, wie hier von manchen Usern auf Teufel komm ´raus relativiert wird, sträuben sich mir die Nackenhaare.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Da gebe ich dir schon recht, dass das Ideal "sehr hoch" gehängt ist. Aber wenn wir beobachten, wie Jesus verschieden mit den Menschen umging, dann sehen wir dass Gott zwar "alles" fordert, aber dass dieses Alles verschieden aussieht, da die Menschen nun mal unterschiedliche Kräfte, Talente und Fähigkeit haben. Und wenn der eine durch glückliche Umstände und eine gute Veranlagung nach aussen hinft sanftmütig und "heilig" erscheint, so kann doch das Leben eines anderen Menschen, der es nicht so leicht hat z.B. einen heftigen Charakter zu bändigen und sich mehr Mühe geben muss vor Gott viel "heiliger" sein. Wir sehen auf die Äußerlichkeiten- Gott sieht auf das Innere. Und vor allem sieht Gott nicht nur auf jene eine Station unseres Lebens, wo wir versagt haben - sondern darauf, wie unser ganzes Leben abläuft- und vor allem wie wir es vollendet haben. Daher ist die Konzentration auf einzelne Fehlaussagen im Leben eines Menschen- und mag er nun Bernhard von Clairvaux heissen oder wie auch immer- sicher ebenso problematisch - wie wenn man von einer einzigen guten Tat im Leben eines Menschen bei einer sonst verbrecherischen Laufbahn zu positiv werten würde.

 

Gut, zum einen - ich habs schon mehrfach betont - würd ich mir grundsätzlich niemals anmaßen über andere zu richten. Wenns dann und wann dennoch passiert, dann auf keinen Fall mit Absicht. Niemand von uns ist perfekt.

 

Zum anderen - es ist ja nicht so, dass Bernhard die Aussage herausgerutscht wäre. Er predigte die Kreuzzüge ja über lange Zeit mit Eifer. Da kann man nicht mehr sagen, es wäre ein "einmaliger Ausrutscher" gewesen. Ich gehe davon aus, dass er wusste was er sagt. Und eben das bedrückt mich.

 

Natürlich ist Christus unser Vorbild. Als Menschen sind wir alle mehr oder weniger schwach, irrtumsanfällig und Sünder. Daher können wir an die Heiligen keinen göttlichen Maßstab anlegen. Wenn man suchen will, wird man bei jedem etwas auszusetzen finden. Und ich hege sogar die Meinung, dass Gott manche Schwäche zuläßt, damit der Mensch auch demütig bleibt. Wer sich selbst nämlich für fehlerlos und vollkommen hält gerät leicht in die schlimme Gefahr, über andere scharf zu urteilen oder stolz zu werden.

 

Ich hoffe du meinst hiermit nicht mich. Ich hab wahrlich genügend Fehler derer ich mir bewusst bin - geschweige denn jener, derer ich mir nicht bewusst bin...

Meine Vorbilder in der Beziehung sind übrigends die frühen Wüstenväter (z.B. Antonius) deren Leitgedanke war: Niemals richten und so selten wie möglich werten.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Mich würde ja mal interessieren, was dieser Mann so großartiges getan haben soll, das ihn trotz seiner widerwärtigen Agitationen, seiner Aufrufe zum Massenmord, auch für heutige Katholiken zu einer verehrungswürdigen Persönlichkeit macht. Wenn ich höre, wie hier von manchen Usern auf Teufel komm ´raus relativiert wird, sträuben sich mir die Nackenhaare.
Besorg dir doch eine Biografie.
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Zum anderen - es ist ja nicht so, dass Bernhard die Aussage herausgerutscht wäre. Er predigte die Kreuzzüge ja über lange Zeit mit Eifer. Da kann man nicht mehr sagen, es wäre ein "einmaliger Ausrutscher" gewesen. Ich gehe davon aus, dass er wusste was er sagt. Und eben das bedrückt mich.
Vergiß nicht, dass wir mit unserem heutigen Wissen und von unserer heutigen Sichtweise jemand beurteilen der in einer anderen Zeit lebte - und da werden wir diesem Menschen und der Zeit nicht gerecht- auch wenn sich das nach "Relativieren" anhört.

 

Ich hoffe du meinst hiermit nicht mich. Ich hab wahrlich genügend Fehler derer ich mir bewusst bin - geschweige denn jener, derer ich mir nicht bewusst bin...

Meine Vorbilder in der Beziehung sind übrigends die frühen Wüstenväter (z.B. Antonius) deren Leitgedanke war: Niemals richten und so selten wie möglich werten.

Nein - es war allgemein geschrieben. Und die Wüstenväter liebe ich sehr. Du kennst sicher jenen Abbas, der mit einem Korb voller Sand in die Versammlung kam, in der man einen Mitbruder verurteilen wollte. Als man ihn fragte, was es mit dem komischen Korb auf dem Rück auf sich hatte da antwortete er: "Das sind meine Sünden. Weil sie hinter mir sind, sehe ich sie nicht". Dieses Beispiel führte dazu, dass man den gefallenen Mitbruder nicht verurteilte.
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Vergiß nicht, dass wir mit unserem heutigen Wissen und von unserer heutigen Sichtweise jemand beurteilen der in einer anderen Zeit lebte - und da werden wir diesem Menschen und der Zeit nicht gerecht- auch wenn sich das nach "Relativieren" anhört.

Es hört sich nicht nur nach "Relativieren" an, es ist auch Relativieren. Ohne Anführungszeichen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Mich würde ja mal interessieren, was dieser Mann so großartiges getan haben soll, das ihn trotz seiner widerwärtigen Agitationen, seiner Aufrufe zum Massenmord, auch für heutige Katholiken zu einer verehrungswürdigen Persönlichkeit macht. Wenn ich höre, wie hier von manchen Usern auf Teufel komm ´raus relativiert wird, sträuben sich mir die Nackenhaare.
Besorg dir doch eine Biografie.

Meine Frage war an anständige Menschen mit ethisch-moralischen Mindeststandards gerichtet. Du mußt Dich also gar nicht angesprochen fühlen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Mich würde ja mal interessieren, was dieser Mann so großartiges getan haben soll, das ihn trotz seiner widerwärtigen Agitationen, seiner Aufrufe zum Massenmord, auch für heutige Katholiken zu einer verehrungswürdigen Persönlichkeit macht. Wenn ich höre, wie hier von manchen Usern auf Teufel komm ´raus relativiert wird, sträuben sich mir die Nackenhaare.
Besorg dir doch eine Biografie.

Meine Frage war an anständige Menschen mit ethisch-moralischen Mindeststandards gerichtet. Du mußt Dich also gar nicht angesprochen fühlen.

Das glaube ich dir gerne, dass du das glaubst. Aber in diesem Fall ist es ein Irrglaube. Ich halte deine Aussage übrigesn für äußerst unanständig. Wie willst du da jemand mit ethisch- moralischen Mindestandarts finden, wenn du sie selbst nicht erbringst, sondern anderen Böses unterstellst? So wirst du nie einen Erfolg verbuchen können. Träum schön weiter Viel Spass noch.
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Vergiß nicht, dass wir mit unserem heutigen Wissen und von unserer heutigen Sichtweise jemand beurteilen der in einer anderen Zeit lebte - und da werden wir diesem Menschen und der Zeit nicht gerecht- auch wenn sich das nach "Relativieren" anhört.

Es hört sich nicht nur nach "Relativieren" an, es ist auch Relativieren. Ohne Anführungszeichen.

Du musst es ja wissen - wo du nicht einmal eine Ahnung von den Verdiensten eines Bernhard von Clairvaux hast. Nur ein kleiner Tipp: Der hl. Bernhard hat einen Orden gegründet, der heute noch besteht - und zu seinen Lebzeiten hat er eine solche Ausstrahlung gehabt, dass die Leute "scharenweise" ins Kloster gehen wollten. Ich fürchte, dass deine Verbalinjurien solchen Standarts nicht standhalten können.
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Mariamante:

Nur ein kleiner Tipp: Der hl. Bernhard hat einen Orden gegründet, der heute noch besteht - und zu seinen Lebzeiten hat er eine solche Ausstrahlung gehabt, dass die Leute "scharenweise" ins Kloster gehen wollten.

Ich nehme mal an daß unser Marmot genau dies nicht als das von ihm erfragte "Großartige" ansieht. Stimmts?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Franciscus non papa
Meine Frage war an anständige Menschen mit ethisch-moralischen Mindeststandards gerichtet. Du mußt Dich also gar nicht angesprochen fühlen.

 

 

anständige menschen mit ethisch-moralischen mindeststandards versuchen, wenn sie einen anderen menschen beurteilen (was im übrigen eine hochgefährliche sache ist, wenn man nicht ungerecht sein will), sich in die zeit in der dieser mensch lebte zu versetzen, die gedanken, die geistigen störmungen zu verstehen und dann - mit viel vorsicht - beurteilen sie den menschen.

 

kannst du - arrogant, wie du hier auftrittst - wirklich für dich einstehen, wie du gedacht, geredet und gehandelt hättest, wenn du in einer anderen zeit aufgewachsen wärst?

 

so wie du hier redest, erinnerst du mich an mich selbst, als ich grade das abitur hinter mir hatte - damals hatte ich für alle probleme dieser welt eine lösung und natürlich die einzig richtige - mittlerweile bin ich da sehr viel bescheidener geworden.

 

werd mal erwachsen und !!!! versuch dich in die anderen zeiten zu versetzen in denen die menschen leben, die du so von oben herab niedermachst.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Mariamante:
Nur ein kleiner Tipp: Der hl. Bernhard hat einen Orden gegründet, der heute noch besteht - und zu seinen Lebzeiten hat er eine solche Ausstrahlung gehabt, dass die Leute "scharenweise" ins Kloster gehen wollten.

Ich nehme mal an daß unser Marmot genau dies nicht als das von ihm erfragte "Großartige" ansieht. Stimmts?

Stimmt. :huh:

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

Meine Frage war an anständige Menschen mit ethisch-moralischen Mindeststandards gerichtet. Du mußt Dich also gar nicht angesprochen fühlen.

 

 

anständige menschen mit ethisch-moralischen mindeststandards versuchen, wenn sie einen anderen menschen beurteilen (was im übrigen eine hochgefährliche sache ist, wenn man nicht ungerecht sein will), sich in die zeit in der dieser mensch lebte zu versetzen, die gedanken, die geistigen störmungen zu verstehen und dann - mit viel vorsicht - beurteilen sie den menschen.

 

kannst du - arrogant, wie du hier auftrittst - wirklich für dich einstehen, wie du gedacht, geredet und gehandelt hättest, wenn du in einer anderen zeit aufgewachsen wärst?

 

so wie du hier redest, erinnerst du mich an mich selbst, als ich grade das abitur hinter mir hatte - damals hatte ich für alle probleme dieser welt eine lösung und natürlich die einzig richtige - mittlerweile bin ich da sehr viel bescheidener geworden.

 

werd mal erwachsen und !!!! versuch dich in die anderen zeiten zu versetzen in denen die menschen leben, die du so von oben herab niedermachst.

Hallo Franz-Josef,

 

ich denke, daß Mariamante-Peter sehr wohl ein Mensch unserer Zeit ist. Und wie ich zu meiner Einschätzung über ihn komme, könnte ich Dir lang und ausführlich und anhand von verschiedenen schlagkräftigen Beispielen und Argumenten begründen. Aber das ist nicht Thema hier in diesem Thread.

 

In dem geht es um Bernhard von Clairvaux, und da ich nicht mehr als 1-2 Zitate von ihm kenne, interessiert es mich ernsthaft, was dieser Mann so großes geleistet hat, daß er trotz seiner Untaten noch als verehrungswürdig angesehen wird.

 

Was ich bisher dazu gelesen habe ist, daß er viele Menschen zum Glauben gebracht hat. Aber wirft das in diesem Kontext nicht eher ein schlechtes Licht auf den Glauben (oder zumindest den Glauben derer, die durch BvC Christen geworden sind), als es ein gutes Licht auf ihn selbst wirft?

 

Um das einmal an einer Analogie zu verdeutlichen: Walter Ulbricht hat sicherlich in nicht geringem Maße dazu beigetragen, daß in den östlichen Bundesländern der christliche Bevölkerungsanteil heute relativ gering ausfällt. Feiern wir Gottlosen ihn deswegen als einen Heiligen des Atheismus? Nein, denn da der Unglaube dort nicht durch Aufklärung und Geistesfreiheit, sondern durch Zwang und Unterdrückung verbreitet wurde, hat er in unseren Augen keinen Wert, ist keine Errungenschaft.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Nur ein kleiner Tipp: Der hl. Bernhard hat einen Orden gegründet, der heute noch besteht - und zu seinen Lebzeiten hat er eine solche Ausstrahlung gehabt, dass die Leute "scharenweise" ins Kloster gehen wollten.

Hallo Mariamnte,

 

Bernhard hat natürlich keinen Orden gegründet, sondern ist in den schon bestehenden Zisterzienserorden eingetreten. Dieser hat allerdings unter ihm eine besondere Blüte erreicht.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Nur ein kleiner Tipp: Der hl. Bernhard hat einen Orden gegründet, der heute noch besteht - und zu seinen Lebzeiten hat er eine solche Ausstrahlung gehabt, dass die Leute "scharenweise" ins Kloster gehen wollten.

Hallo Mariamnte,

 

Bernhard hat natürlich keinen Orden gegründet, sondern ist in den schon bestehenden Zisterzienserorden eingetreten. Dieser hat allerdings unter ihm eine besondere Blüte erreicht.

Stimmt, danke für die Korrektur. Wikipedia sagt dazu:

 

Von dieser Primarabtei des Zisterzienserordens ging eine Erneuerung sowohl des klösterlichen Gemeinschaftslebens als auch der klösterlichen Baukunst aus. Der Zisterzienserorden war damals als strengere Alternative zum Benediktinerorden gedacht. In den Klöstern der Zisterzienser wird nach der Regel des hl. Benedikt von Nursia (Regula Benedicti) gelebt. Wegen dieser entscheidenden Impulse und aufgrund seiner Bedeutung als Kirchenlehrer wird Bernhard von den Zisterziensern neben den drei Gründervätern des Ordens (Robert von Molesme, Alberich von Cîteaux und Stephan Harding) als größter Ordensheiliger verehrt.

 

http://www.vision2000.at/2005/vision1-05/17_01.htm

 

St. Bernhard war auch Klostergründer, wie dieses Porträt zeigt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Peterp!

 

Mir tut es sehr wohl zu lesen, was du hier schreibst. Ich könnte den Inhalt jedes deiner Postings unterschreiben bzw stellen sich mir die gleichen Fragen wie dir.

 

Guß

Susanne

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Mich würde aber doch noch eure Meinung zur bereits zitierten Aussage von Prof. Bucher (Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät in Graz) vom 11. 9. 2006 interessieren:

 

"Ich bin fest überzeugt: Der Gott, zu dem damals Bernhard von Clairvaux und zu dem die Attentäter im Cockpit des Flugs UA 175 riefen, er ist der gleiche Gott. Und er unterscheidet sich um alles von jenem Gott, zu dem die Opfer beteten."

 

Hier der Link: http://religion.orf.at/projekt03/tvradio/r...1_bucher_fr.htm

 

Ist ja doch eine ziemlich eindeutige Aussage und zwar von jemandem, von dem man annehmen sollte, dass er weiß wovon er spricht.

bearbeitet von peterp
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Peterp!

 

Mir tut es sehr wohl zu lesen, was du hier schreibst. Ich könnte den Inhalt jedes deiner Postings unterschreiben bzw stellen sich mir die gleichen Fragen wie dir.

 

Guß

Susanne

 

Dann bin ich froh, dass andere ähnliche (oder sogar gleiche) Fragen beschäftigen. :huh:

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Mich würde aber doch noch eure Meinung zur bereits zitierten Aussage von Prof. Bucher (Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät in Graz) vom 11. 9. 2006 interessieren:

 

"Ich bin fest überzeugt: Der Gott, zu dem damals Bernhard von Clairvaux und zu dem die Attentäter im Cockpit des Flugs UA 175 riefen, er ist der gleiche Gott. Und er unterscheidet sich um alles von jenem Gott, zu dem die Opfer beteten."

 

Hier der Link: http://religion.orf.at/projekt03/tvradio/r...1_bucher_fr.htm

 

Ist ja doch eine ziemlich eindeutige Aussage und zwar von jemandem, von dem man annehmen sollte, dass er weiß wovon er spricht.

Wenn auch viele Menschen ein falsches, verkürztes Gottesbild haben mögen - es ist sicher eine gewagte Aussage zu behaupten, die einen beten um wahren, die anderen zum falschen Gott.
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Mich würde aber doch noch eure Meinung zur bereits zitierten Aussage von Prof. Bucher (Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät in Graz) vom 11. 9. 2006 interessieren:

 

"Ich bin fest überzeugt: Der Gott, zu dem damals Bernhard von Clairvaux und zu dem die Attentäter im Cockpit des Flugs UA 175 riefen, er ist der gleiche Gott. Und er unterscheidet sich um alles von jenem Gott, zu dem die Opfer beteten."

 

Hier der Link: http://religion.orf.at/projekt03/tvradio/r...1_bucher_fr.htm

 

Ist ja doch eine ziemlich eindeutige Aussage und zwar von jemandem, von dem man annehmen sollte, dass er weiß wovon er spricht.

Wenn auch viele Menschen ein falsches, verkürztes Gottesbild haben mögen - es ist sicher eine gewagte Aussage zu behaupten, die einen beten um wahren, die anderen zum falschen Gott.
Ich denke mir, dass das in dem Wortspiel drin steckt: es ist der gleiche Gott - weil es nur eine Wahrheit und einen Gott gibt ----- und gleichzeitig ist das Gottesbild eines Menschen, der sich von diesem Gott Unterstützung beim Töten erwartet um alles unterschieden vom Gottesbild eines Menschen, der in tiefster Not und Ausgeliefertheit zu diesem Gott betet.
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Mich würde ja mal interessieren, was dieser Mann so großartiges getan haben soll, das ihn trotz seiner widerwärtigen Agitationen, seiner Aufrufe zum Massenmord, auch für heutige Katholiken zu einer verehrungswürdigen Persönlichkeit macht. Wenn ich höre, wie hier von manchen Usern auf Teufel komm ´raus relativiert wird, sträuben sich mir die Nackenhaare.

Er war, beispielsweise, ein großer Christusmystiker. Und ein bedeutender Vertreter des benediktinischen Reformordens der Zisterzienser.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Mariamante:

Nur ein kleiner Tipp: Der hl. Bernhard hat einen Orden gegründet, der heute noch besteht - und zu seinen Lebzeiten hat er eine solche Ausstrahlung gehabt, dass die Leute "scharenweise" ins Kloster gehen wollten.

Ich nehme mal an daß unser Marmot genau dies nicht als das von ihm erfragte "Großartige" ansieht. Stimmts?

Stimmt. :huh:

Was nur beweist, daß Du ein Problem mit dem Denken hast. Heiliggesprochen wird man nun mal nicht für etwas technisch Bedeutendes wie die Erfindung des Verbrennungsmotors. Ein bißchen was mit Gott muß man vorweisen können, und wenn Du das nicht als bedeutend für die Bezeichnung "Heiliger" ansiehst, solltest Du Dich mit Heiligen gar nicht erst befassen, sondern sie ignorieren.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

×
×
  • Neu erstellen...