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Hauptaufgabe eines Bischofs


Gabriele

Hauptaufgabe eines Bischofs  

40 Stimmen

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Liebe Forengemeinde,

 

hier im Forum gibt es einige Threads, in denen über Bischöfe diskutiert wird. Da ist es sinnvoll, sich über die Aufgaben eines Bischofs Gedanken zu machen.

Mir ist klar, dass die Aufgaben eines Bischofs nicht auf einen einzelnen Punkt beschränken lässt, aber da Mehrfachnennungen leider nicht möglich sind, frage ich nach der Hauptaufgabe, das, was Euch am wichtigsten erscheint.

 

Liebe Grüße, Gabriele

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Liebe Gabriele,

 

ich werde nicht auf deine Frage antworten, indem ich abstimme, weil das, was ich mir unter einem Bischof vorstelle, nicht in eine der Antworten hineinquetschen kann, aber ich werde versuchen mit Worten zu unreißen, wie ich mir den Bischof vorstelle.

 

Vorwegschicken möchte ich, dass ein Bischof zu aller erst ein ganz normaler Mensch ist und wie alle Menschen eben nicht perfekt ist. Deshalb darf man nicht so tun, als ob jeder Bischof ein makelloser Superman sein müsste, sondern man muss auch damit leben, dass ein Bischof Fehler macht und immer wieder bereit sein, ihm eine neue Chance zu geben. Im Umkehrschluss muss der Bischof selbst aber auch ein Bewusstsein für sein eigene Schwäche entwickeln und sich darum bemühen, immer mehr seinen Aufgaben gerecht zu werden.

 

Nach dieser Vorrede nun zu eigentlichen Frage: In erste Linie, so meine ich, muss der Bischof ein gläubiger Mensch sein. Er muss wirklich ein vom Glauben geprägtes Leben führen und auch die vielen Rückschlägen und Enttäuschungen, die er als Bischof erlebt, in gläubiger Zuversicht tragen. Das bedeutet nicht, dass der Bischof ein verklärter Frömmler sein sollte, der permanent mit einer leichten Weihrauchmiene herumläuft. Vielmehr sollte er weiterhin ein Mensch bleiben, der wirklich nach Gott sucht in seinem Leben fragt und diesem Gott täglich in der Feier der Sakrament und des Stundengebetes, aber auch im Lesen der Heiligen Schrift begegnet. Man kann vielleicht sagen, dass der Bischof in seiner Person die benediktinische Gottsuche mit der ignatianischen Betrachtung des Wortes Gottes vereinen sollte. Und ja, der Bischof sollte wirklich aus tiefer innerer Glaubensüberzeugung das teilen, was die Kirche lehrt, und zwar nicht unreflektiert, sondern wirklich aus der Erfahrung seines Lebens. Das heißt nicht, dass er unbedingt Theologieprofessor gewesen sein muss wie das heute vielfach gehandhabt wird. Aber er sollte trotz seiner festen Glaubensüberzeugung dennoch ein Mensch des Gespräches bleiben, der die Bereitschaft hat auch innerhalb der Kirche Dispute auszutragen. Das disziplinarische Mittel muss für ihn immer letztes Mittel bleiben.

 

Aus dem Dargelegten sollten sich im Bischof gewisse menschliche Grundzüge verfestigt haben. Ich nenne an dieser Stelle nur einige: die Milde, die Treue, die Wahrheitsliebe, die Gesprächsbereitschaft. Da wo der Bischof solche menschlichen und christlichen Eigenschaften hat, wird letztendlich auch seine Glaubwürdigkeit groß sein. Da, wo Gläubige wirklich sprüren, dass ihr Bischof sein Leben auf Jesus Christus gebaut hat, da werden sich auch bereit sein, ihn anzunehmen

 

Als zweiten wichtigen Punkt möchte ich den priesterlichen Dienst des Bischofs herausstellen. Er muss sich immer bewusst sein, dass er als Bischof Priester und v.a. auch Diakon bleibt und deshalb Diener und nicht Herrscher über sein Bistum ist. Das Bewusstsein eines Tages von Gott danach gefragt zu werden, wie er sein Bistum verwaltet hat, sollte ihn nicht ängstigen, sondern ihn ermutigen, sein Bistum wirklich in Liebe zu führen. Auf die drei Grundfunktionen der Kirche, die Feier des Gottesdienstes, die Verkündigung des Evangelium und der Dienst am Nächsten, sollte er achten. Er sollte immer danach fragen, ob sein Dienst dem gerecht wird. So wird er sich auch bemühen, regelmäßig selber die Sakramente zu spenden, insbesondere die, die dem Bischof in besonderer Weise zukommen. Nur in diesem Zusammenhang kann die Sorge des Bischof um Priesternachwuchs gesehen werden. Sie ist nicht einfach Selbstzweck oder Befriedigung von Eitelkeit, sondern Dienst an seiner Kirche und für seine Kirche. Insbesondere soll er darauf achten, dass die jungen Priester nicht des Bischofs wegen in das Bistum kommen, sondern des Bistums wegen.

 

Dann ist es natürlich auch Aufgabe des Bischofs, öffentlich zu predigen, auch wenn er vieleicht kein begnadeter Prediger ist. In der Predigt soll er sich authentisch zeigen. Er soll nicht wohlfeile oder frömmelnde Worte machen, sondern sich wirklich mühen aus dem Glauben heraus, Antworten auf die Fragen der Menschen zu finden.

 

Das vielleicht erstmal zum Anfang. Vielleicht antworte ich später noch mal eingehender.

 

Benjamin

 

P.s.: Und bitte nicht vergessen: Der Bischof ist KEIN Übermensch.

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Zu diesem Thema gibt es ein Dokument des zweiten Vatikanischen Konzils: "Christus Dominus" oder mit dem deutschen Titel: "Dekret über die Hirtenaufgabe der Bischöfe in der Kirche" Hier nur eine ganz kurze Stelle daraus:

 

"Aber auch die Bischöfe sind vom Heiligen Geist eingesetzt und treten an die Stelle der Apostel als Hirten der Seelen. Gemeinsam mit dem Papst und unter seiner Autorität sind sie gesandt, das Werk Christi, des ewigen Hirten, durch alle Zeiten fortzusetzen. "

 

Was diese "Hirtenaufgabe" konkret bedeutet, das wurde im ganzen Konzil sehr eingehend diskutiert. Wenn wir in Herders "Kleines Konzilskompendium" im Stichwortverzeichnis nachsehen, dann gibt es dort fast 3 Seiten allein unter dem Oberbegriff "Bischof".

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Der Bischof ist quasi der Kristallisationspunkt der Kirche in seiner Diözese. Um ihn herum sozusagen konstituiert sich Kirche. Der übrige Klerus ist "sein" Klerus, das Volk ist quasi "sein" Volk. Er ist der eigentliche Repräsentant Christi in seinem Wirkungsbereich. Davon abgesehen, ist er Gesetzgeber für sein Bistum und Garant der Einheit durch die Verbindung mit den anderen Bischöfen und dem Papst.

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Ich finde, man kann die einzelnen Punkte nicht gegeneinander ausspielen. Der Bischof muss Priesterm Lehrer und Hirte sein (sonst fehlt was).

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hi

 

warum kann man nicht mehrere punkte anklicken

 

ich denke ein bischof müßte/sollte mehrere punkte erfüllen

 

mimare

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Das Wort ist glaubwürdig: Wer das Amt eines Bischofs anstrebt, der strebt nach einer großen Aufgabe.

Deshalb soll der Bischof ein Mann ohne Tadel sein, nur einmal verheiratet, nüchtern, besonnen, von würdiger Haltung, gastfreundlich, fähig zu lehren;

er sei kein Trinker und kein gewalttätiger Mensch, sondern rücksichtsvoll; er sei nicht streitsüchtig und nicht geldgierig.

Er soll ein guter Familienvater sein und seine Kinder zu Gehorsam und allem Anstand erziehen.

Wer seinem eigenen Hauswesen nicht vorstehen kann, wie soll der für die Kirche Gottes sorgen?

Er darf kein Neubekehrter sein, sonst könnte er hochmütig werden und dem Gericht des Teufels verfallen.

Er muss auch bei den Außenstehenden einen guten Ruf haben, damit er nicht in üble Nachrede kommt und in die Falle des Teufels gerät.

 

 

NT. erste Brief an Timotheus

bearbeitet von pmn
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Liebe Forengemeinde,
hallo Gabriele,

 

ich bin nicht Gemeinde, ich bin der Peter.

 

 

 

ich finde (aus meiner Erfahrung in den letzten Jahrzehnten) das Wichtigste, daß sich ein Bischof nicht dadurch beirren läßt, daß er nicht von den Gläubigen gewählt wurde; daß er sich stets daran erinnert, daß er allein durch Rom bestimmt wurde, und daß er auch das dann durchzieht, was anläßlich seiner Ernennung mit Rom besprochen wurde (z. B. Passau: den Pastoralplan im Laufe der Jahre ohne allzugroßes öffentliches Aufsehen außer Betrieb nehmen).

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Der Bischof ist quasi der Kristallisationspunkt der Kirche in seiner Diözese. Um ihn herum sozusagen konstituiert sich Kirche. Der übrige Klerus ist "sein" Klerus, das Volk ist quasi "sein" Volk. Er ist der eigentliche Repräsentant Christi in seinem Wirkungsbereich. Davon abgesehen, ist er Gesetzgeber für sein Bistum und Garant der Einheit durch die Verbindung mit den anderen Bischöfen und dem Papst.
Dem kann ich mich anschließen.

 

Wobei ich pers. finde, daß unsere Bischöfe sich viel zu sehr als Stellvertreter des Papstes sehen denn als Repräsentanten Christi.

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Hier mal eine andere Stelle aus Christus Dominus:

 

Da es der Kirche aufgegeben ist, mit der menschlichen Gesellschaft, in der sie lebt, in ein Gespräch zu kommen5, ist es in erster Linie Pflicht der Bischöfe, zu den Menschen zu gehen und das Gespräch mit ihnen zu suchen und zu fördern. Damit immer Wahrheit mit Liebe, Einsicht mit Güte gepaart sind, muß sich dieser Heilsdialog sowohl durch Klarheit der Rede als auch zugleich durch Demut und Sanftmut auszeichnen, ferner durch gebührende Klugheit, die jedoch mit Vertrauen verbunden sein muß, das ja die Freundschaft fördert und somit darauf hinwirkt, die Geister zu einen

 

CD 13

 

Zynische Anmerkung: Das scheint eine Lieblingsstelle einer ganze Reihe unserer derzeitigen Bischöfe zu sein, weil sie diese so gern und genau befolgen ....

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hi

 

warum kann man nicht mehrere punkte anklicken

 

ich denke ein bischof müßte/sollte mehrere punkte erfüllen

 

mimare

 

Dass man nur einen einzigen Punkt anklicken kann, liegt an der Forumssoftware.

 

Ich hatte im Eröffnungsposting darauf hingewiesen, dass auch ich denke, dass es mit einem einzigen Punkt nicht getan ist, deshalb habe ich nach der Hauptaufgabe eines Bischofs gefragt.

 

Liebe Grüße, Gabriele

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