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Was ließ Euch katholisch werden?


Axel

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Zitat von Matthias am 14:15 - 11.Mai.2001

P.S.: Beruflich bin ich Betriebsrat bei einer Bank und gleichzeitig gewerkschaftlich aktiv - Sven: glaubst Du wirklich, daß man sich mit Dir deswegen nicht unterhalten kann (ich habe irgendwo eine entsprechende Bemerkung von Dir gelesen - oder bist Du etwa Fundi-Neoliberaler ?

Das letzte kannst Du (ggf.) wieder streichen - ich hab was gegen Schubladen.


 

Natttürrrlichchch!

Alle Gewerkschaften sind des Toifffelllßßßßß!firedevil.gif

Grnmpflsrkwstr! (Teppichbeiß, Mundwinkelschäum, Aufdembodenroll)

 

Aber mal ernsthaft. Die weit überwiegene Mehrzahl der Gewerkschaftler machen halbwegs vernünftige Arbeit in den Betrieben - und wenn einige Unternehmens- oder Betriebsleiter ein bißchen schlauer vorgehen würden, könnte man noch viel besser miteinander auskommen. Mich nerven - ist ja klar bei meinem Parteibuch - lediglich fehlende Flexibilität und Funktionärswahn. Es mag an persönlichen Erfahrungen (auch im Beruf) liegen, daß ich das v.a. mit Gewerkschaften verknüpfe.

 

Im übrigen bin ich Liberaler. Wirtschafts-, Rechts-, Gesellschafts- und sonstiger Liberaler (nun gut, mit dem Nationalen hab ich es nicht so). "Neo-", diese Vorsilbe hab ich nie verstanden. Ich habe den Verdacht, daß das mehr ein Versuch ist, das ganze etwas spannender (positiv oder negativ) klingen zu lassen.

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Nachdem schon einige zum besten gegeben haben, wie sie katholisch wurden, will ich Euch die Geschichte, was mich katholisch werden ließ und wie ich mich wieder entkatholischte, nicht vorenthalten.

 

Meine Eltern waren Taufscheinkatholiken. Wie es in meiner überwiegend katholischen Heimatstadt dem Brauch entsprach, wurde ich im zarten Alter von wenigen Wochen (mein Taufschein ist verloren gegangen, deshalb keine präzise Angabe) ebenfalls dem magischen Ritual einer katholischen Taufe unterzogen. Nachdem sämtliche Teufel aus mir ausgetrieben waren, führte ich zunächst ein unbeschwertes religionsfreies Kleinkindleben. Eines Tages erzählte mir meine Mutter was vom lieben Gott, vom Himmel, in den die braven Kinder hineinkommen, und von der Hölle, in der die bösen Kinder braten müssen. Sie erzählte mir auch, daß es der liebe Gott überhaupt nicht gerne sieht, wenn ich meinen Teller nicht leer esse. Das konnte mich aber nicht sonderlich beeindrucken. Viel beeindruckender waren die Kühe, die hin und wieder im gegenüberliegenden Stall des letzten innerstädtischen Bauern zu Füßen der Herz-Jesu-Kirche muhten.

 

Gesehen hatte ich die Tiere nie; ich wußte auch nicht, daß es mehrere waren. Dies nutzte meine Mutter schamlos aus, indem sie mir erzählte, der Bauer habe einen ganz bösen Stier, der mich holen käme, wenn ich nicht alles aufäße. Und da die Kühe meist während meiner Mahlzeiten zu muhen pflegten, wurde mein Teller auch meisten leer. Unter pädagogischen Aspekten hatte der nicht vorhandene Stier den möglicherweise genauso wenig vorhandenen lieben Gott glatt ausgestochen.

 

Das Schönste am Katholischsein war es, nicht evangelisch zu sein. Im Kindergarten waren wir unter uns und in der Volksschule (die Grundschule kannte man noch nicht) gab es nur drei oder vier Kinder, die mit dem Makel des falschen Glaubens behaftet waren und deshalb „evangelische Rattenschwänzer“ genannt wurden. Mit denen sollten und wollten wir nichts zu tun haben, außer bei unseren Doktorspielen, wo auch eine Evangelische dabei war. Auch wenn wir auf das schlimmste gefaßt waren, unterschied sie sich erstaunlicherweise an keiner Körperstelle von den Katholikinnen.

 

In den ersten beiden Schuljahren konnte mein Lehrer nur über meine häufige unentschuldigte Abwesenheit vom Unterricht klagen. Ich kam deshalb in ein katholische Internat der Salesianer Don Boscos. Vorher ging ich noch zur 1. Hl. Kommunion, woran ich mich aber nur noch dunkel erinnern kann. Wie in der Schule, pflegte ich auch beim Kommunionsunterricht gern zu fehlen, so daß mir eigentlich nur noch in Erinnerung ist, wie ich nach meiner ersten Beichte mit stolzgeschwellter Brust den Beichtstuhl verließ und am Weißen Sonntag ohne Stolz , weil in kurzen Hosen, an der Prozession der Kommunionkinder teilnahm.  

 

Im Volksschulinternat erfuhr ich dann durch die Patres, was Liebe auf katholisch bedeutet. Es wurde mit allem geprügelt, was gerade greifbar war; notfalls auch mit der nackten Faust. Wer nach dem abendlichen Waschen noch mit schmutzigen Ohren erwischt wurde, mußte Seife lutschen.

 

Trotz allem glaubte ich noch an den katholischen Gott, wurde regelmäßig Sieger bei Katechismuswettbewerben, und zur Krönung meiner Laufbahn auch noch Meßdiener. Diesen Posten strebte ich an, weil es mir am Altar abwechslungsreicher als in der Kirchenbank zu sein schien. Das erwies sich jedoch als Irrtum. In den täglich stattfindenden Messen konnte ich plötzlich nicht mehr vor mich hin dösen, meinen Gedanken nachhängen oder mich Tagträumen hingeben. Stattdessen mußte ich ständig den Priester im Auge behalten und zur rechten Zeit den richtigen Spruch loslassen oder die Klingel bedienen. Nach einem dreiviertel Jahr hatte ich die Nase voll, nicht nur vom Weihrauch, den ich heute noch nicht gut vertragen kann.

 

Nach dem vierten Schuljahr wechselte ich sowohl zum Gymnasium als auch zu einem anderen Internat der Salesianer Don Boscos,  das vom Bruder meines bisherigen Internatsleiters geführt wurde. Ich lernte die unterschiedlichsten Priestertypen kennen, angefangen vom duften Kumpeltyp (der alsbald ertrank) über Frömmler, Scheinheilige, Verständnisvolle, Psychopathen, faule Säcke, vorbildliche Heuchler, Sexualneurotiker, Sexualpraktiker bis hin zum Schlägertypen. Menschlich gesehen waren drei oder vier wirklich in Ordnung. Den Rest konnte man mit mehr oder weniger Genuß in der Pfeife rauchen.

 

Geistig befruchtet wurde ich nicht von irgendeinem der Priester, sondern von meiner weltlichen Lateinlehrerin, einer Frau, die nicht nur glauben, sondern auch denken konnte. Mehr durch die Blume machte sie uns deutlich, daß das meiste am christlichen Glauben historisch gewachsener Humbug sei. Ihren Glauben an Gott, an Jesus und das ewige Leben hatte sie angeblich nicht abgelegt, man argwöhnte jedoch, daß sie im Hinblick auf ihre Anstellung bei einem privaten katholischen Schulträger mit ihrer Offenheit nicht übertreiben wollte.

 

In meiner Klasse entstand so eine Art philosophischer Zirkel, aus dem später dann auf meine Initiative auch die Redaktion der Schülerzeitung hervorging. Unsere regen Diskussionen führten alsbald nicht nur zu dem Verdacht, sondern zu der zunehmenden Überzeugung, daß es sich beim katholischen Glauben um einen faulen Zauber handeln müsse, den sich fromme Spinner im Laufe der Jahrhunderte mangels Fernsehen, Kino, Disco und sonstiger Lustbarkeiten aus lauter Langeweile ausgedacht haben, um die Menschen immer fester unter ihre Fuchtel zu bekommen. Mangels verfügbarer nichtchristlicher Literatur konnten wir unsere Überzeugung nur sehr lückenhaft untermauern. Wir mußten uns unseren Unglauben noch richtig erarbeiten.

 

Nach der Mittleren Reife wechselte ich als katholischer Nichtchrist zum Gymnasium meiner Heimatstadt. Schon vor dem Abitur gelangte ich in den Besitz von Büchern von Karlheinz Deschner und Joachim Kahl und propagierte im Religionsunterricht, was ich in diesen Büchern gelesen hatte. Die überwiegend ungläubig bis schwachgläubige Klasse hatte Gefallen daran. Mein Religionslehrer, ein liebenswürdiger Benediktinerpater, anscheinend auch. Er entließ mich mit einem ‚sehr gut‘ in Religion.

 

Steuer-katholisch blieb ich dann noch eine ganze Weile. Eines Tages jedoch  - man kannte die Media-Markt-Werbung noch nicht – sagte ich mir: „Ich bin doch nicht blöd“, eilte zum Amtsgericht und erklärte meinen Austritt aus der katholischen Kirche. Meine Frau war mir um eine Woche zuvorgekommen, mit dem Unterschied, daß sie ihren Austritt aus der evangelischen Kirche erklärt hatte.

 

Seit diesem Schlußstrich fühle ich mich besser.

 

                                              catmilk.gif

 

 

(Geändert von Cano um 22:10 - 13.Mai.2001)

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Hallo Cano,

auch ´ne interessante Variante.

Für mich (da christlich voreingenommen) allerdings kein richtiges Happy End.

Schade!

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Tja, cano, schönes Beispiel dafür, weshalb ich einen so unbändigen Zorn auf scheinheilige Krampfkatholiken habe...

 

Aber das gibt einem natürlich schon zu denken. Ich habe mich ohne großen Zwang und Druck entwickelt und bin in den Glauben hineingeschliddert. Du bist von einigen (etlichen) verlogenen und gewalttätigen A....löchern aus dem Glauben geradezu hinausgetrieben worden.

 

Was wohl das natürlichere und "entspanntere" Ergebnis sein mag?

 

Na ja - irgendwann kriegen wir Euch schon - wenn auch nicht mit "Danone"-Joghurt.

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Lieber Sven,

 

also dem Gesellschaftsliberalismus, der ja auch die Glaubens- und Religionsfreiheit einschließt, kann ich voll unterstützen. Jeder sollte auch den Nicht- und Andersgläubigen Respekt entgegen bringen.

 

Selbstverständlich gilt dies auch für die (gewerkschaftliche) Koalitionsfreiheit ;) - wobei dazu natürlich auch die negative Koalitionsfreiheit gehört.

 

Liebe Grüße,

 

Matthias

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Lieber Cano!

 

Das sind beleibe keine guten Erfahrung, die Du mit der Kirche gesammelt hast. Und das ist ein Beispiel dafür, daß eben auch nicht alles in Ordnung ist in der Kirche, das habe ich nie bestritten. Darf ich bei der Gelegenheit noch fragen, wann (und wo) Du auf dem Internat der Salesianer gewesen bist. Vor allem "wann" wäre interessant.

Es ist unverzeichlich, was damals in dem Internat passiert ist und ich distanziere mich von den "Erziehungsmethoden" der Patres!

 

Liebe Grüße

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Lieber Stefan,

 

meine salesianischen Erfahrungen habe ich in den 60-er Jahren gemacht.

 

Im Vergleich zu einigen meiner Mitschüler habe ich unter den Erziehungsmethoden relativ wenig gelitten. Was ich an Prügel abbekommen habe, hielt sich in Grenzen.

 

Gegen Ende meiner Internatszeit stand ich allerdings immer mit einem Bein vor dem Jugendrichter. Wir hatten einen Pater, der völlig ausrastete, wenn jemand seinen Unwillen hervorrief. Die Gefahr, von ihm grün und blau geschlagen zu werden, stand in unmittelbarer Beziehung zum Erfolg des Kasseler Fußballvereins. Wenn Kassel gesiegt hatte, drückte er beide Augen zu. Hatte Kassel aber verloren, konnte ein verspätetes Erscheinen zu den Mahlzeiten das "Todesurteil" bedeuten. Da ich mich noch nie sonderlich für Fußball interessierte, wußte ich meistens nicht, wie Kassel gespielt hatte. Wenn dieser Pater die Aufsicht führte, trug ich deshalb vorsorglich immer einen Schlagring in der Tasche, den ich im Ernstfall ohne Bedenken eingesetzt hätte.

 

Anscheinend hatte Kassel immer gewonnen, wenn ich zu spät kam.

 

Gruß

Cano

 

 

(Geändert von Cano um 11:02 - 14.Mai.2001)

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Lieber Cano!

 

Danke für Deine weiteren Infos. Wie gesagt, es ist unverzeihlich, was damals passierte und ich hoffe, daß es nie wieder in der Kirche zu Mißhandlungen irgendwelcher Menschen kommt. Wie Dein Beispiel und andere aber leider deutlich zeigen, hat es solche Mißhandlungen gegeben und ich bedauere das, noch mehr bedauere ich aber, daß ich denke, es ist heute nicht besser. Vielleicht ist es bei uns in Deutschland anders geworden, aber dafür kommen ja jetzt Schreckensnachrichten aus Afrika, von Priestern vergewaltigte Nonnen.

Das widerspricht ganz und gar der Lehre Christi und es ist zu verurteilen.

Der Papst hat in den letzten Monaten viele "Schuldbekenntnisse" abgelegt. Es wäre auch angebracht, daß die Kirche auch im Fall von solchen Mißbräuchen, die ja nicht selten auch sexueller Natur waren, ebenfalls ein deutliches Schuldbekenntnis ablegt!

 

Liebe Grüße

 

PS: Cano, ich hätte Dich jünger eingeschätzt ;)

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Ich wurde evangelisch getauft. Meine Eltern waren Taufscheinchristen. Ich kann mich nicht erinnern, dass sie mal in eine Kirche gegangen wären, außer zu Festlichkeiten (Hochzeiten, Beerdigungen und so) oder zwecks Besichtigung.

 

Bei uns schräg gegenüber befand sich das Hauptquartier einer Baptistengemeinde mit einem sehr lieben Ehepaar, das diese leitete. Ich besuchte die beiden recht oft als Kindergartenkind und sonntags ging ich eigentlich regelmäßig zum Kindergottesdienst dorthin. Meine Eltern hatten nichts dagegen und genossen ihre ruhige Stunde. Und ich lernte selbstverständlich an Gott zu glauben.

 

Kurz nachdem ich zur Schule gekommen war, verließen wir die DDR und kamen zunächst für ca. 3 Jahre in mehrere Durchgangslager im Westen. Religionsunterricht in der Schule, ich habe keine Erinnerung mehr daran. Außer höchstens, dass in meiner Klasse ein Exot war, ein ungetaufter Junge, der trotzdem ganz nett war und eine Freistunde hatte, wenn wir anderen Religions hatten. Wir beneideten ihn ein bisschen.

 

Wir hatten wenig Geld und ich hatte deshalb auch kaum Gelegenheit, in Vereinen und ähnlichem mitzutun. Irgendwie gelangte ich in die Jungschar meiner Heimatgemeinde, an deren Veranstaltungen ich ab und zu teilnahm. Dann begann der Konfirmandenunterricht. Ich lernte begeistert die Luthersche Interpretation des Glaubensbekenntnisses auswendig ("Wir sollen Gott fürchten und lieben, dass wir......"), ging Sonntags sehr gern in die Kirche, war sehr gläubig und begann, meine Eltern missionieren zu wollen. Aber die winkten ab, meinten, ich könnte in die Kirche gehen sooft ich wollte, aber dieses Recht hätten sie auch.

 

Auch katholische Messen gefielen mir recht gut. Sie waren so feierlich und so prunkvoll. Das machte Eindruck auf mich.

 

Nach meiner Konfirmation ging ich noch so ca. 2 Jahre weiter regelmäßig in die Kirche.

 

Dann begann's zu bröckeln. Ich dachte nach, hinterfragte, mein naturwissenschaftliches Denken entwickelte sich, und ich wurde zur Materialistin in dem Sinne, dass ich alles durch Materie zu erklären versuchte. Da blieb der Glaube innerhalb von ein bis zwei Jahren völlig auf der Strecke. Mit 18 trat ich aus der Kirche aus. Meinen Eltern war das überhaupt nicht Recht.

 

Meine heutige Sicht der Dinge ist selbstverständlich nicht mehr die von damals, aber geglaubt habe ich seither nie wieder.

 

Ich bin Agnostiker, allerdings vertrete ich in Bezug auf die besondere christliche Gottesausprägung eher einen konsequenten Atheismus.

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Guten Tag,

 

nachdem ich canos Bericht gelesen habe, will ich auch etwas ausführlicher Stellung nehmen. Ich bin katholisch getauft, obwohl meine Eltern nicht sehr religiös waren.

 

In unserer katholischen Dorfgemeinde beschränkte sich das Gemeindeleben meiner Erfahrung nach auf Kirchgang, Taufen, Hochzeiten, Beerdigungen, Seniorennachmittage und dem Kirchweihfest ("Kirmes").

 

Die Messe besuchte ich meist mit meiner Oma. Unser Pastor war ein sehr gewichtiger Mann (mit entsprechendem Körperumfang, was nicht zuletzt auf seinen hohen Weinkonsum zurückgeführt wurde) mit lauter Stimme, der nur noch von der Orgel übertönt werden konnte, die unser schwerhöriger Küster bediente. Im nachhinein vermisse ich eigentlich die Orgel mehr.

 

Beim Kommunionunterricht kam ich auch schon mal zu spät, wonach ich "zur Sau gemacht wurde", wie man so schön sagt. Zur Kommunion bin ich noch gegangen, aber als die Firmung anstand, habe ich mich geweigert, nochmal zum Unterricht zu gehen. (ich bin bis heute nicht "gefirmt")

 

Auf dem Gymnasium hatte ich meist recht gute Noten in Religion, war aber eigentlich atheistisch damals.

Meine Frau (die ich während meiner Studienzeit kennenlernte) ist evangelisch, und erst gegen Ende meines Studiums bin ich wieder zum Glauben zurückgekehrt, wenngleich nun im evangelischen Umfeld.

 

liebe Grüße

 

Olli

 

(Geändert von Olli um 18:33 - 14.Mai.2001)

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Also, das ist ja sehr interessant, was ihr so schreibt.

 

Was Cano passiert ist, ist eine Riesensauerei und es ist kein Wunder, daß er nun so drauf ist.sniff.gif

 

Leider einer von vielen Fällen (die auch ich persönlich kenne), wo die "katholisch-versaute Kindheit", in der mit dem strengen Got der-alles-sieht gedroht wurde, dazu geführt hat, daß derjenige nun nie mehr was mit der katholischen Kirche (meist überhaupt mit der Kirche) zu tun haben will. Hier sind sehr schlimme Fehler gemacht worden.sniff.gif

 

Bei Ute liegt der Fall zwar ein wenig anders, dennoch: SCHAAADE, was da bei Dir gelaufen istbawling.gif !

 

Auch auf die Gefahr hin, belächelt zu werden (mal wieder), drück ich es mal so aus, wie es mir grade ums Herz ist: Es macht mich traurig, solche Geschichten, denn ich weiß, wie sich die LIEBE Christi und das Aufgehobensein an Seinem Herzen anfühlt, daß das jemand VERLOREN hat bzw nie spüren durfte, weil irgendwelche Schweine ihre Macht ausgenutzt haben.

 

Uhmm. Ja. Weiß nicht mehr, was ich noch sagen soll.

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Zitat von Diomira am 21:55 - 14.Mai.2001


 

Liebe Diomira,

 

es hat wohl jeder so seine Erfahrungen mit der kath. Kirche gesammelt.

 

Auch bei mir war das so.

 

Ich wurde katholisch getauft, habe alle Sakramente einschließlich der Heirat "durchlaufen" und bin doch irgendwann abgesprungen.

 

Warum?

 

Ich konnte es mit meinem Gerechtigkeitssinn nicht vereinbaren, dass jemand einen Nachteil, gleich welcher Art, haben soll, nur weil er etwas anderes oder garnichts glaubt als das, was die Kirche als "Wahrheit" verkündet.

 

Nach meiner ersten Kritik begann ich intensiver über die Religion nachzudenken. Ich habe viel gelesen, leider viel Schreckliches und habe die religiösen "Wahrheiten" mit der Realität des harten Alltags früherer und der jetzigen Zeit verglichen.

 

Ich habe auch viel über die Evolution nachgedacht und ich vertrete heute die Meinung, dass jeglicher Glaube ein Produkt des menschlichen Verstandes ist.

 

Ich akzeptiere, dass die Menschheit nicht alle Rätsel des Lebens und des Universums lösen wird.

 

Jede Generation stirbt ohne dem Wissen der folgenden Generationen. Diese Einsicht ist der Grund für mich, als Wissensersatz nicht eine Religion heranzuziehen.

 

Ich akzeptiere die kath. Religion (wie jede andere auch), kann aber manche "Gedanken" hierzu nicht nachvollziehen, aus oben genannten Gründen. Manchmal schreibe ich dies, aber nicht immer.

 

Liebe Grüße

 

Pedrino

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>Bei Ute liegt der Fall zwar ein wenig anders, dennoch: SCHAAADE, was da bei Dir gelaufen ist<

 

Nein. Das war das Beste, was mir passieren konnte.

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Nun bin auch ich in der Pflicht, etwas zu schreiben. Es ging mir ähnlich wie manchem, nach der 1. Hl. Kommunion ging ich erst einmal eine ganze Zeit gar nicht in die Kirche. Der Pfarrer damals war ein A****

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Zitat von Stefan Mellentin am 10:05 - 15.Mai.2001

 

Mein Onkel brauchte einen Ministranten und ich fand Spaß an der Sache.

 

Irre ich mich, oder ist es das erste mal hier im Forum, dass irgendwer Spaß an der "Sache" -Kirche? Gottesdienst? Minestrantendienst? - geäußert hat?

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Zitat von Heidi am 14:30 - 15.Mai.2001


Zitat von Stefan Mellentin am 10:05 - 15.Mai.2001

 

Mein Onkel brauchte einen Ministranten und ich fand Spaß an der Sache.

 

Irre ich mich, oder ist es das erste mal hier im Forum, dass irgendwer Spaß an der "Sache" -Kirche? Gottesdienst? Minestrantendienst? - geäußert hat?

 


 

Also, am Ministrantendienst, KLJB und solchen Sachen hab' ich durchaus Spaß - allein schon wegen der Reisen, die wir machen...

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Irre ich mich, oder ist es das erste mal hier im Forum, dass irgendwer Spaß an der "Sache" -Kirche? Gottesdienst? Minestrantendienst? - geäußert hat

 

Für mich ist "Spaß" nicht unbedingt die zentrale Motivation für mein Christsein. Allerdings habe ich auch jede Menge Spaß und Freude - mit Leuten, mit denen ich den Glauben teilen und Schönes erleben darf, beim arbeiten und beim feiern, und einmal im Jahr beim Abseilen vom Kirchturm nach der Dachreinigunga_smil08.gif. Entscheidender ist aber die Beziehung zu Christus, die mit Liebe und Vertrauen besser beschrieben ist, als mit Spaß. Wenn dies nicht wäre, würden mir manche unangenehmen Zeitgenossen und Phänomene in der Kirche vielleicht den "Spaß" verderben können. So weiß ich aber, daß auch dies nicht das Zentrale ist.

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Zitat von TomTom am 17:39 - 15.Mai.2001

einmal im Jahr beim Abseilen vom Kirchturm nach der Dachreinigung
a_smil08.gif
.

 

Ihr seilt Euch aber auch recht merkwürdig ab. Mir ist ja schon ganz schwindelig.

 

Reinigt ihr mit Ethanol?  

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Zitat von Heidi am 21:04 - 15.Mai.2001

 

Reinigt ihr mit Ethanol?  

 


 

Ich schätze ja.

Aber innerlich!

(Hoffentlich erst nach dem Abseilen)

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Hallo,

komme heute erstmalig zu diesem Thema: Toll das mit dem Spaß an der Sache. So sehe ich es auch. Christsein bedeutet doch nicht wohlgesetzte, disziplinierte, domestizierte 'Freude'. Welch eine knochentrockene 'Freude' wäre das dann, ich meine Gott würde traurig den Kopf schütteln. Kind Gottes sein, und zwar in katholischer Weise, heißt sich freuen über das Dabeisein mit Gott und Welt, heißt lachen über die Verrücktheiten von je mir, die mir immer wieder passieren, und von anderen, Witzigkeiten in der Schöpfung allgemein. So hielt es neulich für spaßig und witzig, wie ein winziges Hündchen sich gegenüber einem großen Hund gebärdete wie ein großer, grimmiger Wolf: Das ist Gott mit seinen Späßen und Witzigkeiten. - Darin erschöpft sich nicht das unauslotbare Mysterium Gottes, aber auch darin ist es zu erkennen. - Als ich 1977 konvertierte, war es die Begegnung mit ehrlich suchenden, fragenden und in ihrem Lebens-Konzept glaubwürdigen Ordensleuten, die mir zeigte, daß das Katholisch-Sein eine Fülle des Daseins bietet; hinzu kam für mich die Beschäftigung mit Mystikern wie Johannes vom Kreuz, Meister Eckhart, sowie die Lektüre der 'Bekenntnisse' des Augustinus, die ich jedem empfehlen möchte, der ehrlich fragt und sucht.

Gruß: Erhard.

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manfred rusch

Muß natürlich auch meinen senf dazu geben:

 

ich wurde katholisch durch die geburt, dann wurde ich älter fing an zu denken und bin konvertiert. seither führe ich ein leben zusammen mit jesus und dem heiligen geist.

 

(wobei ich natürlich nicht sagen will daß ein katholik kein leben mit jesus und dem heiligen geist führen kann)

 

alles liebe

 

manfred

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Zitat von EXPLORER am 16:53 - 15.Mai.2001

Also, am Ministrantendienst, KLJB und solchen Sachen hab' ich durchaus Spaß - allein schon wegen der Reisen, die wir machen...


 

Lieber EXPLORER,

 

ich muß wohl bei dir Abbitte leisten. Nach deinem Freizeitvertreib bist du doch 17 Jahre jung.

 

Dann kann man dir nur zu deinen Beiträgen gratulieren, die dem Niveau eines erheblich Älteren in nichts nachstehen.

 

Gruß Pedrino

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>> seither führe ich ein leben zusammen mit jesus und dem heiligen geist <<

 

Ich nehme an, manfred,

 

daß es sich dabei um eine Wohngemeinschaft handelt. Wie kommt ihr so miteinander aus? Wie ist die Arbeitsteilung geregelt?

 

Gruß

Cano

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Zitat von Cano am 16:58 - 16.Mai.2001

>> seither führe ich ein leben zusammen mit jesus und dem heiligen geist <<

 

Ich nehme an, manfred,

 

daß es sich dabei um eine Wohngemeinschaft handelt. Wie kommt ihr so miteinander aus? Wie ist die Arbeitsteilung geregelt?

 

Gruß

Cano

 

Das schöne an diesem Forum ist, dass man immer wieder mal herzlich lachen kann.

 

Lachende Grüße

 

Pedrino

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