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Erzeugt Naturwissen auch Glauben?


Zwilling

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Zitat von pedrino am 10:08 - 10.August.2001

 

Ich meine, auch wenn jahrhundertelang ein religiösens Weltbild die Gesellschaften geprägt hat, sollte man auf Grund der heutigen wissenschaftlichen Erkenntnisse religiöses Glauben und wissenschaftlich errungenes Wissen sauber voneinander trennen.

 

Dies gerade deshalb, weil sich die, den Religionen zugrundeliegenden "Offenbarungen", Glaubensätze und dergleichen, grundsätzlich der Wahrheitsüberprüfung durch wissenschaftliche Forschung  entziehen.

Lieber Pedrino,

 

auch wenn der Kern des Glaubens, gar nicht in einem wissenschaftlich erforschbaren Bereich liegt, hat und wird die Plausibilität des eingebundenen Weltbilds immer eine Rolle spielen. Von daher wird sich der Glauben immer den aktuellsten Erkenntnissen der Wissenschaft bedienen, um das Umfeld des Glaubens in einer plausiblen Weise darzustellen, egal ob das mit der gesellschaftlichen Meinung konform geht oder nicht.

Problematisch wird es nur dann, wenn ein fundamentalistischer Glauben versucht, wissenschaftlich als unplausibel erforschbare Bereiche als für den Glauben wesentlich zu apostrophieren und die Probleme auf eine unzureichende oder fehlerhafte Wissenschaft abzuschieben.

 


Und noch etwas.

 

Der Begriff Zufall und seine Definition ist lediglich ein Abstraktum des menschlichen Denkens.

 

Als Zufall ......, das Eintreten von Ereignissen für die keine Ursache und keine Gesetzmäßigkeit erkennbar ist.

 

Nach obiger Definition ist, nach heutigem Wissenstand, lediglich der "Urknall" ein "Zufall". Die weitere Entwicklung des Universum unterliegt Gesetzmäßigkeiten, die wissenschaftlich untersucht werden können.

 

Dass dieser Zufall einem Schöpfer zu verdanken sein soll, na ja, wer´s glaubt.


In kaum einer Wissenschaft ist das, was Zufall ist, deutlicher beschrieben worden als in der Physik. Zufall als statistische Größe ist vor allem in der Quantenmechanik ein in fast alle Gesetze gehörender Begriff. An Zufall als singuläre Größe glaubt man dagegen nicht.

 

Genau in dieser Weise ist bei Untersuchungen zum anthropischen Prinzip, z.B. zur strukturellen Beschreibung dessen, was für eine durchgängige Evolution nötig ist, dieser Begriff verwendet worden. Genau in diesem physikalischen Begriff des Zufalls hält man ihn als Erklärung für die Abgestimmtheit der Naturgesetze für absolut inakzeptabel. Sonst hätte man das Thema schon längst ad acta gelegt und wären Erklärungen wie die Vielweltentheorie überhaupt nicht erst ins Gespräch gebracht worden.

 

Mit freundlichen Grüßen vom Zwilling

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