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unser tägliches Brot


Flo77

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Hallo zusammen,

 

mein Latein ist ziemlich eingerostet:

 

"unser tägliches Brot gib uns heute"

 

 

"panem nostrum quotidianum da nobis hodie"

 

oder

 

"panem nostrum cotidianum da nobis hodie"?

bearbeitet von Flo77
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Hallo zusammen,

 

mein Latein ist ziemlich eingerostet:

 

"unser tägliches Brot gib uns heute"

 

 

"panem nostrum quotidianum da nobis hodie"

 

oder

 

"panem nostrum cotidianum da nobis hodie"?

Pater noster, qui es in caelis: sanctificetur nomen tuum; adveniat regnum tuum; fiat voluntas tua, sicut in caelo, et in terra. Panem nostrum cotidianum da nobis hodie; et dimitte nobis debita nostra, sicut et nos dimittimus debitoribus nostris; et ne nos inducas in tentationem; sed libera nos a malo.

Amen. Amen.

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Aus der Vulgata:

Mt. 6

 

9 Sic ergo vos orabitis:

Pater noster, qui es in caelis,

sanctificetur nomen tuum,

10 adveniat regnum tuum,

fiat voluntas tua,

sicut in caelo, et in terra.

11 Panem nostrum supersubstantialem da nobis hodie;

12 et dimitte nobis debita nostra,

sicut et nos dimittimus debitoribus nostris;

13 et ne inducas nos in tentationem,

sed libera nos a Malo.

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Aus der Vulgata

LK11,2

 

Pater, sanctificetur nomen tuum,

adveniat regnum tuum;

3 panem nostrum cotidianum da nobis cotidie,

4 et dimitte nobis peccata nostra,

si quidem et ipsi dimittimus omni debenti nobis,

et ne nos inducas in tentationem ”.

bearbeitet von Flo77
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Die Klientel war verschieden, für die die beiden Evangelisten geschrieben haben. Ich habe von letzten Freitag bis Mittwoch an einem Seminar über das Vaterunser teilgenommen.

 

Lukas spricht zum Beispiel auch von "peccata nostra", während Matthäus von "debita nostra" spricht. Anscheinend war der Erlass der materiellen Schulden in den Gemeinden, die Matthäus ansprach, eine sehr wichtige Sache, während sich Lukas mehr auf die Sünden verlegte.

 

Mein Freund F., der den Vaterunserkurs hielt, hatte auch ein ziemlich interessantes Buch zur Verfügung, mit dem er arbeitete. Leider habe ich mir nicht den Titel aufgeschrieben, werde ihn aber anrufen und fragen, wenn er wieder zu Hause ist.

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Wie hat Euer Kursleiter denn das "tägliche Brot" "übersetzt"?

 

Shalom ben-Chorin spricht von "lechem chukenu" - "das uns zukommende Brot"

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Mt: "Gib uns heute das Brot, das wir brauchen".

 

Lk: "Gib uns täglich das Brot, das wir brauchen".

 

Unser Kursleiter meinte, daß Matthäus sich ganz auf Jesus und seine Jünger bezog. Er bezeichnete sie als "Wanderradikale", die darauf angewiesen waren, daß andere Leute sie mit dem Lebensnotwendigen versorgten. Ich bitte, das Wort "Wanderradikale" nicht als Gotteslästerung anzusehen. In dem Zusammenhang bedeutet das nur, daß Jesus und die Jünger ein sehr striktes Gottvertrauen hatten und auch lebten. Sie sorgten sich nicht um Vorratshaltung, was bei ihrer Lebensweise auch logistisch nicht zu machen war.

 

Lukas schrieb für sesshafte Gemeinden, die auch Vorratshaltung betrieben. Jedoch konnten auch dort Mißernten und Teuerungen eintreten, die die Versorgung erschwerten. Deswegen war es wichtig, daß genug Vorrat da war, der täglich verteilt werden konnte.

 

Es ist natürlich bei beiden Evangelisten nicht nur das Brot gemeint. Die lebensnotwendigen Dinge des Alltags fallen auch darunter. Auch ist es die ganz zentrale Bitte um das geistige Brot der Eucharistie.

 

Ich hatte mit F. auch einen kleinen Disput über den sozialen Zündstoff, der in der Textstelle liegt. Wenn man sich mal vor Augen führt, daß die Römer 25 % der Ernte nach Rom wegschleppten um dort den sozialen Frieden zu sichern und vom verbliebenen Rest noch 22,5 % Tempelsteuer abgeführt werden mußte, so war eine Bitte um das tägliche Brot schon eine Provokation. Mein Freund zog das zwar auch in Betracht, wollte aber während der Exerzitien diesen Punkt nicht näher betrachten.

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Mt: "Gib uns heute das Brot, das wir brauchen".

 

Lk: "Gib uns täglich das Brot, das wir brauchen".

 

Unser Kursleiter meinte, daß Matthäus sich ganz auf Jesus und seine Jünger bezog. Er bezeichnete sie als "Wanderradikale", die darauf angewiesen waren, daß andere Leute sie mit dem Lebensnotwendigen versorgten. Ich bitte, das Wort "Wanderradikale" nicht als Gotteslästerung anzusehen. In dem Zusammenhang bedeutet das nur, daß Jesus und die Jünger ein sehr striktes Gottvertrauen hatten und auch lebten. Sie sorgten sich nicht um Vorratshaltung, was bei ihrer Lebensweise auch logistisch nicht zu machen war.

 

Lukas schrieb für sesshafte Gemeinden, die auch Vorratshaltung betrieben. Jedoch konnten auch dort Mißernten und Teuerungen eintreten, die die Versorgung erschwerten. Deswegen war es wichtig, daß genug Vorrat da war, der täglich verteilt werden konnte.

 

Es ist natürlich bei beiden Evangelisten nicht nur das Brot gemeint. Die lebensnotwendigen Dinge des Alltags fallen auch darunter. Auch ist es die ganz zentrale Bitte um das geistige Brot der Eucharistie.

 

Ich hatte mit F. auch einen kleinen Disput über den sozialen Zündstoff, der in der Textstelle liegt. Wenn man sich mal vor Augen führt, daß die Römer 25 % der Ernte nach Rom wegschleppten um dort den sozialen Frieden zu sichern und vom verbliebenen Rest noch 22,5 % Tempelsteuer abgeführt werden mußte, so war eine Bitte um das tägliche Brot schon eine Provokation. Mein Freund zog das zwar auch in Betracht, wollte aber während der Exerzitien diesen Punkt nicht näher betrachten.

Hallo,

 

es scheint hier noch mehr Aspekte des griechischen Texts zu geben.

So kann man die Stelle auch so interpretieren: "Gib uns heute das Brot, das wir morgen brauchen." Hier also im Sinne einer gewissen Zukunftssicherung. Hier könnte auch die Exodus-Geschichte mit dem Manna in der Wüste mitschwingen und man könnte das Ganze dann so verstehen, dass der Beter von Gott erbittet, dass er das Vertrauen, dass der Beter in Gott setzt, von Gott nicht enttäuscht wird.

 

Viele Grüße,

 

Matthias

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