Stefan Geschrieben 9. März 2005 Melden Share Geschrieben 9. März 2005 Wie eigenartig, dass mir gerade dazu folgende Verse einfallen: Der Spötter baut durch seinen Spott die Mauer seiner Seelennot und schützt so sein Gebrechen durch böses Worte sprechen. Doch willst du rein und frei sein muß Spott dir einerlei sein. Die Einfalt packt die Welt in Kisten, in denen Spötter, Spiritisten, Gottferne und Atheisten, vor allem Stehhandkommunisten armselig ihr Dasein fristen. Sie hören nicht auf brave Christen, sie sehen nicht des Teufels Listen, sie beten nicht, was sie doch müssten, wenn sie nur wüssten... wenn sie nur wüssten... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Baumfaeller Geschrieben 9. März 2005 Melden Share Geschrieben 9. März 2005 Selbst wenn die Eheleute Curie Spiritisten gewesen sein sollten, muss das nicht zwingend bedeuten, dass ihre wissenschaftliche Tätigkeit damit zu tun hatte. Die Entdeckung der Radioaktivität hat wie viele andere wissenschaftliche Ergebnisse positive (Krebstherapie), umstrittene (friedliche Nutzung der Kernenergie) und negative (Atombombe) Folgen. Ob Marie Curie diese Folgen abgesehen hat (im positiven wie im negativen) weiß ich nicht. Vielleicht kann einer der Physiker hier Näheres dazu sagen. Ich bin kein Experte auf dem Gebiet "Marie Curie", wir haben nicht mal eine gute Biographie von ihre zu Hause. Daher die folgenden Bemerkungen aus dem allgemeinen Wissensstand der Zeit. Was Kernspaltung / Kernreaktionen angeht (Kernkraft umstritten, Kernwaffen negativ, obwohl es im Prinzip moeglich waere, Kernexplosionen zu friedlichen Zwecken zu verwenden, aber das scheint nicht praktikabel zu sein): Zu den Zeiten, als das Ehepaar Curie wissenschaftlich arbeitete, war die Kernspaltung noch unbekannt, und auch kaum abzusehen (wenn ich mich richtig erinnere, war es eine Ueberraschung, als Hahn/Meitner sie entdeckten). Als die Kernspaltung entdeckt wurde, war Pierre Curie schon lange tot, und Marie Curie hatte sich aus der aktiven Forschung zurueckgezogen (sie starb glaube ich in den fruehen 30er Jahren, aber ihre Forschungsergebnisse sind ziemlich alle vor 1920 anzusetzen). Ohne Kernspaltung kein Neutronenueberschuss, keine Kettenreaktion, keine Energiegewinnung. Diese Folgen waren daher nicht abzusehen. Beschleuniger und Fusion waren damals ueberhaupt nicht abzusehen. Was die natuerliche Radioaktivitaet angeht: Sie hat offensichtliche negative Auswirkung (Krebs, Krebs, in hohen Dosen Strahlenvergiftung, und dann noch mal Krebs). Sie laesst sich auch positiv nutzen: Krebsbehandlung, medizinische Diagnostik, Ionisation (viele Rauchmelder enthalten eine kleine Alpha-Quelle), leuchtende Uhrzeiger und Kimme/Korn auf Polizeipistolen (frueher verwendete man dafuer Radium, heutzutage Tritium), und vieles andere mehr. Die Gefahren waren bin zu den 40er und 50er Jahren unbekannt oder wurden ignoriert (es ist kein Wunder, dass ein Grossteil der fruehen Kernforscher an Krebs (*). Die Nutzungen waren wahrscheinlich kaum abzusehen, ausser als kuenstliche Beleuchtungsquelle. (*) So weit ich weiss, starb Marie Curie auch an Krebs. Ihr Ehemann ist ein seltsamerer Fall: Er starb nach einem "Autounfall" - und wenn ich mich richtig erinnere, mit einem Pferdewagen! Normalerweise wuerde ich sagen: Weibliche Physiker scheinen sich auf dem Gebiet "Marie Curie" besser auszukennen; aber anscheinend ist meine Frau da ein Gegenbeispiel (wie gesagt, wir haben keine Curie Biographie zu Hause, nicht mal in Kartons im Keller). Lucia, andererseits, hat bereits aus Eva Curie's Buch zitiert; vielleicht kann sie meine Ansichten hier mit etwas mehr Kenntnis korrigieren oder ausweiten. Ganz allgemein: In den meisten Faellen ist es ziemlich gleich, welche religioesen Ansichten ein Wissenschaftler hat. Ob die Curie's Spiritisten waren oder nicht ist erstens fuer die Wissenschaft ziemlich egal, und auch fuer den Spiritismus (ob er beruehmte Leute anzieht oder nicht sagt wenig ueber seine Qualitaet aus). Es gibt natuerlich Gegenbeispiele: Einstein wuerde von seiner persoenlichen Religion sicher ein wenig in seinem Widerstand gegen die Quantenmechanik geleitet. Andererseits laesst sich sein Widerstund (und der vieler anderer!) auch aus der rein kausalen und mechanistischen Weltsich der Physik des 19ten Jahrhunderts erklaeren. Und er hat natuerlich nie seine Religion mit den Details seiner Physik vermischt. Um Grunde laeuft es auf folgendes raus: Fuer die Beurteilung der wissenschaftlichen Arbeit der Curies (sowohl was ihre Qualitaet, als auch was ihre Auswirkungen angeht), ist ihre Religion komplett irrelevant. Genauso irrelevant wie ihre Lieblingsspeise und in welcher Stellung sie es am liebsten treiben. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Volker Geschrieben 9. März 2005 Melden Share Geschrieben 9. März 2005 Man kann ohnehin nicht immer im voraus angeben, was bei eienr Forschung herauskommt. Ein Mathematiker, an dessen Namen ich mich nicht mehr erinnere, wurde einmal gefragt, warum er sich ausgerechnet mit der Berechnung von großen Primzahlen (Primzahlentheorie) beschäftigt. Seine Antwort war, dass er als überzeugter Pazifist sich mit nichts beschäftigen würde, was irgendwie für das Militär oder für Geheimdienste relevant wäre, weil das Institutionen seien, die er total ablehnt. Es sei ihm wichtig, dass seine Forschung keinerlei militärische Relevanz habe. Einige Jahre später wurden kryptographische Verfahren entdeckt, die auf der Anwendung von großen Primzahlen beruhen (die sog. Public Key Verfahren, der Traum der Kryptographen). Damit hatte seine Forschung plötzlich und unerwarteterweise höchtse militärische Relevanz, die Ausfuhr eines Programms namens PGP (Pretty Good Privacy) aus den USA wurde mit Hinweis auf das Waffenkontrollgesetz verboten, weil argumentiert wurde, es sei von höchster waffentechnischer Relevanz - und dieses Programm basierte auf den Forschungen über große Primzahlen! Gerade bei Grundlagenforschung kann man im Vorhinein nicht wissen, wozu die Ergebnisse später verwandt werden. Ohne die geringste Ahnung von den Konsequenzen hat unser pazifistischer Mathematike etwas entwickelt, was von Militärs auf eine Stufe mit anderen Waffentechnologien gestellt wurde und was für Geheimdienste ein ungeheuer wichtiges Werkzeug wurde. Auch Otto Hahn hat seine Forschungen aus Neugier betrieben, und nicht, damit später mal mit seinen Erkenntnissen hunderttausende Menschen in Hiroshima und Nagasaki umgebracht würden. Es ist einfach, später mal alles besser zu wissen, Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 9. März 2005 Melden Share Geschrieben 9. März 2005 Mariamantes Logik geht gerade andersrum, lieber Volker. Wenn das Böse einmal drinsteckt, dann zeugt und zeugt und zeugt es immer wieder Böses. Man kann also durch die Person des Grundlagenforschers bereits voraussehen, dass es Böses zeugt. Das hat in gewisser (wenn auch nicht in Mariamantes) Weise etwas für sich. Aber die Weitergabe des Bösen klebt natürlich nicht an den wissenschaftlichen Aussagen, sondern zeugt sich bei den Menschen (z.B. durch soziale Vererbung, Prägung, Vorbild, aber auch Druck, Hass etc.) fort. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
sylle Geschrieben 9. März 2005 Melden Share Geschrieben 9. März 2005 Warum macht er dann nicht endlich mal den Rechner aus??? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 10. März 2005 Autor Melden Share Geschrieben 10. März 2005 (bearbeitet) Eine vielleicht doch für viele nachvollziehbaren Aussagen über Spiritismus und Okkultes: http://www.stjosef.at/index.htm?morallexik...x.htm~mainFrame Kapitel Aberglaube -> Okkultismus Bei Dr. Kurt Koch gibt es viel Aufklärendes zum Spiritismus und dessen Gefahren: http://www.horst-koch.de/spiritismus.htm bearbeitet 10. März 2005 von Mariamante Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
wolfgang E. Geschrieben 10. März 2005 Melden Share Geschrieben 10. März 2005 Hallo Mariamente, für mich ist die bekannte "Weltoffenheit" der St. Josefsgemeinschaft, nicht unbedingt ein Gütesiegel für objektive Information. Bei Deinem zweiten Link habe ich ein Impressum vermißt. Ich wüßte gerne, wer mir sein Wissen anbietet. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 10. März 2005 Autor Melden Share Geschrieben 10. März 2005 (bearbeitet) Lieber Wolfgang! Ich glaube dass Prof. Hörmann nichts mit der St. Josefsgemeinschaft zu tun hat- ebensowenig der Katechismus, der sich auch im Rahmen dieser Gemeinschaft finden läßt. Wenn ich richtig informiert bin, war Dr. Kurt Koch evangelischer Christ und Seelsorger siehe auch: http://www.schriftenmission.de/ bearbeitet 10. März 2005 von Mariamante Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Platona Geschrieben 10. März 2005 Melden Share Geschrieben 10. März 2005 Ganz allgemein: In den meisten Faellen ist es ziemlich gleich, welche religioesen Ansichten ein Wissenschaftler hat. Ob die Curie's Spiritisten waren oder nicht ist erstens fuer die Wissenschaft ziemlich egal, und auch fuer den Spiritismus (ob er beruehmte Leute anzieht oder nicht sagt wenig ueber seine Qualitaet aus). Es gibt natuerlich Gegenbeispiele: Einstein wuerde von seiner persoenlichen Religion sicher ein wenig in seinem Widerstand gegen die Quantenmechanik geleitet. Andererseits laesst sich sein Widerstund (und der vieler anderer!) auch aus der rein kausalen und mechanistischen Weltsich der Physik des 19ten Jahrhunderts erklaeren. Und er hat natuerlich nie seine Religion mit den Details seiner Physik vermischt. Um Grunde laeuft es auf folgendes raus: Fuer die Beurteilung der wissenschaftlichen Arbeit der Curies (sowohl was ihre Qualitaet, als auch was ihre Auswirkungen angeht), ist ihre Religion komplett irrelevant. Genauso irrelevant wie ihre Lieblingsspeise und in welcher Stellung sie es am liebsten treiben. Wieder mal ein tolles Posting, Baumfäller. Díe Tatsache, daß wissenschaftliche Forschung nichts mit Weltanschauung oder Religion zu tun hat, wird in solchen heißen Diskussionen immer übersehen. Ich wage zu behaupten, daß gerade in "Gottesstaaten", egal welcher Coleur nie unabhängige Wissenschaft betrieben werden kann und somit kein sozialer und kultureller Fortschritt möglich ist. Aus diesem Grunde überleben sich diese Konstrukte aus Religion und Politk selbst. Leider endet sowas immer in einem Blutbad. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
wolfgang E. Geschrieben 10. März 2005 Melden Share Geschrieben 10. März 2005 Mariamante Erstellt am 10 Mar 2005, 08:58 Ich glaube dass Prof. Hörmann nichts mit der St. Josefsgemeinschaft zu tun hat- ebensowenig der Katechismus, der sich auch im Rahmen dieser Gemeinschaft finden läßt. Hallo Mariamente, Deine Aussage ist natürlich grundsätzlich richtig. Aber Du weißt so gut wie ich, dass bei St. Josef nie jemand zitiert würde, der auch nur im entferntesten verdächtig wäre modern zu sein. (Um Mißverständnisse auszuschließen: Das ist das gute Recht der Josefsgemeinschaft.) Immerhin war Weihbischof Laun Assistent bei Hörmann und dessen Ansichten sind jedenfalls nicht meine Richtschnur. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 10. März 2005 Melden Share Geschrieben 10. März 2005 (bearbeitet) Die zitierten Links von St. Joseph sind doch gar nicht so schlecht. Spiritismus und Okkultismus sind tatsächlich ein Irrweg. Und da fand ich nicht schlecht zu sagen: a) Gegen die Erforschung noch nicht genügend geklärter natürl. Kräfte u. ihre Verwendung zu erlaubten Zwecken ist grundsätzl. nichts einzuwenden. Die Verzerrung beginnt, wenn der Mensch diese Beschäftigung aus der Hinordnung seines Lebens auf Gott herausnimmt u. sich in magischer Einstellung geheimnisvollen unpersönl. Kräften zuwenden u. durch sie etwas erreichen will (Magie). Gerade die ok.en Phänomene bergen in sich eine besondere Gefahr: Sie zeigen dem Menschen zwar, daß es Wirklichkeiten über die für gewöhnl. mit den Sinnen wahrnehmbaren Dinge hinaus gibt, müssen ihn aber nicht zu Gott führen; die Paranatur versperrt sogar den Weg zu Gott, wenn sie zum Ersatz für die Übernatur wird. Abgesehen von der gestelzten Diktion mit "Übernatur" finde ich die Aussage im Großen und Ganzen richtig. Dass sich womöglich Marie Curie mit solchen Phänomenen beschäftigte (was zu belegen seriöseren Quellen ansteht, als denen, die MM verlinkt hat), müsste also noch präzisiert werden. Es ist selbstverständlich ok, dass man sich mit Spiritismus beschäftigt. Es wird richtigerweise lediglich davor gewarnt, dem Spiritismus zu folgen. Die Begründung dafür halte ich auch für sinnvoll: Spiritismus ist der Austausch Gottes gegen Geschaffenes oder sogar gegen Irreales. Der Weg zu Gott wird hier versperrt. Zusätzlich kommen gelegentlich noch andere (damit zusammenhängende) Probleme auf. Bei Leuten, die die gemachten Erfahrungen im Spiritismus ernst nehmen entsteht nicht nur eine falsche Orientierung und Hoffnung, sondern die "Rückkehr der Geister" kann bedrängend werden: Wenn ein "Geist" z.B. jemandem offenbart hat, dass er morgen stirbt, tritt womöglich das Problem der "selbsterfüllenden Prophezeihung" ein, wahrscheinlich aber Angstzustände. Oder wenn jemand im Horoskop einen großen Lottogewinn verheißen bekommt und darauf hin irrsinnig viele Lottozettel kauft. Und es kann zu Realitätsverzerrung und Fanatisierung kommen. Die erschienen Dämonen z.B. können für wahre Münze und harte Realität gehalten werden. Und alle, die diese Wahrnehmung nicht haben, können als "unsensibel", "ungläubig" etc. abgewertet werden. So verdreht sich Sein und Schein. bearbeitet 10. März 2005 von Mecky Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Franciscus non papa Geschrieben 10. März 2005 Melden Share Geschrieben 10. März 2005 Ganz allgemein: In den meisten Faellen ist es ziemlich gleich, welche religioesen Ansichten ein Wissenschaftler hat. Ob die Curie's Spiritisten waren oder nicht ist erstens fuer die Wissenschaft ziemlich egal, und auch fuer den Spiritismus (ob er beruehmte Leute anzieht oder nicht sagt wenig ueber seine Qualitaet aus). Es gibt natuerlich Gegenbeispiele: Einstein wuerde von seiner persoenlichen Religion sicher ein wenig in seinem Widerstand gegen die Quantenmechanik geleitet. Andererseits laesst sich sein Widerstund (und der vieler anderer!) auch aus der rein kausalen und mechanistischen Weltsich der Physik des 19ten Jahrhunderts erklaeren. Und er hat natuerlich nie seine Religion mit den Details seiner Physik vermischt. Um Grunde laeuft es auf folgendes raus: Fuer die Beurteilung der wissenschaftlichen Arbeit der Curies (sowohl was ihre Qualitaet, als auch was ihre Auswirkungen angeht), ist ihre Religion komplett irrelevant. Genauso irrelevant wie ihre Lieblingsspeise und in welcher Stellung sie es am liebsten treiben. Wieder mal ein tolles Posting, Baumfäller. Díe Tatsache, daß wissenschaftliche Forschung nichts mit Weltanschauung oder Religion zu tun hat, wird in solchen heißen Diskussionen immer übersehen. Ich wage zu behaupten, daß gerade in "Gottesstaaten", egal welcher Coleur nie unabhängige Wissenschaft betrieben werden kann und somit kein sozialer und kultureller Fortschritt möglich ist. Aus diesem Grunde überleben sich diese Konstrukte aus Religion und Politk selbst. Leider endet sowas immer in einem Blutbad. da kann ich dir nur widersprechen: zum einen ist der fortschritts gedanke an sich durchaus zweifelhaft. vieles wird im laufe der zeit anders, neue erkenntnisse setzen sich durch, inweit man das fortschritt nennen kann ist umstritten. darüber hinaus ist natürlich wissenschaft, auch freie wissenschaft durchaus in theokratischen gesellschaften möglich. und inwieweit die wissenschaft in anderen politischen systemen frei ist, darüber sollte man dann auch noch diskutieren. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 10. März 2005 Melden Share Geschrieben 10. März 2005 Das Dumme ist, dass ein Fortschritt an Wissenschaft und Wissen nicht automatisch einen Fortschritt an Menschlichkeit, nicht mal an Menschenwürdigkeit bedeutet. Mit den Möglichkeiten zum Guten wachsen auch die Möglichkeiten zum Bösen - und zusätzliche Gefahren und zusätzliche Verantwortungen (soll ich eine medizinische Technik nun anwenden oder nicht?) erwachsen. Weiter bleibt zu fragen, ob bei Wissenschaftlern die weltanschauliche Ausrichtung nicht eben doch ihre Wissenschaft sehr beeinflusst. Und es geht ja nicht nur um die Wissenschaftler selbst, sondern vor allem auch um deren Geldgeber, die dafür sorgen, wo und an was in Zukunft geforscht wird. Außerdem gibt es da selbsterhaltende Dynamiken. Wenn in der Grundlagenforschung z.B. gute Ergebnisse geliefert werden, ist das ein wirtschaftlicher Grund, dort weiter zu investieren (allein schon, damit nicht die Konkurrenz ...). Manchmal frage ich mich auch, ob es nicht an der Zeit wäre, den Wissenschaftsstand global einzufrieren und stattdessen erst einmal andere Dinge mehr zu betonen - auf gesellschaftlicher, sozialer, psychologischer, politischer und ethischer Ebene. Womöglich würde die Menschheit damit besser bedient. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
werner Geschrieben 10. März 2005 Melden Share Geschrieben 10. März 2005 (bearbeitet) Weiter bleibt zu fragen, ob bei Wissenschaftlern die weltanschauliche Ausrichtung nicht eben doch ihre Wissenschaft sehr beeinflusst. Und es geht ja nicht nur um die Wissenschaftler selbst, sondern vor allem auch um deren Geldgeber, die dafür sorgen, wo und an was in Zukunft geforscht wird. Außerdem gibt es da selbsterhaltende Dynamiken. Wenn in der Grundlagenforschung z.B. gute Ergebnisse geliefert werden, ist das ein wirtschaftlicher Grund, dort weiter zu investieren (allein schon, damit nicht die Konkurrenz ...). Vor allem die Geldgeber beieinflussen die Richtung der Forschung, zumal die staatlichen Gelder ja nie ausreichen. Ich erlebe es selber gerade auf einem Gebiet, das einige gerne näher erforschen würden, wo aber die Mittel fehlen. Es ist aber zunächst reine Grundlagenforschung, die aber auch sinnvolle Anwendungen erwarten lässt, zumal hier schon positive Ansätze erkennbar sind. bearbeitet 10. März 2005 von werner Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
wolfgang E. Geschrieben 10. März 2005 Melden Share Geschrieben 10. März 2005 Oestemer Erstellt am 10 Mar 2005, 11:01 darüber hinaus ist natürlich wissenschaft, auch freie wissenschaft durchaus in theokratischen gesellschaften möglich. und inwieweit die wissenschaft in anderen politischen systemen frei ist, darüber sollte man dann auch noch diskutieren Ich glaube das zwar nicht, weil theokratische Gesellschaften per se zu Denkverboten neigen müssen. Der Beweis oder Gegenbeweis wird uns aber beiden schwer fallen, da es - Gott sei Dank - kaum mehr theokratische Gesellschaften gibt. Außer dem Iran fällt mir nichts mehr ein und über die Situation der Wissenschaft im Iran bin ich recht uninformiert. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 10. März 2005 Melden Share Geschrieben 10. März 2005 (bearbeitet) Manchmal frage ich mich auch, ob es nicht an der Zeit wäre, den Wissenschaftsstand global einzufrieren und stattdessen... Als Vision natürlich. Ich will keinen Krach mit Lucia, Baumfäller und Zwilling, weil ich denen ihren Arbeitsplatz wegschnappe (obwohl ich alle drei zur Umschulung für fähig erachte). bearbeitet 10. März 2005 von Mecky Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 10. März 2005 Melden Share Geschrieben 10. März 2005 4444 Da ich das nicht entschlüsseln kann: Muss ich mich jetzt aufregen oder kann ich zufrieden lächeln? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 10. März 2005 Melden Share Geschrieben 10. März 2005 Ich denke sehr wohl, dass Geist den Verlauf der Wissenschaft und Technik stark beeinflusst. Aber eben im Sinne von "mens agitat molem" und nicht in Form von obskuren Dämonen, Gespenstern, Untoten oder sonstigem irrealem Gezuchtel, das in Kinofilme, aber nicht in ernsthafte Diskussionen gehört. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Platona Geschrieben 10. März 2005 Melden Share Geschrieben 10. März 2005 Ich denke nicht, daß ich mit meiner Einschätzung so falsch liege, zumindest beweisen das die Schwierigkeiten, die sich dem modernen Weltbild noch zu Zeiten Keplers und Kopernikus entgegensetzten. Auch die modernen islamischen Gottesstaaten hinken auf den von mir genannten Gebieten den säkulären Gesellschaften schrecklich hinterher. Ich sage nicht, daß eine Kritik der Religion an Wissenschaftsgläubigkeit und Technokratie unwichtig ist, aber eine reine Theokratie will mit aller Macht überkommene Moralvorstellungen schützen und presst das Denken in Schablonen. Dasselbe gilt natürlich auch für säkulare Diktaturen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
pmn Geschrieben 10. März 2005 Melden Share Geschrieben 10. März 2005 Vielleicht statt 4444 das $$$$. Shifttaste kaputt? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gabriele Geschrieben 10. März 2005 Melden Share Geschrieben 10. März 2005 4444 Da ich das nicht entschlüsseln kann: Muss ich mich jetzt aufregen oder kann ich zufrieden lächeln? Ich schätze, da kann man erst mal in Ruhe abwarten. Vermutlich ist das einfach nur ein Platzhalter, und Werner fügt noch was ein. Ob Du Dich dann allerdings aufregst oder zufrieden lächelst, weiß ich auch nicht. Zur Zahl selber: Im Chinesischen ist die Vier eine Unglückszahl, vier mal die vier also ziemlich unglücklich. (War das jetzt wissenschaftlich oder spiritistisch???) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
werner Geschrieben 10. März 2005 Melden Share Geschrieben 10. März 2005 (bearbeitet) 4444 Da ich das nicht entschlüsseln kann: Muss ich mich jetzt aufregen oder kann ich zufrieden lächeln? Das war nur für einen Versuch. Für die Forschungen bräuchte ich mal schnell 100.000 Euro, dann könnte ich loslegen lassen. Meine 1800 Euro, die ich gespendet hatte, waren halt unzureichend. Die Idee stammt von mir und andern, die Forschungen müssen die Agrarexperten durchführen. bearbeitet 10. März 2005 von werner Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
werner Geschrieben 10. März 2005 Melden Share Geschrieben 10. März 2005 4444 Da ich das nicht entschlüsseln kann: Muss ich mich jetzt aufregen oder kann ich zufrieden lächeln? Ich schätze, da kann man erst mal in Ruhe abwarten. Vermutlich ist das einfach nur ein Platzhalter, und Werner fügt noch was ein. Ob Du Dich dann allerdings aufregst oder zufrieden lächelst, weiß ich auch nicht. Zur Zahl selber: Im Chinesischen ist die Vier eine Unglückszahl, vier mal die vier also ziemlich unglücklich. (War das jetzt wissenschaftlich oder spiritistisch???) Gut getroffen Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 10. März 2005 Melden Share Geschrieben 10. März 2005 Liebe Platona! Im Gegenteil! Das "Hinterherhinken" islamischer Gottesstaaten zeigt gerade, wie sehr Wissenschaft und Kultur/Weltanschauung zusammenhängen. Es ist auch nicht nur ein Hinterherhinken, sondern auch eine Ausprägung verbunden. Z.B. könnte ein radikaler Gottesstaat leicht auf die Idee kommen, sich weit überdurchschnittlich stark auf die Erforschung biologischer Kriegsführung zu spezialisieren (billiger als Atomprogramme). Das Interesse lenkt die Erkenntnis. Und gerade in der modernen Physik (auch wenn ich mich bei Weitem nicht so auskenne, wie die drei Genannten) scheint mir noch viel mehr von Deutung und Einstellung abzuhängen. Da spielen philosophische Prämissen eine laute Geige. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
pmn Geschrieben 10. März 2005 Melden Share Geschrieben 10. März 2005 Das Dumme ist, dass ein Fortschritt an Wissenschaft und Wissen nicht automatisch einen Fortschritt an Menschlichkeit, nicht mal an Menschenwürdigkeit bedeutet. .... Manchmal frage ich mich auch, ob es nicht an der Zeit wäre, den Wissenschaftsstand global einzufrieren und stattdessen erst einmal andere Dinge mehr zu betonen - auf gesellschaftlicher, sozialer, psychologischer, politischer und ethischer Ebene. Womöglich würde die Menschheit damit besser bedient. Hallo Mecky, nicht deine Forderung nach Dummheit ist es. Sondern die Wissenschaftler selbst fordern z.B. nach "unabhängige Ethik-Kommission". Sie selbst fragen nach Zielen. gruss peter Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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