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Konvertiert und glücklich


Katta

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hallo Orgelix und auch die anderen

 

Bich bin katholisch aufgewachsen und habe dann erkannt, dass manche Lehren der römisch-katholische Kirche mit der Bibel NICHT conform gehen. 2002 bin ich dann ausgetreten und der evangelisch-lutherischen Kirche (in A heisst sie ev. AB = Augsburger Bekenntnis; im Gegensatz zu HB (Helvetisches Bekenntnis) = reformiert) beigetreten. Nachdem ich bemerkte, dass auch diese Kirche nicht wirklich die Lehren der Bibel vertritt (z.B. lehrt sie wie die kath. Kirche die Säuglingstaufe, sowie ein nichtbiblisches Abendmahlsverständnis), bin ich jetzt am Ziel! Ich bin wiedergeboren und habe Jesus mein Leben übergeben und gehe in eine christliche Gemeinde, in der die Bibel ALLEINIGE Grundlage der Lehre ist!

 

Jesus baut seine Gemeinde und NICHT Menschen!

 

Orgelix

 

Konversion auf Konversion, bis man DIE Wohlfühlgemeinde gefunden hat? Die Gemeinde, die (angeblich) die einzig richtige ist?

Ich habe mich aufgrund diverser unschöner Erfahrungen in meiner Kirche sehr intensiv mit Konversion auseinandergesetzt. Ich habe mir überlegt, was für und was dagegen spricht. ICh bin zu folgendem SChluss gekommen:

es gibt nicht DIE perfekte Gemeinde/Kirche, jede hat ihre eigenen SChwächen. WIr sind alle erst auf dem WEg zur vollkommenen Kirche. Diese SChwächen hat sie, weil sie aus Menschen mit SChwächen und Fehlern besteht. Ich bin da nicht wesentlich besser als diejenigen, die mir in meiner Kirche sauer aufstoßen. Deshalb glaube ich mittlerweile, dass ich bei einer Konversion nur vom Regen in die Traufe käme und dann womöglich eine Art Kirchenhopping begänne auf der endlosen Suche nach der perfekten Gemeinde.

Manchmal tun mir die Vorgänge in meiner Kirche so weh, dass ich am liebsten davonlaufen wollte. Aber irgendetwas (oder irgendwer?) hält mich zurück. Ich liebe meine Kirche trotz ihrer Fehler und Schwächen. Ich liebe sie vermutlich, weil ich in ihr das Laufen im Glauben gelernt habe, und ich bleibe, weil ich glaube, dass es nicht alllein darum gehen kann, ob ich mich in meiner Kirche wohl fühle. Christus hat uns nicht versprochen, dass wir uns immer sauwohl fühlen werden, aber er hat uns versprochen, dass er immer bei uns ist. Ich glaube, dass es schon irgendeinen, wenn auch mir bisher nicht gerade einsichtigen Grund hat, weshalb ich ausgrechnet in diese Kirche hineingeboren worden bin. Bisher geht das Sein in dieser Kirche auch nicht über meine Kräfte, und das schreibe ich, obwohl mich diese Kirche schon an den Rand meiner Kräfte gebracht hat. Letztlich haben mich aber diese 'Randerfahrungen'. Krisenerfahrungen reifen und stärker werden lassen.

Deshalb halte ich heute Konversion für den SChritt, den ich nur dann gehen würde, wenn ich das GEfühl hätte, dass ich ansonsten zerbrechen würde. Bisher hat es aber noch immer greicht, dass ich mir in solchen Momenten eine Auszeit, WÜstenzeit von meiner Kirche genommen, mir etwas mehr Distanz zu ihr gegönnt habe

 

alles Liebe

 

Angelika

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Ich habe von evangelischen Bekannten gehört, dass sie mit ihrer Kirche ähnliche Erfahrungen gemacht haben wie Angelika. Sie haben zwar einer katholischen Erziehung ihrer Kinder zugestimmt, für sich selbst (trotz innerer Annäherung) diesen Schritt nicht getan.

bearbeitet von Elima
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Ich liebe meine Kirche trotz ihrer Fehler und Schwächen.

 

Angelika

 

 

Ich liebe meine Kirche, weil sie mich trotz meiner Fehler und Schwächen liebt und nicht vor mir davon läuft, sich aber nicht mit einer weichgespülten Lehre anbiedert.

 

Eine maßgeschneiderte Kuschelkirche wäre nichts für mich!

bearbeitet von Felix1234
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Macht nichts.... sehe mich in erster Linie sowieso als... tja, als was?

Als Christin.... ausserdem bin ich in meiner Gemeinde so fest verhaftet, dass es mir richtig gut geht, so wie ich bin, meistens auch ohne zurück zu schauen. Aber ich bin immer neugierig, wie es anderen ergangen ist... vielleicht auch, wo man auf Barrieren gestossen ist, wie der Weg ging und was am Jetzt anders ist.

 

Die besten Grüße, bin neugierig auf alles, was so kommt. Katta

 

Hallo Katta,

 

erstmal Glückwunsch und Gottes reichen Segen für dich !

 

Ich selbst bin zwar nicht konvertiert, habe aber nach einer ca 20 jährigen "Such-Odyssee" 1992 meinen Kinderglauben wieder geschenkt bekommen. Die Wahrheit ist gefaßt in Jesus Christus - und die katholische Kirche IST seine Kirche. Und sie hat - im Vergleich mit vielen anderen "Kirchen" SEIN Anliegen am treuesten bewahrt, glaube ich (auch wenn das zunächst durchaus "verknöchert" aussehen mag, an der einen oder anderen Stelle)

 

Hier etwas "Futter" für die Diskussion / für dich - wenn du magst. Nämlich die These:

 

Obwohl die katholische Kirche von außen als "festgefügte" Struktur erscheinen mag, ist vor allem hier eine große Freiheit des Denkens, Fühlens, Glaubens und Handelns zu finden.

 

Freiheit ist ja das Hauptkriterium, welches uns (Christen) von den anderen Religionen unterscheidet. "Zur Freiheit hat Christus uns befreit" formuliert Paulus (Gal 5,1) weil er es garnicht deutlich genug sagen kann.

 

Die WAHRE Freiheit ist nämlich die Freiheit des Herzens von allem Bösen - eine Freiheit, die nur in der gläubigen persönlichen Annahme von Christi Opfer (="bricht die Macht des Bösen") wirksam wird.

 

Und die "irregeleiteten" Sekten / Abspaltungen kann man - so vermute ich - sehr gut an der INNEREN UNFREIHEIT, dem Klima der Kontrolle usw erkennen.

 

Du sagst (bestätigst) dieses ja bezüglich der NAK !

 

Ich vermute dasselbe Element auch sehr stark bei den "Zeugen Jehovas" oder den "Mormonen" beispielsweise !

 

Lieben Gruß erstmal HERB

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Puhh... das mein Ex-Thread nochmal aufs Tablett kommt, hätte ich nicht gedacht.

Ich bin aus dieser "Gemeinschaft" ausgetreten, weil man mich dort nach Strich und Faden bevormundet, belogen und kontrolliert hat. Weil man bei mir vor der Wohnungstür stand und meine zukünftige Höllenfahrt voraussagte. Weil man Telefonterror betrieben hat. Weil man mir mit Gott dauernd Angst gemacht hat.

 

Und, so seltsam es für Kritiker auch klingen mag: In der katholischen Kirche habe ich Lebens- und Glaubensfreiheit und meine Erfüllung gefunden.

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Puhh... das mein Ex-Thread nochmal aufs Tablett kommt, hätte ich nicht gedacht.

Ich bin aus dieser "Gemeinschaft" ausgetreten, weil man mich dort nach Strich und Faden bevormundet, belogen und kontrolliert hat. Weil man bei mir vor der Wohnungstür stand und meine zukünftige Höllenfahrt voraussagte. Weil man Telefonterror betrieben hat. Weil man mir mit Gott dauernd Angst gemacht hat.

 

Und, so seltsam es für Kritiker auch klingen mag: In der katholischen Kirche habe ich Lebens- und Glaubensfreiheit und meine Erfüllung gefunden.

Schön, dass der Thread wieder selbst aktiv wurde. Ich hab beim Studium von www.nak-info.de bemerkt, dass dein Weg von der NAK in die katholische Kirche eher die Ausnahme zu sein scheint, die in den Zeugnissen schreibenden Leute schien es wohl eher in die freikirchlichen Gemeinschaften zu ziehen. Evtl. weil sie von "Lehramt" die Schnauze voll hatten?

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Schön, dass der Thread wieder selbst aktiv wurde. Ich hab beim Studium von www.nak-info.de bemerkt, dass dein Weg von der NAK in die katholische Kirche eher die Ausnahme zu sein scheint, die in den Zeugnissen schreibenden Leute schien es wohl eher in die freikirchlichen Gemeinschaften zu ziehen. Evtl. weil sie von "Lehramt" die Schnauze voll hatten?

wo ist der Zusammenhang des Lehramtes und einer autoritären Sektenführung?

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Schön, dass der Thread wieder selbst aktiv wurde. Ich hab beim Studium von www.nak-info.de bemerkt, dass dein Weg von der NAK in die katholische Kirche eher die Ausnahme zu sein scheint, die in den Zeugnissen schreibenden Leute schien es wohl eher in die freikirchlichen Gemeinschaften zu ziehen. Evtl. weil sie von "Lehramt" die Schnauze voll hatten?

wo ist der Zusammenhang des Lehramtes und einer autoritären Sektenführung?

Denk mal nach, tomlo. Vielleicht kommst Du ja von selber drauf.

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Schön, dass der Thread wieder selbst aktiv wurde. Ich hab beim Studium von www.nak-info.de bemerkt, dass dein Weg von der NAK in die katholische Kirche eher die Ausnahme zu sein scheint, die in den Zeugnissen schreibenden Leute schien es wohl eher in die freikirchlichen Gemeinschaften zu ziehen. Evtl. weil sie von "Lehramt" die Schnauze voll hatten?

wo ist der Zusammenhang des Lehramtes und einer autoritären Sektenführung?

Denk mal nach, tomlo. Vielleicht kommst Du ja von selber drauf.

hmmm. Da darf man aber keine Denkblockaden in bestimmte Richtungen haben wenn man da durch Nachdenken drauf kommen soll...

 

Werner

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Denk mal nach, tomlo. Vielleicht kommst Du ja von selber drauf.

Du willst doch nicht behaupten, der Katholizismus wäre eine Sekte und Rom autoritär, also Gabriele, ich muss schon bitten, tss, tss

bearbeitet von tomlo
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Denk mal nach, tomlo. Vielleicht kommst Du ja von selber drauf.

Du willst doch nicht behaupten, der Katholizismus wäre eine Sekte und Rom autoritär, also Gabriele, ich muss schon bitten, tss, tss

Nein, das will ich nicht behaupten.

 

Zumindest ersteres nicht.

Ist Rom nicht autoritär?

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Denk mal nach, tomlo. Vielleicht kommst Du ja von selber drauf.

Du willst doch nicht behaupten, der Katholizismus wäre eine Sekte und Rom autoritär, also Gabriele, ich muss schon bitten, tss, tss

Da hast du mich missverstanden: ich wollte ausdrücken, dass wohl mancher Ex-NAKler vermutlich die Schnauze voll hat von Leuten, die sagen, wo's lang geht und lieber in Freikirchen gehen, wo jeder sein eigener Papst sein darf :huh: . Als Aussenstehender mag man von der rkK schon manchmal den Eindruck gewinnen, dass die in Rom alles diktatorisch vorgeben würden. Wenn du selber in der Kirche einige Zeit bist, dann weisst du auch, das das nicht so ist.
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Hallo Katta,

 

ich habe mich erst gestern hier angemeldet und fand gerade dieses Thema.

Ich bin auch Ex-NAK und nach vielen Jahren ohne Konfession jetzt evangelisch. Aber in erster Linie Christ und das je nach Standpunkt und Interpretation auch nicht wirklich :huh: _

 

Grüße an dich, ich freue mich, dass du eine geistige Heimat gefunden hast!

abendstern_

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Neuapostolische Kirche... schauder... tut mir leid. Wenn ich an vergangene Zeiten denke, wird mir manchmal bösartig zumute. Bin schon seit zehn Jahren raus und seit zwei konvertiert.
aha danke eine kirche die ich gar nicht kenne

Die evangelische Kirche gilt als eine andere Konfession, nicht als Sekte. Freikirchen stehen manchmal an der Scheide, aber auch sie gelten nicht als Sekten. Die neuapostolische Kirche aber schon genauso wie die Zeugen Jehovas. Kann ich gut verstehen, daß man eine ganze Menge schlechte Erfahrungen gesammelt haben muß, wenn man von dort rausgeht, und dann aber richtig. Irre ich mich?

bearbeitet von platon
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Hallo Katta,

 

ich habe mich erst gestern hier angemeldet und fand gerade dieses Thema.

Ich bin auch Ex-NAK und nach vielen Jahren ohne Konfession jetzt evangelisch. Aber in erster Linie Christ und das je nach Standpunkt und Interpretation auch nicht wirklich :huh: _

 

Grüße an dich, ich freue mich, dass du eine geistige Heimat gefunden hast!

abendstern_

 

Na das finde ich ja mal prima! Herzlichen Glückwunsch zur Freiheit! :lol:

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Neuapostolische Kirche... schauder... tut mir leid. Wenn ich an vergangene Zeiten denke, wird mir manchmal bösartig zumute. Bin schon seit zehn Jahren raus und seit zwei konvertiert.
aha danke eine kirche die ich gar nicht kenne

Die evangelische Kirche gilt als eine andere Konfession, nicht als Sekte. Freikirchen stehen manchmal an der Scheide, aber auch sie gelten nicht als Sekten. Die neuapostolische Kirche aber schon genauso wie die Zeugen Jehovas. Kann ich gut verstehen, daß man eine ganze Menge schlechte Erfahrungen gesammelt haben muß, wenn man von dort rausgeht, und dann aber richtig. Irre ich mich?

Wisst Ihr, das Problem ist eben wirklich, dass man dort von allen Seiten bedrängt wurde. Manchmal nur indirekt: "Wir erwarten von dir..."

Dann aber auch wieder durch offensichtliche Verachtung...

 

Wenn man nicht in einer Sekte gelebt hat, weiss man nicht, wovon man spricht. Mir sind viele Dinge auch erst im Nachhinein klar geworden. Vor allem der unbedingte Exklusivitätsgedanke. Dass man Kinder zwingt, "In den Weinberg" zu gehen, um an den Haustüren für die Sekte zu werben (denn mit vierzehn ist man noch nicht erwachsen...),

dass einem die Art sich zu kleiden, zu denken, zu leben, ja selbst der Ehemann vorgeschrieben wird.

Und die ständige Angstmacherei... Das war vielleicht das Schlimmste.

Viele, die die katholische Kirche kritisieren, schreiben, sie sei autoritär. Die wissen nicht, dass es noch viel schlimmer sein kann, von einer anderen "Kirche" dauernd überwacht zu werden. Dass dort systematisch mit Unterdrückung und Angst gearbeitet wird, nach vorne aber der Schein der "Liebe" bewahrt wird.

Ich habe erst seit einem Jahr keine Alpträume mehr. Und das beste Beispiel ist, dass ich auf dem Standesamt vor dem Austrittsformular saß und meine Hand zitterte, so sehr, dass mir der Stift aus der Hand fiel. Die Standesbeamtin meinte, ich müsse mir doch keine Sorgen machen, keine Angst haben. Und ich antwortete: "Das sagen Sie. Aber mir ist es die ganzen Jahre anders gesagt worden."

Für Euch klingt das vielleicht lächerlich, aber ich dachte nur die ganze Zeit: "Was, wenn sie doch recht haben, wenn ich nun 'vom Hochzeitsmahl ausgeschlossen werde'. Was, wenn Jesus mir das nicht verzeiht?!"

Und erst, als ich dann in "meiner" Pfarrkirche saß und betete, wurde mir wieder besser. Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie hoch der Zwang in einer solchen Sekte ist und wie sehr man auch im Nachhinein unter Druck gesetzt wird.

Vielleicht möchte Abendstern was berichten... wie es Ihr ergangen ist.

 

Ich will die NAK auch nicht unbedingt hier an den Pranger stellen, aber ich habe in ihr unbeschreiblich gelitten und bin froh, dass es nun anders ist, dass ich glücklich und frei bin. Ich bin der festen Überzeugung, dass Gott mich an der Hand genommen und geleitet hat, sonst hätte ich das nicht geschafft.

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Hallo!

 

Ich habe als junger Mensch relativ viel Kontakt zu Mitgliedern der NAK gehabt. Ein Arbeitskollege war ein Prediger dieser Glaubensgemeinschaft. Machmal habe ich auch seine Gottesdienste besucht. Ich bin eigentlich erstaunt, wie kritisch gerade in den letzten Jahren die NAK beschrieben wird. Sicherlich war ich Außenstehender und habe auch nicht im geringsten daran gedacht zu konvertiern, aber als besonders negativ habe ich diese Gemeinschaft nicht in Erinnerung.

Allerdings gefiel mit nicht immer dieses überfreundliche, oftmals künstliche Getue. Wir hatten in unerer Nachbarschaft viele Neuapostolen u. a. der damalige Bischofs eines Bezirks im nörlichen Ruhrgebiet. Wir katholischen Kinder hatten viel Kontakt mit deren Kinder. Große Unterschiede gab es nicht. Die NAK mit den Jehovas Zeugen zu vergleichen halte ich für falsch. Da diese grundsätzliche christliche Lehren ablehnen z. B. Kreuz, Dreieinigkeit, Erlösung durch Jesu Tod ect.

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Hallo!

 

Ich habe als junger Mensch relativ viel Kontakt zu Mitgliedern der NAK gehabt. Ein Arbeitskollege war ein Prediger dieser Glaubensgemeinschaft. Machmal habe ich auch seine Gottesdienste besucht. Ich bin eigentlich erstaunt, wie kritisch gerade in den letzten Jahren die NAK beschrieben wird. Sicherlich war ich Außenstehender und habe auch nicht im geringsten daran gedacht zu konvertiern, aber als besonders negativ habe ich diese Gemeinschaft nicht in Erinnerung.

Allerdings gefiel mit nicht immer dieses überfreundliche, oftmals künstliche Getue. Wir hatten in unerer Nachbarschaft viele Neuapostolen u. a. der damalige Bischofs eines Bezirks im nörlichen Ruhrgebiet. Wir katholischen Kinder hatten viel Kontakt mit deren Kinder. Große Unterschiede gab es nicht. Die NAK mit den Jehovas Zeugen zu vergleichen halte ich für falsch. Da diese grundsätzliche christliche Lehren ablehnen z. B. Kreuz, Dreieinigkeit, Erlösung durch Jesu Tod ect.

 

Hallo,

es ist sicher so, dass man eine Kirche, je nachdem, wie man erzogen wurde, je nachdem, in welchem Umfeld man aufwuchs, unterschiedlich erlebt. Für mich hatte die NAK viele sektiererische Züge. Das fängt an beim "nur wir", dem Glauben, nur durch die neuapostolischen Apostel und deren "Versiegelung" hätte man überhaupt eine Chance, um zu Gott zu kommen, das geht weiter beim Glaubensgehorsam, der gefordert wird, nicht etwa Gott gegenüber, sondern seinen "Boten" (eben diesen Aposteln sowie allen weiteren Amtsträgern) und geht bis zu einem gewissen Gruppenzwang, dem man ganz unbewusst folgt, wenn man in diese Kirche hineingeboren worden ist.

 

Dass jemand, der diese psychischen Ketten irgendwann ablegt, sich wie befreit fühlt, kann ich sehr gut nachvollziehen, mir erging es ähnlich. Auch die Angst, von der Katta schreibt, kenne ich von meiner Anfangszeit, von den ersten Schritten außerhalb der NAK.

 

Andererseits habe ich eine gute Bekannte, die von der RKK zur NAK konvertiert ist und die genau dasselbe behauptet, nur mit umgekehrten Vorzeichen. Dort Zwang, Angst, Kontrolle durch die Gemeinde, hier (in der NAK) endlich die Freiheit. Kommt es vielleicht auch darauf an, dass es sich um einen Schritt handelt, den wir als erwachsene Menschen tun, dass wir das ablegen, was uns Kindheit und Jugend schwer gemacht hat und uns nicht länger gängeln lassen? Egal in welcher Gemeinde, Gemeinschaft, Konfession, Kirche? Ist gar nicht so entscheidend, wo wir unseren Glauben leben, sondern dass wir ihn in einer selbstgewählten Umgebung zu der wir ja sagen können, leben?

 

Man kann die NAK sicher nicht 1 : 1 mit den Zeugen Jehovas vergleichen, ich möchte aber behaupten, dass ähnliche Mechanismen wirken und Ähnlichkeiten bestehen im exklusiven Denken und in den Ängsten die gleichzeitig geschürt werden.

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Hallo!

 

Ich habe als junger Mensch relativ viel Kontakt zu Mitgliedern der NAK gehabt. Ein Arbeitskollege war ein Prediger dieser Glaubensgemeinschaft. Machmal habe ich auch seine Gottesdienste besucht. Ich bin eigentlich erstaunt, wie kritisch gerade in den letzten Jahren die NAK beschrieben wird. Sicherlich war ich Außenstehender und habe auch nicht im geringsten daran gedacht zu konvertiern, aber als besonders negativ habe ich diese Gemeinschaft nicht in Erinnerung.

Allerdings gefiel mit nicht immer dieses überfreundliche, oftmals künstliche Getue. Wir hatten in unerer Nachbarschaft viele Neuapostolen u. a. der damalige Bischofs eines Bezirks im nörlichen Ruhrgebiet. Wir katholischen Kinder hatten viel Kontakt mit deren Kinder. Große Unterschiede gab es nicht. Die NAK mit den Jehovas Zeugen zu vergleichen halte ich für falsch. Da diese grundsätzliche christliche Lehren ablehnen z. B. Kreuz, Dreieinigkeit, Erlösung durch Jesu Tod ect.

 

Hallo,

es ist sicher so, dass man eine Kirche, je nachdem, wie man erzogen wurde, je nachdem, in welchem Umfeld man aufwuchs, unterschiedlich erlebt. Für mich hatte die NAK viele sektiererische Züge. Das fängt an beim "nur wir", dem Glauben, nur durch die neuapostolischen Apostel und deren "Versiegelung" hätte man überhaupt eine Chance, um zu Gott zu kommen, das geht weiter beim Glaubensgehorsam, der gefordert wird, nicht etwa Gott gegenüber, sondern seinen "Boten" (eben diesen Aposteln sowie allen weiteren Amtsträgern) und geht bis zu einem gewissen Gruppenzwang, dem man ganz unbewusst folgt, wenn man in diese Kirche hineingeboren worden ist.

 

Dass jemand, der diese psychischen Ketten irgendwann ablegt, sich wie befreit fühlt, kann ich sehr gut nachvollziehen, mir erging es ähnlich. Auch die Angst, von der Katta schreibt, kenne ich von meiner Anfangszeit, von den ersten Schritten außerhalb der NAK.

 

Andererseits habe ich eine gute Bekannte, die von der RKK zur NAK konvertiert ist und die genau dasselbe behauptet, nur mit umgekehrten Vorzeichen. Dort Zwang, Angst, Kontrolle durch die Gemeinde, hier (in der NAK) endlich die Freiheit. Kommt es vielleicht auch darauf an, dass es sich um einen Schritt handelt, den wir als erwachsene Menschen tun, dass wir das ablegen, was uns Kindheit und Jugend schwer gemacht hat und uns nicht länger gängeln lassen? Egal in welcher Gemeinde, Gemeinschaft, Konfession, Kirche? Ist gar nicht so entscheidend, wo wir unseren Glauben leben, sondern dass wir ihn in einer selbstgewählten Umgebung zu der wir ja sagen können, leben?

 

Man kann die NAK sicher nicht 1 : 1 mit den Zeugen Jehovas vergleichen, ich möchte aber behaupten, dass ähnliche Mechanismen wirken und Ähnlichkeiten bestehen im exklusiven Denken und in den Ängsten die gleichzeitig geschürt werden.

 

 

Wenn man halt auch ab und zu in den Gottesdienst geht, kann man den Zwang und die Repressionen nicht erleben, die man als normales Mitglied abkriegt, wenn man nicht so spurt, wie das die lieben "Amtbrüder" so möchten. Dass einem zum Beispiel der Eintritt in die Kirche in Jeans verboten wird, oder dass man auf Knien gezwungen wird, für die eigene Seele zu beten.

Und dass einem ins Gesicht gesagt wird, man sei dafür verantwortlich, dass der eigene Vater in die Hölle komme, nur weil er evangelisch sei und man ihn nicht bekehren wolle.

So was kann man da erleben.

Und noch viel Schlimmeres.

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Hallo!

 

Nicht, dass ich falsch verstanden werde. Natülich kenne ich die NAK nicht von innen her.

Mich wundert nur, dass gerade in letzte Zeit dass Image dieser GLaubensgemeinschaft wohl schlechter geworden ist. Mein Erfahrungen sind allerdings auch schon 30 Jahre her.

Aber erstaunlich fand ich, dass die Neuapostolen sogar während der Renovierung ihrer Kirche in unserer kath. Kirche Gastrecht hatten. Ich kann mich noch gut daran erinnern wie unser damaliger Pastor zu mir als Messdienser sagte, guck mal wie fromm diese Leute sind.

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Ja, fromm sind die schon.

Und die meisten denken sich vermutlich auch nichts Schlimmes dabei. Aber ich war fast dreißig Jahre in dieser Kirche bis ich endlich den Absprung geschafft habe. Irgendwann war ich auch mal glücklich. Aber abgesehen vom schönen äußeren Schein gibt es viele Dinge, die ich dort gelernt habe und die an Intoleranz nicht zu überbieten waren.

Ich hatte das System dort ja auch mal verinnerlicht und dann bin ich glücklicher Weise aufgewacht.

 

Die Kritik an der NAK ist in den vergangenen Jahren stärker geworden, das stimmt. Es hängt auch damit zusammen, dass inzwischen einige kritische Aussteigerberichte vorliegen, die ohne Falsch berichten, was da angehen kann.

Und ich habe auf den Konfirmationsunterricht noch mit "Fragen und Antworten" gelernt, einem Buch eines "Stammapostels", wo Sachen drin standen wie:

"Alle Nicht-Neuapostolisch Getauften sind nicht gültig getauft." (Und das ist heute noch gängige Auffassung!!!)

"Nur die Amtsträger sind in der Lage, die Heilige Schrift richtig auszulegen." (Und Frauen übrigens nicht, wie mir mal ins Gesicht gesagt wurde, als ich kritische Fragen hatte.)

Manchmal habe ich geschaudert, vor dem, was Andersgläubigen alles drohte, und was vor allem mir drohte, bei jedem Mist, den ich machen konnte. Aber ich war doch noch ein Kind! Und ich habe diesen Dreck geglaubt, weil das scheinbar eine so liebevolle Gruppe von Menschen war. Ich habe dieses Vertrauen bitter bereut. Und das will was heißen.

 

 

Ich sollte mich freuen, ein Gotteskind zu sein, wurde mir gesagt. Aber die Freude wurde mir immer wieder sauer gemacht. Alles, was meine Eltern mir erlaubten (weil mein Vater Evangelisch und meine Mutter nicht gerade gläubig praktizierend war), wurde mir beispielsweise im Kindergottesdienst verboten. Kino, Disco, Theater, Pfadfinder... alles "weltliche" Dinge, die mir verboten wurden. Natürlich hab ich mich nicht dran gehalten. Dann traf ich den Jugendpriester vor dem Kino, zusammen mit einem Diakon.

"Du wirst schon sehen, was du davon hast.", sagte er zu mir. "Wenn Jesus heute kommt und uns endlich heimholt, dann wird er dich dort nicht finden."

Darüber kann man lachen. Als NAK-Kind horcht man auf und kann dermaßen in Panik geraten wie eine Freundin von mir, die nach Hause kam, alles dunkel fand und ausgerastet ist, weil sie dachte, sie sei als Einzige übrig geblieben. Sie war ein halbes Jahr in der Psychatrie. Das kann auch geschehen.

In der Sonntagsschule wurde auch mal eine Geschichte vorgelesen von einem Peter, der nie zur Kirche gegangen ist und lieber Fußball gespielt hat. Dann hatte er einen Unfall und kam an einen dunklen, schrecklichen Ort und konnte dort nicht mehr weg.

Man macht einem dort keine Angst vor der Hölle, oder vor Satan... sondern man stempelt Individualisten und "Fremdgänger" als "Ungetreue" oder "Ungehorsame" ab und damit ist der Weg in die Einsamkeit vorprogrammiert. Da kann es auch sein, dass die eigene Lebensweise ausspioniert und dem Bezirksevangelisten oder gleich "Apostel" vorgetragen wird. Und dann stehen die Herren plötzlich vor der Wohnungstür und es wird mit einem "gebetet". Oder sie rufen deine Familie an und klagen, dass du vom Weg abgekommen bist.

Man fühlt sich schuldig, man wird schief angeschaut, denn es kann schon mal vorkommen, dass man vor der Jugendgruppe an den Pranger gestellt wird.

Und wenn man dann älter wird und zu denken anfängt, wird es ganz schwierig. Ich habe dafür büßen müssen, als ich mich einmal kritisch äußerte. Es war so schlimm, dass ich mich aus lauter Angst versteckte, sobald ich einen "Segensträger" auf der Straße sah. Wenn ich nicht meine Freunde in der katholischen Kirche gehabt hätte, die mich unterstützt hätten und wenn ich nicht gelernt hätte, dass der "katholische Gott" nicht so böse und hinterhältig ist wie derjenige der NAK, dann hätte ich sicherlich... ich will daran nicht mehr denken, an diesen ganzen Dreck.

Wozu sie einen treiben können, das kann man hier und hier nachlesen. Wer sich unterordnet, sich kleinmachen läßt, wer nicht nachdenkt und das tut, was man ihm sagt, der kann dort glücklich sein. Aber man lebt wie im Rausch, in der Droge.

bearbeitet von Katta
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"Nur die Amtsträger sind in der Lage, die Heilige Schrift richtig auszulegen." (Und Frauen übrigens nicht, wie mir mal ins Gesicht gesagt wurde, als ich kritische Fragen hatte.)

So ähnlich wird das Laienpredigtverbot in der römisch-katholischen Kirche auch begründet....

 

Werner

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"Nur die Amtsträger sind in der Lage, die Heilige Schrift richtig auszulegen." (Und Frauen übrigens nicht, wie mir mal ins Gesicht gesagt wurde, als ich kritische Fragen hatte.)

So ähnlich wird das Laienpredigtverbot in der römisch-katholischen Kirche auch begründet....

 

Werner

 

Aber dir wird in der katholischen Kirche nicht gesagt, dass Frauen prinzipiell keine Ämter übernehmen können, weil der heilige Geist nicht in ihnen wirkt.

Im Übrigen will ich über die nicht mehr diskutieren, weil meine Finger schon wieder zu zittern anfangen und das einer dieser psychosomatischen Ticks ist, die ich in NAK-Angstzuständen immer kriege.

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"Nur die Amtsträger sind in der Lage, die Heilige Schrift richtig auszulegen." (Und Frauen übrigens nicht, wie mir mal ins Gesicht gesagt wurde, als ich kritische Fragen hatte.)

So ähnlich wird das Laienpredigtverbot in der römisch-katholischen Kirche auch begründet....

 

Werner

 

Aber dir wird in der katholischen Kirche nicht gesagt, dass Frauen prinzipiell keine Ämter übernehmen können, weil der heilige Geist nicht in ihnen wirkt.

Im Übrigen will ich über die nicht mehr diskutieren, weil meine Finger schon wieder zu zittern anfangen und das einer dieser psychosomatischen Ticks ist, die ich in NAK-Angstzuständen immer kriege.

Nein, das wollte ich nicht sagen, meine Bemerkung ist auch eigentlich off topic... Das war nur so ein Gedanke der mir da direkt durch den Kopf ging.....

 

Werner

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