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Ausländische Aussprache


Ute

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Mir gibt seit längerer Zeit (etwa seit Tschernobyl) einiges zu denken im journalistischen Alltag, und das betrifft alle Medien, in denen das gesprochene Wort dominiert: Sie sprechen Eigennamen konsequent falsch aus! Und zwar eigenartigerweise alle gleich falsch. Informieren sie sich überhaupt nicht in den Landesmedien? Spricht kein Verantwortlicher die Sprache (und ich rede jetzt keinesfalls von exotischen Sprachen, sondern z.B. von Russisch oder Italienisch)?

 

Tschernobyl bedeutet Schwarzstadt und wird auf der ersten Silbe betont, nicht, wie die Medien das konsequent tun, auf der zweiten.

 

Calipari - der erschossene italienische Geheimdienstmann - muss man noch seinen Namen verballhornen, indem man ihn überall falsch betont (auf der zweiten und vierten Silbe statt auf der zweiten).

 

Können sich - auch wenn der Inhalt der Nachricht selbst wichtiger ist als die richtige Aussprache - Journalisten nicht so weit kundig machen? So wie es ist, fördert das nicht unbedingt die Glaubwürdigkeit der Nachrichten.

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Da fällt mir noch das "Baazelona" zu der wunderschönen Stadt Barcelona ein.

Baaz ist bayrisch und heißt was ganz anderes.

Und das alles im Jahr 2005 nach Christi (ist zwar nicht direkt ausländisch, wird aber auch durch häufigen Gebrauch nicht richtig)! :blink:

bearbeitet von Elima
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Ich finde es teilweise peinlicher, wenn Journalisten sich krampfhaft anstrengen alles richtig auszusprechen. Wenn jemand Deutsch spricht kann er auch fremde Namen eindeutschen und Deutsch aussprechen. Machen alle anderen ja auch.

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Ich finde es teilweise peinlicher, wenn Journalisten sich krampfhaft anstrengen alles richtig auszusprechen. Wenn jemand Deutsch spricht kann er auch fremde Namen eindeutschen und Deutsch aussprechen. Machen alle anderen ja auch.

So ist es. Ich erinnere mich noch, wie sie in Gesprächsrunden während des Golfkriegs lange gestritten haben, ob es Bah-rein oder Bach-rein heißt oder ob man Ku-wait oder Ku-weit sagt. Während dies in Wahrheit ganz marginale Fragen sind ...

 

Derweil sprechen die Amis unverzagt von "Börlinn", die Italiener von "Monacco" und die Russen von "Gamburg".

 

The loneliness of being German may also be the eagerness of being correct ...

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Derweil sprechen die Amis unverzagt von "Börlinn", die Italiener von "Monacco" und die Russen von "Gamburg".

 

The loneliness of being German may also be the eagerness of being correct ...

Und das hat den Deutschen wohl auch ihren Ruf als "Oberlehrer Europas" eingebracht. :):blink:

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The loneliness of being German may also be the eagerness of being correct ...

 

Da fällt mir was zu ein, was ich euch nicht vorenthalten möchte:

 

Als der Flugverker immer internationaler wurde, entstand das Problem einer gemeinsamen Sprache. Naturgemäß waren viele Nationen daran interessiert, ihre Landessprache zur Einheitssprache zu machen. Einige Bewerber, wie zum Beispiel Burundi oder das Sultanat Burnei schieden schon im Vorfeld der Diskussion aus. Übrig blieb schließlich ein enger Kreis von Bewerbern, die sich selber als traditionelle Luftfahrtnationen ansehen und überzeugt wren, nur ihre Sprache käme in Frage.

Nach langem Hick-hack hat sich schließlich eine leicht abgewandelte Version des Englischen durchgesetzt, was auch völlig in Ordnung ist, denn es ist die Sprache der größten Luftfahrtnation der Welt.

 

Bei Auswahl einer Sprache ist zwangsläufig immer einer in Vorteil, das lässt sich aber auch nicht vermeiden.

Daher wird diese Wahl von den Bewerbern bis auf den heutigen Tag mit sehr unterschiedlichen gefühlen betrachtet, und auch in der Praxis gibt es einige Differenzen zu den entsprechenden Abkommen.

 

Die Engländer

sehen sich - britisch unterkühlt - bestätigt

Sie sind der Ansicht, sie haben es verdient, die Briten haben schließlich ein Empire zu verteidigen.

 

Die Franzosen

sind verstimmt, auch sie haben schließlich ein Weltreich zu verteidigen, und das würden sie lieber auf Französisch tun. Daher reden französische Piloten mit französischen Fluglotzen naturelement nur Französisch, n'est ce pas!

 

Auch die Italiener

hatten einmal ein Weltreich zu veteidigen, was allerdings schon lange her ist und außerdem sehr anstrengend ist. Sie können völlig zu Recht auf eine jahrhundertalte Tradition in der Flugzeugkonstruktion verweisen.

Leonardo da vinci wäre heutzutage sicherlich Chefdesigner bei Lamborghini oder Ferrari, und dann hätten die Italiener zwar keine Formel-I Autos, aber verdammt schnelle Flugzeuge

Daher reden italienische Piloten mit italienischen Fluglotsen mal italienisch, mal Englisch, oder auch beides gemischt.

 

Den Türken

sitzt der Schock der Niederlage vor Wien noch tief in den Konchen. Seit dem Zusammenbruch des osmanischen Weltreiches und vor allem seit Atatürk und der Glorifizierung alles westlichen reden türkische Piloten mit türkischen Lotsen (meistens) Englisch.

Zum Ausgleich für dieses Zugeständnis tun sie das dann so schnell, das man als nicht Osmane trotzdem nichts versteht.

 

Die Griechen

haben zur Abwechslung kein Weltreich zu verteidigen, dafür aber vor ein paar tausend Jahren die Kultur erfunden, worauf sie heute noch stolz sind. Weil man Bewährtes nicht ändern soll, haben sie auch die Flugsicherungsverfahren der Antike unverändert übernommen. Daher reden griechische Piloten mit griechischen Fluglotsen natürlich nur Griechisch.

 

Die Deutschen

haben aufgrund mehrerer Fehlversuche auch kein Weltreich zu verteidigen, und sie halten sich stur an die offizielle Sprache, je texanischer der Akzent desto besser.

Daher reden deutsche Piloten mit deutschen Fluglotsen natürlich nur Englisch, egal ob sie sich verstehen oder nicht.

 

 

 

copyright by Rudi Rödig und Lars Thiel

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Ich finde es teilweise peinlicher, wenn Journalisten sich krampfhaft anstrengen alles richtig auszusprechen. Wenn jemand Deutsch spricht kann er auch fremde Namen eindeutschen und Deutsch aussprechen. Machen alle anderen ja auch.

So ist es. Ich erinnere mich noch, wie sie in Gesprächsrunden während des Golfkriegs lange gestritten haben, ob es Bah-rein oder Bach-rein heißt oder ob man Ku-wait oder Ku-weit sagt. Während dies in Wahrheit ganz marginale Fragen sind ...

 

Derweil sprechen die Amis unverzagt von "Börlinn", die Italiener von "Monacco" und die Russen von "Gamburg".

 

The loneliness of being German may also be the eagerness of being correct ...

Besonders lustig finde ich es immer wenn besonders politisch korrekte deutsche Journalisten sich krampfhaft bemühen Szeczin oder Wroclaw zu sagen anstatt Stettin und Breslau, denn bei Mailand oder Neapel macht sich ja auch niemand einen Kopf darüber, dass die Einwohner dieser Städte die Stadt anders nennen.

 

Wenigstens haben die Österreicher haben kein Problem mit Laibach oder Pressburg.

 

Während Szombathely nicht viel komplizierter in der Aussprache ist als Steinamanger ist bei Fünfkirchen/Pecz sogar das ungarische einfacher. Dass das nicht generell gilt, zeigt Hodmezövasarhelykitasypuszta (wer kennt das? Quizfrage!)

 

Werner

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Mir ist da ein Interview mit Ex-Mr-Tagesschau Jo Brauner in Erinnerung (bei Kerner glaub ich). Da hat er davon berichtet, dass die Tagesschau eine eigene Phonetikdatenbank betreibt, in der viele ausländische Eigennamen aufgeführt sind. So gibt es wohl das Problem, dass Al-Qaida eigentlich "Datenbank" oder "Stützpunkt" bedeutet, bei einer falschen Aussprache aber auch "Die Große" heißen kann. Solch einen Fehler möchte sicher kein Moderator machen.

 

Es fällt auch auf, dass Eigennamen aus den USA fast grundsätzlich britisch ausgesprochen werden. Ich finde das aber nicht wirklich schlimm, solange der Sinn des Wortes nicht auf der Strecke bleibt. Falsche Aussprache gibt es in den Medien ja auch bei deutschen Städtenamen wie Troisdorf, das Trohsdorf ausgesprochen wird. Lustig wird es eigentlich erst, wenn (besonders in der Karnevalszeit) Dialektbegriffe falsch ausgesprochen werden.

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Auf der anderen Seite muß ich sagen, ich finde, daß man einem Land damit Respekt entgegenbringt, wenn man sich bemüht eine Stadt oder Ortschaft in Landessprache auszusprechen.

Ein Munich stört mich nicht, wenn sich aber jemand mit München abmüht, fasse ich das nicht negativ auf - im Gegenteil - und bin auch was die Aussprache betrifft sehr sehr nachsichtig.

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Ja, und wenn dann noch gesagt wird, was die im März diesen Jahres gemacht haben, krieg ich Pickel.

genau, denn das heißt korrekt heuer im März

 

Werner

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(...)

Tschernobyl bedeutet Schwarzstadt und wird auf der ersten Silbe betont, nicht, wie die Medien das konsequent tun, auf der zweiten.

(...)

Hmmm...

Na da stimme ich dir mal nicht zu.

 

Ich weiß nicht, wie es nun mit der ukrainischer Sprache aussieht, aber ich, als Russe, würde die Betohnung intuitiv auf die 2. Silbe setzen. (Im übrigen wird der 2. Teil das satzes, "byl" nicht mehr in der Bedeutung von "Stadt" verwendet, aber das nur am Rande, für die, die es wissen wollen :blink: )

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So gibt es wohl das Problem, dass Al-Qaida eigentlich "Datenbank" oder "Stützpunkt" bedeutet, bei einer falschen Aussprache aber auch "Die Große" heißen kann. Solch einen Fehler möchte sicher kein Moderator machen.

Meines Erachtens heißt es bei der Aussprache, die wir hier allenfalls hinkriegen, weder das eine noch das andere :blink:

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Ich weiß nicht, wie es nun mit der ukrainischer Sprache aussieht, aber ich, als Russe, würde die Betohnung intuitiv auf die 2. Silbe setzen. (Im übrigen wird der 2. Teil das satzes, "byl" nicht mehr in der Bedeutung von "Stadt" verwendet, aber das nur am Rande, für die, die es wissen wollen :blink:  )

Aber auf die ukrainische Aussprache kommt es wohl gar nicht an, weil Tschernobyl nicht in der Ukraine, sondern in Weißrussland liegt :)

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<<Hodmezövasarhelykitasypuszta (wer kennt das? Quizfrage!)>>

Jede/r, der/die das Buch oder den Film:"Ich denke oft an Piroschka" kennt.

(Buch von Hugo? Hartung, Film mit Lilo Pulver).

bearbeitet von Elima
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<<Hodmezövasarhelykitasypuszta (wer kennt das? Quizfrage!)>>

Jede/r, der/die das Buch oder den Film:"Ich denke oft an Piroschka" kennt.

(Buch von Hugo? Hartung, Film mit Lilo Pulver).

Richtig!

Glückwunsch Elisabeth!

 

Tatsächlich gibt es eine Stadt namens Hodmezövasarhely, das "kitasypuszta" wurde im Buch/Film noch drangehängt, um es noch ein bisschen komplizierter und "noch ungarischer" aussehen und klingen zu lassen.

 

Mich würde mal interessieren wie lange Gustav Knuth als Bahnhofsvorsteher Istvan Rasc geübt hat um das so schön aussprechen zu können wie er das im Film tut!

:blink:

Werner

bearbeitet von Werner001
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Aber auf die ukrainische Aussprache kommt es wohl gar nicht an, weil Tschernobyl nicht in der Ukraine, sondern in Weißrussland liegt  :blink:

Ach, echt?

 

Meines Wissens (und Wiki sieht es auch so) liegt Tschernobyl in der Ukraine, nur eben sehr nah an der weißrussischen Grenze.

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<<Hodmezövasarhelykitasypuszta (wer kennt das? Quizfrage!)>>

Jede/r, der/die das Buch oder den Film:"Ich denke oft an Piroschka" kennt.

(Buch von Hugo? Hartung, Film mit Lilo Pulver).

Richtig!

Glückwunsch Elisabeth!

 

Tatsächlich gibt es eine Stadt namens Hodmezövasarhely, das "kitasypuszta" wurde im Buch/Film noch drangehängt, um es noch ein bisschen komplizierter und "noch ungarischer" aussehen und klingen zu lassen.

 

Mich würde mal interessieren wie lange Gustav Knuth als Bahnhofsvorsteher Istvan Rasc geübt hat um das so schön aussprechen zu können wie er das im Film tut!

:blink:

Werner

Dass ich das weiß , ist kein Wunder. Das war doch ein Renner in meiner Jugendzeit (und so viele Filme, die "man" sehen durfte, gab es ja auch nicht. Dass du, junger Mann, den Film kennst, wundert mich schon eher, aber du bist halt schon mit dem Fernsehen groß geworden. :)

 

Elisabeth

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(...)

Tschernobyl bedeutet Schwarzstadt und wird auf der ersten Silbe betont, nicht, wie die Medien das konsequent tun, auf der zweiten.

(...)

Hmmm...

Na da stimme ich dir mal nicht zu.

 

Ich weiß nicht, wie es nun mit der ukrainischer Sprache aussieht, aber ich, als Russe, würde die Betohnung intuitiv auf die 2. Silbe setzen. (Im übrigen wird der 2. Teil das satzes, "byl" nicht mehr in der Bedeutung von "Stadt" verwendet, aber das nur am Rande, für die, die es wissen wollen :blink: )

Du bist Russe? Ich zwar nicht, aber ich hab mal vor Jahren einige Zeit russisch gelernt und ich weiß, dass man tscherno auf der 1. Silbe betont. Andere Farben wie krasno oder bjelo (ich kann die richtige Endung, eine Art sehr hart gesprochenes ij nicht vernünftig in lateinischer Schrift schreiben, deshalb das o) werden auch auf der ersten Silbe betont.

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<<Hodmezövasarhelykitasypuszta (wer kennt das? Quizfrage!)>>

Jede/r, der/die das Buch oder den Film:"Ich denke oft an Piroschka" kennt.

(Buch von Hugo? Hartung, Film mit Lilo Pulver).

Richtig!

Glückwunsch Elisabeth!

 

Tatsächlich gibt es eine Stadt namens Hodmezövasarhely, das "kitasypuszta" wurde im Buch/Film noch drangehängt, um es noch ein bisschen komplizierter und "noch ungarischer" aussehen und klingen zu lassen.

 

Mich würde mal interessieren wie lange Gustav Knuth als Bahnhofsvorsteher Istvan Rasc geübt hat um das so schön aussprechen zu können wie er das im Film tut!

:blink:

Werner

Dass ich das weiß , ist kein Wunder. Das war doch ein Renner in meiner Jugendzeit (und so viele Filme, die "man" sehen durfte, gab es ja auch nicht. Dass du, junger Mann, den Film kennst, wundert mich schon eher, aber du bist halt schon mit dem Fernsehen groß geworden. :)

 

Elisabeth

Ich kenn ihn aus dem fernsehen, ja, und mich als eisenbahnbegeisterten kleinen Jungen hat das natürlich fasziniert.

Hab ihn inzwischen noch zwei oder dreimal gesehen und irgendwie hat sich der verrückte Ortsname in den Windungen meines Gehirns verfangen

:)

Werner

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Aber auf die ukrainische Aussprache kommt es wohl gar nicht an, weil Tschernobyl nicht in der Ukraine, sondern in Weißrussland liegt  :blink:

Ach, echt?

 

Meines Wissens (und Wiki sieht es auch so) liegt Tschernobyl in der Ukraine, nur eben sehr nah an der weißrussischen Grenze.

Oh! Aber je nun - laut Wiki (selber link) ist jedenfalls "Tschernobyl" russisch (ukrainisch "Tschornobyl")

 

Nachtrag: Hier sehen wir es ganz deutlich:

 

Bo-map1.png

bearbeitet von Inge
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