Lissie Geschrieben 15. März 2005 Melden Share Geschrieben 15. März 2005 (bearbeitet) Wenn ja, welchen Grund außer Krankheit gibt es dann dafür...? Alter. Sattgelebtsein. (Das wären jetzt die positiven Gründe für einen Suizid). Gibt es echt Leute, die gesund sind und sagen *ich hab genug gelebt*?? Die dürften etwa so häufig sein wie glückliche Priester Stimmt, weil man dazu schon seeeeehr alt werden muß, denke ich mal. Aber es kommt ab und an schon vor, wie gesagt: Ich kannte eine solche alte Dame. Edit: Was rede ich- eine? Es gibt es doch immer wieder, daß alte Leute nur noch vom Sterben reden und sich in der Welt immer fremder fühlen und sich eigentlich den Tod herbeiwünschen. Die meisten haben dann nur nicht genug "freien Willen". bearbeitet 15. März 2005 von lissie Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Erich Geschrieben 15. März 2005 Melden Share Geschrieben 15. März 2005 Das wären jetzt die positiven Gründe für einen Suizid Selbstmord ist nicht einfach nur eine Sünde, es ist die Sünde schlechthin. Selbstmord ist das äußerste, absolute Übel, ist die Weigerung, Interesse am Dasein zu nehmen, die Weigerung, den Treueid auf das Leben zu leisten. Wer einen Menschen tötet, tötet einen Menschen; wer sich selbst tötet, tötet alle Menschen; im Rahmen seiner Möglichkeiten löscht er die Welt aus. Symbolisch betrachtet, ist seine Tat schlimmer als jede Vergewaltigung oder jeder Sprengstoffanschlag. Denn sie zerstört alle Gebäude, kränkt alle Frauen. Der Dieb gibt sich zufrieden mit Juwelen, der Selbstmörder tut das nicht — genau das ist sein Verbrechen. Er lässt sich nicht bestechen, nicht einmal durch das funkelnde Geschmeide des Himmlischen Jerusalem. Der Dieb huldigt den Dingen, die er stiehlt, wenn auch nicht ihrem Besitzer. Der Selbstmörder hingegen beleidigt alles auf der Welt, weil er es nicht stiehlt. Er tritt jede Blume in den Staub, weil er sich weigert, um ihretwillen am Leben zu bleiben. Es gibt kein noch so winziges Geschöpf auf Erden, das er durch seinen Tod nicht verhöhnt. Wenn jemand sich an einem Baum erhängt, müßten eigentlich die Blätter vor Zorn abfallen und die Vögel vor Wut davonfliegen, weil der Betreffende sie alle persönlich beleidigt. (aus Chesterton: Orthodoxie) PS: Diesen Text sollten sich depressive Menschen genau durchlesen. Ich schreibe das, weil ich selber vor 17 Jahren eine schwere Depression durchgemacht habe und weiß wie wichtig es ist, wenn dann Leute da sind, die einen wachrütteln, wenn man nicht mehr richtig denken kann. Auch möchte ich nicht, dass manche teuflische Genossen widerspruchslos ihre eiskalte Lehre vom "schönen Tod" den Leuten unterzujubel. Hinter dieser schönen Maske ist die eiskalte Fratze der Vernichtung. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mammut Geschrieben 15. März 2005 Melden Share Geschrieben 15. März 2005 (bearbeitet) Das wären jetzt die positiven Gründe für einen Suizid Zensiert Falsch, falsch und nochmals flasch. So einen unvernünftigen Müll habe ich noch nie gelesen. Es ist extrem zu differenzieren, ob man sich oder jemand anders verletzt oder tötet. Für diesen Vergleichen: - einen Menschen tötet, tötet einen Menschen; wer sich selbst tötet, tötet alle Menschen; - Symbolisch betrachtet, ist seine Tat schlimmer als jede Vergewaltigung oder jeder Sprengstoffanschlag. Hast du einen Gerechtigkeitssinn gleich null und eine Unvernünftigkeitsprozessor in deinem Kopf, der hoffentlich kein Massenprodukt ist und wurde. erich ist zwar bescheuert, aber er hat recht wie sonst nie. er drückt es in einer angemessenen weise und für jeden gutwilligen verständlich aus. Stimmt! Aber schlimm, dass du diesen absurden Gedanken mit ihm teilst. bearbeitet 15. März 2005 von Mammut Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Hedda Geschrieben 15. März 2005 Melden Share Geschrieben 15. März 2005 Wahrscheinlich noch nicht einmal das. Selbstmord ist - wenn es soweit kommt - ein innerer Zwang. Mit Logik und Vernunft, Abwägen des Für und Wider hat das doch nichts zu tun. Wie bewertest Du dann die Selbsttötung von Frau Kohl? Das ist ein sehr gutes Beispiel. Weil nämlich Hannelore Kohl mit völliger Sicherheit immer wieder sehr nüchtern das Für und Wieder abgewogen hat. Zudem hat sie ihr Ende akribisch vorbereitet. Eine Verzweiflungstat im Sinne von Panikreaktion war das nicht. Und wer glaubt, hier eine Wertung abgeben zu können, der ist schief gewickelt. Wenn nämlich ein Mensch mit so erfülltem Leben nach einem Schiksalsschlag mit dem mickrigen Rest, der vom Leben bleibt (wohlbemerkt ohne Hoffnung auf besserung) nicht mehr glücklich sein kann, dann ziehe ich den Hut vor der mutigen Entscheidung, die Konsequenzen zu ziehen. Ich wünsche mir, daß ich in vergleichbarer Situation diesen Mut auch aufbringen könnte. ich habe da erhebliche Zweifel. Zudem hat Frau Kohl gewissermaßen als prominente Vorreiterin einen Umdenkungsprozess angestoßen, der uns allen sehr gut getan hat. Ich kenne Frau Kohl zu wenig um da irgendetwas beurteilen zu wollen. Richtig ist, dass ich bei meinem Posting vor allem an depressiven Suizid gedacht habe. Den Unterschied bei der Abwägung zwischen Autokauf und Urlaubsreise bzw. der Entscheidung zum Suizid (danach frag Thofrock in einem anderen Beitrag) sehe ich darin, dass der Suizid die letzte existentielle Entscheidung ist, die man ziehen kann. Je existentieller eine Entscheidung wird, je mehr es um die eigene Person geht, und je unwiderruflicher eine Entscheidung ist, desto mehr fließen auch psychologische nicht mehr logisch nachvollziehbare und klar abwägbare Beweggründe in die Entscheidung mit ein. Endgültig logisch und klar ist man in Entscheidungen, die die ganze Person und das eigene (Über-)leben betreffen in der Regel nicht. Das Thema hat aber fließende Übergänge. Wenn ich z. B. den Beitrag von jik aus derm Hospizthread durchlese: Ich vermute, dass es genau das ist, was auch die Forderung nach aktiver Sterbehilfe immer lauter werden lässt. Wenn Menschen mehr Gewissheit hätten, dass in einer Situation, in der sie sich nicht mehr eindeutig artikulieren können, im Sinne ihres Wohls und nicht nach juristischen und privatwirtschaftlichen Interessen entschieden wird, wenn es ein flächendeckenderes Netz an Hospizbetreuung gäbe und dieses auch besser in Anspruch genommen werden könnte, dann wäre vielleicht auch das Gefühl des Ausgeliefertseins nicht so groß. Und genau das steckt wahrscheinlich überwiegend hinter dem Ruf nach aktiver, d.h. gewaltsamer Leidensbeendigung. ... oder z. B. an den demnächst anlaufenden Film von dem querschnittsgelähmten Mann, der sich aktiv beim Sterben helfen lässt, denke, dann bekommt der Wunsch nach einem 'selbstbestimmten Sterben' - und so wird wohl eurer Meinung (und in diese Kategorie fällt wohl die Interpretation des Suizides durch Thofrock und Caveman und auch Claudia) einen ganz anderen Anklang. Viele Grüße Heidi Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Thofrock Geschrieben 15. März 2005 Melden Share Geschrieben 15. März 2005 Selbstmord ist nicht einfach nur eine Sünde, es ist die Sünde schlechthin. quad erat demonstrandum Siehst du, MartinO. Von wegen Mißverständnis. Erich hatte sich mal kurz im Schafspelz versteckt. Aber darin hält er es nicht lange aus. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Baumfaeller Geschrieben 15. März 2005 Melden Share Geschrieben 15. März 2005 Der freiwillige, bewußte Selbstmord ist natürlich eine Sünde - mir wäre allerdings kein Fall bekannt (höchstens in der Literatur - z.B. der Student Kirilow in Dostojewskis Dämonen). Ich kenne persoenlich nur einen Fall (und der war auch erfolgreich). Es handelt sich um jemanden, bei dem ich nur den Mut bewundern kann, einen mit Sicherheit sinnvollen und vielleicht sogar notwendingen Schritt zu gehen. Wenn Du sagst "aus der Literatur", dann meinst Du sicher aus der Belletristik. Ich habe hier letztens den Abschiedsbrief von Stefan Zweig gepostet; dies ist mit Sicherheit ein zweiter Fall eines Selbstmordes, dem ich persoenlich nichts Schlimmes abgewinnen kann, und den ich auch nicht als Suende bezeichnen wuerde. Ob Kurt Tucholsky in der gleichen Kategorie ist, weiss ich nicht. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 16. März 2005 Autor Melden Share Geschrieben 16. März 2005 Wie Claudia dankenswerter Weise anführte, ist keiner eine Insel. Wir leben immer in Beziehung zu anderen. Der Entschluß, von diesem Leben und den Menschen so wie allem Schönen das es auch hier auf Erden gibt Abschied zu nehmen ist ein einschneidender Akt - der nicht ohne Einfluß auf andere Menschen bleibt. Es gibt Familien, in denen sich einer das Leben nimmt - und es kommt dann immer wieder zu Suizidfällen in dieser Familie. Der Akt der Selbsttötung bleibt nicht isoliert -denn auf der einen Seite würden gar manche diesen Schritt nicht tun, wenn sie mehr Verständnis und Halt gefunden hätten. Vor allem wenn manche Belastung den Menschen verwirrt, und der momentan keinen Ausweg sieht- kann die helfende Hand und das erhellende Wort eines Menschen Licht bringen. Es gibt doch immer wieder Fälle von Suizid, wo Menschen durch eine tiefe Enttäuschung durch einen anderen (Gefühl, verlassen zu werden, enttäuschte Liebe ) sich zu diesem Schritt gedrängt fühlen. Ich halte es daher für besonders wichtig, die Selbsttötung nicht mit einem schönen Irrlicht zu verklären ("verantwortliche Entscheidung") sondern die Tragödie dessen, der das Nicht- mehr- sein dem Sein vorzieht zu sehen. Nur so wird man auch wirklich hilfreiche Schritte unternehmen um anderen zu helfen, das Leben auf Erden als lebenswert zu erkennen. Das Zitat von Erich von Chesterton finde ich in dieser Hinsicht durchaus bedenkenswert. Es zeigt auf sehr eindringliche Weise, dss die Selbst- Tötung beinhaltet, dass man eigentlich keinen Grund mehr findet, dass das Leben lebenswert ist: Weder die Liebe zu den Mitmenschen, die Schönheiten der Schöpfung noch eine Aufgabe die ja jeder Mensch hier auf Erden zu erfüllen kann einen Menschen halten. Ob es jetzt aus einer tiefen seelischen Krankheit und ständigen Verwundungen der Seele so weit kommt oder nicht: eine Tragödie ist es m.e. auf jeden Fall. Wer depressive Menschen kennt oder vielleicht aus eigenen Erfahrungen solche Phasen erfahren hat der weiß, dass diese düstere Stimmung, die in den Suizid führen kann durchaus nicht von Dauer ist- und dass sich Menschen, die einmal schwere Depressionen hatten oder sogar Suizidversuche unternommen haben auch wieder "des Lebens froh" werden können. Daher halte ich es unbedingt für sinnvoll und wichtig, dass man den Menschen hilft das Leben in seiner Schönheit zu sehen- auch bei allen Nöten, Schwierigkeiten oder Hürden die es mit sich bringt. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
wolfgang E. Geschrieben 16. März 2005 Melden Share Geschrieben 16. März 2005 Selbstmord ist nicht einfach nur eine Sünde, es ist die Sünde schlechthin. Selbstmord ist das äußerste, absolute Übel, ist die Weigerung, Interesse am Dasein zu nehmen, die Weigerung, den Treueid auf das Leben zu leisten. Wer einen Menschen tötet, tötet einen Menschen; wer sich selbst tötet, tötet alle Menschen; im Rahmen seiner Möglichkeiten löscht er die Welt aus. Symbolisch betrachtet, ist seine Tat schlimmer als jede Vergewaltigung oder jeder Sprengstoffanschlag. Denn sie zerstört alle Gebäude, kränkt alle Frauen. Der Dieb gibt sich zufrieden mit Juwelen, der Selbstmörder tut das nicht — genau das ist sein Verbrechen. Er lässt sich nicht bestechen, nicht einmal durch das funkelnde Geschmeide des Himmlischen Jerusalem. Der Dieb huldigt den Dingen, die er stiehlt, wenn auch nicht ihrem Besitzer. Der Selbstmörder hingegen beleidigt alles auf der Welt, weil er es nicht stiehlt. Er tritt jede Blume in den Staub, weil er sich weigert, um ihretwillen am Leben zu bleiben. Es gibt kein noch so winziges Geschöpf auf Erden, das er durch seinen Tod nicht verhöhnt. Wenn jemand sich an einem Baum erhängt, müßten eigentlich die Blätter vor Zorn abfallen und die Vögel vor Wut davonfliegen, weil der Betreffende sie alle persönlich beleidigt. (aus Chesterton: Orthodoxie) Warum muß Christentum so herzlos und kalt sein und so selbstgerecht. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Erich Geschrieben 16. März 2005 Melden Share Geschrieben 16. März 2005 Warum muß Christentum so herzlos und kalt sein und so selbstgerecht. weil es die Wahrheit verkündet und die tut oft weh. Aber was soll ich von Menschen halten, die einem Kind erzählen:"Lauf nur auf die Straße, das ist dein Recht als freier Mensch. Du darfst machen, was du willst" Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 16. März 2005 Autor Melden Share Geschrieben 16. März 2005 Nun - wer die Selbsttötung der sogenannten Selbstmordattentäter betrachtet wird nicht umhin kommen, in diesem Akt der Zerstörung einen Abgrund zu sehen. Auf diesen Aspekt der Zerstörung des eigenen Lebens und des Lebens anderer wurde ja noch nicht besonders eingegangen. Aber hier offenbart sich m.E. in besondere eindringlicher Weise, dass die Zerstörung des eigenen Lebens oft auch Zerstörung des Lebens anderer in sich trägt. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Erich Geschrieben 16. März 2005 Melden Share Geschrieben 16. März 2005 Erich hatte sich mal kurz im Schafspelz versteckt. Ich bin immer ein Wolf - einen Schafspelz trage ich nur im Winter. Aber Dir sollte mal irgend jemand, der eine Engelsgeduld hat den Unterschied zwischen Sünde und Sünder erklären. Das eine kann man nämlich hassen und den anderen gleichzeitig lieben. Aber was erzähl ich, so etwas vermag ein A&A Verstand nicht zu raffen Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Erich Geschrieben 16. März 2005 Melden Share Geschrieben 16. März 2005 Wer depressive Menschen kennt oder vielleicht aus eigenen Erfahrungen solche Phasen erfahren hat der weiß, dass diese düstere Stimmung, die in den Suizid führen kann durchaus nicht von Dauer ist- und dass sich Menschen, die einmal schwere Depressionen hatten oder sogar Suizidversuche unternommen haben auch wieder "des Lebens froh" werden können. Lieber Peter, genau so ist es. Ich hab es selbst durchgemacht und wundere mich heute darüber, was ich damals an falschen Gedankengängen durchgemacht habe. Sie sind aus heutiger Sicht völlig überzogen und unrealistisch. Ähnliches weiss ich von anderen Ex-Depressiven. Menschen in solch einer Lage die volle Verantwortung für ihre Handlungen zu übertragen oder sie von ihnen einzufordern, ist mM. nach Beihilfe zum Mord. Lieben Gruß Erich Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Platona Geschrieben 16. März 2005 Melden Share Geschrieben 16. März 2005 Letztes Jahr hat sich ein sehr lieber Freund umgebracht. Er war manisch-depressiv. Ich bin davon überzeugt, daß er genug Lebenswillen gehabt hätte, wenn er aus der tiefen Depression, in der er zur Zeit seines Suizides steckte, wieder herausgekommen wäre. Mein Freund war ein sehr gläubiger Mensch und hatte jede Menge Therapien hinter sich gebracht. Er hatte unter normalen Umständen auch Lebensmut und Freude an seiner Familie und seiner Umwelt. Diese Krankheit jedoch trägt den Tod in sich und der Prozentsatz der Manisch-Depressiven, die sich umbringen, ist exorbitant hoch. Auch ich habe in meinem Leben schon eine tiefe Depression durchgemacht und bin mit Hilfe einer stationären Therapie und eines ambulanten Therapeuten da herausgekommen. Das war allerdings eine völlig andere Sache, als die Krankheit meines Freundes. z. Zr. vermisse ich hier ien Forenmitglied, bei dem ich Tendenzen zu dieser Krankheit vermute. Ich mache mir wirklich Sorgen um ihn. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Erich Geschrieben 16. März 2005 Melden Share Geschrieben 16. März 2005 Mein Freund war ein sehr gläubiger Mensch Das hilft im akuten Stadium vielleicht, um einen Krankenhausaufenthalt zu vermeiden, denn es ist bekannt, dass gläubige Menschen geringer selbstmordgefährdet sind, als Ungläubige. Aber allen Religionsromantikern und Kuschelchristen sei gesagt: Mann ist in dieser Situation auch von Gott verlassen. Er ist nicht da – unerreichbar – hilft nicht und lindert auch nicht die seelischen Schmerzen. Erst in Nachhinein wird doch deutlich, wie er geholfen hat – z.B. Typen wie Thofi oder Lissi ferngehalten und echte Helfer geschickt. Spuren im Sand ist eine Meditation, die dazu passt: Eines Nachts hatte ich einen Traum: Ich ging am Meer entlang mit meinem Herrn. Vor dem dunklen Nachthimmel erstrahlten, Streiflichtern gleich, Bilder aus meinem Leben. Und jedesmal sah ich zwei Fußspuren im Sand, meine eigene und die meines Herrn. Als das letzte Bild an meinen Augen vorübergezogen war, blickte ich zurück. Ich erschrak, als ich entdeckte, daß an vielen Stellen meines Lebensweges nur eine Spur zu sehen war. Und das waren gerade die schwersten Zeiten meines Lebens. Besorgt fragte ich den Herrn: "Herr, als ich anfing, dir nachzufolgen, da hast du mir versprochen, auf allen Wegen bei mir zu sein. Aber jetzt entdecke ich, daß in den schwersten Zeiten meines Lebens nur eine Spur im Sand zu sehen ist. Warum hast du mich allein gelassen, als ich dich am meisten brauchte?" Da antwortete er: "Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten. Dort wo du nur eine Spur gesehen hast, da habe ich dich getragen." Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
helmut Geschrieben 16. März 2005 Melden Share Geschrieben 16. März 2005 <<Erst in Nachhinein wird doch deutlich, wie er geholfen hat – z.B. Typen wie Thofi oder Lissi ... >> die nicht imstande sind hinter den rationalisierungen die verzweiflung eines tatsächlich oder vermeintlich allein gelassenen zu erkennen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
MartinO Geschrieben 16. März 2005 Melden Share Geschrieben 16. März 2005 Aber allen Religionsromantikern und Kuschelchristen sei gesagt: Mann ist in dieser Situation auch von Gott verlassen. Er ist nicht da – unerreichbar – hilft nicht und lindert auch nicht die seelischen Schmerzen. Erst in Nachhinein wird doch deutlich, wie er geholfen hat – z.B. Typen wie Thofi oder Lissi ferngehalten und echte Helfer geschickt. Spuren im Sand ist eine Meditation, die dazu passt: Kannst du nicht einmal auf Sticheleien verzichten ? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Raphael Geschrieben 16. März 2005 Melden Share Geschrieben 16. März 2005 @ MartinO Aber allen Religionsromantikern und Kuschelchristen sei gesagt: Mann ist in dieser Situation auch von Gott verlassen. Er ist nicht da – unerreichbar – hilft nicht und lindert auch nicht die seelischen Schmerzen. Erst in Nachhinein wird doch deutlich, wie er geholfen hat – z.B. Typen wie Thofi oder Lissi ferngehalten und echte Helfer geschickt. Spuren im Sand ist eine Meditation, die dazu passt: Kannst du nicht einmal auf Sticheleien verzichten ? Ist die Wahrheit so schwer zu ertragen? GsJC Raphael Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Platona Geschrieben 16. März 2005 Melden Share Geschrieben 16. März 2005 @ MartinO Aber allen Religionsromantikern und Kuschelchristen sei gesagt: Mann ist in dieser Situation auch von Gott verlassen. Er ist nicht da – unerreichbar – hilft nicht und lindert auch nicht die seelischen Schmerzen. Erst in Nachhinein wird doch deutlich, wie er geholfen hat – z.B. Typen wie Thofi oder Lissi ferngehalten und echte Helfer geschickt. Spuren im Sand ist eine Meditation, die dazu passt: Kannst du nicht einmal auf Sticheleien verzichten ? Ist die Wahrheit so schwer zu ertragen? GsJC Raphael Das ist keine Wahrheit, sondern Herzlosigkeit. Manche "Christen" vergessen eben halt, daß ihr Religionsstifter u. a. auch die Liebe gepredigt und gelebt hat. Und auf diese gepredigte Liebe sind einige Menschen sehr angewiesen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 16. März 2005 Autor Melden Share Geschrieben 16. März 2005 Lieber Peter,genau so ist es. Ich hab es selbst durchgemacht und wundere mich heute darüber, was ich damals an falschen Gedankengängen durchgemacht habe. Sie sind aus heutiger Sicht völlig überzogen und unrealistisch. Ähnliches weiss ich von anderen Ex-Depressiven. Menschen in solch einer Lage die volle Verantwortung für ihre Handlungen zu übertragen oder sie von ihnen einzufordern, ist mM. nach Beihilfe zum Mord. Lieben Gruß Erich Lieber Erich: Wer Menschen kennt, die von Depressionen bedrängt sind oder es selbst einmal erlebt hat der weiss, in welche "undurchdringliche Dunkelheit" der Mensch geraten kann. Die Sicht scheint sich zu verengen, und alles scheint in ein tiefes, auswegloses Dunkel getaucht. Egal ob die Sonne scheint oder ob es regnet- alles verdüstert diese dunkle Stimmung, alles scheint sinnlos und ohne Wert. Der Mensch in einer solchen Lage fühlt sich schon lebendig wie tot. Da in unserer heutigen Gesellschaft nicht wenige Menschen unter Depressionen leiden halte ich es für wichtig, dass man lernt, mit Depressionen und mit solchen Menschen umzugehen. Als Christen haben wir hier die konkrete Liebe um dem anderen das Gefühl zu geben, dass jemand für ihn da ist. Auch wenn zur Zeit einer depressiven Phase einen "Entfremdung" statt findet, auch wenn der Mensch in einer solchen Phase unzugänglich ist und ihn scheinbar nichts erreicht- so ist das Gefühl dass jemand "da" ist für ihn doch ein gewisser Halt. Von einer depressiven Person habe ich die Aussage gehört, dass sie sich wohl schon längst umgebracht hätte, wenn sie nicht durch das Gebet Kraft gefunden hätte, diese dunkelsten Phasen durchzustehen. Ich glaube dass es auch für uns ein wichtiger Gebetsauftrag ist, für diese Menschen zu beten. Leider trägt unsere Gesellschaft mit ihren Forderungen manchmal dazu bei, dass sich Menschen mit Behinderungen oder Menschen mit einem sensibleren Gemütsleben ausgestossen fühlen und in Depressionen hinein geraten können. Wenn der Mensch nur Wert hat, wenn er etwas "leistet", wenn er äußerlich schön ist oder jung - wenn die äußeren "Werte" zählen, dann fühlt sich der Mensch der nicht so sein kann wie die anderen noch eher ausgestossen und ausgeschlossen. Ich finde es gut und wichtig, dass der christliche Gedanke von der Würde jedes Menschen durch seine Gott- ebenbildlichkeit und das Geliebt - Sein von Gott immer neu bestärkt wird. Auch wenn der Mensch in tiefer Not und scheinbar auswegloser Situation nicht merkt, dass er getragen ist, so ist das zitierte Beispiel vom Getragénwerden in schwersten Nöten ein wunderbares Beispiel - und dass Gott uns in der tiefsten Not auch Menschen schickt, die eine wirkliche Hilfe sein können. Hoffen wir, dass wir selbst auch für andere Menschen in den Stunden einer solchen Not eine solche Hilfe, eine helfende Hand und ein Segen sein könne, die den Mut zum Leben macht. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Franciscus non papa Geschrieben 16. März 2005 Melden Share Geschrieben 16. März 2005 Aber allen Religionsromantikern und Kuschelchristen sei gesagt: Mann ist in dieser Situation auch von Gott verlassen. Er ist nicht da – unerreichbar – hilft nicht und lindert auch nicht die seelischen Schmerzen. Erst in Nachhinein wird doch deutlich, wie er geholfen hat – z.B. Typen wie Thofi oder Lissi ferngehalten und echte Helfer geschickt. Spuren im Sand ist eine Meditation, die dazu passt: Kannst du nicht einmal auf Sticheleien verzichten ? hm - hab das weniger als sticheleien aufgefasst, aber neben dem kleinen seitenhieb steckt da jedenfalls viel wahrheit drin. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lissie Geschrieben 16. März 2005 Melden Share Geschrieben 16. März 2005 Aber allen Religionsromantikern und Kuschelchristen sei gesagt: Mann ist in dieser Situation auch von Gott verlassen. Er ist nicht da – unerreichbar – hilft nicht und lindert auch nicht die seelischen Schmerzen. Erst in Nachhinein wird doch deutlich, wie er geholfen hat – z.B. Typen wie Thofi oder Lissi ferngehalten und echte Helfer geschickt. Spuren im Sand ist eine Meditation, die dazu passt: Kannst du nicht einmal auf Sticheleien verzichten ? hm - hab das weniger als sticheleien aufgefasst, aber neben dem kleinen seitenhieb steckt da jedenfalls viel wahrheit drin. Danke Franz. Thofi und ich haben sicher schon viele in den Selbstmord getrieben. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Erich Geschrieben 16. März 2005 Melden Share Geschrieben 16. März 2005 Von einer depressiven Person habe ich die Aussage gehört, dass sie sich wohl schon längst umgebracht hätte, wenn sie nicht durch das Gebet Kraft gefunden hätte, diese dunkelsten Phasen durchzustehen. Bei mir war es einfach das Vertrauen gemäß Psalm 23. Alles ist finster - kein Gott weit und breit zu sehen oder zu erahnen - und dann dennoch darauf vertrauen, dass er da ist und behütet. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Erich Geschrieben 16. März 2005 Melden Share Geschrieben 16. März 2005 Thofi und ich haben sicher schon viele in den Selbstmord getrieben Frag Dich selbst, wie Du reagieren würdest in tiefer Depression und Dir kommen zwei Aüßerungen in den Sinn. Die eine heißt: Tu es nicht - es ist eine schwere Sünde und die andere "Krankheiten und Zustände muß man sich einfach nicht antun, wenn man ein wenig Selbstachtung und gewisse Mindestansprüche ans Leben hat". Duuu bist natürlich dann weit weg und unbeteiligt - ja nee, is klar Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Squire Geschrieben 16. März 2005 Melden Share Geschrieben 16. März 2005 (bearbeitet) Die eine heißt: Tu es nicht - es ist eine schwere Sünde und die andere "Krankheiten und Zustände muß man sich einfach nicht antun, wenn man ein wenig Selbstachtung und gewisse Mindestansprüche ans Leben hat". Duuu bist natürlich dann weit weg und unbeteiligt - ja nee, is klar Beide Äußerungen sind für mich zweifelhaft. Bei der mit der Sünde könnte sich der Betroffene irgendwann veralbert fühlen und bei der andern würde ich Hintergedanken vermuten. bearbeitet 16. März 2005 von Squire Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lissie Geschrieben 16. März 2005 Melden Share Geschrieben 16. März 2005 Thofi und ich haben sicher schon viele in den Selbstmord getrieben Frag Dich selbst, wie Du reagieren würdest in tiefer Depression und Dir kommen zwei Aüßerungen in den Sinn. Die eine heißt: Tu es nicht - es ist eine schwere Sünde Wenn ich "es" tun wollen würde, wären Typen wie DU, die mir auch noch ein schlechtes Gewissen und Höllenfolter einreden wollten, das letzte, was ich bräuchte. und die andere "Krankheiten und Zustände muß man sich einfach nicht antun, wenn man ein wenig Selbstachtung und gewisse Mindestansprüche ans Leben hat". Das ist eine ganz subjektive und persönliche Entscheidung, die man niemandem aufzudrängen hat, genauso wie man niemandem aufztudrängen hat, daß Selbstmord Sünde ist. Ich begleite Menschen, die mit dem Thema zu tun haben, auf IHREM Weg und ziehe sie nicht auf meinen eigenen, um einen ideologischen Sieg davonzutragen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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