josef Geschrieben 21. März 2005 Melden Share Geschrieben 21. März 2005 Liebe Junia, Liebe Luna,danke für deine bewegende Beschreibung dessen, wie man selbst die Erkrankung "Depression" erlebt .... Ich habe einen ähnlichen Weg hinter mir .... Und eine weitere schwierige Erfahrungen war für mich die Tatsache, dass mir gerade von der kirchlichen Gemeinde am Ort mehr oder minder signalisiert wurde: Gläubigen Menschen darf keine Depression passieren. Du warst doch früher so stark. Man darf einfach nicht zeigen, dass man schwach ist. Daran ist der moderne Zeitgeist schuld: Die Mächte der Finsternis wollen den Geist-der-der-Mensch-ist, töten. Also verbreiten sie die - irrige - Theorie, Geist sei ein materielles Produkt...eine Ausscheidung des Gehirns. Dem Depressiven suggerieren sie, er sei nichts als Gehirn und wenn es kaputt geht und Medikamente nicht helfen, dann möge er sich gefälligst selbst umbringen, er sei rettungslos verloren. Eine Lüge, widerlegt von der Tatsache daß Gespräche mit einem kompetenten Therapeuten die Depression heilen können: Der Geistmensch der Therapeut ist, gibt dem Geistmenschen dessen Gehirn Depressionen erzeugt, Informationen wie der Depressive sein Gehirn wieder unter Kontrollen bringen kann. Das von Dir zurecht beanstandete Verhalten von manchen Christen kommt aus ihrer Unkenntnis der materialistischen Theorie des Daseins das viele depressive Menschen beherrscht. Christen ist die wahre Theorie von Dasein geläufig, nach der der Mensch Geist ist, der einen Leib in Besitz hat den er lenken und kontrollieren soll um in der materiellen Welt aktiv zu sein. Die Theorie vom Geist-der-der-Mensch-ist, stellt fest: Der Geistmensch weiß von der materiellen Welt nur das, was in seinem Gedächtnis an Vorstellungen über die Welt gespeichert ist, und was er aus dem Gehirn das er in Besitz hat ins Bewußtsein rufen kann.Vergleichsweise so ähnlich, wie der Internetnutzer nur das vom Internet weiß was er auf den Bilschirm bringen kann. Ist dem Geistmenschen sein Gehirn defekt, präsentiert es unzutreffende und verfälschte Vorstellungen von der Wirklichkeit in sein Bewußtsein. Der Geist-der-der-Mensch-ist, steht vor der schwierigen Aufgabe sich von seinem defekten Gehirn nicht bluffen zu lassen und sich eine trübe Weltsicht nicht vorschreiben zu lassen. Der Materialist ist überzeugt: "Das Gehirn ist alles was ich bin, folglich bin ich depressiv".Der Christ ist überzeugt: "Du bist Geist. Du bist nicht depressiv. Dein Gehirn ist nur krank - heile es".So gesehen , reden der Christ und der Materialist der an Depressionen leidet, aneinander vorbei. Der Geist-der-der-Mensch-ist, der sich klargemacht hat daß sein Gehirn defekt ist, wird 1. mittels Bewußtmachung helfender Vorstellungen verhindern daß die Gehirnkrankheit sein tägliches Leben bestimmt,2. sich nach einem kompetente Therapeuten umsehen der ihm, sei es durch Medikamente, sei es durch geistigen Zuspruch in Form einer Psychotherapie helfen kann.In keinem Falle wird der Geistmensch seinem defekten Gehirn die Kontrolle überlassen - er wird vielmehr sein Gehirn unter Kontrolle bringen. Denn: Schlecht beraten der Reiter, der sich von seinem Pferd tragen lässt wohin es will und nicht wohin er will. Gruß josef Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Junia Geschrieben 21. März 2005 Melden Share Geschrieben 21. März 2005 Liebe Junia, Liebe Luna,danke für deine bewegende Beschreibung dessen, wie man selbst die Erkrankung "Depression" erlebt .... Ich habe einen ähnlichen Weg hinter mir .... Und eine weitere schwierige Erfahrungen war für mich die Tatsache, dass mir gerade von der kirchlichen Gemeinde am Ort mehr oder minder signalisiert wurde: Gläubigen Menschen darf keine Depression passieren. Du warst doch früher so stark. Man darf einfach nicht zeigen, dass man schwach ist. Daran ist der moderne Zeitgeist schuld: Die Mächte der Finsternis wollen den Geist-der-der-Mensch-ist, töten. Also verbreiten sie die - irrige - Theorie, Geist sei ein materielles Produkt...eine Ausscheidung des Gehirns. Dem Depressiven suggerieren sie, er sei nichts als Gehirn und wenn es kaputt geht und Medikamente nicht helfen, dann möge er sich gefälligst selbst umbringen, er sei rettungslos verloren. Eine Lüge, widerlegt von der Tatsache daß Gespräche mit einem kompetenten Therapeuten die Depression heilen können: Der Geistmensch der Therapeut ist, gibt dem Geistmenschen dessen Gehirn Depressionen erzeugt, Informationen wie der Depressive sein Gehirn wieder unter Kontrollen bringen kann. Das von Dir zurecht beanstandete Verhalten von manchen Christen kommt aus ihrer Unkenntnis der materialistischen Theorie des Daseins das viele depressive Menschen beherrscht. Christen ist die wahre Theorie von Dasein geläufig, nach der der Mensch Geist ist, der einen Leib in Besitz hat den er lenken und kontrollieren soll um in der materiellen Welt aktiv zu sein. Die Theorie vom Geist-der-der-Mensch-ist, stellt fest: Der Geistmensch weiß von der materiellen Welt nur das, was in seinem Gedächtnis an Vorstellungen über die Welt gespeichert ist, und was er aus dem Gehirn das er in Besitz hat ins Bewußtsein rufen kann.Vergleichsweise so ähnlich, wie der Internetnutzer nur das vom Internet weiß was er auf den Bilschirm bringen kann. Ist dem Geistmenschen sein Gehirn defekt, präsentiert es unzutreffende und verfälschte Vorstellungen von der Wirklichkeit in sein Bewußtsein. Der Geist-der-der-Mensch-ist, steht vor der schwierigen Aufgabe sich von seinem defekten Gehirn nicht bluffen zu lassen und sich eine trübe Weltsicht nicht vorschreiben zu lassen. Der Materialist ist überzeugt: "Das Gehirn ist alles was ich bin, folglich bin ich depressiv".Der Christ ist überzeugt: "Du bist Geist. Du bist nicht depressiv. Dein Gehirn ist nur krank - heile es".So gesehen , reden der Christ und der Materialist der an Depressionen leidet, aneinander vorbei. Der Geist-der-der-Mensch-ist, der sich klargemacht hat daß sein Gehirn defekt ist, wird 1. mittels Bewußtmachung helfender Vorstellungen verhindern daß die Gehirnkrankheit sein tägliches Leben bestimmt,2. sich nach einem kompetente Therapeuten umsehen der ihm, sei es durch Medikamente, sei es durch geistigen Zuspruch in Form einer Psychotherapie helfen kann.In keinem Falle wird der Geistmensch seinem defekten Gehirn die Kontrolle überlassen - er wird vielmehr sein Gehirn unter Kontrolle bringen. Denn: Schlecht beraten der Reiter, der sich von seinem Pferd tragen lässt wohin es will und nicht wohin er will. Gruß josef Also, was du mich hier voll laberst, das kann ich nicht so stehen lassen. Es ist ein Fakt, dass bei Depressionen Botenstoffe im Gehirn fehlen (können). Darum werden Antidepressiva eingesetzt. Natürlich ist mir klar, dass die Medis allein nicht heilen, aber kombiniert mit einer guten Psychotherapie Heilung ermöglicht wird ... oder ein Weg erlernt werden kann, mit dieser Erkrankung gut umzugehen. Hast du schon mal zur Kenntnis genommen, dass die psychischen Erkrankungen prozentuell zunehmen, was die jährlichen Krankenstände betrifft? Und welche Gründe angegeben werden, warum das so ist? Es ist Fakt, dass 20% der Bevölkerung irgendwann im Leben in eine solche Erkrankung kommen, fünf Prozent davon bleibend. Und es gibt so viele Auslöser, wie es Lebenssituationen gibt. Ich habe in der Klinik kennen gelernt: Menschen, die jahrelang ihre kranken Angehörigen gepflegt haben und nie Zeit für sich selber hatten ....Frauen, die kinderlos blieben aber mit ihrem Partner nicht offen darüber reden konnten .... Leute, die nach einem Hausbau fix und fertig waren .... die einem jahrelanges Mobbing im Job ausgesetzt wurden .... die mit 45 Jahren keine Chance mehr bekommen für einen neuen Job .... die mit häufigen Todesfällen in der Familie konfrontiert waren .... und so weiter. Viele Menschen, die einfach am Ende ihrer Kraft waren. Ich habe in der Klinik Menschen kennen gelernt, die mit mir ihre schlechten Erfahrungen mit der kirchlichen Gemeinde geteilt haben .... Und ich bin einfach nicht bereit, mir deine "Ideologie" aufsetzen zu lassen. Immerhin lebe ich seit 1999 bewusst mit dieser Erkrankung - und bin durchaus fähig dazu, ein "Sprachrohr" zu sein für die Betroffenen .... mit der Bitte um Verständnis, dass "unsereins" sich nicht alles gefallen lässt, was da vom Stapel gelassen wird .... junia Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 21. März 2005 Autor Melden Share Geschrieben 21. März 2005 (bearbeitet) Und damit zurueck zum Thema. Aus eigener Erfahrung mit einer manisch-depressiven Person in der Familie: Es ist anfaenglich schwierig, die Depression als Krankheit zu verstehen. Meine natuerliche Reaktion war damals zunaechst, dem Opfer zu sagen: "Reiss Dich doch endlich mal zusammen, man kann sich doch nicht einfach so haengen lassen." Man muss Depression erstmal aus der Naehe kennenlernen, bevor man versteht, dass es sich hierbei um eine (groesstenteils heilbare) Krankheit, aus der der Patient oft nicht aus eigener Kraft rauskommt. Da in unserer Gesellschaft Gesundheit, Jugend, Tüchtigkeit und äußere "Schönheit" einen sehr hohen Wert einnehmen, wird der Mensch oft nach seiner "Arbeitsfähigkeit", seinem äußeren Ansehen beurteilt. Leider sind von oberfächlichen Urteilen auch gläubige Menschen nicht frei. Und die Scheu, sich näher mit Krankheiten / Depressionen, depressiven Menschen zu befassen ist oft groß. Wer im Evangelium liest, dass die Aussätzigen damals "vor der Stadt" und abgesondert von den Menschen lebten oder vegetierten, der muss mit Schmerz feststellen, dass auch der Aussatz der (psychischen) Krankheit bei manchen eine innere Distanz hervorruft, anstatt Nähe. Gerade im Umgang mit depressiven Menschen ist es sicher wichtig zu erkennen, dass die Aufforderung sich doch zusammen zu reissen bei einer echten Depression fehl am Platz ist. Der Mensch ist in einer depressiven Phase nicht fähig, sich zusammen reissen. Hier braucht es eine große Sensibilität, um dem anderen Halt zu sein- ihn aber nicht zu bedrängen. bearbeitet 21. März 2005 von Mariamante Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 21. März 2005 Melden Share Geschrieben 21. März 2005 Es ist ein Fakt, dass bei Depressionen Botenstoffe im Gehirn fehlen (können). Darum werden Antidepressiva eingesetzt. Es bleibt die Frage, ob das Ausbleiben der Botenstoffe Ursache oder Wirkung ist. Ich vermute auch, dass Depressionen (wenn auch genetisch sicherlich prädisponiert) durch den "Zeitgeist" zum Ausbruch gebracht und/oder gefördert werden. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Baumfaeller Geschrieben 21. März 2005 Melden Share Geschrieben 21. März 2005 Gerade im Umgang mit depressiven Menschen ist es sicher wichtig zu erkennen, dass die Aufforderung sich doch zusammen zu reissen bei einer echten Depression fehl am Platz ist. Der Mensch ist in einer depressiven Phase nicht fähig, sich zusammen reissen. Hier braucht es eine große Sensibilität, um dem anderen Halt zu sein- ihn aber nicht zu bedrängen. Mann oh Mann. Das ist einer der seltenen Faelle, in dem wir beide der gleichen Meinung sind. Da in unserer Gesellschaft Gesundheit, Jugend, Tüchtigkeit und äußere "Schönheit" einen sehr hohen Wert einnehmen, wird der Mensch oft nach seiner "Arbeitsfähigkeit", seinem äußeren Ansehen beurteilt. Leider sind von oberfächlichen Urteilen auch gläubige Menschen nicht frei. Und die Scheu, sich näher mit Krankheiten / Depressionen, depressiven Menschen zu befassen ist oft groß. Ich glaube nicht mal, dass es sich hierbei um ein Problem unserer Gesellschaft handelt. Im Gegenteil: Die Offenheit gegenueber der Behinderung und Krankheit ist m.E. sogar heutzutage groesser. Zumindest was den Umgang mit Kindern angeht: Wir haben in der Grundschule mehrere Sonderfaelle, und da stoert sich keiner dran, ganz im Gegenteil. Ich wuerde mal vermuten, dass ein Teil von Junia's Bericht ueber eine wirklich nicht sehr aufgeschlossene Gemeinde dadurch erklaert werden kann, dass es sich hierbei um Leute handelt (vielleicht eine laendliche Gegend, vielleicht viele aeltere Leute, und wahrscheinlich auch ein Festhalten an alten oder sogar ueberkommenen Vorstellungen), an denen der Fortschritt einfach vorbeigesaust ist, zumindest was die Offenheit gegenueber Krankheiten angeht. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 21. März 2005 Autor Melden Share Geschrieben 21. März 2005 (bearbeitet) Mann oh Mann. Das ist einer der seltenen Faelle, in dem wir beide der gleichen Meinung sind. Freut mich. Ich glaube nicht mal, dass es sich hierbei um ein Problem unserer Gesellschaft handelt. Im Gegenteil: Die Offenheit gegenueber der Behinderung und Krankheit ist m.E. sogar heutzutage groesser. Zumindest was den Umgang mit Kindern angeht: Wir haben in der Grundschule mehrere Sonderfaelle, und da stoert sich keiner dran, ganz im Gegenteil. Erfreulich, wenn man Behinderten gegenüber eine bessere Einstellung hat wie früher. Ich habe allerdings vor Jahren von einer Frau, deren Mann behindert und bei den Zeugen Jehovas war auch die Klage gehört, dass er ncht so gut aufgenommen wurde. Es stimmt, dass man in manchen ländlichen Gebieten hier noch etwas hinter den Berg ist. Ich weiß, dass es in manchen Gebieten 4 Generationen und mehr dauert, bis man dort aufgenommen wird in die Dorfgemeinschaft. Der Vorteil: In solchen Gebieten halten die Leute zusammen- der Nachteil: Leute die nicht integriert sind, kommen sich wie von einem fremden Planeten vor. Für Depressive kann dies abstoßend wirken. bearbeitet 21. März 2005 von Mariamante Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Stefan Geschrieben 21. März 2005 Melden Share Geschrieben 21. März 2005 Ich vermute auch, dass Depressionen (wenn auch genetisch sicherlich prädisponiert) durch den "Zeitgeist" zum Ausbruch gebracht und/oder gefördert werden. Das liegt nahe. Man möchte für die Depression eines anderen Menschen einen Grund finden, den man nachvollziehen kann. Nur sind nicht wenige Menschen aus der Perspektive eines Aussenstehenden (und oft auch aus eigener Perspektive) völlig grundlos depressiv. Es gibt für diesen Zusatdn keine Erklärung - also auch keine Rechtfertigung. Und darunter leiden die Betroffenen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 21. März 2005 Melden Share Geschrieben 21. März 2005 Und selbst, wenn man die Erklärung hat (wie es bei einer Freundin von mir war, die ich am Ende beerdigen musste), macht das die Sache oft nicht besser: Im Gegenteil. Es it eine Illusion zu glauben, dass die Depression bei genügender Aufklärung der Ursachen brav und artig verschwindet. Neben dem erspüren der Ursachen (wobei ich das Erspüren selbst für wichtiger erachte, als die zu Tage kommenden Fakten) bedürfen die umgebenden Personen auch der neuen Erkenntnis, dass man manchmal auch Dinge, Prozesse, Eigenheiten und Personen annehmen muss, wenn man sie nicht verstehen kann. Oder man wirft sie einfach weg - das ist zunächst mal einfacher, hinterlässt aber menschlich ein äußerst schales Gefühl. Zurecht. Noch schwieriger ist es, zu akzeptieren, dass es überhaupt keiner Rechtfertigung darf. Dummer(?)weise sind Menschen so angelegt, dass sie gerade dann nach einer Rechtfertigung suchen, wo es gar keine geben kann. Oder doch? Wenn ich deprimiert bin (nicht zu verwechseln mit einer handfesten Depression) und keine Rechtfertigung finde, dann hilft mir der Gedanke, dass mich Gott auch ohne eine Rechtfertigung liebt, ja, dass er alles künstliche Rechtfertigen verlachen würde. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Junia Geschrieben 21. März 2005 Melden Share Geschrieben 21. März 2005 Ich wuerde mal vermuten, dass ein Teil von Junia's Bericht ueber eine wirklich nicht sehr aufgeschlossene Gemeinde dadurch erklaert werden kann, dass es sich hierbei um Leute handelt (vielleicht eine laendliche Gegend, vielleicht viele aeltere Leute, und wahrscheinlich auch ein Festhalten an alten oder sogar ueberkommenen Vorstellungen), an denen der Fortschritt einfach vorbeigesaust ist, zumindest was die Offenheit gegenueber Krankheiten angeht. Richtig vermutet! Ich lebe in einer ländlichen Gemeinde, wo zwar jeder jeden glaubt zu kennen, aber miteinander wirklich reden ... nee ... lieber wird "über andere geredet und getuschelt", wer in der Psychiatrie war, war eben in der Klapsmühle .... und Probleme? Die hat man einfach nicht zu haben, die steckt man doch einfach weg ... mit Arbeit und Arbeit und Arbeit .... nur nicht wirklich denken, nur nicht wirklich nachdenken müssen, dass manche auch mal anders ticken als die Allgemeinheit und das eben auch Ursachen hat. Und ich wehre mich auch dagegen, den "Zeitgeist" zu bemühen und in ihm die Schuld zu sehen, dass psychische Erkrankungen zunehmen. Diese hat es immer schon gegeben. Ein König Saul in der Bibel ist genauso betroffen wie ein Vinzenz van Gogh und so manche Schriftsteller wie Georg Trakl oder Musiker wie Gustav Mahler .... Was heute anders ist, ist, dass die Krankheitsformen besser diagnotisiert werden und durch die therapeutische Unterstützung auch mehr Krankheitseinsicht erfolgt, dass sie mehr ins gesellschaftliche Bewusstsein gelangen (auch durch ein verändertes Psychiatriegesetz und regionale Wohnprojekte) .... und dass die betroffenen selbst mehr an die Öffentlichkeit gehen (können). Aber es gibt immer noch Gemeinden, die regionale Wohnprojekte boykottieren, es gibt immer noch Seelsorger, die nur "selber schuld" sagen, es gibt immer noch Menschen, welche nicht wahrhaben können, dass es jedem passieren kann. Niemand ist davor gefeit. Es passiert einfach gestrickten Leuten wie Menschen mit Doktor- und Professorentiteln. Trotzdem darf man immer noch sagen: Auch in einer manischen Phase, in einer Angststörung, in einer Psychose, was immer auch krank ist - es gibt immer auch den heilen Teil in diesem Menschen. Dieser "heiler Teil" muss entdeckt, gefördert, genutzt werden. Und genau hier glaube ich, wären die Gemeinden vor Ort in die Verantwortung zu nehmen. Dann kann das "Versteckspiel" und das "Spießrutenlaufen" von Betroffenen aufhören, wenn nicht immer nur die Defizite dieser Menschen gesehen werden. junia Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 21. März 2005 Melden Share Geschrieben 21. März 2005 Ich lebe in einer ländlichen Gemeinde, wo zwar jeder jeden glaubt zu kennen, aber miteinander wirklich reden ... nee ... lieber wird "über andere geredet und getuschelt", ... Und ich wehre mich auch dagegen, den "Zeitgeist" zu bemühen und in ihm die Schuld zu sehen, dass psychische Erkrankungen zunehmen. Tuscheln wirklich alle? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass in fast jeder beliebigen Gemeinde sich immer Leute finden, mit denen man gut reden kann. Oder könnte. Manchmal sind es nicht "die Leute", manchmal ist es auch der (frustrierte) eigene Mut oder die schon vorhandenen Dorfschubladen, in die man die Leute steckt. Das zeigt aber auch noch mal, dass es zwar nicht immer der "Zeitgeist" ist, der krank macht - dummes Geschwätz gehört eher zu den ewigen Werten. :ph34r:, aber dennoch machen soziale Einflüsse unglaublich viel aus. Oft ist es auch für die Angehörigen, die Freunde oder Ehepartner eines depressiven Menschen nicht leicht, im Dorf die richtige Mischung zwischen Offenheit, Zu-dem-Kranken-Stehen und "Leck-mich-doch!" zu finden. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
MartinO Geschrieben 21. März 2005 Melden Share Geschrieben 21. März 2005 (bearbeitet) Kindergartenkinder ab ins Bett!!! Die anderen werden ein letztes Mal gebeten, zum Thema zu posten! (Nächstes Mal wird zugesperrt) bearbeitet 21. März 2005 von MartinO Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Olli Geschrieben 21. März 2005 Melden Share Geschrieben 21. März 2005 Mal wieder ein unreflektiertes Hineinwerfen von Pseudofakten, um Stimmung zu machen. Ich will Dich nicht ganz im Regen stehen lassen und poste mal einen Artikel des Informationsdienstes Wissenschaft über die Selbstmordrate in Deutschland. Daraus: Wenn immer weniger Menschen unter Depressionen, Ängsten und Einsamkeit leiden, dann wird sich auch die Zahl der Selbstmorde verringern. Diese naheliegende Vermutung läßt sich mit den Daten der amtlichen Statistik belegen. Im alten Bundesgebiet ist die Zahl der Selbstmorde je 100.000 Einwohner (Suizidrate) von 22,2 (1978) auf 17,6 (1988) und nach den aktuellsten Angaben auf 13,6 (1998) zurückgegangen. In den neuen Bundesländern ist die Suizidrate von 24,4 (1990) auf 16,6 (1998) gesunken. Die Selbstmordhäufigkeit in Deutschland ist damit auf dem niedrigsten Stand seit den Anfängen ihrer statistischen Erfassung vor mehr als einem Jahrhundert. Die Verkehrstotenrate liegt laut verkehrsopferbilanz berlin bundesweit bei 64 / 1 millionen Einwohner. Das jetzt das restliche, unchristliche Europa uns die Quote vermiest, finde ich auch ganz schlimm Also Stimmung machen will ich sicher nicht. Aber findest du den Alkoholismus, die Drogensucht unter den Jugendlichen, den Vandalismus für "Stimmungsmache". Es tut mir leid Dir sagen zu müssen ,dass ich mir um eine Jugend die keine höheren Werte mehr hat echte Sorgen mache. Wenn ich in der Stadt Wien an Sonntagen in der frühen Morgenstunde in die Kirche ging, und dort in den U- Bahnen oder untwegs die betrunkenen Jugendlichen sah - oder ich sehe immer wieder Jugendliche im Drogenrausch- dann bestürzt mich das schon sehr. Das hat mit Stimmungsmache nichts zu tun. Statistiken allein sind da sicher nicht auschlaggebend- denn es gibt auch als Verkehrsunfälle geführte Unfälle, die in Wahrheit Selbstmorde waren. NB: Gegenüber Statistiken bin ich an sich skeptisch und verwende sie eher selten. Es gibt ja ein Buch von Walter Kramer: "Wie man mit Statistiken fälschen kann" oder so ähnlich. Und der Spruch ist ja bekannt: Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast. siehe z.B. http://www.cchr.org/children/ger/page26.htm http://www.stopsuicide.ch/5/biblio/selbstmord.pdf Hi, vielleicht wäre es mal ganz sinnvoll, sich darauf zu einigen, über was eigentlich gesprochen werden soll. Ich finde deine Heransgehensweise ehrlich gesagt schon ein bisschen ausweichend. Zunächst bringst du selber die Sache mit den Selbstmorden ins Spiel. Gut, darüber kann man gerne diskutieren. Jemand bringt Belege, dass die Zahl der Selbstmorde zurückgeht in den letzten 20 Jahren. Darauf bringst Du den Hinweis, "wie man Statistiken fälschen kann". Jetzt bleiben wir bitte mal bei dem einen Punkt, ganz konkret, ohne Ausweichen: wenn Du meinst, dass die von sylle vorgebrachten Zahlen falsch sind, belege dies bitte. Ein allgemeiner Hinweis darüber, dass man "Statistiken fälschen könne", ist noch kein Beleg. Dann merkst Du, dass da offensichtlich was in die falsche Richtung läuft (die Zahl der Selbstmorde fällt offensichtlich, was aber nicht mit deinem Weltbild zusammenpasst) - und schwupps, weichst Du aus - ah, es gibt ja noch den Alkoholismus. Prima. In dem Punkt, dass sicher bei vielen Jugendlichen eine gewisse Sinnleere zu konstatieren ist (und auch bei vielen Erwachsenen) gebe ich Dir durchaus Recht. Jedoch meine ich, dass es sinnvoll ist, bei bestimmten Themen zu bleiben, die man angeschlagen hat, und nicht auszuweichen, wenn die Faktenlage anders ist, als man vielleicht erwartet. freundliche Grüsse, Olli Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 21. März 2005 Autor Melden Share Geschrieben 21. März 2005 (bearbeitet) Olli: Eigentlich ist mir das Thema zu ernst, um daraus Streitgespräche zu machen. Ich schreibe aus sehr konkreten Erfahrungen mit depressiven Menschen. Und ich lese, dass in gewissen ländlichen Gebieten ( Stmk.) die Selbstmordrate sehr hoch ist- die Zunahme psychischer Erkrankungen, Depessionen. Muss man hier mit Zahlen und Statistiken jonglieren, um Anerkennung und Gehör zu finden? Das ist mir ein bisserl zu blöd bei diesem Thema- wo jeder einzelne depressive Mensch und jeder Selbstmörder einer zu viel ist. Ich wollte das Thema nicht in eine statistische Hin- und Herschieberei ausarten lassen- ich fand z.B. die Beiträge von Junia und auch die Linkverweise wunderbar und hilfreich. Von deinem Provo- Posting kann ich das leider nicht sagen. Vielleicht gelingt es dir ja einen produktiveren Beitrag zu bieten- z.B. wie man mit Depressionen und depressiven Menschen umgehen kann, welche Medikamente sich als hilfreich erweisen haben, ohne zu große Nebenwirkungen wie Müdigkeit, ERschlaffung des Gefühlslebens etc. mit sich zu bringen. bearbeitet 21. März 2005 von Mariamante Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
werner Geschrieben 21. März 2005 Melden Share Geschrieben 21. März 2005 (bearbeitet) Depressionen haben ja auch eine deutliche körperliche Komponente, sichtbar an vielen körperlichen Symptomen bei Depressiven. Auf dem medikamentösen Gebiet wird ausser dem Verordnen von Psychopharmaka nicht allzuviel gemacht, wenn man einmal von den recht wenigen Naturheiltherapien wie z.B. Akupunktur u.a. absieht. Aber jeder weiss, das mit Psychopharmaka nicht die Ursachen, sondern nur die Symptome angegangen werden. Bei einer Schizophrenie hat man z.B. Harn von Schizophreniekranken gesunden Menschen injiziert und sie bekamen für kurze Zeit deren Symptome. Auch soll der Indikangehalt im Stuhl von Schizophrenen erhöht sein, was mit dem Stoffwechsel zusammenhängt und selbstverständlich auch mit der Darmflora. Dem wurde aber nach meiner Kenntnis bisher nicht nachgegangen. Die Pharmahersteller haben eher Interesse ihre Mittel zu verkaufen, was sich auch auf die Forschung an den Unis auswirkt. Eine ganzheitliche Behandlung wird nicht angestrebt oder Untersuchungen darüber gemacht. bearbeitet 21. März 2005 von werner Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Olli Geschrieben 21. März 2005 Melden Share Geschrieben 21. März 2005 Olli: Eigentlich ist mir das Thema zu ernst, um daraus Streitgespräche zu machen. Ich schreibe aus sehr konkreten Erfahrungen mit depressiven Menschen. Und ich lese, dass in gewissen ländlichen Gebieten ( Stmk.) die Selbstmordrate sehr hoch ist- die Zunahme psychischer Erkrankungen, Depessionen. Muss man hier mit Zahlen und Statistiken jonglieren, um Anerkennung und Gehör zu finden? Das ist mir ein bisserl zu blöd bei diesem Thema- wo jeder einzelne depressive Mensch und jeder Selbstmörder einer zu viel ist. Ich wollte das Thema nicht in eine statistische Hin- und Herschieberei ausarten lassen- ich fand z.B. die Beiträge von Junia und auch die Linkverweise wunderbar und hilfreich. Von deinem Provo- Posting kann ich das leider nicht sagen. Vielleicht gelingt es dir ja einen produktiveren Beitrag zu bieten- z.B. wie man mit Depressionen und depressiven Menschen umgehen kann, welche Medikamente sich als hilfreich erweisen haben, ohne zu große Nebenwirkungen wie Müdigkeit, ERschlaffung des Gefühlslebens etc. mit sich zu bringen. Hallo, also: meine Frau ist psychisch krank, schon bevor ich sie kennengelernt hatte (das ist nun ziemlich genau 12 Jahre her). Ich habe sie über manch harte Wegstrecke begleitet. Ich weiss auch die Sorge, wie es ist, wenn man befürchtet, der andere könnte sich selber was antun. Ich selber neige auch zu Depressionen, bin auch selber in psychischer Behandlung. Mir ist mein Posting aber auch Ernst, mir gehts darum, die Realität so zu sehen, wie sie ist: es gibt Depressive und Selbstmörder, jeder einzelne ist einer zuviel. Einverstanden. Diese Zahl nimmt aber in den letzten 20 Jahren ab, daran habe ich persönlich keinen Zweifel. Einverstanden? Mich stört nur diese Haltung "naja, die Statistik könnte gefälscht sein". Das finde ich nach wie vor ausweichend an deiner Haltung. Nur weil ich selber depressiv bin, käme ich nicht auf die Idee, zu sagen, die Statistik könnte gefälscht sein. Es kann doch nicht so schwer sein, das zu differenzieren: - es gibt Depressive und Selbstmörder - jeder einzelne davon ist einer zuviel - die Zahl der Selbstmorde nimmt hierzulande ab Ich verstehe nicht, was der Glaube daran helfen soll, meine Frau hat des öfteren gesagt, naja, dann ist sie halt bei Jesus, wenn sie ihre Gedanken daran gehabt hat, sich das Leben zu nehmen. Zum Glück sind diese Gedanken seltener geworden. Ich selber hab zwar noch nie einen Selbstmordversuch gemacht, aber ich kenne dunkle Gedanken bei mir auch. Wenn ich provoziere, dann entspringt das meinem Streben nach Objektivität. Ich spüre bei Dir sehr viel Mitgefühl, das ist gut. Ich habe manchmal den Eindruck, an strenger Objektivität ist dir hingegen weniger gelegen. Wenn Du dein Mitgefühl mit einem klein bisschen mehr Objektivität paaren könntest, dann wärs schon ein Fortschritt (oje, jetzt merk ich gerade, dass ich anfange, gute Ratschläge zu verteilen...) Naja, den letzten Satz wollte ich schon löschen. Aber ich lass ihn mal drinstehen, weil ich nicht alles aufweichen will. freundliche Grüsse, Olli Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Olli Geschrieben 21. März 2005 Melden Share Geschrieben 21. März 2005 Depressionen haben ja auch eine deutliche körperliche Komponente, sichtbar an vielen körperlichen Symptomen bei Depressiven. Auf dem medikamentösen Gebiet wird ausser dem Verordnen von Psychopharmaka nicht allzuviel gemacht, wenn man einmal von den recht wenigen Naturheiltherapien wie z.B. Akupunktur u.a. absieht. Aber jeder weiss, das mit Psychopharmaka nicht die Ursachen, sondern nur die Symptome angegangen werden. Bei einer Schizophrenie hat man z.B. Harn von Schizophreniekranken gesunden Menschen injiziert und sie bekamen für kurze Zeit deren Symptome. Auch soll der Indikangehalt im Stuhl von Schizophrenen erhöht sein, was mit dem Stoffwechsel zusammenhängt und selbstverständlich auch mit der Darmflora. Dem wurde aber nach meiner Kenntnis bisher nicht nachgegangen. Die Pharmahersteller haben eher Interesse ihre Mittel zu verkaufen, was sich auch auf die Forschung an den Unis auswirkt. Eine ganzheitliche Behandlung wird nicht angestrebt oder Untersuchungen darüber gemacht. Hi werner, über die Ursachen von psychischen Erkrankungen weiss man im Grunde sehr wenig. Man kann gewisse Stoffwechselerscheinungen nachweisen, wobei aber ganz unklar ist, ob die Stoffwechselungleichgewichte die Krankheit hervorrufen, die sich psychisch zeigt, oder ob umgekehrt die psychischen Vorgänge diese Stoffwechselerscheinungen verursachen, oder ob eine wechselseitige Beeinflussung dieser Phänomene stattfindet. Selbst wenn man die Ursachen kennen würde, ist damit noch lange nicht gesagt, dass man tatsächlich etwas dagegen unternehmen kann. Eine Kombination von geeigneter medikamentöser Behandlung [und einer Absetzung zum rechten Zeitpunkt (wobei dieser Zeitpunkt schwierig zu bestimmen sein kann) ] und einer Psychotherapie scheint mir am sinnvollsten zu sein. Wobei meine Frau beides in Anspruch nimmt (Medikamente und Behandlung), ich jedoch glücklicherweise keine Medikamente nehmen muss. Eine ganzheitliche Behandlung - vom Wort her klingt das gut - was verstehst du konkret darunter? viele Grüsse Olli Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
werner Geschrieben 21. März 2005 Melden Share Geschrieben 21. März 2005 (bearbeitet) Depressionen haben ja auch eine deutliche körperliche Komponente, sichtbar an vielen körperlichen Symptomen bei Depressiven. Auf dem medikamentösen Gebiet wird ausser dem Verordnen von Psychopharmaka nicht allzuviel gemacht, wenn man einmal von den recht wenigen Naturheiltherapien wie z.B. Akupunktur u.a. absieht. Aber jeder weiss, das mit Psychopharmaka nicht die Ursachen, sondern nur die Symptome angegangen werden. Bei einer Schizophrenie hat man z.B. Harn von Schizophreniekranken gesunden Menschen injiziert und sie bekamen für kurze Zeit deren Symptome. Auch soll der Indikangehalt im Stuhl von Schizophrenen erhöht sein, was mit dem Stoffwechsel zusammenhängt und selbstverständlich auch mit der Darmflora. Dem wurde aber nach meiner Kenntnis bisher nicht nachgegangen. Die Pharmahersteller haben eher Interesse ihre Mittel zu verkaufen, was sich auch auf die Forschung an den Unis auswirkt. Eine ganzheitliche Behandlung wird nicht angestrebt oder Untersuchungen darüber gemacht. Hi werner, über die Ursachen von psychischen Erkrankungen weiss man im Grunde sehr wenig. Man kann gewisse Stoffwechselerscheinungen nachweisen, wobei aber ganz unklar ist, ob die Stoffwechselungleichgewichte die Krankheit hervorrufen, die sich psychisch zeigt, oder ob umgekehrt die psychischen Vorgänge diese Stoffwechselerscheinungen verursachen, oder ob eine wechselseitige Beeinflussung dieser Phänomene stattfindet. Selbst wenn man die Ursachen kennen würde, ist damit noch lange nicht gesagt, dass man tatsächlich etwas dagegen unternehmen kann. Eine Kombination von geeigneter medikamentöser Behandlung [und einer Absetzung zum rechten Zeitpunkt (wobei dieser Zeitpunkt schwierig zu bestimmen sein kann) ] und einer Psychotherapie scheint mir am sinnvollsten zu sein. Wobei meine Frau beides in Anspruch nimmt (Medikamente und Behandlung), ich jedoch glücklicherweise keine Medikamente nehmen muss. Eine ganzheitliche Behandlung - vom Wort her klingt das gut - was verstehst du konkret darunter? viele Grüsse Olli Es findet naturgemäss immer eine wechselseitige Beeinflussung statt. Ich habe ja da mal das Stichwort der Psycho-Neuro-Endokrino-Immunlogie genannt, das die Wechselwirkungen der 4 Faktoren andeutet. Dabei muss man aber wissen, dass die Immunologie auch auf den Stoffwechsel einwirkt. Stichwort: sekretorische Immunglobuline A, die in das Darmlumen und in andere Sekrete wie z.B. auch die Augenflüssigkeit abgeschieden werden. Ist aber neben Bekanntem noch vieles dabei unerforscht. Leib und Seele sind eben eng verzahnt, dass merkt doch jeder, wenn er mal krank ist. Unter ganzheitlich verstehe ich, Massnahmen zu ergreifen, die gerade den Stoffwechsel verbessern. DAmit ist nicht die Verdauung gemeint, aber z.B. sog. Ausleitungsbehandlungen wie sie u.a auch beim Fastewn statffinden können. Dazu gehört vollwertige Ernährung mit mehr Rohkost, Verbesserung der Darmflora, Akupunktur und ander naturheilkundliche Therapien, die den Körper entgiften sollen. Wer mal gefastet hat oder Faster erlebt hat, der weiss wie ein fastender Mensch ais allen Poren stinkt, 2 Meter gegen den Wind sozusagen. Nun kann und darf natürlich nicht jeder fasten, aber mildere Ausleitungen sind bei jedem möglich. Wer Ahnung hat, weiss dass im Körper selber genug Schadstoffe entstehen können bis hin zu krebserregenden Stoffen, vor allem im Darm vorwiegend. Ammoniak, der aus alkalischen Stuhl frei wird, belastet z.B. die Entgiftungsfunktion der Leber. Daher wird man durch die Ernährung und evt. noch Präbiotika oder zusätzlich auch noch Probiotika den pH- Wert sauer stellen usw. Ich konnte z.B. in Versuchen mit Darmbakterien bei Migränekranken eine Migräne auslösen, aber auch gleichzeitig wieder abstellen mit eiweissfreien Darmbakterienextrakten, die injiziert wurden, damit sie schnell wirken. bearbeitet 21. März 2005 von werner Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 22. März 2005 Autor Melden Share Geschrieben 22. März 2005 Hallo, also: meine Frau ist psychisch krank, schon bevor ich sie kennengelernt hatte (das ist nun ziemlich genau 12 Jahre her). Ich habe sie über manch harte Wegstrecke begleitet. Ich weiss auch die Sorge, wie es ist, wenn man befürchtet, der andere könnte sich selber was antun. Ich selber neige auch zu Depressionen, bin auch selber in psychischer Behandlung. Lieber Olli Gottes Segen und sehr konstruktiv, was Du jetzt schreibst. Mir ist mein Posting aber auch Ernst, mir gehts darum, die Realität so zu sehen, wie sie ist: es gibt Depressive und Selbstmörder, jeder einzelne ist einer zuviel. Einverstanden. Diese Zahl nimmt aber in den letzten 20 Jahren ab, daran habe ich persönlich keinen Zweifel. Einverstanden? Kann sein, dass die Zahl der Selbstmörder in manchen Landesteilen abnimmt. Ob das wirklich so ist, bezweifle ich sehr. Manches was wie ein "Unfall" aussieht und auch als solcher deklariert wird, ist ein Suizid. Selbstzerstörung die bei vielen zum Tod führt ist durchaus auch Selbstötung auf Raten". Wenn man diese Fälle einbezieht, sieht es schlecht mit den Statistiken aus. Statistiken vertraue ich allerdings nicht sehr - das gebe ich gerne zu. Man kann sehr viel schönen, manches nicht erfassen. Ich verstehe nicht, was der Glaube daran helfen soll, meine Frau hat des öfteren gesagt, naja, dann ist sie halt bei Jesus, wenn sie ihre Gedanken daran gehabt hat, sich das Leben zu nehmen. Zum Glück sind diese Gedanken seltener geworden. Ich selber hab zwar noch nie einen Selbstmordversuch gemacht, aber ich kenne dunkle Gedanken bei mir auch. Nun - ich ich weiß konkret von einer Person, die zu Depressionen neigt, Suizidversuche (vor ihrer besonderen Glaubensumkehr) hinter sich hat- dass sie sich schon längst das Leben genommen hätte, wenn sie nicht den Glauben hätte. "Objektivität" gepaart mit Selbsterkenntnis ist gut. Ob das nicht manchmal auch bewirkt dass wir erkennen, wie subjektiv vieles ist? Es ist doch ein Phänomen: Trotz des relativen Wohlstandes in unseren Ländern (Europa) sind die Menschen unzufrieden wie noch nie. Alkoholismus, Drogensucht, Vandalismus, Aggressionen sind stark vertreten - und ich bin dagegen dass man die Probleme unter den Tisch kehrt.... auch was Depressionen und Suizide betrifft. Im übrigen wünsche ich Dir für alle dunklen Stunden das Licht der Liebe Gottes, kompetente Hilfe und dass Du Dich ( wie Erich es in dem schönen Vergleich brachte) gerade dort getragen fühlst, wo es am schwersten ist Liebe Grüße Peter Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Junia Geschrieben 22. März 2005 Melden Share Geschrieben 22. März 2005 Olli: Eigentlich ist mir das Thema zu ernst, um daraus Streitgespräche zu machen. Ich schreibe aus sehr konkreten Erfahrungen mit depressiven Menschen. Und ich lese, dass in gewissen ländlichen Gebieten ( Stmk.) die Selbstmordrate sehr hoch ist- die Zunahme psychischer Erkrankungen, Depessionen. Muss man hier mit Zahlen und Statistiken jonglieren, um Anerkennung und Gehör zu finden? Das ist mir ein bisserl zu blöd bei diesem Thema- wo jeder einzelne depressive Mensch und jeder Selbstmörder einer zu viel ist. Ich wollte das Thema nicht in eine statistische Hin- und Herschieberei ausarten lassen- ich fand z.B. die Beiträge von Junia und auch die Linkverweise wunderbar und hilfreich. Von deinem Provo- Posting kann ich das leider nicht sagen. Vielleicht gelingt es dir ja einen produktiveren Beitrag zu bieten- z.B. wie man mit Depressionen und depressiven Menschen umgehen kann, welche Medikamente sich als hilfreich erweisen haben, ohne zu große Nebenwirkungen wie Müdigkeit, ERschlaffung des Gefühlslebens etc. mit sich zu bringen. Hallo Peter, du beschreibst die Situation in der Steiermark. Hier in Oberösterreich tut sich zwar einiges, aber es geht nur langsam - und manches hinterlässt bei mir Fragezeichen. Ich war insgesamt drei Mal in einer psychiatrischen Klinik, zwei Mal stationär, einmal Tagesklinik. Während des stationären Aufenthaltes gab es als Ziel nur die medikamentöse Einstellung, eine halbe Stunde pro Tag Morgengymastik, zwei mal wöchentlich Ergotherapie und je nach Bedarf Physiotherapie ... und einmal wöchentlich ein Stationsgespräch. Die übrige Zeit war man sich selbst überlassen. Psychotherapeutische Gespräche gab es nur für Klassenpatienten und für die, welche den Suizid versucht haben. Von allen anderen Patienten wird erwartet, dass sie sich zu Hause ihre Unterstützung holen - und da fangen dann die eigentlichen Probleme an. Ich bin jedesmal schlechter raus- als reingegangen, musste dann feststellen, dass ich das gerade verordnete Medikament nicht haben darf (da es chefarztlichpflichtig war und nicht genehmigt wurde), also noch mal ein neues Medikament ausprobieren .... In der Klinik hatte mir kein Mensch erklärt, wie ich mit meiner Angststörung umgehen lernen kann - es wurde nur lediglich gesagt, das hätte ich jetzt ca ein halbes Jahr lang und dann klingt das ab (in Wahhrheit hatte ich das drei Jahre lang - und es gibt Situationen, da kommt's wieder). Das was ich heute zum Thema weiß, ist zum Großteil aus eigenen Erfahrungen. Mir war zum Teil das Internet eine große Hilfe. Ein Jahr lang hatte ich - da ich hier keinen Seelsorger fand, der mit mir umgehen konnte - einen Mailkontakt mit einem Internetseelsorger, der auch ausgebildeter Logotherapeut war. Der war zwar sehr provozierend, aber genau das scheine ich gebraucht zu haben. Daneben fand ich dann zu pro mente und konnte dort 2,5 Jahre eine Gesprächstherapie machen. In dieser Zeit wurde ich aufgefordert, mir ein Netz von Beziehungen im konkreten Umfeld aufzubauen, was mich stützen konnte (da ja auch pro mente dem Sparzwang untersteht und nicht immer für dauernd helfen darf und kann). Den Seelsorger für mich suche ich immer noch, was nicht nur allein mit meiner mangelnden Mobilität auf Grund der Körperbehinderung zusammenhängt ... (das scheint eines der Brocken zu sein, die auch von der Kirche angegangen werden soll in der theologischen Ausbildung, scheint aber auch mit dem Priestermangel zusammenzuhängen). Ein halbes Jahr war ich auch in einer Selbsthilfegruppe, aber da wurde mir zuviel in der eigenen Suppe gerührt, ich fand es als nicht unterstützend. Wenn ich dir ein Buch empfehlen darf: Uwe Böschemeier, Worauf es ankommt, Werte als Wegweiser, PIPER Verlag GmbH München ISBN 3-492-04481-6. Böschemeyer ist Logotherapeut und besschreibt in seinem Buch "lösungsorientierte Methoden" mit Einbeziehung von Lebenswerte und Sinngebung. junia Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 22. März 2005 Autor Melden Share Geschrieben 22. März 2005 Hallo Peter, du beschreibst die Situation in der Steiermark. Hier in Oberösterreich tut sich zwar einiges, aber es geht nur langsam - und manches hinterlässt bei mir Fragezeichen. Ich war insgesamt drei Mal in einer psychiatrischen Klinik, zwei Mal stationär, einmal Tagesklinik. Während des stationären Aufenthaltes gab es als Ziel nur die medikamentöse Einstellung, eine halbe Stunde pro Tag Morgengymastik, zwei mal wöchentlich Ergotherapie und je nach Bedarf Physiotherapie ... und einmal wöchentlich ein Stationsgespräch. Die übrige Zeit war man sich selbst überlassen. Psychotherapeutische Gespräche gab es nur für Klassenpatienten und für die, welche den Suizid versucht haben. Von allen anderen Patienten wird erwartet, dass sie sich zu Hause ihre Unterstützung holen - und da fangen dann die eigentlichen Probleme an. Ich bin jedesmal schlechter raus- als reingegangen, musste dann feststellen, dass ich das gerade verordnete Medikament nicht haben darf (da es chefarztlichpflichtig war und nicht genehmigt wurde), also noch mal ein neues Medikament ausprobieren .... In der Klinik hatte mir kein Mensch erklärt, wie ich mit meiner Angststörung umgehen lernen kann - es wurde nur lediglich gesagt, das hätte ich jetzt ca ein halbes Jahr lang und dann klingt das ab (in Wahhrheit hatte ich das drei Jahre lang - und es gibt Situationen, da kommt's wieder). Das was ich heute zum Thema weiß, ist zum Großteil aus eigenen Erfahrungen. Mir war zum Teil das Internet eine große Hilfe. Ein Jahr lang hatte ich - da ich hier keinen Seelsorger fand, der mit mir umgehen konnte - einen Mailkontakt mit einem Internetseelsorger, der auch ausgebildeter Logotherapeut war. Der war zwar sehr provozierend, aber genau das scheine ich gebraucht zu haben. Daneben fand ich dann zu pro mente und konnte dort 2,5 Jahre eine Gesprächstherapie machen. In dieser Zeit wurde ich aufgefordert, mir ein Netz von Beziehungen im konkreten Umfeld aufzubauen, was mich stützen konnte (da ja auch pro mente dem Sparzwang untersteht und nicht immer für dauernd helfen darf und kann). Den Seelsorger für mich suche ich immer noch, was nicht nur allein mit meiner mangelnden Mobilität auf Grund der Körperbehinderung zusammenhängt ... (das scheint eines der Brocken zu sein, die auch von der Kirche angegangen werden soll in der theologischen Ausbildung, scheint aber auch mit dem Priestermangel zusammenzuhängen). Ein halbes Jahr war ich auch in einer Selbsthilfegruppe, aber da wurde mir zuviel in der eigenen Suppe gerührt, ich fand es als nicht unterstützend. Wenn ich dir ein Buch empfehlen darf: Uwe Böschemeier, Worauf es ankommt, Werte als Wegweiser, PIPER Verlag GmbH München ISBN 3-492-04481-6. Böschemeyer ist Logotherapeut und besschreibt in seinem Buch "lösungsorientierte Methoden" mit Einbeziehung von Lebenswerte und Sinngebung. junia Liebe Junia! Danke für deine kompetenten Stellungnahmen! Da kann ich vieles lernen- auch durch linkverweise- und vergelts Gott auch für die Buchempfehlung von Uwe Böschemeier. Wie ich sehe, kennst du auch "pro mente". Wie ich von jemand weiss, der in Klagenfurt im Rahmen von "pro mente" eine 6 wöchige Kur gemacht hat, kann das auch sehr hilfreich sein. Ein Segen ist es, wenn man kompetente Psychiater, Neurologen bzw. Psychologen hat. Dein Internetseelsorger war für Dich gut - und ich hoffe, dass sich das gut weiter entwickelt. Wenn man noch das Glück hat, ein Medikament zu finden, das die Gefühle nicht zu sehr dämpft - keine zu großen Nebenwirkungen, dann ist das schon auch wertvoll. Kennst du Zyprexa/ Citalopram? Melaril soll nicht mehr so gut sein (Nebenwirkungen). Die Aussage mit der Selbsthilfegruppe kann ich gut verstehen. Jene liebe Frau die in Klagenfurt bei pro mente war, fand es auch nicht gut bei der "Depressionsgruppe" zu sein, da sie hier negativ hinunter gezogen wurde. Sie fand das auch kontraproduktiv. Dass sich ein Mensch, der psychisch empfindsamer ist vor allem mit positiv eingestellten Menschen umgeben sollte die ihn "hinauf ziehen" halte ich auch für wichtig. Gottes Segen und innigen Dank für Deine wertvollen Beiträge herzlich Peter Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Junia Geschrieben 22. März 2005 Melden Share Geschrieben 22. März 2005 Kennst du Zyprexa/ Citalopram? Melaril soll nicht mehr so gut sein (Nebenwirkungen Hallo Peter, zu Medikamente selber kann ich nur wenig sagen. Ich weiß nur, dass es mit der neuen Chefarztpflicht ziemliche Turbulenzen gab .... ich selbst habe derzeit ein Generika ("Mirtabene" - vorher war es "Remeril"). Ohne Nebenwirkungen ist leider kein Medikament. Ich habe 15 kg zugenommen, was meine Gehfähigkeit enorm verschlechtert hat und nun ein Rollator nötig ist. Es ist schwer, abzuwägen, wie weit man die Nebenwirkungen tolerieren kann oder ab wann sie die Lebensqualität einschränken. 2001 hatte ich eine Zeit lang "Trittico" ... konnte aber nur mit Hilfe von Schlaftabletten einschlafen, und Mundhöhle/Speiseröhre waren dauerentzündet. Inzwischen kann mein Hausarzt mich besser versorgen als der Psychiater, zumindest habe ich seither keine Klinik mehr gebraucht. Ich schätze "pro mente" sehr. Auch dass sie Kultur und Kunst unter ihren Klienten fördern. Es gibt auch eine eigene Zeitung: "innenwelt" (für psychisch Erkrankte - hier schreiben kompetentes Fachpersonal und Betroffene): Bestelladresse: Redaktion Innenwelt Auhofstraße 92/6 1130 Wien per E-Mail: redaktion@innenwelt.at Und hier kannst du auch noch gucken: http://www.kompetenznetz-depression.de Lieben Gruß junia Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 22. März 2005 Autor Melden Share Geschrieben 22. März 2005 Liebe Junia! Danke für den wieder sehr wertvollen Beitrag. Die von dir genannten Medikamente sind mir noch nicht bekannt. Es gibt ja unzählige- wie Risperdal etc. Bei manchen Medikamenten wird das Schlafbedürfnis erhöht- der Mensch fühlt sich wie gelähmt (vor allem wo es auch gegen Manien oder Psychosen bzw. Schizophrenie (wie Zyprexa) verschrieben wird. Die Gewichtszunahme ist auch so ein Problem. Aber hier kann man sich ein wenig trösten: Nicht wenige haben ohne wesentliche Krankheit Gewichtsprobleme. Auf der einen Seite sollen die Medikamente ja einen Schutz bilden- aber auf der anderen Seite kann es die Gefühle auch beeinträchtigen. Hier einen guten Mittelweg zu finden braucht es oft einige Zeit. Aber ich denke, dass manche im Laufe der Zeit lernen, immer besser mit ihrer Problematik umzugehen. Pro mente haben im Rahmen ihrer "Beschäftigungs- und Heiltherapien" auch die künstlerische Komponente dabei- und da stimme ich Dir gerne zu, dass das eine gute Variante ist. Für die weiteren Hinweise innigen Dank und Gottes Segen. Herzlich Peter Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Olli Geschrieben 4. April 2005 Melden Share Geschrieben 4. April 2005 Hi also meine Frau nimmt zur Zeit Melleril - dadurch wird sie nur wenig beeinflusst, hat aber weniger Angstgefühle. Dennoch schweben bei mir auch Gedanken im Kopf herum, wie es wäre, wenn sie dies absetzen würde (wäre das besser? oder wie wird es?). Sie hat früher auch andere Medikamente genommen, u.a. auch Citalopram. Das kennen wir also auch. Ich nehm (glücklicherweise) nix. freundliche Grüsse Olli Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Junia Geschrieben 4. April 2005 Melden Share Geschrieben 4. April 2005 Hi also meine Frau nimmt zur Zeit Melleril - dadurch wird sie nur wenig beeinflusst, hat aber weniger Angstgefühle. Dennoch schweben bei mir auch Gedanken im Kopf herum, wie es wäre, wenn sie dies absetzen würde (wäre das besser? oder wie wird es?). Sie hat früher auch andere Medikamente genommen, u.a. auch Citalopram. Das kennen wir also auch. Ich nehm (glücklicherweise) nix. freundliche Grüsse Olli Bzgl. Absetzen: Das sollte nicht ohne Zustimmung des behandelnden Arztes gemacht werden. Ich habe z.B. mein Medikament zuerst nur ein halbes Jahr bewilligt bekommen (in Österreich gibt es Chefarztpflicht - und das Medikament war genehmigungspflichtig), nach der Nichtgenehmigung "musste" ich absetzen und das ging ziemlich schief (hatte drei Monate wieder alle Symptome) ... bekam nach einem halben Jahr wieder einen Rückfall .... und alles ging von vorne los. Diesmal bestand ich aber auf ein Medikament ohne Chefarztpflicht, das nehme ich nun seit etwa 1,5 Jahre. Da ich derzeit eine etwas angespannte Situation erlebe (Krebserkrankung meiner Mutter in der Endphase) ist mir selber klar: Ein Absetzen zum momentanen Zeitpunkt wäre ein großes Risiko in meinem speziellen Fall. Im Großen und Ganzen wird gesagt: Absetzen nach 6 bis 8 Monaten Symptomfreiheit .... wobei ein vorsichtiges Ausschleichen eher empfohlen ist .... Und auch das gehört gesagt: Bei einer Angststörung behebt das Medikament allein nicht die Störung, da gehört mehr dazu .... junia Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 4. April 2005 Autor Melden Share Geschrieben 4. April 2005 Hi also meine Frau nimmt zur Zeit Melleril - dadurch wird sie nur wenig beeinflusst, hat aber weniger Angstgefühle. Dennoch schweben bei mir auch Gedanken im Kopf herum, wie es wäre, wenn sie dies absetzen würde (wäre das besser? oder wie wird es?). Sie hat früher auch andere Medikamente genommen, u.a. auch Citalopram. Das kennen wir also auch. Ich nehm (glücklicherweise) nix. freundliche Grüsse Olli Lieber Olli! Melleril ist mir auch bekannt. Die Ärzte in Klagenfurt (pro mente) haben es als ein "veraltetes" Medikament bezeichnet, und auf Zyprexa hingewiesen. In Verbindung mit Citalopram wirkt das in dem Fall den ich gut kenne sehr ausgleichend. Aber es ist wirklich richtig und wichtig, dass man sich mit einem Facharzt seines Vertrauens ausspricht, und auch selbst spürt, was einem gut tut. Eine andere mir lieb Bekannte bekommt so alle 2 Wochen Depotspritzen mit Risperdal. Liebe Segensgrüße Peter Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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