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Warum so viele Depressionen, Selbstmorde?


Mariamante

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Und geradzu verrückt würde man wahrscheinlich einen Psychiater nennen der sagen würde: Sie könnten seelisch ausgeglichen sein, wenn sie mit Gott und sich selbst Frieden schließen. Ihr Kampf gegen Gott und ihre tiefe Not, sich nicht bis ins Letzte geliebt und angenommen zu fühlen macht sie krank.

Nicht verrückt, aber ideologisch verblendet. Ein Arzt soll seine Patienten heilen, nicht ihnen seine persönliche Weltanschauung aufdrängen.

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EINE Untersuchung ist hier nicht ausreichend. Dasselben rationale Manko würdest Du einem Gläubigen um die Ohren hauen, wenn er das schriebe... auch wenn die Daten natürlich nicht von der Hand zu weisen sind. Im übrigen gilt der Votrwurf der Voreingenommenheit hier genauso wie wenn wir einen religiösen Psychologen nicht anerkennen, der in Gott die Heilung sieht (mal überzogen geschrieben).

Ob eine Untersuchung ausreicht oder nicht, hängt von der Qualität der Untersuchung ab - die in diesem Fall ganz ausgezeichnet ist. Und davon hängt auch ab, inwieweit der Vorwurf der Voreingenommenheit stichhaltig ist.

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Mir ist es völlig klar, daß man, je länger man lebt, mehr Gelegenheit für Selbstmord hat. Keine Frage. Nur ist das Lebensalter bei den Zahlen, um die es hier geht, so überhaupt nicht relevant für unsere Diskussion. Es ist völlig wurscht, ob die 11000, die sich hierzulande jährlich das Leben nehmen, mit 20 oder mit 70 sterben. Es wäre relevant, wenn Du andere Aspekte hinzu ziehen würdest (etwa: den wirtschaftlichen Schaden, der sicher größer wäre, je jünger die Selbstmörder sind).

ALSO:

 

Die meisten, die den Freitod wählen, sind um die 50+. Früher wurden die Leute nicht so häufig 50+ und kamen dann auch nicht in die Lebenskrise, die dann zum Freitod führt. Von daher haben diese Leute dann keinen Suizid begangen. Was ist daran schwer zu begreifen? Noch einfacher kann ich es nicht erklären.

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Mir ist es völlig klar, daß man, je länger man lebt, mehr Gelegenheit für Selbstmord hat. Keine Frage. Nur ist das Lebensalter bei den Zahlen, um die es hier geht, so überhaupt nicht relevant für unsere Diskussion. Es ist völlig wurscht, ob die 11000, die sich hierzulande jährlich das Leben nehmen, mit 20 oder mit 70 sterben. Es wäre relevant, wenn Du andere Aspekte hinzu ziehen würdest (etwa: den wirtschaftlichen Schaden, der sicher größer wäre, je jünger die Selbstmörder sind).

ALSO:

 

Die meisten, die den Freitod wählen, sind um die 50+. Früher wurden die Leute nicht so häufig 50+ und kamen dann auch nicht in die Lebenskrise, die dann zum Freitod führt. Von daher haben diese Leute dann keinen Suizid begangen. Was ist daran schwer zu begreifen? Noch einfacher kann ich es nicht erklären.

Vielleicht kann ich es noch mit folgendem Beispiel verdeutlichen:

 

Wir finden heute sicher mehr Demenzkranke pro 100 000 Einwohnern als früher. Warum? Weil Demenz eine Erkrankung des höheren Alters ist und weil früher pro 100 000 Einwohnern viel weniger Alte waren als heute - die Lebenserwartung ist deutlich gestiegen.

 

Bedeutet das nun, daß die Lebensumstände von heute mehr Demenz auslösen? Nein, nur indirekt, denn diejenigen, die heute mit 80 Demenz bekommen, hätten sie vermutlich früher auch bekommen, wenn sie die Gelegenheit gehabt hätten, so alt zu werden.

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Und geradzu verrückt würde man wahrscheinlich einen Psychiater nennen der sagen würde: Sie könnten seelisch ausgeglichen sein, wenn sie mit Gott und sich selbst Frieden schließen. Ihr Kampf gegen Gott und ihre tiefe Not, sich nicht bis ins Letzte geliebt und angenommen zu fühlen macht sie krank.

Nicht verrückt, aber ideologisch verblendet. Ein Arzt soll seine Patienten heilen, nicht ihnen seine persönliche Weltanschauung aufdrängen.

Ja, deswegen habe ich auch so meine Probleme mit weltanschaulich gebundenen Psychotherapien.

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Die meisten, die den Freitod wählen, sind um die 50+.

 

Ich editiere das hier mal eben, und frage nicht wie alt MM ist...

bearbeitet von Bleze
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Ich bestreite nicht, dass Religion den Menschen einen Halt im Leben geben kann. Ich bestreite nur, dass dies 1. in jedem Fall eine Folge ist, und ich bestreite, 2. dass der Effekt so groß ist, wie behauptet wird.

Hi Volker,

 

1. habe ich auch nie behauptet, würde ich auch falsch finden, aber 2. ist sehr subjektiv und daher kannst Du diese Aussage gar nicht so treffen, oder?

Und: Da es einen Effekt hat, hat es natürlich positive wie negative Folgen - und dass in der Gesamtbilanz die Folgen tendenziell eher negativ als positiv sind.

Vor solchen Schlußfolgerungen würde ich mich schwer hüten, weil wir gar keine Gesamtbilanz haben können. Wir können nicht alle Länder, alle Umstände, alle Voraussetzungen einbeziehen, um eine solche zu haben.

Ich denke, aus dieser Depressionsstudie kann man noch eine Schlussfolgerung ziehen, die vielleicht relativ unerwünscht ist: Eine feste, "unerschütterliche" Weltanschauung sorgt für eine größere psychische Stabilität, ganz gleich, was der Inhalt dieser Anschauung ist.

DAS finde ich unheimlich wichtig!

 

Denn worum geht es in diesem Thread?

 

Wenn wir diesen Deinen Satz aufgreifen, uns die Realität anschauen und feststellen: die Bindung an eine feste unerschütterliche Weltanschauung nimmt stetig ab (zum einen wendet man sich von der ab, die die Kirchen bieten, zum anderen findet man schwer Ersatz), u.a. daher nehmen Depressionen zu, die psychische Stabilität nimmt auch ab.

 

Das wiederum ist kein Grund, eine feste religiöse Anschauung für alle wieder zu etablieren, weil man dann zwischen Pest ( religiöse Weltanschauung mit allen Folgen) und Cholera (zunehmende psychische Instabilität) wählt... es ist vielmehr ein Grund, entweder nach vernünftigeren weltanschaulichen Alternativen zu suchen und andere psychische Stabilisatoren (Partnerschaft, Familie) zu fördern und hoch zu halten.

 

Nur sehe ich leider beides in dieser Gesellschaft nicht, im Gegenteil: Partnerschaft, Familie und enge Bindungen werden zwar von zu ziemlich allen für sehr wichtig befunden, tatsächlich bilden bzw funktionieren sie immer schlechter, und die Gesellschaft fördert sie trotzdem nicht MEHR, im Gegenteil: Unabhängigkeit und Mobilität werden hoch gehandelt, ungeachtet der Auswikrungen auf ganz natürliche Bedürfnisse der Menschen.

 

Und die zweite Alternative - daß die Leute, die sich von der Kirche abwenden, eine umfassendere Alternative auf die Beine stellen, so isses ja auch nicht. Die, die sich bewußt abwenden, sehen es gar nicht ein, negieren teilweise noch menschliche Grundbedürfnisse nach fester Bindung, identität, Partnerschaft und Nachwuchs - kurz: nach langlebigen Werten und stabilen Größen im Leben.

 

Ehen weichen Lebensabschnittspartnerschaften, für den Beruf umzuziehen ist keine unmögliche Fordeurng, sondern normal. Auch wenn man dabei heimatliche Gefilde und Familie verläßt. Nachwuchs bleibt hinter der Erfüllung im Job, sogar hinter kurzlebigen Werten wie Konsum und Schönheit zurück.

 

(Diese Tendenzen bitte jetzt wertungsfrei sehen, ich finde auch nicht alles negativ, aber eben auch nicht wirklich alles gut).

 

Was erwarten wir also anderes als einen gleichbleibenden Anteil der Selbstmorde TROTZ vieler dazu gewonnener und lange erkämpfter Freiheiten für das Individuum?

Das hat mit den Inhalten nichts zu tun - dass Argument, dass meine Weltanschauung richtig ist, weil sie mir einen Halt im Leben gibt, ist also grundfalsch.  Auch die falscheste Weltanschauung kann einen Halt im Leben bieten, sofern sie nur fest genug geglaubt wird.

...aber ein gewichtigeres Argument als daß ICH Halt in MEINER Weltanschauung finde, gibt es doch gar nicht für MEINE Weltanschauung!

Sie muß doch in allererster Linie FÜR MICH funktionieren und in zweiter erst *richtig* oder *stimmig* sein.

Es gibt genug Leute, die können mit unstimmigen Weltanschauungen gut leben - das ist okay, solange sie andere nicht einschränken.

 

Ergo ist es auch nicht wichtiger, daß eine Weltanschuung RICHTIG ist, sondern vor allem, WAS man daraus macht.

 

Und deswegen - verzeih, wenn ich das wieder sage...:blink: - sehe ich die Aufgabe des Atheismus viel mehr in der Suche einer Alternative als in der weiteren, noch gründlicheren und noch ausgefeilteren Demontage des ohnehin hierzulande niedergehenden Christentums. Letzteres ist supergründlich und schon lange und intensiv betrieben worden - v.a. auf Deiner Seite! - und nun ist der andere Teil dran.

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Ob eine Untersuchung ausreicht oder nicht, hängt von der Qualität der Untersuchung ab - die in diesem Fall ganz ausgezeichnet ist. Und davon hängt auch ab, inwieweit der Vorwurf der Voreingenommenheit stichhaltig ist.

Mag sein... nur ist es irgendwie für eine solche Diskussion ungünstig, EINE Studie vorweisen zu können, die nur auf Englisch verfügbar ist, und seine ganze diesbezügliche Meinung NUR damit zu begründen. Es wäre besser, zum einen diese Studie in Deutsch verfügbar zu haben (haben wir ja besprochen), damit zum anderen mehr Leute nach potenziellen Hängern suchen können oder eben auch am Schluß mehr zugeben müssen: okay, das habe ich so nicht erwartet, aber es scheint wohl zu stimmen.

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Die meisten, die den Freitod wählen, sind um die 50+. Früher wurden die Leute nicht so häufig 50+ und kamen dann auch nicht in die Lebenskrise, die dann zum Freitod führt. Von daher haben diese Leute dann keinen Suizid begangen. Was ist daran schwer zu begreifen? Noch einfacher kann ich es nicht erklären.

Zum einen: belege bitte die 50+.

(Ich zweifel das nicht wirklich an, aber es wäre mal interessant zu sehen).

 

Zum anderen: was ändert sich an der Gesamtzahl der Selbstmordrate in dieser Gesellschaft, wenn die Täter älter sind?

 

Welche Relevanz hat das?

 

Im übrigen kann man wohl bald belegen, daß die relative Selbstmordrate steigt: denn die absolute Bevöllkerungszahl wird sinken.

 

Müssen wir uns um die Selbstmordrate jetzt weniger Streß machen, weil die Leute, die das tun, älter sind???

bearbeitet von Claudia
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Die meisten, die den Freitod wählen, sind um die 50+.

Wie alt war MM noch mal?

Was soll das heißen, Bleze? - Hoffentlich nicht, dass du jemandem den Selbstmord nahelegst?!?

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Die meisten, die den Freitod wählen, sind um die 50+. Früher wurden die Leute nicht so häufig 50+ und kamen dann auch nicht in die Lebenskrise, die dann zum Freitod führt. Von daher haben diese Leute dann keinen Suizid begangen. Was ist daran schwer zu begreifen? Noch einfacher kann ich es nicht erklären.

Vielleicht kann ich es noch mit folgendem Beispiel verdeutlichen:

 

Wir finden heute sicher mehr Demenzkranke pro 100 000 Einwohnern als früher. Warum? Weil Demenz eine Erkrankung des höheren Alters ist und weil früher pro 100 000 Einwohnern viel weniger Alte waren als heute - die Lebenserwartung ist deutlich gestiegen.

Hi Lissie,

 

Du gibst ein völlig nachvollziehbares Beispiel, allerdings nicht dafür, was denn nun Suizid mit dem Alter und unseren zahlen zu tun hat, sondern dafür, warum evtl heute mehr Depressionen gibt. Das hab ich aber hier auch schon geschrieben...

 

Was Frank nun mit seinem Pochen auf das Alter meint, bleibt mir weiterhin verschlossen.

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Die meisten, die den Freitod wählen, sind um die 50+.

Wie alt war MM noch mal?

Was soll das heißen, Bleze? - Hoffentlich nicht, dass du jemandem den Selbstmord nahelegst?!?

Würde ich doch nie tun, wofür hälst Du mich... 85.gif

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Wer von Gott angenommen wird, nimmt sich auch selber mehr an und hat mehr Selbstwertgefühle, also auch weniger Depressionen. Das ist vereinfacht gesagt, auch zutreffend.

Genau diese Sprüche meinte ich. Wie soll das denn ein zu Depressionen neigender Christ, der sich von Gott nicht geliebt fühlt, aufnehmen? "Mir geht es schlecht, weil Gott mich nicht annimmt. Dass Gott mich nicht annimmnt, liegt bestimmt daran, dass ich so ein schlechter Christ bin."

Hast nicht recht gelesen? Ich habe extra wegen möglicher Kritiken geschrieben, "vereinfachend gesagt". Christen können sicher auch Depressionen bekommen, immerhin haben sie auch einen Körper, der das verursachen kann und der letztlich dem Zerfall ausgeliefert ist. Auch sind Christen seelisch nicht vollkommen und können hier auch solche Deviationen haben, dass sie an Depressionen erkranken. Genau das habe ich schon jenen Christen einmal geantwortet, die meinten, dass Christen grundsätzlich von psychischen Erkrankungen verschont bleiben müssten. Das ist aber nicht der Fall.

Schon einmal etwas gehört von Psycho-Neuro-Endokrino-Immunologie? Genau da werden Zusammenhänge aufgezeigt, die auf das Immunsystem wirken, aber und das ist hier wichtiger, auch rückwirkende Verzahnungen des Immunsystems und der endokrinen Drüsen usw. auf alle diese Komponenten.

 

Trotzdem bleibt die Grundtendenz meiner Aussage richtig, man kann sie aber nicht für jeden Fall als gültig ansehen.

bearbeitet von werner
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Ich sehe das genau andersherum: Je enger ein moralisches Korsett geschnürt ist, desto mehr Menschen wird es geben, die sich als abweichend und nicht angenommen betrachten - zutreffend nach Deiner Theorie wäre es dann, dass es in einem christlich dominierten Staat mehr Depressionen geben müßte.

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Die meisten, die den Freitod wählen, sind um die 50+. Früher wurden die Leute nicht so häufig 50+ und kamen dann auch nicht in die Lebenskrise, die dann zum Freitod führt. Von daher haben diese Leute dann keinen Suizid begangen. Was ist daran schwer zu begreifen? Noch einfacher kann ich es nicht erklären.

Vielleicht kann ich es noch mit folgendem Beispiel verdeutlichen:

 

Wir finden heute sicher mehr Demenzkranke pro 100 000 Einwohnern als früher. Warum? Weil Demenz eine Erkrankung des höheren Alters ist und weil früher pro 100 000 Einwohnern viel weniger Alte waren als heute - die Lebenserwartung ist deutlich gestiegen.

Hi Lissie,

 

Du gibst ein völlig nachvollziehbares Beispiel, allerdings nicht dafür, was denn nun Suizid mit dem Alter und unseren zahlen zu tun hat, sondern dafür, warum evtl heute mehr Depressionen gibt. Das hab ich aber hier auch schon geschrieben...

 

Was Frank nun mit seinem Pochen auf das Alter meint, bleibt mir weiterhin verschlossen.

sinnlos...

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Ich sehe das genau andersherum: Je enger ein moralisches Korsett geschnürt ist, desto mehr Menschen wird es geben, die sich als abweichend und nicht angenommen betrachten - zutreffend nach Deiner Theorie wäre es dann, dass es in einem christlich dominierten Staat mehr Depressionen geben müßte.

Da ist ganz sicher was dran, deswegen gibt es ja nach langen Phasen der Einengung *endlich* viel mehr Freiheit(en) für die Leute.

 

Müßte man da nicht annehmen, daß die Depressionen sinken, die Selbstmorde, die Sinnkrisen?

 

Wenn ich mal annehme, daß der ganze lange Kampf um Selbstbestimmungsrechte auf allen möglichen Sektoren von einem Extrem der moralischen Einengung weg führen sollte - so sehe ich es jetzt ins andere Extrem laufen - was zwar kaum noch moralisch einengt, aber eben auch keinen Halt gibt. Das sind die beiden Pole, zwischen denen wir uns bewegen.

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Was Frank nun mit seinem Pochen auf das Alter meint, bleibt mir weiterhin verschlossen.

sinnlos...

Das sach ich ja die ganze Zeit...

Einen Versuch mache ich noch:

Wenn ein böser Mensch ein paar tausend Literflaschen Cola vergiftet, dann ist dein persönliches Risiko wann größer ?

 

1) Wenn du 30 Flaschen trinkst.

 

2) Wenn du 60 Flaschen trinkst

 

 

na bitte, es geht doch...

bearbeitet von Thofrock
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Müßte man da nicht annehmen, daß die Depressionen sinken, die Selbstmorde, die Sinnkrisen?

Warum sollte man? Ich denke, Depressionen und Sinnkrisen haben ihre Ursachen zu 90% in Bereichen, die sich nicht durch staatliche oder andere öffentliche Massnahmen beeinflussen lassen.

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Mir ist es völlig klar, daß man, je länger man lebt, mehr Gelegenheit für Selbstmord hat. Keine Frage. Nur ist das Lebensalter bei den Zahlen, um die es hier geht, so überhaupt nicht relevant für unsere Diskussion. Es ist völlig wurscht, ob die 11000, die sich hierzulande jährlich das Leben nehmen, mit 20 oder mit 70 sterben. Es wäre relevant, wenn Du andere Aspekte hinzu ziehen würdest (etwa: den wirtschaftlichen Schaden, der sicher größer wäre, je jünger die Selbstmörder sind).

ALSO:

 

Die meisten, die den Freitod wählen, sind um die 50+. Früher wurden die Leute nicht so häufig 50+ und kamen dann auch nicht in die Lebenskrise, die dann zum Freitod führt. Von daher haben diese Leute dann keinen Suizid begangen. Was ist daran schwer zu begreifen? Noch einfacher kann ich es nicht erklären.

Diese Altersangabe wirkt zu pauschal. In der jüngsten Zeit gab es immer wieder Berichte von jugendlichen Selbsmördern- sei es durch schulische Überforderungen oder indirekter Suicid durch Überdosis an Drogen - auch von jungen Leuten, die mit Satanismus in Berührung kamen war von Selbstmorden zu lesen. Nach diesen Berichten habe ich den Eindruck, dass es (gerade in der heutigen Zeit oder schon immer?) viele jugendliche Selbstmörder gibt.

 

Was das Thema Glaube und Depression angeht, so zeigt uns die Bibel, dass auch Propheten und tiefgläubige Menschen mit diesem Probleme zu ringen hatten. Als Beispiel im AT wären z.B Hiob, Jeremia oder Jona zu nennen. Als der Prophet z.B. enttäuscht ist, dass nicht das geschieht was er sich vorstellt, setzt er sich unter einen Ginsterstrauch und will sterben. Inwiefern Depression auch deswegen auftreten, weil der Menschen seinen Lebensvollzug und seine Zielvorstellungen zerstört sieht, wäre betrachtenswert. Dass der gläubige Mensch auch mit Depressionen anders umgehen lernt, könnte man auch an diesen Beispielen sehen.

 

Nietzsche stellte fest: Wer ein Warum zu leben hat, erträgt fast jedes Wie.

 

Der Logotherapeut Viktor Frankl schrieb darüber, dass ein Sinngehalt auch in so schweren Zeiten wie Krieg durch große äußere Dunkelheiten helfen konnte.

bearbeitet von Mariamante
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Mir ist es völlig klar, daß man, je länger man lebt, mehr Gelegenheit für Selbstmord hat. Keine Frage. Nur ist das Lebensalter bei den Zahlen, um die es hier geht, so überhaupt nicht relevant für unsere Diskussion. Es ist völlig wurscht, ob die 11000, die sich hierzulande jährlich das Leben nehmen, mit 20 oder mit 70 sterben. Es wäre relevant, wenn Du andere Aspekte hinzu ziehen würdest (etwa: den wirtschaftlichen Schaden, der sicher größer wäre, je jünger die Selbstmörder sind).

ALSO:

 

Die meisten, die den Freitod wählen, sind um die 50+. Früher wurden die Leute nicht so häufig 50+ und kamen dann auch nicht in die Lebenskrise, die dann zum Freitod führt. Von daher haben diese Leute dann keinen Suizid begangen. Was ist daran schwer zu begreifen? Noch einfacher kann ich es nicht erklären.

Diese Altersangabe wirkt zu pauschal. In der jüngsten Zeit gab es immer wieder Berichte von jugendlichen Selbsmördern- sei es durch schulische Überforderungen oder indirekter Suicid durch Überdosis an Drogen - auch von jungen Leuten, die mit Satanismus in Berührung kamen war von Selbstmorden zu lesen. Nach diesen Berichten habe ich den Eindruck, dass es (gerade in der heutigen Zeit oder schon immer?) viele jugendliche Selbstmörder gibt.

 

Was das Thema Glaube und Depression angeht, so kann uns die Bibel zeigen, dass auch Propheten und tiefgläubige Menschen mit diesem Probleme zu ringen hatten. Als Beispiel im AT wären z.B Hiob, Jeremia oder Jona zu nennen. Als der Prophet z.B. enttäuscht ist, dass nicht das geschieht was er sich vorstellt, setzt er sich unter einen Ginsterstrauch und will sterben. Inwiefern Depression auch deswegen auftreten, weil der Menschen seinen Lebensvollzug und seine Zielvorstellungen zerstört sieht, wäre sicher auch betrachtenswert.

 

Nietsche schrieb einmal: Wer ein Warum zu leben hat, erträgt fast jedes Wie. Und der Logotherapeut Viktor Frankl schrieb ja darüber, dass ein Sinngehalt auch in so schweren Zeiten wie Krieg durch große äußere Dunkelheiten helfen konnte.

Ich glaube auch, dass die Altersangabe von Clown nicht stimmt, würde aber die Ursachen für Selbstmord bei Jugendlichen anders sehen: Im allgemeinen neigen Jugendliche eher zu übertriebenen Reaktionen auf Krisenerfahrungen (Arbeitslosigkeit, Scheitern einer Beziehung u.a.) als Erwachsene.

 

Aber hat vielleicht jemand Zahlen dazu?

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nur das, was das statistische Bundesamt dazu sagt:

 

Die Suizide sanken um 40,3% von 18 711 Fällen im Jahr 1982 auf 11 163 im Jahr 2002. Dieser Trend wird auch bei der altersstandardisierten Sterbeziffer, d.h. bei Berücksichtigung der jeweiligen Altersstruktur, deutlich: So verstarben durch Suizid im Jahre 1982 noch 23 Personen je 100 000 Einwohner, während es 20 Jahre später 12 Personen je 100 000 Einwohner waren.

 

Der Anteil der männlichen Suizidopfer stieg im gleichen Zeitraum von 65,6% auf 72,6%. Das Durchschnittsalter der durch Suizid Gestorbenen hat sich zwischen 1982 und 2002 um 3 auf 54,4 Jahre erhöht, wobei 2002 die Männer mit 52,6 Jahren deutlich jünger als die Frauen (59,1 Jahre) waren.

 

quelle

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Letzteres weiß ich, und zwar deswegen, weil ich Diplom-Psychologe bin, ich habe Psychologie studiert, und dazu gehört eine fundierte Ausbildung in Statistik. Ersteres ist schlicht falsch: Statistik gehört deswegen zu einem Grundwerkzeug für Psychologen und nimmt einen breiten Raum in der Ausbldung ein, weil man damit sehr viel bessere und sehr viel mehr Erkenntnisse über Menschen gewinnen kann als über die persönlich-beschränkte Erfahrung (= anekdotische Evidenz).

 

Kennst du das Buch von Walter Kramer, wie man Statistiken fälschen kann?

M.e.haben die Menschen immer wieder veruscht, das Seelenleben besser zu verstehen. Charaktertypologien wurden z.B. entworfen. Psychanalyse - alle möglichen psychologischen Methoden wurden entworfen. Freud, Adler, Jung und viele andere gingen dabei ihre eigenen Wege.

 

Da ich den Menschen für vielschichtiger halte, als es manche Psychologen und Typologen festhalten wollen bin ich überzeugt, dass für das Verständnis des Seelebens des Menschen und auch was Depressionen betrifft das einfache Fachwissen nicht hinreicht. Hier bedarf es der Intuition, der Sensibilität und eines tiefen Erfassens des Anderen. Gerade Menschen die selbst tiefste Nöte durchlitten haben sind hier verständnis- präedestiniert. Was das Verstehen des anderen in seinen seelischen Nöten und Tiefen betrifft kann die Intuition und Einfühlung m.E. viel mehr "verstehen" als statistische Faktoren. Jeder Mensch ist einmalig. Und gerade die Psychologie gerät immer wieder in die Gefahr, Typen zu sondieren, zu schubladisieren und so am wesentlichen Verständnis des Menschen und an seiner Einzigartigkeit vorbei zu gehen.

 

Klar: Weil Du Vernunft und widersprechende Tatsachen nicht zur Kenntnis nimmst. Vernunft und Tatsachen ziehen gegenüber einer starken Voreingenommenheit immer den Kürzeren. Oder, um nochmal Nietzsche zu zitieren: Die Überzeugung ist ein schlimmerer Feind der Wahrheit als die Lüge.

 

Für die rein rationalistische Logik ist das Paradoxon ein Horror. Ist es die Angst, die sich davor scheut zu erkennen, dass es auch Weisheit über die rationale Logik hinaus gibt?

 

 

Das ist eine kühne Behauptung. Und wenn man mit Logik nicht an Gott hernkommt, dann ist Dein Gott ein Gott der Unlogik und der Konfusion, der Irrtümer und der Falschheiten, denn aus Widersprüchlichem folgt beliebiges und aus Beliebigem folgt Falsches. Wenn man Gott nur "begreifen" kann, wenn man die Logik "über Bord wirft", dann kann man Gott überhaupt nicht begreifen, und alles Gerede von ihm ist eitles Geschwätz, nichtssagend und leer.

 

Gott ist nicht "unlogisch" sondern ist die Liebe.Und die Liebe geht über die rationale Logik hinaus. Gottes Gedanken reichen eben über unsere Gedanken hinaus. Und die Versuche, Gott mit unserem menschlichen Verstand und unserer Logik zu "begreifen" sind deswegen zum Scheitern verurteilt, weil Gottes Geist eben über unser begrenzendes Denken hinaus reich. Wenn man sich in jene Logik festgefahren hat dann sagt man natürlich: Es gibt und kann nichts über diese Logik hinaus geben- und wenn es etwas gäbe, dann wre das Falsch, beliebig und unlogisch. Aber das ist eben wieder ein Gedankenkonstrukt- und man verfängt sich hier n den Schlingen der Ratio.

 

Dass man den Heiligen Geist braucht, um Gottes Gedanken zu "erahnen" wurde sicher schon oft erörtert.

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