karolin Geschrieben 28. März 2005 Melden Share Geschrieben 28. März 2005 (bearbeitet) Ein frohes und gesegnetes Osterfest zusammen, eben bin ich in der arena wieder am Rande auf ein Thema gestoßen, daß ich hier schon vor längerem diskutiert haben wollte. Was genau versteht ihr unter Demut? Wegen der Verwandtschaft zu demütigen, oder auch den oft entstehenden Verbindungen zu 'sich ergeben' sich unterwerfen' 'alles mit sich machen lassen' zählt dieses Wort oftmals nicht gerade zu denen, die begeistert aufgenommen werden. Benutzt ihr das Wort selbst, wenn ja, in welchem Kontext, oder ist es eher eines, was höchstens in der persönlichen 'Glaubensprivatsphäre' zu suchen hat, in der Öffentlichkeit höchstens noch in Zusammenhang mit Orden? Grüße bearbeitet 28. März 2005 von karolin Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
jik Geschrieben 28. März 2005 Melden Share Geschrieben 28. März 2005 Liebe Karolin, das Zweischneidige an dieser „Wortgruppe“ liegt wohl in der Gegenüberstellung von göttlicher (All-)Macht und menschlicher Macht, die beschränkt ist und mißbraucht werden kann. Ich denke, mit der Formulierung „persönliche Glaubensprivatsphäre“ lieferst Du das Stichwort: In der „Glaubensprivatsphäre“ sind diese Begriffe erst mal „entschärft“: Demut, Selbsterniedrigung oder Hingabe gegenüber Gott ist zunächst gefeit vor Mißbrauch, Betrug oder Manipulation. In dem Moment wo diese Glaubenssphäre keine rein individualistische Privatangelegenheit mehr ist sondern um ihren sozialen Kontext erweitert wird, sieht das schon anders aus. Was in der persönlichen Gottesbeziehung unbegrenzt ist, erfährt in der Beziehung zwischen Menschen Grenzen, die in der eigenen Person und dem Gegenüber liegen. Das Mißachten dieser Grenzen, die vollständige Übertragung der Qualitäten der Gottesbeziehung auf menschliche Beziehungen, steht vermutlich in einer engen Wechselbeziehung zur völligen Verweigerung dieser Qualitäten: Ein Mensch, der seine eigenen Grenzen und die des anderen mißachtet, liefert sich aus, und befördert mit dem Guten, was er dem anderen uneingeschränkt hingibt, womöglich im Endeffekt nur Schlechtes. Dadurch, dass er sich ausliefert, beraubt sich dieser Mensch aber auch der Möglichkeit, seine Hingabe zurückzunehmen, weil er sich nämlich abhängig macht. Er verliert damit seinen freien Willen und büßt schließlich sogar sein Urteilsvermögen ein: er kann es sich nicht mehr leisten, die Effekte seines Handelns als schlecht zu erkennen, weil er nicht mehr die Möglichkeit hat, sein Handeln einzustellen. Der radikale Umkehrschluß zu diesem Szenario läuft aber auf dasselbe hinaus: die Verweigerung von Demut, Hingabe, Gehorsam innerhalb der eigenen Grenzen, die Angst, sich mit jeder noch so kleinen Form der Selbstlosigkeit zu verlieren und auszuliefern, führt wiederum zu einem Mangel, der dann mit gewaltsamer Aneignung ausgeglichen wird. Und damit entstehen dann auf unterschiedlichem Wege jeweils ähnliche Bedingungen, die die Achtung von Grenzen sehr schwer machen. Aber der Begriff „Grenze“ gefällt mir in dem Zusammenhang nicht besonders. Das Problem liegt wahrscheinlich eher darin, dass diese „Beziehungswelten“ parallel konstruiert werden, dass die Beziehung zu anderen Menschen neben die persönliche Gottesbeziehung gestellt wird anstatt in sie einbezogen zu werden. Das klingt allerdings (mal wieder) trivialer als es ist. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
queprosame Geschrieben 28. März 2005 Melden Share Geschrieben 28. März 2005 Ein frohes und gesegnetes Osterfest zusammen, eben bin ich in der arena wieder am Rande auf ein Thema gestoßen, daß ich hier schon vor längerem diskutiert haben wollte. Was genau versteht ihr unter Demut? Wegen der Verwandtschaft zu demütigen, oder auch den oft entstehenden Verbindungen zu 'sich ergeben' sich unterwerfen' 'alles mit sich machen lassen' zählt dieses Wort oftmals nicht gerade zu denen, die begeistert aufgenommen werden. Benutzt ihr das Wort selbst, wenn ja, in welchem Kontext, oder ist es eher eines, was höchstens in der persönlichen 'Glaubensprivatsphäre' zu suchen hat, in der Öffentlichkeit höchstens noch in Zusammenhang mit Orden? Grüße Demut kenne ich als ein Absehen von sich selbst, was ein Hinwenden zum Anderen impliziert. Es steckt auch das Wort -mut darin, vielleicht der Mut sich selbst zu erkennen und sich anzunehmen wie man nun mal ist? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
barbarosina Geschrieben 28. März 2005 Melden Share Geschrieben 28. März 2005 Ein frohes und gesegnetes Osterfest zusammen, eben bin ich in der arena wieder am Rande auf ein Thema gestoßen, daß ich hier schon vor längerem diskutiert haben wollte. Was genau versteht ihr unter Demut? Wegen der Verwandtschaft zu demütigen, oder auch den oft entstehenden Verbindungen zu 'sich ergeben' sich unterwerfen' 'alles mit sich machen lassen' zählt dieses Wort oftmals nicht gerade zu denen, die begeistert aufgenommen werden. Benutzt ihr das Wort selbst, wenn ja, in welchem Kontext, oder ist es eher eines, was höchstens in der persönlichen 'Glaubensprivatsphäre' zu suchen hat, in der Öffentlichkeit höchstens noch in Zusammenhang mit Orden? Grüße Demut kenne ich als ein Absehen von sich selbst, was ein Hinwenden zum Anderen impliziert. Es steckt auch das Wort -mut darin, vielleicht der Mut sich selbst zu erkennen und sich anzunehmen wie man nun mal ist? Das Thema läuft doch bereits unter "Fragen u. Antworten"! Frohe Ostern auch für Dich. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
WeisserRabe Geschrieben 28. März 2005 Melden Share Geschrieben 28. März 2005 (bearbeitet) Was genau versteht ihr unter Demut? Nun ich selbst war zeuge wie heute auch mit Hilfe von Online-Lexika gewisse begriffe verbogen und umgeändert werden. Um dergleichen hier in Sachen Demut vorzubeugen gleich ein eindeutige überlieferte Bedeutung unserer Vorväter. In der Gothischen Kathedralen wurde demut als folgende Allegorie dargestellt. -Auf der einen Seite die Frau mit der Taube auf der Hand als die Demut. -Gegenüber zugeordend der Mann der vom Pferd stürzt als Symbol der Hochmut! Nun schliesst daraus selbst.....wichtig ist Demut allemal!!!! ER IST WAHRHAFTIG AUFERSTANDEN !!! bearbeitet 28. März 2005 von WeisserRabe Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
queprosame Geschrieben 28. März 2005 Melden Share Geschrieben 28. März 2005 Was genau versteht ihr unter Demut? Nun ich selbst war zeuge wie heute auch mit Hilfe von Online-Lexika gewisse begriffe verbogen und umgeändert werden. Um dergleichen hier in Sachen Demut vorzubeugen gleich ein eindeutige überlieferte Bedeutung unserer Vorväter. In der Gothischen Kathedralen wurde demut als folgende Allegorie dargestellt. -Auf der einen Seite die Frau mit der Taube auf der Hand als die Demut. -Gegenüber zugeordend der Mann der vom Pferd stürzt als Symbol der Hochmut! Nun schliesst daraus selbst.....wichtig ist Demut allemal!!!! ER IST WAHRHAFTIG AUFERSTANDEN !!! Hmmm; leuchtet mir nicht so ein; unsere Vorväter dachten auch die Sonne drehe sich um die Erde; ein bisschen aktueller darfs dann schon sein. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
karolin Geschrieben 29. März 2005 Autor Melden Share Geschrieben 29. März 2005 Was genau versteht ihr unter Demut? Nun ich selbst war zeuge wie heute auch mit Hilfe von Online-Lexika gewisse begriffe verbogen und umgeändert werden. Um dergleichen hier in Sachen Demut vorzubeugen gleich ein eindeutige überlieferte Bedeutung unserer Vorväter. In der Gothischen Kathedralen wurde demut als folgende Allegorie dargestellt. -Auf der einen Seite die Frau mit der Taube auf der Hand als die Demut. -Gegenüber zugeordend der Mann der vom Pferd stürzt als Symbol der Hochmut! Nun schliesst daraus selbst.....wichtig ist Demut allemal!!!! ER IST WAHRHAFTIG AUFERSTANDEN !!! Hmmm; leuchtet mir nicht so ein; unsere Vorväter dachten auch die Sonne drehe sich um die Erde; ein bisschen aktueller darfs dann schon sein. Frau mit Taube? Ich würde das eher mit Frieden in Verbindung bringen. Daß sie nicht auf einem Pferd sitzt eher mit Bescheidenheit. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Elima Geschrieben 29. März 2005 Melden Share Geschrieben 29. März 2005 Daß sie nicht auf einem Pferd sitzt eher mit Bescheidenheit. Bescheidenheit und Demut haben m.E. einen Aspekt gemeinsam, nämlich dass ich mich selbst nicht für so furchtbar wichtig halte. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Erich Geschrieben 29. März 2005 Melden Share Geschrieben 29. März 2005 Hey Leute, ich wollte Euch nur mitteilen, dass ich heute unheimlich demütig bin. Toll, gelle. Nun lobt mich deshalb mal tüchtig und nehmt mich zum Vorbild Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
queprosame Geschrieben 29. März 2005 Melden Share Geschrieben 29. März 2005 Hey Leute,ich wollte Euch nur mitteilen, dass ich heute unheimlich demütig bin. Toll, gelle. Nun lobt mich deshalb mal tüchtig und nehmt mich zum Vorbild Erich, das ist wie mit den Quantengeschichten: sobald man hinschaut ist es schon nicht mehr da also, sobald du sagt du seist demütig, bist dus nicht ich lob dich aber trotzdem Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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