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Wort-wörtlich


Franciscus non papa

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Zu dieser Frage gehört auch noch das Faktum der angeblichen Authentizität der Vulgata. Dadurch, dass nicht auf den griechischen Orginaltext zurückgegriffen wird, sondern der Vatikan die Vulgata als Quelle favorisiert, kommen nochmals ziemliche Ungenauigkeiten ja ungewollte Verfälschungen heraus. Es gibt dazu ein ausgezeichnetes Buch :

Josef Dirnbeck, Albert von Gansewinkel: Was Jesus nicht wollte; Edition Va Bene, Klosterneuburg 1997.

Ja, wer vertritt denn heute das "Faktum [sic!] der angeblichen Authentizität der Vulgata"? So weit ich weiß, hat doch das 2. Vaticanum und ausführlich die Päpst. Bibelkommission in ihrer großen Erklärung zur Schriftauslegung Wichtigkeit der Arbeit an den Urtexten betont.

Die Authentizität der Vulgata hat das Trienter Konzil festgestellt, wobei offenbar heute niemand mehr etwas davon wissen will (ich kenne auch nicht den genauen Wortlaut dieses Beschlusses, habe keinen Denzinger daheim).

Heute ist es doch bei den allermeisten Exegeten so, daß nur der griech. bzw. hebr. Text (wie wollen doch das AT nicht vergessen!) hinzugezogen wird und nicht einmal ergänzend die Vulgata. Auch hätte der Vatikan wohl kaum die Nova Vulgata angefertigt, wenn er die (alte) Vulgata für verbindlich gehalten hätte, wobei übrigens die Nova Vulgata v.a. für liturgische Zwecke (lateinische Messen etc.) angefertigt wurde und nicht für Exegeten und Dogmatiker.

Einen Einfluß der lateinischen Übersetzung der Hl. Schrift sehe ich eigentlich nur noch in der sog. Neuscholastik.

Auch die angeführten Beispiele belegen bloß Sinnabweichungen in der lat. Übersetzung, aber nicht deren heutige Relevanz.

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Zu dieser Frage gehört auch noch das Faktum der angeblichen Authentizität der Vulgata. Dadurch, dass nicht auf den griechischen Orginaltext zurückgegriffen wird, sondern der Vatikan die Vulgata als Quelle favorisiert, kommen nochmals ziemliche Ungenauigkeiten ja ungewollte Verfälschungen heraus. Es gibt dazu ein ausgezeichnetes Buch :

Josef Dirnbeck, Albert von Gansewinkel: Was Jesus nicht wollte; Edition Va Bene, Klosterneuburg 1997.

Ja, wer vertritt denn heute das "Faktum [sic!] der angeblichen Authentizität der Vulgata"? So weit ich weiß, hat doch das 2. Vaticanum und ausführlich die Päpst. Bibelkommission in ihrer großen Erklärung zur Schriftauslegung Wichtigkeit der Arbeit an den Urtexten betont.

Die Authentizität der Vulgata hat das Trienter Konzil festgestellt, wobei offenbar heute niemand mehr etwas davon wissen will (ich kenne auch nicht den genauen Wortlaut dieses Beschlusses, habe keinen Denzinger daheim).

Heute ist es doch bei den allermeisten Exegeten so, daß nur der griech. bzw. hebr. Text (wie wollen doch das AT nicht vergessen!) hinzugezogen wird und nicht einmal ergänzend die Vulgata. Auch hätte der Vatikan wohl kaum die Nova Vulgata angefertigt, wenn er die (alte) Vulgata für verbindlich gehalten hätte, wobei übrigens die Nova Vulgata v.a. für liturgische Zwecke (lateinische Messen etc.) angefertigt wurde und nicht für Exegeten und Dogmatiker.

Einen Einfluß der lateinischen Übersetzung der Hl. Schrift sehe ich eigentlich nur noch in der sog. Neuscholastik.

Auch die angeführten Beispiele belegen bloß Sinnabweichungen in der lat. Übersetzung, aber nicht deren heutige Relevanz.

2002 hat die Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung die Instruktion "Liturgiam authenticam" veröffentlicht.

 

Ihr Inhalt hat die Arbeitsgemeinschaft der Assistentinnen und Assistenten an bibelwissenschaftlichen Instituten in Österreich (ArgeAss) zu einer Stellungnahme veranlasst der ich filgendes Zitat entnehme:

 

....In Nr. 37 wird gesagt, dass die Nova Vulgata die verbindliche Ausgabe des kanonischen Textes ist. (4) Daraus folgt für LA 37, dass die Manuskripttradition, die der Nova Vulgata zu Grunde liegt, für alle Bibelübersetzungen befolgt werden muss....

 

...In Nr. 33 wird die lateinische Übersetzung als „editio typica" bezeichnet. Diese Bezeichnung als editio typica wird in LA 37, 41 und 43 interpretiert als eine Edition, der die besondere Autorität zukommt, als Referenzpunkt und Grundlage für andere Bibelübersetzungen zu gelten. Die Begründung für diese Normen wird in Nr. 30 mit einem Autoritätsargument gegeben: „Die Kirche selbst muss, wie schon zu anderen Zeiten in der Geschichte geschehen, frei über das jeweilige Sprachsystem entscheiden, das ihrer doktrinellen Mission am meisten dient, und sollte nicht äußerlichen linguistischen Gesetzen unterworfen werden, die dieser Mission abträglich sind."

 

Der gesamte Text der Stellungnahme ist hier zu finden:http://theol.uibk.ac.at/itl/471.html#h3

bearbeitet von wolfgang E.
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