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Der Papst ist tot


Monika

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+++ Zentraler Trauergottesdienst am Mittwoch in Berlin +++

 

[23:39] Der zentrale Trauergottesdienst für Papst Johannes Paul II. findet am Mittwoch um 11.00 Uhr in Berlin statt, und zwar in der Johannes-Basilika. Das teilte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann mit

 

 

(Quelle: http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,349126,00.html )

bearbeitet von Moni
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Der Papst ist von uns gegangen. Johannes Paul II. ist so gestorben, wie er gelebt und gewirkt hat; geistig wach fast bis zuletzt, voller Hingabe an seinen Dienst und ergeben in den Willen Gottes. Er hat weltweit die frohe Botschaft verkündet: "Öffnet, reißt die Tore weit auf für Christus", zu allen Christen und Religionen, zu allen Menschen, besonders zu den Armen. Seine Entschiedenheit hat viele Mauern zum Einsturz gebracht, unter anderen gewiss auch den Eisernen Vorhang. Seine Unbeirrbarkeit im Glauben hat auch in die schwierigsten Situationen viel Hoffnung gebracht. Ein mutiger Zeuge des Evangeliums, ein Großer der Weltgeschichte und ein bleibendes Vorbild nicht nur für die katholischen Christen, ist von uns gegangen. Die Welt ist ärmer geworden. Es bleiben Trauer, Dankbarkeit und Treue zu seinem Vermächtnis.

 

Mainz, 02. April 2005

 

Karl Kardinal Lehmann

Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz

 

 

(Quelle: http://www.dbk.de)

bearbeitet von ramhol
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Dank und Bitte

 

Alles was uns bewegt, tragen wir vor Gott, den Herrn über Leben und Tod.

So beten wir voll Vertrauen:

Gott, unser Vater,

wir bitten dich für deinen Diener, Papst Johannes Paul II., der uns zu dir vorausgegangen ist.

Auch wenn wir von Trauer erfüllt sind, so danken wir dir für sein unermüdliches Wirken zum Wohle der Kirche, der Welt und der Menschen.

Gott, wir danken dir.

Für die Jahre, in denen Papst Johannes Paul II. keine Mühen gescheut hat, die Schwestern und Brüder auf der ganzen Welt zu stärken.

Gott, wir danken dir.

Für seine Offenheit und Freundlichkeit in den vielen Begegnungen mit jungen Menschen.

Gott, wir danken dir

Für sein unerschrockenes Bemühen um Frieden und Gerechtigkeit unter den Völkern und Menschen dieser Erde.

Gott, wir danken dir

Für seine Worte, durch die er die Menschen aufgerichtet, gestärkt und getröstet hat.

Gott, wir danken dir.

Für die Botschaft, die er als kranker und alter Mensch der Welt hinterlassen hat.

Gott, wir danken dir.

 

Gott unser Vater, erwirke deinem Diener, unserem verstorbenen Papst Johannes Paul II., den Lohn für die Mühen seines Dienstes

und schenke uns allen deine Gnade und dein Erbarmen.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

(Quelle: http://www.dbk.de)

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Hey, gar nicht beachtet.

 

Heute ist doch Herz-Maria Tag. Ein wunderschönes Zeiches vom Himmel für den Papst der sich so sehr der Mutter Gottes verschrieben hat.

Wegen der Zeitverschiebung fand hier die Abendmesse 2 Stunden nach seinem Tod statt. Es war sehr eindrücklich. Der Priester erklärte, der 2.Ostersonntag sei von JP2 zum Sonntag des göttlichen Erbarmens erklärt worden (divine mercy) - und da Sonntage nach kirchlicher Regel Samstagabend nach Sonnenuntergang beginnen, ist er also an Tag des göttlichen Erbarmens heimgegangen.

 

Möge er in Frieden ruhen und sein wacher Geist in unserer Kirche weiterleben.

Grüße,

bearbeitet von Chueni
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Hi... ich bin zwar kein gläubiger, aber der Papst war ein großartiger Mensch! Und wenn uns Gott mit seiner Existens etwas mitteilen will, dann ist das wohl, das man nie den Kopf in den Sand stecken soll. Er wurde beschossen und leidette unter unzähligen Krankheiten, aber er hat sich in seiner Aufgabe nie durch diese Sachen beeinflussen lassen. Nein er hat weiter gemacht.... bis zu seinem Ende! Und die ganze Welt hat dabei zugesehen und sollte daraus lernen! Er ist eine bemerkenswerte Person und man sollte sich ein Beispiel an ihm nehmen! Und er hat die Kirche sehr an die Gesellschaft gebracht! In dieser modernen Welt hat er es vollbracht das Wort Gottes in die Welt zu transportiernen! In einer Zeit wo meiner Meinung nach der Glaube an Gott ziehmlich sinnlos ist und uns eigentlich bewusst geworden ist was Religion eigentlich bedeutet! Aber dieser eine Mensch hat trotz der Aufklärung und allem anderen es geschafft, etwas zu sagen und man hat ihm trotzdem zugehört! Ich finde, trotzdem ich nicht an Gott glaube, dass er ein sehr guter Mensch war! Er hat seinen Mann gestanden in dieser irren Zeit und an die Menschlichkeit appelliert! Und er hat seine Arbeit sehr gut gemacht! Leider haben ihm zu wenige zugehört! Möge er in frieden ruhen... und wer weiß, vielleicht ist er ja jetzt wirklich bei Gott und den Engeln... wenn dann hat ER es auf jeden Fall verdient! In diesem Sinne mein Beileid an die Kirche... ihr habt eine große Persönlichkeit verlohren! Möge sein Nachfolger weise gewählt sein, denn der Weg den der Papst gegangen ist, sollte weiter beschritten werden! Es ist glaub ich der richtige Weg!

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Hut ab vor so einem Menschen !!!

Er hat viel bewegt und getan !!!!

WE WILL PRAY FOR HIM !!!!!!!!!!!

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Mich hat der Tod des Papstes sehr berührt. In den letzten Wochen habe ich mich intensiv mit dem Thema Papst und Vatikan beschäftigt, ich habe erkannt, was der Papst alles für die Welt getan hat und wie kräftig er war.

Ich empfinde ihn als ungeheuer stark und ich glaube, dass der Weg in den Himmel so eine Art Lebensziel von ihm war, da er ja sehr, sehr gläubig war und sein Leben geschätzt hat als Geschenk Gottes.

Ich kann mir wirklich vorstellen ,dass er im Sterben keine Angst hatte und sich vielleicht wirklich gefreut hat, ins Himmelreich zu gelangen. Doch ich kann mich, auch wenn er uns dazu aufgerufen hat, nicht frooh fühlen, da so viel Trauer in mir steckt.

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Bericht: Ich habe den aufgebahrten Papst gesehen

 

 

 

 

 

Erstaunlich einfach, in den Vatikan hineinzukommen - viel einfacher als zu Lebzeiten des Papstes. Damals kam man oft auch mit einem Radio-Vatikan-Ausweis, der so genannten "Tessera", nicht weit. Heute dagegen winkten mich die Schweizer Gardisten und die italienischen "Vigili" (Polizisten) einfach so durch. Mein Ziel: die Sala Clementina, wo der tote Papst aufgebahrt liegt.

Am Anna-Tor, dem im Alltag wichtigsten Vatikan-Zugang, weil man dort am schnellsten im Vatikan-Supermarkt oder im Gesundheitszentrum ist, eine lange Schlange - aber diese Leute wollen nicht zum toten Johannes Paul, sondern noch eine Ausgabe des "Sterbe"-Osservatore ergattern, also der Vatikanzeitung mit dem schwarzen Rand und der Todesanzeige auf dem Titel. Im Apostolischen Palast - dort, wo der Papst wohnte - stauen sich dann aber schwarz oder grau gekleidete Besucher vor den zwei Aufzügen, die hoch zu den "Loggien" führen. Ich nehme also eine steile, dunkle Treppe, auf der mein Handy "Kein Netz" anzeigt.

Es ist schwül-warm - als ich oben in eine im 18. oder 19. Jahrhundert im pompejanischen Stil ausgemalte Loggia trete, einen langen Gang, bin ich ganz außer Atem. Überall Schweizergardisten, aber ernst, nicht ganz so wachsam wie sonst, die Pike aufgepflanzt. Am Ende des Ganges sehe ich viele Italiener in Schwarz, einige Kardinäle und Bischöfe - und, durch zwei weit offenstehende Türen, den Papst. Den verstorbenen Papst.

Ehrlich gesagt: Es ist ein schockierendes Bild. Es sieht "in echt" viel schlimmer als als im Fernsehen, das ihn gnädigerweise immer nur aus zwei Perspektiven zeigt. Von der Seite springt sein Kinn stark hervor; das Gesicht ist blaß, abgekämpft, der Mund wie schmerzverzerrt; der Kopf wirkt fast eingeschrumpft unter der großen Mitra. Die Starre dieses Menschen, den wir alle immer, auch noch vor ein paar Tagen, so aktiv und rege gesehen haben, ist erschreckend. Früher zitterte alles an ihm, wegen Parkinson. Wo das Zittern war, ist jetzt nur noch Starre.

Der Papst wirkt stark gealtert - vielleicht war sein quälend langes Sterben gar nicht so leicht, wie Vatikan-Statements suggerieren.

Ich stelle mich, rechts, in eine kleine Schlange von Wartenden - darunter auch einige polnische Priester, erstaunlich viele italienische Familien im Sonntagsstaat, Frauen, die sich zuflüstern: "Hinknien! Und dann ein Kreuzzeichen!" Manchmal klingelt verstohlen ein Handy. Aus der "Sala Clementina", in der Johannes Paul aufgebahrt liegt, dringt das betörende Gemurmel von Rosenkranz, Psalmen, Evangelien. Alles auf italienisch.

Dann darf unsere Schlange die "Sala" vom Fußende her betreten, genau dem aufgebahrten Johannes Paul gegenüber. Oben Renaissance-Fresken, viel Licht, das durch die Fenster hereinströmt; Kardinäle, Bischöfe, Priester, viele Gardisten oder Sicherheitsbeamte in Zivil mit ihren Familien. Die Atmosphäre ist ernst, aber doch geschäftig, nicht verkrampft. Links und rechts vom Papst knien Beter, darunter ein afrikanischer Kardinal und die drei polnischen Schwestern, die Johannes Paul jahrzehntelang den Haushalt geführt haben. Links, auf einem kleinen Podest, surrt eine Kamera des Vatikan-Fernsehens.

Einzeln tritt aus unserer Schlange jeweils ein Wartender vor, verneigt sich vor dem aufgebahrten Papst, schlägt ein Kreuz oder macht eine Kniebeuge - danach wird man von Ordnern wieder zum Ausgang dirigiert. Den Papst "von unten" zu sehen, in der perspektivischen Verkürzung, die an Mantegnas Mailänder Bild vom toten Christus erinnert, ist sehr ungewohnt. Die schwarzen Schuhe des polnischen Pontifex sind von unten ziemlich abgelaufen. Von hier sieht das Gesicht Johannes Pauls stark geschminkt aus, sein Mund noch verzerrter. Der Moment, in dem man dann vor dem toten Johannes Paul steht - er ist bewegend, aufwühlend. Dieser Menschenfischer, geboren im kleinen Kaff Wadowice zur K.u.K.-Zeit - jetzt hier, umgeben von lauter Italienern. -

Eine kleine Abordnung der jüdischen Gemeinschaft Roms wird von Vatikan-Mitarbeitern vorgeschleust, steht einen Moment schweigend, Kippas auf dem Kopf, vor dem Leichnam des Papstes. Auch eine orthodoxe Delegation kommt. Und der Reisemarschall des Papstes, der jetzt seine letzte Reise angetreten hat. Rechts steht die Tür offen, durch die es zu den Privatgemächern des Verstorbenen geht. Manche hier im Saal weinen, viele beten, die meisten wirken nachdenklich-gefaßt. Der Papst ist eingerahmt von einem Kruzifix und einer brennenden Osterkerze. Ein Kardinal im Rollstuhl bahnt sich einen Weg mit einer Art Fahrradklingel. Ich erkenne ihn: Es ist Kardinal Deskur, ein alter Freund des Verstorbenen. Sein erster Ausbruch aus dem Vatikan, gleich nach der Wahl, hatte Johannes Paul II. 1978 an das Krankenbett von Deskur (damals noch kein Kardinal) geführt, der Krebs hatte. An vielen Sonntagen war Deskur später beim Papst zum Essen, hat ihm angeblich Witze erzählt, während Johannes Paul sich eine Zigarre gönnte. Jetzt hat der damals so kranke Deskur seinen Freund Johannes Paul überlebt.

Ich nehme den Rückweg durch den Damasushof und das Bronzetor, den Haupteingang des Apostolischen Palastes. Der Kontrast zwischen den ruhigen, langen Fluren des Vatikans, in denen sich die Menschen verlieren, und der riesigen Menschenmenge auf dem Petersplatz ist unglaublich. Mir will das Gesicht von Johannes Paul nicht aus dem Kopf. Ich schäme mich etwas, dass ich da wie ein Paparazzo `reingegangen bin. Aber hat dieser Papst uns Medienleute nicht bis zuletzt ertragen und sogar gelobt und ermutigt? Was für ein großmütiger Mensch. Ich hoffe, er ist wirklich friedlich gestorben. Das ist eigentlich gar kein richtiges Gesicht mehr. Stattdessen - fast schon sowas wie eine Ikone.

 

 

(Quelle: Stefan Kempis, Radio Vatikan )

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PS 97

 

 

1 Der Herr ist König. Die Erde frohlocke. /

Freuen sollen sich die vielen Inseln.

2 Rings um ihn her sind Wolken und Dunkel, /

Gerechtigkeit und Recht sind die Stützen seines Throns.

3 Verzehrendes Feuer läuft vor ihm her /

und frisst seine Gegner ringsum.

4 Seine Blitze erhellen den Erdkreis; /

die Erde sieht es und bebt.

5 Berge schmelzen wie Wachs vor dem Herrn, /

vor dem Antlitz des Herrschers aller Welt.

6 Seine Gerechtigkeit verkünden die Himmel, /

seine Herrlichkeit schauen alle Völker.

7 Alle, die Bildern dienen, werden zuschanden, /

alle, die sich der Götzen rühmen. /

Vor ihm werfen sich alle Götter nieder.

8 Zion hört es und freut sich, /

Judas Töchter jubeln, Herr, über deine Gerichte.

9 Denn du, Herr, bist der Höchste über der ganzen Erde, /

hoch erhaben über alle Götter.

10 Ihr, die ihr den Herrn liebt, hasst das Böse! /

Er behütet das Leben seiner Frommen, /

er entreißt sie der Hand der Frevler.

11 Ein Licht erstrahlt den Gerechten /

und Freude den Menschen mit redlichem Herzen.

12 Ihr Gerechten, freut euch am Herrn /

und lobt seinen heiligen Namen!

 

 

 

Liebe Schwestern und Brüder!

 

1. Das Licht, die Freude und der Friede, die in der Osterzeit die Gemeinschaft der Jünger Christi durchströmen und sich in der ganzen Schöpfung ausbreiten, prägen unsere heutige Begegnung, die in der intensiven Atmosphäre der Osteroktav stattfindet. Es ist der Triumph Christi über das Böse und den Tod, den wir in diesen Tagen feiern. Durch seinen Tod und seine Auferstehung wird das von Gott gewollte Reich der Gerechtigkeit und Liebe errichtet.

 

Die heutige Katechese, die sich mit dem Psalm 97 befaßt, ruft eben dieses Thema des Reiches Gottes in Erinnerung. Der Psalm beginnt mit dem feierlichen Spruch: »Der Herr ist König. Die Erde frohlocke. Freuen sollen sich die vielen Inseln.« Er klingt wie eine Verherrlichung des göttlichen Königs, des Herrn des Kosmos und der Geschichte. Wir könnten also sagen, daß wir einen »österlichen« Psalm vor uns haben. .

 

Wir wissen, welche Bedeutung die Ankündigung des Reiches Gottes in Jesu Verkündigung hatte. Es ist nicht nur die Anerkennung der Abhängigkeit der geschaffenen Wesen gegenüber dem Schöpfer; es ist auch die Überzeugung, daß nach Gottes Willen ein Plan, ein Projekt, ein Leitfaden von Harmonie und Gutem in die Geschichte eingewoben sind. All das hat sich im Ostern des Todes und der Auferstehung Jesu voll verwirklicht.

 

2. Betrachten wir jetzt den Psalmtext, den uns die Liturgie in den Laudes vorlegt. Gleich nach dem Ruf zum Herrn, dem König, der wie ein Trompetenstoß klingt, öffnet sich vor dem Beter eine großartige göttliche Epiphanie. Indem er Zitate oder Anspielungen auf andere Teile von Psalmen oder Schriften der Propheten, besonders von Jesaja, benützt, beschreibt der Psalmist das Erscheinen des Großen Königs auf der Weltbühne, der von einer Reihe von kosmischen Dienern oder Helfern umgeben wird: den Wolken, der Finsternis, dem Feuer, den Blitzen.

 

Neben ihnen personifiziert eine weitere Reihe von Dienern sein Handeln in der Geschichte: die Gerechtigkeit, das Recht, die Herrlichkeit. Ihr Auftritt läßt die ganze Schöpfung erbeben. Die Erde frohlockt an allen Orten, einschließlich der Inseln, die als die entferntesten Bereiche galten (vgl. Ps 97, 1). Der ganze Erdkreis wird von Blitzen erhellt und von einem Erdbeben erschüttert (vgl. V. 4). Die Berge, die der biblischen Kosmologie zufolge die ältesten und solidesten Wirklichkeiten bilden, schmelzen, als wären sie aus Wachs (vgl. V. 5), wie schon der Prophet Micha gesungen hat: »Seht, der Herr verläßt seinen erhabenen Ort … Die Berge zerschmelzen unter ihm wie Wachs in der Hitze des Feuers; die Talgründe werden aufgerissen« (Mi 1, 3 – 4). Die Himmel sind erfüllt von Engelshymnen, die die Gerechtigkeit rühmen, das heißt das vom Herrn vollbrachte Heilswerk für die Gerechten. Die ganze Menschheit schaut das Offenbarwerden der göttlichen Herrlichkeit, das heißt der geheimnisvollen Wirklichkeit Gottes (vgl. Ps 97, 6), während die »Feinde«, das heißt die Sünder und die Ungerechten, vor der unwiderstehlichen Kraft des Gerichtes des Herrn weichen (vgl. V. 3).

 

3. Nach der Theophanie des Herrn des Weltalls beschreibt der Psalm zwei Arten der Reaktion angesichts des Großen Königs und seines Eintritts in die Geschichte. Auf der einen Seite stürzen die Götzendiener und Götzenbilder zerstört und besiegt zu Boden; auf der anderen Seite stimmen die Gläubigen, die sich in Zion zum Gottesdienst zu Ehren des Herrn versammelt haben, voll Freude einen Lobgesang an. Die Darstellung derer, »die Bildern dienen« (vgl. V. 7 – 9), ist bedeutsam: Die Götzen werfen sich vor dem einzigen Gott nieder, und ihre Anhänger werden zuschanden. Die Gerechten freuen sich über das göttliche Gericht, das die Lüge und die falsche Religiosität ausmerzt, die Quelle des moralischen Elends und der Knechtschaft sind. Sie stimmen ein leuchtendes Glaubensbekenntnis an: »Denn du, Herr, bist der Höchste über der ganzen Erde, hoch erhaben über alle Götter« (V. 9).

 

4. Dem Bild, das den Sieg über die Götzen und ihre Anbeter beschreibt, wird der – wir möchten sagen – herrliche Tag der Gläubigen entgegengestellt (vgl. V. 10 –12). Denn es ist die Rede von einem Licht, das den Gerechten erstrahlt (vgl. V. 11): Es scheint, als ginge eine Morgenröte der Freude, des Festes, der Hoffnung auf, auch weil bekanntlich das Licht ein Symbol für Gott ist (vgl. 1 Joh 1, 5).

 

Der Prophet Malachia erklärte: »Für euch aber, die ihr meinen Namen fürchtet, wird die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen« (Ml 3, 20). Zum Licht kommt die Glückseligkeit hinzu: ». …Freude den Menschen mit redlichem Herzen. Ihr Gerechten, freut euch am Herrn, und lobt seinen heiligen Namen« (Ps 97, 11 –12).

 

Das Reich Gottes ist Quelle des Friedens und der Freude und löscht das Reich der Finsternis aus. Eine zeitgenössische jüdische Gemeinde Jesu sang: »Die Gottlosigkeit weicht der Gerechtigkeit, wie die Finsternis dem Licht weicht; die Gottlosigkeit wird für immer verschwinden, und die Gerechtigkeit wird sich wie die Sonne als Beginn der Ordnung der Welt erweisen« (Buch der Geheimnisse von Qumran:1 Q 27, I, 5 –7).

 

5. Bevor wir unsere Betrachtung von Psalm 97 abschließen, ist es wichtig, in ihm neben dem Antlitz des Herrn, des Königs, auch das des Gläubigen zu finden. Es wird mit sieben Merkmalen als Zeichen der Vollkommenheit und Fülle beschrieben. Diejenigen, die das Kommen des großen göttlichen Königs erwarten, das Böse hassen, den Herrn lieben, sind die Hasidim, das heißt die Frommen (vgl. V. 10); sie gehen den Weg der Gerechtigkeit, haben ein redliches Herz (vgl. V. 11), freuen sich an den Werken Gottes, danken und preisen den heiligen Namen des Herrn (vgl. V. 12). Bitten wir den Herrn, daß diese geistlichen Züge auch auf unserem Gesicht zu erkennen sind.

 

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Große Freude erfüllt die Herzen aller Gläubigen in diesen Tagen der Osteroktav. Wir feiern den strahlenden Sieg des auferstandenen Christus über die Mächte des Bösen und des Todes. Diese Freude findet ihren Widerklang in Psalm 97, ein Triumphlied auf Gott, der sich in Jesus Christus als Herr der Geschichte und Fürst des Friedens offenbart.

 

Das Osterereignis bringt den unvergänglichen Glanz des neuen Lebens der Auferstehung in unsere Welt. Wo Christus herrscht, erhellen Gerechtigkeit und Recht die Völker. Als Menschen, die sich von seinem Licht ergreifen und führen lassen, stimmen wir frohen Herzens ein in den Gesang des Psalmisten: „Die Erde frohlocke. Ihr Gerechten, freut euch am Herrn, und lobt seinen heiligen Namen!" (Ps 97, 1. 12).

 

 

Papst Johannes Paul II,

Generalaudienz, Mittwoch 3. April 2002

 

 

(Quelle kathsurf)

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Hallo zusammen,

 

mich hat der Tod des Papstes sehr berührt, mehr als ich eigentlich dachte.

Ich habe in den letzten Tagen sicher mehr vor dem Fernsehre gehangen als sonst.

 

Dennoch ist für mich dieser Papst ambivalent.

Sein persönliches Zeugnis, seine Ausstrahlung, ist und war überwältigend. Er hat die Kirche nach außen hin geöffnet. Er hatte eine poltische Mission und hat es verstanden, diese Mission mit dem Gewicht seines Amtes zu verbinden. Er hat seine Mission zum Wohl vieler Menschen eingesetzt und das wird wohl sein bleibender Verdienst bleiben.

 

Nach innen sieht m.E. die Bilanz etwas anders aus. Hier hAtte er wohl keine Mission, sondern war ein Bewahrer, manchmal vielleicht sogar ein eher ängstlicher. Er hat für viele Menschen gesprochen, aber längst nicht für alle Katholiken. in seinem ethischen Rigorismus hat er auch viele verloren.

 

Zumindest im Westen hat er ein tief gespaltene Kirche hinterlassen, gespalten zwischen konservativen Befürworten der päpstliche Position, radikalen Gegnern und vielen, die irendwo dazwischen, ein wenig verloren, ihren eigenen Glauben suchen. Mir selbst ist meine kirchliche Heimat dadurch auch zerbrochen und ich bin hier eher zu einem Einzelkämpfer geworden.

Ich träume von einer Kirche, die die Frage der Menschen ernst nimmt und die dadurch wieder verbindlich wird. Das ist der verstorbene Papst m.E. schuldig geblieben.

 

Seine letzen Jahre symbolisieren diese Ambivalenz ganz deutlich. Ja, der Papst hat Partei ergriffen für die Schwachen und Leiden und Tod wieder in die öffentliche Diskussion gebracht, aber er hat die Frage offen gelassen, wie lange eine Kirche von jemandem geführt werden kann, dessen Kräfte immer mehr nachlassen. Er hat bewusst eine mögliche schwere Krise der Kiche in Kauf genommen, wenn er etwa in langes Koma gefallen wäre. Das war immer der Preis, den er bereit war zu zahlen für seine Mission und sein persönliches Zeugnis.

 

Ich verbeuge mich vor der Lebenseistung dieses Menschen, aber ich sehe auch gleichzeitig, dass er große Aufgaben seinem Nachfolger überlassen hat.

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Er hat für viele Menschen gesprochen, aber längst nicht für alle Katholiken. in seinem ethischen Rigorismus hat er auch viele verloren.

Gab es viele Vorgänger bei denen das anders war?

 

Oder kommt es uns nur so vor, weil JPII's Pontifikat so lange war? Früher trat man wahrscheinlich nicht so leicht aus der Kirche aus... kA.

bearbeitet von ramhol
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Seht Ihr habt nun Traurigkeit;

aber ich will euch wiedersehen,

und euer Herz soll sich freuen,

und eure Freude soll niemand von euch nehmen.

Ich will euch trösten,

wie einen seine Mutter tröstet.

Ich habe eine kleine Zeit

Mühe und Arbeit gehabt

und habe großen Trost gefunden.

 

(Johannes Brahms, Deutsches Requiem

nach Joh16:22, Eccl 51:27, Jes 66:13)

 

War das Wochenende über weg und habe dort den Tod des Papstes verfolgt. Samstag Abend traf uns die Todesnachricht wie ein Schlag. Der bislang fröhlich verlaufene Abend endete im Gebet. Am nächsten Morgen habe ich mich spontan bereit erklärt, in einer Mannheimer Kirche zu singen. Es war zwar nicht das Lied, das ich oben angefügt habe, sondern Händels "Er weidet seine Herde". Aber es hat dennoch mir und auch den Menschen, die anschliessend spontan auf mich zukamen, geholfen.

Ich bin und war kein Papstverehrer. Aber ich habe Johannes Paul II geschätzt aufgrund seiner Verdienste und seines politischen Gewissens. Als ich vor wenigen Monaten vor ihm stand, war ich tief beeindruckt.

Ich danke dem Himmlischen Vater, dass er ihn zu sich genommen hat und wünsche ihm, dass er die Sorge und Nähe findet, wie ich sie in Maria sehe, dass er sich geborgen fühlt und die Liebe empfinden kann, wie sie uns durch Gott in seinem Sohn Jesus Christus geschenkt wurde.

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Geschrieben am: 4 Apr 2005, 10:08   altersuender

 

 

 

 

Als ich mit über 40 Jahren, eines dürren Agnostizismus (Atheismus war mir immer zu platt und gewöhnlich) satt und überdrüssig, in San Miniato al Monte und in Assisi den ersten Hauch von Glaube zu schmecken bekam, da war es dieser Papst, der an der Spitze der Kirche stand. Seltsam, vielleicht, weil ich aus der Kälte kam, habe ich mich eigentlich nie an ihm gestoßen. Mir schien von allem Anfang an die Kirche weniger wie eine Menge von Leuten zu sein, die mehr oder minder vergleichbares glauben, als vielmehr (wie es in einem der neuen geistlichen Lieder heisst) ein Schiff. Ein großes Schiff mit vielen Menschen, von denen man manche sieht, manche nicht; von denen man manche mag, manche nicht. Aber alle sind sie an Bord. Am Ruder des Schiffes ein Mann: der Kapitän. Nach bestem Wissen und Gewissen hält er das Ruder und hält den Kurs. Und um ihn steht eine Vielzahl von Leuten mit zuckenden Händen und zum Schrei geöffneten Mündern: "Nach rechts, nach RECHTS, Du halber Häret, Du unwürdiger Nachfolger des Heiligen Petrus"; "Nach links, nach LINKS, du sturer und dummer polnischer Bauer".

 

Die Kirche ist tatsächlich zutiefst gespalten; nicht überall, aber in den westlichen Ländern, die ich persönlich als nachchristlich ansehe. Doch diese Spaltung schuf nicht der Papst, diese Spaltung fand er vor. Wo die einen nach links wollen (und vehement den linken Kurs fordern), wollen die anderen rechts (und fordern ebenso vehement den rechten Kurs). Ich persönlich sah im Papst jemanden, der eines in der Paxis versuchte, worüber einer seiner wortgewalttätigsten Kritiker theoretisierte, nämlich einfach nur Christ sein, einfach in der Nachfolge Christi stehen. Und so hielt er nach seinem Gewissen und seiner Überzeugung, von Gott an das Steuerruder des Schiffes bestellt worden zu sein, Kurs auf jenen Stern zu, der ihm den rechten Weg durch das Meer der Zeit weist, das ist Christus.

 

Natürlich schlingert das Schiff, driftet in den vielen Strömungen einmal hierhin, und einmal dorthin. Natürlich sind da Schwankungen dabei, die nicht meinen Geschmack oder meine Überzeugungen treffen. Dennoch war ich mir seit meines innerlichen Wiedereintritts in die Kirche, seit ich bewusst an Bord des Schiffes bin, stets klar, dass dieser Kapitän auf Christus zuhält. Und dies trotz des Geschreis um ihn, sei es nun Zustimmung, sei es nun Ablehnung gewesen.

 

Für seinen Nachfolger wird es nicht leicht. Denn es war die mächtige Gestalt dieses Mannes am Steuerrudes des Schiffes der Kirche, die bislang die Spaltungen und Streitigkeiten über den Kurs des Schiffes überbrücken konnte. Zumindest soweit, dass die große Mehrzahl dieser Spaltungen nicht vollends ausbrachen. Nun fürchte ich, dass in den kommenden Monaten und Jahren diese Streitigkeiten dazu führen werden, dass einige von den Leuten, die bislang noch an Bord blieben, in die Beiboote steigen werden, und eigene Kurse einschlagen, seien diese nun rechts, oder links gelegen. Ich wäre nicht katholisch, glaubte ich nicht, dass dies für die "Rechten" wie die "Linken" böse enden wird. Die Gewässer sind trügerisch, voller Riffe unter der Oberfläche ... Aber vielleicht wirkt Gott ein Wunder im Konklave, vielleicht findet sich unter den Kardinälen ein Kandidat, der das Steuerruder des Schiffes mit ebenso festem Griff zu umschließen versteht.

 

 

Als ich meinem ältesten Sohn über den Tod des Papstes berichtete, brach mir die Stimme, und stiegen mir Tränen in die Augen. Und dabei bin ich kein Mensch, der seine Emotionen leicht zeigt, bin eher verschlossen. Aber dieser Mann, Karol Woytila, war zutiefst, was ich gerne wäre: ein wahrer Nachfolger Christi, ein Heiliger, nicht nur dem Worte nach ein Heiliger Vater. Mir persönlich ging jemand sehr Wichtiger verloren, so habe ich jetzt Traurigkeit, auch wenn ich glaube, dass er nun im Haus des Vater ist, und dass sein Kurs ihn zur Liebe seines Lebens führte: Christus. Darüber mag spotten, wer will.

 

Bearbeitet von altersuender am 4 Apr 2005, 10:17

 

 

 

Eine sehr gutes Posting. Danke Erich

Ich habe es jetzt nochmals hier rübergenommen, weil es vieleicht sonst im anderen Thread, den wir leider splitten mussten, untergeht.

 

 

Meine Schuld. Im Split-Modus wird nur ein Teil des Postings angezeigt. Da hatte ich den falschen Schluß gezogen. Danke an Moni für die Korrektur.

 

 

.

bearbeitet von Martin
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Der Kirche sichtbares Oberhaupt, der Hirt der Christenheit ging. Auch wenn dies einer der über 260 Papsttode war, ist er für mich etwas ganz besonderes: der erste, den ich bewußt miterlebe. Es geht der Papst, der für mich lebendiges Haupt meiner Kirche, der Leitstern war. Es waren seit Freitag Mittag angespannte und leicht betäubende Stunden. Ich bin trauring und erleichtert. Ich wünsche ihm die Gottesschau, die auf uns alle einst warten soll.

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weiß eigentlich jemand warum die aufbahrung und die damit verbundenen riten in roter farbe gefeiert werden ich meine er ist ja kein von der kirche anerkannter matyrer

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weiß eigentlich jemand warum die aufbahrung und die damit verbundenen riten in roter farbe gefeiert werden ich meine er ist ja kein von der kirche anerkannter matyrer

Eigentlich ist, soweit ich weiß, Rot die ursprüngliche Farbe des Papstes. Das Weiß stammt von den Chorheren, die es mal am Lateranpalast gab,

 

viele Grüße,

 

Matthias

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weiß eigentlich jemand warum die aufbahrung und die damit verbundenen riten in roter farbe gefeiert werden ich meine er ist ja kein von der kirche anerkannter matyrer

rot ist auch die Farbe an Pfingsten - und der Hl. Geist ist auch kein Märtyrer.

Ich schätze mal, dass es was mit dem Geist Gottes zu tun hat, der den Papst erwählt *wild-spekulier*

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