wolfgang E. Geschrieben 18. April 2005 Melden Geschrieben 18. April 2005 Womit seine Eminenz der Kardinal Grossinquisitor wiedereinmal alle -ismen aufzählt und alle sind böse. Wir nähern uns mit Windeseile der Mitte des 19 Jh. Vielleicht arbeitet er ja schon an einem neuen Syllabus. Heiliger Geist sei gnädig mit uns, mach ihn nicht zum Papst, sondern erspare uns diese Prüfung unserer Duldsamkeit und Demut. Ich bitte namentlich Wolfgang E. um Erläuterung, inwiefern die zitierte Passage der Predigt in die von ihm geäußerte Kritik verdient. Du hast recht! Man sollte nie nach kurzen Presseausrissen einen Schnellschuss abgeben. Ich habe einen Fehler gemacht und mein Urteil war falsch. Es tut mir leid.
ThomasB. Geschrieben 18. April 2005 Melden Geschrieben 18. April 2005 Man sollte nie nach kurzen Presseausrissen einen Schnellschuss abgeben. Danke für deinen Beitrag - darauf wollte ich hinaus. Denn mir geht immer wieder der Hut hoch, wenn markige Statements abgegeben werden, bevor überhaupt einer weiß, was eigentlich gesagt wurde.
Stefan Geschrieben 18. April 2005 Melden Geschrieben 18. April 2005 Ich bitte diejenigen, die sich eben so lauthals empört haben, höflich um eine Erläuterung, was an dieser Passage: Das kleine Boot des Denkens vieler Christen ist nicht selten von diesen Wellen umher geworfen worden – von einem Extrem ins andere: Vom Marxismus zum Liberalismus, bis hin zum Libertinismus; vom Kollektivismus zum radikalen Individualismus; vom Atheismus hin zu einem vagen religiösen Mystizismus, vom Agnostizismus zum Synkretismus und so weiter. Jeden Tag entstehen neue Sekten und es realisiert sich das, was der heilige Paulus über den Betrug der Menschen sagt, über die Verschlagenheit, die in die Irre führt (vgl. Eph 4, 14). Einen klaren Glauben zu haben, gemäß dem Credo der Kirche, wird oft als Fundamentalismus hingestellt. Während der Relativismus, also das „hin und her getrieben Sein vom Widerstreit der Meinungen“ als die einzige Einstellung erscheint, die auf der Höhe der heutigen Zeit ist. Es konstituiert sich eine Diktatur des Relativismus, die nichts als definitiv anerkennt und die als letztes Maß nur das Ich und seine Bedürfnisse lässt. Wir aber haben ein anderes Maß: Den Sohn Gottes, den wahren Menschen. Er ist das Maß des wahren Humanismus. „Reif“ ist nicht ein Glaube, der den Wellen der Mode und des letzten Schreis folgt; erwachsen und reif ist ein Glaube, der tief in der Freundschaft mit Christus verwurzelt ist. Es ist diese Freundschaft, die uns all dem gegenüber öffnet, was gut ist und uns das Kriterium liefert, zwischen Wahr und Falsch zu unterscheiden, zwischen Betrug und Wahrheit. Diesen erwachsenen Glauben müssen wir reifen lassen, zu diesem müssen wir die Herde Christi führen. Und es ist dieser Glaube – nur der Glaube –, der Einheit stiftet und sich in der Liebe verwirklicht. so empörenswert ist. Nichts. Hoffentlich wird er Papst.
tomlo Geschrieben 18. April 2005 Melden Geschrieben 18. April 2005 und deshalb halte ich es schon durchaus für möglich, darum zu beten, dass der hl. geist den sinn der kardinäle lenken möge, einen bestimmten eben nicht zu wählen. das wäre ein sehr egoistisches Motiv. Das wäre genauso, als würdest du beten: Vater unser im Himmel... mein Wille geschehe. Wenn wir bitten, dann doch immer aus egoistischen Motiven - warum auch nicht? Wenn das kleine Kind betet: "Großer Gott, mach die Omi wieder gesund", dann ist das auch sehr egoistisch. Aber das ist doch nichts böses oder schlimmes, sondern völlig normal. Warum, zum Kuckuck, sollte ich um etwas bitten, das ich gar nicht haben will? natürlich Lucia, aber hier geht es um Oestemer´s Wunsch, der hl. Geist möge die Wahl von Kardinal Ratzinger verhindern, nur weil er was gegen ihn hat. Wie gut, dass Gott nicht jeden Wunsch erfüllt.
wolfgang E. Geschrieben 18. April 2005 Melden Geschrieben 18. April 2005 und deshalb halte ich es schon durchaus für möglich, darum zu beten, dass der hl. geist den sinn der kardinäle lenken möge, einen bestimmten eben nicht zu wählen. das wäre ein sehr egoistisches Motiv. Das wäre genauso, als würdest du beten: Vater unser im Himmel... mein Wille geschehe. Wenn wir bitten, dann doch immer aus egoistischen Motiven - warum auch nicht? Wenn das kleine Kind betet: "Großer Gott, mach die Omi wieder gesund", dann ist das auch sehr egoistisch. Aber das ist doch nichts böses oder schlimmes, sondern völlig normal. Warum, zum Kuckuck, sollte ich um etwas bitten, das ich gar nicht haben will? natürlich Lucia, aber hier geht es um Oestemer´s Wunsch, der hl. Geist möge die Wahl von Kardinal Ratzinger verhindern, nur weil er was gegen ihn hat. Wie gut, dass Gott nicht jeden Wunsch erfüllt. Sorry tu dem armen Oestemer nicht unrecht, es war mein "Stossgebet", das ironisch gemeint, leider gleich tierisch ernst genommen wurde.
kam Geschrieben 18. April 2005 Melden Geschrieben 18. April 2005 Die Aufregung muß doch kommen: "Das kleine Boot des Denkens", wo sich die meisten soviel auf ihr Gedenke, ihre Gedanken, ihr Gedenkel oder was auch immer einbilden. Bei diesem Zitat schäumt doch der europäische Durchschnitts-kritische-Geist auf, wie ein Vorstadt-Macho, dessen Potenz angezweifelt wird. Grüße, kam.
Werner001 Geschrieben 18. April 2005 Melden Geschrieben 18. April 2005 Die Aufregung muß doch kommen: "Das kleine Boot des Denkens", wo sich die meisten soviel auf ihr Gedenke, ihre Gedanken, ihr Gedenkel oder was auch immer einbilden. Bei diesem Zitat schäumt doch der europäische Durchschnitts-kritische-Geist auf, wie ein Vorstadt-Macho, dessen Potenz angezweifelt wird.Grüße, kam. Also "dieses Zitat" geht in dieser Predigt unter wie eine Nussschale im Ozean. Das war eine Abhandlung für fortgeschrittene Theologen, aber keine Predigt für's Volk (was nicht abschätzig gemeint ist, denn er hat ja in erster Linie den Kardinälen gepredigt) Werner
MartinO Geschrieben 19. April 2005 Melden Geschrieben 19. April 2005 Bitte spart euch Beleidigungen! @Wolfgang: Wie immer du "Großinquisitor" verstehst, im normalen Sprachgebrauch ist es eine solche. Im Übrigen: Bitte "Kardinal Ratzinger" und nicht "Ratzi"!
Franciscus non papa Geschrieben 19. April 2005 Melden Geschrieben 19. April 2005 Bitte spart euch Beleidigungen!@Wolfgang: Wie immer du "Großinquisitor" verstehst, im normalen Sprachgebrauch ist es eine solche. Im Übrigen: Bitte "Kardinal Ratzinger" und nicht "Ratzi"! was soll denn das, martin-null? sag mal - spinnst du? ratzi als spitz und kosename, kann sowohl pos. wie neg. konnotiert sein. deine mimosenhaftigkeit geht mir ganz schön auf den senkel. für den großinquisitor gilt das gleiche.
MartinO Geschrieben 19. April 2005 Melden Geschrieben 19. April 2005 Bitte spart euch Beleidigungen!@Wolfgang: Wie immer du "Großinquisitor" verstehst, im normalen Sprachgebrauch ist es eine solche. Im Übrigen: Bitte "Kardinal Ratzinger" und nicht "Ratzi"! was soll denn das, martin-null? sag mal - spinnst du? ratzi als spitz und kosename, kann sowohl pos. wie neg. konnotiert sein. deine mimosenhaftigkeit geht mir ganz schön auf den senkel. für den großinquisitor gilt das gleiche. Offensichtlich sehen das andere anders, Herr Kollege Oestemer! Ich bekam Beitragsberichte mit der Bitte, Entsprechendes zu löschen, was ich nicht getan habe. Wenn solche Anreden andere Teilnehmer stören, sollte man darauf verzichten können, auch wenn man selbst nichts dagegen hat. Es gibt halt im Forum nicht nur Oestemers (auch nicht nur Martin Os) und es schadet nicht, auch auf andere Rücksicht zu nehmen.
OneAndOnlySon Geschrieben 19. April 2005 Melden Geschrieben 19. April 2005 Also ich habe schon den Eindruck, dass (Josef Kardinal) Ratzi(nger) (JKR) in seiner Predigt recht stark das Profil seines Wunschkandidaten gezeichnet hat. Das hat mich gestern auch überrascht. Ich hätte eher etwas allgemeines zur Wahl, dem heiligen Geist, dem Papstamt oder dem Wesen der Kirche erwartet. Allerdings möchte ich eines feststellen: In einem von ihm zelebrierten Gottesdienst ist es JKRs gutes Recht, seine Hoffnungen und Anforderungen zum Ausdruck zu bringen. (Walter Kardinal) Kasper hat in seiner Predigt ja auch einen "nicht geklonten" Papst gefordert - also einen Papst, der anders ist als JPII es war. Ich finde beides absolut in Ordnung, denn es ist besser seine Wünsche offen auszusprechen als im Stillen zu klüngeln.
Mariamante Geschrieben 19. April 2005 Autor Melden Geschrieben 19. April 2005 (bearbeitet) Bitte spart euch Beleidigungen!@Wolfgang: Wie immer du "Großinquisitor" verstehst, im normalen Sprachgebrauch ist es eine solche. Im Übrigen: Bitte "Kardinal Ratzinger" und nicht "Ratzi"! Lieber MartinO: Herzlich Vergelts Gott für den Einsatz, die Menschenwürde und die Würde der Kardinäle zu achten. Da es Dir hier nicht um Deine Person geht, sondern um einen Würdenträger der RKK kann man nicht von Mimosenhaftigkeit sprechen- sondern m.E. einen positiven Versuch, einem Kardinal Gerechtigkeit widerfahren zu lassen und lässige bis lästerliche Verballhornisierungen zu vermeiden. bearbeitet 19. April 2005 von Mariamante
Explorer Geschrieben 19. April 2005 Melden Geschrieben 19. April 2005 Allerdings möchte ich eines feststellen: In einem von ihm zelebrierten Gottesdienst ist es JKRs gutes Recht, seine Hoffnungen und Anforderungen zum Ausdruck zu bringen. (Walter Kardinal) Kasper hat in seiner Predigt ja auch einen "nicht geklonten" Papst gefordert - also einen Papst, der anders ist als JPII es war. Ich finde beides absolut in Ordnung, denn es ist besser seine Wünsche offen auszusprechen als im Stillen zu klüngeln. So ist's. Ich fand Ratzis Predigt auf jeden Fall sehr gut gelungen.
Explorer Geschrieben 19. April 2005 Melden Geschrieben 19. April 2005 sondern den Versuch, einem Kardinal Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Ja stimmt. Es wird ihn schwer treffen, wenn ihn jemand "Ratzi" nennt. Und erst gestern hat er sich im BR ganz souverän dazu bekannt, nun einmal in der Tradition der Inquisition zu stehen, die ja nicht nur Negatives hervorgebracht habe, wie es landläufig die Meinung sei...
Mariamante Geschrieben 19. April 2005 Autor Melden Geschrieben 19. April 2005 sondern den Versuch, einem Kardinal Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Ja stimmt. Es wird ihn schwer treffen, wenn ihn jemand "Ratzi" nennt. Und erst gestern hat er sich im BR ganz souverän dazu bekannt, nun einmal in der Tradition der Inquisition zu stehen, die ja nicht nur Negatives hervorgebracht habe, wie es landläufig die Meinung sei... Es trifft Kardinal Ratzinger nicht - ebenso wie es Gott nicht trifft, wenn einer über Gott furchtbar lästert- aber es trifft den Lästerer selbst. Und insofern übt MartinO auch eine Art Schutz für jene aus, die auf diese Weise verbal ausgleiten. Sehe ich also durchaus auch als postiv.
Explorer Geschrieben 19. April 2005 Melden Geschrieben 19. April 2005 aber es trifft den Lästerer selbst.
Lissie Geschrieben 19. April 2005 Melden Geschrieben 19. April 2005 Im Übrigen: Bitte "Kardinal Ratzinger" und nicht "Ratzi"! Für mich ist das Ratzinger, mit den klerischen Titel habe ich nichts zu schaffen, sie gehen mich auch nichts an. Für den "heiligen" Vater muß aus atheistischer Sicht auch ein Wojtyla genügen.
Explorer Geschrieben 19. April 2005 Melden Geschrieben 19. April 2005 Im Übrigen: Bitte "Kardinal Ratzinger" und nicht "Ratzi"! Für mich ist das Ratzinger, mit den klerischen Titel habe ich nichts zu schaffen, sie gehen mich auch nichts an. Für den "heiligen" Vater muß aus atheistischer Sicht auch ein Wojtyla genügen. Übirgens ist nach dt. Recht kein Titel Teil des Namens...
Einsteinchen Geschrieben 19. April 2005 Melden Geschrieben 19. April 2005 Ich habe "Ratzi" immer als liebevoll empfunden. Sozusagen eine populäre Bezeichnung.
Explorer Geschrieben 19. April 2005 Melden Geschrieben 19. April 2005 Genau. Bei Rudi Völler hat sich auch keine Feministin aufgeregt, dass man ihn "Tante Käthe" nennt.
Flo77 Geschrieben 19. April 2005 Melden Geschrieben 19. April 2005 (bearbeitet) Seine Eminenz den Hochwürdigsten Herrn Erzbischof Doktor Joachim Kardinal Meisner werde wahrscheinlich bis zu seiner Abberufung (sei es durch den Allmächtigen oder durch den nächsten hl. Vater) nur "meinen/unsern Meisner" nennen ... (er ist übrigens kein Prof.) bearbeitet 19. April 2005 von Flo77
wolfgang E. Geschrieben 19. April 2005 Melden Geschrieben 19. April 2005 sondern den Versuch, einem Kardinal Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Ja stimmt. Es wird ihn schwer treffen, wenn ihn jemand "Ratzi" nennt. Und erst gestern hat er sich im BR ganz souverän dazu bekannt, nun einmal in der Tradition der Inquisition zu stehen, die ja nicht nur Negatives hervorgebracht habe, wie es landläufig die Meinung sei... @ MartinO Wie Du der gestrigen Sendung im Bayrischen Fernsehen und dem beiliegenden Posting entnehmen konntest, steht Kardinal Ratzinger der Inquisition unverkrampfter gegenüber als Mariamante und Du. Da wir Kuschelchristen aber immer versuchen auch die zartesten Gemüter adäquat zu behandeln, werde ich zukünftig nur mehr von Kardinal Ratzinger schreiben. Dafür schenkt ihr mit den "Hochwürdigsten" und die Eminenz, als Eure Konzession an den verpönten Zeitgeist.
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