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Doch kein Opfertod?


goewi

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vielleicht mal das bedenken?

deine Gedanken schweifen mal wieder arg rum - such Dir ein anderes Opfer :lol:

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Die Videos kannst du im Internet bestellen (29 Euro)

Ahaaaa, Du suchtest nur eine billige Werbeplatform - ja neee, is klar :):lol::)

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Ok Erich Du bist raus!

 

soames wollte wissen, wo die Sendung läuft.

Die Sendung heißt "Theologie der Zukunft" und hat 29 Teile.

Der Teil 13. lautet "Der Tod Jesu - ein Opfertod?"

Mittlerweile laufen auch andere Produktionen der beiden und man muss einige zeit warten, bis der entscheidende Teil wiederholt wird.

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Der Tod Jesu - ein Opfertod

 

Dann nahm er einen Kelch, dankte und reichte ihn ihnen mit den Worten: "Trinket alle daraus; denn dies ist mein Blut des Bundes, das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.

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zu Christoph Lauermann:

 

Dein Zitat: Dieses Sühneopfer des alttestamentlichen Kultes diente nicht dazu Gott zu besänftigen, sondern war umgekehrt ein Angebot Gottes das den Menschen ermöglichte mit ihrer Schuld umzugehen. Nicht Gott bedurfte des Opfer, sondern die Menschen.

 

Daran sieht man, dass diese Opfertheorie sehr künstlich konstruiert wurde und nicht widerspruchsfrei ist. Mein Eindruck wird bestätigt: Ohne den Kreuztod Jesu und die anschließende Auferstehung wüssten wir nichts über Jesus und seinem Leben. Aber kann der Tod eines Menschen eine Funktion haben? Darf man daraus schließen, dass die Menschen erlöst wurden? Eigentlich weiß niemand so genau, warum Jesus gestorben ist. Und das ist das grundlegende Problem im Christentum: keine Religion der Welt ist so kompliziert.

Alttestamentliche Ansichten sind ja nicht das Problem. Die heutige Einordung ist wichtiger. Kann es sein, dass wir heute von einem unendlich lieben Gott ausgehen und gleichzeitig Jesus nur auf seine Opferrolle reduzieren.

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Ich glaube, dass man von den Religionslehrern und Wald- und Wiesenpfarrern zu diesem Thema nichts vernünftiges gesagt bekommt.

Und ich glaube, du bist ein ziemlich arroganter Newbie, der einfach mal ein bißchen auf den Putz hauen will...

:lol:

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zu Christoph Lauermann:

 

Dein Zitat: Dieses Sühneopfer des alttestamentlichen Kultes diente nicht dazu Gott zu besänftigen, sondern war umgekehrt ein Angebot Gottes das den Menschen ermöglichte mit ihrer Schuld umzugehen. Nicht Gott bedurfte des Opfer, sondern die Menschen.

 

Daran sieht man, dass diese Opfertheorie sehr künstlich konstruiert wurde und nicht widerspruchsfrei ist. Mein Eindruck wird bestätigt: Ohne den Kreuztod Jesu und die anschließende Auferstehung wüssten wir nichts über Jesus und seinem Leben. Aber kann der Tod eines Menschen eine Funktion haben? Darf man daraus schließen, dass die Menschen erlöst wurden? Eigentlich weiß niemand so genau, warum Jesus gestorben ist. Und das ist das grundlegende Problem im Christentum: keine Religion der Welt ist so kompliziert.

Alttestamentliche Ansichten sind ja nicht das Problem. Die heutige Einordung ist wichtiger. Kann es sein, dass wir heute von einem unendlich lieben Gott ausgehen und gleichzeitig Jesus nur auf seine Opferrolle reduzieren.

Ich halte die jüdische Opfertheologie (die ja zumindest bis zur Zerstörung des Tempels) nicht nur Theorie, sondern auch Praxis war eigentlich nicht für widersprüchlich. Worin genau siehst du den Wiederspruch?

 

Bezüglich des Todes Jesu wirfst du interessante Fragen auf, wie würdest du sie denn beantworten?

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Seufz.... Bibel lesen.

 

Markus 8, 31:Und er fing an, sie zu lehren: Der Menschensohn muß viel leiden und verworfen werden von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten und getötet werden und nach drei Tagen auferstehen. a 32Und er redete das Wort frei und offen. Und Petrus nahm ihn beiseite und fing an, ihm zu wehren. 33Er aber wandte sich um, sah seine Jünger an und bedrohte Petrus und sprach: Geh weg von mir, Satan! Denn du meinst nicht, was göttlich, sondern was menschlich ist.
Markus 10, 41 Und als das die Zehn hörten, wurden sie unwillig über Jakobus und Johannes. 42aDa rief Jesus sie zu sich und sprach zu ihnen: Ihr wißt, die als Herrscher gelten, halten ihre Völker nieder, und ihre Mächtigen tun ihnen Gewalt an. 43Aber so ist es unter euch nicht; sondern wer groß sein will unter euch, der soll euer Diener sein; 44und wer unter euch der Erste sein will, der soll aller Knecht sein. b 45Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, daß er sich dienen lasse, sondern daß er diene und sein Leben gebe als Lösegeld für viele.
Lukas 9, 21 Er aber gebot ihnen, daß sie das niemandem sagen sollten, 22und sprach: Der Menschensohn muß viel leiden und verworfen werden von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten und getötet werden und am dritten Tag auferstehen.

Und last but not least das wirklich Wesentliche:

Matthäus 26, 17Aber am ersten Tage der Ungesäuerten Brote traten die Jünger zu Jesus und fragten: Wo willst du, daß wir dir das Passalamm zum Essen bereiten? 18Er sprach: Geht hin in die Stadt zu einem und sprecht zu ihm: Der Meister läßt dir sagen: Meine Zeit ist nahe; ich will bei dir das Passa feiern mit meinen Jüngern. 19Und die Jünger taten, wie ihnen Jesus befohlen hatte, und bereiteten das Passalamm. 20Und am Abend setzte er sich zu Tisch mit den Zwölfen. 21Und als sie aßen, sprach er: Wahrlich, ich sage euch: Einer unter euch wird mich verraten. 22Und sie wurden sehr betrübt und fingen an, jeder einzeln, ihn zu fragen: Herr, bin ich's? 23Er antwortete und sprach: Der die Hand mit mir in die Schüssel taucht, der wird mich verraten. 24Der Menschensohn geht zwar dahin, wie von ihm geschrieben steht; doch weh dem Menschen, durch den der Menschensohn verraten wird! Es wäre für diesen Menschen besser, wenn er nie geboren wäre. 25Da antwortete Judas, der ihn verriet, und sprach: Bin ich's, Rabbi? Er sprach zu ihm: Du sagst es. 26Als sie aber aßen, nahm Jesus das Brot, dankte und brach's und gab's den Jüngern und sprach: Nehmet, esset; das ist mein Leib. 27Und er nahm den Kelch und dankte, gab ihnen den und sprach: Trinket alle daraus; 28das ist mein Blut des Bundes, das vergossen wird für viele zur Vergebung der Sünden. 29Ich sage euch: Ich werde von nun an nicht mehr von diesem Gewächs des Weinstocks trinken bis an den Tag, an dem ich von neuem davon trinken werde mit euch in meines Vaters Reich. 30Und als sie den Lobgesang gesungen hatten, gingen sie hinaus an den Ölberg.
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Seufz.... Bibel lesen

also ehrlich - modernen Leuten mit der Bibel kommen - wie gemein und unmodern!!! :lol:

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Als Christ sollte man die Bibel von hinten lesen,

und nach dem zuklappen

handeln.

 

gruss

peter

bearbeitet von pmn
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zu Explorer:

 

Es war nicht meine Absicht, schlafende Hunde zu wecken!

 

zu Katta:

 

Das habe ich alles eben gelesen, aber was hat das mit dem Thema zu tun. Es ist sehr einfach, andere mit Bibelzitaten zu konfrontieren und dann so zu tun, als lege es an der Dummheit des Lesers, falls noch Fragen offen geblieben sind.

Woran glaubst Du eigentlich? Anstatt mit Bibelzitaten zu kommen, wäre es doch besser, sich mit eigenen Worten auszudrücken. Bibelstellen und bekannte Theologen sind gut, um einen Einstieg zu finden, mehr aber auch nicht. Jetzt werde ich persönlich: Glaubst Du, dass Jesus mit seinem Tod die Sünden getilgt hat? Fühlst Du dich erlöst, weil jemand vor 2000 Jahren ausschließlich gestorben ist? Da muss man doch unterscheiden: Der Zusammenhang zwischen dem Tod Jesu und der Sündentilgung wird jetzt von zwei kath. Theologen in Frage gestellt; die mit der Lebensleistung Jesu verbundene Sündentilgung bleibt davon unberührt (Stichworte: den Menschen auf ein höheres Niveau heben (aus dem Sumpf der Sünde befreien), Gotteskindschaft)

 

zu Lauermann:

 

Für die Juden, die sich damals der christlichen Sekte anschlossen war die Sache klar: ein ambivalenter Gott, der tröstet und straft, dem muss man Opfer bringen. Künstlich daran ist folgendes: Die Menschen können Gott zwar unendlich beleidigen, sie sind aber nicht in der Lage ein entsprechendes Opfer zu bringen, um die Sünden zu tilgen. Also muss Gott menschlich werden, sich also auf die Seite der Menschen stellen und geopfert werden damit die Waage wieder einigermaßen stimmt.

Zu Deiner Frage: Die wahre Bedeutung des Todes Jesu ist der ist mir natürlich nicht bekannt. Das ist genau der "Dreh- und Angelpunkt" der Dialoge, die zwischen Biser und Heinzmann geführt wurden. Du bist offensichtlich der Einzige, der an dem Thema interessiert ist: Sende mir einfach Dein Adresse an folgende E-Mail: goewi@gmx.net

Ich sende Dir dann eine CD im MP3 Format mit allen 29 Folgen zu.

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zu Katta:

 

Das habe ich alles eben gelesen, aber was hat das mit dem Thema zu tun. Es ist sehr einfach, andere mit Bibelzitaten zu konfrontieren und dann so zu tun, als lege es an der Dummheit des Lesers, falls noch Fragen offen geblieben sind.

Woran glaubst Du eigentlich? Anstatt mit Bibelzitaten zu kommen, wäre es doch besser, sich mit eigenen Worten auszudrücken. Bibelstellen und bekannte Theologen sind gut, um einen Einstieg zu finden, mehr aber auch nicht.

Was das mit dem Thema zu tun hat??

Der christliche Glaube hat die Offenbarung Jesu Christi als Sohn Gottes zur Grundlage. Dessen Worte sind von den Evangelisten niedergeschrieben worden.

Zudem enthält das neue Testament eine ganze Reihe von weiteren Aussagen, die eindrücklich auf den Opfertod Jesu Bezug nehmen. Das Osterfest ist die Feier dieses Opfertodes. Im übrigen richtet sich dieses nach der jüdischen Tradition und deren Opferritualen. Jesus selbst deutet seinen Tod als solchen und setzt sein Opfer als Gedächtnismahl für die Kirche ein.

Was das mit dem Thema zu tun hat???

 

Im übrigen: Was zwei Theologen sagen, ist mir egal, wenn ich der Ansicht bin, dass sie damit nicht recht haben. Als Wissenschaftlerin und theologisch versierter Mensch, der inzwischen nach dem abgeschlossenen Universitätsstudium ein Theologiestudium angefangen hat, betrachte ich nicht alles, was von anderen Wissenschaftlern kommt, als bare Münze. Ich betrachte diese Texte als problematisch, da sie ganz offensichtlich in voller Absicht biblische und theologische Erkenntnisse gezielt für die eigene Thesenbildung anwenden und andere ausser Acht lassen.

 

Jetzt werde ich persönlich:

 

Muss ich jetzt Angst haben, oder was?

 

Glaubst Du, dass Jesus mit seinem Tod die Sünden getilgt hat? Fühlst Du dich erlöst, weil jemand vor 2000 Jahren ausschließlich gestorben ist? 

 

Ich glaube, dass durch Jesus Christus und seinen Tod uns Christen die Möglichkeit gegeben wurde, Sünden zu erkennen, sie zu bereuen und davon erlöst zu werden. Ja. Denn ich bin eine Christin. Würde ich das nicht glauben, sollte ich mir eine neue Religion suchen. Christus wäre dann nämlich umsonst abgeschlachtet worden.

bearbeitet von Katta
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zu Katta

 

Deine Bibelstellen gehen alle Thema vorbei. Natürlich steht vom AT bis zum NT überall was vom Opfertod, das ist doch klar! Warum konnten sich seine Anhänger den Kreuztod nicht erklären? Hat Jesus seinen Jüngern gesagt, warum er sterben wird? Ist das alles wirklich so klar in die Bibel hineingeschrieben?

 

Du verbindest die Sündentilgung mit dem Leben Jesu und seinem Tod. Dass seine Lebensleistung etwas mit der Sündenbewältigung zu tun hat, das leuchtet mir ein. Aber sein Tod? Natürlich entspricht Deine Sichtweise den gänigen Vereinbarungen, die man überall lesen und hören kann.

Das Problem ist eigentlich trivial, wird aber auch von Theologen (= Wissenschaftlern) aufgenommen. Ich glaube nicht, dass man selbst einer sein muss. Ich bin bestimmt kein "moderner Mensch", der die Wissenschaften vergöttert, aber hinhören kann man ja trotzdem.

 

Wenn Du jetzt schon Theologiestudentin bist, dann frag doch mal ausdrücklich nach der Funktion des Kreuztodes. Kann man mit dem Tod einfach irgendwelche Funktionen verbinden, wie z.B. die Abschreckung durch die Todesstrafe oder einen Sündenablass u.s.w.

Von einigen Philosophen hört man, dass der Tod etwas persönliches ist, und daß eine Funktionalisierung des Todes eine Herabsetzung des Lebens bedeutet.

 

Beide Theologen (Biser/Heinzmann) wollen die Bedeutung des Kreuztodes hinterfragen - ich selbst weiß auch nichts genaues, wundere mich aber über die Selbstsicherheit der Menschen in bezug auf diese Frage. Und das war auch der Grund für meinen Besuch in diesem Forum: Ich bin jetzt überzeugt, dass die Mehrheit, so denkt wie Du. Das wollte ich wissen! Ich wollte niemanden überzeugen!

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Ich finde zwar nicht, dass meine Bibelstellen am Thema vorbeigehen, aber gut. Wie sehen das die anderen?

Das "vorbeigehen" ist mir auch ein Rätsel. Die Bibel bezeugt doch gerade den lebendigen Glauben der Kirche.

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Ich hab da noch einen Text:

 

Warum gerade das Kreuz? Wieso konnte Jesus nicht einen friedlichen Alterstod sterben? Weshalb gerade in Israel und unter Pontius Pilatus?

 

Solche Fragen stellen sich uns immer wieder, wenn man die Geschichte Jesu betrachtet, wie sie uns die Bibel beschreibt. Um sie besser zu verstehen, müssen wir uns zuerst klarmachen: Der Gott der Bibel ist ein geschichtlicher Gott. Was heißt das?

 

 

(1) Gott will Geschichte

 

Er blieb nicht allein in der Ewigkeit, sondern begann mit der Schöpfung die Weltgeschichte. Noch davor hat er seine Geschichte des Heils mit dem Menschen entworfen. Diese Geschichte ist die sogenannte "Heilsgeschichte"; sie umfasst Gottes Handeln mit dem Menschen und dessen Handeln vor Gott. Menschheitsgeschichte und Heilsgeschichte können nicht getrennt voneinander betrachtet werden; sie sind letztlich deckungsgleich, auch wenn das am einzelnen historischen Detail oft schwer zu belegen ist.

 

 

(2) Gott handelt in der Geschichte

 

Er gestaltet die Menschheitsgeschichte. Er hinterlässt Spuren und Zeichen seiner Gegenwart und schickt Boten, die uns seinen Willen offenbaren. Er erwählt sich ein Volk - Israel - und lässt durch es die Heilsgeschichte in Gang kommen.

 

 

(3) Gott wird Geschichte

 

Er tritt in sie hinein. Er wird in Jesus Christus selbst ein Teil der Geschichte, und zwar nicht nur der Menschenhistorie, sondern vor allem auch in seiner eigenen, von ihm initiierten Heilsgeschichte.

 

 

(4) Gott hat eine Geschichte

 

In Jesus Christus wurde er nicht nur sterblicher Mensch, sondern bekam auch eine Geschichte, eine ganz bestimmte, die ihn von anderen Menschen, aber auch den "Göttern" anderer Religionen unterscheidet. Diese persönliche Geschichte Gottes ist die Lebensgeschichte Jesu und alles, was sie im Lauf der Jahrhunderte vorbereitet hat.

 

Deshalb gibt es immer wieder Details und Entwicklungen in der biblischen Heilsgeschichte, die uns nicht plausibel oder notwendig erscheinen. Das ist bei der Betrachtung unserer eigenen Lebensgeschichte oder der von politischen Ereignissen etc. nicht anders: Vieles erscheint uns zufällig, umständlich oder gar überflüssig. Gemessen am Ergebnis - so denken wir - hätte man den historischen Weg abkürzen können.

 

Bei solchen "Umwegen" in der biblischen Heilsgeschichte dürfen wir jedoch nicht vergessen, dass es Gott ist, der seine eigene Geschichte bestimmt. Wir können nicht mit letzter Sicherheit sagen, welchen Sinn er mit welchem Detail verfolgt hat. Das bleibt Gott überlassen. Was wir aber tun können, ist, die biblischen Informationen hierzu auszuschöpfen, um uns den heilsgeschichtlichen Weg Gottes so weit als möglich verständlich zu machen.

 

 

Warum musste Jesus überhaupt sterben?

 

Dem heilsgeschichtlichen Ereignis des Kreuzestodes Jesu liegt als Ursache die Sünde des Menschen zugrunde; eine Schuld, eine Trennung von Gott, aus der der Mensch aus eigener Anstrengung nicht herauskommt.

 

Kein Mensch, der selber sündig ist, kann für einen anderen dessen Schuld bezahlen. In der Bibel ist ein Blutopfer nötig, um die menschliche Schuld gegenüber Gott zu tilgen (Hebräer 9,22; vgl. 3.Mose 17,10). Das Opferwesen des Alten Testaments ist ein bildhaftes Geschehen, das auf die endgültige Lösung der Schuldfrage hinweist, sie symbolhaft vorwegnimmt (Hebräer 9,16-28). Allerdings wäre kein Blutopfer, das je ein Mensch bringen könnte, rein genug zur dauerhaften Tilgung der Schuld. Deshalb braucht es ein Opfer, das absolut rein ist, mit anderen Worten: das selbst völlig unschuldig und sündlos ist. Nur Gott selbst, Mensch geworden und dennoch vollständig Gott geblieben, konnte solch ein Opfer sein.

 

 

Der Opfertod Jesu ist ein stellvertretendes Sterben für Schuldige

 

Der Opfertod Jesu bedeutet also das stellvertretende Sterben des Unschuldigen an der Stelle der Schuldigen. Indem Jesus die Strafe für die Sünde - den leiblichen und den geistlichen Tod - freiwillig auf sich nimmt, obwohl er sie niemals hätte erleiden müssen, bezahlt er an unserer Stelle. Das hätte keiner von uns tun können.

 

Seither gilt jedoch: Wir brauchen sie auch nicht mehr zu bezahlen, wir sind schuldenfrei und rein vor Gott. Das ist der heilsgeschichtliche Sinn des stellvertretenden Opfertodes.

 

 

Warum der Tod am Kreuz?

 

Nun könnten wir fragen: Warum genügte dann nicht einfach der gewöhnliche menschliche Tod an Altersschwäche? Weshalb musste es der Kreuzestod sein?

 

Der Opfertod Jesu hat in der Bibel einen zweiten Aspekt: den des Gerichts. Indem wir von Gott abgefallen sind, haben wir gegen Gottes Gerechtigkeit verstoßen, oder anders ausgedrückt: werden wir Gottes hohen Anforderungen an uns als seine Geschöpfe nicht mehr gerecht. Es bleibt ein Mangel, ein Fehlbetrag: eine Schuld. Diese Schuld besteht auch sozusagen juristisch, und zwar vor Gottes Richterthron.

 

Gott ist derjenige, der beurteilt und verurteilt. Er hat über uns ein Gerichtsurteil gefällt, das seit dem Sündenfall gültig ist, ja sogar teilweise vollstreckt wird: indem wir sterben müssen (Römer 5,12).

 

Wenn Jesus also unsere Schuld beglichen hat, dann muss dies auch Folgen für das über uns ausgerufene Gerichtsurteil haben. Und in der Tat: Jesu Tod erfüllt Gottes Gerechtigkeit. Jesus hat den Anforderungen, die Gott in seiner Gerechtigkeit an uns stellt, Genüge getan an unserer Stelle. Weil er gerecht ist, sind wir es auch, wenn wir an ihn glauben. Wer nicht an ihn glaubt, bleibt in der Ungerechtigkeit, dem Ungenügen und daher unter dem verhängten Urteil (Johannes 3,18).

 

 

Jesu Tod bedeutet mehr als die Sühnung unserer Schuld

 

Jesu Tod am Kreuz bedeutet also nicht nur die Sühnung unserer Schuld, nicht nur die Aufopferung des Unschuldigen, sondern auch die endgültige Vollstreckung des Urteils und damit das Ende des Gerichtsprozesses in Sachen "Gott gegen die ganze Menschheit".

 

Gott selbst hat das Urteil vollstreckt, und zwar an Jesus, der sich freiwillig dafür hergab. (In der Tat ist Jesus nicht nur den leiblichen Tod gestorben; wir können in den Stunden am Kreuz und der Gottverlassenheit Jesu - der Trennung vom Vater - den geistlichen Tod wiedererkennen, den Jesus für uns erlitten hat.)

 

Deshalb hat Golgatha den Charakter eines Gerichtsszenerie; es ist der Ort, wo Gott mit dem Menschen Gericht gehalten hat in Gestalt seines Sohnes. Das letzte Gericht für die Menschen wird außerhalb von Zeit und Geschichte stattfinden, und dort wird es nur zwei Urteile geben: unschuldig, weil durch den Glauben in Jesus bereits "hingerichtet" - schuldig, weil ohne Glauben noch nicht gerichtet.

 

 

Warum die grausamen Details seines Sterbens?

 

Ich persönlich erkläre mir also die historischen Details Golgatha und Kreuz vor dem Hintergrund der Heilsgeschichte folgendermaßen:

 

 

 

Jesus musste einen gewaltsamen Tod sterben, weil er sich als Unschuldiger den Hass der schuldigen Welt zuzog

 

Jesus starb am Kreuz, weil dies in der damaligen Zeit die Todesart der schlimmsten Verbrecher, der von Gott Verstoßenen war

 

Jesus starb als Folge einer Gerichtsverhandlung, die - als bloße Tatsache, aber auch in ihrem Verlauf - seine Unschuld und seine Opferrolle umso stärker hervorhebt

 

Jesus starb am Kreuz, weil er dort die göttliche Urteilsvollstreckung in ihrer ganzen Schrecklichkeit erleiden musste.

 

 

 

Nicht zu vernachlässigen ist auch der Aspekt der Verherrlichung Gottes. Nicht umsonst nennt die Bibel Jesu Tod am Kreuz "Erhöhung"; mit ihr beginnt die "Verherrlichung" Jesu und damit Gottes. Das kann meiner Meinung nach nur heißen: Das ganze Geschehen auf Golgatha bringt die Herrlichkeit Gottes - seine unbestechliche Gerechtigkeit einerseits (die nichts geringeres als das Opfer seines eigenen Sohnes notwendig machte) und seine unübertroffene Liebe und Gnade andererseits (durch die er dieses Opfer freiwillig erbracht hat). Manche Theologen sehen die Selbstverherrlichung Gottes als den letzten Beweggrund der Weltgeschichte an.

 

Daneben gibt es die prophetische Begründung, nämlich alle Hinweise, die wir im Alten Testament auf den stellvertretenden Opfertod, das Kreuz, den leidenden Messias etc. finden können, so dass wir sagen müssen: Es ist so gekommen, weil Gott es von Anfang an genau so geplant und angekündigt hat.

 

Sicherlich könnten wir sagen, dass Gott auch eine andere Todesart hätte wählen können, die nicht weniger den Gerichtscharakter der Erlösung zum Ausdruck gebracht hätte.

Und sicherlich können wir uns auch fragen, weshalb es Gott so wichtig ist, zum Zwecke des Menschenheils eine "Gerichtsgeschichte zu inszenieren". Wieder um seine Herrlichkeit inmitten der Dunkelheit menschlicher Geschichte hervorzuheben?

 

 

Fazit

 

Wir müssen feststellen, dass Gott dies wichtig ist: Er vollzieht geistliche Wahrheiten wie die des Gerichts, der Erlösung etc. nicht in irgendeiner abstrakten, symbolischen Weise, sondern er schafft geistliche Fakten, indem er geschichtlich handelt. Gottes Wahrheiten sind keine überweltlichen Ideen, sondern historische Taten. Damit geht er den Weg der konkreten geschichtlichen Ereignisse, anhand derer wir sie erkennen können (ungeachtet dessen, dass sie auch einen bildhaften Sinn haben können). Blutopfer, Kreuzesnägel und Todesleiden sind genauso real und konkret, wie die Sünde in uns Menschen ist.

 

Vermutlich ist es das, was Gott möchte: Uns angesichts des grausamen Geschehens auf Golgatha die grausame und unausweichliche Wahrheit der Sünde, aber auch die Endgültigkeit und Realität der Erlösung vor Augen zu führen.

 

Quelle: Peter Gross

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Und wenn das nicht reicht, hätte ich hier noch was, das poste ich als Ganzes, denn ich finde es gut....

 

Wolfgang Rülke    Opfertod Jesu

 

 

 

Exegetische Überlegungen zum Verständnis1

 

 

  Seit unserem Studium vor dreißig Jahren stellt sich uns die Vorstellung, Gott müsse erst das Blut seines lieben Sohnes sehen, bevor er uns verzeihen könne2, zu der Erfahrung quer, die sich durch die gesamte jesuanische Botschaft zieht, dass Gott der uns liebende abba, Papa, ist, der seine Sonne aufgehen lässt über Böse und Gute und regnen lässt über Gerechte und Ungerechte (Mt 5,45), dessen Liebe den Sünder zur Umkehr treibt.

Die nachstehenden Überlegungen verdanken sich Vorarbeiten für eine wissenschaftliche Untersuchung über Passah-Erwartungen zur Zeit Jesu und ihren eventuellen Einfluss auf das Passionsgeschehen. Sie können erklären, warum Jesus bewusst in den Tod ging, obwohl er Gott als den liebenden Vater erfuhr.

Ein erster Ausgangspunkt sind die Leidensweissagungen, die wohl nicht, wie noch BULTMANN vollmundig behauptete, »längst als sekundäre Gemeindebildungen erkannt sind«3, sondern sich nach J. JEREMIAS auf eine aramäische Urform zurückführen lassen, die hinter Mk 9,31 steht: mitmser bar enascha lide bene enascha, was soviel bedeutet wie: »Gott wird (bald) den Menschen (Sing.) den Menschen (Plur.) ausliefern.«4 Markus leitet die beiden ersten Leidensweissagungen (8,31–33, 9,30–32) ausdrücklich als »Lehre« ein. Möglich, dass Jesus das Wissen dieser »Lehre« der heiligen Schrift5 verdankt.

Deutlich sind Anspielungen auf Js 53. Von den in der ersten Leidensankündigung (Mk 8,31) mitgeteilten Einzelheiten

– Der Menschensohn muss viel leiden

– und verworfen werden ...

– und getötet werden

– und nach drei Tagen6 auferstehen.

mag

– das »viel leiden« Js 53 insgesamt zusammenfassen,

– das »verworfen werden« an Ps 117,22G (»Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein geworden«) erinnern, ein Psalm, der während des Hallel der ersten Passah-Nacht gesprochen wird,

– das »getötet werden«

– und das »wieder auf(er)stehen« konnte wiederum aus Js 53 herausgelesen werden7.

Eine weitere Anspielung auf Js 53 enthält Jesu Antwort auf die Frage der Zebedäus-Söhne: »Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und sein Leben gebe als Lösegeld für viele.« (Mk 10,45 / Mt 20,28), was auf Js 53,11–12 zielt. Von zentraler Bedeutung aber ist Mk 14,24: »Das ist mein Blut des Bundes, das für viele vergossen wird.« Hier erinnert Jesus wiederum Js 53,11–12 und gibt damit seinem Tod eine Deutung. Js 53,11–12 lautet: »11Weil seine Seele sich abgemüht hat, wird er das Licht schauen und die Fülle haben. Und durch seine Erkenntnis wird er, mein Knecht, der Gerechte, den Vielen Gerechtigkeit schaffen; denn er trägt ihre Sünden. 12Darum will ich ihm die Vielen zur Beute geben, und er soll die Starken zum Raube haben, dafür dass er sein Leben in den Tod gegeben hat und den Übeltätern gleichgerechnet ist und er die Sünde der Vielen getragen hat und für die Übeltäter gebeten.« »Die Vielen« meint die Heidenvölker, die sich nach alttestamentlicher Prophetie am Ende der Tage zu JHWH bekehren.

Aus Js 53,11–128 konnte Jesus also herauslesen, dass die Voraussetzung für die Bekehrung der Heidenvölker der Tod des Gottesknechtes ist.

Neben Jesaja 53 scheint mir Deuterosacharja Jesu Gang in die letzten Jerusalemer Tage beeinflusst zu haben. Anspielungen Jesu auf das Sacharja-Buch sehe ich im Ausdruck »Blut des Bundes« (Mk 14,24 – dieser Ausdruck wird Ex 24,8 im Zusammenhang des Sinaibundes und Sa 9,11 im Zusammenhang einer messianischen Verheißung gebraucht). Sa 9,9 mochte ihm schon bei seinem Einzug in Jerusalem vor Augen gestanden haben, und nach Mk 14,27 || Mt 26,31 glaubt Jesus, dass sich in der Passahnacht Sa 13,7 erfüllt. Weitere Anspielungen der Evangelisten auf das Sacharjabuch finden sich Mt 27,10 (Sa 11,12–13) und Jo 19,37 (Sa 12,10). Ich selbst vermute, dass die Übernachtung Jesu in der Passahnacht am Ölberg in Erinnerung an Sa 14,4 geschieht: Hier beginnt der endzeitliche Kampf, und es macht guten Sinn, dass Judas die Häscher hierher führt. Deuterosacharja beschreibt in dunklen Worten den Endkampf der Heidenvölker gegen Jerusalem. Im Verlaufe dieses Endkampfes ist von einem Durchbohrten die Rede (12,10), JHWH kämpft vom Ölberg aus gegen die Heidenvölker (14,3f.), durch eine eigenartige Plage werden die Völker besiegt (»ihr Fleisch wird verwesen, während sie noch auf ihren Füßen stehen, und ihre Augen werden in ihren Höhlen verwesen und ihre Zungen im Mund« – 14,12). Die jüdische Tradition erwartet diesen Endkampf für die Zeit des Passah-Festes.9 Ein Teil der Heiden überlebt nach Deuterosacharja diesen Kampf und zieht zum Laubhüttenfest nach Jerusalem, um dort JHWH anzubeten (14,16).10 Deuterosacharja endet mit den Worten »Und es wird keinen Händler mehr geben im Hause des HERRN Zebaoth zu der Zeit.« (14,21) – wollte Jesus für diesen Gottesdienst den Tempel »reinigen«?

Der Eselsritt, »Tempelreinigung«, die Übernachtung in Gethsemane (Endkampf vom Ölberg her), die Annahme einer Zwischenzeit11 zwischen Jesu Tod (Passah-Fest) und Einbruch des Gottesreiches (Sa 14,16 – Völkerwallfahrt zum Laubhüttenfest) mögen von den deuterosacharjanischen Verheißungen beeinflusst sein. Wenn Jesus am Abend vor seinem Tod an Js 53,11–12 und mit der Erwähnung des Blutes des (neuen) Bundes an Sa 9,11 erinnert, dann bedeutet dies, dass er dazu bereit ist, die Voraussetzung für den Anbruch der Gottesherrschaft zu schaffen.12

Als Zeitpunkt für das Erlösungswerk des Messias wird in der rabbinischen Literatur immer wieder das Passahfest genannt.

So wie im Nisan die Weltschöpfung und die Erlösung aus Ägypten stattfanden, so wird der Messias ebenfalls im Nisan sein Erlösungswerk vollenden.13

Der Codex Neophyti I (1. oder 2. Jhdt. n.Chr.) fügt zu Ex 12,42 ein Gedicht über die »vier Nächte« an, das in den einzelnen Strophen die Ereignisse aufzählt, die während der Passahnacht stattgefunden haben, bzw. noch stattfinden werden:

I Die Erschaffung der Welt,

I die Fesselung Isaaks,

I der Auszug aus Ägypten

I und das Erlösungswerk des Messias. – Der Text der vierten Strophe lautet: »Die vierte Nacht: Wenn die Welt ihr Ende vollenden wird, um aufgelöst (oder: getrennt) zu werden. Die Eisenjoche werden zerbrochen werden, und die Geschlechter des Gottlosen werden vernichtet. Und Mose wird heraufsteigen mitten aus der Wüste, [und der König-Messias mitten aus Rom]14. Der eine führt an an der Spitze der [einen] Lämmer[herde], und der andere führt an an der Spitze der [anderen] Lämmer[herde], und Sein Wort führt an zwischen den beiden. Und ICH und sie führen zusammen an.«15

Als eigentlichen Zeitpunkt der Erlösung benennt die jüdische Homilienliteratur dann die Mitternacht – einen Zeitpunkt, den – im Hinblick auf damalige Zeitmesser – nur Gott exakt zu bestimmen vermochte.16

Dass Jesus zu diesem eschatologisch bedeutsamen Zeitpunkt sein Erlösungswerk vollbringen kann, wird durch einen Beschluss des Hohen Rates gefährdet, Jesus ja nicht »auf dem Fest« zu ergreifen (Mk 14,2). Daraufhin17 bietet Judas die Übergabe Jesu an (V. 10–11). Mit diesem Angebot liegt der Zeitpunkt der Auslieferung wieder in den Händen Judas bzw. seines Auftraggebers. Es spricht einiges dafür, dass Jesus selbst den Judas mit diesem schweren Auftrag betraute:

I Nirgendwo im Neuen Testament wird die Tat des Judas als »Verrat« bezeichnet. paradidomi bedeutet in erster Linie »überliefern«, »ausliefern«, freilich kann auch gelegentlich die Bedeutung »verraten« mit anklingen. Doch wird paradidomi auch im positiven Sinn für die Traditionsübergabe verwendet, so gerade auch in 1Kor 11,23.

I Als Jesus seine bevorstehende Auslieferung durch einen aus dem Jüngerkreis andeutete, hielten alle Anwesenden es für möglich, dass sie mit dieser Aufgabe betraut werden konnten – sie fragten: »Bin ich’s?« (Mk 14,18). Die Ur-Leidensweissagung Mk 9,31 mochte eine solche Frage erwarten lassen. – Im Gegensatz dazu wird die Ankündigung der Verleugnung Petri mit lautem Protest beantwortet (Mk 14,31).

I Judas wusste den Ort, an dem Jesus mit dem Jüngerkreis übernachtete: den Garten Gethsemane. Zuvor übernachtete Jesus mit dem Jüngerkreis in Bethanien (vgl. Mk 11,12). Für die Passahnacht selbst aber war eine Übernachtung im erweiterten Stadtbezirk Jerusalems vorgeschrieben. Dass Judas über die Schlafstätte Jesu und der Jünger informiert war, lässt sich für mich nur durch eine Absprache erklären.

I Judas küsste Jesus nach Mk 14,45 herzlich18, und Mt 26,50 redet Jesus Judas mit hetaire« an. Eine Verteufelung des Judas ist erst bei Lk und Jo zu beobachten.

Judas also ermöglicht, dass Jesus in der Nacht des erstes Passah-Tages ausgeliefert wird. Möglicherweise erwartete Jesus für diese Nacht den messianischen Endkampf19, in dessen Verlauf er ums Leben kommen sollte. Die Abendmahlsworte mit ihrer Zeichenhandlung des Brotbrechens und der Erwähnung des Blutvergießens weisen wohl darauf hin, dass Jesus damit rechnete, entweder durch einen Schwertstreich oder bei einer Steinigung ums Leben zu kommen. Eine Kreuzigung, bei der der Leib ja nicht zerbrochen wird und eigentlich auch nicht viel Blut fließt, passt nicht zu den Abendmahlsworten.20 In der Mitternacht des. 1. Passahtages kam die Blutmanipulation Ex 12,7 zu ihrer Wirkung, als JHWH bzw. sein Verderber an den Häusern der Israeliten vorüberging (pasach, V. 13 und 23). Mir erscheint es sehr wahrscheinlich, dass Jesus seine Blutmanipulation im Garten Gethsemane erwartete.21 Möglich, dass die Jünger deswegen den Garten Gethsemane trotz aller vorherigen Beteuerungen so fluchtartig verließen, weil das Erwartete eben nicht eintrat.22

Die eschatologisch so bedeutsame Stunde verstrich, ohne dass Jesus sein Blut vergoss. Als Jesus dann anderntags gekreuzigt wurde, rief er aus: lama elohi lama sabachtans – Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen. Ist dies die aramäische Wiedergabe von Psalm 22,2a, mit bewusster Anspielung auf den ganzen Psalm? Oder drückt Jesus damit seine tiefste Gottverlassenheit aus? Auffallend ist, dass die Gebetsanrede elohi nicht der Gebetssprache Jesu entspricht. Alle anderen ihm zugeschriebenen Gebete beginnen mit pater. Mk 14,36 ist sogar noch der aramäische Wortlaut abba erhalten. Diese Gebetsanrede macht die besondere Qualität der Gebete Jesu aus (zum urchristlichen Nachhall dieser Gebetsanrede vgl. Rm 8,15, Gl 4,6). Bedeuten die letzten Worte Jesu nach dem ältesten Evangelisten, dass Jesus sich angesichts dieses Todes aus seiner intimen Gottesbeziehung wieder herausgefallen fühlte? Ist ihm nach allem, was er an diesem Vormittag hatte durchmachen müssen, der tiefe Glaube zerbrochen, und sah er sich selbst in seiner Mission gescheitert? Gerade dass Jesus diese Worte auf aramäisch sprach, belegt m.E., dass er nicht in die Sprache des Psalters verfällt, sondern hier eigene Befindlichkeit ausdrückt. Gelernt wurde der Psalter doch wohl in der lingua sacra.

Wie bei der Fesselung Isaaks Gen 2223 ereignet sich – zumindest nach den Berichten der Synoptiker – auch bei Jesu Selbstopfer ein Synchronizitätsphänomen: »37Aber Jesus schrie laut und verschied. 38Und der Vorhang im Tempel zerriss in zwei Stücke von oben an bis unten aus.« (Mk 15). Dieser Vorfall erinnert an jüdische Berichte, nach denen 40 Jahre vor Zerstörung des Tempels eigenartige Dinge geschahen, aus denen die Zeitgenossen erschlossen, die Schechina JHWHs habe bereits den Tempel verlassen. Von den zahlreichen Belegen sei Joma 39b zitiert:

»Unsere Meister lehrten: Vierzig Jahre lang vor der Zerstörung des Hauses kam das Los nicht in die Rechte,24 noch wurde der rotgefärbte Stoffstreifen weiß,25 noch brannte das westliche Licht,26 und es öffneten sich die Türen des Tempels von selbst.«27

Theologisches Nachdenken über dieses Synchronizitätsphänomen mochte dazu führen, nun im Kreuzestod Jesu den Höhepunkt und Abschluss des Opfergedankens zu sehen, wie es dann klassisch im Hebräerbrief ausgedrückt wird: »Das [nämlich ein Sündopfer darzubringen] hat er [Christus] ein für allemal getan, als er sich selbst opferte.« (7,27) Verstand Jesus selbst noch seinen Tod als Voraussetzung dafür, dass die Heidenvölker im Sinne der alttestamentlichen Propheten bekehrt werden konnten, so ermöglicht das Zusammenfallen des Todes Jesu mit dem Zerreißen des Vorhangs im Allerheiligsten, Jesu Tod nun doch als Sühnopfer zu verstehen, das aber alle weiteren Sühnopfer ersetzte und unnötig machte. Der Opferkult – der zumindest seit Hosea 6,6 suspekt geworden ist – ist damit endgültig an sein Ende gekommen.

Von der Fesselung Isaaks – auch sie geschah nach jüdischer Tradition an einem Passahfest28 – und ihrer Aufhebung des Menschenopfers spannt sich der Bogen zum Selbstopfer Jesu, durch das der Opferkult selbst aufgehoben wird. Dass die Auflösung des Opferkultes nun wieder durch ein Menschenopfer geschah, verdankt sich wohl nicht eigentlich dem göttlichen Willen und göttlicher Setzung, sondern der Tat jenes Mannes aus Nazareth, der die Nähe Gottes als liebenden Vaters in ganz besonderer Weise erfuhr, der aber die bei den Propheten Jesaja und Sacharja mitgeteilten Aussagen als Willenskundgebungen seines himmlischen Vaters in dem Sinne verstand, dass er – um die Heidenvölker »als Beute« zu erhalten – sterben müsse. Dürfen wir die Mk 15,37f. mitgeteilte Synchronizität so verstehen, dass Gott dieses Opfer annahm, damit es fortan keine weiteren Opfer mehr gibt?

 

 

Anmerkungen:

 

 

1 Für Ursula zum 30.3.2003.

2 Wohl als Spätfolge der Anselm’schen Satisfactionstheorie (Cur deus homo – 1098) wurde die Ansicht vertreten, durch den stellvertretenden Tod der Opfertiere bzw. Christi werde menschliche Schuld gesühnt, Gottes Zorn darüber gestillt. Hinsichtlich der Tötung der Opfertiere glaubte man, diese Sicht schon im Alten Testament verankert zu sehen, auch in der Schlachtung der Passah-Lämmer. Vgl. dazu: Frey, Hellmuth: Das Buch der Heimsuchung und des Auszugs. Kapitel 1–18 des zweiten Buches Mose … Die Botschaft des Alten Testaments, Band 5, Stuttgart 1949, 135: »Der Blutritus ist eine Sühnehandlung zur Beschwichtigung des Zornes Gottes.« Inzwischen ist solche Redeweise (auch auf der Kanzel) suspekt geworden.

3 Bultmann, Rudolf: Die Geschichte der synoptischen Tradition, Göttingen 81970, 163.

4 Jeremias, Joachim: Neutestamentliche Theologie, Erster Teil: Die Verkündigung Jesu. Gütersloh 31979, 268. Das Hitpecel ist hier als passivum divinum zu verstehen.

5 Ähnlich fügt Lk in die dritte Leidensankündigung ein: »es wird alles vollendet werden, was geschrieben ist durch die Propheten von dem Menschensohn« (1831). Vgl. dazu auch die Emmaus-Geschichte (Lk 24,27).

6 Jeremias a.a.O. [Anm. 4], 271, weist darauf hin, dass dieser Ausdruck semitisch ist. »Das Semitische [kennt] kein Wort für »mehrere«, »ein paar«, »einige« ... und [hilft] sich u.a. so ..., dass es dafür »drei« sagt. So kommt es, dass schon im Alten Testament die Wendung »drei Tage« eine unbestimmte, aber nicht allzu lange Zeitspanne bezeichnet.« Jesus gebraucht diese Wendung, um seine Parusie, seine Auferstehung, die Vollendung und den Tempelneubau anzukündigen, Ereignisse, die »den in Kürze erfolgenden Triumph Gottes umschreiben«, ebenda. Vgl. Dodd, C. H.: The Parables of the Kingdom, London 1935, 100f. – Die Formulierung »nach drei Tagen« heißt soviel wie »in Kürze«. Sie ist nicht wie die matthäische und lukanische Umformung »am dritten Tag« von Ostern her formuliert, sondern bewahrt wohl ipsissima vox.

7 Vgl. schon Schweitzer, Albert: Das Abendmahl im Zusammenhang mit dem Leben Jesu und der Geschichte des Urchristentums. Zweites Heft: Das Messianitäts- und Leidensgeheimnis. Eine Skizze des Lebens Jesu. Tübingen und Leipzig 1901, 89: »In dem Bild des leidenden Gottesknechtes erkannte Jesus sich wieder. Dort fand er seinen Leidensberuf vorgebildet.« [Hervorhebung von mir] Jeremias, a.a.O. lAnm. 4], 272, listet die Stellen in den Evangelien auf, die auf Js 53 Bezug nehmen.

8 Wie Js 52,13–53,12 historisch verstanden werden kann, hat Hans-Jürgen Hermisson plausibel gemacht: Deuterojesaja habe in den drei ersten Gottesknechtsliedern sein eigenes Schicksal beschrieben. Der Prophet rechnete damit, durch seine Botschaft auch die Heidenvölker zu erreichen. Diese Hoffnung wurde von der Erfahrung genährt, dass sich etliche Babylonier den Synagogengemeinden anschlossen. Doch dann wurde dem Propheten der Prozess gemacht, bei dem er auf unehrenhafte Weise zu Tode kam. Dieses Schicksal reflektiere das vierte Gottesknechtslied, Js 52,13–53,12, das von einem Schüler des Propheten stamme. Trotz des Schicksals des Propheten hält sein Schüler an der deuterojesaianischen Erwartung fest, »Licht der Heiden« (496) zu werden: Nach dem Tod des Propheten werde dieser »die Vielen zur Beute« erhalten (53,12). Janowski, Bernd und Stuhlmacher, Peter (Hrg.): Der leidende Gottesknecht: Jesaja 53 und seine Wirkungsgeschichte, Tübingen 1996, 1–25.

9 Der Tag, der weder Tag noch Nacht ist, (Sa 147) ist nach ·Kallir die Passahnacht. Im 18-Bitten-Gebet für das Passahfest schreibt er: »Bringe doch das Ende nahe (nämlich den Tag, der) nicht Tag und nicht Nacht ist«, Edelmann, Rafael: Zur Frühgeschichte des Ma·hzor, Genizafragmente mit palästinischer Punktation, Bonner orientalische Studien, herausgegeben von P. Kahle und W. Kirfel, Heft 6, Stuttgart 1934, S. 20.

10 Ist es dieses Fest, zu dem Jesus nach seinem Logion (Mk 14,25) »wieder Wein trinken wird im Reich Gottes«? Aufgrund dieser Angabe vermuten etliche Forscher, dass Jesus mit dem baldigen Beginn des (irdischen) Gottesreiches gerechnet hat, vgl. Patsch, Hermann: Abendmahl und historischer Jesus. Calwer Theologische Monographien, Bd. 1, Stuttgart 1972, 143.

11 Vgl. Patsch, ebenda, 129: Jesus »blickte … bei einer Reihe von Texten über seinen Tod hinaus, rechnete also mit einer »Zwischenzeit« zwischen seinem Hinscheiden und dem Anbruch der sichtbaren Gottesherrschaft, in der seine Jünger ohne ihn wären.«

12 Damit ist sein Tod eigentlich kein Sühnetod zur Vergebung der Sünden, sondern eher eine Auslösung der Heidenvölker aus der Macht der – nach neutestamentlicher Vorstellung – dem Teufel verhafteten Götter. Der Ausdruck eis aphesin harmation wird erst im Matthäusevangelium mit dem Kelchwort in Verbindung gebracht. Mk hat noch das altertümliche hyper pommonmit deutlichem Anklang an Js 53, das I Kor/Luk dann sachgemäß (denn die Korinther gehören ja zu den »Vielen« aus den Heidenvölkern) als hyper hümon versteht. Diesem Befund entspricht, dass nach dem Verständnis des AT das Opfer des Passah-Lammes, mit dem der Tod Jesu in Verbindung steht, kein Sühnopfer ist (gegen Frey, vgl. oben Anm. 2). Das Blut des Passah-Lammes war ursprünglich ein magisches Schutzzeichen.

13 Rosch HaSchana 11a.

14 Ergänzung nach dem Fragmenten-Targum. Die Auslassung im Kodex Neophyti geschah aus Gründen der Zensur. Eine Lücke weist auf die bewusste Auslassung hin. Klein, Michael L.: The Fragment-Targums of the Pentateuch. According to their Extant Sources. Volume 1: Texts, Indices and Introductory Essays. Rom 1980, 167. – Statt »aus Rom« ist vermutlich zu lesen: »aus der Höhe«, vgl. Black, Matthew: An Aramaic Approach to the Gospels and Acts, Oxford 21954, 174.

15 Díez Macho, Alejandro [Hrg.]: Neophyti 1 / Targum palestinense / MS de la biblioteca Vaticana, Tomo II, Éxodo, Madrid/Barcelona 1970, 76–79.

16 Pesikta des Rab Kahana, Piska 7, nach: Mandelbaum, Bernhard, New York 1961/62, I, 122.

17 Kontakte von Mitgliedern des Hohen Rates zu Jesus können bestanden haben durch Josef von Arimathäa (vgl. Mk 15,43) oder durch die Priester, die in der eigenartigen Notiz Apg 6,7 genannt werden, oder durch Nikodemus (Jo 31–21), falls diese Perikope überhaupt einen historischen Kern hat. – Vgl. dazu die Bemerkung von Weiß, Johannes [Herausgeber]: Die Schriften des Neuen Testaments, Erster Band, Göttingen 1906, 197, zu Mk 14,53–72. – Undichte Stellen kennen wir ja auch von heutigen Kirchen-Gremien!

18 Katethilesen, ein Wort, das Lk 15,20 bei der Begrüßung des verlorenen Sohnes durch den barmherzigen Vater verwendet. – Diese Nuance verschweigen alle gängigen Übersetzungen.

19 Dazu könnten die eigenartige Notiz Lk 22,38 und der zaghafte Versuch einer kämpferischen Auseinandersetzung (Mk 14,47) passen.

20 Darauf wies schon Goetz, K. G., Das Abendmahl eine Diatheke Jesu oder sein letztes Gleichnis, Leipzig 1920, Untersuchungen zum Neuen Testament, Herausgegeben von Hans Windisch, Heft 8, 31, hin.

21 Schon früh wird der Tod Jesu mit der Opferung des Passah-Lammes in Verbindung gebracht (1 Kor 57), was sich aber mit der synoptischen Datierung des Todes Jesu auf etwa 15 Uhr des 1. Passahtages beißt. Bei oberflächlichem Lesen erhält man den Eindruck, Jo biete eine andere Chronologie: Kreuzigung Jesu am Vortag des Passahfestes, Jesu Tod zu dem Zeitpunkt, zu dem die Passahlammer geschlachtet wurden. Jo, der diese Assoziation wohl beabsichtigt, drückt sich aber (sicher mit Bedacht) zweideutig aus: paraskeve tov pascha (1914) kann sowohl »Vortag des Passahfestes« als auch »Freitag [nämlich Rüsttag auf den Schabbat] der Passahwoche« bedeuten, und das pascha essen (18,28), weswegen sich die Priester bei den Verhandlungen mit Pilatus nicht verunreinigen wollten, kann auch bedeuten, das Mincha-Opfer des 1. Passahtages essen, was ausschließlich den Priestern vorbehalten war. So steht Jo nicht im Widerspruch zu den Synoptikern, ermöglicht aber durch seine absichtlich zweideutige Redeweise die theologische Deutung des Todes Jesu als Opferung des wahren Passah-Lammes. Folgendes erscheint mir wahrscheinlich:

1) Jesus selbst brachte sein Sterben mit dem Blut des Passahlammes in Verbindung, dachte dabei aber wohl an die Mitternacht des 1. Passahtages, zu der auch in Ägypten die Blutmanipulation der Israeliten ihre Wirkung zeigte.

2) Jesus starb dann gegen seine Erwartungen etwa um 15 Uhr am 1. Passahtages, wie es die Synoptiker berichten.

3) 1 Kr 5,7 bewahrt möglicherweise das Jüngerwissen, dass Jesus seinen Tod mit dem Blut das Passah Lammes in Verbindung brachte.

4) Jo drückt sich so raffiniert aus, dass seine Aussagen einerseits nicht in Widerspruch zur historischen Überlieferung stehen, Jesus sei am Freitag der Passahwoche gestorben, andererseits aber die theologische Deutung zulassen, Jesus sei als wahres Passah-Lamm gestorben.

22 Seit Reimarus wird gegen die Historizität der Leidensankündigungen eingewandt, dass die Jünger von der Verhaftung Jesu überrascht waren, was sie nicht hätten sein dürfen, wenn sie durch die Leidensweissagungen darauf vorbereitet gewesen wären. Die Jüngerflucht erklärt sich aber dann, wenn die Ereignisse dieser Nacht eben anders kamen, als Jesus dies erwartet hatte.

23 V. 13 erwähnt, dass Abraham nach dem Ende der Engelrede seine Augen erhob und sah, wie sich ein Widder im Gebüsch verfangen hatte. Mitten in einer aggressiven Handlung durch die Engelrede unterbrochen, entlud sich nun Abrahams aggressive Energie auf das Tier. Einen Auftrag zu diesem Tieropfer erhielt Abraham nicht. Aber der Engel JHWHs greift nicht noch einmal ein. Offensichtlich duldet JHWH das Tieropfer, um der menschlichen Aggressivität ein Ventil zu geben. Das Ersatzopfer zur Auslösung der menschlichen Erstgeburt ordnet dann Ex 13,13 als Satzung JHWHs an. Menschenopfer sind nach dem Gesamtzeugnis des Alten Testament ein Greuel in den Augen JHWHs (Dtn 12,21 u.ö.). So kennzeichnet es den Beginn der JHWH-Religion, dass JHWH dem Kindsopfer Einhalt gebietet.

24 »Dazu 3. Mose 16,8. Der Hochpriester legte seine Hände mit den Losen auf die beiden Böcke. Lag in der rechten Hand das Los, das den Bock für Gott bestimmte, in der linken das für den Sündenbock, so galt dies als gutes Vorzeichen, umgekehrt aber als schlechtes.« Mayer, S. Anm. 27.

25 »Dem Sündenbock wurde ein solcher Streifen zwischen die Hörner gebunden. Wurde er weiß, wenn der Bock tot war, so war dies ein Zeichen, daß Gott alle Sünden vergeben hatte. Dazu Jesaja 1,18.« Mayer, s. Anm. 27.

26 »Das am meisten im Westen stehende Licht des Tempelleuchters wurde zuerst angezündet, mit derselben Menge Öl gefüllt wie die andern und brannte dennoch weiter, wenn alle andern Lichter erlöscht waren. Auch dieses Wunder galt als Zeichen dafür, dan Gottes Gnade bei Israel weile.« Mayer, s. Anm. 27.

27 Nach Mayer, Reinhold: Der Talmud / ausgewählt, übersetzt und erklärt …, München 71984 [=51980], 176f. Zu weiteren Belegstellen s. Billerbeck, Paul, Kommentar zum Neuen Testament aus Talmud und Midrasch, Bd. 1: Das Evangelium nach Matthäus, München 1922, 1043–46.

28 Vgl. oben Anm. 15.

 

Quelle: Deutsches Pfarrerblatt

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