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Chormantel


TH44

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Heute wollte unser Pastor unbedingt einen Chormantel während der eucharistischen Andacht tragen.

Das habe ich zuvor noch nie gesehen. Das Ding hing sicher schon 20 Jahre ungenutzt im Schrank.

 

Wann wird ein Chormantel denn getragen? Welche Anlässe gibt es dafür? Das sah nämlich eigentlich ganz schön und festlich aus. Dementsprechend könnte er ja öfters getragen werden.

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Heute wollte unser Pastor unbedingt einen Chormantel während der eucharistischen Andacht tragen.

Das habe ich zuvor noch nie gesehen. Das Ding hing sicher schon 20 Jahre ungenutzt im Schrank.

 

Wann wird ein Chormantel denn getragen? Welche Anlässe gibt es dafür? Das sah nämlich eigentlich ganz schön und festlich aus. Dementsprechend könnte er ja öfters getragen werden.

Nach meinem Erinnerungsvermögen, gerade an meine vorkonziliare Ministrantenzeit vor 1000 Jahren, wurde der Chormantel bei der Aussetzung des Allerheiligsten, also der Monstranz mit der Hostie verwendet, um der besonderen Feierlichkeit dieses Aktes gerecht zu werden.

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Soweit ich weiß (das ist wirklich nur ungefähr) kann der Priester ihn generell bei Andachten u. ä. anziehen, wenn er mangels Messelesen keine Kasel tragen muß.

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Soweit ich weiß (das ist wirklich nur ungefähr) kann der Priester ihn generell bei Andachten u. ä. anziehen, wenn er mangels Messelesen keine Kasel tragen muß.

Auch z.B. zur Taufe oder zu einer Trauung ohne Eucharistiefeier. Oder zu einer festlichen Vesper.

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Der Dekan der Kapelle auf Schloß Windsor hat z. B. zur Hochzeit des englischen Liebespärchens einen Chormantel getragen. Witzigerweise sah er damit wesentlich würdevoller und besser aus als die geistliche liturgische Hauptperson, der Herr Erzbischof.

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Soweit ich weiß (das ist wirklich nur ungefähr) kann der Priester ihn generell bei Andachten u. ä. anziehen, wenn er mangels Messelesen keine Kasel tragen muß.

Auch z.B. zur Taufe oder zu einer Trauung ohne Eucharistiefeier. Oder zu einer festlichen Vesper.

Damit ist eigentlich alles gesagt. Nee, halt, ich ziehe, außer bei 30 Grad im Schatten, zu Beerdigungen immer den schwarzen Chormantel an.

 

Im alten Ritus wurde (und wird) der Cormantel auch zum Taufgedächtnis (Asperges) und vom Presbyter assistens getragen.

 

In meiner Gemeinde war es auch so, daß ein sehr schöner weißer Chormantel nur einmal im Jahr genutzt wurde: am 6. Dezember von demjenigen, der den Nikolaus spielt :lol: .

 

Inzwischen wird er wenigstens Fronleichnam und von mir auch bei Taufe und Trauung (also eher selten) getragen. Bei Andachten mit unseren Kindergartenkindern hab ich ihn auch schon benutzt.

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Benutzt Ihr die Pluviale nur so selten???? :lol: *schockiertsei*

 

Also: Zu Prozessionen, Segnungen an MariaLichtmess etc, diversen Marienfesten, an Fronleichnam, zur Eucharistischen Andacht, zum Mairosenkranz, zur Vesper, zur Aussetzung, ähh.....*nachdenk*.... Beerdigung.... also... wir haben sogar einige in allen möglichen Farben und Formen... alte, neue, bunte, schwarze....

 

Von seinem Ursprung her ist der Chormantel feierlichen Funktionen vorbehalten. Er wurde zuerst bei Prozessionen, dann auch beim feierlichen Stundengebet und der Sakramentenspendung ausserhalb der Messe getragen. Seinen Namen hat er aus der karolingischen Zeit, als cappa (Mantel) wurde er von Mönchen und Chorherren zu festlichen Chordiensten und Prozessionen angezogen. Rauchmantel nennt man ihn auch, weil er bei der feierlichen, durch Beräucherung gezeichneten Vesper aus dem Schrank kam, und vielleicht hat die lateinische Bezeichnung Pluviale (Regenmantel) mit regnerischen Prozessionen zu tun …

Der Chormantel hüllt den ganzen Körper ein, er ist vorne offen und durch einen oft sehr kostbar gearbeiteten Verschluss zusammengehalten. Die ursprüngliche Kapuze wurde schon bald in einen manchmal reich bestickten Zierschild umgewandelt.

 

Quelle: Rupert Berger, Pastoralliturgisches Handlexikon. Sonderausgabe, Herder Freiburg. ISBN 3-451-28590-8. Erscheint im Februar 2005.

bearbeitet von Katta
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Benutzt Ihr die Pluviale nur so selten????  :) *schockiertsei*

 

Also: Zu Prozessionen, Segnungen an MariaLichtmess etc, diversen Marienfesten, an Fronleichnam, zur Eucharistischen Andacht, zum Mairosenkranz, zur Vesper, zur Aussetzung, ähh.....*nachdenk*.... Beerdigung.... also... wir haben sogar einige in allen möglichen Farben und Formen... alte, neue, bunte, schwarze....

Ich hoffe, du hast dich vom Schock erholt. :)

 

Prozessionen: wo finden heutzutage noch Prozessionen statt? Besonders in einer Großstadt? Wenn Prozession, dann in Verbindung mit einer hl. Messe - sprich Messgewand.

 

 

Segnungen an MariaLichtmess: damit kann ich gar nix anfangen. :)

 

 

diversen Marienfesten: was feiert man denn da außer einer Messe?

 

 

an Fronleichnam: s. Prozessionen

 

 

zur Eucharistischen Andacht: ja, wie gesagt, gestern das erste mal.

 

 

zum Mairosenkranz: da steht uns kein Priester zur Verfügung :ph34r:

 

 

zur Vesper: sowas gibts bei uns gar nicht.

 

 

zur Aussetzung: s. Eucharistische Andacht, ansonsten auch nur innerhalb der Messfeier.

 

 

Beerdigung: da bringen die Priester ihre eigenen Gewänder mit. Keine Ahnung, ob da jemand einen Chormantel trägt.

 

 

 

Tja, sieht schlecht aus bei uns. :lol:

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Der Herr erbarme sich unser.... :lol:

 

Prozessionen: An Lichtmess, Gründonnerstag, Karfreitag, Fronleichnam (durch die ganze Stadt), ähhm.... Maria Himmelfahrt.... am Festtags unseres Stadtpatrons.... ähhmm.... wann denn noch?

 

Hey Alter! Segnung der Kerzen an Lichtmess. Macht Ihr nicht? Anschliessend Lichterprozession.

 

Marienfeste: Rosenkranz, Maiandacht... Mairosenkranz machen sogar unterschiedliche Priester, weil wir meistens vier oder fünf Feiern an dem Tag haben.

 

Vesper: Ostern, Dreifaltigkeitstag, Pfingsten, Fronleichnam, Weihnachten und eventuell sonst noch....

 

Beerdigung ist klar.

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Prozessionen: wo finden heutzutage noch Prozessionen statt? Besonders in einer Großstadt? Wenn Prozession, dann in Verbindung mit einer hl. Messe - sprich Messgewand.

Natürlich könnte man das Meßgewand nach der Meßfeier ablegen und zur Prozession ein Pluviale umnehmen...

Ein befreundeter Priester wechselt gar vor der an das Herz-Jesu-Amt anschließenden (kurzen) Aussetzung vom Meßgewand in den Chormantel... ist zwar minimal übertrieben, aber trotzdem schön.

(Ich mag sowas. :lol: )

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@th44: gibts doch alles bei ebay: http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewIt..._PcY_BIN_Stores  (nicht mal richtig teuer)

:lol: Grüße, KAM

Aber auch nicht für die Ewigkeit gemacht. Ich habe eine Dalmatik ersteigert, die ist okay, aber ich bin sicher, daß sie maximal 10 Jahre hält (Stoffqualität, Art der aufgebrachten Ornamente) und dann ins Osterfeuer fliegt. Jeder Wachstropfen mach mit Sicherheit gleich ein Loch. Ein befreundeter Priester hat zur Primiz nagelneue, sehr "schön" leichte Gewänder in allen Farben bekommen, aus osteuropäischer oder asiatischer Fertigung. Nach vier Wochen war das weiße schon nicht mehr wirklich sonntagstauglich und hatte die ersten Löcher.

Mitunter bekommt man aber gut erhaltene alte Gewänder zu günstigen Preisen. Die halten dann nochmal 100 Jahre. Allerdings habe ich oft das Problem, daß ich die schönen alten Gewänder nicht anziehen kann, weil die Kaseln für die Priester, die in vielen Gemeinden genutzt werden, nach Kartoffelsack aussehen. Da macht ein zu schicker Diakon als Assistenz einen seltsamen Eindruck. :)

 

Für die Chormäntel gilt das aber nicht, denn da ist der Träger ja immer der Vorsteher der Feier. Und da gehts mir wie Sion: ich mags und ich merke an den Reaktionen der Leute, daß viele sich freuen, wenn mal nicht die nachkonziliaren Betsäcke zu sehen sind.

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Ich kann Dich da nur unterstützen. Ich finde die "alten" Gewänder oft (!) viel schöner als die neuen. Es gibt auch schöne neue, aber diesen fehlt meist der Kontrast (alles Ton-in-Ton). Einer unserer recht alten Pfarrer hier in der Gegend geht immer in einer grauen, leinenstrukturierten neuen Kasel einher; die Beschreibung "Kartoffelsack" trifft da ins Schwarze. Bei Pfarrer und Kaplan geht es in der Regel, aber liturgische Farben sind meist nur über die Stola kenntlich gemacht, weil wir nicht alle Farben haben und so manche Kasel aus der ästhetisch wilden Zeit stammt und heute - Gott sei Dank - nicht mehr getragen wird. Wenn ich mir Deine Schilderung anhöre, dann habe ich fast den Eindruck, man wolle äußerliche Schönheit aus lauter "Geistergriffenheit" ("die Jünger und Jesus selbst waren doch auch ganz einfach gekleidet") unbedingt in der Messe vermeiden. Wie gesagt, da haben wir hier oft Glück, nur die Finanzknappheit der Gemeinde setzt viele Grenzen. :lol:

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Ich bin da meistens froh, dass wir eine sehr alte Kirche haben. Wenn auch nicht mehr viel von der alten Pracht da ist, legen unsere Priester doch Wert darauf, dass etwas von der alten Würde gewahrt bleibt.

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