Mariamante Geschrieben 26. April 2005 Melden Geschrieben 26. April 2005 Ergänzend möchte ich anfügen: Mit den schwachen aber reumütigen Sündern war der Umgang Jesu feinfühlig, zärtlich, liebevoll. Gegenüber den selbstgerechten und stolzen "Pharisäern und Schriftgelehrten" äußerte Jesus sehr scharfe und streng wirkende Worte: Es scheint, als wären für manche solche Worte eine letzte Möglichkeit sie aufzurütteln und zur Umkehr zu bewegen....Liebe ist sicher beides. Ein Vater, der sein Kind auch schärfer ermahnt von einem Fehlverhalten Abstand zu nehmen tut es auch aus Liebe.
Martin Geschrieben 26. April 2005 Melden Geschrieben 26. April 2005 Hallo es gibt doch die Bibel, die Jesus in allen Facetten zeigt. Mal ist Jesus liebevoll und barmherzig aber gleichzeitig kompromisslos, hart, fordend und richtend. << Wer nicht für mich ist, ist gegen mich << Ausserdem war er Jude durch und durch und hat eine Heidin sogar zunächst die Heilung ihrer Tochter veweigert, nur weil sie eine Heidin war. Also so gütig, verständnisvoll und vergebenden Jesus war, war er wenn es um seine Nachfolge ging "knallhart". Für Jesus beginnt die Sünde schon beim bloßen Darandenken; also erst nicht beim Handeln. Ein höchst unkuscheliger Jesus. Dennoch ist er die Liebe, weil er sich für uns hingegeben hat und bei Reue uns immer wieder die schlimmsten Fehler verzeiht. Wie sieht es mit der Ehebrecherin aus? Sie hat ihn nicht um Vergebung gebeten.
Woge Geschrieben 27. April 2005 Melden Geschrieben 27. April 2005 Mit Sätzen wie "Wer viel Liebe zeigt, dem wird viel vergeben, wer wenig Liebe zeigt, dem wird auch wenig vergeben" oder "Die Liebe tut nichts Böses, sie ist die Erfüllung des Gesetzes" sagt Jesus Christus aus: Wer liebt, wird gerettet, wer nicht liebt, muss die Konsequenzen seiner Lieblosigkeit tragen. Neben der Liebe taucht dann noch der Begriff der Barmherzigkeit auf, der gerne vernachlässigt wird. Wenn Jesus Christus Kranke heilt, den Zachäus anspricht oder die Ehebrecherin vor der (gesetzeskonformen) Strafe bewahrt, dann ist Er es, der den ersten Schritt geht. Wenn wir dann noch den Satz "Das Maß, mit dem ihr messt, wird auch bei euch angelegt" daneben halten, wird klar, dass die Konsequenzen sehr ernst sind, wenn wir nicht Seinem Weg der Liebe und Barmherzigkeit folgen.
Mecky Geschrieben 27. April 2005 Melden Geschrieben 27. April 2005 Es scheint, als wären für manche solche Worte eine letzte Möglichkeit sie aufzurütteln und zur Umkehr zu bewegen....Liebe ist sicher beides. Ein Vater, der sein Kind auch schärfer ermahnt von einem Fehlverhalten Abstand zu nehmen tut es auch aus Liebe. Gut beobachtet. Ich drücke es mal abstrakt aus: Die Synthese von Liebe und Gerechtigkeit ist für Jesus wiederum die Liebe. Allerdings ist "Liebe" ein recht unbeholfenes, weil sehr unterschiedlich verwendetes Wort. Nicht jede "Liebe" genügt diesem Anspruch. Für Jesus ist wohl Liebe, die nicht Gerechtigkeit als einen Teil ihrer selbst versteht, nicht die Liebe, die er meint. Es geht ihm bei LIebe nicht um Liebesgefühle, um eine persönliche Sympathie oder um ein gegenseitiges Geben und Nehmen. Mir scheint es eher, dass Jesus unter Liebe eine Form der Hingabe geht. Eine Hingabe, die soziale Grenzen (Zöllner), Schuldgrenzen (Sünder), Moralgrenzen (Dirnen) und sogar Ekelgrenzen (Aussätzige) und Interessensgrenzen (Feinde) überwindet: Ein grundlegendes und von Äußerlichkeiten und von egoistischen Motiven unbeeindrucktes Interesse am Wohl eines anderen Menschen. Zu diesem Zwecke kann dann die ganze Pallette menschlicher Umgangs- und Redeformen verwandt werden - inklusive harter Worte. Die Methoden und Worte unterscheiden sich, aber dieses grundsätzliche Interesse am Wohl des "nächsten" Menschen bleibt konstant und tragend. Diese Form der gerechtigkeitsintegrierenden Liebe wirft natürlich auch ein neues Licht auf die Gerechtigkeit. Das Gerechtigkeitsverständnis Jesu ist nämlich genau so anstößig, wie sein Liebesverständnis. Die Gerechtigkeit gegenüber den verschiedenen Gruppen von Arbeitern, die der Bauer zu unterschiedlichen Zeiten in den Weinberg schickt, orientiert sich nämlich -ebenso wie sein Liebesverständnis - nicht an Gepflogenheiten, Leistungsfähigkeit und Arbeitsnützlichkeit für den Herrn des Weinbergs, sondern schlicht an deren Wohl. Hinter seinem Gerechtigkeitsverständnist steht nicht die Allegorie der Justitia mit verbundenen Augen, Waage und Schwert, sondern der Wille, jedem das zu geben, was seinem grundsätzlichen Lebensbedürfnis entspricht - und so bekommt jeder Arbeiter unabhängig von Leistung und Nützlichkeit einen Denar, also so viel, wie er zum Leben braucht. Streng wird er, wo dieses Verständnis "ver-rückt" wird. Z.B. bei dem Schlauberger, der Jesu Ruf eines "Gerechten" zu seinen egoistischen Erbzwecken benutzen will. Er fordert von Jesus Gerechtigkeit und dass sein Bruder das Erbe mit ihm teilen soll. Und Jesus deckt die Verlogenheit und den dahinter stehenden Egoismus auf: "Ihr aber: hütet Euch vor jeder Form der Habsucht". Grantig wird er, wenn ein Mensch dem anderen das Erhalten des Wohles neidet (z.B. weil der es nicht verdient habe). Verdienst ist für Jesus kein Kritierium für Liebe. So weist Jesus barsch den Pharisäer zurecht, der die Sünderin bespöttelt, die Jesu Füße nassweint und sie mit seinen Haaren trocknet.
Mecky Geschrieben 27. April 2005 Melden Geschrieben 27. April 2005 Mit den schwachen aber reumütigen Sündern war der Umgang Jesu feinfühlig, zärtlich, liebevoll. Kleine Korrektur: Durch Zärtlichkeit und Feinfühligkeit hilft Jesus denen, die ihrer Hilfsbedürftigkeit bewusst sind und offen sind für diese Art der Hilfe. Und Ergänzung: Durch Strenge hilft Jesus denen, die diese Form der Liebe brauchen.
pmn Geschrieben 27. April 2005 Melden Geschrieben 27. April 2005 Und Ergänzung: Durch Strenge hilft Jesus denen, die diese Form der Liebe brauchen. Heide-Marie Emmermann ?
Mariamante Geschrieben 27. April 2005 Melden Geschrieben 27. April 2005 Mit den schwachen aber reumütigen Sündern war der Umgang Jesu feinfühlig, zärtlich, liebevoll. Kleine Korrektur: Durch Zärtlichkeit und Feinfühligkeit hilft Jesus denen, die ihrer Hilfsbedürftigkeit bewusst sind und offen sind für diese Art der Hilfe. Und Ergänzung: Durch Strenge hilft Jesus denen, die diese Form der Liebe brauchen. Danke für die beiden Postings, die ich sehr gut finde. Jesus ist immer Liebe und hat mit seinen Handlungen das wahre Wohl des Menschen zum Ziel. Gott gibt den Menschen m.E. mehr was er braucht als was er (tw.in Uneinsichtigkeit und oft schädlichen Intentionen) will. (Hl. Philipp Neri: Gott könnte niemand härter besrtrafen, als ihm in allem den eigenen Willen zu erfüllen.)
Mecky Geschrieben 27. April 2005 Melden Geschrieben 27. April 2005 Und Ergänzung: Durch Strenge hilft Jesus denen, die diese Form der Liebe brauchen. Heide-Marie Emmermann ? Das kann ich nicht beurteilen. Ich meinte eigentlich Jesus.
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