Christianus Geschrieben 25. April 2005 Melden Share Geschrieben 25. April 2005 Hallo Forum! Unter Unterschiede... fand ich den Folgenden Textauszug Ein Unterschied liegt im Primat des Papstes, der in der Vergangenheit nur als "primus inter pares" akzeptiert wurde. Ein anderer ist das Staatskirchendenken. Theologisch liegt man sehr eng beisammen, sieht man einmal vom "filioque" u.ä. ab. Den Zölibat gibt es erst ab dem Bischofsamt. Viel mehr fällt mir nicht dazu ein - und den Orthodoxen auch nicht, mit denen ich mich hierüber unterhalten habe. Also ist die Ökumene also zu den Ostkirchen näher als zu den Protestanten im Mutterland der Reformation? Was spricht nun dagegen außer nationalkirchlichen Resontiments? Ist die "aggressive Missionskatholisierung im Terretorium der russisch-orthodoxen Kirche" wirklich so ein Streitpunkt? Sollte B18 sich den Ostkirchen zuwenden um erste Schritte einer echten Partnenschaft aufweisen zu können, getreu dem aus dem Osten (kommt) das Licht "EX ORIENTE LVX!" Die Ostkirchen die das Primat Roms anerkennen, waren schon alleine eine optische Bereicherung bei der Amtseinführung B16's, sie waren mir ein willkommenes Symbol der Differenziertheit unsere HEiligen MUtter KIrche, inmitten der uniformen Kardinäe . Und vielleicht entschwindet bei den Protestanten dann die Angst einfach nur "unter die Knute Rom's zu kommen", sondern sie kehren zurück an den Quell, schließlich wissen sie selber daß sie aus dem Boot gehüpft sind - Martinus Luder (so schrieb er sich als Mönch) war Dominikaner. Älter ist aber der Bruch zu den nach Byzanz orientierten Ostkirche und daher vielleicht ehr heilbar. Was sagern unsere Spezis dazu? Gibt es für B16 eigentlich einen Anspechpartner, den alle national-orthodoxen Kichen anerkennen, evtl. den Metropolith von Jerusalem, ganz so wie es im Islam die Universität von Kairo als anerkannte Stelle in Glaubensfragen gibt? In gespannter Erwartung Eurer Antworten! . Christianus Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lucie Geschrieben 25. April 2005 Melden Share Geschrieben 25. April 2005 Martinus Luder (so schrieb er sich als Mönch) war Dominikaner. Nein, Augustiner. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
soames Geschrieben 25. April 2005 Melden Share Geschrieben 25. April 2005 Alle Ostkirchen anerkennen meines Wissens nach den Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel als Inhaber des Ehrenvorsitzes. Und ja, natürlich ist der Weg zu den Orthodoxen viel kürzer. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Christianus Geschrieben 25. April 2005 Autor Melden Share Geschrieben 25. April 2005 Martinus Luder (so schrieb er sich als Mönch) war Dominikaner. Nein, Augustiner. Ups, hab ICH Dominikaner gelernt! Dann muß ich mal 'ne Schaufel nehmen und ein ernstes Wort mit meinem alten Relilehrer wechseln! Christianus Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Christianus Geschrieben 25. April 2005 Autor Melden Share Geschrieben 25. April 2005 (bearbeitet) Alle Ostkirchen anerkennen meines Wissens nach den Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel als Inhaber des Ehrenvorsitzes. Und ja, natürlich ist der Weg zu den Orthodoxen viel kürzer. Und was müßte B16 an Zugeständnissen machen (außer daß in der Ostkirche alles bleibt, wie es war)? W liegen die dogmatischen oder inhaltlichen Hemmnisse, oder liegt es an der Traditionschließlich sind die Gemeinden viel älter als Rom und haben einmal osmanisches Reich und Zwangsislamisierung zund Retour hinter sich? Christianus bearbeitet 25. April 2005 von Christianus Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
WiTaimre Geschrieben 25. April 2005 Melden Share Geschrieben 25. April 2005 Tradition - schließlich sind die Gemeinden viel älter als Rom und haben einmal osmanisches Reich und Zwangsislamisierung zund Retour hinter sich? njain - auch die orthodoxen Kirchen unterscheiden sich in Alt-Apostolische, nationale "Ost-Protestanten" mit reduziertem Glaubensgut, Katholische - die schon uniert sind - und die einstigen "Nestorianer" Alte Apostolische Kirche des gesamten Ostens, die komplett heimatlos geworden sind seit 1922 erst und sich gegenwaertig auch unieren. Ich erklaer das gern spaeter genauer. richtig ist: die Kirche ist stark dabei, mit allen einzeln die Dogmatiken zum Beispiel in der Sakramentenlehre abzugleichen, ob sie ueberhaupt heute so unterschiedlich noch sind - und welche Rolle welt-fuerstliche Aufoktroyierung eines "gesetzten" unueberwindlichen Lehrunterschiedes sich heute politisch erledigt haben. - Dabei kann jede ansonsten ja ihre Institution und den eigenen Ritus erhalten - und der bunte Kranz orthodoxer Geleiter des Hl.Vaters ins Himmelreich ist ein stolzer Anblick gewesen, den man vor seiner plus Ratzingers ujnd anderer Fleissarbeit vor 30 Jahren noch nicht zu traeumen gewagt hattte - auch zur Anglikaner-Kirche Englands und zu Patriarch Bartholomaeus (dem Ehrenoberhaupt der Ostkirchen) ist die Naehe so gewachsen, dass diese doch mit bis zur Gruft die Bestattung mit Gebet geleitet haben. Erstmal muessen tatsaechlich die Apostel-Successions-Kirchen sich vertragen, dann die spaeteren - andersrum klappt es nicht und der Haupt-Strom wuerde sich wieder einsam abwenden muessen. mfG WiT :.) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 28. April 2005 Melden Share Geschrieben 28. April 2005 Da muss Benedikt aber erst mal gründlich Altlasten aufarbeiten ... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Woge Geschrieben 28. April 2005 Melden Share Geschrieben 28. April 2005 Also ist die Ökumene also zu den Ostkirchen näher als zu den Protestanten im Mutterland der Reformation? Theologisch viel näher, gefühlsseitig viel weiter. Die Orthodoxie kennt keine Kompromisse, d.h. die Katholische Kirche müsste wieder aufgeben bzw. wiedereinführen, was sie in den letzten 1200 Jahren verändert hat. Ist die "aggressive Missionskatholisierung im Terretorium der russisch-orthodoxen Kirche" wirklich so ein Streitpunkt? Alle (autokephalen) Orthodoxen Kirchen sehen sich als Staatskirche. Jegliche Missionstätigkeit anderer Konfessionen wird als Einmischung betrachtet. Ein besonderer Dorn im orthodoxen Auge sind die unierten Kirchen, die ihren ostkirchlichen Ritus beibehalten (mit allen ihren Regelungen, auch wenn sie dem römisch-katholischen Kirchenrecht widersprechen), und das mit Billigung von Rom. Gibt es für B16 eigentlich einen Anspechpartner, den alle national-orthodoxen Kichen anerkennen, evtl. den Metropolith von Jerusalem, ganz so wie es im Islam die Universität von Kairo als anerkannte Stelle in Glaubensfragen gibt? Nein, den gibt es nicht, weil die 15 orthodoxen Hauptkirchen autokephal sind, d.h. jede für sich frei entscheidet. Es gibt dann Synoden, auf welchen sich die jeweiligen Vertreter treffen und gemeinsame Richtlinien festlegen. Es ist in der Orthodoxie auch möglich, dass zwei autokephale Kirchen unterschiedliche Praktiken zur gleichen Sache üben - nach ihrem Verständnis wird der Heilige Geist die richtige Praxis unterstützen, so dass dieser sich durchsetzt. Unser Papst muss aber mit allen Einzelgespräche führen, und je weiter östlich er kommt desto schwieriger wird es. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
kam Geschrieben 28. April 2005 Melden Share Geschrieben 28. April 2005 die unierten Kirchen, die ihren ostkirchlichen Ritus beibehalten (mit allen ihren Regelungen, auch wenn sie dem römisch-katholischen Kirchenrecht widersprechen), und das mit Billigung von Rom. Die unierten Kirchen haben ihr eigenes Kirchenrecht, den Codex Canonum Ecclesiarum Orientalium. Der CIC gilt hier nicht. Es handelt sich übrigens bei den unierten Kirchen um die fünf Traditionsstränge alexandrinisch, antiochenisch, armenisch, chaldäisch und konstantinopolitanisch, die 21 eigenständige Kirchen ausgebildet haben. Die Geltung des CCEO ist zeitlich begrenzt bis zur Schaffung einer Einheit mit der gesamten Orthodoxie. Inhaltlich interessant ist die darin geregelte Synodalverfassung und das Leitbild des verheirateten Priesters. In Kraft gesetzt wurde der CCEO von JP II. (Es gibt mehr katholische Dinge zwischen Himmel und Erde, als sie unsere Religionsunterrichtsweisheit träumen läßt.) Grüße, KAM Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Woge Geschrieben 29. April 2005 Melden Share Geschrieben 29. April 2005 die unierten Kirchen, die ihren ostkirchlichen Ritus beibehalten (mit allen ihren Regelungen, auch wenn sie dem römisch-katholischen Kirchenrecht widersprechen), und das mit Billigung von Rom. Die unierten Kirchen haben ihr eigenes Kirchenrecht, den Codex Canonum Ecclesiarum Orientalium. Der CIC gilt hier nicht. Es handelt sich übrigens bei den unierten Kirchen um die fünf Traditionsstränge alexandrinisch, antiochenisch, armenisch, chaldäisch und konstantinopolitanisch, die 21 eigenständige Kirchen ausgebildet haben. Die Geltung des CCEO ist zeitlich begrenzt bis zur Schaffung einer Einheit mit der gesamten Orthodoxie. Inhaltlich interessant ist die darin geregelte Synodalverfassung und das Leitbild des verheirateten Priesters. In Kraft gesetzt wurde der CCEO von JP II. (Es gibt mehr katholische Dinge zwischen Himmel und Erde, als sie unsere Religionsunterrichtsweisheit träumen läßt.) Grüße, KAM Danke für diese wichtige Ergänzung, die genau den Hinweis auf eines der Hauptärgernisse aus orthodoxer Sicht deutlich macht: Aus ihrer Sicht bestünde eine Konsequenz der unierten Kirchen darin, dass sie ebenfalls unter dem CIC stehen. Indem Rom ihnen den eigenen CCEO erlaubt, der ja vom CIC abweichen, diesem auch direkt widersprechen kann, wirft man Rom vor, dass es bei den unierten Kirchen um gezielte Abwerbung von orthodoxen Christen auf orthodoxem Gebiet geht, denen man den Übertritt schmackhaft machen will, indem man ihnen ein eigenes Kirchenrecht zubilligt. Mir gegenüber haben orthodoxe Priester gesagt, dass eine Annäherung in der Ökumene erst möglich sein wird, wenn das Ärgernis der unierten Kirchen zuvor beseitigt ist. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
altersuender Geschrieben 29. April 2005 Melden Share Geschrieben 29. April 2005 Mir gegenüber haben orthodoxe Priester gesagt, dass eine Annäherung in der Ökumene erst möglich sein wird, wenn das Ärgernis der unierten Kirchen zuvor beseitigt ist. Na, dann dürfen wir uns ja auf den St. Nimmerleinstag freuen. Denn die Kirche kann und wird sicherlich nicht die unierten Kirchen auf dem Altar einer Einigung mit den Orthodoxen opfern. Aber es gibt in den orthodoxen autokephalen Kirchen durchaus auch andere Stimmen. Erst kürzlich las ich ein Interview mit einem orthoxden Bischof einer autokephalen Kirche, der zwar nicht eine vollständige Einigung, aber zumindest eine Eucharistiegemeinschaft (nicht "Abendmahlgemeinschaft"! eine Abendmahlgemeinschaft kann es nicht geben) bzw. weitgehende sakramentale Gemeinschaft für möglich hält, sogar meint, dies ließe und würde sich in relativ kurzer Zeit realisieren. Einige der autokephalen Kirchen, insbesondere jene in Moskau, werden aber wohl dieser Entwicklung Widerstand leisten und abseits bleiben. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 29. April 2005 Melden Share Geschrieben 29. April 2005 Die unierten Kirchen haben ihr eigenes Kirchenrecht, den Codex Canonum Ecclesiarum Orientalium. Der CIC gilt hier nicht. Gibt's den eigentlich online? Ich hab' schon mal gegoogelt, aber nichts gefunden. Gilt für diese Kirchen denn der KKK? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
altersuender Geschrieben 29. April 2005 Melden Share Geschrieben 29. April 2005 (bearbeitet) Die unierten Kirchen haben ihr eigenes Kirchenrecht, den Codex Canonum Ecclesiarum Orientalium. Der CIC gilt hier nicht. Gilt für diese Kirchen denn der KKK? Ja. bearbeitet 29. April 2005 von altersuender Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
kam Geschrieben 29. April 2005 Melden Share Geschrieben 29. April 2005 Gibt doch viele Quellen bei google, ua. da: http://www.ulrichrhode.de/kanon/cceo.html Grüße, KAM Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 29. April 2005 Melden Share Geschrieben 29. April 2005 Gibt doch viele Quellen bei google, ua. da: http://www.ulrichrhode.de/kanon/cceo.htmlGrüße, KAM Aber nur auf Latein bzw. in Fremdsprachen, derer ich auch nicht mächtig bin ...*seufz* Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gabriele Geschrieben 29. April 2005 Melden Share Geschrieben 29. April 2005 Aber es gibt in den orthodoxen autokephalen Kirchen durchaus auch andere Stimmen. Autokephale Kirche? Was muß ich mir darunter vorstellen? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
soames Geschrieben 29. April 2005 Melden Share Geschrieben 29. April 2005 Das sind die, in denen ein Patriarch Oberhaupt der gesamten Teilkirche ist, z. B. Patriarch von Moskau für die russisch-orthodoxe Kirche etc. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
kam Geschrieben 29. April 2005 Melden Share Geschrieben 29. April 2005 Autokephal heißen orthodoxe Nationalkirchen mit eigenem Oberhaupt, dh nicht unter dem Patriarchat von Konstantinopel. ZB die orthodoxen Patriarchen von Alexandria, Antiochia und Jerusalem (nicht verwechseln mit deren unierten bzw. lateinischen Kollegen) Grüße, KAM Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 26. September 2005 Melden Share Geschrieben 26. September 2005 Irgendwie ein Argument für den römischen Zentralismus. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Artus Geschrieben 26. September 2005 Melden Share Geschrieben 26. September 2005 Gibt doch viele Quellen bei google, ua. da: http://www.ulrichrhode.de/kanon/cceo.htmlGrüße, KAM Aber nur auf Latein bzw. in Fremdsprachen, derer ich auch nicht mächtig bin ...*seufz* Es gibt keine deutsche Übersetzung des CCEO, weder online noch gedruckt. Leider! Was ich in meiner Stammbuchhandlung mal gesehen habe, ist eine Synopse, in der den Vorschriften des CIC 1983 diejenigen des CIC 1917 und des CCEO gegenübergestellt sind. Diese Synopse enthält aber nicht die Texte, sondern die Nummern der Canones. Daraus kann man also nur entnehmen, welche Vorschrift des CIC 1917 und des CCEO inhaltlich den Canones des CIC 1983 entspricht oder ob es überhaupt eine entsprechende Bestimmung im CIC 1917 und im CCEO gab bzw. gibt. Für die Lektüre des CIC 1917 ist Latein, für die des CCEO entweder Latein oder eine der auf Pater Ulrich Rhodes Webseite genannten lebenden Sprachen erforderlich, so daß interessierte Laien wie Du und ich das nachsehen haben Artus Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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