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Geschrieben (bearbeitet)
Und ich halte die "Pille danach" für "moralisch schlechter", weil sie die alleinige Verantwortung der Schwangeren aufbürdet, die eventuell (wie in dem von Dir beschriebenen Fall) nicht freiwillig in diese Situation gekommen ist.

Hallo Lucia,

 

kann es sein, daß Du hier die "Pille danach" (das heißt, die Einnahme von Hormonen in einer erhöhten Dosis, um eine eventuelle Einnistung einer befruchteten Eizelle in die Gebärmutter mit dem tatsächlichen Schwangerschaftsabbruch durch Einnahme von Mifogyne o. ä. verwechselt hast?

 

Gruß

Renata

Die Verhinderung der Einnistung ist bereits eine "Abtreibung", da das Leben schon mit der Zellverschmelzung beginnt.

bearbeitet von Flo77
Geschrieben
Das dieses junge Mädchen durch die perverse Schändung eines Nahverwandten ein akutes Trauma haben wird, unter dem sie wohl ihr ganzes Leben lang leiden wird (vorstellbar sind lebenslange Psychose, ein gestörtes Verhältnis zur eigenen Sexualität, zur Sexualität im allgemeinen und zu Männern), dürfte wohl einleuchten.

 

Und dann hat sie dieses Ding* in sich. Etwas, was sie jeden Tag, jede Minute und jede Sekunde an die Tat erinnert. Mit jeder Woche, in der der Bauch wächst, wächst die Schande, die jeder sehen kann. Die Tat, die Schändung ist nicht vorbei, sie geht neun Monate lang weiter.

 

Ich kann mir daher gut vorstellen, dass einige/viele Mädchen/Frauen damit psychisch nicht fertig werden. Wie sollen sie da emotional Abstand gewinnen und erfolgreich eine Psychotherapie durchführen? Sicherlich gibt es auch Frauen, die zwischen der Tat und dem Kind emotional differenzieren können und dem Kind nicht die Schuld anlasten, das kann ja nun wirklich nichts dafür. Ich glaube aber nicht, dass man das von einem 13-jährigen Mädchen verlangen kann. Nicht jeder Mensch ist so stark...

 

 

Dem kann ich nur zustimmen. Lucia, Danke für Deinen Beitrag, aber in dem einen Punkt kann ich dir nicht zustimmen, genauer gesagt in zwei:

 

1. daß ein vergewaltigtes Mädchen das Kind austragen soll / kann und dann zur Adoption freigeben soll..../könnte...so kann wohl nur eine Frau schreiben, die noch nie a.) sowas erlebt hat oder b.) sich noch nie mit so einem Opfer unterhalten hat. Ich finde das hahnebüchen.

Also versteht mich recht: Meine HOCHACHTUNG (!!) gilt den Freuen, die trotz einer V. das Kind austragen, aber DAS ist ein psychischer Kraftakt, der die absolute Ausnahme darstellen dürfte.

 

2. Die Pille danach verhindert m.W. das Einnisten des Eis in der Gebärmutter, ist also KEINE Abtreibung!

 

 

Übrigens: zum Audruck "Mörderin". Das Mädchen selbst hat sich nicht so bezeichnet. Wir hatten in meinem Forum wie schon gesagt eine Diskussion über dieses Thema, und ich sagte, Abtreibung sei Mord. Da meldete sie sich zu Wort und sagte, aha, dann bin ich in Deinen Augen also eine Mörderin?

Geschrieben (bearbeitet)
Die Verhinderung der Einnistung ist bereits eine "Abtreibung", da das Leben schon mit der Zellverschmelzung beginnt.

 

Ich halte es trotzdem für unbedingt erforderlich, hier die Begriffe etwas sauberer zu trennen: im ersten Fall besteht die Möglichkeit einer Schwangerschaft, eher* wäre es aber nicht zu einer solchen gekommen - das heißt, die Frau nimmt die Hormondosis quasi vorbeugend. Im zweiten Fall besteht das konkrete Wissen von einer bereits bestehenden Schwangerschaft - das kann man doch nicht wirklich beides so einfach unter dem Begriff "Schwangerschaftsabbruch" einsortieren und dem Gewissen aufbürden.

 

Gruß

Renata

 

*wenn ich mich recht erinnere, nisten sich weniger als ein Drittel der befruchteten Eizellen tatsächlich an der richtigen Stelle ein, noch weniger überdauern erfolgreich die ersten Stadien der Zellteilung

bearbeitet von Renata
Geschrieben
Die Kirche steht auf der Seite des Kindes, und aus dessen Sicht ist eine Abtreibung natürlich niemals "OK". Ob sie eine Sünde ist -- und wenn ja: eine wie schwere -- hängt halt von den Umständen ab. Die anwesenden Katholiken sind sich anscheinend weitgehend einig, dass die Schwere der Sünde in diesem Fall, wenn überhaupt vorhanden, recht gering ist.

Auf der Seite welchen Kindes? Ich denke mal, daß man die minderjährige Mutter auch als solches sehen muß.

 

Leider wurde hier über das Engagement der Eltern des 13jährigen Mädchens nicht viel geschrieben. Da ich Mutter einer Tochter bin, die in ihrer Jugend ein ziemlicher Zugvogel gewesen ist, weiß ich, daß man ein Kind gerade mit seiner Sexualität nicht alleine lassen darf. Vielleicht war das vergewaltigte Kind noch nicht einmal so selbstbewußt wie meine Tochter, aber ich würde dem Vergewaltiger die Augen auskratzen und jedem, der meinem Kind Schuldgefühle einredet dazu!

 

Ich lag vor einiger Zeit mal wegen einer kleinen gynäkologischen Sache im Krankenhaus. Auf meinem Zimmer lag ein ca. 15jähriges Mädchen, das eine Abtreibung hatte. Um ihr Bett herum saßen die Kumpels, meistens Jungens. Das Mädchen fühlte sich als Star und ich hatte das Gefühl, daß der nächste Schwängerer noch in der Mitte der Besucher saß. Die gesamte Zeit über habe ich keine Mutter und keinen Vater am Bett des Kindes gesehen. Ich finde, es ist auch eine Vergewaltigung, wenn sich Eltern nicht in so einer Notlage um ihr Kind kümmern.

Geschrieben

Achso , noch was:

 

Ja es stimmt, dies Mädchen werden deswegen magersüchtig (durch den Missbrauch) und erleiden schwerste seelische Verletzungen die nie mehr zu kitten sind. Allerdings denke ich es wäre noch schlimmer, wenn sie das Kind austragen müssten.

 

Ich hab mich gefragt was würde ich tun- wie ihr wisst bin ich absolut romtreu und konservativ.

 

Aber nach einer Vergewaltigung oder Missbrauch, sofern ich aus irgendwelchen Gründen die Pille danach nicht genommen hätte (was ich tun würde), ich würde es auch abtreiben. Weil ich mir absolut nicht vorstellen kann, die Frucht meines Schänders (und ich finde diesen Ausdruck sehr treffend) NEUN MONATE LANG in meinem Bauch heranwachsen zu fühlen, sie zu nähren ...nee da wird mir übel bei dem Gedanken....

Geschrieben (bearbeitet)
Die Verhinderung der Einnistung ist bereits eine "Abtreibung", da das Leben schon mit der Zellverschmelzung beginnt.

 

Ich halte es trotzdem für unbedingt erforderlich, hier die Begriffe etwas sauberer zu trennen: im ersten Fall besteht die Möglichkeit einer Schwangerschaft, eher* wäre es aber nicht zu einer solchen gekommen - das heißt, die Frau nimmt die Hormondosis quasi vorbeugend. Im zweiten Fall besteht das konkrete Wissen von einer bereits bestehenden Schwangerschaft - das kann man doch nicht wirklich beides so einfach unter dem Begriff "Schwangerschaftsabbruch" einsortieren und dem Gewissen aufbürden.

 

Gruß

Renata

 

*wenn ich mich recht erinnere, nisten sich weniger als ein Drittel der befruchteten Eizellen tatsächlich an der richtigen Stelle ein, noch weniger überdauern erfolgreich die ersten Stadien der Zellteilung

Aus lehramtlicher Sicht ist das nicht zu trennen.

 

Das Leben beginnt nach katholischem Lehramt mit der Verschmelzung der Zellen.

 

Ob und wieviele sich einnisten, vorzeitig abgehen etc. liegt in der Hand des Allmächtigen.

 

Wenn man aber die Einnistung des neuen Lebens generell verhindern will, sorgt man künstlich dafür, daß dieses neue Leben verhungert.

 

Und ich würde jemanden verhungern lassen nicht unbedingt als Mittel der Bevölkerungsentwicklungssteuerung sehen ... :lol:

 

 

Ob und inwiefern es sinnvoll ist, diese Überlegungen auf den hier skizzierten speziellen Fall anzuwenden steht auf einem anderen Blatt.

bearbeitet von Flo77
Geschrieben
Aber ich gebe zu, bei solch einem emotional besetzen Wort hat jeder vielleicht eine eigene Definition im Kopf und ich möchte eigentlich nicht, dass wir hier uns in Wortklaubereien verlieren, in Anbetracht solcher Taten.

Hallo Caveman,

 

gerade weil es mir um die Würde des Opfers geht,

spreche ich mich gegen das Wort "Schänder" aus!

 

 

Arrgghh: Auswirkungen noch heute auf unserer Welt:

Ein geschändetes Mädchen, lasst es uns steinigen!

 

 

p.

Geschrieben

Weißt Du, ich glaube, wir beide meinen das selbe, nur mit unterschiedlichen Worten.

Geschrieben (bearbeitet)

Der Schänder schändet nur sich selbst!, nur sich selbst,

und keinen anderen.

 

Kindesschänder, Verbrecher wäre bessere Wortwahl,

Zelle zu und Schlüssel wegwerf,

aber nicht die Opfer zu Opfern machen.

bearbeitet von pmn
Geschrieben
Wenn man aber die Einnistung des neuen Lebens generell verhindern will, sorgt man künstlich dafür, daß dieses neue Leben verhungert.

 

Und ich würde jemanden verhungern lassen nicht unbedingt als Mittel der Bevölkerungsentwicklungssteuerung sehen ... :lol:

Dein Gott scheint damit kein Problem zu haben. Wie Du selber schreibst, entscheidet er ob sich die Eizelle einnistet oder nicht.

Geschrieben

Angelocrator ich klopfe Dir gleich auf die Finger - bitte vergiss nicht, dass wir in F&A sind....

Geschrieben

Also das hier ist aus dem KEK, S. 291... ganz zufrieden bin ich damit nicht...

 

Alle diese Indikationen zeigen an, daß das Gut des ungeborenen Lebens in Konflikt mit anderen Gütern geraten kann. Sind diese anderen Güter von so großer Bedeutung und Vordringlichkeit, daß man sie dem fundamentalen Gut des ungeborenen Lebens vorziehen darf? Das ist die eigentliche ethische Frage.

 

Betrachten wir von dieser Frage her die kriminologische Indikation, so zeigt sich, daß eine Abwägung der hier in Frage stehenden Güter nicht zu einer sittlichen Rechtfertigung eines Schwangerschaftsabbruches führen kann. Auch das durch Vergewaltigung oder Notzucht empfangene Kind hat ein fundamentales Recht auf Leben, das Vorrang hat vor dem Selbstbestimmungsrecht der Mutter. Sicher sind mit einer solchen sittlichen Wertung nicht die vielen Probleme gelöst, die für die Schwangere aus einer aufgezwungenen Schwangerschaft entstehen, aber diese sind nicht dadurch zu lösen, daß das empfangene Kind getötet wird.

 

Das trifft auf andere Weise auch für die psychische Belastung der Mutter zu, von der die Notlagenindikation spricht. Seelische und soziale Notlagen sind große Übel, aber sie erlauben nicht, daß das empfangene Kind getötet wird; sie sind vielmehr durch Hilfen zu beseitigen, die der Mutter von anderer Seite her zu gewähren sind. Leider fallen für eine solche Hilfe oftmals gerade diejenigen aus, deren Aufgabe es am ehesten wäre, die Frau vor der Entscheidung zur Tötung ihres ungeborenen Kindes zu bewahren: der Vater des Kindes, die Familie und die engere Umwelt. Manchmal verstärken sie durch Druck noch die Not der Schwangeren und treiben sie zum Abbruch. Das gilt nicht weniger für die breite Öffentlichkeit, in der sich die Maßstäbe über den Wert des ungeborenen Lebens beträchtlich verschoben haben. Die allgemeine Mentalität drängt oft in Situationen, aus denen die Schwangere kaum noch einen anderen Ausweg weiß.

Geschrieben
Aus lehramtlicher Sicht ist das nicht zu trennen.

 

Daß sich die Lehrmeinung gegen beides ausspricht, ist mir schon klar. Daß aber hier Empfängnisverhütung und Abtreibung neuerdings quasi gleichzusetzen wären, wäre mir neu. In dem Fall bitte ich um eine Quelle.

Geschrieben

Liebe Dio

 

ich hoffe du hast mein anderes Posting gelesen.

 

Zur Frage << kann man wirklich von einem jungen Mädchen erwarten, dass sie das Kind ihres Schänders austrägt ? <<

 

Natürlich nicht, erwarten können wir gar nichts, sondern nur beten, dass ein Mensch in einer solchen Situation nicht allein ist und Gottes Beistand erfährt. Es müssten viele liebevolle, verständnisvolle und weise Menschen solchen Betroffenen beistehen und unterstützen. Vielleicht hat dann die Frau die Kraft zu sehen, dass das Ungeborene Kind nicht = der

Vergewaltiger ist. Nur ist leider so, dass der Vergewaltiger in diese Situation am Besten davon kommt. Er demütigt und quält und zerstört zwei Leben- das Leben des Mädchens und des Kindes. Beide sind Opfer und beide werden am härtesten bestraft. Die Justis schütz sogar diese Täter.

Frauen, die das Kind nicht mit dem Vergewaltiger gleichsetzen und es auch als ein unschuldiges Wesen ansehen, haben eher die Kraft, nicht nur das Kind auszutragen sondern es auch aufzuziehen.

 

Was ich sehr ärgerlich und unfair finde ist, dass viele

Abtreibungsbefürworter diese Extremfälle ausnutzen und misßbrauchen, um die Katholischen Kirche als frauenfeindlich und herzlos darzustellen. Die meisten Abtreibungen sind unnötig und geschehen doch nicht nur aus purer Not. Es gibt nicht wenige Frauen, die eine Abtreibung bereuen, weil sie erst später merken, dass sie sehr wohl in der Lage wären ein Kind aufzufziehen und es zu lieben. Eine schwerwiegende Fehlentscheidung. Außerdem sollte man bei den Fakten bleiben, das Ungeborene Kind ist das wehrloseste und am wenig geschützte Lebenwesen auf Erden. Selbst Tiere, Bäume und Gebäude geniessen mehr Schutz. Nicht jeder, der gegen Abtreibung ist, ist ein Frauenhasser und nicht jeder der für Abtreibung ist, ein Freund der Frauen. Die katholische Kirche hat doch nie eine Frau, die abtreibt als Mörderin bezeichnet.

 

Jede Mensch ist doch gottgewollt aber man kann nicht immer dafür eine Anwort finden, warum es Kinder durch Gewalt gezeugt werden. Eins ist doch sicher Gott liebt diese Kinder und ich glaube, dass er dieses Mädchen, die aus purer Verzweiflung abgetrieben hat sehr liebt und verziehen hat. Fraglich ist nur, ob sie es sich selbst verzeihen kann ? Abtreibung ist Sünde aber Gott ist gnädig und barmherzig.

pax

Geschrieben

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich inzwischen auch nicht mehr an Abtreibung denken würde, wenn was geschehen würde. Aber bei einer Vergewaltigung.... ich finde es nur wirklich bedauerlich, dass diejenigen Menschen, die sich nach einer Vergewaltigung, bzw. nach Kindesmissbrauch ohnehin schon schuldig fühlen, auch hierin Schuld zugesprochen werden. Dass die Deutsche Kirche aus der Schwangerschaftsberatung aussteigen musste, ist immer wieder zu bedauern.

Geschrieben

@ Katta

 

Dass die Deutsche Kirche aus der Schwangerschaftsberatung aussteigen musste, ist immer wieder zu bedauern.

Die RKK ist nicht aus der Schwangerschafts(konflikt)beratung ausgestiegen, sondern stellt lediglich die für eine Abtreibung gesetzlich geforderten Beratungsscheine nicht mehr aus!

 

GsJC

Raphael

Geschrieben

Wichtig ist ja, daß die Menschen die einen Abtreibungsfall glauben beurteilen zu müssen, überhaupt erstmal nach den Gründen fragen, und versuchen diese zu verstehen. Oft ist das nämlich gar nicht üblich.

Wer das wirklich macht, wird hinterher sowieso nicht mehr von Schuld und Sünde schwafeln.

Geschrieben
Und jetzt muss ich noch mit Dir ein Hühnchen rupfen:
Man kann doch nun wirklich nicht von ihr erwarten das Kind ihres Schänders auszutragen?
Da sage ich Dir ganz brutal: doch "man" kann. Die Zahl der "Russenbabys" im Nachkriegsberlin geht in die Hunderte. Und wie viel Unrecht wurde schon mit "das tut man nicht" begründet? Und nun tut man dem Mädel zusätzlich zu den Vergewaltigungen noch einen Schwangerschaftsabbruch an, so dass sie sich selber nun auch noch als "Mörderin" hasst. Es hätte durchaus die Möglichkeit gegeben, dass dieses Kind sein Kind austrägt und in aller Ruhe überlegen kann, ob es zur Adoption freigegeben werden soll oder was auch immer. Es gibt eine ganze Reihe Angebote für "betreutes Wohnen" für ledige Schwangere - jede Schwangerenberatung des SkF (Sozialdienst ktholischer Frauen) kennt entsprechende Adressen und kann auch vermittelnd (oder rechtsberatend) tätig werden.

Du sagst es nicht nur "brutal", ich empfinde diese Einstellung auch als brutal,

Ja, die Einstellung empfinde ich auch als unsäglich brutal.

Geschrieben

Zarah, ich stimme Dir zu, bis auf diesen Punkt hier:

 

 

Vielleicht hat dann die Frau die Kraft zu sehen, dass das Ungeborene Kind nicht = der

Vergewaltiger ist.

 

...die FRAU evtl schon....aber kein Kind von 13....

Geschrieben
Etwas fassungslos: Dass ein vergewaltigtes Kind sich als "Mörderin" hasst, wer redet ihm das ein?

Wahrscheinlich primär der/die selbe, der jedem sexuell Missbrauchten erst einmal eigene Schuld einjagt: Die betreffende Person selbst. Ich finde das auch grausam, kann es auch nur begrenzt verstehen, aber so scheint es zu laufen. Ebenso wie bei Kindern, die von ihren Eltern misshandelt werden und verzweifelt die Schuld an sich selbst suchen, weil es doch nicht sein kann, dass es an den Eltern liegt.

 

Jeder externe Schuldspruch wirkt dann natürlich doppelt grausam, weil er Zuspruch im Inneren findet.

Geschrieben
Im konkreten Fall wird es doch sicher keinen Katholiken geben, der so hartherzig wäre, dies als Todsünde (wir reden hier ja vom Begriff "Mörder") im vollen Umfang zu rechnen, oder?

Desaster dieses Ausmaßes sind moralisch sowieso nicht fassbar, da hier die existenziellen Kräfte die moralischen bei weitem überragen.

Geschrieben

Ich hab noch nicht alles gelesen und war eher schnell als gründlich beim Lesen. Aber bisher hab ich noch nichts von den Eltern des Mädchens wahrgenommen. Gibt's da was?

Geschrieben (bearbeitet)

Nein ,ich schrieb doch oben, die Betroffene hat auf MEIN posting in welchem ich Stellung zur Abtreibung nahm (da hatte ich allerdings noch nicht gelesen daß sie vergew. worden ist) zur Abtreibung und ssagte Abtreibung sei Mord, zurückgefragt, "aha dann bin ich also in deinen Augen eine MÖRDERIN??"

 

 

Zu den Eltern weiß ich auch (noch nichts), wir hatten ja nun deswegen Krach bekommen wegen "Mord" und sie hat nix mehr geschrieben.

bearbeitet von Dio
Geschrieben

Liebe Dio!

 

Deswegen soll man auch immer äußerst vorsichtig mit "Abtreibung=Mord" sein.

 

Wenn das mit meiner Schwester passiert wäre, dann bin ich mir 100% sicher, dass meine Eltern zu rasenden Hyänen geworden wären, was den Onkel angeht. Und meine Schwester hätte mit Gewissheit die Unterstützung von der gesamten Familie genossen. Da wäre kein Platz gewesen für dümmliche Moralisiererei. Und das halte ich eigentlich für den Normalfall. Ich hoffe immer noch, dass die meisten Familien so reagieren würden.

 

Deswegen fällt mir das Schweigen über die Eltern und über die Familie so auf. Wenn in so einem Desaster auch noch die Familie versagt, dann ist nämlich bam bam. Und da hilft dann auch keine Abtreibung nicht und kein Austragen nicht.

 

Das Beste, was man dann noch (von außen) tun kann ist, dass man die hilflose Wut und das Entsetzen über diesen Onkel samt der ganzen Familie teilt und hilft, so weit es sich flicken lässt. Aber auch das ist nur ein billiger Trost und ein spärlicher Ersatz.

Geschrieben
nur bei der abschiebung der Verantwortung an den Abtreiber irrst Du: Die Zulassung der Narkose ist der letzte wissentlich-wollendliche Schritt in einer Kette von Schritten, die die Abtreibung einleiten und die Handlung des "Arztes" vorbereiten. "Tun durch Unterlassen" nennt man das strafrechtlich.

Die psychologischen Psychotherapeuten prägten den Grundsatz:

"Du kannst Dich zu einer Situation nicht nicht verhalten!"

Woher willst du wissen, dass sie zu diesem Schritt nicht genötigt wurde? Woher nimmst du die Gewissheit, dass sie diesen Weg freiwillig gegangen ist? Oft genug wird das vergewaltigte, geschwängerte Kind von dem Verbrecher, der ihr das angetan hat, zum Schwangerschaftsabbruch genötigt - damit sein Verbrechen nicht offen sichtbar wird. Dem Vergewaltigungsopfer wird dadurch unter Umständen noch zusätzlich Gewalt angetan. Ein Schwnagerschaftsabbruch ist kein Bagatell-Eingriff wie das Herausschneiden einer Warze!

 

Du hast sehr schön und sehr aufrichtig argumentriert, wie wäre die Idee einer anonymen Adoption zu bewerten, damit das Kind NIE von den Umständen seiner Zeugung erfährt?

Das sehe ich zwiespältig: ich habe eine liebe Freundin, die mit 18 erfahren hat, dass sie "nur" ein Adoptivkind ist - und das hat sie ihren Eltern nie verzeihen können, dass sie es ihr erst mit der Volljährigkeit mitgeteilt haben. Kinder wollen um ihre Ursprünge wissen.

 

Kann man diese Gnade des erhaltenen Lebens von der Mutter erwarten, zum Beispiel in Zusammenhang mit den Möglichkeiten, die Prof. Dyba in seinem Bistum zu anonymen Austragung schuf?

Man sollte sie zumindest mit dem Gedanken bekannt machen und sie darum bitten; fordern oder "erwarten" kann man es nicht. Ich habe mal eine Zeitlang in einer SkF-Einrichtung Kinder gehütet, während die minderjährigen Mütter zur Therapie waren. Leider wissen die wenigsten, dass es solche Möglichkeiten gibt.

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