Erich Geschrieben 29. April 2005 Melden Share Geschrieben 29. April 2005 Hans Apel: Darum bin ich aus der Kirche ausgetreten Im Oktober 1946 stirbt meine Mutter. Nun sind mein Vater und ich allein. Uns geht es materiell schlecht. Doch wir vertrauen auf Gott. Sonntags gehen wir in unsere Kirche im proletarischen Stadtteil Hamburg-Barmbek. Dort lerne ich Ingrid in der evangelischen Gemeindejugend kennen. Pfingsten 1950 wagen wir den ersten Kuss. 1956 heiraten wir. Unsere beiden Töchter werden 1960 und 1964 geboren. Ein Leben ohne Glauben und ohne Kirche können wir uns nicht vorstellen. So finden wir Geborgenheit, Hoffnung und Trost. In den siebziger Jahren wird es für uns schwierig. Als Verteidigungsminister trete ich für den Nato-Doppelbeschluss ein. Heute weiß ich, dass er mitgeholfen hat, den Frieden in Europa zu sichern. Auch der Zusammenbruch des Kommunismus und damit Deutschlands Einheit können mit auf unsere Standfestigkeit zurückgeführt werden. Damals bricht eine Welle des Hasses innerhalb unserer Kirche über uns herein. Viele Pastoren wollen nichts mehr mit uns zu tun haben. Sie sprechen uns unser Christsein ab. Auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag 1981 in Hamburg soll meine Mitwirkung verhindert werden. Dutzende von Blutbeuteln und faulen Eiern fliegen. Die große Mehrheit der Kirchenvertreter schweigt dazu bedeutend. Der Opportunismus grassiert. Unsere evangelische Kirche verändert sich dramatisch. Die Friedensbewegung, die Ökogruppen, die Antikernkraftbewegung, die Feministinnen benutzen die finanziellen und die publizistischen Möglichkeiten der Landeskirche als "Trampolin", um für ihr "Einthemen-Christentum" einzutreten. Sie bestimmen sehr wesentlich das Erscheinungsbild und die Arbeit der Kirche. Da bleibt zu wenig Raum für den eigentlichen Auftrag der Kirche, den Menschen auf ihrem Weg durch das komplizierte Leben zu helfen. Warum leben wir? Was hat Gott mit uns vor? Ist mit unserem Tod alles vorbei? Viele Pastoren mühen sich mit aller Kraft, ihrem eigentlichen Auftrag gerecht zu werden. Doch sie dringen immer weniger durch. Viele von ihnen verzweifeln an ihrer Kirche. Doch aus nahe liegenden Gründen schwiegen sie in der Öffentlichkeit. Viele Christen stimmen mit den "Füßen" ab. Sie verlassen ihre Kirche. Sie können immer weniger erkennen, welchen Wert ihre Mitgliedschaft für sie noch hat. Auch unsere Zweifel wachsen. Unsere Gemeinde erhält von unserer Kirchensteuer pro Jahr weniger als 100 Mark. Die vielen tausend Mark gehen dagegen an Nordelbien. Das wollen wir nicht mehr hinnehmen. Die kirchliche Segnung gleichgeschlechtlicher Paare ist für uns der Schlusspunkt unserer selbstquälerischen Prüfung, ob wir Mitglied der nordelbischen Kirche bleiben können oder nicht. Ein Sozialdemokrat fragt mich nach unserem Austritt, ob ich denn nun auch aus der SPD austreten würde. Dieser Mann hat nichts verstanden. Wenn die Politik Diskriminierungen gegenüber gleichgeschlechtlichen Paaren abbaut, begrüßen wir das. Doch in unserer Kirche gelten Bibel und Bekenntnis. Im ersten Korintherbrief weist uns der Apostel Paulus darauf hin, dass Homosexualität Sünde ist. Doch Jesus wäscht alle unsere Sünden ab. Und nun die Segnung der Sünde durch Nordelbien! Theologen werden uns erneut weismachen, dass wir keine Ahnung hätten, dass die Theologie mit der Zeit gehen müsse. Sie verwandeln das Neue Testament seit längerem in einen "Steinbruch", aus dem sie sich die Argumente klauben, die sie für ihre wohlfeilen Beweisketten brauchen. Gibt es für sie überhaupt Grenzen, die unser Christsein vom Getümmel der gesellschaftlichen Modetrends absetzt? Ich halte eine kirchliche Umkehr für ausgeschlossen. Zu schwach ist der Widerstand in Nordelbien geworden. Ein Hamburger Pastor in einem Gespräch mit uns über die Zukunft der Kirche: "Für mein Leben reicht es." Da fehlt jeder Wille zur Rückbesinnung auf Martin Luther. Die Synode hat eine eindeutige Mehrheit. Unsere Hamburger Bischöfin ist von diesen "progressiven" Christen gewählt worden. Das ist ihre Basis! Zu kritischen Fragen, wie der kirchlichen Segnung eines Pastors mit seinem männlichen Weggefährten, verweigert sie eine Stellungnahme. Damit das klar ist: Wir sind dankbar für die Arbeit dieses Pastors für die Aidskranken in unserer Stadt. Er hat jede Unterstützung verdient. Das rechtfertigt für uns allerdings keineswegs die kirchliche Segnung seiner homosexuellen Partnerschaft. Wie geht es weiter mit uns beiden? Ein Pastor biete uns an, uns nach unserem Austritt zu betreuen. Er hat ziemlich klare Vorstellungen über die Höhe unserer jährlichen Spende an seine Gemeinde. Das ist in Ordnung. Denn wir wollen die Zahlung unserer Kirchensteuer an die kirchliche Zentrale verweigern, dabei aber kein Geld sparen. Doch diese Betreuung darf nicht bekannt werden. Darauf lassen wir uns nicht ein, auch wenn bereits viele Protestanten diesen Weg gegangen sein sollen. Wir müssen uns eine neue kirchliche Heimat suchen. Das ist schwer. Doch wir hoffen auf Gottes Segen und seine Wegweisung. Wir wollen unser gemeinsames Leben so beenden, wie wir es begonnen haben: in einer Kirche, die zu Gottes Wort steht und in einer Gemeinde, die uns trägt, behütet und begleitet bis an das Ende unserer Tage. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Franciscus non papa Geschrieben 29. April 2005 Melden Share Geschrieben 29. April 2005 schon mal gepostet - und ein eindrucksvolles zeugnis der schweren situation, in der viele christen sich heute befinden. nicht zu vergessen eben grade die vielen homosexuellen menschen, die sich aus der kirche ausgegrenzt fühlen.... ein stilles ausbluten der kirchen.. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
soames Geschrieben 29. April 2005 Melden Share Geschrieben 29. April 2005 Ich kenne diese Einstellung Hans Apels. Mir ging es, in abgeschwächter Form, ähnlich, auch wenn mein "Weg der Selbstprüfung" viel kürzer war und strikt und schnell einer Entscheidung zulief. Ich kann ihn sehr gut verstehen. Immer mehr Zulauf - gerade in Nordelbien - hat dagegen die SELK. Wie Hans Apel erahnen läßt, aus sehr gutem Grunde (zumindest für Menschen, die aus ihrem Glaubensverständnis heraus den Weg ganz nach Hause nicht finden oder gehen. In meiner "Urheimatgemeinde" (lutherische Landeskirche) ist das damalige "Personal" inzwischen weitgehend abgetreten. Der neue Hauptpastor steht - am neuen Bücherstand etc. wird es erahnbar - offenbar der idea nahe und steht sehr schönen und glaubensstarken Gottesdiensten vor. Die vormalige Pastorin, die noch mich getauft und konfirmiert hat, hat äußerlich auch ordentliche Gottesdienste gestaltet (unsere Landeskirche ist von den Äußerlichkeiten her eher mainstream-"konservativ"), aber ihr Verständnis des Glaubens und seines Sinnes in dieser Welt war (zumindest dem nach außen hin Faßbaren nach zu urteilen) doch ganz anders als das Verständnis des neuen Pastors. Ich freue mich für meine Heimat, denn mit einem echten Lutheraner gibt es doch recht viele Gemeinsamkeiten in all der Differenz, zu der Geschichte und Rechthaberei im Abfall von der Kirche geführt haben. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 29. April 2005 Melden Share Geschrieben 29. April 2005 (bearbeitet) schon mal gepostet - und ein eindrucksvolles zeugnis der schweren situation, in der viele christen sich heute befinden. nicht zu vergessen eben grade die vielen homosexuellen menschen, die sich aus der kirche ausgegrenzt fühlen.... ein stilles ausbluten der kirchen.. Frage: Wie viele Christen leben ihren Glauben mit der Kirche bewußt mit? So viel ich höre, ist es in Österreich so, dass von den Tauf - Scheinkatholiken ca. 20 Prozent oder weniger das kirchliche Leben mit vollziehen. Wie viele von diesen 20 Prozent sind homosexuell orientiert, und fühlen sich daher in dieser ungeheuren Zahl ausgegrenzt? Da durch die verschiedenen Einflüsse ohnehin eine Neu- Eangelisierung notwendig scheint, der Glaube dem Neuheidentum und dem Atheismus in unseren Breiten zu weichen droht, scheint mit das stille Ausbluten der Kirche durch die sogenannte HS-"Ausgrenzung" eher eine Randerscheinung. Was die Kirche aber in vielen Ländern wirklich verliert- das ist die Jugend. Eine Spiritualität der die Herausforderung fehlt ist für den idealistischen jungen Menschen zu Wischiwaschihaft. M.E. ist es signifikant, dass manche Sekten die "extrem" sind Zulauf finden: Sie verstehen es mitunter sehr, den Menschen auch moralisch zu fordern. Das Aufweichen des Glauben, die Säkularisierung und die Nivellierung tut der Kirche sicher nicht gut: Gerade in den letzten Jahrzehnten ist eine solche Verweltlichung erfolgt- und- was war der Erfolg? Verminderung der Kirchenaustritte, mehr Begeisterung für den Glauben? bearbeitet 29. April 2005 von Mariamante Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
pmn Geschrieben 29. April 2005 Melden Share Geschrieben 29. April 2005 (bearbeitet) Ist es nicht schön in einem Staat zu leben, wo man steuerrechtlich manchmal austreten kann .... bearbeitet 29. April 2005 von pmn Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
soames Geschrieben 29. April 2005 Melden Share Geschrieben 29. April 2005 Ist es nicht schön in einem Staat zu leben,wo man steuerrechtlich manchmal austreten kann .... Wer "steuerrechtlich austritt", der tritt aus. Er verläßt die Gemeinschaft der Kirche. Egal, wie harmoniesüchtig er dann herumschwänzelt. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
pmn Geschrieben 29. April 2005 Melden Share Geschrieben 29. April 2005 (bearbeitet) Mit Dank an die DBK. bearbeitet 29. April 2005 von pmn Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gert Geschrieben 29. April 2005 Melden Share Geschrieben 29. April 2005 Ich kenne diese Einstellung Hans Apels. Mir ging es, in abgeschwächter Form, ähnlich, auch wenn mein "Weg der Selbstprüfung" viel kürzer war und strikt und schnell einer Entscheidung zulief. Ich kann ihn sehr gut verstehen. Immer mehr Zulauf - gerade in Nordelbien - hat dagegen die SELK. Wie Hans Apel erahnen läßt, aus sehr gutem Grunde (zumindest für Menschen, die aus ihrem Glaubensverständnis heraus den Weg ganz nach Hause nicht finden oder gehen. In meiner "Urheimatgemeinde" (lutherische Landeskirche) ist das damalige "Personal" inzwischen weitgehend abgetreten. Der neue Hauptpastor steht - am neuen Bücherstand etc. wird es erahnbar - offenbar der idea nahe und steht sehr schönen und glaubensstarken Gottesdiensten vor. Die vormalige Pastorin, die noch mich getauft und konfirmiert hat, hat äußerlich auch ordentliche Gottesdienste gestaltet (unsere Landeskirche ist von den Äußerlichkeiten her eher mainstream-"konservativ"), aber ihr Verständnis des Glaubens und seines Sinnes in dieser Welt war (zumindest dem nach außen hin Faßbaren nach zu urteilen) doch ganz anders als das Verständnis des neuen Pastors. Ich freue mich für meine Heimat, denn mit einem echten Lutheraner gibt es doch recht viele Gemeinsamkeiten in all der Differenz, zu der Geschichte und Rechthaberei im Abfall von der Kirche geführt haben. Zu Hans Apel kann man nur sagen, dass der sich bis auf die Knochen blamiert hat....erst auf Kosten der SPD-Partei politische Karriere machen und Geld verdienen und dann im senilen Alter aufeinmal verkünden, dass man CDU wähle (da hat er aber dann auch mittlerweile Pech, wenn man an Ole von Beust denkt oder einige CDU-Landesverbände in Schleswig-Holstein, NRW, Mecklenburg-Vorpommern, Berlin). Wahrscheinlich verkündet Herr Apel demnächst, dass er NPD oder Partei bibeltreuer Christen wählt. Bei der SPD braucht er jedenfalls nicht mehr angeschlichen kommen, die habe die Nase von Herrn Apel gestrichen voll. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gert Geschrieben 29. April 2005 Melden Share Geschrieben 29. April 2005 (bearbeitet) ------------------ Warum ich aus der Kirche austrete von Peter Unfried Die erste Gratulation kam, unmittelbar nachdem ich öffentlich gemacht hatte, daß ich die Wahl von Papst Ratzinger zum Anlaß nehme, aus der katholischen Kirche auszutreten. Bravo, mailte mir ein Schriftsteller. Es gehe ruckzuck, tue nicht weh, und hinterher frage man sich, warum man es nicht längst getan habe. Andere sagten mir, sie seien auch Karteileichen, hätten aber keine Zeit oder Lust, über so etwas Nebensächliches nachzudenken. Ich komme selbstredend aus einer gläubigen Familie, habe die übliche Ochsentour hinter mir (Ministrant, Rom-Pilger, Lektor). Tja, und dann kam Gott sei Dank die Aufklärung. Daß ich bis heute nicht ausgetreten bin, liegt an der üblichen Mischung aus Gleichgültigkeit und leider auch Rest-Aberglauben. cwurde mir noch einmal klar: Ich unterstütze ein Unternehmen, dessen Ziele und Politik ich ablehne bis verabscheue. Durch mein Konkordat mit dem Vatikan bin ich mitverantwortlich für die Diskriminierung von Frauen und Homosexuellen. Für das Leid, das die Anti-Kondom-Politik des Papstes verursacht. Kritische Mitgliedschaft? Daran glaube ich nicht. Wenn jemand darauf beharrt, daß es für die reine Lehre besser ist, kein Kondom zu benutzen, und dafür unzählige echte Menschen an Aids verrecken, ist der argumentative Spielraum begrenzt. Im übrigen bin ich ja auch nicht kritisches Mitglied der Mafia. Ich denke, mein Austritt ist letztlich im Sinne Ratzingers. Es ist eine klare Entscheidung gegen die Diktatur des Relativismus. Und für ein Ikea-Sofa. Peter Unfried, 41, ist Vize-Chefredakteur der taz Martin: Gert verwarnt w/ des Postings "im Angesicht des verklärt grinsenden Ratzinger" in den Glaubensgesprächen. bearbeitet 29. April 2005 von Martin Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
altersuender Geschrieben 29. April 2005 Melden Share Geschrieben 29. April 2005 Zu Hans Apel kann man nur sagen, dass der sich bis auf die Knochen blamiert hat....erst auf Kosten der SPD-Partei politische Karriere machen und Geld verdienen und dann im senilen Alter aufeinmal verkünden, dass man CDU wähle ... Stimmt das? Wo genau hast Du denn diese Information her, dass Apel jetzt CDU wählt? Und wieso hat er auf "Kosten der SPD-Partei politische Karriere" gemacht? Hat die ihm sein Ministergehalt aus der Parteikasse bezahlt? Wikipedia entnehme ich, dass er seit 1955 Mitglied der SPD ist, von 1970 bis 1988 dem Bundesvorstand der SPD angehörte, 1984 bis 1986 Mitglied des Parteipräsidiums war, von 1965 bis 1990 für die SPD Mitglied des Deutschen Bundstages, ab 1974 unter Helmut Schmidt Bundesminister für Finanzen, ab 1978 Verteidigungsminister. Dass er aus seiner Partei ausgetreten ist und/oder zur CDU überlief, davon lese ich dort nichts, und habe auch noch nie davon gehört. Auf welche Quelle stützt sich denn Deine Angabe? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Squire Geschrieben 29. April 2005 Melden Share Geschrieben 29. April 2005 Ist es nicht schön in einem Staat zu leben,wo man steuerrechtlich manchmal austreten kann .... Wer "steuerrechtlich austritt", der tritt aus. Er verläßt die Gemeinschaft der Kirche. Egal, wie harmoniesüchtig er dann herumschwänzelt. Wieso? Ich halte den Austritt für eine gute Möglichkeit, dem politischen Katholizismus die Mitwirkung zu versagen. Mit dem Glaubensleben hat das nichts zu tun. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gert Geschrieben 29. April 2005 Melden Share Geschrieben 29. April 2005 Zu Hans Apel kann man nur sagen, dass der sich bis auf die Knochen blamiert hat....erst auf Kosten der SPD-Partei politische Karriere machen und Geld verdienen und dann im senilen Alter aufeinmal verkünden, dass man CDU wähle ... Stimmt das? Wo genau hast Du denn diese Information her, dass Apel jetzt CDU wählt? Und wieso hat er auf "Kosten der SPD-Partei politische Karriere" gemacht? Hat die ihm sein Ministergehalt aus der Parteikasse bezahlt? Wikipedia entnehme ich, dass er seit 1955 Mitglied der SPD ist, von 1970 bis 1988 dem Bundesvorstand der SPD angehörte, 1984 bis 1986 Mitglied des Parteipräsidiums war, von 1965 bis 1990 für die SPD Mitglied des Deutschen Bundstages, ab 1974 unter Helmut Schmidt Bundesminister für Finanzen, ab 1978 Verteidigungsminister. Dass er aus seiner Partei ausgetreten ist und/oder zur CDU überlief, davon lese ich dort nichts, und habe auch noch nie davon gehört. Auf welche Quelle stützt sich denn Deine Angabe? Das stimmt, lieber altersuender... Die SPD ist auf Apel total sauer, weil er in einem Interwiew öffentlich bekannt hat, die SPD nicht mehr zu wählen. Unter anderem begründete er dies mit der Befürwortung der Eingetragenen Lebenspartnerschaft der SPD. Das dumme daran ist nur für Herrn Apel, das wir mittlerweile mit dem Ersten Regierenden Bürgermeister Herrn von Beust einen offfen bekennenden homosexuellen Ministerpräsidenten eines Bundeslandes haben und die Tatsache, dass auch CDUgeführte Bundesländer bei der Novelle zur Eingetragenen Lebenspartnerschaft im vergangenen Jahr diese im Bundesrat unterstützt haben. Konsequenterweise dürfte daher Herr Apel auch nicht mehr die heutige CDU wählen. Ihm bliebe nur übrig, die Partei bibeltreuer Christen oder die NPD zu wählen, da der Rest des demokratischen Parteienspektrums von der CDU, über die FDP hin zur SPD und zur PDS die Eingetragene Lebenspartnerschaft befürworten: Unterschiede gibt es bei diesen nur noch in der Frage, wieviel steuerliche Erleichterung es denn für homosexuelle Paare geben sollte. Aber die Befürwortung der Eingetragenen Lebenspartnerschaft im Zuge des klaren Grundsatzurteils aus Karlsruhe reicht heute im Jahre 2005 bis weit in die Reihen der CDU hinein...vielen Dank an Ole von Beust und einigen anderen CDUGrössen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
altersuender Geschrieben 29. April 2005 Melden Share Geschrieben 29. April 2005 Zu Hans Apel kann man nur sagen, dass der sich bis auf die Knochen blamiert hat....erst auf Kosten der SPD-Partei politische Karriere machen und Geld verdienen und dann im senilen Alter aufeinmal verkünden, dass man CDU wähle ... Stimmt das? Wo genau hast Du denn diese Information her, dass Apel jetzt CDU wählt? Und wieso hat er auf "Kosten der SPD-Partei politische Karriere" gemacht? Hat die ihm sein Ministergehalt aus der Parteikasse bezahlt? Wikipedia entnehme ich, dass er seit 1955 Mitglied der SPD ist, von 1970 bis 1988 dem Bundesvorstand der SPD angehörte, 1984 bis 1986 Mitglied des Parteipräsidiums war, von 1965 bis 1990 für die SPD Mitglied des Deutschen Bundstages, ab 1974 unter Helmut Schmidt Bundesminister für Finanzen, ab 1978 Verteidigungsminister. Dass er aus seiner Partei ausgetreten ist und/oder zur CDU überlief, davon lese ich dort nichts, und habe auch noch nie davon gehört. Auf welche Quelle stützt sich denn Deine Angabe? Das stimmt, lieber altersuender... Die SPD ist auf Apel total sauer, weil er in einem Interwiew öffentlich bekannt hat, die SPD nicht mehr zu wählen. Kannst Du mal eine seriöse Quelle dafür nennen? Wenn es ein Interview war, muss es ja auch wohl irgendwo gedruckt worden sein. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
soames Geschrieben 29. April 2005 Melden Share Geschrieben 29. April 2005 (bearbeitet) Ich kenne diese Einstellung Hans Apels. Mir ging es, in abgeschwächter Form, ähnlich, auch wenn mein "Weg der Selbstprüfung" viel kürzer war und strikt und schnell einer Entscheidung zulief. Ich kann ihn sehr gut verstehen. Immer mehr Zulauf - gerade in Nordelbien - hat dagegen die SELK. Wie Hans Apel erahnen läßt, aus sehr gutem Grunde (zumindest für Menschen, die aus ihrem Glaubensverständnis heraus den Weg ganz nach Hause nicht finden oder gehen. In meiner "Urheimatgemeinde" (lutherische Landeskirche) ist das damalige "Personal" inzwischen weitgehend abgetreten. Der neue Hauptpastor steht - am neuen Bücherstand etc. wird es erahnbar - offenbar der idea nahe und steht sehr schönen und glaubensstarken Gottesdiensten vor. Die vormalige Pastorin, die noch mich getauft und konfirmiert hat, hat äußerlich auch ordentliche Gottesdienste gestaltet (unsere Landeskirche ist von den Äußerlichkeiten her eher mainstream-"konservativ"), aber ihr Verständnis des Glaubens und seines Sinnes in dieser Welt war (zumindest dem nach außen hin Faßbaren nach zu urteilen) doch ganz anders als das Verständnis des neuen Pastors. Ich freue mich für meine Heimat, denn mit einem echten Lutheraner gibt es doch recht viele Gemeinsamkeiten in all der Differenz, zu der Geschichte und Rechthaberei im Abfall von der Kirche geführt haben. Zu Hans Apel kann man nur sagen, dass der sich bis auf die Knochen blamiert hat....erst auf Kosten der SPD-Partei politische Karriere machen und Geld verdienen und dann im senilen Alter aufeinmal verkünden, dass man CDU wähle (da hat er aber dann auch mittlerweile Pech, wenn man an Ole von Beust denkt oder einige CDU-Landesverbände in Schleswig-Holstein, NRW, Mecklenburg-Vorpommern, Berlin). Wahrscheinlich verkündet Herr Apel demnächst, dass er NPD oder Partei bibeltreuer Christen wählt. Bei der SPD braucht er jedenfalls nicht mehr angeschlichen kommen, die habe die Nase von Herrn Apel gestrichen voll. Kommt Dir nicht auch der Gedanke, daß das von mir zitierte Posting Hans Apel sehr viel Unrecht tut? Auch Deine omnipotente Allwissenheit erstaunt mich. Hans Apel weist selbst darauf hin, daß er Politik und Kirche trennt. Mit Ole von Beust brauchst Du ihm also kaum zu kommen. bearbeitet 29. April 2005 von soames Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
soames Geschrieben 29. April 2005 Melden Share Geschrieben 29. April 2005 ------------------Warum ich aus der Kirche austrete von Peter Unfried Die erste Gratulation kam, unmittelbar nachdem ich öffentlich gemacht hatte, daß ich die Wahl von Papst Ratzinger zum Anlaß nehme, aus der katholischen Kirche auszutreten. Bravo, mailte mir ein Schriftsteller. Es gehe ruckzuck, tue nicht weh, und hinterher frage man sich, warum man es nicht längst getan habe. Andere sagten mir, sie seien auch Karteileichen, hätten aber keine Zeit oder Lust, über so etwas Nebensächliches nachzudenken. Ich komme selbstredend aus einer gläubigen Familie, habe die übliche Ochsentour hinter mir (Ministrant, Rom-Pilger, Lektor). Tja, und dann kam Gott sei Dank die Aufklärung. Daß ich bis heute nicht ausgetreten bin, liegt an der üblichen Mischung aus Gleichgültigkeit und leider auch Rest-Aberglauben. cwurde mir noch einmal klar: Ich unterstütze ein Unternehmen, dessen Ziele und Politik ich ablehne bis verabscheue. Durch mein Konkordat mit dem Vatikan bin ich mitverantwortlich für die Diskriminierung von Frauen und Homosexuellen. Für das Leid, das die Anti-Kondom-Politik des Papstes verursacht. Kritische Mitgliedschaft? Daran glaube ich nicht. Wenn jemand darauf beharrt, daß es für die reine Lehre besser ist, kein Kondom zu benutzen, und dafür unzählige echte Menschen an Aids verrecken, ist der argumentative Spielraum begrenzt. Im übrigen bin ich ja auch nicht kritisches Mitglied der Mafia. Ich denke, mein Austritt ist letztlich im Sinne Ratzingers. Es ist eine klare Entscheidung gegen die Diktatur des Relativismus. Und für ein Ikea-Sofa. Peter Unfried, 41, ist Vize-Chefredakteur der taz Martin: Gert verwarnt w/ des Postings "im Angesicht des verklärt grinsenden Ratzinger" in den Glaubensgesprächen. Es wundert mich nicht wirklich, daß der mit dickem Wohlstandsbauch im Sessel sitzende Durchschnitts-taz-Redakteur Nächstenliebe, Vergebung, Diakonie, Hilfe für Arme und Kranke, Tröstung und Hilfe abscheulich und mafiös findet. Wenn man den ganzen Tag an der Arbeit von den Nebelschwaden - sicherlich nicht nur - der angestrengt rauchenden Köpfe der Mitkämpfer gegen das "Schweinesystem" geschädigt wird, ist das auf Dauer wohl unvermeidlich. Vielleicht liegt es ja auch in der Familie - der Name "Unfried" wurde den Vorfahren vielleicht nicht umsonst zugesprochen. Hin und wieder sollen Veranlagungen ja ganze (gläubige) Generationen überspringen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
soames Geschrieben 29. April 2005 Melden Share Geschrieben 29. April 2005 (bearbeitet) Zu Hans Apel kann man nur sagen, dass der sich bis auf die Knochen blamiert hat....erst auf Kosten der SPD-Partei politische Karriere machen und Geld verdienen und dann im senilen Alter aufeinmal verkünden, dass man CDU wähle ... Stimmt das? Wo genau hast Du denn diese Information her, dass Apel jetzt CDU wählt? Und wieso hat er auf "Kosten der SPD-Partei politische Karriere" gemacht? Hat die ihm sein Ministergehalt aus der Parteikasse bezahlt? Wikipedia entnehme ich, dass er seit 1955 Mitglied der SPD ist, von 1970 bis 1988 dem Bundesvorstand der SPD angehörte, 1984 bis 1986 Mitglied des Parteipräsidiums war, von 1965 bis 1990 für die SPD Mitglied des Deutschen Bundstages, ab 1974 unter Helmut Schmidt Bundesminister für Finanzen, ab 1978 Verteidigungsminister. Dass er aus seiner Partei ausgetreten ist und/oder zur CDU überlief, davon lese ich dort nichts, und habe auch noch nie davon gehört. Auf welche Quelle stützt sich denn Deine Angabe? Das stimmt, lieber altersuender... Die SPD ist auf Apel total sauer, weil er in einem Interwiew öffentlich bekannt hat, die SPD nicht mehr zu wählen. Unter anderem begründete er dies mit der Befürwortung der Eingetragenen Lebenspartnerschaft der SPD. Das dumme daran ist nur für Herrn Apel, das wir mittlerweile mit dem Ersten Regierenden Bürgermeister Herrn von Beust einen offfen bekennenden homosexuellen Ministerpräsidenten eines Bundeslandes haben und die Tatsache, dass auch CDUgeführte Bundesländer bei der Novelle zur Eingetragenen Lebenspartnerschaft im vergangenen Jahr diese im Bundesrat unterstützt haben. Konsequenterweise dürfte daher Herr Apel auch nicht mehr die heutige CDU wählen. Ihm bliebe nur übrig, die Partei bibeltreuer Christen oder die NPD zu wählen, da der Rest des demokratischen Parteienspektrums von der CDU, über die FDP hin zur SPD und zur PDS die Eingetragene Lebenspartnerschaft befürworten: Unterschiede gibt es bei diesen nur noch in der Frage, wieviel steuerliche Erleichterung es denn für homosexuelle Paare geben sollte. Aber die Befürwortung der Eingetragenen Lebenspartnerschaft im Zuge des klaren Grundsatzurteils aus Karlsruhe reicht heute im Jahre 2005 bis weit in die Reihen der CDU hinein...vielen Dank an Ole von Beust und einigen anderen CDUGrössen. Dir ist aber schon bewußt, daß das Bekenntnis, nicht mehr SPD zu wählen, nicht automatisch bedeutet, daß man CDU wählt? Was hältst Du eigentlich von Pluralismus auch in den sogenannten "Volksparteien"? Offenbar nicht viel, sobald es um Deine persönlichen materiellen Vorteile geht. Über die Entdeckung, daß Du jetzt nicht nur der Sprecher des deutschen Katholizismus bist, sondern auch noch Supervisor und Sprecher der SPD, breiten wir einen mitfühlenden Mantel des Schweigens. bearbeitet 29. April 2005 von soames Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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