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Freitag - Fischtag?


Eifellady

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Hallo,

warum wird am Freitag Fisch gegessen?

Es ist die Tradition, dass der gläubige Katholik zum Gedenken an den Kreuztod Jesus freitags kein Fleisch essen soll. Das finde ich auch in Ordnung! Aber warum ist dann Fisch erlaubt?

Es ist ja schließlich auch ein Tier und somit ein Lebewesen, dass getötet wird. Wäre es da eigentlich nicht konsequenter zu sagen, garkein Fleisch, egal von welchem Tier?

Vielleicht weiß auch jemand, wann diese Tradition entstanden ist, denn Jesus selber hielt ja eigentlich nicht soviel von irgendwelchen Speisevorschriften. Ihm waren andere Dinge im Bezug auf den Glauben wichtiger- so habe ich es jedenfalls verstanden.

Ich freue mich auch euere Reaktionen:-)

Ellen

bearbeitet von Karfunkel
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Hej, ich wußte gar nicht, dass es in Deutschland Menschen gibt, die katholische Traditionen kennen ;)

 

Also, zum einen ist es die Ehrfurcht vor Gott, der seinen Sohn für die Menschheit geopfert hat und man so zu sagen, als ein Zeichen der Dankbarkeit, zumindest einen Tag ohne Fleisch auskommen sollte, was einem Fleischsüchtigen wie mir ... ;-P

 

Zum anderen ist die Kirche Jesu besträbt, seine Jünger in jeder Hinsicht zu stärken und bereichern, dies läuft nicht nur durch den Glauben, der uns überlegener macht, sondern auch durch die christliche Lebensführung, die uns gesund, glücklich und zielsträbig macht.

 

 

(Geändert von IRA um 12:12 - 28.März.2003)

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Es handelt sich bei den Freitagen im weitesten Sinne um "Bußtage".

 

Die Buße soll aber nicht bloß eine innere und individuelle Übung sein, sondern auch eine äußere und soziale (vgl. SC 110).

Papst Paul VI hat mit der Apost. Konst. Paenitemini vom 17.2.1966 den Frage um die Bußtage neu geordnet. Diese wurden dann in den CIC von 1983 übernommen (cc. 1249-1253).

Danach sind "Bußtage und Bußzeiten für die ganze Kirche ... alle Freitage des ganzen Jahres und die österliche Bußzeit." (c. 1250)

 

Nach c. 1251 kann die Bischofskonferenz näher festlegen, wie das Abstinenzgebot zu halten ist. Der Canon spricht von "Fleischspeisen oder von anderen Speisen entsprechend den Vorschriften der Bischofskonferenz".

 

Die dt. Bischofskonferenz hat es so entschieden, daß nach persönlicher Wahl ein Freitagsopfer zu bringen ist. Dies kann bestehen: in einem Werk der Nächstenliebe, in einer Tat der Frömmigkeit (Gebet, Lesung der Hl. Schrift, geistliche Lesung, Besuch der Werktagsmesse) oder in einem anderen spürbaren Verzicht wie z.B. Alkohol und Tabak, aber auch der Verzicht auf Fleischspeisen. Das damit Ersparte soll für Menschen in Not gegeben werden.

 

In anderen Ländern sieht es anders aus. In der Schweiz z.B. sind Aschermittwoch und Karfreitag allgemeine Fast- und Abstinenztage. Das Abstinezgebot für die übrigen Freitage haben die Schweizer Bischöfe nicht übernommen. Sie weisen aber darauf hin, diese Tage als Bußtage zu gestalten, besonders in der Fastenzeit.

 

(Geändert von Juergen um 11:12 - 28.März.2003)

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Hallo Ellen,

 

so wie ich es verstehe:

Der Fisch ist das Zeichen für Jesus. "Ichtys"

Am Freitag, den Todestag Jesu, steht für mich das Fischessen für:

Bewußtes Aufnehmen der Botschaft Jesu im Handeln und Essen.

 

Meine persönliche Meinung.

gruss

peter

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Franciscus non papa

naja, der wurstzipfel der da durch die kirchengeschichte geistert, oder der fisch eben.

 

mit dem opfer ist das so eine sache. es soll leute gegeben haben, die sich die ganze woche auf den freitag freuten, wegen des fisches :-)

 

oder wie sagt man im rheinland so schön: man muss auch mal auf ein opfer verzichten können.

 

*schmunzelnd*

 

franz

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Interessant, Jürgen, das wußte ich gar nicht.

 

Ich dachte, Freitag, als Fasten-/Abstinenztag sei immer und überall "eigentlich" fleischlos....

 

Hier (Bayern) ist das eigentlich immer noch weitgehend so, daß kein Mensch am Freitag Fleisch kauft. Der Metzger kann eher schließen

 

Ich finde es deswegen so schön, weil man plötzlich beim Einkaufen "aus heiterm Himmel" an Christus denkt....

 

und das schadet ja nicht (mir jedenfalls)

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Hihi Edith,

 

von einem Fastenverbot Freitags Fleisch zu kaufen für Samstags oder Sonntags zum Essen ist mir nichts bekannt.

 

Ist vermutlich nur ein "fast Verbot".

 

grins

peter

 

 

bei Zeltlagern haben wir eigentlich immer

auch Freitags in Bayern Fleisch, Würstchen, Hackfleisch kaufen können. Und Bestellen etc...

 

 

(Geändert von pmn um 13:40 - 28.März.2003)

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Zitat von pmn am 13:35 - 28.März.2003

Hihi Edith,

 

von einem Fastenverbot Freitags Fleisch zu kaufen für Samstags oder Sonntags zum Essen ist mir nichts bekannt.

 

Ist vermutlich nur ein "fast Verbot".

 

grins

peter

 


 

Zurückgrins*  

Ich sagte nicht "Verbot".....  aber es fällt tatsächlich auf... daß kaum Fleisch gekauft wird.

vor allem unseren (vielen) norddeutschen Gästen

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Hallo Edith, grins,

 

wahrscheinlich wird alles frisch eingekauft in Bayern

für den Tag an dem es gegessen wird.

 

Naja,

Weisswürste werden ja auch nur vormittags in Bayern gegessen, geht doch nichts über frische Zutaten.

 

nachfrage: Wie sehen die Umsätze des Fischhändlers in Bayern am Freitag aus?

 

grins und gruss

peter

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Zitat von pmn am 13:59 - 28.März.2003

Hallo Edith, grins,

 

nachfrage: Wie sehen die Umsätze des Fischhändlers in Bayern am Freitag aus?

 

grins und gruss

peter

 


 

Absolut keine Ahnung Peter... ...lachen1.gif

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Hallo,

 

Fisch ist eine traditionelle Fastenspeise. Vermutlich, weil es kein 'Fleisch' im eigentlichen Sinne ist (ich weiß, das stimmt biologisch natürlich so nicht), dennoch aber Eiweiß und Fett liefert.

 

Viele Grüße,

 

Matthias

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Zitat von Edith am 14:35 - 28.März.2003


Zitat von pmn am 13:59 - 28.März.2003

 

nachfrage: Wie sehen die Umsätze des Fischhändlers in Bayern am Freitag aus?


 

Absolut keine Ahnung Peter... ...
lachen1.gif

 


 

Ok.

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Zitat von pmn am 11:18 - 28.März.2003

Hallo Ellen,

 

so wie ich es verstehe:

Der Fisch ist das Zeichen für Jesus. "Ichtys"

Am Freitag, den Todestag Jesu, steht für mich das Fischessen für:

Bewußtes Aufnehmen der Botschaft Jesu im Handeln und Essen.

 

Meine persönliche Meinung.

gruss

peter


 

 

 

 

boah... so wird der Fleischverzicht ja voll das bewusste Zeichen. Find ich irgendwie toll. So explizit hab ich mir nie Gedanken gemacht.

 

 

@Jürgen

Was ein Hintergrundwissen! Danke.

 

 

Ich selbst esser nie Fleisch oder Fisch, in sofern stellt sich die Frage nur bedingt... *g*

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Hallo  NetMarie,

 

einen Fisch ins Wasser zu setzen,

damit er lebt,

wäre auch ein richtiges Handeln.

 

nur mal so,

das eine bewirkt das andere.

 

 

gruss

peter

  • Like 1
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Hallo,

schon einmal vielen Dank für die vielfältigen Reaktionen. Einen besonderen Dank an Juergen für die Mühe das Hintergrundwissen herauszusuchen:-)

Eine Frage noch an Ketelhorn

Zitat: Hm. Habe auf dem Heimweg zwei Fische getroffen – aber es gab kein Wasser in der Nähe. Was hätte ich tun sollen?

Du meinst doch sicher zwei Menschen mit dem Sternzeichen Fisch? Da hatten die ja richtig Glück, das kein Wasser in der Nähe war;-))

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Zitat von Mat am 15:29 - 28.März.2003

Hallo,

 

Fisch ist eine traditionelle Fastenspeise. Vermutlich, weil es kein 'Fleisch' im eigentlichen Sinne ist (ich weiß, das stimmt biologisch natürlich so nicht), dennoch aber Eiweiß und Fett liefert.


 

Soweit mir bekannt ist, bezieht sich das Verbot, Fleisch zu essen, auf das Fleisch "warmblütiger" Tiere. Fische und einige andere Viecher sind "kaltblütig". Deswegen waren/sind z.B. Weinbergschnecken regional ebenfalls als "traditionelle Fastenspeise" bekannt.

 

Corinna

 

 

(Geändert von Corinna um 22:30 - 28.März.2003)

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Ich find es eher kaltblütig sich stundenlang an ein Gewässer zu stellen um die armen Tiere dann mit einem spitzen Haken bei lebendigen Leib aus ihrem Lebensraum zu ziehen. Ich ziehe sie lieber bei Aldi aus der eisigen Tiefkühltruhe.

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Irgendwo hab' ich das mal gelesen: weil der Fisch kein warmblütiges Tier ist, wurde er als Fastenspeise angesehen - im Gegensatz zu Vögeln und Säugetieren.

 

Schnecken, Krebse, Muscheln etc. waren (und sind???) auch erlaubte Fastenspeisen.

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Zitat von Oestemer am 12:15 - 28.März.2003

 

oder wie sagt man im rheinland so schön: man muss auch mal auf ein opfer verzichten können.

 

*schmunzelnd*

 

franz


 

 

Genau. Und außerdem ist in der Fastenzeit nur eine Sättigung pro Mahlzeit erlaubt.

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Zitat von Corinna am 22:31 - 28.März.2003

Lichtlein, lebst Du nicht im Fränkischen? Was meinst Du, woher die vielen Karpfenteiche dort kommen?


Unterfranken, Corinna. Karpfenteiche sind mir hier noch nicht begegnet, wohl aber eine Forellenzüchterei - hinter der Grenze, in Hessen .

In meiner rheinischen Studentenzeit habe ich die Meeresfische (und Muscheln!) aus Holland schätzen gelernt - etwas was mir hier in der Gegend echt fehlt, denn so gut und so frisch gibt's die hier nicht .

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Karpfenteichwirtschaft in Oberfranken

 

Die Karpfenteichwirtschaft hat im westlichen Oberfranken eine fast 1000-jährige Tradition. Dieser Raum ist aus klimatischen Gründen besonders geeignet, Karpfen zu produzieren. Die Zisterzienserklöster Ebrach und Klosterlangheim und besonders die Fürstbischöfe von Bamberg führten die Karpfenteichwirtschaft vom 13. bis 16. Jahrhundert zu einer bis heute nicht wieder erreichten Blüte...

 

http://www.forellenzucht-lautertal.de/ltt/chronik_fisch.htm

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Zitat von Lichtlein am 22:29 - 28.März.2003

Schnecken, Krebse, Muscheln

Robbenfleisch und Bläßhühner müßten auch ok gehen.

 

Kann jemand mal den Thread raussuchen?

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