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"Moderne" Christen und Fundamentalisten


guenter

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to Thomas Bloemer:

 

Ich habe gerade was von Freunden zugesteckt bekommen:

"1954 kam es zu Aufführungen des "Anderl-Spiels", welches der damalige Landesbischof verteidigte: '... Im Gesamtzusammenhang der Dinge ist auf alle Fälle zu beachten, dass es immerhin die Juden waren, die unseren Herrn Jesus Christus gekreuzigt haben. ...'"

"Sein Amtsnachfolger Reinhard Stecher versuchte dagegen, den Anderl-Kult zu unterbinden und stieß dabei auf ein Konglomerat aus pseudoreligiöser Traditionspflege, politischem Revanchismus und unverhülltem Antisemitismus."

"Treibende Kraft des Anderl-Kultes ist der suspendierte Kaplan Gottfried Melzer ...". "Der jährlich erscheinende "Anderl-Bote" ('Mitteilungen an Freunde und Wohltäter') wird von Melzer selbst herausgegeben."

"Einen Verteidiger fand Melzer in dem rechtsextremen Aktivisten Christian Rogler." "Den 'Anderl'-Wallfahrern gibt Rogler den Rat, dass sie 'in Hinkunft besser beraten wären, den Buben in ihren Erzählungen als Opfer des Nationalsozialismus darzustellen', da sich damit 'vielleicht doch noch ein politisch korrektes und strafrechtlich unbedenkliches Gedenken bewerkstelligen ließe'." "2004 wurde als Festredner des Anderl-Festes der emeritierte Theologe Robert Prantner angekündigt, der als Autor in dem österreichischen 'Junge Freiheit'-Ableger 'Zur Zeit' und als Unterstützer des FPÖ-Rechtsaußen 'Andreas Mölzer' bekannt geworden war."

 

 

Katholischer Haß auf die Juden 1946: "Als 1946 der Mob in Kielce auf das Gerücht 'Die Juden ermorden unsere Kinder' 42 Überlebende des Holocaust tötete, entschuldigte der Primas Polens, Kardinal Hlond, den Haß der Katholiken: 'Mehr als ein Jude verdankt den Polen und den polnischen Priestern ihr Leben. Daß dieses gute Verhältnis nun kaputtgeht, haben die Juden selbst zu verantworten, da sie den Polen eine Staatsform aufzwingen wollen, die diese ablehnen'. Juden waren für Hlond keine Polen."

"Als die Juden in Polen Schutz suchten vor den Verfolgungen im Westen, da erhob sich auch dort wieder der altbekannte Gegner: die katholische Kirche."

"Die katholische Kirche Polens hat sich gegenüber ihren Gläubigen nie von antisemitischen Predigten distanziert."

Gabriele Lesser, Warschau, 14.8.1998

 

 

Tadeusz Rydzyk, Priester und Chefredakteur von Radio Maryja:

"Das Etikett "Liberalenhammer" hat sich Pater Tadeusz Rydzyk selbst gegeben. Als Chefredakteur von 'Radio Maryja' hat er sich vorgenommen, bei jeder Gelegenheit auf die Liberalen, die Freimaurer, Atheisten, Juden und Kommunisten einzuschlagen. In seinen landesweit ausgestrahlten Kommentaren, die das Programm aus Gebeten und Kirchenliedern unterbrechen, will er dazu beitragen, das Vaterland vor bösen Einflüssen vor allem aus dem Westen zu schützen. Mit dem Schlachtruf 'Alleluja, volle Kraft voraus!' hat Rydzyk zur Wallfahrt zur Gedenkstätte Auschwitz aufgerufen, um den Nationalkatholiken beizustehen, die dort mehrere Dutzend Holzkreuze aufgestellt und somit Proteste jüdischer Organisationen hervorgerufen haben."

 

 

Literatur:

Olaf Blaschke, Aram Mattioli (Hg.): Katholischer Antisemitismus im 19. Jahrhundert. Ursachen und Traditionen im internationalen Vergleich. Zürich (Orel Füssli-Verlag) 2000.

"Den Schwerpunkt dieses Sammelbandes bilden nach einer ausführlichen Einleitung von Olaf Blaschke selbst und einigen systematischen Artikeln, die die Kontexte und Traditionen des katholischen Antisemitismus herausarbeiten, einzelne hier berücksichtigte Fallstudien, die verschiedene Länder und spezifische Regionen einbeziehen und versuchen, vor allem dadurch das Modell des 'doppelten' Antisemitismus zu verifizieren."

 

"Auch in den polnischen Katholizismus drang nach dem Ersten Weltkrieg der rassische Antisemitismus ein, wenn auch in einer 'angeblich gewaltfreien christlichen Version', wobei sogar die Forderung nach 'massenhafter Zwangsemigration der jüdischen Bevölkerung' laut wurde (S. 278 f.)."

 

"Katholischer Antisemitismus - so arbeitet der von Olaf Blaschke und Aram Mattioli verantwortete Sammelband heraus - war keineswegs ein Rand-, sondern ein Massenphänomen, das tief in die Mentalität des katholischen Milieus mitteleuropäischer Länder im 19. Jahrhundert eingeprägt und in diesem verankert war."

 

"Der katholische Antisemitismus speiste sich primär aus dem traditionellen, religiös grundierten Antijudaismus - die Juden galten als Gottesmörder und "Satans Synagoge" -, er nahm dazu die spätmittelalterlichen Ritualmordvorwürfe wieder auf und steigerte die religiöse Ablehnung sogar nach 1900 in dem sogenannten "Protokoll der Weisen von Zion", einem Pamphlet, das den Juden Weltherrschaftspläne unterstellte."

 

"Der katholische Antisemitismus war eng mit dem Ultramontanismus verkettet, ja dessen konstitutives Element, durch den die Päpste, voran Gregor XVI. und Pius IX., die Christenheit an Rom zu fesseln suchten, um den Kampf gegen die aufklärerische, liberale Moderne zu führen und zu gewinnen. Als deren Protagonist in Staat, Gesellschaft und Kultur galt vornehmlich der Jude. Katholischer Antisemitismus war so zugleich Antimodernismus und Antiliberalismus. Er sollte das katholische Milieu in seinem Kampf um die Rekatholisierung der Gesellschaft sammeln und stärken."

 

"Der katholische Antisemitismus war im 19. Jahrhundert auch infiziert vom nationalvölkischen Antisemitismus. Von Frankreich über Deutschland bis nach Polen galten die Juden auch aus der Sicht der Katholiken als national unzuverlässig und nicht in die jeweilige Nation integrierbar."

 

"Der katholische Antisemitismus - und hier scheint die entscheidende Differenz zum modernen Antisemitismus auf - nahm kaum oder nur in Ansätzen den rassisch-biologistischen Antisemitismus auf, weil die katholische Kirche dem Rassismus absagte und ihn ablehnte."

 

"Der katholische Antisemitismus entfaltete deshalb bis auf die Schwelle zum Holocaust das Modell eines "doppelten" Antisemitismus (O. Blaschke). Diese Denkfigur, die abwehrend wirken wollte und sich zugleich doch dem modernen Antisemitismus anbiederte, "unterschied zwischen einem guten katholischen, gerechten Antisemitismus und einem schlechten, unchristlichen, blindwütigen Judenhass" (S. 9)."

 

"Dieser katholische Antisemitismus mag wohl eine gewichtiger Beweggrund dafür gewesen sein, dass Katholiken wegschauten, als die europäischen Juden vernichtet wurden."

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"Dieser katholische Antisemitismus mag wohl eine gewichtiger Beweggrund dafür gewesen sein, dass Katholiken wegschauten, als die europäischen Juden vernichtet wurden."

Wegschauen ist nix typisch Katholisches. Es ist auch heute wieder "in" - auch ohne Antisemitismus. Jährlich werden 130000 Kinder vernichtet - und wieder schauen viele katholiken aber noch mehr Nicht-Katholen weg!

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"Dieser katholische Antisemitismus mag wohl eine gewichtiger Beweggrund dafür gewesen sein, dass Katholiken wegschauten, als die europäischen Juden vernichtet wurden."

Wegschauen ist nix typisch Katholisches. Es ist auch heute wieder "in" - auch ohne Antisemitismus. Jährlich werden 130000 Kinder vernichtet - und wieder schauen viele katholiken aber noch mehr Nicht-Katholen weg!

Und wieder einmal der bei Fundis beliebte abgeschmackte Vergleich von Holocaust und Abtreibung.

 

War schon bei Kardinal Meisner ein Faux pas

Der Erzbischof von Köln meinte angesichts der Kritik: „Wenn ich geahnt hätte, daß mein Verweis auf Hitler mißverstanden hätte werden können, hätte ich seine Erwähnung unterlassen. Es tut mir leid, daß es dazu gekommen ist.“ Er werde, so Meisner weiter, den Hinweis auf Hitler in der Predigtdokumentation tilgen lassen.

Quelle:http://www.<Link unzulässig>/article.468.html

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Ist Dir eigentlich aufgefallen, dass die bei kreuznet immer "Kinderabtreibung" schreiben. Als ob man das von einer "Erwachsenenabtreibung" unterscheiden müsse.

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@ wolfgang E.

 

War schon bei Kardinal Meisner ein Faux pas
Der Erzbischof von Köln meinte angesichts der Kritik: „Wenn ich geahnt hätte, daß mein Verweis auf Hitler mißverstanden hätte werden können, hätte ich seine Erwähnung unterlassen. Es tut mir leid, daß es dazu gekommen ist.“ Er werde, so Meisner weiter, den Hinweis auf Hitler in der Predigtdokumentation tilgen lassen.

Quelle:http://www.<Link unzulässig>/article.468.html

Auch Joachim Kardinal Meisner kann 'mal einen Fehler machen! :lol:

 

Hier jedoch hat er ihn nicht durch die Nennung des Namens Hitler in einer Reihe von unmenschlichen Despoten gemacht.

 

GsJC

Raphael

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Mal was off Topic was aber vielleicht jemand hier beantworten kann.

Hieß die Stadt Judenburg in der Steiermark eigentlich während der Nazizeit auch Judenburg (kann ich mir gar nicht vorstellen)

Im Internet finde ich leider nichts dazu, und in der recht ausführlichen Chronik auf der Webseite der Stadt wird die Zeit mit einem Halbsatz abgehandelt ("Der Zweite Weltkrieg traf Judenburg schwer und 1945 war die Stadt während zweier Monate in eine russische und englische Besatzungszone geteilt.")

 

Werner

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Der katholische Antisemitismus war eng mit dem Ultramontanismus verkettet, ja dessen konstitutives Element,

 

Sind das die typischen Alpträume moderner Soziologen und Korrektheitshistoriker - ein Buch ist nur gut, wenn man irgendwie der Kirche noch eins auswischen kann?

 

Aber zu Deinem ersten neueren Posting: Inwiefern ist es für die Taten von Katholiken entscheidend, ob sich ihre Motivation in einem staatlichen Gesetz wiederfindet? Der Ansatz bleibt mir recht dunkel. Zudem sollte man nicht ganz vergessen, daß auch Katholiken (und zwar sowohl die echten als auch die bloßen Karteileichen) immer in einer politischen Umwelt leben, d. h. antisemitische Verbrechen einer zu fast 100% kirchensteuerzahlenden Bevölkerung müssen sich - zumal im 20. Jahrhundert - wohl kaum unbedingt aus der Lehre der Kirche ergeben (und das tun sie hier wohl auch nicht). Daß es einen katholischen Antisemitismus nicht gibt (was der von Dir angeführte Autor geflissentlich übersieht) ergibt sich schon daraus, daß für die Kirche schon immer der Glaube des Menschen zählt und nicht seine völkische Zugehörigkeit. "Judaismus" kann, da sich die Juden als Volk und Religion in einem begreifen, prinzipiell beides heißen. "Semitismus" kann das nicht, da dieser Begriff die biologische Abstammung meint. Daß der kirchliche Antijudaismus nur auf die Religion bezogen war, erkennt man dann daran, daß konvertierte Juden als ganz normale Katholiken aufgefaßt wurden - gänzlich unbeschadet ihrer Herkunft.

bearbeitet von soames
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Mal was off Topic was aber vielleicht jemand hier beantworten kann.

Hieß die Stadt Judenburg in der Steiermark eigentlich während der Nazizeit auch Judenburg (kann ich mir gar nicht vorstellen)

Im Internet finde ich leider nichts dazu, und in der recht ausführlichen Chronik auf der Webseite der Stadt wird die Zeit mit einem Halbsatz abgehandelt ("Der Zweite Weltkrieg traf Judenburg schwer und 1945 war die Stadt während zweier Monate in eine russische und englische Besatzungszone geteilt.")

 

Werner

Ich habe mal ein bischen gesucht und auch nichts gefunden. Selbst bei Suchkombinationen mit Begriffen aus der NS-Zeit findet man nichts. Mit den Stichwörtern "Judenburg" und "Deportation" findet man nur etwas über die Deportation dortiger Protestanten zu Zeiten Maria Theresas.

bearbeitet von Lutheraner
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Waren die Protestanten frei vom Antisemitismus? Wenn es da erhebliche Unterschiede gab (außerhalb Polens) dann wäre das doch schon mal ein Argument.

 

Für Polen funktioniert der Vergleich wohl nicht so gut, da es in Polen nicht ganz so viele Protestanten geben dürfte. Aber in Deutschland wäre dieser Vergleich für die NS-Zeit gut möglich und könnte Aufschluß über diese Frage geben.

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Waren die Protestanten frei vom Antisemitismus? Wenn es da erhebliche Unterschiede gab (außerhalb Polens) dann wäre das doch schon mal ein Argument.

 

Für Polen funktioniert der Vergleich wohl nicht so gut, da es in Polen nicht ganz so viele Protestanten geben dürfte. Aber in Deutschland wäre dieser Vergleich für die NS-Zeit gut möglich und könnte Aufschluß über diese Frage geben.

Statistiken besagen, dass prozentual gesehen etwas mehr Protestanten als Katholiken NSDAP und DNVP gewählt haben (meine Frau ist Historikerin und hat eine Arbeit darüber geschrieben).

 

Der Protestantismus als "deutsche Religion" ist natürlich anfälliger für deutschen Nationalismus, als der italienische Katholizismus.

 

Ein Grund warum die Zustimmung bei Katholiken zum NS-Regime etwas niedriger war kann allerdings auch sein, dass die Katholiken (vor allem in Bayern) dem protestantisch geprägten Deutschen Reich sowieso immer skeptisch gegenüber standen und sich eher zu Österreich gezogen fühlten oder einem bairischem Nationalismus anhingen.

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Der katholische Antisemitismus war eng mit dem Ultramontanismus verkettet, ja dessen konstitutives Element,

 

Sind das die typischen Alpträume moderner Soziologen und Korrektheitshistoriker - ein Buch ist nur gut, wenn man irgendwie der Kirche noch eins auswischen kann?

 

Die Du natürlich spielend und aus dem Stand leicht widerlegen kannst :lol:

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Waren die Protestanten frei vom Antisemitismus? Wenn es da erhebliche Unterschiede gab (außerhalb Polens) dann wäre das doch schon mal ein Argument.

 

Für Polen funktioniert der Vergleich wohl nicht so gut, da es in Polen nicht ganz so viele Protestanten geben dürfte. Aber in Deutschland wäre dieser Vergleich für die NS-Zeit gut möglich und könnte Aufschluß über diese Frage geben.

Statistiken besagen, dass prozentual gesehen etwas mehr Protestanten als Katholiken NSDAP und DNVP gewählt haben (meine Frau ist Historikerin und hat eine Arbeit darüber geschrieben).

 

Der Protestantismus als "deutsche Religion" ist natürlich anfälliger für deutschen Nationalismus, als der italienische Katholizismus.

 

Ein Grund warum die Zustimmung bei Katholiken zum NS-Regime etwas niedriger war kann allerdings auch sein, dass die Katholiken (vor allem in Bayern) dem protestantisch geprägten Deutschen Reich sowieso immer skeptisch gegenüber standen und sich eher zu Österreich gezogen fühlten oder einem bairischem Nationalismus anhingen.

Na klar, man kann auch alles verniedlichen. "Etwas" geringer ... "Etwas" mehr ...

Und vielleicht hättest Du neben dem deutschen Protestantismus nicht den italienischen, sondern den deutschen Katholizismus stellen sollen. Nur so als Anregung. :lol:

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Waren die Protestanten frei vom Antisemitismus? Wenn es da erhebliche Unterschiede gab (außerhalb Polens) dann wäre das doch schon mal ein Argument.

 

Für Polen funktioniert der Vergleich wohl nicht so gut, da es in Polen nicht ganz so viele Protestanten geben dürfte. Aber in Deutschland wäre dieser Vergleich für die NS-Zeit gut möglich und könnte Aufschluß über diese Frage geben.

Statistiken besagen, dass prozentual gesehen etwas mehr Protestanten als Katholiken NSDAP und DNVP gewählt haben (meine Frau ist Historikerin und hat eine Arbeit darüber geschrieben).

 

Der Protestantismus als "deutsche Religion" ist natürlich anfälliger für deutschen Nationalismus, als der italienische Katholizismus.

 

Ein Grund warum die Zustimmung bei Katholiken zum NS-Regime etwas niedriger war kann allerdings auch sein, dass die Katholiken (vor allem in Bayern) dem protestantisch geprägten Deutschen Reich sowieso immer skeptisch gegenüber standen und sich eher zu Österreich gezogen fühlten oder einem bairischem Nationalismus anhingen.

Welcher westfälische oder rheinische Katholik um alles in der Welt sollte sich damals oder heute von Österreich oder dem baierischen Nationalgefühl angezogen gefühlt haben? Hinweis: ausgesprochen katholische Flecken gibt es in Deutschland nicht nur in Bayern.

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Und vielleicht hättest Du neben dem deutschen Protestantismus nicht den italienischen, sondern den deutschen Katholizismus stellen sollen. Nur so als Anregung. :lol:

Die katholische Kirche war zur damaligen Zeit (und ist heutzutage auch noch weitgehend) eine italienische Kirche. Das meinte ich und das solltest du eigentlich wissen.

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Waren die Protestanten frei vom Antisemitismus? Wenn es da erhebliche Unterschiede gab (außerhalb Polens) dann wäre das doch schon mal ein Argument.

 

Für Polen funktioniert der Vergleich wohl nicht so gut, da es in Polen nicht ganz so viele Protestanten geben dürfte. Aber in Deutschland wäre dieser Vergleich für die NS-Zeit gut möglich und könnte Aufschluß über diese Frage geben.

Statistiken besagen, dass prozentual gesehen etwas mehr Protestanten als Katholiken NSDAP und DNVP gewählt haben (meine Frau ist Historikerin und hat eine Arbeit darüber geschrieben).

 

Der Protestantismus als "deutsche Religion" ist natürlich anfälliger für deutschen Nationalismus, als der italienische Katholizismus.

 

Ein Grund warum die Zustimmung bei Katholiken zum NS-Regime etwas niedriger war kann allerdings auch sein, dass die Katholiken (vor allem in Bayern) dem protestantisch geprägten Deutschen Reich sowieso immer skeptisch gegenüber standen und sich eher zu Österreich gezogen fühlten oder einem bairischem Nationalismus anhingen.

Welcher westfälische oder rheinische Katholik um alles in der Welt sollte sich damals oder heute von Österreich oder dem baierischen Nationalgefühl angezogen gefühlt haben? Hinweis: ausgesprochen katholische Flecken gibt es in Deutschland nicht nur in Bayern.

Von den damals 20 Mio Katholiken in D lebten 8 Mio in Bayern. Das ist fast die Hälfte.

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Na klar, man kann auch alles verniedlichen. "Etwas" geringer ... "Etwas" mehr ...

Die Unterschiede waren gering, also muß ich "etwas" schreiben. Ich kann die Realität nicht ändern.

 

Die Zeugen Jehovas waren die einzige christliche Glaubensgemeinschaft, die sich durchgehend gegen den Nationalsozialismus gestellt hat. Daher habe ich vor denen auch großen Respekt (auch wenn ich mit ihrer theol. Lehre nichts anfangen kann).

bearbeitet von Lutheraner
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Der katholische Antisemitismus war eng mit dem Ultramontanismus verkettet, ja dessen konstitutives Element,

 

Sind das die typischen Alpträume moderner Soziologen und Korrektheitshistoriker - ein Buch ist nur gut, wenn man irgendwie der Kirche noch eins auswischen kann?

 

Die Du natürlich spielend und aus dem Stand leicht widerlegen kannst :lol:

Du kannst mir ja gerne auf die Sprünge helfen, inwieweit der Antisemitismus konstitutiv für den Ultramontanismus gewesen sein soll. Im Zweifel war das protestantische Deutschland wesentlich antisemitischer als das katholische - als einigender Auslösepunkt für eine "Gegenbewegung" also schlichtweg untauglich.

 

PS: Manchmal hilft einfaches Nachdenken - ich frage mich allerdings immer wieder, warum ausgerechnet diejenigen, die ständig nach Kritik und kritischer Hinterfragung rufen, jedesmal ihre Kritik steckenlassen, wenn ihnen eine Position in den Kram paßt. Aber vielleicht ging da auch was schief in der Jugend, die Erklärung ist ja heute Standard.

bearbeitet von soames
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Und vielleicht hättest Du neben dem deutschen Protestantismus nicht den italienischen, sondern den deutschen Katholizismus stellen sollen. Nur so als Anregung.  :lol:

Die katholische Kirche war zur damaligen Zeit (und ist heutzutage auch noch weitgehend) eine italienische Kirche. Das meinte ich und das solltest du eigentlich wissen.

Dann weißt Du als Protestant wesentlich mehr als ich. Ich habe die Kirche immer als Weltkirche verstanden. Aber wenn man soetwas in Expertenarbeiten findet und dann wiedergibt ...

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Ich habe die Kirche immer als Weltkirche verstanden.

Wann war denn vor JPII der letzte Nichtitaliener Papst? Wann der letzte Neger, Inder, Chinese? "Die Welt" war vor JPII ziemlich klein.

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Ich habe die Kirche immer als Weltkirche verstanden.

Wann war denn vor JPII der letzte Nichtitaliener Papst? Wann der letzte Neger, Inder, Chinese? "Die Welt" war vor JPII ziemlich klein.

Für Dich besteht die Kirche selbstverständlich nur aus den (meist) italienischen Päpsten - die ganzen Marionetten überall auf der Welt zählen selbstredend nicht mit. :lol:

bearbeitet von soames
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Und vielleicht hättest Du neben dem deutschen Protestantismus nicht den italienischen, sondern den deutschen Katholizismus stellen sollen. Nur so als Anregung.  :lol:

Die katholische Kirche war zur damaligen Zeit (und ist heutzutage auch noch weitgehend) eine italienische Kirche. Das meinte ich und das solltest du eigentlich wissen.

Dann weißt Du als Protestant wesentlich mehr als ich. Ich habe die Kirche immer als Weltkirche verstanden. Aber wenn man soetwas in Expertenarbeiten findet und dann wiedergibt ...

Jetzt erstaunst du mich aber.

 

Damals gab es über 400 Jahre lang ausnahmslos Italiener als Päpste. Italiener stellten immer die größte Gruppe an Kardinälen.

Vieles am Katholizismus ist südeuropäisch geprägt, das sollte dir doch auch schon aufgefallen sein, oder ?

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Ich habe die Kirche immer als Weltkirche verstanden.

Wann war denn vor JPII der letzte Nichtitaliener Papst? Wann der letzte Neger, Inder, Chinese? "Die Welt" war vor JPII ziemlich klein.

Für

Dich besteht die Kirche selbstverständlich nur aus den (meist) italienischen Päpsten - die ganzen Marionetten überall auf der Welt zählen selbstredend nicht mit. :lol:

1. Du verwechselst mich mit Lutheraner.

2. In der Tat: Im Ultramontanismus (um den gings doch, oder?) waren die Bischöfe Marionetten des Papstes.

3. Du musst wirklich ein paar Abhandlungen über die Politik der Päpste vor den VatII lesen, dann wirst Du sehen, wie klein ihr Wirkungskreis war.

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Und vielleicht hättest Du neben dem deutschen Protestantismus nicht den italienischen, sondern den deutschen Katholizismus stellen sollen. Nur so als Anregung.  :lol:

Die katholische Kirche war zur damaligen Zeit (und ist heutzutage auch noch weitgehend) eine italienische Kirche. Das meinte ich und das solltest du eigentlich wissen.

Dann weißt Du als Protestant wesentlich mehr als ich. Ich habe die Kirche immer als Weltkirche verstanden. Aber wenn man soetwas in Expertenarbeiten findet und dann wiedergibt ...

Jetzt erstaunst du mich aber.

 

Damals gab es über 400 Jahre lang ausnahmslos Italiener als Päpste. Italiener stellten immer die größte Gruppe an Kardinälen.

Vieles am Katholizismus ist südeuropäisch geprägt, das sollte dir doch auch schon aufgefallen sein, oder ?

Sag ich doch: für einen echten Protestanten ist natürlich nur der Papst "die Kirche". Und damit bis in seine Nationalität hinein alles dominierend.

 

Haben nicht auch diverse Rechtsaußen den weichlichen, südeuropäischen Katholizismus zugunsten des germanisch-bodenständigen "deutschen" Protestantismus verunglimpft? Wenn ich sowas höre, dann kann ich gar nicht soviel futtern, wie ich ... möchte. :ph34r:

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Ich habe die Kirche immer als Weltkirche verstanden.

Wann war denn vor JPII der letzte Nichtitaliener Papst? Wann der letzte Neger, Inder, Chinese? "Die Welt" war vor JPII ziemlich klein.

Für

Dich besteht die Kirche selbstverständlich nur aus den (meist) italienischen Päpsten - die ganzen Marionetten überall auf der Welt zählen selbstredend nicht mit. :lol:

1. Du verwechselst mich mit Lutheraner.

2. In der Tat: Im Ultramontanismus (um den gings doch, oder?) waren die Bischöfe Marionetten des Papstes.

3. Du musst wirklich ein paar Abhandlungen über die Politik der Päpste vor den VatII lesen, dann wirst Du sehen, wie klein ihr Wirkungskreis war.

Ich verwechsle Dich? Wo? Ich reagiere auf Deine Worte.

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Ich verwechsle Dich? Wo? Ich reagiere auf Deine Worte.

:lol: Deinen Originaltext kann man bei Lutheraner nachlesen, bevor Du ihn editiert hattest.

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