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Firmung


snigel

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Ohne den Stil in den katholischen Fragen und Antworten (neuerlich) verletzten zu wollen, aber diese Forderung ist vornehm ausgedrückt absurd.

 

Wenn man keine Ahnung hat ... Wolfgang, die Firmung gehört aufs engste mit der Taufe zusammen. In der alten Kirche wurde sie immer gleich nach der Taufe gespendet, darauf durfte der der „Neugepflanzte“ (Neophyt) erstmals an der Eucharistie teilnehmen und empfing die Kommunion. Das galt auch bei Säuglingstaufen. Die Ostkirchen halten das noch heute so.

 

Im Westen hat erst das IV. Laterankonzil 1215 für den Kommunionempfang das Erreichen des Unterscheidungsalters verlangt. In der Folge wurde die Erstkommunion oft mißbräuchlich immer weiter nach hinten verschoben, was erst – mit bescheidenem Erfolg – der hl. Pius X. zu unterbinden versuchte. Parallel war auch das Firmungsalter weit hinausgeschoben worden, auch weil man die Firmung im Westen dem Bischof vorbehielt und dieser nicht oft in die Pfarreien kommen konnte.

 

Das sind aber alles keine zwingenden Gründe, sondern eher Mißbräuche aus Bequemlichkeit. Mit Blick auf den alten Brauch, den die Ostkirchen bewahrt haben, sollten wir diese Mißbräuche abstellen.

 

Was Hörmanns Artikel betrifft, so unterschlägst du den deinem Zitat unmittelbar vorausgehenden Abschnitt:

 

Wenn die Kirche die frühere, in den Ostkirchen z. T. noch weiter bestehende Gewohnheit, die F. zus. mit der Taufe selbst Kindern zu spenden, auch nicht tadeln will (vgl. Vat. Konz., Ecclesiarum Orientalium 14), wünscht sie doch, daß im lat. Ritus die Spendung bis wenigstens zum 7. Lebensjahr aufgeschoben werde (CICc. 788; Com. Cod. 16.6.1931, AAS 1931, 353). Sie ist aber damit einverstanden, daß die F. schon vor dem 7. Lebensjahr gespendet wird, wenn ein Kind in Todesgefahr schwebt od. es dem Spender aus triftigen Gründen so gut scheint (CICc. 788; C. Sacr. 30.6.1932, AAS 1932, 271).

 

Darauf erst folgt dann der Satz, den du zitierst:

 

Als passendste Altersstufe werden die Jahre vor Ende der Schulpflicht angesehen.

 

Das ist eine faktische Zustandsbeschreibung. »Werden angesehen ...« – ja, aufgrund des herrschenden Mißbrauchs, und weil sich das unsinnige Mißverständnis verbreitet hat, die Firmung sei ein Sakrament des Übertritts ins Erwachsenenalter. Falsch.

 

Die Firmung ist das Sakrament der Besiegelung dem Heiligen Geist durch das Zeichen der Salbung mit dem heiligen Öl. Sie befestigt uns im Glauben und wappnet uns gegen die Angriffe des Feindes.

bearbeitet von Hasenfus
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Wenn man keine Ahnung hat ... Wolfgang, die Firmung gehört aufs engste mit der Taufe zusammen. In der alten Kirche wurde sie immer gleich nach der Taufe gespendet, darauf durfte der der „Neugepflanzte“ (Neophyt) erstmals an der Eucharistie teilnehmen und empfing die Kommunion. Das galt auch bei Säuglingstaufen. Die Ostkirchen halten das noch heute so.

In der Tat gehört die Firmung ursprünglich aufs engste mit der Taufe zusammen. Dieser Ursprung liegt aber in einer Zeit, in der die Kindertaufe die Ausnahme war. Heute gilt das, was Wolfgang zitiert hat: Die Firmung ist ein bewusstes "Ja" des Firmlings, nachdem in der Taufe stellvertretend für ihn die Eltern zugestimmt haben. Wenn dies so ist, dann ist ein spätes Firmalter sinnvoll.

 

Wenn es in der Orthodoxie anders gehandhabt wird (soweit Myrionsalbung und Firmung als dasselbe anzusehen sind - um das letztlich zu beurteilen, kenne ich die orthodoxe Theologie zu wenig - ist das zu respektieren, nicht aber zu kopieren.

 

Du magst einwenden, dass die Tradition der Kirche durch die Trennung von Taufe und Firmung verletzt wird. Dieses Argument ist aber wacklig, wenn man es nicht als Verletzung der Tradition ansieht, dass die Säuglingstaufe allgemein üblich wurde.

 

Durchaus zu bedenken ist aber, ob es nicht ein Missbrauch ist, die Erstkommunion vor der Firmung zu spenden - beides fordert das Unterscheidungsalter, die Firmung vollendet erst die Mitgliedschaft in der Gemeinde, die volle Zugehörigkeit zur Gemeinde (=Gemeinschaft der Christen, nicht Pfarrgemeinde) ist aber Voraussetzung für den Empfang der Eucharistie.

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Wenn man das mit dem früh firmen aus diesem Grund haben will, bin ich komplett absolut gänzlich und überhaupt vollständig dagegen. Ich bin für ein Firmalter ab sechzehn. Achtzehn wäre noch sinnvoller.

Ein Firmalter von zwölf Jahren ist nicht früh, sondern spät. Ich plädiere entschieden für eine Firmung noch vor Eintritt in die Schule. Und zwar Verbunden mit der Erstkommunion

 

Genau deswegen. Die Firmung ist die Entscheidung zu einem selbstgewählten und bewußten Leben in der Kirche und als Christ. Das können Kinder und Teenies einfach noch nicht begreifen.

Die Firmung ist das Sakrament der Besiegelung dem Heiligen Geist durch das Zeichen der Salbung mit dem heiligen Öl. Sie befestigt uns im Glauben und wappnet uns gegen die Angriffe des Feindes.

 

Groß ist Gottes Garten.... ja, leider.... zwei konnten es nur halb.

Das Glaubensbekenntnis kann eine.

Das Ave Maria ich....

Weißt du, wo das Problem liegt? Bei den Eltern, nicht bei den Kindern. Die eigentlich Unmündigen sind die Eltern. Daß die Kinder da zu Hause nichts mitbekommen vom Glauben, das ist klar. Trotz allem: Wenn es eine Chance gibt, eine Familie zum Glauben, zum Gebet in der Familie, zu einem Leben in Gott zu führen, dann wird das bei Eltern von Fünfjährigen allemal leichter sein als bei Eltern von Fünfzehnjährigen.

Das ist ein letztlich ein Eingeständnis der Schwäche. Weil die Religion nicht überzeugen kann, muss man die Kinder indoktrinieren, die sich nicht dagegen wehren können. Und bei Dir, Hasenfus, kommt noch ein guter Schuss Verfolgungswahn mit dazu.

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Weißt du, wo das Problem liegt? Bei den Eltern, nicht bei den Kindern. Die eigentlich Unmündigen sind die Eltern. Daß die Kinder da zu Hause nichts mitbekommen vom Glauben, das ist klar. Trotz allem: Wenn es eine Chance gibt, eine Familie zum Glauben, zum Gebet in der Familie, zu einem Leben in Gott zu führen, dann wird das bei Eltern von Fünfjährigen allemal leichter sein als bei Eltern von Fünfzehnjährigen.

Das ist ein letztlich ein Eingeständnis der Schwäche. Weil die Religion nicht überzeugen kann, muss man die Kinder indoktrinieren, die sich nicht dagegen wehren können. Und bei Dir, Hasenfus, kommt noch ein guter Schuss Verfolgungswahn mit dazu.

Ist die Firmung eine "Indoktrination"? Was ändert sich an der Entwicklung eines Kindes bzw. Jugendlichen, der als Kleinkind gefirmt worden ist, wenn die Familie weiter ungläubig und die Gemeinschaft um ihn herum dieselbe ist? Hast du ein "magischeres" Verständnis von Sakramenten als jeder Katholik?

bearbeitet von MartinO
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Ist die Firmung eine "Indoktrination"? Was ändert sich an der Entwicklung eines Kindes bzw. Jugendlichen, der als Kleinkind gefirmt worden ist, wenn die Familie weiter ungläubig und die Gemeinschaft um ihn herum dieselbe ist? Hast du ein "magischeres" Verständnis von Sakramenten als jeder Katholik?

Schau Dir doch mal islamische Fundamentalisten an, oder Sekten, oder Nazis. Der frühe Zugriff auf Kinder ist denen ganz, ganz wichtig. Weil die sich nicht wehren können, weil man die mit Quatsch zumüllen kann. Mit Indoktrination in den ersten Lebensjahren kann man ein Kind zum Hindu machen, oder zum Zeugen Jehova, oder zum islamischen Selbstmordattentäter.

Wenn man etwas vertritt, was wirklich objektiv Wissen schafft, dann muss man die Kinder nicht möglichst früh belabern. Chemie oder Biologie ist auch später einsichtig, da hat man so etwas nicht nötig. Bringt den Kindern was ordentliches bei und lasst sie später selbst entscheiden.

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Nun schau dir mal eine Kindertaufe an. Da geben Eltern und Paten namens des Kindes die entsprechenden Erklärungen ab. Bevor aber ein Priester einem Kind die Kommunion spendet, wird er schwerlich jedesmal die Eltern fragen. Das Einverständnis setzt er voraus. Ist also letztlich doch ganz ähnlich wie im profanen Leben. Mithin kein Grund zu krähen! :lol:

Ich krähe doch gar nicht. Ich mache nur Vorschläge.

Und ich weise eben daraufhin, daß die Rechtsfolgen dieser Sakramente relativ begrenzt ist, weil der "geschlossene Vertrag" ja jederzeit gelöst werden kann. Beim Schrippenkauf ist das viel schwieriger.

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Aus katholischer Sicht kann der Vertrag nicht gelöst werden, sondern nur mißachtet, d.h. nicht befolgt, werden. Das ist auch anders als beim Semmelnkaufen: Hier ist der Vertrag durch eine einmalige Handlung bestätigt, danach ist die Beziehunh beendet.

Will man dieses Bild nun auf den Glauben übertragen muß man sehen, daß der in den Sakramenten geschlossene "Vertrag" ein Leben lang Gültigkeit behält und nicht wieder gelöst werden kann, weil er in Gott aufgehoben ist.

Ich weiß, daß Du diese Überzeugungen nicht teilst, aber sie sollten Dir bekannt sein.

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Gestwern kam in der ARD eine Doku mit dem Titel "Wenn Kindern den Weg zu Gott ohne ihre Eltern finden" oder so ähnlich (war um 17.30 Uhr). Das war echt interessant. Wenn es davon eien Wiederholung gibt, solltest Ihr die Euch mal anschauen. Da waren Eltern darüber "schockiert", daß ihre Kinder an Gott glauben und daß sie sich das gar nicht azúsreden lassen wollten. Das fand ich sehr interessant. Es geht halt auch der andere Weg ... Gott schreibt manchmal halt doch auf krummen Linien gerade. :lol:

 

Liebe Grüße

Tami

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Aus katholischer Sicht kann der Vertrag nicht gelöst werden, sondern nur mißachtet, d.h. nicht befolgt, werden. Das ist auch anders als beim Semmelnkaufen: Hier ist der Vertrag durch eine einmalige Handlung bestätigt, danach ist die Beziehunh beendet.

Will man dieses Bild nun auf den Glauben übertragen muß man sehen, daß der in den Sakramenten geschlossene "Vertrag" ein Leben lang Gültigkeit behält und nicht wieder gelöst werden kann, weil er in Gott aufgehoben ist.

Ich weiß, daß Du diese Überzeugungen nicht teilst, aber sie sollten Dir bekannt sein.

Den Semmelkauf kann man nach §119 BGB anfechten. Bei der Firmung stelle ich mir das schwierig vor. Ich weiß jetzt aber nicht, ob eine Firmung eine Grundlage für die Abführung von Kirchensteuer ist. In dem Fall wäre das eine mögliche Rechtsfolge.

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Da waren Eltern darüber "schockiert", daß ihre Kinder an Gott glauben und daß sie sich das gar nicht azúsreden lassen wollten. Das fand ich sehr interessant. Es geht halt auch der andere Weg ... Gott schreibt manchmal halt doch auf krummen Linien gerade. :lol:

Es gibt auch Kinder, die Briefmarken sammeln, obwohl die Eltern das niemals taten.

Und es gibt sogar Kinder, die werden BVB-Fans, obwohl die Eltern beim FC Schalke eingeschrieben sind.

 

Ist Gott dafür dann auch verantwortlich ?

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Die Kirche bzw. die Deutsche Bischofskonferenz argumentiert bei der Verteidigung des geltenden Firmalters mit dem Hinweis darauf, daß in diesem Alter die Kinder bzw. Jugendlichen für die Kirche "noch erreichbar" wären, da ihre Entkirchlichung noch nicht so fortgeschritten wäre, grundsätzlich begründet sie das Bemühen überhaupt mit dem kirchlichen Missionsauftrag (nachzulesen auf www.dbk.de in "Sakramentenpastoral im Wandel").

 

Über zweierlei bin ich mir diesbezüglich nicht ganz sicher. Zum einen bezweifle ich die Wirkung einer frühen Firmung bei fraglos baldigst einsetzender Entkirchlichung, zum anderen vermute ich, daß mit dieser Praxis eine "als-ob-Pastoral" betrieben werden soll, nämlich eine Simulation früherer volkskirchlicher Verhältnisse wegen der Statistik.

 

In diesem Falle wäre nicht nur eine Verschiebung des Firmalters "nach hinten" sinnvoll, sondern auch dasjenige der Taufe (auch wenn die DBK die Kindertaufe argumentativ fast gleichlautend wie bei der Firmung verteidigt) - in dem Sinne, daß der Mensch sich in einem reifen Entscheidungsalter selbst frei entscheiden soll. Allerdings müsste natürlich sichergestellt werden, daß der die Bildungsinstitutionen durchlaufen habende Mensch wirklich etwas über Glauben und Kirche weiß, da er sich ja nur dann wirklich frei entscheiden kann. Hierfür scheint der Religionsunterricht verantwortlich zu sein; bei "gewecktem Interesse" könnte dann ein Katechumenat erfolgen (bei Erwachsenentaufen kanonisch ohnehin vorgeschrieben), wie es bei Erwachsenentaufen vor allem in Nordamerika große Erfolge fruchtete.

 

Die Frage ist, ob die DBk den Mut und die Entschlossenheit hat, auf die veränderten Zustände zu reagieren und nicht bei einer "als-ob"-Simulation bleibt. Aus Rom wird da nichts kommen, das ist partikularrechtlich eine reine Angelegenheit für die Bischofskonferenz. Die Entscheidung für eine bleibende Gewichtung der Kindertaufe gegenüber der Erwachsenentaufe lässt jedoch in Bezug auf die Firmung nicht allzuviel Gutes erwarten.

Gruß, Yeti

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Die Kirche bzw. die Deutsche Bischofskonferenz argumentiert bei der Verteidigung des geltenden Firmalters mit dem Hinweis darauf, daß in diesem Alter die Kinder bzw. Jugendlichen für die Kirche "noch erreichbar" wären, da ihre Entkirchlichung noch nicht so fortgeschritten wäre,

Was ist denn eine "Entkirchlichung"? Und geht die DBK davon aus, daß das bei allen Kindern stattfindet?

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Gestwern kam in der ARD eine Doku mit dem Titel "Wenn Kindern den Weg zu Gott ohne ihre Eltern finden" oder so ähnlich (war um 17.30 Uhr). Das war echt interessant. Wenn es davon eien Wiederholung gibt, solltest Ihr die Euch mal anschauen. Da waren Eltern darüber "schockiert", daß ihre Kinder an Gott glauben und daß sie sich das gar nicht azúsreden lassen wollten. Das fand ich sehr interessant. Es geht halt auch der andere Weg ... Gott schreibt manchmal halt doch auf krummen Linien gerade. :)

 

Liebe Grüße

Tami

Erzähl mal bitte mehr. Ich wollte das auch sehen und habe es dann aber leider verpaßt :lol:

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Die Kirche bzw. die Deutsche Bischofskonferenz argumentiert bei der Verteidigung des geltenden Firmalters mit dem Hinweis darauf, daß in diesem Alter die Kinder bzw. Jugendlichen für die Kirche "noch erreichbar" wären, da ihre Entkirchlichung noch nicht so fortgeschritten wäre,

Was ist denn eine "Entkirchlichung"? Und geht die DBK davon aus, daß das bei allen Kindern stattfindet?

Dazu gibt es einen in der katolischen Kirche Österreichs weit verbreitete Meinung:

 

"Und dann haben wir sie (aus der Kirche) hinausgefirmt."

 

Will heissen - vor dem Wunsch nach einer kirchlichen Eheschliessung (zumeist aus Dekorationsgründen) sehen wir sie kaum mehr in der Kirche.

 

Kann das der Zweck sein?

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Die Kirche bzw. die Deutsche Bischofskonferenz argumentiert bei der Verteidigung des geltenden Firmalters mit dem Hinweis darauf, daß in diesem Alter die Kinder bzw. Jugendlichen für die Kirche "noch erreichbar" wären, da ihre Entkirchlichung noch nicht so fortgeschritten wäre,

Was ist denn eine "Entkirchlichung"? Und geht die DBK davon aus, daß das bei allen Kindern stattfindet?

"Entkirchlichung" bedeutet, wie Wolfgang E. es zumindest effektiv angedeutet hat, eine Distanzierung von der Institution. Das Interesse am Religiösen bleibt, bindet sich aber nicht mehr an die Institution Kirche.

 

Ob die DBK das bei allen Kindern (besser: Jugendlichen) so sieht, weiß ich nicht, aber es scheint zumindest ein Großteil derer gemeint zu sein, was sicher nicht ganz unrichtig ist.

 

Wenn man zu dem Schluß käme, daß sich die Kirche eine Rolle anmaße, die ihr nicht zustehe, wäre dieser Prozeß allerdings zu begrüßen.

Gruß, Yeti

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Die Kirche bzw. die Deutsche Bischofskonferenz argumentiert bei der Verteidigung des geltenden Firmalters mit dem Hinweis darauf, daß in diesem Alter die Kinder bzw. Jugendlichen für die Kirche "noch erreichbar" wären, da ihre Entkirchlichung noch nicht so fortgeschritten wäre,

Was ist denn eine "Entkirchlichung"? Und geht die DBK davon aus, daß das bei allen Kindern stattfindet?

Dazu gibt es einen in der katolischen Kirche Österreichs weit verbreitete Meinung:

 

"Und dann haben wir sie (aus der Kirche) hinausgefirmt."

 

Will heissen - vor dem Wunsch nach einer kirchlichen Eheschliessung (zumeist aus Dekorationsgründen) sehen wir sie kaum mehr in der Kirche.

 

Kann das der Zweck sein?

Ja genau, ebenso wie die resignierende Beschreibung eines Pastoraltheologen: "Vier Ehevorbereitungsgespräche; nach dem vierten so etwas wie eine Ahnung beim Brautpaar, daß Ehe etwas mit Gott zu tun haben könnte". Es hilft nichts, die Ortskirchen werden sich wie einst Abraham aus Ur auf den Weg machen müssen und sich von altgewohnten Dingen verabschieden müssen. Gebraucht werden weniger Verwalter, davon haben wir viel zu viel in der Kirche - leider meistens ganz oben - sondern Persönlichkeiten mit Ausstrahlung und der Fähigkeit, andere begeistern zu können. Ein Verwalter mit senilem Grinsen läßt mich kalt.

Gruß, Yeti

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Die Kirche bzw. die Deutsche Bischofskonferenz argumentiert bei der Verteidigung des geltenden Firmalters mit dem Hinweis darauf, daß in diesem Alter die Kinder bzw. Jugendlichen für die Kirche "noch erreichbar" wären, da ihre Entkirchlichung noch nicht so fortgeschritten wäre,

Was ist denn eine "Entkirchlichung"? Und geht die DBK davon aus, daß das bei allen Kindern stattfindet?

"Entkirchlichung" bedeutet, wie Wolfgang E. es zumindest effektiv angedeutet hat, eine Distanzierung von der Institution. Das Interesse am Religiösen bleibt, bindet sich aber nicht mehr an die Institution Kirche.

 

Ob die DBK das bei allen Kindern (besser: Jugendlichen) so sieht, weiß ich nicht, aber es scheint zumindest ein Großteil derer gemeint zu sein, was sicher nicht ganz unrichtig ist.

 

Wenn man zu dem Schluß käme, daß sich die Kirche eine Rolle anmaße, die ihr nicht zustehe, wäre dieser Prozeß allerdings zu begrüßen.

Gruß, Yeti

Ich weiss nicht, ich weiss nicht.

Ich hab mit meinen Firmlingen ein Plakat gemacht. Auf das sollten sie alles draufkleben, was für sie wichtig ist. Ich kam mir vor wie in einem Mode- und Makeup-Prospekt.

Nur eine - und die ist Ministrantin - klebte ein Kreuz drauf. Für mich war es ein Lichtblick. Nur, was sagt das über die Firmlinge aus? Interessiert sie denn Religion wirklich?

Die Werte haben sich doch ganz eindeutig verschoben. Bei unserem letzten Treffen hat eine eine andere Firmandin so beleidigt, dass die heulend weggerannt ist und ich hätte dem Mädel fast eine geknallt.

 

Woran glauben Jugendliche heute? Das wird unser nächstes Gruppenthema sein. Denn anschliessend werde ich mit jedem Einzelnen ein Gespräch führen, ob er sich überhaupt zur Firmung anmelden möchte.

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Ich denke, dass ganze wird sich bald von selbst erledigen. Die heutige Firmandengeneration ist zu einem großen Teil "entkirchlicht". Ihre Eltern waren es zum großen Teil auch schon. Ob sie ihre Kinder wie bisher "automatisch" zu Taufe, Kommunion und Firmung bringen werden, ist mehr als fraglich. Die Anzahl der Taufen wird also weiter sinken, die von Erstkommunionen und Firmungen auch. In spätestens drei Generationen dürfte es dann eine kleine aber stabile Basis von Menschen geben, die sich bewußt für ein Leben in und mit der Kirche entscheiden und aus diesem Glauben heraus die Sakramente empfangen bzw. für ihre Kinder erbitten.

 

Die Zeit spielt hier eindeutig für die Kirche, die sich dann endlich von ihrem Volkskirchendarsein und den damit verbundenen Glaubwürdigkeitsproblemen verabschieden kann.

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Ich denke, dass ganze wird sich bald von selbst erledigen. Die heutige Firmandengeneration ist zu einem großen Teil "entkirchlicht". Ihre Eltern waren es zum großen Teil auch schon. Ob sie ihre Kinder wie bisher "automatisch" zu Taufe, Kommunion und Firmung bringen werden, ist mehr als fraglich. Die Anzahl der Taufen wird also weiter sinken, die von Erstkommunionen und Firmungen auch. In spätestens drei Generationen dürfte es dann eine kleine aber stabile Basis von Menschen geben, die sich bewußt für ein Leben in und mit der Kirche entscheiden und aus diesem Glauben heraus die Sakramente empfangen bzw. für ihre Kinder erbitten.

 

Die Zeit spielt hier eindeutig für die Kirche, die sich dann endlich von ihrem Volkskirchendarsein und den damit verbundenen Glaubwürdigkeitsproblemen verabschieden kann.

Wir hatten am Sonntag Gemeindefest und da war der ganze Garten voll mit Kindern und Jugendlichen, mit Alten und Jungen....

Unser Pfarrer sagte vollkommen zu Recht, dass er froh wäre, wenn dies der Schnitt durch die Gemeinde wäre. Bei uns verändert sich das Bild in den letzten Jahren deutlich, aber meine Firmlinge sind halt noch so eine typische Gruppe.

Am Sonntag hatten wir schon wieder einen Konvertiten.... das ist doch toll!

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Ich weiss nicht, ich weiss nicht.

Ich hab mit meinen Firmlingen ein Plakat gemacht. Auf das sollten sie alles draufkleben, was für sie wichtig ist. Ich kam mir vor wie in einem Mode- und Makeup-Prospekt.

Nur eine - und die ist Ministrantin - klebte ein Kreuz drauf. Für mich war es ein Lichtblick. Nur, was sagt das über die Firmlinge aus? Interessiert sie denn Religion wirklich?

Die Werte haben sich doch ganz eindeutig verschoben. Bei unserem letzten Treffen hat eine eine andere Firmandin so beleidigt, dass die heulend weggerannt ist und ich hätte dem Mädel fast eine geknallt.

 

Woran glauben Jugendliche heute? Das wird unser nächstes Gruppenthema sein. Denn anschliessend werde ich mit jedem Einzelnen ein Gespräch führen, ob er sich überhaupt zur Firmung anmelden möchte.

Was können wir von Firmanden erwarten, die sich das erste Mal seit der Erstkommunion wieder wirklich mit dem eigenen Glauben befassen? Die Firmvorbereitung muss sich vielleicht (bis die Situation in meinem vorigen Posting eingetreten ist :) ) komplett zu einer Glaubensschule wandeln.

 

Also beginnend mit den Grundfragen:

- Wo kann man Gottes Spuren in der Welt feststellen?

- Wieso ein Gott und nicht alles Zufall?

 

Über die Theologie:

- Wer ist dieser Gott?

- Jesus Christus - Gottes Sohn?

- Gottes Geist - Heiliger Geist?

 

Bis zur Kirche:

Sakramente, Liturgie, Spiritualität, Amt, Heilige?

 

Eine solche Vorbereitung müsste also mindestens ein Jahr umfassen. Irgendwo im Internet hab ich eine Gemeinde gesehen, die eine auf 2 Jahr angelegte Firmvorbereitung durchführt. Weiß nur nicht mehr wo...

 

Bei der Frage, was den Jugendlichen wichtig ist, haben sich die Schwerpunkte wahrscheinlich garnicht so stark verschoben. Die heutigen Jugendlichen sind nur ehrlicher, bzw. weniger höflich. Vor 30 Jahren hätte sich einfach kein katholisch sozialisierter 14jähriger getraut zu sagen, dass Perry Rhodan und Röcke für ihn vor Jesus Christus und Chorrock kommen. :lol:

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Was können wir von Firmanden erwarten, die sich das erste Mal seit der Erstkommunion wieder wirklich mit dem eigenen Glauben befassen? Die Firmvorbereitung muss sich vielleicht (bis die Situation in meinem vorigen Posting eingetreten ist :lol: ) komplett zu einer Glaubensschule wandeln.

Das halte ich durchaus für vernünftig. Aber dann reichen die acht Vorbereitungsstunden plus weitere fünf Einheiten nicht aus. Dann muss es wieder ein ganzes Jahr sein. Oder zwei, wie du es gesagt hast.

Ein Katechumenat also...

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Ich höre die Behauptung immer öfter, daß sich die Werte verschoben hätten. Ich halte sie für einen blanken Euphemismus. Welche "Werte" sind denn an deren Stelle getreten? Und falls die Grundsätze einer demokratisch-freiheitlichen Gesellschaft genannt werden würden, woher sonst als vom christlichen Menschenbild der Kirche (auch wenn sie die letzte war, die sie anerkannte) hätte die Geschichte sie übernehmen können?

 

Andererseits waren die Menschen auch zu Hochzeiten der Volkskirche nicht frömmer als heute, nur angepasst (das sind sie immer). Um die Kirche mache ich mir keine Sorgen, das hat sie gar nicht nötig. Aber eine Masse von ideell vollkommen entleerten Individuen kann zu allem verführt werden.

Gruß, Yeti

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Aber eine Masse von ideell vollkommen entleerten Individuen kann zu allem verführt werden.

Gruß, Yeti

Naja, die Masse von ideel noch nicht ganz so entleerten vor etwa 70 Jahren konnte auch schon zu allem verführt werden und vor 800 Jahren und vor 1000...

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Ich höre die Behauptung immer öfter, daß sich die Werte verschoben hätten. Ich halte sie für einen blanken Euphemismus. Welche "Werte" sind denn an deren Stelle getreten? Und falls die Grundsätze einer demokratisch-freiheitlichen Gesellschaft genannt werden würden, woher sonst als vom christlichen Menschenbild der Kirche (auch wenn sie die letzte war, die sie anerkannte) hätte die Geschichte sie übernehmen können?

 

Andererseits waren die Menschen auch zu Hochzeiten der Volkskirche nicht frömmer als heute, nur angepasst (das sind sie immer). Um die Kirche mache ich mir keine Sorgen, das hat sie gar nicht nötig. Aber eine Masse von ideell vollkommen entleerten Individuen kann zu allem verführt werden.

Gruß, Yeti

In gewisser Hinsicht hast du sicher recht.

Aber ich sehe halt auch viele Jugendliche, die sich gar keine Gedanken mehr machen. Meine Klassenkameraden, auch die, die abgegangen sind und dann eine Lehre machten, waren im Gegensatz zu mir richtige Streber.

Heute krieg ich fast einen Anfall, wenn ich höre "Och, ne vier reicht mir ja."...

Zukunftspläne hatten wir auch nicht. Aber vielleicht kennen wir die Träume auch nicht.

Doch was soll ich denn denken, wenn mein Firmkurs am Freitag Abend geschlossen besoffen im Stadtpark liegt und ich zwei heimbringen lassen muss?

 

Und sind es denn überhaupt noch Christen? Wie können sie sich für ein christliches Leben entscheiden, wenn sie gar nicht wissen, was es bedeutet?

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