california Geschrieben 7. Juli 2005 Melden Share Geschrieben 7. Juli 2005 Ich finde, es spielt doch keine Rolle, wie lange man den Wunsch schon hat Priester zu werden. Ich kenne einen Priester, der hatte nie den Wunsch Priester zu werden. Bis er sich an einem Nachmittag mit einen Ordenspriester unterhalten hat, am Ende des Gespräches fragte dieser Priester dann, ob er nicht Priester werden möchte...seine Antwort, "ich doch nicht!!!" Abends ist er dann ins Bett gegangen und innerhalb von 3 Stunden hat er dann beschlossen Priester zu werden und hat am nächsten Tag sofort seinen Job gekündigt! Und jetzt ist er der Beste! Finde ich jedenfalls... Gott muss nur einen rufen oder nicht? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Sainty Geschrieben 7. Juli 2005 Melden Share Geschrieben 7. Juli 2005 Hallo "Seine Gnaden", ich finde es immer toll, wenn Gott Menschen beruft in seinen Dienst zu treten. Allerdings muss man auch immer ganau darauf achten, ob es wirklich Gott ist, der einen ruft. Sollte es bei dir so sein, dann ist es durch aus möglich, dass du irgendwann einmal Theologie studieren wirst. Bei deinem Posting sind mir allerdings einige Dinge aufgefallen, die ich hier mal aufgreifen möchte. Ich mache dies nicht als eine Art Angriff, sondern um dich zum darüber nachdenken anzuregen. Du schreibst, dass du immer Anerkennung von deiner Familie erhieltest für die Arbeit die du in der ev. Gemeinde geleistet hast. Könnte es sein, dass tief in dir der Wunsch nach mehr Liebe und Anerkennung und Achtung deiner Familie steckt? Das würde auch zu deinen Aussagen passen, dass deine Familie sehr stolz ist auch bzgl. Familienehre und Zugehörigkeit. Auch der Wunsch nach der Kardinalsrobe und der Aussage, dass man als katholischer Priester "schönere Kleidung" trägt, würde ja zum Stolz der Familie passen, denn damit würdest du ja etwas nach aussen hin darstellen. Du schreibst, dass es dir gut tut, anderen Menschen zu helfen, dass es dir den ganzen Tag versüsst, wenn du einer älteren Dame einen Platz im Bus freigemacht hast. Ja, es ist sicherlich schön zu helfen, aber ist bei dir nicht das Gefühl, dass du etwas "brauchst" was dir gut tut? Du schreibst ja auch über deine Freundin, dass dir gut tuende Nähe gibt (oder habe ich das falsch in Erinnerung?). Könnte es nicht sein, dass du auf der Suche nach Liebe und Zuneigung bist? Diese Liebe und Zuneigung erhoffst du dir vielleicht durch Anerkennung oder einen hohen Stutus im Beruf (Kardinal) oder durch das Leisten von guten Taten. Aber um Liebe zu erhalten, benötigst du nicht den Beruf des Priesters oder Kardinals. Und gute Dinge zu tun, sollte eigentlich etwas normales sein (Nächstenliebe). Vielleicht solltest du auch mal genauer bedenken, für was du von deinen Eltern Zuneigung bekamst. Wurdest du (aus deiner Sicht) nur oder stärker geliebt, wenn du besondere Leistungen/gute Noten erbracht hast? Bist du dir sicher, dass du die richtige Freundin hast? Sex mit der falschen Partnerin ist sicherlich nicht "prickelnd". Seid ihr aus Liebe zusammen oder aus Gewohnheit oder aus irgendwelchen rationalen Gründen? Du schreibst, du möchtest kein Leben ohne persönliche Ziele führen und dass du in der Hirachie der Kirche aufsteigen möchtest, und, ich zitiere "und wenn man sich schon entschließt den Rest seines Lebens den Menschen zu opfern, dann sollte man es auch genießen können, bzw. seinen Spaß daran haben". Wenn ich das lese, kommt bei mir der Gedanke, ob du dich Gott wirklich so richtig hingeben kannst und möchtest. Und möchtest du es um des Spasses willen tun, oder aus der tiefen Liebe zu Gott? Und ist es ein Opfer Priester zu werden? Was für Gefühle lösen bei dir der Gedanke aus, wenn du wüsstest, dass Gott dich zum Priester beruft, du aber "nur" ein ganz kleiner unbekannter Priester eines Klosters sein würdest, nur in einfachem Gewand gekleidet. Keinen Ruhm, keine Anerkennung, kein Prunk und kein nach aussen/der Öffentlichkeit gerichtetes Leben. Du bist "allein" im Kloster, niemand bemerkt dich? Könntest du dir dieses Leben für dich vorstellen. Hör mal ganz tief in dich hinein und sei ehrlich zu dir selbst. Gott zu lieben und sich ganz für ihn hinzugeben, heisst auch seinen Weg für dich anzunehmen und darauf zu hören, was er möchte. Das heisst, dein Streben nach Aufstieg in der Kirche, loszulasse und dich ihm zu überlassen. Führen lassen und ganz hingeben. "Nicht mein, sondern dein Wille geschehe". Wenn du das wirklich ganz ehrlich und tief in dir bejahen kannst, dann solltest du dieses Ziel weiterverfolgen und dich kund tun, bzgl. Studium usw. Einige Zeit im Kloster mitleben, wäre vielleicht auch gut. Auch bzgl. des Abiturs, solltest du nachfragen, ob es dir möglich ist mit einem Fachabi Theologie zu studieren. Wenn es nicht geht, dann mache ein "normales" Abitur. Auch solltest du dir Informationen bzgl. Unterschiede zwischen dem katholischen und dem evangelischen Glauben besorgen, denn du schreibst ja selbst, dass dir als Laie keine Unterschiede erkennbar sind. Und ohne Kenntnisse dieser Art, solltest du nicht jetzt schon ans konvertieren denken, denn das macht man nicht einfach mal eben so und wegen der schöneren Messgewänder. Bzgl. der Predigen über Hölle, muss ich sagen, dass es schade ist, dass man nicht mehr über den Teufel und/oder die Hölle spricht, so dass niemand mehr darüber nachdenkt und daher unachtsam ist, gegenüber dem Bösen, der ja leider nun einmal existiert. So, nun habe ich dir vieles zum Nachdenken geschrieben und hoffe, du wirst den richtigen Weg für dich finden bzw. erkennen. Ich selbst hätte bis vor ein paar Jahren nie gedacht, dass ich mal katholische Theologie studieren würde, denn ich war am Überlegen ob ich Buddhistin werde. Aber dann brach Gott in mein Leben ein... Danach erschien mir ein Theologiestudium nicht möglich, trotz Interesse daran und ich hatte den Gedanken schon wieder beiseite gelegt, aber dann griff Gott ein ... ich konnte gar nicht mehr anders, er hat mich so massiv geführt, dass ich seinem Wunsch überhaupt nicht entgehen konnte. Und nun habe ich gerade mein erstes Studienjahr hinter mir. Es ist allerdings nicht leicht, da ich eine sehr weiter tägliche Fahrt habe, es ist daher sehr anstrengend, aber durch Gottes Hilfe ist alles möglich. Ich vertraue voll auf Gott, denn er ist meine Kraft, meine Zuversicht und meine grosse Liebe. Liebe Grüsse und Gottes Segen. Sainty P. S. Eitelkeit (bzgl. deines Spitznamen) ist nicht so hilfreich, sei demütig (ist nichts Negatives!). Nimm den Spitznamen einfach so an, ohne Eitelkeitsgefühle. 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Mariamante Geschrieben 8. Juli 2005 Melden Share Geschrieben 8. Juli 2005 Vergelts Gott liebe Sainty für Deine Ausführungen und Bemühungen. Du drückt es sehr gut aus, dass auch für die Priesterberufung die innige Liebe zu Gott (und den Seelen) entscheidend sein sollte. Möge der Heilige Geist Dir bei Deinen Studien weiter beistehen und die göttliche Liebe in Dir vermehren herzlich Peter Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gast Seine Gnaden Geschrieben 13. Juli 2005 Melden Share Geschrieben 13. Juli 2005 (bearbeitet) Hallo zusammen. Ich möchte mich zu erst einmal für Euer großen Intresse und Eure hilfreichen Beiträge bedanken. Und dann möchte ich mich entschuldigen das ich nicht schon eher geantwortet habe, aber da ich gerade umgezogen bin (bzw. noch umziehe), von Baden-Wüttenberg zurück nach Hause in Berlin, und noch kein Internet in meiner neuen Wohnung habe, konnte ich nicht früher Schreiben. Ihr habt soviel geschrieben, gefragt und erklärt das ich nicht weiß ob ich auf alles antworten kann. Aber ich will es versuchen........ Ich glaube an Gott. Ich denke das ER auch einen Platz für mich in dieser Welt bestimmt hat. Ich wünsche mir das es etwas ist wobei ich Menschen helfen kann und mit Menschen leben kann (worauf ich mich auf die "im Kloster leben"-Frage beziehen möchte. Vollkommen abgeschieden in einem Schweigekloster würde ich nicht Leben wollen. Und ich denke auch das Gott nicht will das seine Kinder so leben müssen) Ich hoffe das es eine Aufgabe ist die viel Verantwortung bedeutet, denn wenn ich auf mein innerstes höre (wie von Sainty angesprochen) dann möchte ich etwas vollbringen können auf das ich stolz sein kann. Wenn ich Nachrichtensendungen sehe, wie letzten Sonntag Spiegel TV, und sehe wie es Menschen besser geht wenn der Iman kommt und vom Koran spricht und wie gerne sie sich zum Glauben bekehren lassen, DANN möchte ich es dem Iman gleich tun, von Gott sprechen um unseren Glaueben zu den Menschen zu bringen, egal welcher Herkunft. Oder einfach nur für die leute aus seiner Gemeinde da sein. Aber das ich nicht Priester sein allein, wie wir ja gelesen haben. Es bedeutet auch den Verzicht auf sexuellen Kontakt, Schmusen, etc. Ich weiß das ich nicht homosexuell bin, und der angesprochene "Ekel" bezieht sich mehr auf das ganze "feuchtfröhliche"- Endprodukt (ich hoffe meine Umschreibungen finden diesmal mehr anklang). Jedenfalls ist mir sehr wohl bewusst das der Priester auf etwas verziehten muss, auf das es schwerfällt zu verzichten. Und ob ich das wirklich könnte weiß ich nicht. Aber um mit jemanden über diese und solche Gedanken zu reden, und sie anderen, die so denken wie ich; sich aber nicht trauen zu fragen, zugänglich zu machen, habe ich genau nach solch einen Forum gesucht und ich bin sehr sehr dankbar das ich Euch meiner Fragen und Gedanke annehmt. Danke. Um Euren Epfehlungen folge zu leisten, würde ich gerne einmal, für ein längeres Wochenende, ein Kloster besuchen um mir mal alles LIVE und genauer angucken zu gönnen. Mein Pastor hat mir erzählt das viele kath. Kloster eine "Innereruhe Wochenende" anbieten und das Sie sehr gut sind. Sicherlich kann mir der eine oder andere da was gutes empfehlen. Und vorab möchte ich gleich anmerken das mir bewusst ist das ein Kloster kein Wellness oder Kuhrhotel ist. Und das dort gearbeitet und gebetet (Ora et lbora) wird. Ich danke nochmals für Euer Intresse und hilfe. Hoffentlich konnte ich einige eurer Fragen beantworten. Danke und bis bald Thomas bearbeitet 13. Juli 2005 von Seine Gnaden Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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