Benedykt Geschrieben 29. Juni 2005 Melden Share Geschrieben 29. Juni 2005 kann jemand von Euch etwas zu "oratio mentalis" sagen? Vielleicht hat einer von Euch auch praktische Erfahrungen damit gemacht. Danke für Eure Antwort! Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
ramhol Geschrieben 29. Juni 2005 Melden Share Geschrieben 29. Juni 2005 oratio mentalis ist das nicht nur der gegensatz zum gemeinsamen, gesprochenen gebet? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Franciscus non papa Geschrieben 29. Juni 2005 Melden Share Geschrieben 29. Juni 2005 hier ein guter link zum thema Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Benedykt Geschrieben 30. Juni 2005 Autor Melden Share Geschrieben 30. Juni 2005 Danke erstmal für die sehr hilfreichen und guten Links. Der Text ist übrigens bei beiden Links gleich aber dennoch danke Euch beiden. Einen ersten Einstieg in dieses Thema fand ich über ein Buch von Teresa von Avila, „das Buch meines Lebens“. Ich habe erst in letzter Zeit einen Zugang zu mystischen Texten gefunden. Früher waren diese mir zu abgehoben und „süßlich verklärt“. Sie wirkten beinahe wie eine Geheimsprache auf mich. Diese berichten oft von einer Gottesbeziehung, wie ich sie bis vor einiger Zeit nicht kannte und für Übertreibung oder zumindest eine sprachliche Ausschmückung hielt. Bis ich eine Textpassage fand, in der Teresa den Leser sinngemäß auffordert, sich der ständigen Gegenwart Gottes bewusst zu werden, sich Gott so real vorzustellen, als stünde er neben einem im Raum. Es war, als ginge mir ein Licht auf. Ich habe vorher Gott noch nie so nah gespürt. Wenn ich geahnt hätte, wie real Gott in dieser Welt durch ein einfaches „inneres Gebet“ erlebbar ist und wie er beginnt durch dieses einfache Gebet in meinen Alltag hinein zu scheinen, hätte ich viel früher damit begonnen. Seit nunmehr 30 Jahren „zapple“ ich mir einen ab und versuche diesem Gott zu be-greifen oder zumindest zu er-ahnen. Ich besuche die Kirche, bete, bemühe mich nach den Geboten zu leben. Nicht immer war es einfach und nicht immer bin ich mit ihm froh gewesen oder besser gesagt mit dem Bild, das meine Kirche von ihm zeichnet. Wenn ich aber im inneren Gebet die Gegenwart Gottes spüre ist es gut und es erhält einen friedlichen Sinn. Da muss ich erst 30 werden und hunderte schlauer Bücher wälzen, um solch einfache Einsichten zu erlangen. Aber vielleicht muss man erst ein bestimmtes Alter oder zumindest eine gewisse innerliche Reife erreichen, um solchen Texten und Einsichten etwas abzugewinnen. Ich fühle, dass ich erst am Anfang bin, es sind erste zaghafte Schritte in ein mir unbekanntes Gebiet. Vieles liegt nicht in meiner Hand, ich kann nichts erzwingen, weder den freudigen Schauer noch die Tränen nach einem Gebet; es ist wohl Gnade und abgesehen von der Liebe zu meiner Frau, das tiefste und kostbarste, das ich jemals empfunden habe. Mich würde es freuen, wenn der ein oder andere ebenfalls Erfahrungen mit dem inneren Gebet gemacht hat und hier ein paar Zeilen dazu schreiben wollte. Grüße Benedykt Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 30. Juni 2005 Melden Share Geschrieben 30. Juni 2005 Lieber Benedykt- nur ein paar Gedanken: Die hl. Teresa von Avila hat den Wert des "inneren Gebetes" betont- die persönliche Zwiesprache mit Gott, das "von Herz zu Herz". So wie Liebende oft nicht mehr äußere Worte zu sprechen brauchen um sich zu verstehen, so kann es auch in der Beziehung zu Gott eine schweigende- sprechende Liebe geben. Vielleicht ist die das Beispiel vom hl. Pfarrer von Ars bekannt: Er sah in der Kirche einen Mann, der lange vorm Allerheiligsten weilte, aber keine äußeren Anzeichen von Gebet machte. Als Johannes Vianney ihn fragte was er machte: "ER schaut mich an, ich schaue ihn an." Einen ersten Einstieg in dieses Thema fand ich über ein Buch von Teresa von Avila, „das Buch meines Lebens“. Ich habe erst in letzter Zeit einen Zugang zu mystischen Texten gefunden. Früher waren diese mir zu abgehoben und „süßlich verklärt“. Sie wirkten beinahe wie eine Geheimsprache auf mich. Jesus sagt: "Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen." Im Gebet kommt es m.E. nicht auf komplizierte Formen und Formulierungen an, sondern "viel lieben sollen wir nicht viel denken" (nach St. Teresa von Avila). Als man Therese von Konnersreuth mal fragte, ob sie keine Gebetsbüchlein schätze meinte sie:"Der Herrgott weiß eh was drinsteht. Ich red mit ihm, wie mir der Schnabel gwochsen ist". Diese persönliche Zwiesprache führt zum Gebet der Einfachheit, zu einem geistigen Eins - Sein mit Gott das wir brauchen. Denn im Gebet sollten wir Gott suchen und finden - und nicht schöne Formulierungen. Je " sprachloser" wir sozusagen werden, umso mehr werden wir "Hörende". Diese berichten oft von einer Gottesbeziehung, wie ich sie bis vor einiger Zeit nicht kannte und für Übertreibung oder zumindest eine sprachliche Ausschmückung hielt. Bis ich eine Textpassage fand, in der Teresa den Leser sinngemäß auffordert, sich der ständigen Gegenwart Gottes bewusst zu werden, sich Gott so real vorzustellen, als stünde er neben einem im Raum. Es war, als ginge mir ein Licht auf. Ich habe vorher Gott noch nie so nah gespürt. Wenn ich geahnt hätte, wie real Gott in dieser Welt durch ein einfaches „inneres Gebet“ erlebbar ist und wie er beginnt durch dieses einfache Gebet in meinen Alltag hinein zu scheinen, hätte ich viel früher damit begonnen. Es freut mich sehr, was Du hier über die Gotteserfahrung schreibst. Es erinnert mich an das Beispiel vom Mystiker, das ich in einem anderen Thread zitierte: Gott fragte einen Engel, einen Theologen und einen Mystiker, wo er sich verstecken solle, um von den Menschen nicht gleilch entdeckt zu werden. Der eine meinte: Hinterm Mond- der andere: In der Tiefe des Meeres. Der Mystiker meinte: Versteckte dich im Herzen des Menschen - dort werden sie dich am wenigsten suchen. Gott ist uns so nahe - dass wir ihn deshalb nicht gleich finden, weil wir ihn in der Ferne suchen. Da muss ich erst 30 werden und hunderte schlauer Bücher wälzen, um solch einfache Einsichten zu erlangen. Aber vielleicht muss man erst ein bestimmtes Alter oder zumindest eine gewisse innerliche Reife erreichen, um solchen Texten und Einsichten etwas abzugewinnen. Ich fühle, dass ich erst am Anfang bin, es sind erste zaghafte Schritte in ein mir unbekanntes Gebiet. Vieles liegt nicht in meiner Hand, ich kann nichts erzwingen, weder den freudigen Schauer noch die Tränen nach einem Gebet; es ist wohl Gnade und abgesehen von der Liebe zu meiner Frau, das tiefste und kostbarste, das ich jemals empfunden habe. Mich würde es freuen, wenn der ein oder andere ebenfalls Erfahrungen mit dem inneren Gebet gemacht hat und hier ein paar Zeilen dazu schreiben wollte. Sehr schön- danke für Deine Darlegungen. Liebe Segensgrüße und eine immer innigere Hingabe an Gott im Gebet wünsche ich Dir und uns allen. (Gebet= Gebet- euch- Gott-hin). Peter Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Recommended Posts