Mecky Geschrieben 27. Juli 2017 Melden Share Geschrieben 27. Juli 2017 (bearbeitet) vor 22 Minuten schrieb ThomasB.: Sch'ma Jisrael. Mecky hat gesprochen. Dein Heiliger ist der Gott der Verbrecher und der Sauereien. ... Ich dachte, es wäre in diesem Zusammenhang interessant, zu sehen, wie die Anhänger dieses - wie Mecky festgestellt hat - Gottes der Verbrecher und der Sauereien diesen anbeten. . Mein Heiliger ist was? Nein, mein Heiliger ist nicht der im AT beschriebene Mörder von Mann und Frau, Erstgeburt und Ehebrechern. Gerade eben nicht. Dass es auch Bibelstellen gibt, die eine ganz andere Sprache sprechen, habe ich nie bestritten. Im Gegenteil: Sie sind die positiven Vorlagen für meine Vorstellung von Gott. Bestünde die ganze Bibel (oder auch nur das ganze AT) aus blasphemischen Gotteslästerungen, wo Gott alle möglichen Grausamkeiten, Gefühllosigkeiten und Sauereien angedichtet werden, hätte ich sie nach dem ersten Blättern gleich weggelegt. Das Vorhandensein von Schätzen garantiert allerdings nicht dafür, dass nicht an anderen Bibelstellen ein Dreckkübel über Gott ausgegossen wird. Du kannst bestimmt noch viele Bibelschätze zitieren, die wirklich Mut machen und das Vertrauen in Gott grundlegen. Gott sei Dank. Aber das nimmt den Verbrecherstellen nichts weg. Sie bleiben einfach so in der Bibel stehen. Und sie wirken bis in die heutige Zeit und verführen Menschen zu Angst und Untat. Wenn jemand solche Dreckkübel über jemanden auskippt, der mir wichtig ist, wie es bestimmte Bibelstellen tun, bin ich geneigt zu sagen: "Nein, so ist er nicht! Er ist kein Mörder. Er ist nicht gefühllos. Er ist kein Reindrescher, kein Babymörder, kein Mordauftraggeber, kein Kriegshetzer, kein Sippenverhafter. Texte, die so etwas behaupten, sind ein Verbrechen gegen das Vertrauen auf Gott." Und ich bin fürbass erstaunt, dass die meisten Foranten Gott dem üblen und gotteslästerlichen Geschreibsel der inkriminierten Bibelstellen überlassen. Wenn's in der Bibel steht, scheint in ihren Augen jede Gemeinheit gegenüber Gott gerechtfertigt zu sein. bearbeitet 27. Juli 2017 von Mecky Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Chrysologus Geschrieben 27. Juli 2017 Melden Share Geschrieben 27. Juli 2017 vor 54 Minuten schrieb Mecky: Es sei denn, man geht davon aus, dass Gott auch für die Ersoffenen der Sintflut, die ermordete Erstgeburt Ägyptens und die niedergemetzelten Babys der Amalekiter, die erschlagenen Baalspriester, die in seinem Auftrag gesteinigten, Ehebrecher, Gotteslästerer, Homopraktiker und all die anderen Opfer noch etwas in petto hat, was das Vertrauen aufrichtet. Das ist Schönrednerei - oder genauer die These, der Gott, von dem in der Bibel erzählt wird, ist nicht der Deine. Zumindest dann nicht, wenn die erzählten Geschichten missfallen. Kann man so sehen, ist recht bequem und immunisiert gegen alles. Eine billige Tröstegeschichte, der Papa vom lieben Jesulein hat mit dem all nichts zu tun. Ich mach mir die Welt Gott, wie er mir gefällt. Sehr überzeugend, wirklich. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 27. Juli 2017 Melden Share Geschrieben 27. Juli 2017 Wenn jemand über irgendeinen Foranten einen solchen Dreck behaupten würde, wie er in manchen Bibelstellen über Gott ausgesagt wird, würde ich dem Schmutzfink erst mal widersprechen. Wenn jemand sagen würde, Chryso habe Menschen ersäuft, ThomasB. habe den Auftrag gegeben, ein Dorf samt Mann, Frau, Babys und Vieh niederzumetzeln, Frank habe seine Gefolgsleute angewiesen, Ehebrecherinnen zu steinigen: Ich würde diesem Schmutzfinken widersprechen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
ThomasB. Geschrieben 27. Juli 2017 Melden Share Geschrieben 27. Juli 2017 (bearbeitet) vor 15 Minuten schrieb Mecky: Nein, mein Heiliger ist nicht der im AT beschriebene Mörder von Mann und Frau, Erstgeburt und Ehebrechern. Gerade eben nicht. Das habe ich schon gemerkt. Der von Dir als Mörder bezeichnete Gott ist der Heilige Israels. Im übrigen war mein Posting nicht an Dich gerichtet. Mitt Hasspredigern kann man nicht diskutieren. Ich habe mich überhaupt nur hinreißen lassen, mich zu Wort zumelden, weil ich zwar antikatholische Hasspredigten ertragen kann, aber antijüdische Hasspredigten im katholischen Bereich unerträglich finde. Besonders wenn der Hasspredigter ein katholischer Priester ist. bearbeitet 27. Juli 2017 von ThomasB. Tippfehler entfernt Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 27. Juli 2017 Melden Share Geschrieben 27. Juli 2017 vor 1 Minute schrieb ThomasB.: Der von Dir als Mörder bezeichnete Gott ist der Heilige Israels. Habe ich irgendwo Gott als Mörder bezeichnet? Eben nicht. Das tun andere. Zum Beispiel einige Bibelschreiber. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
ThomasB. Geschrieben 27. Juli 2017 Melden Share Geschrieben 27. Juli 2017 vor 2 Minuten schrieb Mecky: Zum Beispiel einige Bibelschreiber. Genau. Die Autoren der Thora. Und die Juden feiern die Morde und den Mörder auch noch mit Festen wie Pessach. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 27. Juli 2017 Melden Share Geschrieben 27. Juli 2017 vor 4 Minuten schrieb ThomasB.: weil ich zwar antikatholische Hasspredigten ertragen kann, aber antijüdische Hasspredigten im katholischen Bereich unerträglich finde. Besonders wenn der Hasspredigter ein katholischer Priester ist. Wenn es Dir hilft: Die arabischen Gotteslästerer, die einen ähnlichen Dreckkübel über Allah ausgießen, mag ich genauso wenig. Und diejenigen, die den üblen Bibelstellen nachgefolgt sind und aus einem verfehlten Bibelgehorsam Qual, Elend und Tod über Menschen gebracht haben, kommen bei mir auch nicht besser weg. Egal, ob es Juden, Araber oder Deutsche sind. Ich wende mich gegen solche Schweinereien in jedem Fall. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 27. Juli 2017 Melden Share Geschrieben 27. Juli 2017 vor 1 Minute schrieb ThomasB.: Genau. Die Autoren der Thora. Und die Juden feiern die Morde und den Mörder auch noch mit Festen wie Pessach. Und die Deutschen feierten Jahrhhundertelang den Tötungsauftrag gegen die Hexen. Und die Amis feiern die Exekution von Homos im Bible-belt. Alles derselbe Mist. Und durch die allgemeine und internationale Möglichkeit, sich solchen Sauereien anzuschließen, wird die Grausamkeit, die Gefühllosigkeit, die Opferverachtung nicht besser, sondern schlimmer. Ein Ungar, der solche Behauptungen über Gott macht, wie in den inkriminierten Bibelstellen, ist nicht besser, als ein Chinese, der selbiges tut. Und wenn ein indischer Hindu die hinterbleibende Witwe ins Feuer stößt, weil es seine (angeblich religiöse) Tradition so verlangt, befindet er sich auf demselben Irrweg. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 27. Juli 2017 Melden Share Geschrieben 27. Juli 2017 vor 14 Minuten schrieb ThomasB.: Besonders wenn der Hasspredigter ein katholischer Priester ist. Das Bezeichnen von Verbrechern, die welche sind, als Verbrecher, ist keine Hasspredigt. Und als Priester sehe ich mich sehr wohl in der Pflicht, den Mund aufzumachen, wenn Gott in den Schmutz getreten wird und von ihm behauptet wird, er betreibe Mord und hetze zu Morden auf. Selbstverständlich! Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
ThomasB. Geschrieben 27. Juli 2017 Melden Share Geschrieben 27. Juli 2017 vor 1 Minute schrieb Mecky: Und als Priester sehe ich mich sehr wohl in der Pflicht, den Mund aufzumachen, wenn Gott in den Schmutz getreten wird und von ihm behauptet wird, er betreibe Mord und hetze zu Morden auf. Selbstverständlich! Derjenige, der Gott in den Schmutz tritt, bist Du selbst. Du bist derjenige, der in die biblischen Texte das erst hineinliest, über das er sich zu empören vorgibt. Und der auf dieser Basis über Menschen richtet. Und damit war's das zu diesem Thema. Ich halte Dich für einen antichristlichen (womit ich leben kann) und antijudaistischen Hassprediger, der sich auch noch hinter einer moralistischen Larve zu verbergen sucht. Es schien mir geraten, als Katholik diese Judenhetze im katholischen Forum wenigstens beim Namen zu nennen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 27. Juli 2017 Melden Share Geschrieben 27. Juli 2017 Mich würde interessieren, ob Du, Thomas, glaubst, dass Gott ein Mörder ist. Ich vermute mal: Nein. Aber wenn Du das nicht glaubst: Warum sind Dir Bibelstellen kein Anstoß, die solches behaupten? Warum stößt es bei Dir nicht auf, wenn da geschrieben steht, Gott habe Menschen ersäuft, wolle die Hinrichtung von Ehebrecherinnen, befehle sogar das Niedermetzeln eines ganzen Dorfes (explizit mit Mann, Frau, Säugling und Vieh)? Erwecken solche Bibelstellen in Dir denn nicht einmal ein mulmiges Gefühl? Oder sind die die Opfer (Untermenschen, Orks, Kopfläuse? Oder echte Menschen?) nichts wert? Kein Mitgefühl? Kein Trieb, dagegen die Stimme zu erheben? Oder ergötzt Du Dich womöglich an dem niedergeschriebenen Niedergang, Elend, dem Tod? Findest Du das Dreinschlagen, Vernichten, Ausmerzen etwa gut? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 27. Juli 2017 Melden Share Geschrieben 27. Juli 2017 vor 2 Minuten schrieb ThomasB.: Du bist derjenige, der in die biblischen Texte das erst hineinliest, über das er sich zu empören vorgibt. Dann solltest Du mal in der Bibel lesen. Die Story vom Ersäufen, Steinigen, Dreinschlagen, Vernichten und Vertilgen stehen in der Bibel. Da brauche ich nichts hineinzulesen. Lediglich die Bezeichnung von Ersäufen, Steinigen, Dorfvernichten, ... als Mord stammt aus meiner Feder. Diesbezüglich bekenne ich: Ja, solche Tätigkeiten sind in meinen Augen Morde und Mordaufrufe. Und davon gibt es in der Bibel eine ganze Menge. So viele Belege, dass ich mich schon sehr über Deine Behauptung wundere, ich würde dies alles nur in die Bibel hineinlesen. Ich frage mich mehr und mehr, wie man dermaßen blind sein kann, dass man diese Stellen nicht als Brutalität und üble Unterstellung gegenüber Gott sehen kann. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Frank Geschrieben 27. Juli 2017 Melden Share Geschrieben 27. Juli 2017 Mecky, wenn ich dich richtig lese, dann hältst du diesen "Gott ist die Liebe"-Gott, diesen Feindesliebe-Gott, diesen Barmherzigkeits-Gott, diesen Lieben-Papi-Gott,für den wahren Gott, dieser Gräuel-Gott ist gelogen. Gelogen von Bibel-Autoren, die ihre eigene Schlechtigkeit auf Gott projizieren wollten um selber gut dazu stehen. Möglicherweise missverstehe ich dich da. Aber wenn nicht: Woher kommt deine Gewissheit, das es nicht umgekehrt is? Wenn ich es richtig im Hinterkopf habe - ich schlage es nach, bitte korrigiert mich jemand falls ich falsch liege - befreit Gott das Volk Israel, aus Ägypten und gibt dann den Befehl die Kanaaniter, die Amalektiter etc. pp. zu erschlagen. Was ja ganz logisch ist: Wo hätten die Israeliten sonst hin gesollt?. Natürlich war das notwendig um sein Volk aus der Knechtschaft zu holen. Das war ein Teil seiner Zusagen an das Volk Israel: "Jungs ich hol euch aus der S*******!". Alles andere hätte bedeutet dass das Volk Israel von der einen Knechtschaft in die nächste rennt. Ja, er ersäuft die halbe Weltbevölkerung, bei der Sintflut. Er bereut dies allerdings und verspricht das nicht mehr wieder zu tun und schließt einen Bund mit Noah Wenn man die Geschichten komplett sieht, dann wird manches nicht ganz so grausam. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 27. Juli 2017 Melden Share Geschrieben 27. Juli 2017 vor 43 Minuten schrieb Frank: Mecky, wenn ich dich richtig lese, dann hältst du diesen "Gott ist die Liebe"-Gott, diesen Feindesliebe-Gott, diesen Barmherzigkeits-Gott, diesen Lieben-Papi-Gott,für den wahren Gott, Ich glaube an den Gott, der uns alles mögliche zumutet, bis hin zum Kreuz. Allerdings mit der Perspektive auf Erlösung, Auferstehung und Vollendung. Angesichts einer Welt, die ich für eine ziemlich drastische Problemzone halte, ist Gott somit die Antwort auf die Lebensangst und den Lebensverdruss. Er ist das, was uns Rückhalt und Hoffnung gibt angesichts der ganzen Unglücke und Schläge und Miss-Entwicklungen in dieser Welt. Wenn Gott uns keine Liebe entgegen bringt, keine gute Zukunft schenkt, kein Erbarmen mit uns hat und die Sünden nicht vergibt, dann erübrigt sich der Glaube. Du hast mal sehr treffend geschrieben: "Wozu dann die ganze Kacke?". Dann kommen wir entweder sowieso in die Hölle oder das Licht wird uns endgültig ausgeblasen - ohne dass wir etwas dagegen tun könnten. ER hat es in der Hand. An einen nichtliebenden, nichtvergebenden, nichtzukunftsgebenden und nichtvollendenden Gott braucht man nicht glauben. Nichtliebe, Nichtvergebung, NichtZukunft und Nichtvollendung gäbe es auch ohne ihn. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 27. Juli 2017 Melden Share Geschrieben 27. Juli 2017 vor 55 Minuten schrieb Frank: Wenn ich es richtig im Hinterkopf habe - ich schlage es nach, bitte korrigiert mich jemand falls ich falsch liege - befreit Gott das Volk Israel, aus Ägypten und gibt dann den Befehl die Kanaaniter, die Amalektiter etc. pp. zu erschlagen. Was ja ganz logisch ist: Wo hätten die Israeliten sonst hin gesollt?. Natürlich war das notwendig um sein Volk aus der Knechtschaft zu holen. Das war ein Teil seiner Zusagen an das Volk Israel: "Jungs ich hol euch aus der S*******!". Alles andere hätte bedeutet dass das Volk Israel von der einen Knechtschaft in die nächste rennt. Denselben Gedankengang hatte auch Adolf Hitler, als er neuen Lebensraum im Osten forderte. Und wie bekommt man neuen Lebensraum? Indem man erst mal alle Juden, Kommunisten, Untermenschen und sonstige Lebensunwerte tötet. Dann ist wieder Platz da. Von einer Befreiung des "auserwählten Volkes" durch Ermordung anderer Menschen und Völkern halte ich aber überhaupt nichts. Wenn mehr Leute in ein Pflegeheim wollen, als Plätze vorhanden sind, kann man ja auch nicht die bisherigen Insassen umbringen, damit wieder Platz ist. Die Frage "Wo sollen sie denn sonst hin?" muss anders gelöst werden. Dass ein allmächtiger Gott keine andere Lösung für das Platzproblem hat, als einen militärischen Kriegszug gegen die Kanaaniter, ist wohl definitionsgemäß (allmächtig) ausgeschlossen. Und er hätte auch andere Lösungen für die Ägypter finden können, als die Ermordung der Erstgeburt. Das Tollste daran ist, dass dies ja alles höchstwahrscheinlich nur Erfindung ist. Die historischen Ergebnisse sprechen davon, dass es weder eine Sklaverei des Volkes Israel in Ägypten gab, noch ein Sterben der Erstgeburt übernacht in Ägypten, noch eine Landnahme, die auch nur ansatzweise dem entspräche, was im Buch Josua zusammengeschrieben ist. Wahrscheinlich ist das alles pure Erfindung. Eine Erfindung allerdings mit deutlichen Absichten: Die Ägypter in Verruf finden. Sozusagen Ägypterhetze. Und die Kanaaniter sollten deprimiert werden und ihnen gleich mal angedroht werden: "Gott steht auf unserer Seite. Lest mal nach, was er mit Euren Vorväter gemacht hat. Also: Gaaaanz ruhig! Sonst gibt's wie damals eins auf die Rübe!" Zu diesem Zwecke der Einschüchterung hat man solche Geschichten erfunden. Und dies funktionierte am Besten mit dem entsprechenden einschüchternden Gottesbild. Die biblischen Gewaltstellen enthalten immer eine Drohung. Die Einschüchterung ist nicht ein Kollateralschaden, sondern eines der beabsichtigten Hauptziele dieser Texte. Die zweite Absicht ist die Stärkung des Gruppenbewusstseins. "Wir sind das auserwählte Volk". Und: "Gott steht hinter uns" mit dem Beigeschmack: "Und notfalls steht er gegen Euch!". In späterer Zeit hat sich dieser Dünkel als nicht haltbar erwiesen. Das "auserwählte Volk" wurde von den Assyrern, kurz darauf von den Babylonieren, bald danach von den Griechen und schließlich von den Römern geschlagen und in die Diaspora getrieben. Einen vergleichbaren Dünkel konnte man später auch bei den Moslems beschauen: Dieses Gefühl, dass Allah sie unbesiegbar macht. Das wirkt bis heute, bis zu den Kämpfern des IS. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Frank Geschrieben 27. Juli 2017 Melden Share Geschrieben 27. Juli 2017 vor 11 Minuten schrieb Mecky: vor einer Stunde schrieb Frank: Mecky, wenn ich dich richtig lese, dann hältst du diesen "Gott ist die Liebe"-Gott, diesen Feindesliebe-Gott, diesen Barmherzigkeits-Gott, diesen Lieben-Papi-Gott,für den wahren Gott, Ich glaube an den Gott, der uns alles mögliche zumutet, bis hin zum Kreuz. Allerdings mit der Perspektive auf Erlösung, Auferstehung und Vollendung. Angesichts einer Welt, die ich für eine ziemlich drastische Problemzone halte, ist Gott somit die Antwort auf die Lebensangst und den Lebensverdruss. Er ist das, was uns Rückhalt und Hoffnung gibt angesichts der ganzen Unglücke und Schläge und Miss-Entwicklungen in dieser Welt. Wenn Gott uns keine Liebe entgegen bringt, keine gute Zukunft schenkt, kein Erbarmen mit uns hat und die Sünden nicht vergibt, dann erübrigt sich der Glaube. Du hast mal sehr treffend geschrieben: "Wozu dann die ganze Kacke?". Dann kommen wir entweder sowieso in die Hölle oder das Licht wird uns endgültig ausgeblasen - ohne dass wir etwas dagegen tun könnten. ER hat es in der Hand. An einen nichtliebenden, nichtvergebenden, nichtzukunftsgebenden und nichtvollendenden Gott braucht man nicht glauben. Nichtliebe, Nichtvergebung, NichtZukunft und Nichtvollendung gäbe es auch ohne ihn. Siehst du, genau davon berichtet die Bibel. Mit der Befreiung Israels von den Ägyptern gibt er seinem Volk Zukunft. Nein, mit denen die dabei "im Weg" waren geht er dabei nicht sehr liebevoll um (zumindest werden die Jerichoaner die Eroberung ihrer Stadt nicht als Liebesbeweiss gesehen haben). Ich glaube aber das dieser Gott auch für die was in Petto hat. Die Sintflut war sicherlich auch kein Erholungsbad. Aber mit seiner Reue und der Zusage solches nicht mehr zu tun gibt er uns Zukunft... Er hätte auch die Arche absaufen lassen können oder nach erfolgter Landung die Löwen über die Familie Noah herfallen lassen. Sattdessen sagt er: "Ups, da hab ich wohl Mist gemacht! Sorry! Das mach ich kein zweites Mal" und als Zeichen für dieses Versprechen setzt er *pflupp* den Regenbogen in die Landschaft. Bei vielen der Stellen die du so kritierst deh ich genau das. Den Liebenden, den Zukunft gebenden Gott. Das Gott Agyptens Erstgeburt masakriert, findest du grausam, das er Ägyptens Streitmacht im roten Meer absaufen lässt findest du schlimm. Wäre es Besser gewesen Gott hätte gesagt: "Ich bin dein Gott, der dich aus der Knechtschaft befreit... Ach nee, ohne Gewalt geht das nicht... Na, dann liebe Israelis, seht zu wie ihr klar kommt!"? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
theresa??? Geschrieben 27. Juli 2017 Melden Share Geschrieben 27. Juli 2017 "Ups, da hab ich wohl Mist gemacht, sorry"...passt irgendwie auch nicht in mein Gottesbild. Seit wann macht Gott Mist? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 27. Juli 2017 Melden Share Geschrieben 27. Juli 2017 vor 2 Minuten schrieb Frank: Wäre es Besser gewesen Gott hätte gesagt: "Ich bin dein Gott, der dich aus der Knechtschaft befreit... Ach nee, ohne Gewalt geht das nicht... Na, dann liebe Israelis, seht zu wie ihr klar kommt!"? Das "nee, ohne Gewalt geht das nicht" ist eines allmächtigen Gottes unwürdig. Entlang der Geschichte hätte er lediglich aufhören können, den Pharao zu verstocken. Ein Sinneswandel beim Pharao zu einer israelitenfreundlichen Politik - und schon ist der ganze Mordaufwand inklusive Landnahme nicht mehr notwendig. Allerdings muss man bedenken, dass an diesen Geschichten so ziemlich alles (nach Einschätzung der Historiker) erfunden ist. Es hat gar keine Verstockung gegeben. Es hat gar keine Plagen gegeben. Es hat keinen Mose gegeben und kein geknechtetes Volk Israel in Ägypten. Es hat gar kein geeintes Volk Israel gegeben, das in Kanaan hätte einmarschieren können. "Nee, ohne Gewalt geht das nicht": Ja was denn? Was geht nicht ohne Gewalt? Ohne Gewaltneigung der Schriftsteller, die die Ägypter als Sklaventreiber und den Pharao als notorischen und verstockten Lügner denunzieren, wäre es auch nicht notwendig gewesen, Gott als ungerechten Gewalttäter zu denunzieren. Die ganze Story (von Plagen, Tod der Erstgeburt, siegreicher Feldzug gegen Kanaan) scheint mir eine Art Propaganda-Prospekt einer antiken Maffia zu sein. Und Gott wird darin, wenn's den Schreibern so gefällt, als Mittel zur Propaganda missbraucht. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 27. Juli 2017 Melden Share Geschrieben 27. Juli 2017 vor 2 Minuten schrieb theresa???: "Ups, da hab ich wohl Mist gemacht, sorry"...passt irgendwie auch nicht in mein Gottesbild. Seit wann macht Gott Mist? Du meinst die Reue Gottes nach der Sintflut? Die steht auch nicht in der Bibel. Biblisch ist nur die Zusage, dass er nicht noch mal so was macht. Von Reue steht bei der Noah-Geschichte nichts. Naja - nicht ganz nichts. In der Noah-Geschichte steht tatsächlich eines, was Gott gereut habe: Nämlich dass er die Menschen überhaupt geschaffen hat. Da wird Gott dann als Versager dargestellt. Unfähig, eine Welt zu erschaffen, die er dann auch gutheißen kann. Aber da bin ich nicht ganz so streng. Lieber ein unfähiger, aber gutwilliger Gott, als ein durch und durch skrupelloser Massenmörder. Dummerweise ist er (gemäß der Noah-Erzählung) beides: Unfähig und skrupellos zugleich. Eine sehr brisante Mischung. Hoffen wir alle inständig, dass Gott nicht so ist, wie er uns in dieser Geschichte vorgestellt wird. Rahner soll einmal gesagt haben: "Glücklicherweise ist Gott nicht so, wie ihn sich 80% der Menschen vorstellen." Ich biete mehr und gehe davon aus, dass es nicht 80, sondern 100 Prozent sind. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
theresa??? Geschrieben 27. Juli 2017 Melden Share Geschrieben 27. Juli 2017 Gerade nochmal nachgelesen. Und die beschriebene Situation ist noch besser als ein "sorry, ich hab Mist gebaut": "Der Herr roch den beruhigenden Duft [des Brandopfers] und der Herr sprach bei sich: Ich will die Erde wegen des Menschen nicht noch einmal verfluchen, denn das Trachten des Menschen ist böse von Jugend an. Ich will künftig nicht mehr alles Lebendige vernichten, wie ich es getan habe." Bitte was? Das hatte ich total verdrängt: 1 . Gott muss erstmal beruhigt werden, und zwar durch einen beruhigenden Duft. Wenn wir Gott öfter Beruhigungstabletten oder meinetwegen auch etwas Gras zur Verfügung stellen würden, würde sich auf der Welt sicher einiges entspannen, oder was? 2. Gott ist jetzt beruhigt. Noch mal Glück gehabt. Und beruhigt denkt er sich jetzt: Also die Menschen sind eh scheiße, aber um die restliche Welt ist es schade. Deswegen gibt es in Zukunft keine Sintflut mehr Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 27. Juli 2017 Melden Share Geschrieben 27. Juli 2017 Liebe Theresa, wenn Du nach Zeugnissen über göttliche Reue suchst, dann ist im biblischen Noah-Mythos nicht viel zu holen. Nur mal zum Vergleich aus dem Gilgamesch-Epos, der wahrscheinlich eine der Vorlagen der Sintflutgeschichte war. Hier klagen die Götter in Reue. Meine Herren Bibelschreiber: So macht man das! Wie eine Frau in Wehen schreit Ischtar auf, der Götter Herrin klagt mit gellender Stimme: Was da gelebt hat, ist zu Lehm geworden, Was hab ich doch im Rat der Götter dem Bösen und dem Unheil zugestimmt! Ich sagte JA zur Tötung meiner Menschen. Ich klage: Zuerst gebären meine Menschen Kinder, dann treiben sie wie Fische in der Flut! Es jammerten mit ihr die unteren Götter, gebeugt und klagend saß da die Oberen. Siehst Du den Unterschied? Der Ischtar sind die Menschen was wert. Auch wenn sie keine Auferstehung bieten kann, ist sie ganz verzweifelt über ihre eigenen Taten. So was nennt man Reue. Auf diese Weise beschreibt man Reue. Einfach das Versprechen "Ich tu's nie wieder" ist da peinlich wenig. Genau genommen ist das überhaupt keine Reue, sondern lediglich ein guter Vorsatz. Oder in Harry Potter. Als es Rubeus Hagrid "vor Gram und Reue schüttelt", weil er durch seine Unvorsichtigkeit Harry in eine lebensgefährliche Situation gebracht hat. (Drachenei) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 27. Juli 2017 Melden Share Geschrieben 27. Juli 2017 vor 1 Minute schrieb theresa???: Gott muss erstmal beruhigt werden, und zwar durch einen beruhigenden Duft. Durch den beruhigenden Duft weiterer Kadaver, die Noah nach dem ganzen Sintflutgemetzel erzeugt. So was ist dem Herrn ein Wohlgeruch. *Buäh!* Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
theresa??? Geschrieben 27. Juli 2017 Melden Share Geschrieben 27. Juli 2017 (bearbeitet) Mit göttlicher Reue käme ich auch nicht klar. Weil, wenn Gott Mist bauen könnte (und sonst wäre die Reue ja Quatsch), wer sagt mir dann, dass er jetzt gerade keinen Mist baut. Es schaut manchmal schon so aus... Bliebe noch die Möglichkeit, Gottes Allmacht zu leugnen. Oder zu hoffen, scheinbar wider alle Vernunft, dass alles einen guten Grund hat. Aber mit der Idee, dass Gott irgendwann sagt: Ups, naja, die KZs und Stalin und die ertrunkenen Flüchtlinge vor Lampedusa und die vielen psychischen Krankheiten und die Kinder, deren Eltern sich schon vor ihrer Geburt trennen und und und - das war Mist. Mit dieser Idee komm ich auch nicht so ganz klar. Ich meine, wenn Gott so wäre, so irrend, dann wüsste ich nicht, wozu der Absolutheitsanspruch Gottes. Dann wäre er halt unpraktischerweise allmächtig. Dumm gelaufen, aber für mein Leben nur bedingt bedeutsam. Wenn Gott für mein Leben Bedeutung hat, dann, weil ich glaube, dass er absolut gut ist. bearbeitet 27. Juli 2017 von theresa??? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 27. Juli 2017 Melden Share Geschrieben 27. Juli 2017 Das eigentliche Problem besteht darin, dass es keine Gewähr dafür gibt, wie Gott nun wirklich ist. Es könnte durchaus sein, dass er ein Sadist ist. Oder dass er das Treiben der Menschen einfach possierlich findet. Oder dass er völlig desinteressiert ist. Und dass er gar nicht daran denkt, zu vergeben, zu erlösen, zu trösten oder gar zu vollenden. Es könnte sein, dass Volker durchaus Recht hat, und Gott nach dem Tode erst richtig loslegt mit dem Quälen. Und dass er dann keinerlei Rücksicht darauf nimmt, wie jemand gelebt hat. Könnte alles so sein. Es gibt kein sicheres Wissen über Gott. Aus dieser Unsicherheit schlagen immer wieder Menschen Kapital. Mit Angstschürerei kann man Menschen nämlich prima durcheinander bringen ... und für die eigenen Interessen manipulieren. Angst ist gut für's Geschäft, für die Propaganda und zum Amüsement. Bereits die Bibel zeigt uns, wie Angstmacherei erfolgreich eingesetzt wurde und welche Folgen daraus erwachsen können. In kirchlichen Zeiten hat sich ja auch das Geschäft mit der Höllenangst sehr bewährt. Im Ablasshandel hat man damit eine ganze Menge Geld machen können. Man konnte Fürsten mit der Exkommunikation (und dadurch mit der Hölle) drohen und auf diese Weise ihre Entscheidungen manipulieren. Auwauwau! Der Weg des Glaubens geht eigentlich genau in die andere Richtung: Mein Gott, meine Hoffnung, meine Freude, meine sichere Burg, auf dich vertraue ich. Gegen die Angst gibt es keine Pille, aber man kann ihr Mut und Gottvertrauen entgegensetzen. Dazu braucht man dann aber ein ermutigendes und vertrauenserweckendes Gottesbild. Sonst wird da nix draus. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
theresa??? Geschrieben 27. Juli 2017 Melden Share Geschrieben 27. Juli 2017 Ein weiteres Problem ist die Kombination DIESE Welt und Gottes Allmacht. Das beißt sich irgendwie. Das macht mich wahnsinnig, seit ich denken kann. Und dass Gott sich so vornehm zurückhält. Er könnte ja wenigstens mal mit uns sprechen. Das würde schon vieles einfacher machen. Er könnte wenigstens ab und an mal zeigen, dass er (noch) da ist. Sonst müssen wir eben tatsächlich mit der Laterne in der Hand auf der Strasse rumlaufen und Gott suchen, als wäre er verloren gegangen wie ein kleines Kind. Und bei dem kleinen Kind weiß man wenigstens, wonach man sucht Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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