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Anschlaege in London


Elrond

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Die andere Alternative wäre dann doch nur, Wally, dass wir unsere Streitkräft abschaffen und durch einen automatischen Anrufbeantworter ersetzen, der - sobald jemand mit einer Kriegserklärung, Erpressung oder mit Drohung eines terroristischen Aktes anruft - automatisch unsere bedingunslose Kapitulation ausruft...

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Beutelschneider

Hallo Wally,

und ich glaube immer noch nicht dran, das die Terroristen einlenken, wenn wir ihren jetzigen Forderungen nachgeben.

 

Zumal sich ja auch schon einflußreiche Mullahs gegen den Terrorismus gestellt haben.

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Sam_Naseweiss

Die Mullahs werden vom Volk als Marionetten der Briten angesehen, die stehen quasi zwischen der Front ihrer Landsleute und ihrer westlichen Geschäftspartner.

 

Erpressen lassen kann man sich natürlich nicht. Frieden wird es aber nur geben, wenn man im nahen Osten für Frieden und Gerechtigkeit sorgt, das kann man aber nicht, weil man da ja wirtschaftliche und machtpolitische Interessen hat, die man wegen ein paar hunderttausend Menschenleben doch nicht aufgibt, zumal man damit auch noch die Interessen von Rüstungsfirmen etc. gefährdet.

 

Besser wäre gewesen, man hätte die Mujahedin nicht militärisch und taktisch ausgebildet. Die USA haben die Al Quaida (eine Organisation, die es eigentlich gar nicht gibt und die nach einer "Kneipe" benannt wurde, in der sich die Mujahedin einschrieben, damit man auf Nachfragen der Verwandten über verschollene oder gefallene afghanische Widerstandskämpfer Auskunft geben konnte) zu dem gemacht, was sie jetzt ist, sie hat mit dieser Namensgebung eine Identität der gewaltbereiten und fanatischsten Widerstandskämpfer geschaffen, die es vorher nicht gab und sie hatte ihnen auch das Know-How geliefert, wie man spektakulär und erfolgreich einen technisch überlegenen Gegner in die Knie zwingt.

Statt die Terroristen selbst zu bekämpfen, hat sie den Irak angegriffen - für dessen Besetzung es bereits vor dem Anschlag auf das WTC fertige Pläne gab - und hat dem Terror damit noch mehr Kraft gegeben.

 

Nachdem die Russen aus Afghanistan abgezogen waren, weil die USA den afghanischen Widerstandskämpfern gezeigt hatte, wie man eine hoch technologisierte Armee erfolgreich mit relativ bescheidenen Mittel und dezentralisierter Organisation bekämpfen kann, kam es zum Bürgerkrieg der unterschiedlichen Mujahedingruppen und die Taliban gingen als Sieger hervor. Bis kurz vor dem Anschlag auf das WTC arbeitete der US-Geheimdienst noch mit den Taliban zusammen, das ging soweit, daß Geheimdienstmitarbeiter, die vor einem Anschlag durch Gruppen um Osama Bin Laden warnten, zurückgepfiffen wurden und einer davon sogar ironischerweise im WTC beim Anschlag ums Leben kam oder daß Osama Bin Laden kurz zuvor noch Besuch von Agenten hatte, als er im Krankenhaus war. Nach dem Anschlag gab es ein generelles Flugverbot, aber die Familie von Bin Laden, mit der Bush gute Geschäftsbeziehung hat, wurde mit Sonderflügen ausgeflogen.

 

Man darf auch nicht vergessen, daß der erste Irak-Krieg mit einer professionell inszenierten Lüge begründet wurde.

Es wird auf allen Seiten das Volk belogen und betrogen und der Haß richtet sich nicht gegen die Manipulatoren, sondern gegen das jeweils andere Volk.

So wurde dies schon immer gehandhabt.

Da kann man noch soviel drüber nachdenken, wie man die Welt besser machen könnte, da ist nichts zu machen - dafür gibt es einfach kein Interesse.

Tod und Elend ist Teil des global Business und Demokratie und Menschenrechte sind nun mal kein Selbstzweck, sondern dienen der Rechtssicherheit der Konzerne und die kommen, wenn diese gewährt wird, auch mit allen anderen politischen Systemen, Krieg, Mord und Folter klar und verdienen auch daran.

bearbeitet von Sam_Naseweiss
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Was Mullahs sagen interessiert diese Leute eh nur dann, wenn sie sagen was sie (die Terroristen) hören wollen.

 

Das ist ja gerade das Merkmal von Fundies, dass sie ihren vorgeblichen Glauben weitgehend selbst definieren.

 

Schaut euch christliche Fundies an: Ausgerechnet die ärgsten Traditionalisten unter den Katholiken, denen nach eigenem Verständnis ja eigentlich jedes Wort aus Rom sofort Befehl sein müsste, erklären einfach den ganzen Vatikan zu Ketzern, sobald von dort etwas kommt, was ihnen nicht in den Kram passt (2. Vatikanisches Konzil)

 

So ist es auch bei den islamischen Terroristen, sie haben sich ihren eigenen Islam zurechtgestrickt, und wenn heute Mohammed selbst käme und sagen würde, das sie falsch handeln, würden sie ihn einfach erschiessen und sagen, dass er unislamische Irrlehren verbreitet.

 

Solche Leute sind nicht rational, sie sind schlicht und einfach geistesgestört.

 

Werner

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Was Mullahs sagen interessiert diese Leute eh nur dann, wenn sie sagen was sie (die Terroristen) hören wollen.

Erst vor ein paar Tagen hat Sarkawi einige islamische Rechtsgelehrte scharf kritisiert, weil sie die Selbstmordanschläge im Irak als Sünde bezeichnet haben.

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Ich weiss nicht,

wie diese Gotteskrieger kalkulieren,

aber ich sehe,

dass unsere Politiker, die sich in diesem asymetrischen Krieg in einer Position absoluter Überlegenheit wissen, nicht einlenken,

auch wenn dieser Krieg die Zivilbevölkerung viele Tote und schreckliches Leid kostet.

 

Ob es, Thomas,

bei einem Abzug der Amis aus Irak und Afghanistan für die Bevölkerung noch schlimmer würde, hängt wahrscheinlich von vielen innergesellschaftlichen Machtkämpfen ab -- aber die Bevölkerung ist doch für beide Seiten leider eh nur Manövriermasse.

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Sam_Naseweiss
Werner001 

Geschrieben am: 8 Jul 2005, 15:35

 

 

Was Mullahs sagen interessiert diese Leute eh nur dann, wenn sie sagen was sie (die Terroristen) hören wollen.

 

Das ist ja gerade das Merkmal von Fundies, dass sie ihren vorgeblichen Glauben weitgehend selbst definieren.

 

Schaut euch christliche Fundies an: Ausgerechnet die ärgsten Traditionalisten unter den Katholiken, denen nach eigenem Verständnis ja eigentlich jedes Wort aus Rom sofort Befehl sein müsste, erklären einfach den ganzen Vatikan zu Ketzern, sobald von dort etwas kommt, was ihnen nicht in den Kram passt (2. Vatikanisches Konzil)

 

So ist es auch bei den islamischen Terroristen, sie haben sich ihren eigenen Islam zurechtgestrickt, und wenn heute Mohammed selbst käme und sagen würde, das sie falsch handeln, würden sie ihn einfach erschiessen und sagen, dass er unislamische Irrlehren verbreitet.

 

Solche Leute sind nicht rational, sie sind schlicht und einfach geistesgestört.

 

Werner

 

 

Das sich selbst erhaltene Prinzip des (religiösen) Extremismus ist, daß immer das für wahr und richtig gehalten wird, was am extremsten gedeutet werden kann. So glauben die radikalsten Christen an einen besonders zürnenden Gott, eine furchtbare Hölle, in die jeder kommt, der nicht gehorsam ist oder die Kommunion nicht per Mund erteilt bekommt, während die Forderungen nach Liebe als peripher oder als spezieller Sonderfall innerhalb des Glaubens angesehen wird.

 

Man soll nun aber nicht denken, daß dies speziell religiöse Probleme seien, das sind allgemeine gesellschaftliche oder menschliche Probleme, die man ebenso in der Politik wiederfindet und die nicht verschwinden, wenn man die Religion als vermeintliche Wurzel des Übels beseitigt.

 

Für die Iraker sieht das so aus: Da bombt eine hoch technologisierte Armee sie aus der Distanz zusammen und selbst in Bunkern und Erdlöchern findet man keinen Schutz. Auf 1000 gefallene irakische Kämpfer kommen 2 oder 3 US-Soldaten. Wenn dann bei uns durch Terror 60 Menschen sterben, dann ist das doch etwas, was sie auch nicht anders gewohnt sind. Für manche, die da unten kämpfen, ist das vielleicht sogar eine positive Nachricht angesichts ihrer militärischen Ohnmacht.

 

Für uns sieht das aber so aus: Was können wir für den Irak-Krieg, wir haben ja teilweise nicht den geringsten Plan, was da unten alles gemacht wird?

Warum bringen die harmlose Bürger um?

 

Die Antwort ist wohl diese: Man erhofft sich durch den Terror einen Umschwung in der Politik, was ja in Spanien auch erfolgreich funktionierte.

 

Der Terror wäre weniger erfolgreich, wenn es keine politische Reaktion auf ihn bei uns gäbe, die Medien nicht so Sensationslüstern wären und würde vielleicht sogar ganz verschwinden, wenn wir unsere Politik und die globalisierte Wirtschaft, die der regelnden Hand der Nationalstaaten entschlüpft ist, aus der gefährlichen Allianz mit der Politik befreien können, der als Rest der Macht die militärische Option verblieben ist.

 

Da sehe ich keine Chance, dass ist alles zu kompliziert und zu schlüpfrig für den gemeinen Verstand, da bleibt als allgemeine Einstellung die klare Front: Die Bösen hier und die Guten da und immer feste drauf!

 

Aber, den Krieg gegen den Terror kann man nicht gewinnen, wenn man nicht genauso fanatisch würde oder einen totalitären Staat errichtet. Allein auch dann erreicht man nur einen Status Quo, einen andauernden Konflikt.

 

Terror kann man nur beseitigen, wenn der Gedanke richtig ist, dass alle Menschen grundsätzlich gleich sind und die Menschen, wenn man sie frei ihre Religion und Politik wählen lässt und sie nicht wirtschaftlich oder politisch übers Ohr haut, auch genauso friedlich sind wie die Menschen, die da leben, wo die Wirtschaft und die Politik eine Nische für Humanität etc. gestattet.

bearbeitet von Sam_Naseweiss
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Aber Thomas,

das Abschlachten von Zivilisten läuft doch gerade jetzt

als Guerillakrieg der sich unterrepräsentiert sehenden Sunniten und Milizen gegen die Anwesenheit der Besatzungstruppen

Ja leider - und daran sind die Schuld, die diesen Scheißkrieg angefangen haben.

 

Nur ist es leider so, daß es mit einem Abzug nicht besser, sondern noch schlimmer würde, weil die unterschiedlichen Gruppen dann erst richtig aufeinander losgehen.

Sehe ich genauso. Gemessen an dem Irak zu Saddams Zeiten, und dem Irak, der entstehen würde, wenn man das Land jetzt sich selbst überläßt, ist die aktuelle Situation noch der günstigste Fall. So schlimm dieser auch ist.

Es gibt in diesem Land einfach zu viele Gruppen, die nichts zu verlieren haben.

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Hallo Sam,

gute Gesamtdarstellung!

 

Aber ob gegen die Lügner und Kriegsstrategen "nichts zu machen [ist]",

das hängt von uns ab.

 

Und eine Voraussetzung ist, ihnen nicht auf den Leim zu gehen.

 

 

Zu den Interessen von al-Qaida sagt heute ->Andreas Reich in der taz:

Es geht nicht darum, zu sagen: Wenn wir in London eine U-Bahn sprengen, haben wir in der nächsten Woche den Gaza-Streifen befreit. Vielmehr sollen über einen langen und schmerzhaften Weg die westlichen Entscheider zermürbt und aus dem Interessengebiet der al-Qaida herausgetrieben werden.

Al-Qaida ärgern auch Säkularismus und Atheismus. Atheisten sind in ihrem Weltbild keine Menschen.

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