Werner001 Geschrieben 21. Juli 2005 Melden Share Geschrieben 21. Juli 2005 Unabhängig von der Frage der vorherigen Ehe, ist auch d. Dispens nicht unproblematisch. Es gibt Bischöfe, die "dispensierte" Pastoralkräfte unter Berufung auf das Folgende generell (!) nicht einstellen: Obwohl nach dem Verständnis der katholischen Kirche die konfessionsverschiedene Ehe, als Ehe zwischen Getauften, eine sakramentale Ehe ist und auf diese Weise ein besonderes Zeichen für die personal-partnerschaftliche Gemeinschaft des Lebens und der Liebe, des dauerhaften Bundes vor Gott und den Menschen darstellt, kann das Fehlen der vollen Einheit der Partner im Glauben und die Zugehörigkeit zu verschiedenen christlichen Kirchen oder kirchlichen Gemeinschaften die Ausübung eines pastoralen Dienstes behindern. Eine Zulassung zum pastoralen Dienst oder die Fortsetzung eines pastoralen Dienstes hängt deshalb von der Zustimmung des Diözesanbischofs ab, die dieser unter Abwägung aller pastoralen Momente erteilen kann. Bei der Erteilung der Zustimmung berücksichtigt er auch, ob die Ehe in der kanonischen Eheschließungsform geschlossen wird. Auch wenn es dem Katholiken , der eine konfessions- oder religionsverschiedene Ehe eingehen will, möglich ist, mit Dispens von der kanonischen Eheschießungsform in einer anderen öffentlichen Form eine kirchenrechtlich gültige Ehe einzugehen (vgl. c. 1127 § 2 CIC), so wird für die im pastoralen Dienst Tätigen die Einhaltung der kanonischen Eheschließungsform, d. h. der Eheabschluß in der katholischen Kirche, als wichtiges Indiz für die notwendige Beheimatung der Ehe in der katholischen Kirche gewertet. Quelle: "Richtlinien über persönliche Anforderungen an Diakone und Laien im pastoralen Dienst im Hinblick auf Ehe und Familie" der DBK - würde ich getrost als Pflichtlektüre bezeichnen wollen für Theologen, die den kirchlichen Dienst anstreben... :ph34r: Oops, mit anderen Worten, man darf zwar theoretisch ohne weiteres mit gewissen Bedingungen (Dispens) gemischtkonfessionell und sogar evangelisch heiraten, man ist aber in der Praxis ein schlechterer Katholik wenn man es tut (zumindest nach der Meinung vieler massgeblicher Leute bei der deutschen Bischofskonferenz) Erinnert mich irgendwie (ohne dieses Thema jetzt diskutieren zu wollen) daran, dass es theoretisch mit gewissen Bedingungen (Enthaltsamkeit) ok ist wenn ein Katholik homosexuell ist, in der Praxis ist man dann aber ein schlechterer Katholik und darf z. B. kein Priester werden (zumindest nach der Meinung vieler massgeblicher Leute bei der Kurie) Ich sehe da eine gewisse Inkonsequenz. Werner Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Yeti Geschrieben 21. Juli 2005 Melden Share Geschrieben 21. Juli 2005 Vielleicht würde eine Segnungsfeier (die grundsätzlich möglich ist) für das Ordinariat einen gangbaren Weg darstellen, Bitte was soll das denn sein? Die Legalisierung des "Bösen"? Eine inoffizielle Adaption des ostkirchlichen Rechts? Das Erstere sicherlich nicht. Beim zweiten vielleicht. Ich habe es schon ein paar Male in Fällen erlebt, in denen eine ordentliche kirchliche Trauung nicht in Frage kam; allerdings nicht im Erzbistum Köln. Neue Wege in der Ehepastoral; ist doch gut, oder? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lucia Sonnenschein Geschrieben 21. Juli 2005 Autor Melden Share Geschrieben 21. Juli 2005 Hallo, zu den Fragen: Nein, eine Anulierung kommt nicht in Frage. Aktueller Stand: Kirchenrechtlich gesehen, kann es keine kath. anerkannte Hochzeit geben, dies habe ich nun von meinem Pater mitgeteilt bekommen (er hat sich diesbzgl. mit einem Kirchenrechtler in Verbindung gesetzt). Vorschläge folgender Art wurden mir genannt: Mit ihm zusammenleben, aber enthaltsam! Sich von ihm trennen. Das kann es ja wohl nicht sein. Berufsziel: Mein Berufsziel das ich anstrebe ist später in der Seelsorge zu arbeiten, evtl. auch noch eine Weiterbildung im Bereich Notfallseelsorge zu machen. Kann man in solchen Bereich auch unabhängig von der Kirche arbeiten? Weiss darüber jemand etwas? Es ist schon frustrierend wenn Männer Priester werden können, ohne gläubig zu sein (also es als Job zu sehen), man aber nicht im kirchlichen Dienst arbeiten kann, obwohl man tief gläubig ist und den Glauben auch lebt. Aber Gesetze dann wichtiger sind, als die Beziehung zu Gott. Ich liebe Gott, ich liebe meinen Lebensgefährten, ich liebe meine Nächsten, ich liebe die Schöpfung mit ihren Tieren und Pflanzen - aber das genügt nach Kirchenrecht wohl nicht. Gesetzte stehen wohl über Allem. Ich bin echt zu tiefst traurig. Das kann es ja wohl nicht gewesen sein. Jesus hat sich auch nicht kleinkriegenlassen, er hat sich auch nicht an alle Gesetze gehalten. Ich liebe Jesus und ich werde ihm weiterhin nachfolgen. Es gibt nur einen Gott und der ist nicht evangelisch oder katholisch. Der Mensch sieht was vor Augen ist, Gott aber sieht was im Herzen ist. Was wäre man wohl ohne die Liebe? Ein Gesetz kann mir diese Liebe nicht geben, aber Gott, mein Lebensgefährte und mein Umfeld. Wenn ich in den Sprachen der Menschen und Engel redete, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich dröhnendes Erz oder eine lärmende Pauke. Und wenn ich prophetisch reden könnte und alle Geheimnisse wüsste und alle Erkenntnis hätte; wenn ich alle Glaubenskraft besäße und Berge damit versetzen könnte, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich nichts. ... Und wenn ich meine ganze Habe verschenkte und wenn ich meinen Leib dem Feuer übergäbe, hätte aber die Liebe nicht, nützte es mir nichts. 1 Korinther 13, 1 Liebe Grüsse Lucia Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Magdalene Geschrieben 21. Juli 2005 Melden Share Geschrieben 21. Juli 2005 zu den Fragen: Nein, eine Anulierung kommt nicht in Frage. Liebe Lucia, - weshalb "kommt nicht in Frage"? Eine Ehe kann auch dann anulliert erden, wenn Kinder da sind, das weiß ich aus zuverlässiger Quelle. Die Ehe Deines Partners ist geschieden, hat also - weltlich gesehen - ohnehin keinen Bestand mehr. Warum schließt du dann eine Anullierung von vornherein kategorisch aus? Nach dem, was ich bisher in Sachen Kirchenrecht gelernt habe, ist das der einzige wirklich gangbare Weg, der Dir nicht die Anstellung bei der katholischen Kirche verbaut. Die Kirche ist da ziemlich konsequent - was meiner Meinung nach aber auch seinen Sinn hat (bin selber bei Kirchens beschäftigt und kenne die arbeitsrechtlichen Folgen aus nächster Nähe). In der Notfallseelsorge kann man nicht unabhängig von der Kirche arbeiten, wohl aber unabhängig von der katholischen Kirche. Die Seite http://www.notfallseelsorge.de/ z. B. ist evangelisch, soweit ich das erkennen kann. Ich will und werde Dir nicht zur Konversion raten, kenne allerdings Leute, die konvertiert sind, um den gewünschten Beruf auszuüben. Einer meiner Bekannten z. B. ist ein ehemaliger Priesteramtskandidat, der eine evangelische Komillitonin geheiratet hat. Heute teilen sich die beiden eine Pfarrerstelle. Gruß, Lucia. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Accreda Geschrieben 21. Juli 2005 Melden Share Geschrieben 21. Juli 2005 Hallo Lucia! Der Mensch hat aber nicht einfach das Recht, Gottes Gebote außer Kraft zu setzen. Und es steht geschrieben Joh 14,21 Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; Liebe Grüße Verena Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 21. Juli 2005 Melden Share Geschrieben 21. Juli 2005 Das Erstere sicherlich nicht. Beim zweiten vielleicht. Ich habe es schon ein paar Male in Fällen erlebt, in denen eine ordentliche kirchliche Trauung nicht in Frage kam; allerdings nicht im Erzbistum Köln. Neue Wege in der Ehepastoral; ist doch gut, oder? Ja sicher - nur auf sehr wackeligen Füßen (und mir stellt sich die Frage, warum in Limburg (geraten) aber nicht in Köln ...) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Magdalene Geschrieben 21. Juli 2005 Melden Share Geschrieben 21. Juli 2005 HIer noch ein Beitrag in einem anderen Forum, der auch zum Thema passt ... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 21. Juli 2005 Melden Share Geschrieben 21. Juli 2005 Vorschläge folgender Art wurden mir genannt: Mit ihm zusammenleben, aber enthaltsam! Sich von ihm trennen. Das kann es ja wohl nicht sein. Tja, was soll ich sagen... willkommen im Club Werner Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lissie Geschrieben 21. Juli 2005 Melden Share Geschrieben 21. Juli 2005 Vorschläge folgender Art wurden mir genannt: Mit ihm zusammenleben, aber enthaltsam! Sich von ihm trennen. Das kann es ja wohl nicht sein. Tja, was soll ich sagen... willkommen im Club Werner Immer dran denken: Jesus liebt Euch. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Yeti Geschrieben 21. Juli 2005 Melden Share Geschrieben 21. Juli 2005 Das Erstere sicherlich nicht. Beim zweiten vielleicht. Ich habe es schon ein paar Male in Fällen erlebt, in denen eine ordentliche kirchliche Trauung nicht in Frage kam; allerdings nicht im Erzbistum Köln. Neue Wege in der Ehepastoral; ist doch gut, oder? Ja sicher - nur auf sehr wackeligen Füßen (und mir stellt sich die Frage, warum in Limburg (geraten) aber nicht in Köln ...) Nee, Freiburg. Aber inwieweit das offiziell ist, wage ich nicht zu mutmaßen. Ein Sakrament wird diese Segnungsfeier ja eh nie, von daher steht wahrscheinlich die Befürchtung in vielen Bistümern an vorderster Stelle, daß die (verhinderten) Brautleute diese Feier für ein solches halten. Es wird halt "simuliert". In meiner eigenen Familie hab ich das bei dem Wunsch nach Heirat meines Bruders erfahren (er Katholik, sie gewesene Neuapostolin aber konvertiert, frühere, geschiedene Ehe mit einem Neuapostolen wird kanonisch anerkannt wg. damaligem Ehekonsens); der Priester erkundigte sich und konnte als weitestgehendes Zugeständnis eine trauungsähnliche Segnungsfeier "herausholen". zu Lucia Sonnenschein: Ich verstehe auch nicht, warum eine Annulierung von einem Synodalgericht "nicht in Frage kommt". Das ist natürlich eure Sache und solch ein Verfahren ist nicht von Pappe, da geht's ans "Eingemachte" und die betreffende Person wird dem Gericht viel Privates erzählen müssen, aber wenn das der einzig gangbare Weg ist, warum nicht? Und selbst wenn Kinder da sind, so schreibt ja Lucia Hünermann, ist eine Annulierung durchaus möglich. Natürlich scheint dieser Rechtspositivismus, wie er dem Kirchenrecht oder der Juristerei überhaupt zu eigen ist, fehl am Platze zu sein aber ganz ohne geht's halt leider auch nicht. Enttäuschung ist verständlich, auch wenn man sie auf die Kirche projeziert, aber Jesus jetzt als Gegenbeispiel für die bestehende Kirche mit ihren Normen etc. darzustellen greift auch zu kurz. Niemand wird Dir ohnehin das Zusammenleben mit Deinem Partner verwehren, das tun tausende auch ohne eine Frage an die Kirche. Die Wirtschaft bietet trotz der allgemeinen Lage ja auch Chancen gerade für Theologen (angeblich mit Vorliebe, weil Theologen gelernt hätten, Hierarchien anzuerkennen - diese Ahnungslosen!), allerdings sind diese Hierarchien in der Wirtschaft im Vergleich nicht so "soft" wie in der Kirche. Gruß, Yeti Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Sion Geschrieben 21. Juli 2005 Melden Share Geschrieben 21. Juli 2005 [Das mit dem Pfarrer kann ich nicht unterstreichen - ich habe letzten Sonntag eine Predigt gehört, die die ganze Ahnungslosigkeit des Predigers in Sachen Eherecht offenbarte. Den Pfarrer fragt besser keiner. War das ein älterer Pfarrer, der noch den alten CIC studiert hat? Schwer zu sagen. Vielleicht an die 50 - dann hätte er den "neuen" CIC vielleicht knapp verpaßt. Allerdings vermute ich, daß auch früher eine standesamtliche Ehe unter Nichtkatholiken im Normalfall als gültige Ehe galt. @Flo: (Er konstruierte - um die Absurdität des Kirchenrechts vorzuführen - einen Fall, in dem ein evangelischer Mann, der bereits zweimal standesamtlich verheiratet gewesen sei und aus beiden Ehen Kinder habe, die dritte Frau katholisch heiraten konnte, "weil er ja immer nur standesamtlich geheiratet hat"; seiner Meinung nach wäre aber keine katholische Trauung der dritten Ehe möglich gewesen, wenn der sich vorher einmal hätte evangelisch kirchlich trauen lassen.) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Elima Geschrieben 22. Juli 2005 Melden Share Geschrieben 22. Juli 2005 [Das mit dem Pfarrer kann ich nicht unterstreichen - ich habe letzten Sonntag eine Predigt gehört, die die ganze Ahnungslosigkeit des Predigers in Sachen Eherecht offenbarte. Den Pfarrer fragt besser keiner. War das ein älterer Pfarrer, der noch den alten CIC studiert hat? Schwer zu sagen. Vielleicht an die 50 - dann hätte er den "neuen" CIC vielleicht knapp verpaßt. Allerdings vermute ich, daß auch früher eine standesamtliche Ehe unter Nichtkatholiken im Normalfall als gültige Ehe galt. @Flo: (Er konstruierte - um die Absurdität des Kirchenrechts vorzuführen - einen Fall, in dem ein evangelischer Mann, der bereits zweimal standesamtlich verheiratet gewesen sei und aus beiden Ehen Kinder habe, die dritte Frau katholisch heiraten konnte, "weil er ja immer nur standesamtlich geheiratet hat"; seiner Meinung nach wäre aber keine katholische Trauung der dritten Ehe möglich gewesen, wenn der sich vorher einmal hätte evangelisch kirchlich trauen lassen.) Also wegen eines Formfehlers war sie sicher nicht ungültig. du vermutest richtig, bei Nichtkatholiken genügte auch nach dem alten CIC die öffentliche Form. Allerdings galt früher: einmal katholisch, immer katholisch, das heißt, dass jemand, der zwar in der katholischen Kirche getauft, später aber sich von der Kirche getrennt hatte, weiter zur kath. Eheschließung verpflichtet war. Das würde meiner Erinnerung nach für den von dir geschilderten Fall heißen, war dieser Mann ursprünglich katholisch, wären seine (vor 1983 nur standesamtlich geschlossenen) Ehen deswegen ungültig. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 22. Juli 2005 Melden Share Geschrieben 22. Juli 2005 [Das mit dem Pfarrer kann ich nicht unterstreichen - ich habe letzten Sonntag eine Predigt gehört, die die ganze Ahnungslosigkeit des Predigers in Sachen Eherecht offenbarte. Den Pfarrer fragt besser keiner. War das ein älterer Pfarrer, der noch den alten CIC studiert hat? Schwer zu sagen. Vielleicht an die 50 - dann hätte er den "neuen" CIC vielleicht knapp verpaßt. Allerdings vermute ich, daß auch früher eine standesamtliche Ehe unter Nichtkatholiken im Normalfall als gültige Ehe galt. @Flo: (Er konstruierte - um die Absurdität des Kirchenrechts vorzuführen - einen Fall, in dem ein evangelischer Mann, der bereits zweimal standesamtlich verheiratet gewesen sei und aus beiden Ehen Kinder habe, die dritte Frau katholisch heiraten konnte, "weil er ja immer nur standesamtlich geheiratet hat"; seiner Meinung nach wäre aber keine katholische Trauung der dritten Ehe möglich gewesen, wenn der sich vorher einmal hätte evangelisch kirchlich trauen lassen.) Also wegen eines Formfehlers war sie sicher nicht ungültig. du vermutest richtig, bei Nichtkatholiken genügte auch nach dem alten CIC die öffentliche Form. Allerdings galt früher: einmal katholisch, immer katholisch, das heißt, dass jemand, der zwar in der katholischen Kirche getauft, später aber sich von der Kirche getrennt hatte, weiter zur kath. Eheschließung verpflichtet war. Das würde meiner Erinnerung nach für den von dir geschilderten Fall heißen, war dieser Mann ursprünglich katholisch, wären seine (vor 1983 nur standesamtlich geschlossenen) Ehen deswegen ungültig. Versteh ich das richtig, wenn ein katholisch getaufter und zur evangelischen Kirche Konvertierter beim Standesamt heiratet, war seine Ehe nach dem alten CIC keine Ehe, nach dem neuen CIC ist es aber eine Ehe? Ich dachte die Ehe sei eine göttliche bzw. naturrechtliche Sache, wie kann da ein und dasselbe heute eine Ehe sein und gestern nicht? Das katholische Eherecht wird mir von Fall zu Fall mehr suspekt. Werner Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Elima Geschrieben 22. Juli 2005 Melden Share Geschrieben 22. Juli 2005 (bearbeitet) Versteh ich das richtig, wenn ein katholisch getaufter und zur evangelischen Kirche Konvertierter beim Standesamt heiratet, war seine Ehe nach dem alten CIC keine Ehe, nach dem neuen CIC ist es aber eine Ehe? Ich dachte die Ehe sei eine göttliche bzw. naturrechtliche Sache, wie kann da ein und dasselbe heute eine Ehe sein und gestern nicht? Das katholische Eherecht wird mir von Fall zu Fall mehr suspekt. Werner Mir geht aber die neue Regelung eher ein als die alte. Wir behandelten in den Übungen auch "Fälle", wo sich durch den alten CIC Änderungen gegenüber den vorherigen Bestimmungen ergaben. Warum sollen sich Gesetze bei der Kirche nicht ändern, es sind doch keine Dogmen. Nur was als "ius divinum" bezeichnet wird, ist unabänderlich. bearbeitet 22. Juli 2005 von Elima Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lucia Sonnenschein Geschrieben 22. Juli 2005 Autor Melden Share Geschrieben 22. Juli 2005 Tja, was soll ich sagen...willkommen im Club Werner Hallo Werner, ist bei dir die Lage ähnlich? Erzähl doch mal. Liebe Grüsse Lucia Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lucia Sonnenschein Geschrieben 22. Juli 2005 Autor Melden Share Geschrieben 22. Juli 2005 Hallo, ich habe geschrieben, dass eine Anulation nicht in Frage kommt, weil ich keinen Grund sehe, warum das zum Erfolg führen könnte. Es gibt keinen Grund dazu, dass diese Ehe "ungültig" gewesen wäre. Warum also etwas tun, was keine Aussicht auf Erfolg hat? Kinder gibt es übrigens keine. Für mich ist klar, dass wir heiraten werden. Auch mein Studium werde ich weitermachen. Was danach kommt, wird sich zeigen. Mein Wunsch ist es weiterhin, das ich danach in der kath. Kirche arbeiten kann. Sollte es nicht möglich sein, wird es sicherlich einen anderen Weg geben, um für die Menschen da zu sein und Gottes Botschaft weitergeben zu können. Liebe Grüsse Lucia Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Stefan M. Geschrieben 22. Juli 2005 Melden Share Geschrieben 22. Juli 2005 Hallo, ich habe geschrieben, dass eine Anulation nicht in Frage kommt, weil ich keinen Grund sehe, warum das zum Erfolg führen könnte. Es gibt keinen Grund dazu, dass diese Ehe "ungültig" gewesen wäre. Warum also etwas tun, was keine Aussicht auf Erfolg hat? Kinder gibt es übrigens keine. Für mich ist klar, dass wir heiraten werden. Auch mein Studium werde ich weitermachen. Was danach kommt, wird sich zeigen. Mein Wunsch ist es weiterhin, das ich danach in der kath. Kirche arbeiten kann. Sollte es nicht möglich sein, wird es sicherlich einen anderen Weg geben, um für die Menschen da zu sein und Gottes Botschaft weitergeben zu können. Liebe Grüsse Lucia Eine Anulierung ist immer möglich, wenn man weiß, worauf man bei dem Verfahren achten muß! Ihr müsst die Sache vor dem Offizialat eben plausibel darstellen. Und wenn die frühere Partnerin bereit wäre, eine Aussage zu machen, dann ist es gar nicht mehr schwer. Da kann man auf alles mögliche plädieren! Es reicht ja schon, wenn sie nur ein wesensmerkmal ausgeschlossen hat, nämlich daß sie nicht anerkennt, daß es sich bei ihrer Ehe um eine dauerhafte Sache handelt. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 22. Juli 2005 Melden Share Geschrieben 22. Juli 2005 Hallo, ich habe geschrieben, dass eine Anulation nicht in Frage kommt, weil ich keinen Grund sehe, warum das zum Erfolg führen könnte. Es gibt keinen Grund dazu, dass diese Ehe "ungültig" gewesen wäre. Warum also etwas tun, was keine Aussicht auf Erfolg hat? Kinder gibt es übrigens keine. Für mich ist klar, dass wir heiraten werden. Auch mein Studium werde ich weitermachen. Was danach kommt, wird sich zeigen. Mein Wunsch ist es weiterhin, das ich danach in der kath. Kirche arbeiten kann. Sollte es nicht möglich sein, wird es sicherlich einen anderen Weg geben, um für die Menschen da zu sein und Gottes Botschaft weitergeben zu können. Liebe Grüsse Lucia Eine Anulierung ist immer möglich, wenn man weiß, worauf man bei dem Verfahren achten muß! Ihr müsst die Sache vor dem Offizialat eben plausibel darstellen. Und wenn die frühere Partnerin bereit wäre, eine Aussage zu machen, dann ist es gar nicht mehr schwer. Da kann man auf alles mögliche plädieren! Es reicht ja schon, wenn sie nur ein wesensmerkmal ausgeschlossen hat, nämlich daß sie nicht anerkennt, daß es sich bei ihrer Ehe um eine dauerhafte Sache handelt. Mit anderen Worten heisst das aber, wenn man beriet ist, ein bisschen an der Wahrheit zu drehen dann kann man schliesslich doch noch den kirchlichen Segen bekommen. Ob das im Sinne des "Erfinders" Jesus Christus ist? Werner Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 22. Juli 2005 Melden Share Geschrieben 22. Juli 2005 (bearbeitet) Tja, was soll ich sagen...willkommen im Club Werner Hallo Werner, ist bei dir die Lage ähnlich? Erzähl doch mal. Liebe Grüsse Lucia Bei mir ist die Lage insofern ähnlich, als die Kirche von mir als schwulem Mann auch fordert, mich von meinem Partner zu trennen oder zumindest enthaltsam zu sein, wenn ich schon unbedingt mit ihm zusammen sein will. Insofern kann ich, wenn auch aus einer etwas anderen Situation heraus, sehr gut nachvollziehen, wie du dich fühlst.... viele Grüße, Werner bearbeitet 22. Juli 2005 von Werner001 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Thofrock Geschrieben 22. Juli 2005 Melden Share Geschrieben 22. Juli 2005 Hallo Lucia! Der Mensch hat aber nicht einfach das Recht, Gottes Gebote außer Kraft zu setzen. Und es steht geschrieben Joh 14,21 Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; Liebe Grüße Verena Und das heißt zu Deutsch "Hochzeit absagen" ? Oder wie ? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Stefan M. Geschrieben 22. Juli 2005 Melden Share Geschrieben 22. Juli 2005 Mit anderen Worten heisst das aber, wenn man beriet ist, ein bisschen an der Wahrheit zu drehen dann kann man schliesslich doch noch den kirchlichen Segen bekommen. Ob das im Sinne des "Erfinders" Jesus Christus ist? Werner einerseits wird an der wahrheit nicht gedreht, denn die ehe IST ja faktisch nicht auf dauer gewesen. andererseits ja, denn es muß ja im moment der eheschließung bereits die dauerhaftigkeit ausgeschlossen werden. im sinne jesu christi, was weiß ich, was in seinem sinne ist. ich weiß nur, daß wir dringend eine neue ehepastoral brauchen und die gesamte moraltheologie renoviert gehört! rein statistisch gesehen dürfte nach kath. morallehre bald ja niemand mehr zur kommunion gehen. angesichts der vielen wiederverheirateten geschiedenen... daß das kein argument für das ändern der ehemoral sein kann, ist mir klar. aber es geht doch auch darum, daß die kirche mit der möglichkeit eines nichtigkeitsverfahrenen nun nicht gerad an die öffentlichkeit geht und dafür werbung macht. ich denke, es gäbe weniger "betroffene", wenn mehrere wüßten, daß diese möglichkeit überhaupt existiert. und letztlich ist doch die frage, ob bei werner oder der fragestellerin, ob es im sinne jesu ist, eine tragfähige liebesbeziehung nur aufgrund von gesetzen zu zerstören, die mit den einzelnen schicksalen nur mittelbar etwas zu tun haben! Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lissie Geschrieben 22. Juli 2005 Melden Share Geschrieben 22. Juli 2005 Hallo Lucia! Der Mensch hat aber nicht einfach das Recht, Gottes Gebote außer Kraft zu setzen. Und es steht geschrieben Joh 14,21 Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; Liebe Grüße Verena Und das heißt zu Deutsch "Hochzeit absagen" ? Oder wie ? Konsequenterweise ja, für einen katholischen Christen hieße es das. Ich verstehe es eigentlich nicht, wie man das anders sehen kann, die Lehre über das, was Gott hier von einem erwartet, ist doch glasklar. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Wattoo Geschrieben 22. Juli 2005 Melden Share Geschrieben 22. Juli 2005 Ich verstehe es eigentlich nicht, wie man das anders sehen kann, die Lehre über das, was Gott hier von einem erwartet, ist doch glasklar. Die Lehre sagt so. Über das Denken Gottes wissen wir nichts. Wir können es nur annehmen und da nehmen halt manche Leute hier im Forum etwas anderes an als andere katholische Menschen... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lissie Geschrieben 22. Juli 2005 Melden Share Geschrieben 22. Juli 2005 Ich verstehe es eigentlich nicht, wie man das anders sehen kann, die Lehre über das, was Gott hier von einem erwartet, ist doch glasklar. Die Lehre sagt so. Über das Denken Gottes wissen wir nichts. Wir können es nur annehmen und da nehmen halt manche Leute hier im Forum etwas anderes an als andere katholische Menschen... Das will ich ja sehr hoffen, liebe Wattoo, es stünde finster um die Menschheit, wenn es nicht einige anders sehen würden. Was ich aber nicht verstehe, ist: Die katholische Lehre ist nicht demokratisch und auch nicht gesplittet. Sie ist eindeutig. Es steht fest, was katholisch ist und was nicht. Ich verstehe Katholiken, die sagen: In dem und jenem Punkt bin ich entschieden unkatholisch, also unchristlich, da hat Jesus (also Paulus) sich eben geirrt. Das wäre ja nicht schlimm, man muß ja nicht 100% christlich sein, 50 oder 60% sind ja genug. Aber meist ist es doch so, daß diejenigen, die die Lehre in einigen Punkten (meist solchen, die ihnen nicht entgegenkämen) als unchristlich und nicht richtig katholisch bezeichnen. Und das verstehe ich nicht. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Wattoo Geschrieben 22. Juli 2005 Melden Share Geschrieben 22. Juli 2005 Ich verstehe Katholiken, die sagen: In dem und jenem Punkt bin ich entschieden unkatholisch, also unchristlich, da hat Jesus (also Paulus) sich eben geirrt. Das wäre ja nicht schlimm, man muß ja nicht 100% christlich sein, 50 oder 60% sind ja genug. Aber meist ist es doch so, daß diejenigen, die die Lehre in einigen Punkten (meist solchen, die ihnen nicht entgegenkämen) als unchristlich und nicht richtig katholisch bezeichnen. Und das verstehe ich nicht. Hmm - da hast Du nicht unrecht..... *grübel* Aber ich sehe es etwas anders. Kein Mensch kann absolut aussagen was Gottes Wille ist denn Gott hat niemals eine unmittelbare Offenbarung von sich gegeben. Das, was wir über Gott wissen (bzw. glauben) gründet sich auf die Bibel und die ist mittels Menschen entstanden. Dann haben wir als katholische Lehre noch einen riesigen Batzen von Texten und Verordnungen, die Menschen verfasst haben die meinten, dass sie das, was sie darlegen, als Wille Gottes definieren können. Wenn man mir böse will kann man sagen, dass ich soeben ziemlich ketzerisch behaupte, dass im Grund niemand sagen kann was eigentlich Gottes Wille ist. Und das ist nicht ganz falsch.... Ich habe da so meine Vermutungen wie Gott ist und was er zu bestimmten Sachen denkt. Aber ob es so ist weiss ich nicht. Ich weiss ja nicht einmal ob Gott überhaupt existiert. Aber ich glaube es und bin mir für mich selber sogar sicher, dass er ist. Weniger sicher bin ich mir, was viele Aspekte der katholischen Lehre angeht. Und wenn ich nach Deinem Gedankengang eine Prozentualität meines Katholisch-Seins errechnen müsste sähe es wohl recht finster aus.... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Recommended Posts