Flo77 Geschrieben 10. August 2005 Melden Share Geschrieben 10. August 2005 (bearbeitet) Wenn aber Moses gesagt hat: Ihr sollet das Schwein nicht essen, noch Adler, noch Habicht, noch Raben, noch einen Fisch, der keine Schuppen an sich hat; so hat er damit in geistigem Sinne drei Lehren gegeben. Ferner sagt er ihnen im Deuteronomium: Und ich werde diesem Volke meine Satzungen darlegen. Es ist also nicht ein Gebot Gottes, nicht zu essen, Moses hat vielmehr im geistigen Sinn gesprochen. Das Schwein nun nannte er in diesem Sinne: der Mensch soll nicht verkehren mit Leuten, die den Schweinen ähnlich sind; denn wenn sie in Fülle haben, vergessen sie den Herrn, wenn sie aber Mangel haben, anerkennen sie den Herrn, genau wie das Schwein; solange es zu fressen hat, kennt es seinen Herrn nicht; wenn es aber Hunger leidet, dann raunzt es, und sobald es bekommen hat, schweigt es wieder. Auch sollst du nicht essen, sagt er, den Adler, den Habicht, den Geier, den Raben. Er will sagen: Verkehre nicht mit solchen und sei ihnen nicht ähnlich, die nicht wissen, mit Mühe und Schweiß sich das Brot zu verdienen, sondern die in ihrer Gesetzwidrigkeit Fremdes rauben, die zwar scheinbar in Unschuld einhergehen, dabei aber spähen und umschauen, wen sie ausziehen könnten in ihrer Habsucht, genau wie nur diese Vögel sich ihre Nahrung nicht erwerben, sondern müßig sitzend darauf ausgehen, wie sie fremdes Fleisch verzehren können, eine wahre Pest durch ihre Schlechtigkeit. Auch sollst du nicht essen den Meeraal, den Polypen, den Tintenfisch; er will sagen, du sollst durch deinen Verkehr nicht ähnlich werden solchen Leuten, die gottlos sind bis zum äußersten und jetzt schon dem Tode geweiht, genau wie diese Fischarten allein dazu verflucht sind, in der Meerestiefe zu schwimmen, und nicht bloß untertauchen wie die übrigen, sondern tief unten auf dem Meeresgrund hausen. Aber auch den Hasen sollst du nicht essen. Weshalb? Er will sagen, du sollst kein Knabenschänder werden noch solchen ähnlich werden, weil der Hase jedes Jahr seinen After vervielfältigt; denn so viele Jahre er lebt, so viele Öffnungen hat er. Ab er auch die Hyäne sollst du nicht essen. Er will sagen, du sollst kein Ehebrecher oder Knabenschänder oder etwas Derartiges werden. Weshalb? Weil dieses Tier jedjährlich sein Geschlecht ändert und bald männlich, bald weiblich wird. Aber auch das Wiesel verfolgt sein Haß mit gutem Grunde; er will sagen, du sollst nicht werden wie Leute, von denen man hört, daß sie aus Lasterhaftigkeit mit dem Munde Unzucht treiben, und du sollst nicht mit den verdorbenen Weibern verkehren, die mit ihrem Munde das Böse tun; denn dieses Tier wird durch den Mund schwanger. Nachdem Moses die drei Lehrpunkte empfangen hatte, hat er über die Speisen im geistigen Sinne so gesprochen; sie aber haben es nach der Begierlichkeit ihres Fleisches so verstanden, als rede er wirklich vom Essen. Von denselben drei Lehrpunkten bekam auch David das rechte Verständnis, und er sprach ähnlich: Glückselig der Mann, der nicht wandelte im Rate der Gottlosen, wie auch die Fische in der Finsternis der Tiefe wandeln, und nicht betrat den Weg der Sünder, wie die, die scheinbar den Herrn fürchten, aber sich vergehen gleich dem Schweine, und sich nicht setzte auf den Stuhl der Pest, wie die Vögel, die da sitzen, um zu rauben. Auch über das Speisegesetz seid ihr nun vollkommen unterrichtet. Wiederum sagt Moses: Essen dürft ihr alle Zweihufer und Wiederkäuer. Was bedeutet dies? Weil sie, wenn sie ihr Futter bekommen, ihren Ernährer kennen, und wenn sie aufhören, sich über ihn zu freuen scheinen. Trefflich hat er also gesprochen mit Rücksicht auf das Gebot. Was sagt er nun? Verkehret mit den Gottesfürchtigen, mit denen, die nachdenken in ihren Herzen über die Bestimmung des Gesetzes, die sie empfangen haben; mit denen, die sprechen über die Satzungen des Herrn und sie beobachten, die wissen, daß das Nachsinnen ist ein Werk der Freude und die das Wort des Herrn wiederkäuen. Was bedeutet aber Zweihufer? Daß der Gerechte sowohl auf dieser Welt wandelt als auch die selige Ewigkeit erwartet. Ihr sehet, wie trefflich Moses seine Gesetze gegeben hat. Aber woher sollten jene das erkennen und verstehen? Wir aber haben die Gebote recht verstanden und reden darüber so, wie der Herr es wollte. Deshalb hat der Herr unsere Ohren und Herzen beschnitten, damit wir dieses verstehen. Quelle Der Autor hat legt zwar eine bemerkenswerte Phantasie bezüglich biologischer Vorgänge an den Tag (die oral trächtig werdenden Wiesel oder Hasen mit sovielen Darmöffnungen wie Lebensjahren ... ), aber insgesamt finde ich die Interpretation schon spannend. bearbeitet 10. August 2005 von Flo77 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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