Rosario Geschrieben 22. September 2006 Melden Share Geschrieben 22. September 2006 Ich habe gelesen, dass in Taize protestantisches Abendmahl und kath. Eucharistie getrennt ausgegeben werden. Weiß jemand an was Frere Roger dort teilgenommen hat ? Frère Roger ist wie alle Brüder in Taizé zur katholischen Eucharistie gegangen. Die katholische Eucharistie wird auch in der ganzen Kirche ausgeteilt, nur an einer bestimmten Stelle in der Kirche das evangelische Abendmahl. Allerdings gibt es für "die, die die eucharistischen Gaben nicht empfangen können" (so steht es an der Eingangstür zur Kirche in Taizé und im Informationsblatt, das man beim Empfang bekommt) an verschiedenen Stellen gesegnete Weißbrotstücke in Körben, eine ostkirchliche Tradition, wo die häufige Kommunion offensichtlich nicht üblich ist. Übrigens wird in Taizé sonntags vormittags die katholische Eucharistie als Hauptgottesdienst gefeiert, oft mit einem katholischen Bischof als Hauptzelebranten, aber natürlich nicht in Interzelebration (wobei außer dem Papst im Hochgebet auch "die Patriarchen" [ohne Namen] erwähnt werden). Das evangelische Abendmahl wird in Taizé samstags abends in der (kleinen) Dorfkirche gefeiert, außerdem die orthodoxe Liturgie auch öfter (je nach Bedarf) in der Dorfkirche. Vor dem Morgengebet, in dem täglich die Eucharistie ausgeteilt wird, findet eine katholische Messe statt, in der alle Hostien und der Wein für das Morgengebet konsekriert werden. Außerdem gibt es in Taizé ziemlich zentral einen Tabernakel mit Ewigem Licht, und viele Brüder machen beim In-die-Kirche-Gehen ein Zeichen der Ehrerbietung gegenüber dem Tabernakel, was man aber nur sieht, wenn man auf linken Seite ganz vorne (etwa unter der Orgel) sitzt. Rosario Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
soames Geschrieben 22. September 2006 Melden Share Geschrieben 22. September 2006 Also wenn mich nicht alles täuscht, dann hat Fr. Alois (der Nachfolger) nicht gesagt, dass Fr. Roger nicht katholisch geworden sei, sondern nur, dass er nicht übergetreten ist. Ich verstehe das so, dass er den katholischen Glauben angenommen hat, ohne seiner reformiert-protestantischen Identität abzuschwören oder diese aufzugeben. Das kommt mir auch schlüssig vor, wenn man sein Amt als Prior einer ökumenischen Gemeinschaft betrachtet. Fr. Roger war vollkommen ökumenisch. Er konnte in Gemeinschaft mit dem Papst sein (diese Gemeinschaft hat auch JP2 in einer Rede in Taizé betont und B16 letztes Jahr bekräftigt), ohne dafür die Gemeinschaft mit dem Protestantismus zu verlassen. In ihm - und auch in der Gemeinschaft von Taizé - zeigt sich, dass katholisch und evangelisch einander nicht ausschließen müssen. Ich sehe also keine Lebenslüge oder dergleichen. Ich bin noch am Grübeln, wie das alles gleichzeitig gehen soll. So ähnlich wie bei Allah und Gott? Derselbe hat einen Sohn hat keinen Sohn? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
soames Geschrieben 22. September 2006 Melden Share Geschrieben 22. September 2006 Ich habe gelesen, dass in Taize protestantisches Abendmahl und kath. Eucharistie getrennt ausgegeben werden. Weiß jemand an was Frere Roger dort teilgenommen hat ? Frère Roger ist wie alle Brüder in Taizé zur katholischen Eucharistie gegangen. Die katholische Eucharistie wird auch in der ganzen Kirche ausgeteilt, nur an einer bestimmten Stelle in der Kirche das evangelische Abendmahl. Allerdings gibt es für "die, die die eucharistischen Gaben nicht empfangen können" (so steht es an der Eingangstür zur Kirche in Taizé und im Informationsblatt, das man beim Empfang bekommt) an verschiedenen Stellen gesegnete Weißbrotstücke in Körben, eine ostkirchliche Tradition, wo die häufige Kommunion offensichtlich nicht üblich ist. Übrigens wird in Taizé sonntags vormittags die katholische Eucharistie als Hauptgottesdienst gefeiert, oft mit einem katholischen Bischof als Hauptzelebranten, aber natürlich nicht in Interzelebration (wobei außer dem Papst im Hochgebet auch "die Patriarchen" [ohne Namen] erwähnt werden). Das evangelische Abendmahl wird in Taizé samstags abends in der (kleinen) Dorfkirche gefeiert, außerdem die orthodoxe Liturgie auch öfter (je nach Bedarf) in der Dorfkirche. Vor dem Morgengebet, in dem täglich die Eucharistie ausgeteilt wird, findet eine katholische Messe statt, in der alle Hostien und der Wein für das Morgengebet konsekriert werden. Außerdem gibt es in Taizé ziemlich zentral einen Tabernakel mit Ewigem Licht, und viele Brüder machen beim In-die-Kirche-Gehen ein Zeichen der Ehrerbietung gegenüber dem Tabernakel, was man aber nur sieht, wenn man auf linken Seite ganz vorne (etwa unter der Orgel) sitzt. Rosario Alle evanglischen Brüder dort empfangen die Euchristie? Keiner das protestantische (welche Richtung eigentlich?) Abendmahl? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
OneAndOnlySon Geschrieben 22. September 2006 Melden Share Geschrieben 22. September 2006 Ich bin noch am Grübeln, wie das alles gleichzeitig gehen soll. So ähnlich wie bei Allah und Gott? Derselbe hat einen Sohn hat keinen Sohn? Ich glaube bei Katholizismus und Protestantismus haben beide Götter einen Sohn Stell es dir doch wie eine doppelte Staatsbürgerschaft vor. Wenn beide Staaten in einigen Dingen eine unterschiedliche Politik verfolgen, wirst du ja auch nicht zum Hochverräter oder bist dann weniger Bürger des Staates X als einer des Staates Y. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gabriele Geschrieben 22. September 2006 Melden Share Geschrieben 22. September 2006 Ich bin noch am Grübeln, wie das alles gleichzeitig gehen soll. Vielleicht fragen wir tomlo, den leidenschaftlichen "katholisch-sein-im-Herzen"-Verfechter? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
soames Geschrieben 22. September 2006 Melden Share Geschrieben 22. September 2006 Ich bin noch am Grübeln, wie das alles gleichzeitig gehen soll. So ähnlich wie bei Allah und Gott? Derselbe hat einen Sohn hat keinen Sohn? Ich glaube bei Katholizismus und Protestantismus haben beide Götter einen Sohn Stell es dir doch wie eine doppelte Staatsbürgerschaft vor. Wenn beide Staaten in einigen Dingen eine unterschiedliche Politik verfolgen, wirst du ja auch nicht zum Hochverräter oder bist dann weniger Bürger des Staates X als einer des Staates Y. Sobald die Politik des einen die Politik des anderen Staates notwendig ausschließt steht man dumm da mit seinen zweiseitigen Loyalitätsverpflichtungen. Ich halte von doppelten Staatsbürgerschaften ohnehin wenig. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
wolfgang E. Geschrieben 22. September 2006 Melden Share Geschrieben 22. September 2006 Ich bin noch am Grübeln, wie das alles gleichzeitig gehen soll. So ähnlich wie bei Allah und Gott? Derselbe hat einen Sohn hat keinen Sohn? Ich glaube bei Katholizismus und Protestantismus haben beide Götter einen Sohn Stell es dir doch wie eine doppelte Staatsbürgerschaft vor. Wenn beide Staaten in einigen Dingen eine unterschiedliche Politik verfolgen, wirst du ja auch nicht zum Hochverräter oder bist dann weniger Bürger des Staates X als einer des Staates Y. Sobald die Politik des einen die Politik des anderen Staates notwendig ausschließt steht man dumm da mit seinen zweiseitigen Loyalitätsverpflichtungen. Ich halte von doppelten Staatsbürgerschaften ohnehin wenig. Was aber nichts daran ändert, dass es sie gibt und dass sie in vielen Fällen sogar ein Privileg darstellt. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
OneAndOnlySon Geschrieben 22. September 2006 Melden Share Geschrieben 22. September 2006 Sobald die Politik des einen die Politik des anderen Staates notwendig ausschließt steht man dumm da mit seinen zweiseitigen Loyalitätsverpflichtungen.Ich halte von doppelten Staatsbürgerschaften ohnehin wenig. Es geht hier ja auch nicht darum, dass sich jetzt alle Christen eine zusätzliche Konfession suchen sollen, sondern um den Einzelfall Fr. Roger. Selbst bei ihm funktionierte das nur durch die Kombination aus seiner Herkunft, seiner Funktion als Prior einer ökumenischen Kommunität, seiner großen Liebe und seinem Verlangen nach Einheit und es war auch nur deswegen notwendig. Wir können also davon ausgehen, dass seine konfessionelle Situation auf 99,99 % der Menschen nicht zutrifft. Schon bei seinem Nachfolger stellt sich das Problem nicht, weil er als Katholik geboren wurde. In dem Staatsbeispiel muss das mit der Politik, die sich gegenseitig "notwendig ausschließt" kein so großes Problem sein. Nehmen wir mal an, ich war vor einigen Jahren Französischer US-Amerikaner. Beide Staaten hatten eine absolut entgegengesetzte Meinung zum Irakkrieg. Dann konnte ich doch sagen, dass ich selbst mit Frankreich gegen den Krieg bin aber die Beweggründe meiner US-Landsleute respektiere und sehr hoch achte, die Menschenrechte im Notfall auch mit Gewalt und Opfern in den eigenen Reihen zu verteidigen. Wo ist da die Loyalität gefährdet? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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