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Priester-"mangel" weltweit


Martin

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Zu einer Privatmesse braucht er eine Extragenehmigung.

Da er jeden Tag zelebrieren soll, wird er die Genehmigung wohl voraussetzen, wenn es mal der Fall sein sollte, dass es keine andere Möglichkeit gibt. Jedenfalls wäre es absurd, für etwas um eine Genehmigung nachzusuchen, was ihm im CIC geboten ist.

 

Ich kenne das Beispiel von einem Priester, der besuch von einem Amtsbruder bekam. Letzterer hatte noch nicht zelebriert, also ging man in die Kirche runter und feierte die Heilige Messe. Hätte er vorher irgendwo anrufen sollen und um Genehmigung ersuchen sollen?

 

Der jenige, der an dem Tag schon zelebriert hatte, hatte doch keine Veranlassung noch einmal zu konzelebrieren. Er konnte doch ohne Probleme als "Gemeinde" mitfeiern, oder nicht?

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Vorausgesetzt, die Kirche war offen, würde ich das nicht als Privatmesse ansehen.

 

Vorausgesetzt, die Kirche war offen und es war eine der Gemeinde bekannte Zeit, würde ich dir Recht geben. Eine spontane Zelebration um 11 Uhr am Abend würde ich allerdings schon als Privatmesse ansehen, die ich für zurecht genehmigungspflichtig halte. Die Regelung, dass Priester täglich zelebrieren sollen, ist ja kein Selbstzweck, sondern zielt darauf ab, dass die Gemeinden möglicht oft die Eucharistie feiern können. Gäbe es die Genehmigungspflicht für Privatmessen nicht, könnte es sich schnell durchsetzen, dass Priester schnell irgendwo am Tag eine Messe reindrücken, weil sie so flexibler sind und es für ihre eigene Andacht auch zuträglicher ist, wenn sie allein sind.

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Vorausgesetzt, die Kirche war offen, würde ich das nicht als Privatmesse ansehen.

 

Vorausgesetzt, die Kirche war offen und es war eine der Gemeinde bekannte Zeit, würde ich dir Recht geben. Eine spontane Zelebration um 11 Uhr am Abend würde ich allerdings schon als Privatmesse ansehen, die ich für zurecht genehmigungspflichtig halte. Die Regelung, dass Priester täglich zelebrieren sollen, ist ja kein Selbstzweck, sondern zielt darauf ab, dass die Gemeinden möglicht oft die Eucharistie feiern können. Gäbe es die Genehmigungspflicht für Privatmessen nicht, könnte es sich schnell durchsetzen, dass Priester schnell irgendwo am Tag eine Messe reindrücken, weil sie so flexibler sind und es für ihre eigene Andacht auch zuträglicher ist, wenn sie allein sind.

Wie heisst es doch so schön: Der Wort tötet, aber der Geist macht lebendig.

 

Darum sollte man auch hier schauen, was der Sinn einer solchen Vorschrift ist, und den hast du in diesem obigen Posting ja sehr schön dargelegt.

 

Dazu kommt noch die Sache mit den nicht zuvielen Messen, um einer Routine vorzubeugen.

 

Wenn aber nun ein Priester Besuch von einem anderen Priester bekommt und den beiden ist es ein Bedürfnis, zusammen die Messe zu feiern, dann mag das vielleicht gegen den Buchstaben des CIC verstoßen, aber sicher nicht gegen den Geist, eher im Gegenteil, darum fände ich es durchaus in Ordnung, selbst wenn der eine an diesem Werktag schon eine Messe gefeiert hat und die Kirchentüren nicht offenstanden.

 

Werner

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Vorausgesetzt, die Kirche war offen, würde ich das nicht als Privatmesse ansehen.

 

Vorausgesetzt, die Kirche war offen und es war eine der Gemeinde bekannte Zeit, würde ich dir Recht geben. Eine spontane Zelebration um 11 Uhr am Abend würde ich allerdings schon als Privatmesse ansehen, die ich für zurecht genehmigungspflichtig halte. Die Regelung, dass Priester täglich zelebrieren sollen, ist ja kein Selbstzweck, sondern zielt darauf ab, dass die Gemeinden möglicht oft die Eucharistie feiern können. Gäbe es die Genehmigungspflicht für Privatmessen nicht, könnte es sich schnell durchsetzen, dass Priester schnell irgendwo am Tag eine Messe reindrücken, weil sie so flexibler sind und es für ihre eigene Andacht auch zuträglicher ist, wenn sie allein sind.

Der Gemeinde wird durch diese zusätzliche Messe doch nichts weggenommen. Außerdem wird die Messe egal wo immer für alle Gläubigen gefeiert, also wird der Gemeinde sogar noch etwas gegeben.

 

Siehe dazu auch can 904 CIC:

 

Immer dessen eingedenk, daß sich im Geheimnis des eucharistischen Opfers das Werk der Erlösung fortwährend vollzieht, haben die Priester häufig zu zelebrieren; ja die tägliche Zelebration wird eindringlich empfohlen, die, auch wenn eine Teilnahme von Gläubigen nicht möglich ist eine Handlung Christi und der Kirche ist, durch deren Vollzug die Priester ihre vornehmste Aufgabe erfüllen.

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Was mir bei diesem Thread auffällt, ist dass man versucht, den Priestermangel zu realativieren, indem man auf die weltweite Lage verweist.

 

Der Ausgangsbeitrag von Martin sagt eigentlich alles....

 

Wir haben IN Deutschland im Vergleich zur Vergangenheit einen katastrophalen Priestermangel zu verzeichnen. Daran gibt es nicht herumzudeuteln, sondern dies ist leider Fakt.

 

Lösungen müssen her...die Schaffung von Seelsorgeeinheiten löst nicht das Problem und geht nicht an die Ursachen ran, sondern lindert nur scheinbar die Probleme....verursacht aber einen weiteren Zusammenbruch des Gemeindelebens in ländlichen Regionen. Da gerade dort die kirchlichen Gemeinden noch am meisten "intakt" sind und ihnen nur der Priester vor Ort fehlt.

 

Dies könnte gelöst werden, wenn das Pflichtzölibat in ein freiwilliges Zölibat umgewandelt wird und/oder das Frauenzölibat eingeführt wird.

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Franciscus non papa
Was mir bei diesem Thread auffällt, ist dass man versucht, den Priestermangel zu realativieren, indem man auf die weltweite Lage verweist.

 

Der Ausgangsbeitrag von Martin sagt eigentlich alles....

 

Wir haben IN Deutschland im Vergleich zur Vergangenheit einen katastrophalen Priestermangel zu verzeichnen. Daran gibt es nicht herumzudeuteln, sondern dies ist leider Fakt.

 

Lösungen müssen her...die Schaffung von Seelsorgeeinheiten löst nicht das Problem und geht nicht an die Ursachen ran, sondern lindert nur scheinbar die Probleme....verursacht aber einen weiteren Zusammenbruch des Gemeindelebens in ländlichen Regionen. Da gerade dort die kirchlichen Gemeinden noch am meisten "intakt" sind und ihnen nur der Priester vor Ort fehlt.

 

Dies könnte gelöst werden, wenn das Pflichtzölibat in ein freiwilliges Zölibat umgewandelt wird und/oder das Frauenzölibat eingeführt wird.

 

 

lieber gert,

 

ich gebe dir recht, dass es in deutschland derzeit einfach zu wenige priester gibt. warum auch immer - aber es ist eine zeit des umbruchs.

 

falsch ist ganz sicher deine eindimensionale sicht der dinge. nicht alle probleme in diesem bereich lassen sich auf zölibat und frauenweihe reduzieren.

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[...]

Lösungen müssen her...die Schaffung von Seelsorgeeinheiten löst nicht das Problem und geht nicht an die Ursachen ran, sondern lindert nur scheinbar die Probleme....verursacht aber einen weiteren Zusammenbruch des Gemeindelebens in ländlichen Regionen. Da gerade dort die kirchlichen Gemeinden noch am meisten "intakt" sind und ihnen nur der Priester vor Ort fehlt.[...]

 

Seelsorgeeinheiten sind für mich aber noch bei weitem ein besserer Ansatz als die Auflösung (bzw. Verschmelzung) von Pfarrgemeinden, wie sie z.B. in Essen geschieht. Die Bistümer, die Gemeinden auch ohne Pfarrer bestehen lassen und aus ihnen Seelsorgeeinheiten aufbauen, setzen ein deutliches Zeichen für den Wert der Pfarrei. Eine Kirchengemeinde baut sich nämlich nicht allein (wie das alte Wort "Pfarrei" impliziert) durch den Pfarrer auf, sondern durch die gesamte Gemeinde. Daher haben auch solche Gemeinden eine Darseinsberechtigung, die keinen Pfarrer haben. Ein Mensch identifiziert sich nun einmal nicht mit der Pfarrei in Pussemuckel, sondern mit der Kirche vor Ort oder wie wir im KGR immer so schön sagen: Man muss die Kirche im Dorf lassen. Ich habe gestern gehört (leider habe ich noch keinen Beleg dafür), dass es im Bistum Essen jetzt sogar eine Pfarrei mit über 30.000 Gläubigen geben soll.

 

Gruß

 

Stefan

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