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Religionsunterricht schlecht?


f1fahrer

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Ich kenne ein wenig (aus Berichten von Schülern und Eltern) den Religionsunterricht, den die Kinder und Jugendlichen aus meiner Gemeinde genießen. Für mich ein Positivbeispiel von Reli in der Schule. Den Schülern wird viel über die Bibel, den Glauben und die Sakramente beigebracht, es wird auch kreativ gearbeitet. Zum Beispiel haben 2 Schülerinnen der Oberstufe im letzten Jahr als Projekt einen sehr schönen Adventskalender gestaltet und 100 Exemplare nach dem Gottesdienst verkauft.

 

Trotzdem stelle ich in der Firmvorbereitung fest, dass bei den Jugendlichen nur sehr wenig hängen bleibt. Ramhol hat wohl recht, dass es nicht nur am Unterricht selber liegen kann. Die Umgebung der Jugendlichen praktiziert die Religion nicht und hält sie für ein absolutes Randthema. Daher nehmen auch die Jugendlichen die Religion nicht besonders ernst, beschäftigen sich nicht damit. Das scheint wie im Gleichnis vom Sämann zu sein: Das Saatgut kann gut sein aber wenn der Acker, auf den es fällt nicht entsprechend gepflegt wurde, geht die Saat nicht auf.

 

Vielleicht drückt die Kritik am Reliunterricht auch unser eigenes Unvermögen aus, in der Gesellschaft einen Raum für Religion zu schaffen. Die Verantwortung für die religiöse Erziehung kann nicht im Schwerpunkt bei den Lehrern gesucht werden.

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Man darf bei der Diskussion um den RU auch nicht vergessen, dass die Schüler in der weiterführenden Schule in einem Alter sind, in dem eigentlich erst einmal alles Schulisches langweilig ist und als Belastung empfunden wird. Wenn man darüber lamentiert, wie viele Schüler aus dem RU austreten, weil er langweilig ist, muss man sich ehrlicherweise die Frage stellen, wie viele aus dem Matheunterricht austreten würden, wenn sie es könnten. Da darf man auch die Ansprüche nicht zu hoch hängen ...

Womit ich natürlich nicht sagen will, dass man sich nicht um eine gute Qualität des RU bemühen sollte ...

 

Und noch etwas: Das "Publikum" im RU ist unendlich disparat. In einer Gruppe in der Oberstufe sitzen der traditionell geprägte Oberministrant, der seinen Glauben nicht hinterfragen will neben dem Mitschüler, der überhaupt nichts glaubt und denn Sinn des Lebens nur in Geld und Karriere sucht. Und macht da mal einen vernünftigen Religionsunterricht!

 

Laura

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Ich kenne ein wenig (aus Berichten von Schülern und Eltern) den Religionsunterricht, den die Kinder und Jugendlichen aus meiner Gemeinde genießen. Für mich ein Positivbeispiel von Reli in der Schule. Den Schülern wird viel über die Bibel, den Glauben und die Sakramente beigebracht, es wird auch kreativ gearbeitet. Zum Beispiel haben 2 Schülerinnen der Oberstufe im letzten Jahr als Projekt einen sehr schönen Adventskalender gestaltet und 100 Exemplare nach dem Gottesdienst verkauft.

 

Trotzdem stelle ich in der Firmvorbereitung fest, dass bei den Jugendlichen nur sehr wenig hängen bleibt. Ramhol hat wohl recht, dass es nicht nur am Unterricht selber liegen kann. Die Umgebung der Jugendlichen praktiziert die Religion nicht und hält sie für ein absolutes Randthema. Daher nehmen auch die Jugendlichen die Religion nicht besonders ernst, beschäftigen sich nicht damit. Das scheint wie im Gleichnis vom Sämann zu sein: Das Saatgut kann gut sein aber wenn der Acker, auf den es fällt nicht entsprechend gepflegt wurde, geht die Saat nicht auf.

 

Vielleicht drückt die Kritik am Reliunterricht auch unser eigenes Unvermögen aus, in der Gesellschaft einen Raum für Religion zu schaffen. Die Verantwortung für die religiöse Erziehung kann nicht im Schwerpunkt bei den Lehrern gesucht werden.

Ein Sprichwort sagt: "Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr".

 

Wenn im Elternhaus der Glaube nicht gelebt wird- und man alles vom Religionsunterricht erwartet, dann führt dies zu überzogenen Ansprüchen an den Relgionsunterricht. Ich denke schon, dass der Mangel an Glauben in den Familien dazu führt, dass man vom Religionsunterricht nicht so viel hält, weil man das dort Gesagte nicht ins Leben einbinden kann.

 

Vor kurzem sagte mir ein Kapuzinerpater, dass er seit über 40 Jahren Seelsorger ist- und das was er als schlimm empfindet, ist der Unglaube der immer mehr zugenommen hat.

 

Wenn also der Glaube mehr und mehr schwindet und Gott in den Familien immer weniger vorkommt- dann kann der Religionsunterricht (selbst wenn er besser wäre) nicht alles vollbringen. Glaube ist auch Gnade. Und vor allem ist es das Gebet, das die Gnade in unser Herz einfließen läßt. Wenn dieses Gebet fehlt, dann bringt der Rel- Unterricht weniger, und dringt nicht in die Tiefe des Herzens ein.

 

Ich stimme Dir daher zu, dass die Verantwortung für die religiöse Erziehung im Elternhaus liegt.

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Scheint so, als hätte sich der Religionsunterricht gewandelt. Meine Erfahrungen damit sind eine Weile her (an die 30 Jahre), Kritik an der Kirche oder am Glauben gab's schlicht nicht, über andere Religionen wurde kaum geredet, es war also "Katholizismus pur".

 

Was man auch damals schon nur ganz, ganz am Rande mitbekam war, welche Gründe es überhaupt dafür gibt, das Ganze für wahr zu halten. Die Mehrheit weiß das bis heute noch kaum, viele meinen, auf Gründe ganz verzichten zu können. Fängt man dann an, nach rationalen Gründen zu suchen, bricht das Kartenhaus natürlich in sich zusammen, gut für die Kirche, dass nicht viele Menschen auf diese Idee kommen ...

 

Aber wie es aussieht, gibt es heute im Religionsunterricht mehr allgemeine Religionskunde und Ethik. Das finde ich sehr positiv - es kann und darf nicht Aufgabe des Staates sein, vom Steuergeld aller einseitige religiöse Propaganda zu betreiben.

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Ich schmunzle ein wenig als jemand, der Theologie studiert hat.

Was ist Religionsunterricht? Glaubensunterweisung (Katechese)?, Missonierung? Theologie?

Klar, wer Theologie studiert, sollte sich für die Theorie unseres Glaubens begeistert interessieren. Aber was sollte ein Religionsschüler davon wissen?

Ich denke, am Ende des Religionsunterrichts sollte ein fundiertes Wissens über unseren Glauben stehen.

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Ich denke, am Ende des Religionsunterrichts sollte ein fundiertes Wissens über unseren Glauben stehen.

Und das umfasst Deiner Meinung nach was?

Meiner Meinung nach wäre das ein Unterricht, der die diversen Vorurteile, die über den Katholizismus verbreitet werden, ausräumt und die zentralen Punkte des Katechismus vermittelt, aber nicht missioniert. Also ein Unterricht, den auch alle Kinder und Jugendlichen, die der Kirche (sehr) fern stehen, aushalten.

 

Ein entscheidender Vorteil wäre, dass das Bild des Christentums und des Katholizismus in der Gesellschaft dadurch verbessert würde und das Unterrichtsfach als Lehrfach im Sinne des Wortes aufgewertet würde.

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Ich denke, am Ende des Religionsunterrichts sollte ein fundiertes Wissens über unseren Glauben stehen.

Und das umfasst Deiner Meinung nach was?

Ich kann das nur ganz grob skizzieren und strukturiere nach theologischen Disziplinen

 

Dogmatik:

- Wer ist Gott?

- Wer und was ist die Kirche?

 

Biblische Theologie

- Die Bibel in Grundzügen

- Wie kann ich die Bibel lesen

- Die Bibel als Quelle der Offenbarung

 

Ethik inklusive Sozialethik

 

Kirchengeschichte in Grundzügen

 

 

Das ganz auf die Schnelle,

 

viele Grüße,

 

Matthias

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Dogmatik:

- Wer ist Gott?

- Wer und was ist die Kirche?

 

Biblische Theologie

- Die Bibel in Grundzügen

- Wie kann ich die Bibel lesen

- Die Bibel als Quelle der Offenbarung

 

Ethik inklusive Sozialethik

 

Kirchengeschichte in Grundzügen

Ziemlich genau der Lehrplan in BAWÜ.

Dort gibt es 6 Oberstufenthemen:

Die Frage nach Gott

Jesus Christus

Kirche

Wissen und Glauben

Gerechtigkeit - Lebensprinzip der Gesellschaft

Mensch sein (hieß früher: Freiheit-Verantwortung-Schuld).

 

Da könnte man schon einiges lernen als Schüler...

 

 

Laura

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Hier in MeckPomm gab es in den 90iger sehr wenige Reli-Lehrer, so daß viele Schüler gar nicht in den "Genuß" kamen. :lol:

Ich hatte ein Jahr Reli-Ersatz - Plattdeutsch. Na, das war erstmal ätzend, da ich kein Platt aktiv kann (nur verstehen). Parallel lief der Reli-Unterricht. Damals in der neunten wurden die Weltreligionen durchgenommen. Bei ca. 30 Stunden im Schuljahr, von denen die Hälfte auf Grund Krankheit der Lehrerin ausfielen, könnt ihr Euch sicherlich vorstellen, wie viel Stoff da durchgenommen wurde.

Jahrdrauf habe ich auch Reli gewählt. Da hatten wir dann Themen wie Werbung und anderen gesellschaftliche Themen, die aber auch gar nix mit Religion zu tun hatten. Das einzige Religiöse/Christliche war die "Besteigung" des örtlichen Kirchturmes. :) :) ( Der Krankheitstand der Lehrerin war ähnlich.)

Außerdem gab in Reli und Ersatz keine Benotung.

Inzwischen habe ich erfahren, daß der Reli-Unterricht an meiner ehem. Schule ausgebaut und intensiviert wurde. D. h., daß jetzt sogar die Sek II Reli unterrichtet wird - mit man höre und staune - in Religionsthemen (+ Benotung). Das Niveau soll auch der Sek II angepaßt sein.

Von (m)einem Pfarrer weiß ich, daß er kath. Reli-Unterricht außerhalb der regelären Schulzeit gibt. Dort werden dann Glaubensinhalte, Bibeltexte usw. vermittelt (und benotet).

Das war mein Bericht aus der absoluten Diaspora (nicht nur der kath. :))

uhu

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Mein schulischer Religionsunterricht hing immer stark von der Qualität des Lehrers ab. Da habe ich auch schlimme Erinnerungen und ein paar gute. Religionsunterricht ist eben prinzipiell etwas anderes, als Wissensvermittlung in anderen Fächern. Entsetzt war ich, als mir neulich eine Religionslehrerin erzählte, daß es in Sachsen nicht erlaubt sei, im konfessionellen Reli-Unterricht zu beten. Bei den alteingesessenen in der Gemeinde hier gibt es die allgemeine Überzeugung, daß die frühere Praxis der "Frohen Herrgottstunde" in der Gemeinde mehr gebracht habe, als der schulische Religionsunterricht, zumal es ja häufig so ist, daß nur ein, zwei katholische Schüler da sind, eine Handvoll evangelische und die meisten Heiden. Das führt dann zu ungünstigen Randstunden und reisenden Lehrern, die in mehreren Schulen tätig sind und deshalb nirgends richtig dazugehören. Beide Kirchen wollen keinen überkonfessionellen Religionsunterricht, obgleich das die Organisation erleichtern würde und zumindest in der Grundschule inhaltlich kaum Differenzen da sind. Ich bin mir nicht sicher, ob die Kirchen gut daran tun, am bisherigen Modell des RU festzuhalten.

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Dogmatik:

- Wer ist Gott?

- Wer und was ist die Kirche?

 

Biblische Theologie

- Die Bibel in Grundzügen

- Wie kann ich die Bibel lesen

- Die Bibel als Quelle der Offenbarung

 

Ethik inklusive Sozialethik

 

Kirchengeschichte in Grundzügen

Ziemlich genau der Lehrplan in BAWÜ.

Dort gibt es 6 Oberstufenthemen:

Die Frage nach Gott

Jesus Christus

Kirche

Wissen und Glauben

Gerechtigkeit - Lebensprinzip der Gesellschaft

Mensch sein (hieß früher: Freiheit-Verantwortung-Schuld).

 

Da könnte man schon einiges lernen als Schüler...

 

 

Laura

Was wird denn in Bezug auf "Wissen und Glauben" gelehrt?

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Mein schulischer Religionsunterricht hing immer stark von der Qualität des Lehrers ab. Da habe ich auch schlimme Erinnerungen und ein paar gute. Religionsunterricht ist eben prinzipiell etwas anderes, als Wissensvermittlung in anderen Fächern. Entsetzt war ich, als mir neulich eine Religionslehrerin erzählte, daß es in Sachsen nicht erlaubt sei, im konfessionellen Reli-Unterricht zu beten. Bei den alteingesessenen in der Gemeinde hier gibt es die allgemeine Überzeugung, daß die frühere Praxis der "Frohen Herrgottstunde" in der Gemeinde mehr gebracht habe, als der schulische Religionsunterricht, zumal es ja häufig so ist, daß nur ein, zwei katholische Schüler da sind, eine Handvoll evangelische und die meisten Heiden. Das führt dann zu ungünstigen Randstunden und reisenden Lehrern, die in mehreren Schulen tätig sind und deshalb nirgends richtig dazugehören. Beide Kirchen wollen keinen überkonfessionellen Religionsunterricht, obgleich das die Organisation erleichtern würde und zumindest in der Grundschule inhaltlich kaum Differenzen da sind. Ich bin mir nicht sicher, ob die Kirchen gut daran tun, am bisherigen Modell des RU festzuhalten.

Beim konfessionsübergreifenden Reliunterricht in der Grundschule gäbe es schon ein Problem: Die Erstkommunion, die bei uns ein ganzes Jahr lang Thema ist. Das wäre dann wohl schwer möglich.

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Hallo Fahrer,

 

 

Da frage ich mich, ob dies wirklich der Religionsunterricht ist, der einem etwas bringt. Was nutzt es, wenn 90% der Schüler nach der Stunde sagen "wei, war das wieder langweilig" und vor jeder Stunde "oh nein, wieder der Scheiß". Ist das ganze nicht zu abgehoben oder nötig (auch wenn man damit 90% verschreckt)? ? ? ?

Vergiß den Religionsunterricht - der ist in der Krise.

So, wie die deutschsprachige Christenheit in schwerer Krise ist.

 

Der HEILIGE GEIST, der Lenker der Christenheit und Leiter der Kirche die JESUS CHRISTUS auf Petrus den Fels und seine Nachfolger die Päpste aufbaut, hat eine derartig radikale Wende eingeleitet daß den Christen, speziell den Deutschsprachigen, Hören und Sehen vergeht.

 

Die Zeiten sind vorbei, in denen Kinder zum Glauben "erzogen" und in "Religion unterrichtet" wurden.

 

Weil die Zeiten der geistigen Analphabeten vorbei sind - heute kann jeder Mensch der will, das Denken lernen.

Die Konsequenz:

Der HEILIGE GEIST hat heute den Menschen auf sich allein gestellt, damit jeder der will, individuell auf seine Weise zum Glauben finde. Preise ich als sehr gut.

 

 

Mein Rat:

Lerne denken, freunde Dich mit der Wahrheit an.

Lerne nach der Wahrheit zu suchen.

Laß dich von Menschen nicht bluffen - weder negativ noch positiv.

Glaube keinem Menschen - glaube nur GOTT.

 

Der Heilige Paulus gibt in seinem 1. Brief an die Thessalonicher 5,21-22 die richtige Methode an:

  • ·21 Prüft aber alles, und das Gute behaltet.
    ·22 Meidet das Böse in jeder Gestalt.

Wer ernsthaft nach Wahrheit sucht, wird GOTT finden.

Der HEILIGE GEIST GOTTES wird ihm die Wahrheit über GOTT und Mensch offenbaren die nur GOTT dem Menschen offenbaren kann.

 

 

Übrigens...

Peter Singer beschreibt nur das was GOTTlosen als sehr vernünftig vorkommt.

 

Der an Wahrheit Interessierte erkennt:

Vernunft ist ein subalternes Organ des Geistmenschen um aus den gegebene Möglichkeiten gemäß den Werten die der Geistmensch sich zueigen gemacht hat, auszuwählen was denn zu verwirklichen ist.

 

Wer nichtswürdige Werte zueigen hat, wird das was Singer vorschlägt, höchst vernünftig finden. Peter Singer enthüllt somit nur die brutale Fratze der GOTTlosigkeit.

Der Christ, der GÖTTlich-hochwürdige Werte zueigen hat, wird Singer scharf widersprechen.

 

 

 

Gruß

josef

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Mein schulischer Religionsunterricht hing immer stark von der Qualität des Lehrers ab. Da habe ich auch schlimme Erinnerungen und ein paar gute. Religionsunterricht ist eben prinzipiell etwas anderes, als Wissensvermittlung in anderen Fächern. Entsetzt war ich, als mir neulich eine Religionslehrerin erzählte, daß es in Sachsen nicht erlaubt sei, im konfessionellen Reli-Unterricht zu beten. Bei den alteingesessenen in der Gemeinde hier gibt es die allgemeine Überzeugung, daß die frühere Praxis der "Frohen Herrgottstunde" in der Gemeinde mehr gebracht habe, als der schulische Religionsunterricht, zumal es ja häufig so ist, daß nur ein, zwei katholische Schüler da sind, eine Handvoll evangelische und die meisten Heiden. Das führt dann zu ungünstigen Randstunden und reisenden Lehrern, die in mehreren Schulen tätig sind und deshalb nirgends richtig dazugehören. Beide Kirchen wollen keinen überkonfessionellen Religionsunterricht, obgleich das die Organisation erleichtern würde und zumindest in der Grundschule inhaltlich kaum Differenzen da sind. Ich bin mir nicht sicher, ob die Kirchen gut daran tun, am bisherigen Modell des RU festzuhalten.

Beim konfessionsübergreifenden Reliunterricht in der Grundschule gäbe es schon ein Problem: Die Erstkommunion, die bei uns ein ganzes Jahr lang Thema ist. Das wäre dann wohl schwer möglich.

Hier gibt es den im Lehrplan eh nicht. Es gibt für die Vorbereitung zur Erstkommunion einmal in der Woche eine Stunde vom Pfarrer oder Gemeindereferentin.

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Hier gibt es den im Lehrplan eh nicht. Es gibt für die Vorbereitung zur Erstkommunion einmal in der Woche eine Stunde vom Pfarrer oder Gemeindereferentin.

Das wiederum ist bei uns zusätzlich.

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zusammenfassend kommt es mir so vor, als ob viele den reli-unterricht in seiner anlage nicht gerade für förderlich halten.

schade, dass es so ist und viele wohl nicht mehr damit erreicht werden...

 

Müssen sich Lehrer eigentlich in Reli strikt an den Lehrplan halten?

Wie ich bereits eingangs erwähnte wäre es doch evlt. bei "Großereignissen", wie z.B. der Tod von JP2, gut, den Lehrplan komplett außen vor zu halten und einfach etwas über Strukturen der Kirche, das Papstum usw. zu lehren - da der Fernseher in solchen Zeiten voll ist werden die Schüler dann auch evtl. mal einschalten und sich vl. wenigstens dafür interessieren. Und wenn man soweit einen "ganz kleinen Wissensdurst" geschaffen hat kann man ja auch zu biblischen und anderen Relithemen überleiten...

Wird meines Erachtens nach versäumt. Aber wie gesagt, vielleicht müssen die Lehrer ja auch (weitestgehend) stur den Lehrplan verfolgen...

bearbeitet von f1fahrer
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Lehrpläne sind da, dass sie grundsätzlich eingehalten werden. Das heißt aber nicht, dass die Relilehrkräfte Sklaven des Lehrplanes sind. Aktuelle Ereignisse müssen auf jeden Fall einen gewissen Platz im RU haben (mit der dazu gehörenden Information). Wenn aber jede Lehrkraft nur ihrem Lieblingsthema frönt (ich könnte da einiges aufzählen, geht das an der Vorschrift vorbei, ein Problem, das es auch in anderen Fächern gibt, wo Überzeugungen eine Rolle spielen können).

 

Besonders wichtig ist es, dass in der Kursphase der Oberstufe der Lehrplan eingehalten wird, zumindest in Ländern mit Zentralabitur, sonst haben SchülerInnen, die dieses Fach als Abiturfach wählen, große Probleme.

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zusammenfassend kommt es mir so vor, als ob viele den reli-unterricht in seiner anlage nicht gerade für förderlich halten.

wichtiger erscheint mir, daß wenigstens in kirchlichen Schulen Religion nicht nur Fach ist, sondern eben schlicht vorkommt. In der Schule, in die zwei meiner Kinder gehen, war zB das WJT-Kreuz, und beim Papstrequiem saß die ganze Schule vor dem Fernseher.

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das ist richtig. ich denke auch, dass das "vorkommen von religion", auch außerhalb des reli-unterrichtes, sehr wichtig ist. gott sei dank muss ich da sagen, dass es an meiner schule (bcgk.de) manchmal so ist.

aber die beerdigung von jp2, die viele gern geguckt hätten, durften nur wenige gucken gehen (in einer kirche wurde übertragen). den lehrern (bei mir warens an dem tag leider alle :lol:), war ihr unterricht wichtiger.

deshalb denke ich auch, dass eben einige dieser "außer-unterrichtlichen" aktionen nur gemacht werden, wenn auch ein reporter von der rhein-zeitung zuschaut...

aber so dinge wie ne fahrt ins kloster für einige tage finde ich sehr gut.

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Ich finde es wichtig, dass Religion in der Schule nur im grundgesetzlich garantierten Religionsunterricht vorkommt. An meiner Schule ist dem auch so (außer der absurden Regel, dass man am Aschermittwoch zu spät zur Schule kommen darf, wenn man eine dreckige Stirn nachweist [leben und leben lassen]). Ich will in der Schule nicht das Papstbegräbnis sehen, genauswenig wie ich möchte, dass Unterricht ausfällt, weil Königin Silvia von Hassenichtgesehen irgendwen heiratet und ARD und ZDF eine 16 h Übertragung haben.

Auch hat das WJT-Kreuz in der Schule nichts zu suchen.

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Ich finde es wichtig, dass Religion in der Schule nur im grundgesetzlich garantierten Religionsunterricht vorkommt.

Es ging um Konfessionsschulen.

Ich finde diesen Unterschied auch wichtig. In einer kirchlichen Schule muss manches möglich sein, was in staatlichen Schulen in dieser Weise nicht am Platz ist.

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Ich finde es wichtig, dass Religion in der Schule nur im grundgesetzlich garantierten Religionsunterricht vorkommt.

Es ging um Konfessionsschulen.

Ich finde diesen Unterschied auch wichtig. In einer kirchlichen Schule muss manches möglich sein, was in staatlichen Schulen in dieser Weise nicht am Platz ist.

Bayern verursacht an dieser Stelle allerdings Probleme.

 

Soweit ich weiß sind doch alle bayrischen Grundschule zunächstmal christliche Schulen - oder nicht?

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Soweit ich weiß sind doch alle bayrischen Grundschule zunächstmal christliche Schulen - oder nicht?

"Christliche Gemeinschaftsschule", richtig. Geht übrigens im Ergebnis auf die Hamm-Brücher zurück, weil die ein Volksbegehren gegen die vorherige Konfessionsschule anstiftete. (In Bayern gibts nämlich Volksbegehren und Abstimmungen schon seit 1946, eine Verfassungsänderung geht ohne Volksabstimmung nicht.) Der entsprechende Verfassungsartikel lautet: „Artikel 135. Die öffentlichen Volksschulen sind gemeinsame Schulen für alle volksschulpflichtigen Kinder. In ihnen werden die Schüler nach den Grundsätzen der christlichen Bekenntnisse unterrichtet und erzogen. Das Nähere bestimmt das Volksschulgesetz.“ - Aber wo ist das Problem?

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