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Du oder Sie ?


SandraHD

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Hallo...

ich hab da mal ne Frage:

Wie es es denn zwischen euch und euren Priestern, seid ihr per Du oder per Sie?

Wir haben einen sehr offenen Pfarrer, der auch erst Anfang 40 ist. Er ist mit sehr vielen aus unserer Seelsorgeeinheit per Du. Unser Kaplan (er wurde in diesem Jahr geweiht) ist nur ein paar Tage älter als ich, hat jetzt in der Vorbereitung auf den WJT einer aus unser Projektgruppe das Du angeboten.

 

Wir anderen wissen jetzt nicht so recht, wie wir uns verhalten sollen. Auf der einen Seite hat er sich durch das Sie immer eine gewisse Distanz gewahrt. Aber dadurch, daß er einer Frau (sie ist auch in dem Alter) jetzt dieses Du angeboten hat, sind wir anderen uns sicher, daß das mit der Distanz nicht mehr der Grund sein kann.

 

Und auch unser Pfarrer.....

Also ich muß mit beiden nicht unbedingt per Du sein, aber wenn man ständig zusammenarbeitet und sich in manchen Wochen täglich sieht, der Pfarrer dann zu allen Du sagt und ich sage: ja, Herr Pfarrer, dann komme ich mir schon ein bissele komisch vor.

 

Und so ist das in etwa auch mit unserem Kaplan.

 

Ich wäre euch für einen Ratschlag sehr dankbar, denn wenn jetzt bei uns in einer Woche das neue Schuljahr beginnt, dann fangen auch alle Keise und Gruppen in der Gemeinde wieder an.

 

Liebe Grüße

Sandra

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Hallo...

ich hab da mal ne Frage:

Wie es es denn zwischen euch und euren Priestern, seid ihr per Du oder per Sie?

Wir haben einen sehr offenen Pfarrer, der auch erst Anfang 40 ist. Er ist mit sehr vielen aus unserer Seelsorgeeinheit per Du. Unser Kaplan (er wurde in diesem Jahr geweiht) ist nur ein paar Tage älter als ich, hat jetzt in der Vorbereitung auf den WJT einer aus unser Projektgruppe das Du angeboten.

 

Wir anderen wissen jetzt nicht so recht, wie wir uns verhalten sollen. Auf der einen Seite hat er sich durch das Sie immer eine gewisse Distanz gewahrt. Aber dadurch, daß er einer Frau (sie ist auch in dem Alter) jetzt dieses Du angeboten hat, sind wir anderen uns sicher, daß das mit der Distanz nicht mehr der Grund sein kann.

 

Und auch unser Pfarrer.....

Also ich muß mit beiden nicht unbedingt per Du sein, aber wenn man ständig zusammenarbeitet und sich in manchen Wochen täglich sieht, der Pfarrer dann zu allen Du sagt und ich sage: ja, Herr Pfarrer, dann komme ich mir schon ein bissele komisch vor.

 

Und so ist das in etwa auch mit unserem Kaplan.

 

Ich wäre euch für einen Ratschlag sehr dankbar, denn wenn jetzt bei uns in einer Woche das neue Schuljahr beginnt, dann fangen auch alle Keise und Gruppen in der Gemeinde wieder an.

 

Liebe Grüße

Sandra

Ich sehe das nicht als großes Problem: Ich kenne Priester, die mir und anderen das "du" angeboten haben und vor denen wir trotzdem Respekt hatten. In deinem konkreten Fall würde ich als Mitarbeiter aber nicht dem Pfarrer das "du" anbieten (und ihn schon gar nicht einfach duzen), sondern warten, bis er es tut. Im Grunde verhält sich das ähnlich wie bei der Arbeit mit dem Vorgesetzten.

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ich respektiere grundsätzlich auch menschen, mit denen ich per "du" bin :lol:

 

und auch mit menschen, mit denen man per "Sie" ist, kann man ein freundschaftlich-kollegiales verhältnis haben.

 

ich würde die frage nicht zu sehr am priesteramt aufhängen.

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Halt Halt Halt!!!

Ich habe nicht gesagt, daß Respekt verloren geht, wenn man vom Sie zum Du übergeht....

 

Wir anderen (die ge-Sie-zten) fühlen uns halt nur ein wenig vergessen....

Und sind darüber halt einfach traurig...

 

Ich würde meinem Pfarrer nie das Du anbieten. Es ist mir schon klar, daß das die Aufgabe (wenn gewünscht) des Älteren ist... eben halt wie bei der Arbeit.

 

Die Frage ist einfach nur, wie das bei euch gehandhabt wird....

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Ich würde meinem Pfarrer nie das Du anbieten. Es ist mir schon klar, daß das die Aufgabe (wenn gewünscht) des Älteren ist... eben halt wie bei der Arbeit.

Die Regeln für das Anbieten des Duzen sind ganz einfach: Ein älterer Mann kann eine(m/r) Jüngeren das Du anbieten, eine Frau einem Mann, eine ältere Frau einer jüngeren Frau. Im Internet duzt jeder Jeden. Das sind Regeln, an die man sich nicht unbedingt halten muss, aber es sind halt die traditionellen Regeln.

 

Es liegt also an Dir. Sprich ihn darauf an, höre, was er dazu sagt, dann kannst Du entscheiden, ob Du es ihm anbietest.

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Ich finde es durchaus sinnvoll, wenn die Pfarrer mit dem Du sparsam umgehen. Wenn zuviel Nähe entsteht, kann das in der Seelsorge auch schwierig werde, da die nötige sachliche Distanz einfach fehlt. So sehen es zumindest viele Pfarrer, und da kann ich nur beipflichten.

Das Du-Sie-Problem ist aber auch ein allgemeines und hat mit der Kirche nicht so viel zu tun. Viele sind ja regelrecht versessen darauf, endlich geduzt zu werden, und fühlen sich benachteiligt, wenn das nicht geschieht. Eine menschliche Beziehung kann aber mit Sie genauso tief oder verbindlich sein wie mit dem Du, oft erleichtert sie sogar einiges. Die ständige Ankumpelei durch das Aufzwängen vom Du empfinde ich persönlich als schwer erträglich und ich bin überzeugt, daß viele zwischenmenschliche Beziehungen heute noch intakt wären, wäre man länger beim Sie geblieben!

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Ich finde es durchaus sinnvoll, wenn die Pfarrer mit dem Du sparsam umgehen. Wenn zuviel Nähe entsteht, kann das in der Seelsorge auch schwierig werde, da die nötige sachliche Distanz einfach fehlt. So sehen es zumindest viele Pfarrer, und da kann ich nur beipflichten.

Das Du-Sie-Problem ist aber auch ein allgemeines und hat mit der Kirche nicht so viel zu tun. Viele sind ja regelrecht versessen darauf, endlich geduzt zu werden, und fühlen sich benachteiligt, wenn das nicht geschieht. Eine menschliche Beziehung kann aber mit Sie genauso tief oder verbindlich sein wie mit dem Du, oft erleichtert sie sogar einiges. Die ständige Ankumpelei durch das Aufzwängen vom Du empfinde ich persönlich als schwer erträglich und ich bin überzeugt, daß viele zwischenmenschliche Beziehungen heute noch intakt wären, wäre man länger beim Sie geblieben!

Ich denke, es ist typisch Deutsch, hier ein Problem zu sehen. :lol:

 

In einigen Sprachen gibt es keine Unterscheidung zwischen "Du" und "Sie", etwa im Englischen - mir scheint aber, dass Amerikaner oder Engländer genau dieselben Probleme mit Nähe/Distanz haben oder auch nicht haben wie wir auch. Wobei man natürlich einwenden könnte, dass auch die Amerikaner eine ähnliche Unterschiedung teffen, und zwar damit, dass sie sich mit Vor- oder Nachnamen anreden. Dem entspricht übrigens auch eine Zwischenlösung, das "Hamburger Du": Man siezt sich, redet sich aber mit Vornamen an ("Hallo Peter, wie geht es Ihnen?").

 

Aber prinzipiell hast Du Recht: Ob man sich duzt oder siezt ist für die Tiefe oder Nähe oder Verbindlichkeit einer Beziehung ziemlich unerheblich (obwohl Du dem im letzten Satz widersprichst).

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Nein, dem widerspreche ich nicht, im Gegenteil: es wird ja oft behauptet, daß erst das Du zeigt, wie tief und verbindlich eine Beziehung ist, und das sehe ich eben nicht ein.

Zwar gibt es im Englischen nur eine Anredeform, aber dennoch macht man die gleiche Unterscheidung indem man sich mit Vor- oder Nachnamen anspricht. Es gibt also nicht wirklich einen Unterschied. Das "Hamburger Du" ist heutzutage auch nicht wirklich ein Zwischending, weil es sehr in der Nähe hierarchischer Dienstbotenverhältnisse steht. Eigentlich spricht man nur Untergebene mit Sie+Vorname an.

Außerdem: Ein Problem mache ich nicht daraus, ich sage nur, daß das permanente Geduze eine Unsitte ist, eine unangenehme Modeerscheinung. Schaltet man das Radio ein (von höherstehenden Kultursendern einmal abgesehen) wird einem gleich das Du um die Ohren geknallt. "Kennen wir uns?" fragt man sich da nur noch...

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Ich glaube wir reden hier am Thema vorbei. Wenn ich es richtig deute, beschäftigt Sandra nicht das Du oder Sie überhaupt, sondern die Tatsache, dass der betroffene Kaplan eine der Mitarbeiterinnen duzt, während er sich mit den Anderen weiter siezt. Sozusagen die Ungleichbehandlung.

 

Und hier hast Du recht, hier macht der Betroffene einen Fehler; man kann in so einer Position entweder alle duzen oder alle siezen, es nur mit Einzelnen zu tun bringt, wie zu beweisen ist, psychologische Probleme.

 

Machen kannst Du liebe Sandra aber dagegen gar nichts. Vielleicht gibt es in Eurem Kreis eien ältere Person, die könnte denKaplan darauf aufmerksam machen, dass Einzelne sich zurückgesetzt fühlen.

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Dem entspricht übrigens auch eine Zwischenlösung, das "Hamburger Du": Man siezt sich, redet sich aber mit Vornamen an ("Hallo Peter, wie geht es Ihnen?").

das gibt es in frankreich auch sehr häufig, dort geht man mit dem "du" (tu) sehr sehr sparsam um, viele franzosen würden unser geduze als inflationär bezeichnen. mein vater (franzose) erzählt mir immer, wie seine eltern die großeltern gesiezt haben, was auch bei vielen seiner freunde üblich war (kinder siezen eltern). auch war es früher und soll es heute noch in höheren schichten üblich sein, dass eheleute sich mit "Vous" ansprechen.

 

 

PS.

das "hamburger du" gibt's doch meistens in der oberstufe, wenn einen die lehrer plötzlich siezen.

bearbeitet von ramhol
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Dem entspricht übrigens auch eine Zwischenlösung, das "Hamburger Du": Man siezt sich, redet sich aber mit Vornamen an ("Hallo Peter, wie geht es Ihnen?").

das gibt es in frankreich auch sehr häufig, dort geht man mit dem "du" (tu) sehr sehr sparsam um, viele franzosen würden unser geduze als inflationär bezeichnen. mein vater (franzose) erzählt mir immer, wie seine eltern die großeltern gesiezt haben, was auch bei vielen seiner freunde üblich war (kinder siezen eltern). auch war es früher und soll es heute noch in höheren schichten üblich sein, dass eheleute sich mit "Vous" ansprechen.

 

 

PS.

das "hamburger du" gibt's doch meistens in der oberstufe, wenn einen die lehrer plötzlich siezen.

Das was Ihr "Hamburger Du" nennt ist doch typisch für den angloamerikanischen Sprachraum. In amerikanischen Companies spricht der Vorgesetzte seine Mitarbeiter mit dem Vornamen an, während diese immer beim Mr. ....bleiben.

 

Geht hinauf bis zum Präsidenten der USA, der alle mit Vornamen anspricht, aber für sie immer der Mr. President sein wird.

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Ich glaube wir reden hier am Thema vorbei. Wenn ich es richtig deute, beschäftigt Sandra nicht das Du oder Sie überhaupt, sondern die Tatsache, dass der betroffene Kaplan eine der Mitarbeiterinnen duzt, während er sich mit den Anderen weiter siezt. Sozusagen die Ungleichbehandlung.

 

Und hier hast Du recht, hier macht der Betroffene einen Fehler; man kann in so einer Position entweder alle duzen oder alle siezen, es nur mit Einzelnen zu tun bringt, wie zu beweisen ist, psychologische Probleme.

 

Machen kannst Du liebe Sandra aber dagegen gar nichts. Vielleicht gibt es in Eurem Kreis eien ältere Person, die könnte denKaplan darauf aufmerksam machen, dass Einzelne sich zurückgesetzt fühlen.

Ich denke, das Problem hat aber jeder neue Mitarbeiter und zwar nicht nur in der Kirche. Diejenigen, die schon länger dabei sind, duzen sich, der "Frischling" wird zunächst gesiezt. Das hat nichts mit Ausgrenzung zu tun, sondern damit, dass sich die "alten Hasen" eben untereinander besser kennen und vertrauter sind.

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Also dieses grundsätzliche Geduze finde ich nicht so toll (mein schlimmstes Erlebnis war in einem Geschäft als ich nach einem Blick auf meine ec-Karte geduzt und mit Vornamen angesprochen wurde). Bei mir ist ein Du immer der Ausdruck besonderer Verbundenheit und einer gewissen Nähe/Freundschaft und ich freue mich dann auch sehr darüber. Oft fällt mir es dann in der ersten zeit auch etwas schwerer denjenigen zu duzen, weil man es einfach nicht gewöhnt ist, aber das legt sich recht schnell (ich halte mir dann immer den Spruch eines Freundes vor Augen: magst Du mich nciht mehr, weil Du mich wieder siezt?). Wenn ich Personen nicht soooo mag und nicht so eng mit Ihnen bin, dann weiß ich nicht, ob ich das Du auch ablehnen würde, weil es mir dann aufgesetzt erschien (war zum Glück noch nicht der Fall). Manchmal hat es auch Jahre bis zum Du gedauert und man wartet eigentlich schon langsam drauf (ich bin eigentlich immer die jüngere), aber ich fühle mich dann nicht zurückgesetzt und freue mich umso mehr, wenn es soweit ist. Einige Leute sind einem aber von Grund auf sympathisch und man duzt sich sofort. Allgemein finde ich es in der Kirche immer leichter sich zu duzen und es geht auch meist schneller. Mit Pfarrern bin ich eigentlich weniger per Du, aber mit einigen Kaplänen (die auch recht jung sind) und mit Theologiestudenten, angehenden Diakonen sowieso, weil das einfach mein Alter ist und unter Studenten duzt man sich eh. Im Job ist das etwas anderes. Als Vorgesetzter ist es immer leichter, wenn man sich mit seinen Mitarbeitern siezt, auch wenn man sich sehr gut versteht, aber es bleibt doch eine gewisse Distanz, die ganz angenehm ist. Ich habe mich damals eigentlich mit keinem meiner Mitarbeiter geduzt und wir hatten trotzdem alle ein gutes Verhältnis, aber es macht sehr viel einfacher.

Das Hamburger Du ist für mich nicht Fisch, nicht Fleisch und eine sehr amerikanische Angelegenheit. Ich finde es in Dtl. eigentlich nur in Schulen und bei dieser Altersgruppe angebracht.

Vielleicht mag in frankreich das Sie verbreiteter sein, aber bei unseren frz. Gästen zu den TdB habe ich gemerkt, daß ein viel herzlicheres Verhältnis zu ihren Pfarrern bestand (die waren aber auch mit allen per Du und wir Deutschen eigentlich auch von Anfang an) und auch das Verhältnis zu ihren Bischof war richtig familiär. Da kann man noch viel von ihnen lernen. Leider beobachte ich hier oft einen gewissen Standesdünkel, den es in der Kirche nicht geben sollte.

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Hallo!

 

Prinzipiell sieze ich alle Leute ab Mitte 30, Ausnahmen bis Ende 30. Bin selber 24. Auch beim Siezen kann man eine sehr tiefgründige Beziehung entstehen lassen und pflegen.

Du-Angebote nehme ich gerne an.

 

Bei Priestern (besonders, aber auch anderen Respektpersonen Polizei, Richtern, ...) habe ich ein Problem auf den „Du“ umzusatteln – meist brauche ich da eine Weile zu.

Bei meinem ersten Jugendpfarrer bin ich auch beim „Sie“ geblieben, da er mir nie das „Du“ konkret angeboten hat. Als mein zweiter Jugendpfarrer anfing, stellte er sich gleich mit: „Hallo, ich bin Dietmar.“ vor. Das war ein kleiner Rahmen von 5-6 Leuten. Das war dann kein Problem – mit dem „Du“ meine ich.

 

Mein Tip aus der Ferne, ohne irgend jemanden persönlich zu kennen: Mit dem Pfarrer per „Sie“ bleiben, so lange bis er von sich aus was sagt.

Bei dem Kaplan (kommt natürlich auf Sympathie usw. an) würde ich langsam aufs „Du“ schwenken und/oder vorher mal in einer ruhigen Minute das Gespräch dahin lenken. Gerade weil Euer Alterunterschied nicht so bombastisch ist, hätte ich da etwas weniger Hemmungen.

 

„Kontrastprogramm“: In meiner Baptistengemeinde, die seeehr übersichtlich ist, wird prinzipiell jeder geduzt.

 

Schönen Sommer-So weiterhin wünscht

Eure Uhu

 

By the way: Bin aus dem Jugendhaus zurück: Och war das wieder schööön ..... :lol::):)

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Die Regeln für das Anbieten des Duzen sind ganz einfach: Ein älterer Mann kann eine(m/r) Jüngeren das Du anbieten, eine Frau einem Mann, eine ältere Frau einer jüngeren Frau. Im Internet duzt jeder Jeden. Das sind Regeln, an die man sich nicht unbedingt halten muss, aber es sind halt die traditionellen Regeln.

 

Es liegt also an Dir. Sprich ihn darauf an, höre, was er dazu sagt, dann kannst Du entscheiden, ob Du es ihm anbietest.

Hallo Volker,

das ist nicht ganz richtig. Im beruflichen Bereich wird grundsätzlich hierarchisch vorgegangen, also der Chef muss den Mitarbeitern das Du anbieten, unabhängig vom Alter und Geschlecht.

 

Persönlich ziehe ich bei Geschäftskontakten das *Sie* vor, habe trotzdem ein gutes Verhältnis zu meinen Kunden.

 

Siezen und gleichzeitig mit Vornamen anreden empfinde ich eher als Abkupfern aus dem Englischen, ich habe es in der Realität auch seit Schule/Studium nicht mehr erlebt...

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In einigen Sprachen gibt es keine Unterscheidung zwischen "Du" und "Sie", etwa im Englischen

Naja, da gibt es aber immer noch die Frage, ob ich Dich mit "Mr. Dittmar" anspreche oder mit "Volker". In Kalifornien fand ich es anfangs sehr gewöhnungsbedürftig (aber bald auch sehr angenehm), daß dort quasi niemand den anderen anders als per Vornamen anspricht. In England wäre mir das sicher nicht passiert, daß sich mir ein 50jähriger Bankmanager, bei dem ich ein Konto eröffnen will mit "Hi, Christina, I´m Larry" vorgestellt hätte. :lol:

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Und auch unser Pfarrer.....

Also ich muß mit beiden nicht unbedingt per Du sein, aber wenn man ständig zusammenarbeitet und sich in manchen Wochen täglich sieht, der Pfarrer dann zu allen Du sagt und ich sage: ja, Herr Pfarrer, dann komme ich mir schon ein bissele komisch vor.

Da fällt mir eine andere Frage ein, die mir neulich in den Sinn kam. Ich weiss nicht, ob das repräsentativ ist, aber die evangelischen Pfarrer, die ich kenne, haben bei ihren Konfirmanden, Teamern und Zivis den Status, der am ehesten mit dem eines Vertrauenslehrers vergleichbar ist. Und natürlich wird er geduzt. Ich habe das so in mehreren evangelischen Gemeinden erlebt. In den katholischen Gemeinden, die ich aus dem RL kenne, ist der Priester entweder sehr alt oder- wenn er jung ist - extrem konservativ oder ein Ausländer, der nur gebrochenes Deutsch spricht. Ein privater Kontakt mit der Gemeinde und der Gemeindejugend findet kaum statt. Ist das typisch oder nur hier in der katholischen Diaspora so?

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In einigen Sprachen gibt es keine Unterscheidung zwischen "Du" und "Sie", etwa im Englischen

Naja, da gibt es aber immer noch die Frage, ob ich Dich mit "Mr. Dittmar" anspreche oder mit "Volker". In Kalifornien fand ich es anfangs sehr gewöhnungsbedürftig (aber bald auch sehr angenehm), daß dort quasi niemand den anderen anders als per Vornamen anspricht. In England wäre mir das sicher nicht passiert, daß sich mir ein 50jähriger Bankmanager, bei dem ich ein Konto eröffnen will mit "Hi, Christina, I´m Larry" vorgestellt hätte. :lol:

Dazu fällt mir eine etwas peinliche Geschichte ein. Als ich vor Jahren für eine Direktmarketingagentur gearbeitet habe, deren grösster Kunde ein Briefmarkenversand war, sollte ich bei dubiosen amerikanischen Zeitschriften das Interesse für Briefmarken und "Numisbriefe" aus oder zum Thema Nazizeit erfragen. Ich fühlte mich dabei unwohl, weil ich nicht wusste, ob ich da irgendwelche Nazis oder nur Sammler von Nazibriefmarken am Telefon hatte. Aber die waren alle scheissfreundlich und haben mich sofort mit dem Vornamen angesprochen, und wenn ich die mit Mr. X angesprochen habe, sagten sie "Call me Al" oder so. Derjenige, der am Telefon am sympathischsten rüberkam, hat sich am Ende als der überzeugteste Neonazi herausgestellt. Ich habe mich beim Chef beschwert und wurde einem anderem Themengebiet zugeteilt: "Preussen, Königshäuser und Vatikan".

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Also bei aller Konvention gibt es noch einen recht einfachen Rat: Sprich den Priester einfach drauf an: "Wir haben gemerkt, dass Sie sich mit XY aus unserer Jugendarbeit duzen. Wir anderen Jugendleiter wissen jetzt nicht so recht, wie wir Sie ansprechen sollen. Können Sie uns mal einen Tipp geben?".

Das Thema sollte nicht zu einem Tabu werden. Wenn man bei jemandem unsicher ist, ob "Sie" oder "Du", dann kann man einfach mit dem jenigen darüber reden. Das ist nicht unhöflich, sondern es beseitigt einfach ein Problem. Wenn ständig eine Unsicherheit herrscht, wie man den anderen anreden soll, dann kann sich das zu einem echten Störfaktor im Verhältnis auswirken. Das sollte man auf jeden Fall vermeiden und das Thema einfach ansprechen.

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also solange mich niemand in der Liturgie 'siezt', ist mir alles andere recht.

Oh ja. Besonders beliebt ist bei mir die Variante:

"Ich spreche Sie los von Ihren Sünden..." - da könnt ich dann wirklich die Krise kriegen. :lol:

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also solange mich niemand in der Liturgie 'siezt', ist mir alles andere recht.

Oh ja.

jou.

 

ich bin halt lutherisch sozialisiert, und von daher ist mir das "Sie" in der Liturgie ein bißchen arg ungewohnt. Und in diesem Punkt mag und will ich auch nicht mehr umlernen. muß ich auch nicht mehr. bei uns klappt das gut.

 

danke, Pfarrer :lol:

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also solange mich niemand in der Liturgie 'siezt', ist mir alles andere recht.

Oh ja. Besonders beliebt ist bei mir die Variante:

"Ich spreche Sie los von Ihren Sünden..." - da könnt ich dann wirklich die Krise kriegen. :lol:

"Ich spreche Sie los von Ihren Sünden..."

"Ich glaub, ich hab schon wieder was zu Beichten!" :)

 

Ich finde den Bruch in der Predigt immer genial:

"Liebe Schwestern und Brüder, Sie haben bestimmt auch an einen strafenden Gott gedacht, als Sie das heutige Evangelium gehört haben..."

 

Wie redet der Priester denn seine "Schwestern und Brüder" an? Mit Sie? Oder ist "Schwestern und Brüder" nur eine Floskel, die man halt aus Gründen der Tradition so sagt wie "Mahlzeit" vor dem Essen?

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Morgen kommt unser Kaplan aus dem Urlaub.

Und ich denke, daß ich ihn am Freitag auch gleich treffen werden. Ganz ehrlich habe ich in mir ein komisches Gefühl. Ja, ich fühle mich herabgesetzt und auch etwas ausgeschlossen....

Ansprechen kann ich ihn nicht... das schaff ich nicht. Ich mag ihn sehr und ich weiß eigentlich auch, daß er mich mag. Wie gesagt, wir sind altersmäßig nur ein paar Tage auseinander. Ich weiß nicht mal, wer älter ist von uns beiden.

Ich wünsche mir nur, daß durch diese Sie-Du-Geschichte unsere Gespräche nicht leiden, denn die sind mir sehr, sehr wichtig.....

Und auch die Arbeitsatmosphäre.... hoffentlich kann ich da drüber stehen, wenn er die eine duzt und ... naja... ihr wißt schon, was ich meine.

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Wir anderen (die ge-Sie-zten) fühlen uns halt nur ein wenig vergessen....

Und sind darüber halt einfach traurig...

Hallo Sandra,

 

bilden sich da grade "Blöcke"?

 

Wir anderen....

 

Interessant Deine Reaktion darauf - ist es eine Art "Stachel im Fleisch" dass der Pfarrer andere duzt?

 

Und in welchen Händen liegt es, diese "Blöcke" aufzulösen?

 

Warum findest Du nicht den Mut dazu, es ist einer Teamsitzung anzusprechen?

 

Warum ist dieser "Stachel im Fleisch" mächtiger als der Mut für den Schritt diese Blöcke aufzulösen?

 

Ich wünsche Dir den Segen Gottes, dass Du es schaffst diese Kraft zu finden und dass Du am Ende wie der Psalmdichter bezeugen darfst:

 

Mit meinem Gott, spring ich über Mauern! (Psalm 18,30b)

 

 

Alles Liebe Dir!

 

Bernd

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