Heute war ein Scheiss-Tag, weil...

[Wunibald]

...weil dieses blöde Vieh in mein Weinglas gefallen ist und ich es erst gemerkt habe, als ich schon beinahe hinuntergeschluckt hätte, bähh .

 

Gibt es hier einen Biologen, der mir wenigstens sagen kann, worum es sich bei dieser Fliege handelt?

[Julius]

Musca domestica, in Wein gebadet.

[Lothar1962]

Es war abzusehen - jetzt ist es so weit.

Mein Vater (85) liegt im Krankenhaus mit einem frisch operierten Fuß, seine Demenz ist nun so schlimm, dass er selbst die absoluten Basics (er weiß nicht mehr, dass er ein Mietshaus hat und dass er zu Hause Tabletten eingenommen hat) innert Minuten vergisst.

Er hat selber gesagt, dass er aufgrund seiner körperlichen Schwäche und aufgrund seiner Demenz nicht mehr nach Hause zurück kann. Derzeit kümmert sich der Sozialdienst der Klinik um die Sache, beantragt eine Pflegestufe und klärt die Situation der Kurzzeitpflege. In den nächsten Wochen werde ich wohl jedes Wochenende ca. 4,5 Stunden pro Richtung im Zug sitzen, das zweite - inzwischen langsam ruinös werdende alte Auto ist schon am Wohnort des Vaters deponiert (und nein: Die A6 tu ich mir nicht öfters an, als man es muss).

 

Nun ja. Abzusehen war es. Aber es geht eine Ära zu Ende. Und das ist - trotz der immer existenten, leichten Fremde zwischen mir und meinem Vater - traurig.

 

Er - kriegsbedingt keinen Schulabschluss, dann in Abendkursen Abschlüsse nachgeholt, schließlich studiert (da war er bereits 30 und ich schon auf der Welt) und als Ingenieur in den Ruhestand getreten, immer gnadenlos selbstdiszipliniert und damit kein schlechtes Vorbild - kommt an seine Grenzen; bzw. die Grenzen kommen zu ihm. Er hat durch unermüdliche tägliche Arbeit nacheinem ganzen Berufstag im Büro am Abend ein Grundstück mit einer Ruine drauf in ein Anwesen mit 4 schönen Wohnungen verwandelt. Über viele Jahre täglich zwischen 17 und 21 Uhr am Haus geschafft. Ohne erkennbare Müdigkeit oder Überforderung.

 

In vielem ein Vorbild, in manchem keines.

 

Als vor 10 Jahren meine Mutter - die ihn eigentlich während der fast 45 Jahren Ehe "verwaltet" hat - starb, hat er es gerade noch zwei Jahre ausgehalten - dann ist er in heimliche Trauer versunken und hat seine Hobbies aufgegeben. Er, der immer gern reiste, hat seine Pensionärsbahncard gekündigt und die Rentnerkarte des VVS.

 

Und jetzt kriegt er sich selbst nicht mehr gemanagt. Und das Schlimme: Er merkt es. Und leidet. Und zeigt es nicht, dass er leidet.

 

Und meine Frau und ich leiden mit.

 

Das hätte es nun auch nicht gebraucht...

[Inge]

:(

[Elima]

Ja, es ist traurig. Früher habe ich immer gedacht, dass es nur die andern merken, wenn man alt und verwirrt wird, und es deswegen für einen selbst nicht so schlimm ist. Aber die alten Menschen merken es auch selbst und leiden zumindest am Anfang sehr darunter.

Und natürlich ist es für die Kinder schlimm ...... für manche so sehr, dass sie sich gar nicht mehr kümmern und so das Elend verdrängen wollen. Zu denen gehörst du -Gott sei Dank- nicht. Ich wünsche dir viel Kraft.

[Lothar1962]

Ich wünsche dir viel Kraft.

 

Danke.

[Wunibald]

Ja, es ist traurig. ...Ich wünsche dir viel Kraft.

Ich schließe mich an.

[teofilos]

Es war abzusehen - jetzt ist es so weit.

Mein Vater (85) liegt im Krankenhaus mit einem frisch operierten Fuß, seine Demenz ist nun so schlimm, dass er selbst die absoluten Basics (er weiß nicht mehr, dass er ein Mietshaus hat und dass er zu Hause Tabletten eingenommen hat) innert Minuten vergisst.

Er hat selber gesagt, dass er aufgrund seiner körperlichen Schwäche und aufgrund seiner Demenz nicht mehr nach Hause zurück kann. Derzeit kümmert sich der Sozialdienst der Klinik um die Sache, beantragt eine Pflegestufe und klärt die Situation der Kurzzeitpflege. In den nächsten Wochen werde ich wohl jedes Wochenende ca. 4,5 Stunden pro Richtung im Zug sitzen, das zweite - inzwischen langsam ruinös werdende alte Auto ist schon am Wohnort des Vaters deponiert (und nein: Die A6 tu ich mir nicht öfters an, als man es muss).

 

Nun ja. Abzusehen war es. Aber es geht eine Ära zu Ende. Und das ist - trotz der immer existenten, leichten Fremde zwischen mir und meinem Vater - traurig.

 

Er - kriegsbedingt keinen Schulabschluss, dann in Abendkursen Abschlüsse nachgeholt, schließlich studiert (da war er bereits 30 und ich schon auf der Welt) und als Ingenieur in den Ruhestand getreten, immer gnadenlos selbstdiszipliniert und damit kein schlechtes Vorbild - kommt an seine Grenzen; bzw. die Grenzen kommen zu ihm. Er hat durch unermüdliche tägliche Arbeit nacheinem ganzen Berufstag im Büro am Abend ein Grundstück mit einer Ruine drauf in ein Anwesen mit 4 schönen Wohnungen verwandelt. Über viele Jahre täglich zwischen 17 und 21 Uhr am Haus geschafft. Ohne erkennbare Müdigkeit oder Überforderung.

 

In vielem ein Vorbild, in manchem keines.

 

Als vor 10 Jahren meine Mutter - die ihn eigentlich während der fast 45 Jahren Ehe "verwaltet" hat - starb, hat er es gerade noch zwei Jahre ausgehalten - dann ist er in heimliche Trauer versunken und hat seine Hobbies aufgegeben. Er, der immer gern reiste, hat seine Pensionärsbahncard gekündigt und die Rentnerkarte des VVS.

 

Und jetzt kriegt er sich selbst nicht mehr gemanagt. Und das Schlimme: Er merkt es. Und leidet. Und zeigt es nicht, dass er leidet.

 

Und meine Frau und ich leiden mit.

 

Das hätte es nun auch nicht gebraucht...

Danke, dass Du uns teilhaben lässt!

[asia]

Viel Kraft und Ausdauer für euch und zwischendrin immer wieder ein paar lichte Momente (in jeder Hinsicht)!

[tribald_old]

Ich habe ähnliches mit meiner Mutter erlebt. Die Hilflosigkeit gegenüber dieser Situation. Abwechselnd unendliche Trauer über das psychische verschwinden der geliebten Person, andererseits eine unendliche Wut ob der Gegebenheiten und dem absolut nichts dagegen tun können.

 

sich vermutlich in den Lothar reinfühlen könnend.............tribald

[gouvernante]

Und meine Frau und ich leiden mit.

 

Das hätte es nun auch nicht gebraucht...

Ich wünsche euch Kraft und Trost.

[Shubashi]

Ebenfalls und von ganzem Herzen!

[Julius]

Ich schließe mich an.

[mbo]

Auch von mir viel Kraft und Trost.

[Flo77]

@Lothar: meine Anteilnahme.

[Flo77]

Und ich habe eben eine Zahnfüllung verloren. Ich könnte echt schreien vor Wut (weh tut es im Augenblick nicht, aber ich stehe auch wegen was anderem noch unter Schmerzmitteln...)

 

Vorallem, weil ich jetzt die Wahl habe: bis morgen warten und dann hier zur Notdienstärztin gehen oder versuchen in Düsseldorf noch einen Doc zu erwischen.

bearbeitet 28. Mai 2014 von Flo77

[Kulti]

Eigentlich ist heute ja ein Super Tag weil ich jetzt weiß dass es Wunder gibt. Blöderweise gefällt es mir nicht dass es Wunder gibt.

 

Wenn ein Arzt jemanden zum MRT schickt und dann anhand des Befundes ohne sich die Bilder anzuschauen, blitzeschnell weiß was darauf zu sehen sein muss, dann ist das ein Wunder.

[Alfons]

Eigentlich ist heute ja ein Super Tag weil ich jetzt weiß dass es Wunder gibt. Blöderweise gefällt es mir nicht dass es Wunder gibt.

 

Wenn ein Arzt jemanden zum MRT schickt und dann anhand des Befundes ohne sich die Bilder anzuschauen, blitzeschnell weiß was darauf zu sehen sein muss, dann ist das ein Wunder.

Grabsch dir die CD mit den Bildern und schau sie dir selber an.

Falls dein Doc sie nicht rausrückt, nerv ihn mit Fragen. Er soll dir seine Diagnose auf den Bildern zeigen. Stell Dich dumm: "Das habe ich jetzt nicht gesehen, können sie es mir genauer zeigen?"

Notfalls wechsel den Arzt...

Ich drücke die Daumen, das auf den Bildern das zu sehen ist, was DU zu sehen hoffst (bei meinem jüngsten MRT war es leider anders).

[Wunibald]

Ich bekomme immer (!) das ganze sofort beim Radiologen erklärt, der in meiner Gegenwart auch gleich den Befundbericht diktiert und mir eine CD mitgibt. Da bleiben keine Fragen offen.

 

@ Alfons: Ich hoffe, dass dein Post nur als Antwort auf Kulti im Scheiss-Tags-Thread steht und nicht wegen dem, was auf deinem MRT zu sehen war.

[Flo77]

Privatpatienten haben's da leichter...

[Shubashi]

Eigentlich ist heute ja ein Super Tag weil ich jetzt weiß dass es Wunder gibt. Blöderweise gefällt es mir nicht dass es Wunder gibt.

 

Wenn ein Arzt jemanden zum MRT schickt und dann anhand des Befundes ohne sich die Bilder anzuschauen, blitzeschnell weiß was darauf zu sehen sein muss, dann ist das ein Wunder.

Grabsch dir die CD mit den Bildern und schau sie dir selber an.

Falls dein Doc sie nicht rausrückt, nerv ihn mit Fragen. Er soll dir seine Diagnose auf den Bildern zeigen. Stell Dich dumm: "Das habe ich jetzt nicht gesehen, können sie es mir genauer zeigen?"

Notfalls wechsel den Arzt...

Ich drücke die Daumen, das auf den Bildern das zu sehen ist, was DU zu sehen hoffst (bei meinem jüngsten MRT war es leider anders).

 

Ich schließe mich da Wunibald an: so düstere Andeutungen?

[Alfons]

 

Ich schließe mich da Wunibald an: so düstere Andeutungen?

 

Ach was, nichts, was mir die gute Laune verderben könnte. Eine abgerissene Sehne, die irgendwann in den nächsten Wochen wieder zusammen gefrickelt wird. (Weiter Kulti die Draumen drück....)

bearbeitet 30. Mai 2014 von Alfons

[Shubashi]

Das ist beruhigend. Wenn man nicht von chronischen Leiden oder richtig dramatischen Diagnosen zermürbt wird, ist übrigens eine Mischung aus (Gott-)Vertrauen, etwas Abenteuerlust und Neugier gar nicht so schlecht. Ich war von meinen letzten positiven Erfahrungen mit den Dottores sehr angetan.

An alle die es heute ageht: lasst Euch nicht ins Boxhorn jagen. Krankheiten sind machmal leider nicht zu vermeiden, machen wir also das Beste draus.

[Inge]

(bei meinem jüngsten MRT war es leider anders).

 

??

 

(Inge, die gerade ihr erstes MRT hinter sich hat, mit erfreulichem Befund…)

 

edit: Uff *stirnwisch* (habe inzwischen fertig gelesen), das ist zwar lästig, aber nicht letal!

bearbeitet 1. Juni 2014 von Inge

[Julius]

Mir treiben schon die drei Buchstaben "MRT" den Schweiss auf die Stirn (Platzangst, beim letzten Mal habe ich's ohne Beruhigungsspritze versucht).

(Um weiteren Fragen vorzubeugen: Befund positiv, aber reversibel).

bearbeitet 1. Juni 2014 von Julius