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Sühneseelen


Sokrates

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Ich sehe daher schon die Möglichkeit, dass man für andere Opfer bringen kann.

Diese Möglichkeit sehe ich auch.

 

Das eine Opfer, das für andere gebracht wurde, heißt Jesus Christus.

 

In ihm brachte sich Gott selbst zum Opfer dar.

 

Man fragt sich, warum das einigen nicht ausreicht.

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Man fragt sich, warum das einigen nicht ausreicht.

Weil es ein so schönes Gefühl ist, ein bisschen mit-zu-erlösen?

 

Weil man die Sache lieber selber in die Hand nimmt, anstatt auf andere zu warten, hoffen und vertrauen?

 

Weil es schwer ist, ein solches Opfer, wie Jesus es für uns dargebracht hat, anzunehmen?

 

Weil es sehr viel Demut erfordert, anzunehmen, ohne selbst zu geben?

 

 

 

Zutreffendes bitte ankreuzen

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Das erinnert mich an ein Gespräch vom letzten Wochenende da wurde ich von einem evangelischen Christen direkt gefragt: "Bist Du ein Heilsvermittler" - Ich gab zur Antwort: "Ja, das bin ich" - der Gesprächspartner wiederum erwiderte: "Nein, das bist Du nicht - es gibt nur einen Mittler zwischen Gott und den Menschen und das ist Jesus Christus der uns das Heil schenkt" - darauf bemerkte ich nur noch: "also vermittel ich das Heil, wenn ich Menschen zu Jesus Christus führen darf"

 

Was das "opfern" betrifft, so stellt sich bei mir die Frage, welche Beziehung ich zu Gott habe. Man kann es durchaus ja auch so sehen, dass man gewisse Dienste als "Opfer für Gott" ansieht. Ein Opfer an Zeit, an Geld, an Mühen, an Last, an Mittragen usw.

 

Mir fallen dabei immer die Männer ein, die einen gelähmten Mann zu Christus bringen wollten und nicht durch die Menschenmenge kamen. Da mühten sie sich ab, indem sie das Dach abdeckten und so die Liegematte mit dem Gelähmten hinuterliessen zu Christus.

 

Das ist gar nicht so einfach, auf das Dach zu klettern, die Ziegeln zu beseitigen und dann den Gelähmten hinunterzulassen. Aber die Männer liessen sich nicht von dieser Mühe und Arbeit abschrecken und am Ende geschieht etwas:

 

Und als er (Christus) ihren Glauben sah, sprach er zu ihm (dem Gelähmten): Mensch, deine Sünden sind dir vergeben! (Lukas 5,20)

 

Bleibt die Frage, was wäre wohl aus dem Gelähmten geworden wenn sich keiner um ihn gekümmert hätte und er aus diesem Grunde nicht in die Gegenwart Christi geführt wurde.

 

Oder anders gefragt, passend zur heutigen Tageslese: wer ist heute noch bereit Erntehelfer zu sein?

 

gby

 

Bernd

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Was mir zum Stichwort "Sühneseele" noch einfiel ist die selig gesprochene Anna Katharina Emmerick

 

 

Ein hervorstechender Zug im Leben Anna Katharinas war ihre Liebe zu den Menschen. Wo immer sie Not sah, suchte sie zu helfen. Auch auf ihrem Krankenlager fertigte sie noch Kleidungsstücke für arme Kinder an und freute sich, wenn sie ihnen damit helfen konnte. Obwohl ihr die vielen Besucher manchmal hätten lästig werden können, nahm sie alle freundlich auf. Sie nahm sich ihrer Anliegen im Gebet an und schenkte ihnen Ermunterung und Trost.

 

Viele Persönlichkeiten, die in der kirchlichen Erneuerungsbewegung zu Beginn des 19. Jahrhunderts von Bedeutung waren, suchten die Begegnung mit Anna Katharina Emmerick, u.a.: Clemens August Freiherr Droste zu Vischering, Bernhard Overberg, Friedrich Leopold von Stolberg, Johann Michael Sailer, Christian und Clemens Brentano, Luise Hensel, Melchior und Apollonia Diepenbrock.

 

Von besonderer Bedeutung wurde die Begegnung mit Clemens Brentano. Aus seinem ersten Besuch 1818 wurde ein fünfjähriger Aufenthalt in Dülmen. Täglich besuchte er Anna Katharina, um ihre Visionen aufzuzeichnen, die er später veröffentlichte.

 

Im Sommer 1823 wurde Anna Katharina immer schwächer. Wie in allen vorhergehenden Jahren verband sie ihr Leiden mit dem Leiden Jesu und opferte es auf für die Erlösung der Menschen. Sie starb am 09. Februar 1824.

 

Quelle: http://www.vatican.va/news_services/liturg...mmerick_ge.html

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Lieber Mariamante,

 

Welche Meinung hast Du von Deinem Gott, wenn Du ihm einen Kuhhandel um die Seele eines Menschen zutraust. Und ihm so wenig Macht zumessen willst, dass er zur Vergebung die Zustimmung Deines Teufels braucht.

 

Ich habe es gestern schon geschrieben - was Du hier verbreitest ist nicht mehr Glaube sondern Aberglaube.

Lieber Wolfgang: Du fragst mich nach meiner Meinung von Gott.

 

Ich bin katholisch- und du??? Glaubst du nicht an einen gerechten Gott?

 

Es geht nicht um die "Zustimmung des Teufels" sondern darum, dass es auch Gerechtigkeit gibt und eine Wiederherstellung der Ordnung.

 

Wenn Dir manche Bilder nichts sagen - bitte sehr.

 

Jedoch zu behaupten ich würde Aberglauben verbreiten ist ein bisserl tief gegriffen. Freilich: Da ich (im Gegensatz zu Dir) die Lehre der Kirche bezüglich Engel, Existenz von Dämonen als Personen annehme bin ich im Glauben ein wenig anders gesinnt. Wenn du das als Aberglauben siehst- deine Sache. Ich könnte ja als Gegenrede behaupten, dass du den Glauben tw. verloren hast. Aber wir wissen, das führst zu nichts.

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Und was mache ich jetzt?

Gott hat mir bislang keine "Kreuzerfahrung" geschickt (außer vielleicht dieses Moderatorenamt hier)

Muß ich jetzt damit leben, dass bislang keine ernsthafte Nachfolge Christi für mich möglich ist?

Liebe Gabriele: Ich weiß nicht, ob Du das hier ernst meinst. Ich kann mir nicht vorstellen, dass du nie Krankheit, Leid, Opfer, Schmerz, Tod naher Angehöriger etc. erlebt hast. Das Kreuz in Form von Leid, unsere Wünsche durchkreuzenden Erfahrungen bleibt m.E. keinem Menschen erspart.

 

Soll ich mich auf die Straße stellen und krampfhaft auf ein Kreuz warten, das ich dann beherzt ergreife?
Die Kreuze kommen m.W. von selbst. Die brauchst du nicht zu suchen.

 

Oder soll ich Gott mit Gebeten bestürmen, dass er mir endlich Krankheit und Leiden schickt, damit ich endlich dieses Kreuz auf mich nehmen kann und ihm ernsthaft nachfolgen?
Warum so kompliziert. Wenn wir ernsthaft leben, nicht immer nur oberflächlich nach Spass suchen, dann bleibt es nicht aus dass wir manches Kreuz haben. Fühlst du dich immer perfekt, heilig, vollkommen- und leidest du nie unter Deinen Schwächen , Gebrechen? Wenn nein- dann wäre die Heiligsprechung fällig.

 

Ich glaube dass wir als schwache und gebrechliche Menschen alle unter unseren persönlichen Schwächen leiden. Je mehr wir Gott zu lieben suchen, umso mehr tut es uns weh, dass wir in der Nachfolge zu ihm lau, in der Liebe zu IHM und den Menschen so unvollkommen und lahm sind.

 

Oder was denkst Du, worin die Aufgabe eines Menschen wie mir liegt, der bislang eben nur sein kleines, alltägliches Kreuz zu tragen hatte und sich nicht getrauen kann, dieses "Kreuzerfahrung" zu nennen, oder "Leiden"?

Gibt es noch andere Aufgaben, als Leid auf sich zu nehmen und Kreuzerfahrungen zu machen?

 

Wenn wir auf unserem Lebensweg keinerlei Kreuz haben - dann müssen wir uns sicher ernsthaft fragen, auf welchem Weg wir sind. Mit den Worten Jesu: "Wer mein Jünger sein will, nehme täglich sein Kreuz auf sich, verleugne sich selbst und so folge er mir nach" - lässt sich ein Leben das nur voller Spass und Wonne und ohne Kreuz ist schwerlich in Einklang bringen. Wenn du natürlich schon so weit bist, dass du alle Widrigkeiten im Leben als angenehm empfindest, dann fehlt dir die Kreuzerfahrung deswegen, weil du so heilig und vollkommen bist. Sollte dies der Fall sein, kann ich nur gratulieren.

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Es entspricht der Größe Gottes und der Bedeutung der menschlichen Person, wenn Gott vom Menschen - auch stell­vertretende - Sühne annimmt, also den Menschen mit seiner Liebe mitwirken und an der Aufarbeitung der Sünde mittätig sein lässt.

 

Quelle:

 

http://www3.erzbistum-koeln.de/seelsorge/g...tapostolat.html

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Man fragt sich, warum das einigen nicht ausreicht.

Weil es ein so schönes Gefühl ist, ein bisschen mit-zu-erlösen?

 

Weil man die Sache lieber selber in die Hand nimmt, anstatt auf andere zu warten, hoffen und vertrauen?

 

Weil es schwer ist, ein solches Opfer, wie Jesus es für uns dargebracht hat, anzunehmen?

 

Weil es sehr viel Demut erfordert, anzunehmen, ohne selbst zu geben?

 

 

 

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Liebe Gabriele,

 

bei dieser Umfrage/poll kreuze alles an.

 

 

Lieben Gruss

peter

bearbeitet von pmn
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der mit verlaub gesagt "nonsens" geht für mich aus folgendem hervor:

Es ist immer leicht Zusammenhänge, die man nicht versteht als "Unsinn" hinzustellen.

 

<<Eine bekannte Sühneseele, bei der die Engel ein und aus gingen und die sie sehen und sprechen konnte, wie sie uns selbst erzählte, war die stigmatisierte Grete Gansefort aus Heede. Wir hatten das Glück ca. 1Std. an ihrem Krankenbett zuzubringen. Sie war jahrzehntelang gelähmt und hatte in ihren jungen Jahren Marienerscheinungen mit anderen Mädchen zusammen. Die Engel kamen immer wieder zu ihr und baten sie, Leiden zu übernehmen um diese oder jene Person vor der Hölle zu retten und sie stimmte zu. Sie litt besonders in der Fastenzeit.
Zu P. Pio kam eine Frau, die sich darüber beklagte, dass sie zu leiden hätte. P.Pio sagte ihr: Dass du es nur weißt- dein Neffe und Deine Verwandten sind glaubenslos und leben fern von Gott. Zwei Jahre wirst du noch leiden - dann werden sie sich bekehren.

 

Pater Bernhard Kunst (OSB) Segenspater hat bei seinen Segnungen dieses Beispiel öfter erwähnt. Für Sühne, Opfer, Busse findet man selbst bei manchen Katholiken wenig Verständnis. Die Gründe mögen verschieden sein. Die einen glauben (wie die evangelischen Christen) dass nur der Glaube ohne Werke gerecht macht - und die objektive Erlösung genüge. Von seinem subjektiven Annehmen der göttlichen Gnade, von einem Mitwirken, ja von einer Verantwortung und Anteil am Gnadenwirken wollen sie nichts wissen. Jesus hat doch alles allein gemacht. Das Opfer ist perfekt: Wenn alles perfekt ist und wir Menschen keinen Anteil hätten- wieso tragen wir dann für unseren Nächsten Mit- Verantwortung? Warum können wir auf der einen Seite den anderen zum Segen werden- und auf der anderen Seiten anderen zum Unheil?

 

Ein begnadeter Priester im Ausland erzählte uns von einer blinden Frau, die an langjähriger Blindheit litt. Sie beklagte sich oft bei Gott, dass sie nicht sehen, keine Arbeit verrichten, nicht einmal Kartoffeln schälen könne und somit niemandem nützlich wäre. So kam sie in den Segensgottesdienst für Kranke mit der selben Klage und Bitte um Heilung - und sie wurde geheilt.

 

Nur 10 Tage später war sie wieder blind und rief den Priester an. Sie erklärt dem erschrockenen Pfarrer, dass sie nun froh und glücklich sei bis an ihr Lebensende blind zu sein. Gott habe ihr in den 10 Tagen gezeigt, dass sie mit ihrer Blindheit ihre ganze Familie, alle Freunde, Verwandte und Bekannte vor der Hölle gerettet hatte. >>

von: http://www.heiliggeist-seminar.de/Leiden.htm

Auch wenn du dieses Beispiel gebracht hast, um es niederzukritisieren - im Grunde ist es das mit dem Kreuz Christi vereinte Leiden, das segensreich wirkt. Und so gesehen bleibt es immer die Gnade Jesu Christi die heilt, heiligt, rettet.

 

der mensch entscheidet über himmel oder hölle, der mensch entscheidet wer gerettet wird. verwandte welchen grades gehören dazu, welche nicht.

nachbarn dieser straßenseite ja, die gegenüberliegenden nicht?

Diese Aussage ist ein Mißverständnis: Denn immer ist es Gott der der Richter der "Lebenden und der Toten" ist- aber es stimmt, dass wir Menschen Mit- Verantwortung haben sowohl für uns selbst wie auch für unsere Nächsten. Es ist natürlich leichter über jene zu spotten, die das Erlöserleiden Jesu wirksam machen als selbst durch Buße und Opfer mitzuwirken.
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Lieber Wolfgang: Du fragst mich nach meiner Meinung von Gott.

 

Ich bin katholisch- und du??? Glaubst du nicht an einen gerechten Gott?

Lieber Mariamante,

ich glaube an einen gerechten Gott, und nicht an einen, der wie im Faust einen Menschen als "Spielkapital" dem Teufel als Beute anbietet.

Der Herr.

Kennst du den Faust?

Mephistopheles.

Den Doktor?

Der Herr.

Meinen Knecht!

 

.......Mephistopheles.

Was wettet Ihr? Den sollt Ihr noch verlieren,

Wenn Ihr mir die Erlaubnis gebt,

Ihn meine Straße sacht zu führen!

Der Herr.

Solang er auf der Erde lebt,

So lange sei dir’s nicht verboten.

Es irrt der Mensch, solang er strebt.

Der Herr.

Nun gut, es sei dir überlassen!

Zieh diesen Geist von seinem Urquell ab,

Und führ’ ihn, kannst du ihn erfassen,

Auf deinem Wege mit herab,

Und steh beschämt, wenn du bekennen musst:

Ein guter Mensch, in seinem dunklen Drange

Ist sich des rechten Weges wohl bewusst.

Das würde nämlich weder die Gerechtigkeit und schon gar nicht die Barmherzigkeit des Gottes, der unser Vater ist, zulassen. Oder würdest Du das Seelenheil Deiner Kinder verwetten

Es geht nicht um die "Zustimmung des Teufels" sondern darum, dass es auch Gerechtigkeit gibt und eine Wiederherstellung der Ordnung.

Was wäre das für ein Gott der solche "Aufrechnungen" notwendig hätte. Glaubst Du wirklich, dass Gott menschliches Leiden verlangt um eine abstrakte Ordnung wiederherzustellen? Gott ist doch kein ordnungsfanatischer Buchhalter. Als Jesus uns erlöst hat war nicht von "Verrechnungskonten" die Reden sondern nur von absoluter Liebe.

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Für Sühne, Opfer, Busse findet man selbst bei manchen Katholiken wenig Verständnis. Die Gründe mögen verschieden sein. Die einen glauben (wie die evangelischen Christen) dass nur der Glaube ohne Werke gerecht macht - und die objektive Erlösung genüge. Von seinem subjektiven Annehmen der göttlichen Gnade, von einem Mitwirken, ja von einer Verantwortung und Anteil am Gnadenwirken wollen sie nichts wissen. Jesus hat doch alles allein gemacht. Das Opfer ist perfekt: Wenn alles perfekt ist und wir Menschen keinen Anteil hätten- wieso tragen wir dann für unseren Nächsten Mit- Verantwortung? Warum können wir auf der einen Seite den anderen zum Segen werden- und auf der anderen Seiten anderen zum Unheil? 

Das ist wohl eine der gründlichsten Verzerrungen der lutherischen Gnadenlehre. Willst du es nicht besser wissen?

 

Luther hat um die Frage "wie finde ich einen gnädigen Gott" gerungen wie kaum ein anderer. Und er hat dann die Lösung des Glaubens gefunden. Du bist doch sonst der lauteste Rufer gegen alle Ansätze der Selbsterlösung - also müsste der lutherische Ansatz doch ganz in Deinem Sinne sein.

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Für Sühne, Opfer, Busse findet man selbst bei manchen Katholiken wenig Verständnis. Die Gründe mögen verschieden sein. Die einen glauben (wie die evangelischen Christen) dass nur der Glaube ohne Werke gerecht macht - und die objektive Erlösung genüge. Von seinem subjektiven Annehmen der göttlichen Gnade, von einem Mitwirken, ja von einer Verantwortung und Anteil am Gnadenwirken wollen sie nichts wissen. Jesus hat doch alles allein gemacht. Das Opfer ist perfekt: Wenn alles perfekt ist und wir Menschen keinen Anteil hätten- wieso tragen wir dann für unseren Nächsten Mit- Verantwortung? Warum können wir auf der einen Seite den anderen zum Segen werden- und auf der anderen Seiten anderen zum Unheil? 

Das ist wohl eine der gründlichsten Verzerrungen der lutherischen Gnadenlehre. Willst du es nicht besser wissen?

 

Luther hat um die Frage "wie finde ich einen gnädigen Gott" gerungen wie kaum ein anderer. Und er hat dann die Lösung des Glaubens gefunden. Du bist doch sonst der lauteste Rufer gegen alle Ansätze der Selbsterlösung - also müsste der lutherische Ansatz doch ganz in Deinem Sinne sein.

Lieber Wolfgang:

 

Zuerst mal: Ich bin katholisch. Dass Luther sich einen gnädigen Gott suchte und z,.B. den Jakobusbrief eine "stroherne Epistel" nannte, weil hier geschrieben steht, dass der Glaube ohne Werke tot ist - ist mir schon bekannt. Aber ich bin nicht Lutheraner- sondern katholischer Christ.

 

In meinen Stellungnahmen habe ich ja immer wieder zwischen objektiver und subjektiver Erlösung unterschieden. Ang. Sil. sagt dazu:

 

Wär Christus 1000 x zu Bethlehem geboren und nicht in dir, du wärest doch verloren.

 

Die Heils- und Gnadenangenbote Gottes bedürfen unseres Mitwirkens. Und wie die Heilsgeschichte zeigt, beruft Gott immer wieder Menschen, die als Freunde und Mitarbeiter Gottes (und nicht als willenlose Werkzeuge oder Sklaven) an Gottes Erlösungsplan mitwirken. Es ist Gott, der die Erstursache ist - aber in seiner Liebe läßt Gott uns je nach Berufung Anteil haben. Die Gottesmutter ist hier besonders zu nennen- aber auch Heilige und Apostel sind nicht einfach leblose Werkzeuge, durch die Gott wirkt- sondern Freunde und Vertraute Gottes, die am Reich Gottes mitarbeiten.

 

Die Sühneseelen sind eben auch solche besonderen Mitarbeiter Gottes. Und wir sollten dankbar sein, dass es sie gibt. Die Heiligen und jene Menschen, die ein besonderes Ja in ihrer Hingabe zu Gott sagen und leben - sie bringen uns himmlisches Licht.... und viele von ihnen sind lebendige Zeugen dafür, dass Kreuz und Leid nicht sinnlos sind, sondern

Weg zur Auferstehung und Segen bringend. Wen diese Büßer und Beter am meisten stören ist mir schon klar....

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Was mir bei der Diskussion hier unwillkürlich einfällt ist der Ring des Polykrates

 

(...) Das hört der Gastfreund mit Entsetzen.

"Führwahr, ich muß dich glücklich schätzen!

Doch," spricht er, "zittr ich für dein Heil.

Mir grauet vor der Götter Neide;

Des Lebens ungemischte Freude

Ward keinem Irdischen zuteil.

 

Auch mir ist alles wohl geraten,

Bei allen meinen Herrschertaten

Begleitet mich des Himmels Huld;

Doch hatt ich einen teuren Erben,

Den nahm mir Gott, ich sah ihn sterben,

Dem Glück bezahlt ich meine Schuld.(...)

 

Ich sehe einige Parallelen zwischen diesen "Sühneseelen" und der antiken Auffassung, daß man die Götter mit zuviel Glück herausfordert und daß man sie mit Unglück besänftigen kann...

 

Werner

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Für Sühne, Opfer, Busse findet man selbst bei manchen Katholiken wenig Verständnis. Die Gründe mögen verschieden sein. Die einen glauben (wie die evangelischen Christen) dass nur der Glaube ohne Werke gerecht macht - und die objektive Erlösung genüge. Von seinem subjektiven Annehmen der göttlichen Gnade, von einem Mitwirken, ja von einer Verantwortung und Anteil am Gnadenwirken wollen sie nichts wissen. Jesus hat doch alles allein gemacht. Das Opfer ist perfekt: Wenn alles perfekt ist und wir Menschen keinen Anteil hätten- wieso tragen wir dann für unseren Nächsten Mit- Verantwortung? Warum können wir auf der einen Seite den anderen zum Segen werden- und auf der anderen Seiten anderen zum Unheil? 

Das ist wohl eine der gründlichsten Verzerrungen der lutherischen Gnadenlehre. Willst du es nicht besser wissen?

 

Luther hat um die Frage "wie finde ich einen gnädigen Gott" gerungen wie kaum ein anderer. Und er hat dann die Lösung des Glaubens gefunden. Du bist doch sonst der lauteste Rufer gegen alle Ansätze der Selbsterlösung - also müsste der lutherische Ansatz doch ganz in Deinem Sinne sein.

wird da nicht ein größerer gegensatz zwischen der lutherischen und der katholischen lehre konstruiert als tatsächlich besteht?

 

der einzige unterschied, den ich kenne ist der, dass luther ein wirken der gnade durch menschliches tun nicht anerkennt, dass also der mensch durch und durch verdorben ist und wenn er mal was gutes tut, dann wirkte die gnade durch ihn ohne zutun des menschen hindurch...

 

die katholische lehre nimmt dagegen doch wohl an, dass der mensch durch die gnade bewegt werden kann, selbst aus eigenem anlass unter gebrauch seines freien willens sich auf gott durch entsprechendes tun hinzuwenden...

 

oder?

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@ luther und Gnade:

 

Also mir sagte ein Priester- Luther habe sich so geäußert:

 

Sündige tapfer- glaube noch fester. Dieses Wort sagt, dass alles vom Glauben abhinge. Dass jedoch unser Mitwirken entscheidend ist, dass die Gnade wirksam werden kann scheint mir "katholisch".

 

Im KKK dazu folgendes:

 

III Das Verdienst

 

"Die Schar der Heiligen verkündet deine Größe, denn in der Krönung ihrer Verdienste krönst du das Werk deiner Gnade" (MR, Präfation von den Heiligen, nach einem Wort des "Lehrers der Gnade", des hl. Augustinus, Psal. 102,7).

 

2006 Das Wort "Verdienst" bezeichnet im allgemeinen die Vergeltung, die eine Gemeinschaft oder Gesellschaft für die Tat eines ihrer Mitglieder schuldet, die als Wohltat oder Missetat, als etwas zu Belohnendes oder zu Bestrafendes empfunden wird. Verdienste zu vergelten, ist Sache der Tugend der Gerechtigkeit, denn es entspricht dem für sie geltenden Prinzip der Gleichheit (Vgl. dazu auch 1723, 1807).

 

2007 Gegenüber Gott gibt es von seiten des Menschen kein Verdienst im eigentlichen Sinn. Zwischen ihm und uns besteht eine unermeßliche Ungleichheit, denn wir haben alles von ihm, unserem Schöpfer, empfangen (Vgl. dazu auch 42).

 

2008 Der Mensch hat nur deshalb im christlichen Leben bei Gott ein Verdienst, weil Gott in Freiheit verfügt hat, den Menschen mit seiner Gnade mitwirken zu lassen. Ausgangspunkt für dieses Mitwirken ist immer das väterliche Handeln Gottes, das den Anstoß für das freie Handeln des Menschen gibt, so daß die Verdienste für gute Werke in erster Linie der Gnade Gottes und erst dann dem Glaubenden zuzuschreiben sind. Das Verdienst des Menschen kommt im Grunde Gott zu, denn seine guten Taten gehen in Christus aus den zuvorkommenden und helfenden Gnaden des Heiligen Geistes hervor (Vgl. dazu auch 306, 155, 970).

 

2009 Die Annahme an Kindes Statt macht uns aus Gnade der göttlichen Natur teilhaftig. Sie kann uns darum der ungeschuldeten Gerechtigkeit Gottes entsprechend ein wirkliches Verdienst verleihen. Dies ist ein Recht aus Gnade, das volle Recht der Liebe, die uns zu "Miterben" Christi macht, würdig, "das ewige Leben zu gegebener Zeit zu erlangen" (K. v. Trient: DS 1546). Die Verdienste unserer guten Werke sind Geschenke der göttlichen Güte [Vgl. K. v. Trient: DS 1548]. "Die Gnade ist vorausgegangen; jetzt wird vergolten, was geschuldet ist ... Die Verdienste sind Geschenke Gottes" (Augustinus, serm. 298, 4-5) (Vgl. dazu auch 604).

 

2010 Da in der Ordnung der Gnade das erste Handeln Gott zukommt, kann niemand die erste Gnade verdienen, aus der die Bekehrung, die Vergebung und die Rechtfertigung hervorgehen. Erst vom Heiligen Geist und der Liebe dazu angetrieben, können wir uns selbst und anderen die Gnaden verdienen, die zu unserer Heiligung, zum Wachstum der Gnade und der Liebe sowie zum Erlangen des ewigen Lebens beitragen. Der Weisheit Gottes gemäß können selbst zeitliche Güter wie Gesundheit oder Freundschaft verdient werden. Diese Gnaden und Güter sind Gegenstand des christlichen Gebetes. Dieses sorgt für die Gnade, die für unsere verdienstlichen Taten unerläßlich ist (Vgl. dazu auch 1998).

 

 

2011:Die Liebe Christi ist in uns die Quelle all unserer Verdienste vor Gott. Die Gnade vereint uns in tätiger Liebe mit Christus und gewährleistet so den übernatürlichen Charakter unserer Taten und folglich ihren Verdienst vor Gott und den Menschen. Die Heiligen waren sich stets lebhaft bewußt, daß ihre Verdienste reine Gnade sind (Vgl. dazu auch 492):

 

"Nach der Verbannung auf Erden hoffe ich, in der Heimat mich an dir zu erfreuen; aber ich will nicht Verdienste für den Himmel sammeln, sondern allein für deine Liebe arbeiten ... Am Ende dieses Lebens werde ich mit leeren Händen vor dir erscheinen; denn ich bitte dich nicht, o Herr, meine Werke zu zählen. All unsere Gerechtigkeit ist voll Makel in deinen Augen! Ich will mich also mit deiner eigenen Gerechtigkeit bekleiden und von deiner Liebe den ewigen Besitz deiner selbst erlangen". (Theresia vom Kinde Jesu, offr.)

 

IV Die christliche Heiligkeit

 

2012 "Wir wissen, daß Gott bei denen, die ihn lieben, alles zum Guten führt ... denn alle, die er im voraus erkannt hat, hat er auch im voraus dazu bestimmt, an Wesen und Gestalt seines Sohnes teilzuhaben, damit dieser der Erstgeborene von vielen Brüdern sei. Die aber, die er vorausbestimmt hat, hat er auch berufen, und die er berufen hat, hat er auch gerecht gemacht; die er aber gerecht gemacht hat, die hat er auch verherrlicht" (Röm 8,28-30) (Vgl. dazu auch 459).

 

2013 "Daher ist allen klar, daß alle Christgläubigen jeglichen Standes oder Ranges zur Fülle des christlichen Lebens und Vollkommenheit der Liebe berufen sind" (LG 40). Alle sind zur Heiligkeit berufen: "Ihr sollt also vollkommen sein, wie es auch euer himmlischer Vater ist" (Mt 5,48) (Vgl. dazu auch 915, 2545, 825).

 

 

"Zur Erreichung dieser Vollkommenheit sollen die Gläubigen die Kräfte, die sie nach Maß der Gabe Christi empfangen haben, anwenden, um, ... indem sie dem Willen des Vaters in allem gehorchen, sich der Ehre Gottes und dem Dienst am Nächsten mit ganzem Herzen zu verschreiben. So wird die Heiligkeit des Gottesvolkes zu überreichen Früchten anwachsen, wie es in der Geschichte der Kirche durch das Leben so vieler Heiliger leuchtend aufgezeigt wird" (LG 40).

 

2014 Der geistliche Fortschritt strebt nach immer innigerer Vereinigung mit Christus. Diese Vereinigung wird "mystisch" genannt, weil sie durch die Sakramente - "die heiligen Mysterien" - am Mysterium Christi teilhat und in Christus am Mysterium der heiligsten Dreifaltigkeit. Gott beruft uns alle zu dieser innigen Vereinigung mit ihm. Besondere Gnaden oder außerordentliche Zeichen dieses mystischen Lebens werden nur Einzelnen gewährt, um die uns allen geschenkte Gnade sichtbar zu machen (Vgl. dazu auch 774).

 

 

2015 Der Weg zur Vollkommenheit führt über das Kreuz. Es gibt keine Heiligkeit ohne Entsagung und geistigen Kampf [Vgl. 2 Tim 4]. Der geistliche Fortschritt verlangt Askese und Abtötung, die stufenweise dazu führen, im Frieden und in der Freude der Seligpreisungen zu leben (Vgl. dazu auch 407, 2725, 1438).

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"Zur Erreichung dieser Vollkommenheit sollen die Gläubigen die Kräfte, die sie nach Maß der Gabe Christi empfangen haben, anwenden, um, ... indem sie dem Willen des Vaters in allem gehorchen, sich der Ehre Gottes und dem Dienst am Nächsten mit ganzem Herzen zu verschreiben. So wird die Heiligkeit des Gottesvolkes zu überreichen Früchten anwachsen, wie es in der Geschichte der Kirche durch das Leben so vieler Heiliger leuchtend aufgezeigt wird" (LG 40).

 

 

das scheint mir der unterschied zu luther zu sein...

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Und was mache ich jetzt?

Gott hat mir bislang keine "Kreuzerfahrung" geschickt (außer vielleicht dieses Moderatorenamt hier)

Muß ich jetzt damit leben, dass bislang keine ernsthafte Nachfolge Christi für mich möglich ist?

Liebe Gabriele: Ich weiß nicht, ob Du das hier ernst meinst. Ich kann mir nicht vorstellen, dass du nie Krankheit, Leid, Opfer, Schmerz, Tod naher Angehöriger etc. erlebt hast. Das Kreuz in Form von Leid, unsere Wünsche durchkreuzenden Erfahrungen bleibt m.E. keinem Menschen erspart.

Lieber Peter,

 

selbstverständlich war ich schon krank, war traurig, habe geweint, gebangt, geklagt, habe meine Pläne gescheitert oder durchkreuzt gesehen.

Aber bislang bin ich wieder gesund geworden, meine Tränen wurden getrocknet, es haben sich andere Pläne ergeben ....

Kurz gesagt: Ich bin ein optimistischer, positiv denkender Mensch, der nicht endlos mit dem Schicksal hadert, wenn mal was schief geht, sondern ich versuche auch dann noch das Gute zu sehen, nach vorne zu blicken.

Dadurch wird so manches, was schwer und groß aussieht, kleiner, leichter und einfacher zu tragen. Was dennoch noch zu schwer ist, nun, das lade ich bei Gott ab.

Bislang verlief mein Leben so, dass ich einfach nicht das Gefühl habe, ein schweres Kreuz zu tragen, etwas Schreckliches durchleiden zu müssen o.ä.

 

Wenn wir ernsthaft leben, nicht immer nur oberflächlich nach Spass suchen, dann bleibt es nicht aus dass wir manches Kreuz haben. Fühlst du dich immer perfekt, heilig, vollkommen- und leidest du nie unter Deinen Schwächen , Gebrechen? Wenn nein- dann wäre die Heiligsprechung fällig.

Wie soll ich denn das jetzt verstehen?

Wer nicht hinstehen kann und sagen: "Sieh hier, wie groß und schwer mein Kreuz ist!" der lebt nur oberflächlich und sucht lediglich seinen Spass?

Sicherlich bin ich nicht perfekt und vollkommen, ist das schon ein Kreuz, das ich tragen muß?

 

Wenn du natürlich schon so weit bist, dass du alle Widrigkeiten im Leben als angenehm empfindest, dann fehlt dir die Kreuzerfahrung deswegen, weil du so heilig und vollkommen bist.

Ich nehme mal an, dass Du das etwas polemisch gemeint hast, dennoch steckt da mehr drin, als Du wohl ahnst.

Ich empfinde die Widrigkeiten des Lebens durchaus nicht als angenehm, ich weiche ihnen auch nicht aus, aber ich bleibe auch nicht an ihnen lamentierend hängen, ich lasse mich von ihnen nicht runterziehen.

Diese positive Sicht der Dinge verübeln mir manche Menschen als "Oberflächlichkeit" oder als "mangelnde Kreuzerfahrung" oder sogar als fehlende Gotteserfahrung, wie Erich das vor einiger Zeit formulierte. Und das tut mir weh, das darfst Du ruhig glauben.

Dennoch halte ich mich an das Bibelwort, dass Jesus kam, damit wir das Leben haben, und dass wir das Leben in Fülle haben. Ich werde nicht aufhören, diese Fülle in diesem meinen Leben zu suchen und immer wieder auch ein Zipfel davon zu finden in dem Schönen, Guten, Kostbaren, das mir widerfährt, auch wenn die ganze Fülle erst bei Gott zu finden sein wird.

Wenn ich nur ängstlich auf das Negative stiere, verpasse ich einfach zu viel von dem Schönen, das Gott mir vorbeischickt.

 

Deshalb fällt mir es wohl auch so schwer, diese Leidensverliebtheit und Leidensmystik wirklich zu verstehen.

 

Liebe Grüße und Gottes Segen, Gabriele

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Wenn wir ernsthaft leben, nicht immer nur oberflächlich nach Spass suchen, dann bleibt es nicht aus dass wir manches Kreuz haben. Fühlst du dich immer perfekt, heilig, vollkommen- und leidest du nie unter Deinen Schwächen , Gebrechen? Wenn nein- dann wäre die Heiligsprechung fällig.

Wie soll ich denn das jetzt verstehen?

Wer nicht hinstehen kann und sagen: "Sieh hier, wie groß und schwer mein Kreuz ist!" der lebt nur oberflächlich und sucht lediglich seinen Spass?

Sicherlich bin ich nicht perfekt und vollkommen, ist das schon ein Kreuz, das ich tragen muß?

Das ist genau das, was ich oben gemeint habe. "Mir grauset vor der Götter Neide, Des Lebens ungemischte Freude Ward keinem Irdischen zuteil."

 

Warum dieses zwanghafte suchen nach dem Kreuz?

 

"Ein jeder nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach" bedeutet doch lediglich, daß man es demütig tragen soll wenn man eines hat. Es heißt doch nicht, daß man sich zwanghaft eines suchen oder gar zusammenzimmern soll, und es heisst schon gar nicht, daß jemand ohne Kreuz nicht nachfolgen kann.

 

Werner

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Übrigens Gabriele, auch du trägst ein Kreuz, jeder hat eines.

 

Es ist lediglich so, daß es manchem eine so leichte Last ist, daß er sie gar nicht wahrnimmt. Dafür können wir dankbar sein.

 

Es ist nicht nötig sich deswegen schlecht vorzukommen (was du ja auch nicht tust) und es ist auch nicht nötig, sich ein schwereres Kreuz zusammenzubasteln weil man glaubt, mit einem schwereren Kreuz könne man heiligmässiger sein.

 

Wer solches glaubt, dessen Kreuz könnte durchaus sein, daß er damit leben lernt, daß er nur ein leichtes Kreuz zu tragen hat.

 

Werner

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Liebe Gabriele!

 

selbstverständlich war ich schon krank, war traurig, habe geweint, gebangt, geklagt, habe meine Pläne gescheitert oder durchkreuzt gesehen.

Aber bislang bin ich wieder gesund geworden, meine Tränen wurden getrocknet, es haben sich andere Pläne ergeben ....

Nun- dann ist das Kreuz ja keine unbekannte Größe für Dich.

 

Kurz gesagt: Ich bin ein optimistischer, positiv denkender Mensch, der nicht endlos mit dem Schicksal hadert, wenn mal was schief geht, sondern ich versuche auch dann noch das Gute zu sehen, nach vorne zu blicken.
Für bewußte Christen ist das + kein - sondern ein + positives Vorzeichen.

 

Wie soll ich denn das jetzt verstehen?

Wer nicht hinstehen kann und sagen: "Sieh hier, wie groß und schwer mein Kreuz ist!" der lebt nur oberflächlich und sucht lediglich seinen Spass?

Sicherlich bin ich nicht perfekt und vollkommen, ist das schon ein Kreuz, das ich tragen muß?

Manche machen sich das Leben "leicht" (scheinbar) indem sie nicht zu viel nachdenken über die Leiden anderer - oder über eine Änderung im eigenen Leben. Wenn man nicht viel unternimmt, wird man auch kaum mit Widrigkeiten zu rechnen haben. Bei dir ist das wohl nicht der Fall. Denn wer Familie und Kinder hat- und sich zudem in einem Forum engagiert - hat mit Mühen zu rechnen. Wenn du so positiv eingestelt bist, das alles als leichte Last zusehen (Jesus sagt ja: Mein Joch drückt nicht und meine Last ist nicht schwer) so kann man dich nur beglückwünschen.

 

Ich nehme mal an, dass Du das etwas polemisch gemeint hast, dennoch steckt da mehr drin, als Du wohl ahnst.

Ich empfinde die Widrigkeiten des Lebens durchaus nicht als angenehm, ich weiche ihnen auch nicht aus, aber ich bleibe auch nicht an ihnen lamentierend hängen, ich lasse mich von ihnen nicht runterziehen

.

Nur "polemisch" war das sicher nicht. Ich freue mich ja mit dir- denn ich versuche ja auch ähnlich zu leben. Und manche Widrigkeiten in meinem Leben können mich da auch nicht beunruhigen. Wenn wir auf Gott hin leben, dann bekommt eben alles einen Sinn.

 

Diese positive Sicht der Dinge verübeln mir manche Menschen als "Oberflächlichkeit" oder als "mangelnde Kreuzerfahrung" oder sogar als fehlende Gotteserfahrung, wie Erich das vor einiger Zeit formulierte. Und das tut mir weh, das darfst Du ruhig glauben.
Nun- dann bist du ja nicht ohne Kreuz- es ist nur ein "anderes".

 

Dennoch halte ich mich an das Bibelwort, dass Jesus kam, damit wir das Leben haben, und dass wir das Leben in Fülle haben. Ich werde nicht aufhören, diese Fülle in diesem meinen Leben zu suchen und immer wieder auch ein Zipfel davon zu finden in dem Schönen, Guten, Kostbaren, das mir widerfährt, auch wenn die ganze Fülle erst bei Gott zu finden sein wird.
Da gehe ich gern konform. Aber ich setze dazu, dass wir diese Fülle (Auferstheung, Freude) nicht ohne Opfer, Mühe, "Kreuz" finden.

 

Wenn ich nur ängstlich auf das Negative stiere, verpasse ich einfach zu viel von dem Schönen, das Gott mir vorbeischickt.

 

Deshalb fällt mir es wohl auch so schwer, diese Leidensverliebtheit und Leidensmystik wirklich zu verstehen.

Verstehe was du meinst. Aber ich sehe es so: Kein Heiliger sucht das Leid um seiner selbst willen- sondern weil es einen erlösenden, heiligenden Wert hat. Nicht das Leid "lieben" die Heiligen, die Sühneseelen- sondern die sühnende, heilende Kraft die davon ausgeht macht ihnen das Leid süss.

 

Liebe Segensgrüße und bleiben wir positiv auch in dem Sinne, dass wir das + (Kreuz) als + (Plus) Zeichen sehen

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