Mat Geschrieben 26. September 2005 Melden Share Geschrieben 26. September 2005 So ein paar persönliche Erlebnisse: Ich habe mal eine Diskussionen gehört, welche Maria denn besser hilft, die von Lourdes oder die von Altötting. In einem anderen Zusammenhang habe ich eine Frau kennengelernt, die eine große Marienstatue erworben hatte, da die kleinere, die bisher bei ihr zu Hause stand, nicht geholfen habe. Segnungen und Wallfahrten an sich sind keine Magie und auch die äußere Form eines Rituals ist an sich magisch. Es geht hier um die Vorstellungen, die mit dem Ritual verbunden sind. Magisch ist alles, wovon gesagt wird, dass es auf jeden Fall hilft, oder von dem man auf jeden Fall Hilfe erwartet. Solche Vorstellungen finden sich auch im Zusammenhang mit den Gregorianischen Messen. Als ob man durch das Lesen von vielen Messen sein Leben ungeschehen machen und an der Gnade Gottes vorbei erlöst werden könne. Lieber Mat! Was du schilderst sind die Verirrungen von manchen Menschen. In Bezug auf die Gottesmutter Maria wissen die marianischen Christen m.E. dass es nur eine jungfäuliche Gottesmutter Maria gibt - ob wir sie als Jungfrau von Fatima, als unsere liebe Frau von Lourdes oder als unsere Liebe Frau vom Berge Karmel anrufen. Gegenüber Jesus (siehe die verschiedenen Litaneien) gibt es auch verschiedene Formen der Anrufung (Fürst des Friedens, König des Himmels usw.) - aber es ist nur der einen göttliche Heiland gemeint. Dass manche Menschen auch das Heilige missbrauchen wenn sie z.B. von bestimmten Gebetsverrichtungen etwas bestimmtes erwarten -und dort tatsächlich Aberglauben vorhanden ist, da stimme ich zu. Ich kann mich erinnern, wie sich der Rektor von St. Anna in Wien vor Jahren darüber ärgerte, dass in der Kirche Gebetszettel aufgelegt wurden, in denen eine unfehlbare Erhörung zugesichert wurde, wenn man diese Zettel in sieben verschiedenen Kirchen auflegen würde. Solche Aktionen sind abergläubisch - aber das "segnet" die Kirche nicht, sondern das sind Einzelaktionen von Menschen, die hier in abergläubige Praktiken geraten sind. Hallo Peter, verirrt oder nicht, ich wollte darauf hinweisen, dass es magische Vorstellungen in unserer katholischen welt gibt und dass diese Leute sich sehr wohl im Einklang mit der Kirche wähnen. Und ich glaube auch, dass der Übergang ziwschen dem, was Du 'verwirrt' nennst, und dem 'Rechtgläubigen' fließend ist. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Platona Geschrieben 26. September 2005 Melden Share Geschrieben 26. September 2005 Man kann auch Köln mit den Heiligen 3 Königen nennen. Auch hier waren die Interessen von Kirche, Staat und Wirtschaft so gut auf einander abgestimmt und in der Pilgerei verknüpft, dass das einfach genial war. Und dass wir Kölner dadurch unseren Dom haben, rechtfertigt das ja wohl dreimal und macht versöhnt mit allen Gaunerein Klar kann man das und zwar ganz besonders nachdrücklich. Als die im Mittelalter das antike Gräberfeld bei St. Ursula ausgegraben haben, wurden die 11 ursulinischen Jungfrauen, die die Legende überlieferte, plötzlich zu elftausend gemacht. Die Stadt Köln und der Klerus haben sich natürlich einen Ast gefreut und hatten Talerzeichen in den Augen stehen. Ich finde diese Kopfreliquilare, die den drallen rheinischen Mädchen nachgebildet wurden, recht witzig. Die größte Sammlung ist wohl in der goldenen Kammer in St. Ursula zu besichtigen. Aber auch die Kirche St. Kunibert besitzt welche und das Schnütgen-Museum. Die goldene Kammer ist übrigens recht morbide mit den restlichen Knochen des mittelalterlichen Gräberfundes ausgeschmückt. Immerhin erwies sich unsere Vaterstadt der Kirche ihre Dankbarkeit, indem sie die elf Flammen für je tausend Jungfrauen und die drei Kronen für je einen König in ihrem Wappen verewigte. Überhaupt haben die Zahlen 11 und drei im Kölner Karneval einen großen Stellenwert. Man ist also dankbar über das Mittelalter hinaus. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Kirisiyana Geschrieben 26. September 2005 Melden Share Geschrieben 26. September 2005 Man kann auch Köln mit den Heiligen 3 Königen nennen. Auch hier waren die Interessen von Kirche, Staat und Wirtschaft so gut auf einander abgestimmt und in der Pilgerei verknüpft, dass das einfach genial war. Und dass wir Kölner dadurch unseren Dom haben, rechtfertigt das ja wohl dreimal und macht versöhnt mit allen Gaunerein smile.gif Naja das Wort Rechtfertigung würd ich hier aber nicht gebrauchen. Die Kirche hat verd...*** noch mal heilig zu sein, dazu sollen wir schließlich im Glaubensbekenntnis stehen, dann soll sie's auch sein oder sich entsprechend Mühe geben. Aber is' scheh, der Dom, gelle?! yeah... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
OneAndOnlySon Geschrieben 26. September 2005 Melden Share Geschrieben 26. September 2005 Naja das Wort Rechtfertigung würd ich hier aber nicht gebrauchen. Die Kirche hat verd...*** noch mal heilig zu sein, dazu sollen wir schließlich im Glaubensbekenntnis stehen, dann soll sie's auch sein oder sich entsprechend Mühe geben. Aber is' scheh, der Dom, gelle?! yeah... Ein Rheinischer Comedian hat einmal über den Dreikönigsschrein von Köln und die Echtheit der Knochen gesagt: "In dem Ding wird alles heilig". Das gleiche kann man auch von der Kirche sagen - wenn's halt schön ausschaut, dann ist's doch auch schön. Schön, ne? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Kirisiyana Geschrieben 26. September 2005 Melden Share Geschrieben 26. September 2005 Und was die ganze Kirche inklusive Vatikan angeht: immerhin die Tatsache, dass sie seit 2000 Jahren ungebrochen besteht, scheint mir ein Zeichen dafür zu sein, dass da der Heilige Geist mit drin steckt. Wenn sie sich jetzt bitte mehr anstrengen würde, ein Mehr an Heiligkeit zu gewinnen. Ich glaub, Papa Bene hat's vor. Um beim Thema zu bleiben: Gibt es denn eigentlich besondere Anstrengungen, missverstehenden Volksglauben, sagen wir ruhig: Aberglauben zu bekämpfen? Ist das Thema in Predigten, Kindererziehung, Firmunterricht etc.? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 26. September 2005 Melden Share Geschrieben 26. September 2005 Und was die ganze Kirche inklusive Vatikan angeht: immerhin die Tatsache, dass sie seit 2000 Jahren ungebrochen besteht, scheint mir ein Zeichen dafür zu sein, dass da der Heilige Geist mit drin steckt. Wenn sie sich jetzt bitte mehr anstrengen würde, ein Mehr an Heiligkeit zu gewinnen. Ich glaub, Papa Bene hat's vor. Um beim Thema zu bleiben: Gibt es denn eigentlich besondere Anstrengungen, missverstehenden Volksglauben, sagen wir ruhig: Aberglauben zu bekämpfen? Ist das Thema in Predigten, Kindererziehung, Firmunterricht etc.? Google mal nach "medjugorje". Bzw. lass mal hier im Forum die Suche nach "medjugorje" laufen. Es gab einen Thread der auch so hieß. Darin wurde unter anderem wunderbar deutlich, was passiert, wenn ein Ortsbischof einen Wallfahrtsort nicht als solchen anerkennen will ... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Sokrates Geschrieben 26. September 2005 Autor Melden Share Geschrieben 26. September 2005 Darin wurde unter anderem wunderbar deutlich, was passiert, wenn ein Ortsbischof einen Wallfahrtsort nicht als solchen anerkennen will ... Den Aberglauben in seinem Lauf Hält weder Ochs noch Esel auf. Und schon gar ncht so ein armer Bischof, den seine Oberen in Rom auch noch schmählich im Stich lassen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 26. September 2005 Melden Share Geschrieben 26. September 2005 Ein Mann lässt seine Frau mit den Kindern sitzen um sich auf einen Selbstfindungstrip zu begeben. Seine Weisheit ist berühmt und er wird gern um Rat gefragt, auch von Politikern. Wie die sitzengelassene Frau das findet ist nicht überliefert, aber der Aussteiger wird schliesslich heilig gesprochen (zum Glück nicht als Schutzpatron der Familie!) Wie heisst dieser Heilige? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Einsteinchen Geschrieben 26. September 2005 Melden Share Geschrieben 26. September 2005 Ein Mann lässt seine Frau mit den Kindern sitzen um sich auf einen Selbstfindungstrip zu begeben. Seine Weisheit ist berühmt und er wird gern um Rat gefragt, auch von Politikern. Wie die sitzengelassene Frau das findet ist nicht überliefert, aber der Aussteiger wird schliesslich heilig gesprochen (zum Glück nicht als Schutzpatron der Familie!) Wie heisst dieser Heilige? Man kann es so böse sehen, vielleicht gab es ein Einverständnis der Frau. Es war Klaus von Flühe Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 26. September 2005 Melden Share Geschrieben 26. September 2005 Ein Mann lässt seine Frau mit den Kindern sitzen um sich auf einen Selbstfindungstrip zu begeben. Seine Weisheit ist berühmt und er wird gern um Rat gefragt, auch von Politikern. Wie die sitzengelassene Frau das findet ist nicht überliefert, aber der Aussteiger wird schliesslich heilig gesprochen (zum Glück nicht als Schutzpatron der Familie!) Wie heisst dieser Heilige? Man kann es so böse sehen, vielleicht gab es ein Einverständnis der Frau. Es war Klaus von Flühe Stimmt, und ich bin im falschen Thread gewesen Es ist überliefert, daß Nikolaus zuerst seine Frau bat, ihn zu entlassen, als sie das aber ablehnte, ging er ohne ihre Zustimmung und liess sie mit 10(!) Kindern zurück, das jüngste gerade 1 Jahr alt.... Werner Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
kam Geschrieben 26. September 2005 Melden Share Geschrieben 26. September 2005 Es ist überliefert, daß Nikolaus zuerst seine Frau bat, ihn zu entlassen, als sie das aber ablehnte, ging er ohne ihre Zustimmung und liess sie mit 10(!) Kindern zurück, das jüngste gerade 1 Jahr alt.... wahrscheinlich zwang ihn eine Veranlagung... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Accreda Geschrieben 26. September 2005 Melden Share Geschrieben 26. September 2005 Ein Mann lässt seine Frau mit den Kindern sitzen um sich auf einen Selbstfindungstrip zu begeben. Seine Weisheit ist berühmt und er wird gern um Rat gefragt, auch von Politikern. Wie die sitzengelassene Frau das findet ist nicht überliefert, aber der Aussteiger wird schliesslich heilig gesprochen (zum Glück nicht als Schutzpatron der Familie!) Wie heisst dieser Heilige? Man kann es so böse sehen, vielleicht gab es ein Einverständnis der Frau. Es war Klaus von Flühe Stimmt, und ich bin im falschen Thread gewesen Es ist überliefert, daß Nikolaus zuerst seine Frau bat, ihn zu entlassen, als sie das aber ablehnte, ging er ohne ihre Zustimmung und liess sie mit 10(!) Kindern zurück, das jüngste gerade 1 Jahr alt.... Werner Also, daß Bruder Klaus seine Frau ohne ihre Zustimmung verlassen hat, sozusagen sitzenläßt, das stimmt mit Sicherheit nicht. U.a. bei Bautz nachzulesen. Die Auflagen für eine Heiligsprechung sind hoch! Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 26. September 2005 Melden Share Geschrieben 26. September 2005 Bzw. lass mal hier im Forum die Suche nach "medjugorje" laufen. Es gab einen Thread der auch so hieß. Darin wurde unter anderem wunderbar deutlich, was passiert, wenn ein Ortsbischof einen Wallfahrtsort nicht als solchen anerkennen will ... Ich habe ihn gefunden: jenes Glanzstück privater Offenbarungen ... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 27. September 2005 Melden Share Geschrieben 27. September 2005 Ein Mann lässt seine Frau mit den Kindern sitzen um sich auf einen Selbstfindungstrip zu begeben. Seine Weisheit ist berühmt und er wird gern um Rat gefragt, auch von Politikern. Wie die sitzengelassene Frau das findet ist nicht überliefert, aber der Aussteiger wird schliesslich heilig gesprochen (zum Glück nicht als Schutzpatron der Familie!) Wie heisst dieser Heilige? Man kann es so böse sehen, vielleicht gab es ein Einverständnis der Frau. Es war Klaus von Flühe Stimmt, und ich bin im falschen Thread gewesen Es ist überliefert, daß Nikolaus zuerst seine Frau bat, ihn zu entlassen, als sie das aber ablehnte, ging er ohne ihre Zustimmung und liess sie mit 10(!) Kindern zurück, das jüngste gerade 1 Jahr alt.... Werner Also, daß Bruder Klaus seine Frau ohne ihre Zustimmung verlassen hat, sozusagen sitzenläßt, das stimmt mit Sicherheit nicht. U.a. bei Bautz nachzulesen. Die Auflagen für eine Heiligsprechung sind hoch! Naja, seine Frau hat sich damit abgefunden und die Zustimmung nachträglich gegeben (als klar war daß er mit und ohne Zustimmung Einsiedler würde, aber darüber gefreut hat sie sich nicht (was für eine Ehefrau würde sich wohl darüber freuen!)) Werner Kann das vielleicht bitte jemand in den Heiligenquiz-Thread verschieben? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
wolfgang E. Geschrieben 27. September 2005 Melden Share Geschrieben 27. September 2005 Die Auflagen für eine Heiligsprechung sind hoch! Ja genau. Karl vom Giftgas, wir bitten um deinen Beistand. Wieso ist das OT ........ich halte den Zusammenhang mit Aberglauben gar nicht so weit weg. ich wundere mich, du bist doch sonst immer für correctness! Eben und die Anmerkung von Marmot ist korrekt! Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Kirisiyana Geschrieben 27. September 2005 Melden Share Geschrieben 27. September 2005 Was aber ist OT??? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 27. September 2005 Melden Share Geschrieben 27. September 2005 Was aber ist OT??? OT = off topic = gehört nicht zum Thema Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Kirisiyana Geschrieben 27. September 2005 Melden Share Geschrieben 27. September 2005 Oh! Besten Dank. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 27. September 2005 Melden Share Geschrieben 27. September 2005 (bearbeitet) Liebe Christiane, früher als es noch üblich war seine Beiträge mit Anrede und Grußformel auszustatten war es auch guter Brauch seine Beiträge, die nicht zu eigentlichen Thema gehörten mit "Achtung OT:" einzuleiten. Leider sind sowohl Form wie Hinweis größtenteils irgendwo auf der Strecke geblieben. Liebe Grüße Flo bearbeitet 27. September 2005 von Flo77 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 27. September 2005 Melden Share Geschrieben 27. September 2005 Ein Mann lässt seine Frau mit den Kindern sitzen um sich auf einen Selbstfindungstrip zu begeben. Seine Weisheit ist berühmt und er wird gern um Rat gefragt, auch von Politikern. Wie die sitzengelassene Frau das findet ist nicht überliefert, aber der Aussteiger wird schliesslich heilig gesprochen (zum Glück nicht als Schutzpatron der Familie!) Wie heisst dieser Heilige? Wenn Du Nikolaus von der Flüe meinst: Er hat seine Frau Dorothea um Erlaubnis gefragt- und ist NUR MIT IHREM EINVERSTÄNDNIS in die Einsamkeit gegangen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Platona Geschrieben 28. September 2005 Melden Share Geschrieben 28. September 2005 Ein Mann lässt seine Frau mit den Kindern sitzen um sich auf einen Selbstfindungstrip zu begeben. Seine Weisheit ist berühmt und er wird gern um Rat gefragt, auch von Politikern. Wie die sitzengelassene Frau das findet ist nicht überliefert, aber der Aussteiger wird schliesslich heilig gesprochen (zum Glück nicht als Schutzpatron der Familie!) Wie heisst dieser Heilige? Wenn Du Nikolaus von der Flüe meinst: Er hat seine Frau Dorothea um Erlaubnis gefragt- und ist NUR MIT IHREM EINVERSTÄNDNIS in die Einsamkeit gegangen. Solche Leute sollten nicht heiliggespochen werden, sondern als schlechtes Beispiel dienen. Für sowas geht mir sämtliches Verständnis ab: Man stielt sich aus einer Verantwortung, nämlich aus einer von Gott mit 10 Kindern gesegneten Ehe, wo das letzte Kind kurz vor dem Auszug dieses Menschen geboren wurde, um irgendeinem nebulösen Ideal nachzurennen. Das kann ich weder bei diesem abstrusen Heiligen, noch bei dem allseits verehrten Augustinus von Hippo nachvollziehen. Ich hätte ja dann auch nach meiner Scheidung meine Kinder gottweisswohin schicken können, um ein lustiges Studentenleben zu führen. Dann hätte ich heute meine Promotion und vielleicht Habilitation und wäre eine Leuchte am Wissenschaftshimmel. Stattdessen habe ich nicht auf Gottes Ruf gehört, meine Kinder zu anständigen Menschen erzogen und lange Zeit den Spagat zwischen Beruf und Mutter als Alleinerziehende gemacht. Ich schlechter Mensch aber auch Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 28. September 2005 Melden Share Geschrieben 28. September 2005 Solche Leute sollten nicht heiliggespochen werden, sondern als schlechtes Beispiel dienen. Für sowas geht mir sämtliches Verständnis ab: Man stielt sich aus einer Verantwortung, nämlich aus einer von Gott mit 10 Kindern gesegneten Ehe, wo das letzte Kind kurz vor dem Auszug dieses Menschen geboren wurde, um irgendeinem nebulösen Ideal nachzurennen. Natürlich verstehe ich die Entrüstung. Wer die Verantwortung vor Gott nicht als das Wichtigste ansieht, kann über einen solchen einzigartigen und eigenartigen Weg nur empört sein. Dass Bruder Klaus durch seinen Weg für die ganze Schweiz und für viele Menschen zum Segensbringer wurde, zählt scheinbar wenig. Das kann ich weder bei diesem abstrusen Heiligen, noch bei dem allseits verehrten Augustinus von Hippo nachvollziehen. Die Heiligen sind keine Schemata - Christen. Die Wege der Heiligen sind einzigartig- und für uns oft närrisch und unverständlich. In der Orthodoxie hat man dafür insofern Verständnis, als man die "heiligen Narren" respektiert. Leidenschaftliche Liebe zu Gott - ja zu Menschen- kann man sich kaum ohne "Narrheit" vorstellen. Denn der liebende Mensch setzt Aktionen, für die er von nicht "leidenschaftlich Liebenden" wenig Verständnis findet. Auch einen Franz Jägerstätter würdest Du wohl als unverantwortlich hinstellen - nehme ich an. Wenn auch nicht jeder zu einer solchen Hingabe berufen ist- ich glaube dass es wichtig und gut ist, dass es auch solche außergewöhnlichen Menschen und Zeugen gibt. Ich hätte ja dann auch nach meiner Scheidung meine Kinder gottweisswohin schicken können, um ein lustiges Studentenleben zu führen. Dann hätte ich heute meine Promotion und vielleicht Habilitation und wäre eine Leuchte am Wissenschaftshimmel. Du solltest vielleicht bedenken, dass Gott der höchste Wert ist. Für immer werden dir solche Aussprüche wie: "Wer Vater, Mutter, Tochter mehr liebt wie mich, ist meiner nicht wert" verschlossen bleiben. Für wen Gott nicht das Allerhöchste ist, für den kann ein solcher Weg wie der des hl. Klaus von der Flüe nur unverständlich sein. Gottlob gibt es auch in unserer mechanistisch- materialistischen Welt die in Bezug auf geistige Werte lahm und krank ist noch Menschen, die übernatürlich denken und den Wert eines außergewöhnlichen Zeugnisses noch wahrnehmen können. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Platona Geschrieben 28. September 2005 Melden Share Geschrieben 28. September 2005 Solche Leute sollten nicht heiliggespochen werden, sondern als schlechtes Beispiel dienen. Für sowas geht mir sämtliches Verständnis ab: Man stielt sich aus einer Verantwortung, nämlich aus einer von Gott mit 10 Kindern gesegneten Ehe, wo das letzte Kind kurz vor dem Auszug dieses Menschen geboren wurde, um irgendeinem nebulösen Ideal nachzurennen. Natürlich verstehe ich die Entrüstung. Wer die Verantwortung vor Gott nicht als das Wichtigste ansieht, kann über einen solchen einzigartigen und eigenartigen Weg nur empört sein. Dass Bruder Klaus durch seinen Weg für die ganze Schweiz und für viele Menschen zum Segensbringer wurde, zählt scheinbar wenig. Verantwortung vor Gott ist, sich den gegebenen Aufgaben im Leben zu stellen. Und das ist in erster Linie die Bewahrung seiner Schöpfung, sprich 10 Kinder. Das kann ich weder bei diesem abstrusen Heiligen, noch bei dem allseits verehrten Augustinus von Hippo nachvollziehen. Die Heiligen sind keine Schemata - Christen. Die Wege der Heiligen sind einzigartig- und für uns oft närrisch und unverständlich. In der Orthodoxie hat man dafür insofern Verständnis, als man die "heiligen Narren" respektiert. Leidenschaftliche Liebe zu Gott - ja zu Menschen- kann man sich kaum ohne "Narrheit" vorstellen. Denn der liebende Mensch setzt Aktionen, für die er von nicht "leidenschaftlich Liebenden" wenig Verständnis findet. Also ist Religion und Religiosität ein Tollhaus. Jedenfalls nach dieser Definition. Was habe ich für ein Glück, da nicht drauf abzufahren. Auch einen Franz Jägerstätter würdest Du wohl als unverantwortlich hinstellen - nehme ich an. Wenn auch nicht jeder zu einer solchen Hingabe berufen ist- ich glaube dass es wichtig und gut ist, dass es auch solche außergewöhnlichen Menschen und Zeugen gibt. Wer ist Franz Jägerstetter? Wieder einer Deiner Spezialheiligen? Ich hätte ja dann auch nach meiner Scheidung meine Kinder gottweisswohin schicken können, um ein lustiges Studentenleben zu führen. Dann hätte ich heute meine Promotion und vielleicht Habilitation und wäre eine Leuchte am Wissenschaftshimmel. Du solltest vielleicht bedenken, dass Gott der höchste Wert ist. Für immer werden dir solche Aussprüche wie: "Wer Vater, Mutter, Tochter mehr liebt wie mich, ist meiner nicht wert" verschlossen bleiben. Für wen Gott nicht das Allerhöchste ist, für den kann ein solcher Weg wie der des hl. Klaus von der Flüe nur unverständlich sein. Gottlob gibt es auch in unserer mechanistisch- materialistischen Welt die in Bezug auf geistige Werte lahm und krank ist noch Menschen, die übernatürlich denken und den Wert eines außergewöhnlichen Zeugnisses noch wahrnehmen können.Das muß man sich überlegen, bevor man Kinder in die Welt setzt, oder man wartet, bis sie selbständig sind und vollzieht den Schritt dann. Übrigens kann ich Frau Dorothea gut verstehen: Immerhin war sie eine Frau des 15. Jhd., wo die Lebensverhältnisses schwieriger waren als heute. Die Einwilligung zur Separation bedeutete für sie einen nutzlosen, ewig unzufriedenen und ständig mit zum Himmel aufgeschlagenen Augen betenden Esser weniger zu habe. Sie vertrat wahrscheinlich das Prinzip "hau ihn weg mit Schaden". Wäre ich an ihrer Stelle gewesen, hätte ich genauso gehandelt. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 28. September 2005 Melden Share Geschrieben 28. September 2005 (bearbeitet) Dann will ich mal mit gutem Beispiel vorangehen: Achtung, off Topic! Ups, ich wollte keine Diskussion über den Bruder Klaus auslösen, ich hab das Rätsel absichtlich etwas flapsig formuliert um es nicht zu einfach zu machen. Wenn allerdings eine Diskussion über Bruder Klaus geführt werden soll: Menschen wie Bruder Klaus und die Tatsache daß er heiliggesprochen wurde (seine Frau hat nur zugestimmt, weil er sonst auch ohne ihre Zustimmung Einsiedler geworden wäre) zeigen ein Dilemma der Kirche: Einerseits stellt sie Ehe und Familie als unantastbar und heilig dar, andererseits macht sie aber völlig klar, daß das eigentlich erstrebenswerte für den Christen etwas anderes ist. Beispiele sind - Bruder Klaus, der Frau und zehn Kinder verlässt (ist nicht ein beliebtes Argument für und gegen alles mögliche, Kinder dürften nicht "um ihren Vater betrogen" werden?), - der Heilige Josef (der als Musterbeispiel des idealen Vaters hingestellt wird, obwohl er als Adoptivvater einer "Patchworkfamilie" vorstand, die nicht einmal "offen für neues Leben" war), - der Zölibat (der gern zur heiligmässigen Lebensform hochstilisiert wird, aber kaum jemals als der Ehe ebenbürtige Variante der Lebensführung dargestellt wird) Meiner Ansicht nach ist das das bis heute nachwirkende Erbe des Paulus. Jedenfalls wird die Argumentation der Kirche gegen anderen Formen des menschlichen Zusammenlebens als die klassische Ehe dadurch nicht gerade überzeugender. Werner bearbeitet 28. September 2005 von Werner001 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 28. September 2005 Melden Share Geschrieben 28. September 2005 (bearbeitet) Um mein letztes Posting etwas zu präzissieren: Daß der heilige Josef als Adoptivvater unter den gegebenen Umständen ein guter Vater für Jesus war, soll unbestritten sein, ihn aber als den Idealvater hinzustellen, während man auf der anderen Seite einem Mann, der eine geschiedene Frau mit Kind heiratet, bestreitet, jemals auch nur annähernd ein Vaterersatz sein zu können, das ist es was es unglaubwürdig macht. Gibt es keinen leiblichen Vater, den man als Musterbeispiel für einen idealen christlichen Vater hinstellen kann, wenn man schon ständig verbreitet, daß es keinen Ersatz für einen leiblichen Vater geben könne? Werner (und weil die Erfahrung zeigt daß es nötig ist: Nein, es gibt wahrscheinlich keinen offiziellen dogmatischen Lehrsatz, der besagt, daß nur ein leiblicher Vater ein wirklicher Vater sein kann. Aber in den Diskussionen über Patchworkfamilien, künstliche Befruchtung oder Adoption durch homosexuelle Paare wird dieses Argument immer wieder von Kirchenvertretern vorgebracht) bearbeitet 28. September 2005 von Werner001 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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