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Auferstehungsleib ohne Fleischeslust?


tomlo

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Bultmann ist nicht nur ein Entmythologisierer sondern auch Glaubenszerstörer- auch wenn er mit menschlicher "Klugheit" entstaubt.

Nein, er nimmt nur den erwachsen gewordenen Kindern den Schnuller weg.

Tja- im Evangelium stehen die für euch anstössigen Worte:

 

"Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen."

 

Ich muss gestehen: Ich halte von jenen Theologen die gescheiter als das Evangelium sind und meinen, alles besser zu verstehen als die Theologen vor ihnen nicht so sonderlich viel.

Lieber Peter,

vielleicht nimmst du doch in mancher Hinsicht die Schrift zu "schriftlich", das ist ja auch eine Gefahr, auf die die Bibel selbst hinweist.

 

Jesus gab uns den Maßstab "um des Menschen willen" beim Ährenzupfen am Sabbat. Die Pharisäer haben ihn ja daruf hingewiesen, dass er gegen ein Sabbatgebot verstößt! Vielleicht einige auch mit dem Unterton, den du so gerne hervorholst: Wenn es unbequem wird, sprich: Wenn er Hungergefühle hat, setzt er sich über Gebote einfach hinweg...

 

Bei Keuschheit ist es wohl das gleiche. "Um des Menschen willen" heißt auch sicherlich, dass man unbedingt Gebote und Verbote in eine bestimmte Zeit und bestimmte Kultur übersetzen muss!

 

Gleiches gilt bei der Interpretation der Schrift. Und was die Kindlichkeit betrifft: Bestimmte Kinder sind sehr analytisch, mit denen hat es ein Lehrer nicht so leicht, andere sind sehr treu-brav, die sind leichter lenkbar... aber "das Kind schlechthin" oder "die Kindlichkeit" gibt es nicht.

 

Ich glaube wirklich nicht, dass Theologen sich jenseits der Kindlichkeit orten müssen. Ich kann auch hinter der Entmythologisierung ein durchaus kindlich-neugieriges Gedankenexperiment sehen, das durchaus mit viel Vertrauen auf Gott zu tun hat. Weil Bultmann nie dachte, dass Vernunft an der Macht Gottes kratzen kann. Also kann er getrost fragen: Was steckt hinter den überlieferten Texten?

bearbeitet von rembetiko
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Liebe martha!

 

vielleicht nimmst du doch in mancher Hinsicht die Schrift zu "schriftlich", das ist ja auch eine Gefahr, auf die die Bibel selbst hinweist.

Also- um zu erklären wie ich das "Kindsein" verstehe: M.E: ist damit eine Haltung des Glaubens, des Vertrauens in Gott ausgedrückt - und zwar eine ziemlich bedingungslose. So wie ein Kleinkind ganz von seinen Eltern abhängig ist, und darauf vertraut, dass es die Eltern gut mit ihm meinen, so sollte unsere Haltung zu Gott sein: Von unserem Himmlischen Vater erwarten, dass ER es immer gut mit uns meint, seine Fügungen nicht endlos kritisieren und meinen, wir wüßten alles besser.

 

Bei Keuschheit ist es wohl das gleiche. "Um des Menschen willen" heißt auch sicherlich, dass man unbedingt Gebote und Verbote in eine bestimmte Zeit und bestimmte Kultur übersetzen muss!
Was die Gebote Gottes betrifft denke ich an das Wort ich glaube bei Johannes:

"Wer die Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt". Also das Haben und Halten der Gebote gehört schon zum Glauben dazu - aber natürlich nicht im Sinne einer Prinzipienreiterei oder in einer Verfälschung, die menschliche Satzungen an die Stelle von göttlichen Geboten setzt. Hier ist sicher die Gewichtigkeit der Gebote entscheidend. Wenn jemand z.B. ein Kirchengebot (etwa wir es das Freitag Fleischfasten war) übertritt, weil er z.B. mit einem Armen Fleisch isst - so ist das eine andere Sache, wie

wenn er sich von ehelicher Treue dispensiert, weil ihm darnach ist.

 

Ich glaube wirklich nicht, dass Theologen sich jenseits der Kindlichkeit orten müssen. Ich kann auch hinter der Entmythologisierung ein durchaus kindlich-neugieriges Gedankenexperiment sehen.

Ehe ich durch Gottes Gnade vom Atheismus zum Glauben fand, habe ich mich mit manchen Philosophen beschäftigt, die oft sehr dicke Bücher mit vielen gescheit klingenden Worten geschrieben haben. Ich habe bei manchen gesehen, dass sich hinter diesen schönen Klang Hohlheit verbirgt.

 

Die Worte Jesu sind oft einfach, klar - gehen zu Herzen. Manche Theologen verstehen die Kunst, das leicht Verständliche schwer verständlich und das schwer Verständliche unverständlich zu machen. Und was die "Entmythologisierung" betrifft: Wenn sich hinter diesem schönen Wort der Versuch bzw. die Versuchung verbirgt, alles was dem Rationalismus nicht erträglich ist (Auferstehung, Wunder, Heilungen, Engel, Dämonen, Teufel tc.) wegzustreichen - dann sehe ich darin eine Art Unglauben oder Glaubenszerstörung.

 

Da ich in meinem eigenen Leben und auch bei Mitmenschen viel Wunderbares erlebt habe (wobei bei meiner Haltung z.B: die Umkehr vom Unglauben zum Glauben etwas "Wunderbares" ist) kann ich z.B. die Leugnung von Wundern, Heilungen nicht nachvollziehen. Möglich, dass bei gewissen sehr vom Verstand bestimmten Menschen die Fähigkeit oder Offenheit fehlt, Wunder zu akzeptieren oder an sich heranlassen - da dies "verunsichert". Der Mensch baut sich auf die eine oder andere Weise gerne ein "Sicheres Gebäude" wo er sich wohl fühlst. Das wäre auch bei sogenannten "Fundies" der Fall, die sich nur an Gebote und Regeln klammern und von der Freiheit der Kinder Gottes wenig ahnen lassen.

 

Pax tecum.

bearbeitet von Mariamante
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<<"Ich lebe, doch nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir.">>

 

die anmaßung besteht darin sich selber so zu sehen. und in subtiler weise lieber peter bist du auch anmaßend.

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<<"Ich lebe, doch nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir.">>

 

die anmaßung besteht darin sich selber so zu sehen. und in subtiler weise lieber peter bist du auch anmaßend.

Wonach wir streben sollen, ist die Vereinigung mit Jesus. Wenn wir jemand lieben, dann werden wir diesem ähnlich. Es gibt die Beobachtung, dass Menschen die sich lieben (Ehepaare) einander sogar äußerlich ähnlich werden. Wenn wir also durch die Liebe zu Jesus von Ihm, seinen Gesinnungen so durchdrungen werden, dass wir ihm "ähnlich" werden, sehe ich darin keine Anmaßung, sondern Folgen der Liebe. Wenn wir jemand wirklich sehr lieben, dann kann uns dieser Mensch sehr verändern -d.h. er "lebt" gleichsam in uns.

 

Was mich persönlich betrifft danke ich für Deine Gedanken über mich- überlasse mich allerdings lieber dem Urteil von Menschen, die mich persönlich kennen - auch meinen Beichtvätern - und an erster Stelle natürlich dem Urteil Gottes.

 

Dass ich ein elender Sünder bin der für Dein Gebet dankbar ist will ich gar nicht in Abrede stellen.

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Also- um zu erklären wie ich das "Kindsein" verstehe: M.E: ist damit eine Haltung des Glaubens, des Vertrauens in Gott ausgedrückt - und zwar eine ziemlich bedingungslose.

Hallo Peter, das empfinde ich genau so. Man kann im Vertrauen auf Gott in den Urwald gehen oder auch sich in den Dschungel neuzeitlichen Denkens... Wohin einen der Geist halt führt. Bultmann ging eben letzteren Weg.

 

 

Ehe ich durch Gottes Gnade vom Atheismus zum Glauben fand, habe ich mich mit manchen Philosophen beschäftigt, die oft sehr dicke Bücher mit vielen gescheit klingenden Worten geschrieben haben. Ich habe bei manchen gesehen, dass sich hinter diesen schönen Klang  Hohlheit verbirgt.

 

Vielleicht ist es auch so, dass du von den Philosophen zuviel erwartest. Philosophie, hat mal ein berühmter Landsmann von dir, Ludwig Wittgenstein, gesagt, ist das Klarwerden von Sätzen. Philosophie will dir keinen Sinn des Lebens schneidern. Es gibt ein paar Philos, die den Sprung zum Guru gemacht haben. Sartre vielleicht (kommt mir so vor). Aber eigentlich verträgt sich Guru-tum und Philosophie sehr schlecht.

 

Die Worte Jesu sind oft einfach, klar - gehen zu Herzen. Manche Theologen verstehen die Kunst, das leicht Verständliche schwer verständlich und das schwer Verständliche unverständlich zu machen. Und was die "Entmythologisierung" betrifft: Wenn sich hinter diesem schönen Wort der Versuch bzw. die Versuchung verbirgt, alles was dem Rationalismus nicht erträglich ist (Auferstehung, Wunder, Heilungen, Engel, Dämonen, Teufel tc.) wegzustreichen - dann sehe ich darin eine Art Unglauben oder Glaubenszerstörung.

 

Es ist eine der großen Leistungen des Christentums, dass es von Beginn an fähig war, Zeitströmungen aufzunehmen und für sich fruchtbar zu machen. Durch Paulus und seine Gemeinden kam viel Griechisches ins Christentum, so dass sich ja auch ein Konflikt mit den Christen jüdischer Herkunft ergab (Apostelstreit).

 

Augustinus brachte den heidnischen Platon, Thomas v. Aquin den ebenso heidnischen Aristoteles (noch dazu arabisch kommentiert) in die Denkwelt des Christentums... Jesus war sozusagen immer der Same in der Erde, die Erde war sehr unterschiedlich, und so sehen die Pflanzen, die daraus erwachsen sind, auch sehr verschieden aus. Zerstörung? Kann ich jetzt nicht finden!! Der Text der Bibel bleibt ja original gewahrt. Nur kann ich vor Menschen des 20. Jh einfach nicht mehr von den "Schleusen des Himmels" sprechen. Ich muss solche Bilder neu interpretieren. Warum die Angst vor der Zerstörung? Paulus hat für Heiden die Beschneidung für hinfällig erklärt (viele Männer werdens ihm gedankt haben), seine Freunde in Jerusalem haben deswegen vielleicht von Verfälschung und Zerstörung getönt (stell dir den O-Ton vor: "Der Herr selbst war ja auch beschnitten!")

 

Da ich in meinem eigenen Leben und auch bei Mitmenschen viel Wunderbares erlebt habe (wobei bei meiner Haltung z.B: die Umkehr vom Unglauben zum Glauben etwas "Wunderbares" ist) kann ich z.B. die Leugnung von Wundern, Heilungen nicht nachvollziehen. Möglich, dass bei gewissen sehr vom Verstand bestimmten Menschen die Fähigkeit oder Offenheit fehlt, Wunder zu akzeptieren oder an sich heranlassen - da dies "verunsichert". Der Mensch baut sich auf die eine oder andere Weise gerne ein "Sicheres Gebäude" wo er sich wohl fühlst. Das wäre auch bei sogenannten "Fundies" der Fall, die sich nur an Gebote und Regeln klammern und von der Freiheit der Kinder Gottes wenig ahnen lassen.

 

Vielleicht hat das Unernehmen der Entmythologisierung viele Wunder zerstört. Sagen wir besser: Als "Wunder" entlarvt. Aber damit auch, und das finde ich positiv, die Möglichkeit des Betruges offenkundig gemacht. Also ein Stück Wahrheit gewonnen. Aber es sind nie Wunder per se für unmöglich erklärt worden. Im Gegenteil: Das, was du als Wunder schilderst, deine Bekehrung, bekommt eigentlich erst Leuchtkraft, wenn diese "Anit-Naturgesetz-Wunder" (Heiliger Prominentius schwebte 3 Meter über der Erde) als Legende oder Betrug entlarvt sind. Die Definition von Wunder ist auf einmal eine andere... Kleiner, dafür glaubwürdiger? Ich finde schon...

 

Pax et tecum!

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Liebe Martha!

 

Hallo Peter, das empfinde ich genau so. Man kann im Vertrauen auf Gott in den Urwald gehen oder auch sich in den Dschungel neuzeitlichen Denkens... Wohin einen der Geist halt führt. Bultmann ging eben letzteren Weg.

Da ich in meiner Schulzeit Griechisch hatte, sind mir da die beiden Wege des Heraklit in Erinnerung. Der breite- der schmale. Es gibt auch Irrwege. Ein Priester meinte: Man kann auf beiden Seiten vom Weg abkommen- rechts oder links. So fürchte ich, dass manche Theologen etwas vom Weg abkommen. So weit es mir möglich ist, folge ich da lieber Christus nach.

 

Vielleicht ist es auch so, dass du von den Philosophen zuviel erwartest. Philosophie, hat mal ein berühmter Landsmann von dir, Ludwig Wittgenstein, gesagt, ist das Klarwerden von Sätzen. Philosophie will dir keinen Sinn des Lebens schneidern. Es gibt ein paar Philos, die den Sprung zum Guru gemacht haben. Sartre vielleicht (kommt mir so vor). Aber eigentlich verträgt sich Guru-tum und Philosophie sehr schlecht.

Als ich noch ungläubig war, haben mich Leute wie Schopenhauer, Nietzsche, tw. auch Kant und andere mit ihren Gedanken fasziniert. Dann erging es mir wie Paulus der schreibt: Um Christi willen wurde mir vieles andere "wie Kehricht". D.h. nicht, dass es Mist ist, aber dass es im Vergleich mit Jesus und Seinen Worten verblasst. Ich gestehe dass ich jene Philosophie (heißt ja Liebe zur Weisheit) hoch schätze, die Gott nicht ausklammert.

 

Es ist eine der großen Leistungen des Christentums, dass es von Beginn an fähig war, Zeitströmungen aufzunehmen und für sich fruchtbar zu machen. Durch Paulus und seine Gemeinden kam viel Griechisches ins Christentum, so dass sich ja auch ein Konflikt mit den Christen jüdischer Herkunft ergab (Apostelstreit).
Das ist sicher eine Seite. Auf der anderen Seite hat sich das Christentum schon früh gegen "häretische" Lehren (Gnosis etc.) abgegrenzt.

 

Bezüglich Augustinus und anderer Denker verstehe ich es so, dass der göttliche Samen sich natürlich auch bei den sogenannten "heidnischen" Philosophen findet, da sich Gott den Menschen immer wieder offenbarte. In Christus ist gleichsam die Vollendung und Erfüllung.

 

Wenn es die Möglichkeit einer Übereinstimmung gibt, ohne den Glauben zu zerstören ist es o.k. Wenn aber genuin Christliches aufgegeben wird (siehe Esoterik, New Age) dann ist es ein Verrat. Das zu erkennen ist nicht immer leicht. Ich halte Differenzierung,Wachsamkeit und vor allem das Gebet hier für sehr wichtig. Die Kirche hat eine 2000jährige spirituelle Erfahrung. Die Kirchenväter, die Heiligen- wunderbare Gedanken finden sich da. M.E. soll man auch auf jene hören. Eine neue Theologie zu erfinden ist bisweilen kontraproduktiv- vor allem dort, wo man meint, das was bisher geglaubt wurde als "überholt" wegwerfen zu können.

 

Was die "Wunder" betrifft: Sicher gibt es manchen Aberglauben. Aber prinzipiell bin ich überzeugt, dass die Menschen viel mehr Wunder in ihrem eigenen (Glaubens) Leben erfahren könnten, wenn sie nicht derart skeptisch, kleingäubig und verschlossen wären.

 

Wenn Theologen die Auferstehung Christi leugnen - sie z.B. als "symbolhafte Darstellung der Apostel, dass die Sache Christi weitergeht" verstehen, oder Jesu Wirken (Heilungen, Dämonenaustreibungen, Wunder) nur als Sinnbilder verstehen- nicht als wirkliche Vorgänge - dann ist die Glaubenszerstörung ziemlich perfekt.

 

Pace. Bene.

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Hi Peter!

So weit es mir möglich ist, folge ich da lieber Christus nach.

 

Ich bin überzeugt, dass das gleiche auch für Bultmann gilt, ebenso wie für Mutter Teresa und Bruno den Karthäuser. Man sieht aber vielleicht schon an diesen sehr unterschiedlichen Lebensgestaltungen, dass die Konsequenzen aus o.g. Satz sehr verschieden ausfallen können. Es geht nicht um "lieber", es geht um "wie". Da muss jeder eine höchst persönliche Antwort finden!

 

Wer jetzt genau vom Weg abgekommen ist, kann eigentlich nur Gott, etwa durch das Gewissen des Menschen, beurteilen. Vielleicht auch die Kirche, obwohl sie oft erst den zeitlichen Abstand braucht, um jemanden korrekt einzuschätzen. Karl d. Großen, der eine Anzahl "Nebenfrauen" hatte, heilig zu sprechen, war sicher aus heutiger Warte nicht sehr klug... Anders soll ja auch Thomas v. Aquin wegen einiger Sätze zeitweise für unkirchlich gehalten worden sein... Das Ganze ist doch sehr unsicher.

 

 

Um Christi willen wurde mir vieles andere "wie Kehricht". D.h. nicht, dass es Mist ist, aber dass es im Vergleich mit Jesus und Seinen Worten verblasst.

 

Wahrscheinlich würde sich ein Philosoph heute nicht als Verkünder eherner Wahrheiten, sondern als jemand, der den sprachlichen Kehricht, den Ideologien hinterlassen, zusammenzufegen. Quasi eine Martha-Aufgabe... Ich würde jetzt Philosophie nicht in die Kategorie göttlich-widergöttlich einordnen wollen.

 

Ein Gläubiger und ein Philosoph sind nur mit jeweils ganz anderen Dingen befasst. Man ist sicher beides! Hin und wieder muss ich eine Aussage (von mir oder anderen) auf Richtigkeit und mögliche Fehler untersuchen, dann bin ich Philosoph, dann wieder versuche ich, zu hören, was Gott von mir wollen könnte, dann bin ich Gläubiger...

 

So, wie Jesus Martha und Maria um sich hatte, sind wohl beide Elemente nötig. Martha räumt praktisch das Gedanken-Haus auf, damit Platz und Wohnlichkeit herrscht, Maria hört dem Herrn zu, der sich im Chaos von Gefühlen und Sätzen auch nicht wohl fühlen würde... Sicher muss für einen Gläubigen Maria den Vorrang haben. Aber ich behaupte: Ohne Martha geht es nicht. Deshalb ist die ja auch heilig!

 

 

Wenn Theologen die Auferstehung Christi leugnen - sie z.B. als "symbolhafte Darstellung der Apostel, dass die Sache Christi weitergeht" verstehen, oder Jesu Wirken (Heilungen, Dämonenaustreibungen, Wunder) nur als Sinnbilder verstehen- nicht als wirkliche Vorgänge - dann ist die Glaubenszerstörung ziemlich perfekt.

 

Ich habe historische Realität und symbolhafte Interpretation nie als einander ausschließend empfunden.

Bei den Pfadfindern wurde das Lied gesungen: "Manchmal feiern wir mittan am Tag ein Fest der Auferstehung...". Natürlich könnte man sagen: Auferstehung war im Jahr 33, und fertig, und das wird zu Ostern gefeiert, und fertig! Wenn in mir mitten am Tag ein verstorbener Gedanke neu aufersteht, darf ich da symbolisch sicher auch Ostern feiern, deswegen leugne ich weder die historische noch die sakramentale Wirklichkeit.

 

Insofern sehe ich in der Symbol-Deutung etwas, dass vielen wie mir das Evangelium ein Stück näher gebracht hat. Eine Zerstörung kann ich nicht sehen...

 

Pace e bene...

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Liebe Martha!

 

Ich bin überzeugt, dass das gleiche auch für Bultmann gilt, ebenso wie für Mutter Teresa und Bruno den Karthäuser. Man sieht aber vielleicht schon an diesen sehr unterschiedlichen Lebensgestaltungen, dass die Konsequenzen aus o.g. Satz sehr verschieden ausfallen können. Es geht nicht um "lieber", es geht um "wie". Da muss jeder eine höchst persönliche Antwort finden!
Bei Theologen, welche die Evangelien nicht mehr in der Interpretation der Tradition sehen sondern meinen, sie verstünden besser was Jesus gemeint hat als z.B. die Kirchenväter vermute ich denn doch, dass sie ihre eigene Sicht für wichtiger nehmen (Hybris) oder dass sie Probleme mit dem Glauben haben (Leugnung von Wundern ua.). Und das macht mich gegenüber den entmythologisierenden Theologen sehr skeptisch.

 

Was die Früchte angeht, welche die Menschen, die sich mit dem Evangelium beschäftigt haben muss ich gestehen, dass mir z.B. die Früchte eines Franziskus bis zu einer Mutter Teresa auch mehr sagen als z.B. theologische Erörterungen ob sie von Bultmann, Küng oder Rahner kommen. Von den Genannten habe ich den Eindruck, dass sie das Evangelium mehr analysieren, zergliedern und auf ihre Weise deuten oder umdeuten. Bei Franziskus, Mutter Teresa u.a. habe ich den Eindruck, dass sie dem Evangelium durch ihr Tun Leben geben. Das ruft zur Nachfolge auf- das andere führt eher zu Spaltungen und immer neuen, endlosen Diskussionen und Erwiderungen. Wirkt auf mich fast wie ein Seitenweg oder Ablenken vom Wesentlichen.... der Hingabe an Jesus Christus.

Wer jetzt genau vom Weg abgekommen ist, kann eigentlich nur Gott, etwa durch das Gewissen des Menschen, beurteilen. Vielleicht auch die Kirche, obwohl sie oft erst den zeitlichen Abstand braucht, um jemanden korrekt einzuschätzen. Karl d. Großen, der eine Anzahl "Nebenfrauen" hatte, heilig zu sprechen, war sicher aus heutiger Warte nicht sehr klug... Anders soll ja auch Thomas v. Aquin wegen einiger Sätze zeitweise für unkirchlich gehalten worden sein... Das Ganze ist doch sehr unsicher.
Da stimme ich Dir tw. zu. Gott ist der letzte Richter. Aber im Lehr- und Hirtenamt der Kirche ist uns hier auch eine große Hilfe geschenkt, wenn wir auf die Kirche hören wollen. An den Früchten kann man allerdings auch einiges erkennen .

 

Wahrscheinlich würde sich ein Philosoph heute nicht als Verkünder eherner Wahrheiten, sondern als jemand, der den sprachlichen Kehricht, den Ideologien hinterlassen, zusammenzufegen. Quasi eine Martha-Aufgabe... Ich würde jetzt Philosophie nicht in die Kategorie göttlich-widergöttlich einordnen wollen.

Wenn Philoslophien sich in den Dienst gottloser Ideologien (z.b Kommunismus) stellen oder diesen begründen und herbeiführen, dann sehe ich das als negativ.

 

Ein Gläubiger und ein Philosoph sind nur mit jeweils ganz anderen Dingen befasst. Man ist sicher beides! Hin und wieder muss ich eine Aussage (von mir oder anderen) auf Richtigkeit und mögliche Fehler untersuchen, dann bin ich Philosoph, dann wieder versuche ich, zu hören, was Gott von mir wollen könnte, dann bin ich Gläubiger...
Manche Philosphen haben auch einen starken Glauben- den Glauben, dass ihre Philosophie die Erklärung aller Welträtsel ist. Bei Schopenhauer und tw. bei Nietzsche fand ich eine solche Haltung.

 

So, wie Jesus Martha und Maria um sich hatte, sind wohl beide Elemente nötig. Martha räumt praktisch das Gedanken-Haus auf, damit Platz und Wohnlichkeit herrscht, Maria hört dem Herrn zu, der sich im Chaos von Gefühlen und Sätzen auch nicht wohl fühlen würde... Sicher muss für einen Gläubigen Maria den Vorrang haben. Aber ich behaupte: Ohne Martha geht es nicht. Deshalb ist die ja auch heilig!
Da kann ich Dir wieder voll zustimmen. Der hl. Benedikt meint ajuch: Ora et labora (et lege). Wenn man ein Boot mit nur einem Ruder vorwärts bringen will, dreht man sich im Kreis. Maria und Martha gehören zusammen. Pfr. Dr. Markus Plöbst hat zur Stelle der Martha gemeint, das wäre nicht richtig übersetzt. Es müsste heissen: Maria hat das Gute gewählt (nicht das Bessere).

 

Die Pflicht ruft mich- sonst hätte ich gern noch mehr geantwortet.

 

Pace bene.

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Hallo Peter!

Was die Früchte angeht, welche die Menschen, die sich mit dem Evangelium beschäftigt haben muss ich gestehen, dass mir z.B. die Früchte eines Franziskus bis zu einer Mutter Teresa auch mehr sagen als z.B. theologische Erörterungen ob sie von Bultmann, Küng oder Rahner kommen.

 

Man soll sicher nicht alles einfach unhinterfragt akzeptieren, ob von modernen oder alten Theologen, ganz klar. Doch wer z. B. Religion oder Lebenskunde unterichten muss, ist meistens froh um Aussagen moderner Denker, über die man dann mit anderen sprechen kann, ohne dass man in den weithin ungeliebten Predigtton verfällt. Es gibt eben ein Zeugnis der Tat und ein Zeugnis der Rede, das ebenfalls Fleiß, Tapferkeit und innere Haltung verlangt.

 

-->Seelsorger sagen inzwischen oft, dass man vor Arbeitslosen und Arbeitssuchenden anders von Gott sprechen muss als zur Zeiten der Vollbeschäftigung. Man kann sicher einiges auch aus der Tradition dazu finden, aber oft wird der Verkündiger einfach gehalten sein, sich auf eine nie so dagewesene Situation einzustellen und einen neuen Weg zu den Menschen zu suchen, die jetzt gerade da sind. Evtl. sind sie sogar nicht da, und er muss sie erst suchen gehen... und er muss sie von dort abholen, wo sie stehen, sich in ihre Welt einfühlen und eindenken und ihre Sprache sprechen. Einer der Ihren werden. Wurde nicht auch Paulus ein Grieche für die Griechen und ein Römer für die Römer?

 

Das Risiko, dass man als Brite in die Wüste geht und als Lawrence von Arabien wiederkehrt, besteht immer. Aber Gott hat ja alle Christen ausgesandt in alle Welt, vielleicht wollte er auch, dass wir lernen, wie die anderen denken, sprechen, leben, beten?

 

Das wäre ja auch ein echter Beitrag zum Frieden auf der Welt - denn gegen Kulturen, die man verstehen kann, ist kaum kämpfen möglich.

 

 

 

Wenn  Philoslophien sich in den Dienst gottloser Ideologien (z.b Kommunismus) stellen oder diesen begründen und herbeiführen, dann sehe ich das als negativ.

 

Nicht nur du... Das ist in der Tat negativ, das wird auch von vielen Philosophen so gesehen. Ideologiekritik war ja DAS Thema der Frankfurter Schule. Wie vermeidet man allein ideologielastiges Sprechen?

 

Und da wirds doch auch für uns interessant, oder? Also jetzt für Theologen, Verkündiger... wie spreche ich, ohne dass ich jemanden rein sprachlich vergewaltige, in ein Schubfach packe. Vielleicht lohnt es sich, von denen etwas zu lernen und umzusetzen?

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Liebe Martha!

Man soll sicher nicht alles einfach unhinterfragt akzeptieren, ob von modernen oder alten Theologen, ganz klar. Doch wer z. B. Religion oder Lebenskunde unterichten muss, ist meistens froh um Aussagen moderner Denker, über die man dann mit anderen sprechen kann, ohne dass man in den weithin ungeliebten Predigtton verfällt. Es gibt eben ein Zeugnis der Tat und ein Zeugnis der Rede, das ebenfalls Fleiß,  Tapferkeit und innere Haltung verlangt.

Es war glaube ich Rahner der mal schrieb: Der Christ der Zukunft wird Mystiker sein oder er wird nicht mehr sein. Was das Christentum braucht, sind (du deutest es an wenn du vom Predigtton schreibst) weniger Theologen die über dies oder jenes nachdenken sondern Menschen, die von Christus tief berührt wurden und davon Zeugnis geben. Mehr als gelehrte theologische Abhandlungen gewinnen Menschen andere für Christus, in deren Herzen das Feuer der Liebe zu Gott brennt. Ich habe vor längerer Zeit eine Biografie von Bernhard von Clairvaux gelesen. Und ich erinnere mich, dass darin geschrieben stand, dass die Leute ihre Kinder vor ihm versteckten, weil er eine solche Ausstrahlung hatte, dass die Kinder ihm ins Kloster folgen wollten. Wenn ich die Zahl richtig in Erinnerung habe, waren es zu seiner Zeit 72 Menschen, die durch seine Begeisterung ins Kloster gehen wollten. Ich glaube, dass das Zeugnis der Begeisterung und der Rede zusammen gehören weil ohne Begeisterung für Christus das Sprechen und Schreiben zu einem "tönernden Erz" werden kann.

 

-->Seelsorger sagen inzwischen oft, dass man vor Arbeitslosen und Arbeitssuchenden anders von Gott sprechen muss als zur Zeiten der Vollbeschäftigung. Man kann sicher einiges auch aus der Tradition dazu finden, aber oft wird der Verkündiger einfach gehalten sein, sich auf eine nie so dagewesene Situation einzustellen und einen neuen Weg zu den Menschen zu suchen, die jetzt gerade da sind.
Es ist sicher richtig, dass man sich auf die Verständnisfähigkeit der Menschen einstellen sollte, wenn man Christus verkündet....allerdings darf das nie so weit gehen, dass man Christus verrät und ein "andres Evangelium" verkündet. Ich würde sagen: Die Sprache der Liebe und des Glaubens wird immer verstanden- auf welche Art sie auch verkündet wird.

 

Evtl. sind sie sogar nicht da, und er muss sie erst suchen gehen... und er muss sie von dort abholen, wo sie stehen, sich in ihre Welt einfühlen und eindenken und ihre Sprache sprechen. Einer der Ihren werden. Wurde nicht auch Paulus ein Grieche für die Griechen und ein Römer für die Römer?
Mit der "Einschränkung", dass man das genuin Christliche nicht verraten darf ist das sicher richtig. Der selige oder heilige Freinadamez hat sich in jene Menschen, die er im fernen Osten missionierte so angepasst, der er ihnen (obwohl ein Tiroler) auch äußerlich ähnlich wurde und wie eine Chinese aussah.
Das wäre ja auch ein echter Beitrag zum Frieden auf der Welt - denn gegen Kulturen, die man verstehen kann, ist kaum kämpfen möglich.
Einen intensiven Beitrag zum Frieden in der Welt leisten wird, wenn wir 1. mit Gott im Reinen sind 2. wenn wir in uns selbst Frieden gefunden haben und daraus auch mit den Menschen Frieden finden. Wenn wir allerdings die Evangelien durchlesen und sehen, wie Jesus bei gewissen Leuten Anstoß erregte- und man ihn letzlich ans Kreuz schlug- dann ist es sicher kein "fauler " Friede der aus falschen Kompromissen hervorgeht, den Christus verkündet: Es ist m.E. der tiefe Frieden der Seele auch bei äußerlichen Widrigkeiten oder Stürmen.

 

Und da wirds doch auch für uns interessant, oder? Also jetzt für Theologen, Verkündiger... wie spreche ich, ohne dass ich jemanden rein sprachlich vergewaltige, in ein Schubfach packe. Vielleicht lohnt es sich, von denen etwas zu lernen und umzusetzen?
Worauf es m.E. vor allem ankommt ist (auch als Theologe und Verkünder) sich vom Heiligen Geist erfüllen zu lassen. Die Ostkirche meint, dass das christliche Leben vor allem "Leben im Heiligen Geist sei". Der Geist Gottes ist es auch, der letzlich wirklich einigen kann - weil er ein Geist echter Einheit ist, ohne dass wesentliche Grundsätze verraten oder "billig" ausverkauft werden. bearbeitet von Mariamante
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Hi Peter!

 

Ich glaube, dass das Zeugnis der Begeisterung und der Rede zusammen gehören weil ohne Begeisterung für Christus das Sprechen und Schreiben zu einem "tönernden Erz" werden kann.

 

In Begeisterung steckt "Geist", und geistige Tätigkeit schließt sicher den Verstand und Vernunft mit ein. Sprechen mit Begeisterung kann auch ein Vertreter von seinem Staubsauger. Ich würde lieber in aller Nüchternheit überzeugen als Leute entflammen!

 

Der selige oder heilige Freinadamez hat sich in jene Menschen, die er im fernen Osten missionierte so angepasst, der er ihnen (obwohl ein Tiroler) auch äußerlich ähnlich wurde und wie eine Chinese aussah.

 

Sehr interessantes Beispiel! So stell ich mir das vor. Und so jemand kann auch uns die Angst vor der "gelben Gefahr" nehmen. Weil er zeigt, dass man die Kultur des anderen lernen kann ohne sich selbst zu verlieren. Er kann uns eine Menge Angst nehmen...

 

 

Einen intensiven Beitrag zum Frieden in der Welt leisten wird, wenn wir 1. mit Gott im Reinen sind 2. wenn wir in uns selbst Frieden gefunden haben und daraus auch mit den Menschen Frieden finden.

 

Sicher auch, ich frag mich nur, ob das ausreicht, ob man nicht auch aktiver wirken sollte, miteinander sprechen, feiern, studieren...

 

Wenn wir allerdings die Evangelien durchlesen und sehen, wie Jesus bei gewissen Leuten Anstoß erregte- und man ihn letzlich ans Kreuz schlug- dann ist es sicher kein "fauler " Friede der aus falschen Kompromissen hervorgeht, den Christus verkündet: Es ist m.E. der tiefe Frieden der Seele auch bei äußerlichen Widrigkeiten oder Stürmen.

 

Die gewissen Leute, auf deren Veranlassung hin er sterben musste, waren seine eigenen Leute. Seine Glaubensbrüder! Keine Atheisten und keine Heiden... Weil er neuen Wein gepredigt hatte...

 

Das gibt mir jetzt zu denken!

 

Gute Nacht einstweilen v. Matha

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Liebe Martha!

 

In Begeisterung steckt "Geist", und geistige Tätigkeit schließt sicher den Verstand und Vernunft mit ein. Sprechen mit Begeisterung kann auch ein Vertreter von seinem Staubsauger. Ich würde lieber in aller Nüchternheit überzeugen als Leute entflammen!
Da es im Glauben weniger (wie Paulus ausführt) um geschickte Überredung geht sondern um einen "Hinweis" auf einen Weg zu Gott ist das lebendige Zeugnis oft eine Art Entflammung in dem Sinn, dass man sich selbst auf den Weg macht. Ich habe schon einige Zeugnisse von Menschen gehört, die z.B. deswegen Priester wurden, weil sie Priester als Vorbilder hatten, die durch ihren Einsatz für Gott und die Menschen begeisterten- nicht so sehr durch ihre nüchternen Ausüfhrungen.
Sehr interessantes Beispiel! So stell ich mir das vor. Und so jemand kann auch uns die Angst vor der "gelben Gefahr" nehmen. Weil er zeigt, dass man die Kultur des anderen lernen kann ohne sich selbst zu verlieren. Er kann uns eine Menge Angst nehmen...
Ich denke mir dass die Heiligen zu jenen Menschen gehören, die eine tiefe Liebe zu Christus und eine tiefe Liebe zu den Menschen haben. Es läßt sich ja kaum jemand durch kluge Worte überreden oder überzeugen - wo es um eine "Herzenssache" geht. Aber wenn sich der Mensch geliebt fühlt und merkt, dass jener der Christus verkündet aus Liebe spricht und nicht aus einer Art Gewinnsucht (auch geistlicher) dann wirkt das m.E. sehr anziehend. St. Johannes vom Kreuz sagte glaube ich: Wer Liebe sät, wird Liebe ernten. Und so sind es auch jene, die gleichsam ihr "Herz hingeben", die auch Herzen für Christus gewinnen.

 

Sicher auch, ich frag mich nur, ob das ausreicht, ob man nicht auch aktiver wirken sollte, miteinander sprechen, feiern, studieren...
Das gehört sicher alles dazu. Gebet ohne Aktivität z.B. bleibt irgendwo in der Luft hängen. Ich glaube der hl. Benedikt hatte da eine sehr bodenständige Spiritualität. Und wenn man z.B. den Ablauf des Kirchenjahres ansieht, wo es auf der einen Seite die Bußzeiten (Advent, Fastenzeit) gibt, auf der anderen Seite aber die Zeiten, wo man ein Fest eine Oktav lang feiert- und dann auch immer wieder besondere Feste (Fronleichnam, Marienfeste) dann findet sich im Kirchenjahr alles von bußfertigen Zeiten bis zu Zeiten der gemeinsamen Freude.
Die gewissen Leute, auf deren Veranlassung hin er sterben musste, waren seine eigenen Leute. Seine Glaubensbrüder! Keine Atheisten und keine Heiden... Weil er neuen Wein gepredigt hatte...
Der schlimmste "Verrat" ist nicht jener, der von Fremden kommt- sondern durch die engsten Vertrauten.

 

Auch ein hl. Benedikt und ein hl. Johannes vom Kreuz haben durch Mitbrüder Schweres erlitten. Es ist nun mal ein Phänomen, dass der "Prophet im eigenen Vaterhaus" nichts gilt. Und wenn ich daran denke, dass es leider auch vorkommt, dass ehemalige Freunde Jesu, ja sogar einstige Theologiestudenten ( Stalin z.B.) am heftigsten gegen Christus und das Christentum agieren, dann lädt uns das sicher zu einer tiefen Reflexion ein, damit wir nicht in die Gefahr geraten als Christen Christus zu verraten- und das schließt auch die Theologen mit ein.

 

Gesegneten Sonntag, herzlich Peter

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Dir auch gesegneten Sonntag, Peter!

Der schlimmste "Verrat" ist nicht jener, der von Fremden kommt- sondern durch die engsten Vertrauten.

 

Auch ein hl. Benedikt und ein hl. Johannes vom Kreuz haben durch Mitbrüder Schweres erlitten. Es ist nun mal ein Phänomen, dass der "Prophet im eigenen Vaterhaus" nichts gilt. Und wenn ich daran denke, dass es leider auch vorkommt, dass ehemalige Freunde Jesu, ja sogar einstige Theologiestudenten ( Stalin z.B.) am heftigsten gegen Christus und das Christentum agieren, dann lädt uns das sicher zu einer tiefen Reflexion ein, damit wir nicht in die Gefahr geraten als Christen Christus zu verraten- und das schließt auch die Theologen mit ein.

 

Das gerade ist sehr interessant - man hat vordergründig das gleiche Ziel, gehört der gleichen Gemeinschaft an, und steht soch offenbar unter dem Zwang, sich gegenseitig anzuschwärzen als "Verräter an der Sache Christi", "Traditionalist"...da sind alle Parteien groß, findest du nicht?

 

Bis hin, dass eine Gruppierung die andere als "satanisch unterwandert" u. ä. bezeichnet... Obwohl man das ja gar nicht so definitv wissen kann! Selbst das Lehramt der Kirche kann hin und wieder irren. Und eben Leute, denen mal was Neues einfällt, wie etwa die Armutsbewegung, hatten viel zu leiden..

 

Herzliche Grüße: Martha

bearbeitet von rembetiko
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Das gerade ist sehr interessant - man hat vordergründig das gleiche Ziel, gehört der gleichen Gemeinschaft an, und steht doch offenbar unter dem Zwang, sich gegenseitig anzuschwärzen als "Verräter an der Sache Christi", "Traditionalist"...da sind alle Parteien groß, findest du nicht?

 

Bis hin, dass eine Gruppierung die andere als "satanisch unterwandert" u. ä. bezeichnet... Obwohl man das ja gar nicht so definitv wissen kann! Selbst das Lehramt der Kirche kann hin und wieder irren. Und eben Leute, denen mal was Neues einfällt, wie etwa die Armutsbewegung, hatten viel zu leiden..

 

Herzliche Grüße: Martha

Wenn du vom vordergründig gleichen Ziel schreibst, fällt mir der Hl. Johannes mit dem ein, was er über den "Antichristen" schreibt.

 

Dass es auch in der Kirche Zeiten gab, wo sich Bischöfe gegenseitig exkommunziert haben ist dir sicher bekannt. Nicht jeder hat die Größe eines hl. Franziskus: Als jener über die Stelle im AT gefragt wurde, wie denn das zu verwirklichen sei, den Bruder zu ermahnen, damit er nicht verloren gehe (im AT gibt es die Stelle, wo Gott die Seele von jemand fordert, der auf Irrwegen verblieb, weil man ihn nicht ermahnte) da erwiderte Franziskus, dass er sich nicht berufen fühle, andere durch gescheite Worte zu belehren. Er könne nur versuchen durch sein Leben in Christus andere für die Liebe zu Jesus zu gewinnen.

 

Dass es auch innerhalb der Kirche für jene, die in hervorragender Weise den Weg Christi zu gehen nicht leicht war (dabei muss es gar nicht zu solchen Restriktionen kommen wie bei einem P.Pio, Pfr. von Ars oder einer hl. Jungfrau von Orleans- deren Wege außergewöhnlich waren - es gibt Mißverständnisse wie sie eine hl. Therese vom Kinde Jesu von seiten der Beichtväter zu erdulden hatte, die ihren Kleinen Weg als eine Form des Hochmutes ansahen) ist schon richtig. Aber hier sehe ich auch am Beispiel eines Franziskus, dass er mit seiner Armutsbewegung innerhalb der Kirche geblieben ist und durch die Annahme mancher Leiden und Prüfungen auch gute Frucht bringen konnte.

 

Herzliche Segensgrüße, Peter

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Wenn du vom vordergründig gleichen Ziel schreibst, fällt mir der Hl. Johannes mit dem ein, was er über den "Antichristen" schreibt.

 

Dass es auch in der Kirche Zeiten gab, wo sich Bischöfe gegenseitig exkommunziert haben ist dir sicher bekannt. Nicht jeder hat die Größe eines hl. Franziskus: Als jener über die Stelle im AT gefragt wurde, wie denn das zu verwirklichen sei, den Bruder zu ermahnen, damit er nicht verloren gehe (im AT gibt es die Stelle, wo Gott die Seele von jemand fordert, der auf Irrwegen verblieb, weil man ihn nicht ermahnte) da erwiderte Franziskus, dass er sich nicht berufen fühle, andere durch gescheite Worte zu belehren. Er könne nur versuchen durch sein Leben in Christus andere für die Liebe zu Jesus zu gewinnen.

 

Dass es auch innerhalb der Kirche für jene, die in hervorragender Weise den Weg Christi zu gehen nicht leicht war (dabei muss es gar nicht zu solchen Restriktionen kommen wie bei einem P.Pio, Pfr. von Ars oder einer hl. Jungfrau von Orleans- deren Wege außergewöhnlich waren - es gibt  Mißverständnisse wie sie eine hl. Therese vom Kinde Jesu von seiten der Beichtväter zu erdulden hatte, die ihren Kleinen Weg als eine Form des Hochmutes ansahen) ist schon richtig. Aber hier sehe ich auch am Beispiel eines Franziskus, dass er mit seiner Armutsbewegung innerhalb der Kirche geblieben ist und durch die Annahme mancher Leiden und Prüfungen auch gute Frucht bringen konnte.

 

Herzliche Segensgrüße, Peter

Durch Dein Geschreibsel würdigst Du wahrhaft große Reformer und Denker zu süßlichen Heiligen mit offenem Jesusherzchen herab.

 

Als Da wären:

Franz von Assisi

Theresa von Avila

John of the Cross

 

Hinzu kommen noch Deine sonderbaren Heiligen:

Dein unsäglicher P.Pio

Dein ausgelutschter Vianney

u.a.m.

 

Du verkitschst Glauben und Religion in unerträglicher Weise.

bearbeitet von Platona
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<<Du verkitschst Glauben und Religion in unerträglicher Weise. >>

 

ja, aber peter ist ein netter freundlicher mensch. hoffentlich nimmst du lieber peter mein lob nicht zum anlass deine neigung(der verwässerung entgegentreten zu müssen) zum ausgleich zu verstärken.

 

sie tut auch mir weh, aber ich versuch es auszuhalten.

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sie tut auch mir weh, aber ich versuch es auszuhalten.

Was tut Dir auch weh? Die angebliche Verwässerung oder Peters Schreibe. Falls Letzteres empfinde ich mit Dir. B)

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Du verkitschst Glauben und Religion in unerträglicher Weise.

ich finde es immer wieder lustig, wie hier der "Nato-Einheits-Kathole" von denen gefordert wird, die sonst die Individualität als Götzen anbeten.

Kommt dann einer ganz individuell und unnachahmlich daher, geraten selbige aus dem Häuschen, weil er nicht so ist, wie vielen andere.

 

Mariamante, bleib - wie Du bist. So schaffst Du sie :DB):lol::lol:

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Guten Abend Peter!

Dass es auch innerhalb der Kirche für jene, die in hervorragender Weise den Weg Christi zu gehen nicht leicht war (dabei muss es gar nicht zu solchen Restriktionen kommen wie bei einem P.Pio, Pfr. von Ars oder einer hl. Jungfrau von Orleans- deren Wege außergewöhnlich waren - es gibt Mißverständnisse wie sie eine hl. Therese vom Kinde Jesu von seiten der Beichtväter zu erdulden hatte, die ihren Kleinen Weg als eine Form des Hochmutes ansahen) ist schon richtig. Aber hier sehe ich auch am Beispiel eines Franziskus, dass er mit seiner Armutsbewegung innerhalb der Kirche geblieben ist und durch die Annahme mancher Leiden und Prüfungen auch gute Frucht bringen konnte.

 

Mir kommt es auf dieses Moment des "Bruderkrieges" an.

Es scheint mir auch, dass die Schrift diesem Motiv sehr viel Aufmerksamkeit widmet. Kain und Abel, Jakob und Esau... Und in der christlichen Kirche scheint das munter weiter zu gehen. Gibt es überhaupt Brüder, die sich mal gut verstanden und zusammengeholfen haben?

 

Viele Grüße auch an den Bruder, der andere als "Nato-Einheits-Katholen" bezeichnet B)

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Was ich vielleicht noch zu Platonas Statement sagen sollte:

 

Ich hab auch gesehen beim Schreiben mit Peter, dass ich mich mit gefühlsbetonter Sprache schwer tue. Ich überlege schon die ganze Zeit: Warum eigentlich? Mir kann der Stil gefallen oder nicht, ich müsste mich doch über eine Wortwahl nicht aufregen, zumal wir doch in der Sache nicht sooooo weit auseinander sind?

 

Der Grund ist wahrscheinlich eher in meiner Psyche als dass er etwas mit meinem Kunstverständnis zu tun hat! Weil ich mich irgendwie als Kind gegen mein Religionsfräulein wehren wollte und vielleicht auch ein bißchen überrumpelt und unterdrückt worden bin - da kann doch Peter nix dafür...

 

Wer sich durch die WErke von Schopenhauer gekämpft hat, dem darf man wohl ein Ausruhen am Herzen Jesu gönnen, denke ich...

 

Viele Grüße! Martha

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Nein, was der hier verzapft kann ich mit bestem Gewissen nicht mehr mit "gefühlsbetonter Sprache" abtun. Der versucht doch nur noch, die Leute zu bekehren. Er ist der Berufene, der einzig wahre Gläubige. Er hat sich ein Lügengespinst um seine Heiligen erdacht und ist in seinem Wahn der festen Überzeugung, daß nur er alleine heiligmäßig lebt.

 

Ich könnte ja noch damit leben, wenn er sich auf die Glaubensgespräche, die ich mir nur höchst selten antue, beschränkte, aber in jeder für mich interessanten Diskussion läßt er seinen Heilssermon ab. In jedem Thread verteilt er sein Gift und hat dabei willfährige Helfer.

 

Ich habe wahrhaft versucht, friedlich mit ihm auszukommen, aber das geht nicht. Wahrscheinlich hat er für meine Reaktion nur wieder tiefstes Verständnis, da er ja - angeblich - auch mal Atheist gewesen ist. Mir ist wirklich langsam übel von der Schleimspur, die er hinterläßt.

 

Übrigens habe ich nichts gegen "gefühlsbetonte Sprache". Da ich selbst schreibe, komme ich sehr gut damit zurecht. Aber das was MM schreibt, ist nicht gefühlsbetont, sondern höchst provokativ, aber nicht im konstruktiven Sinne.

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Nicht jeder hat die Größe eines hl. Franziskus: Als jener über die Stelle im AT gefragt wurde, wie denn das zu verwirklichen sei, den Bruder zu ermahnen, damit er nicht verloren gehe (im AT gibt es die Stelle, wo Gott die Seele von jemand fordert, der auf Irrwegen verblieb, weil man ihn nicht ermahnte)

Hesekiel 3,18 Wenn ich zu dem Gottlosen spreche: "Du mußt sterben!" und du hast ihn nicht gewarnt und hast nicht geredet, um den Gottlosen vor seinem gottlosen Weg zu warnen, um ihn am Leben zu erhalten, dann wird er, der Gottlose, um seiner Schuld willen sterben, aber sein Blut werde ich von deiner Hand fordern.

 

Lieber Peter,

 

Hesekiel ist in meinen Augen sehr bemerkenswert, da Gott sein Volk, obwohl es von IHN durch Götzendienst abgefallen ist, immer noch liebt. Wie groß, unermeßlich und barmherzig doch Gott ist.

 

Aber Strafe muss schliesslich sein durch Verbannung. Nur so lernt man.

 

Gottes Segen

Thomas

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Nein, was der hier verzapft kann ich mit bestem Gewissen nicht mehr mit "gefühlsbetonter Sprache" abtun. Der versucht doch nur noch, die Leute zu bekehren. Er ist der Berufene, der einzig wahre Gläubige. Er hat sich ein Lügengespinst um seine Heiligen erdacht und ist in seinem Wahn der festen Überzeugung, daß nur er alleine heiligmäßig lebt.

Peter lässt sich nicht durch Beliebigkeit und Glaubensverfall vom Virus des Modernismus anstecken. Er geht inbeirrt den Weg der Heiligen, wozu auch die Kirche immer wieder aufruft. Ich finde, dass ist bewunderswert.

 

Ich habe wahrhaft versucht, friedlich mit ihm auszukommen, aber das geht nicht. Wahrscheinlich hat er für meine Reaktion nur wieder tiefstes Verständnis, da er ja - angeblich - auch mal Atheist gewesen ist. Mir ist wirklich langsam übel von der Schleimspur, die er hinterläßt.

 

Dann lies es einfach nicht, wenn du es nicht ertragen kannst B)

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