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Kommunion nur bei "frischer Beichte"


Martina-Johanna

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KKK §1385, 1386, 1388

 

1385 Um dieser Einladung zu entsprechen, müssen wir uns auf diesen so hohen, so heiligen Moment vorbereiten. Der hl. Paulus fordert zu einer Gewissenserforschung auf: „Wer unwürdig von dem Brot ißt und aus dem Kelch des Herrn trinkt, macht sich schuldig am Leib und am Blut des Herrn. Jeder soll sich selbst prüfen; erst dann soll er von dem Brot essen und aus dem Kelch trinken. Denn wer davon ißt und trinkt, ohne zu bedenken, daß es der Leib des Herrn ist, der zieht sich das Gericht zu, indem er ißt und trinkt" (1 Kor 11,27—29). Wer sich einer schweren Sünde bewußt ist, muß das Sakrament der Buße empfangen, bevor er die Kommunion empfängt.

Haben die Leute, die den Katechismus verfaßt haben, eigentlich Theologie studiert?

 

Hier jedenfalls ein sehr schönes Beispiel, wie man einen aus dem Zusammenhang gerissenen Bibeltext benutzen kann, um eine Aussage damit zu garnieren und damit eine biblische Begründung zu suggerieren.

 

Was will Paulus eigentlich?

 

Die Vorgeschichte: Man hat Paulus (er selbst war nicht dabei) von Eucharistiefeiern iaus Korinth berichtet, bei denen es mehr wie bei einem Gelage zugegangen sein soll - also "unwürdig". Eucharistiefeier und Festgelage wurden vermischt.

 

Wie konnte es dazu kommen? Die Korinther (Heidenchristen) kannten anders als die Judenchristen nicht aus eigener Erfahrung "rituelle Mahlzeiten", wie im Judentum üblich (der Ritus des letzten Abendmahls ist ja an den Pessach-Ritus angelehnt z. B.) - da kannten die Korinther aus ihrer religiösen Vergangenheit eher rituelle Gelage. Auf neudeutsch: Sie waren anders sozialisiert.

 

Und da wird Paulus sauer und weist darauf hin, daß der Leib des Herrn von gewöhnlicher Speise zu unterscheiden sei. Wer das nicht tut, verhält sich unwürdig.

 

Es geht ihm also nicht um einen Zustand der persönlichen Würdigkeit oder Sündenfreiheit, sondern um die würdige Feier der Eucharistie.

 

Deshalb kann diese Bibelstelle nicht zur Begründung dieser Aussagen des KKK herangezogen werden.

 

Ach ja: Nach dem KKK hast Du übrigens schon eine Todsünde begangen, wenn Du nicht an JEDEM Sonntag und gebotenen Feiertag zur Messe gehst (nachdem die gebotenen Feiertage regional unterschiedlich sind, gibt es damit regional unterschiedliche Todsünden).

Hallo Petrus,

mit deiner Interpretation des Textes stimme ich übrigens voll überein. Mich ärgert oft, dass gerade diese Texstelle oft missbraucht wird. Um moralische Würdigkeit kann es schon deshalb nicht gehen, weil jeder Katholik vor der Kommunion bekennt: "Herr ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach, aber sprich nur ein Wort so wird meine Seele gesund." Wir sind nicht würdig und können uns auch nicht würdig machen.

 

romeroxav

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Was würdet ihr in Bezug auf den Empfang der Kommunion für ein Sakrileg ansehen?

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Was würdet ihr in Bezug auf den Empfang der Kommunion für ein Sakrileg ansehen?

Natürlich gibt es Sakrilegien in Bezug auf die Eucharistie, keine Frage, dass hat niemand in Abrede gestellt. Aber man sollte Leute nicht in ihren Neurosen, Skrupeln bestärken sondern wirklich unterscheiden lernen, was vor Gott ein Problem ist und was nicht. Gerade der im Korinterbrief dargestellte Sachverhalt macht deutlich, was unwürdig ist .......

 

romeroxav

bearbeitet von romeroxav
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Was würdet ihr in Bezug auf den Empfang der Kommunion für ein Sakrileg ansehen?

Natürlich gibt es Sakrilegien in Bezug auf die Eucharistie, keine Frage, dass hat niemand in Abrede gestellt. Aber man sollte Leute nicht in ihren Neurosen, Skrupeln bestärken sondern wirklich unterscheiden lernen, was vor Gott ein Problem ist und was nicht. Gerade der im Korinterbrief dargestellte Sachverhalt macht deutlich, was unwürdig ist .......

 

romeroxav

Dass Skupulantentum eine gefährliche Versuchung sein kann- ja.

 

Ein Sachverhalt ist allerdings zu bedenken: Früher gingen viele Leute zur Beichte- wenige zur Kommunion. Heute laufen mancherorts alle zur Kommunion, aber das Bußsakrament ist so viel wie ausgestorben. Dass aber die Sünde auch ausgestorben wäre, glaube ich nicht.

 

Papst Johannes Paul II hat u.a. auch über das mangelnde Sündenbewußtsein geschrieben. Wenn ich das bedenke komme ich zu dem Schluß, dass die meisten heute wohl weniger vom Skrupulantentum geplagt sind - als von der Lässigkeit gegenüber dem was Sünde ist.

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Was würdet ihr in Bezug auf den Empfang der Kommunion für ein Sakrileg ansehen?

Natürlich gibt es Sakrilegien in Bezug auf die Eucharistie, keine Frage, dass hat niemand in Abrede gestellt. Aber man sollte Leute nicht in ihren Neurosen, Skrupeln bestärken sondern wirklich unterscheiden lernen, was vor Gott ein Problem ist und was nicht. Gerade der im Korinterbrief dargestellte Sachverhalt macht deutlich, was unwürdig ist .......

 

romeroxav

Dass Skupulantentum eine gefährliche Versuchung sein kann- ja.

 

Ein Sachverhalt ist allerdings zu bedenken: Früher gingen viele Leute zur Beichte- wenige zur Kommunion. Heute laufen mancherorts alle zur Kommunion, aber das Bußsakrament ist so viel wie ausgestorben. Dass aber die Sünde auch ausgestorben wäre, glaube ich nicht.

 

Papst Johannes Paul II hat u.a. auch über das mangelnde Sündenbewußtsein geschrieben. Wenn ich das bedenke komme ich zu dem Schluß, dass die meisten heute wohl weniger vom Skrupulantentum geplagt sind - als von der Lässigkeit gegenüber dem was Sünde ist.

Hallo Peter,

du sprichst von Lässigkeit gegenüber dem was Sünde ist. Das Problem ist m.E. nicht die Lässigkeit gegenüber der Sünde sondern das nicht Erkennen der Sünde, oder noch spitzer ausgedrückt: Es fehlt sehr vielen Menschen der Verstehenshorizont um sich üerhaupt eine Kategarie wie die "Sünde" vorstellen zu können. Wir brauchen völlig neue katechetische Modelle wie wir einen Begriff wie "Sünde" wieder verständlich machen.

 

romeroxav

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Wir brauchen völlig neue katechetische Modelle wie wir einen Begriff wie "Sünde" wieder verständlich machen.

liebe xav,

 

mir hat es zuerst die Socken ausgezogen, als ich diesen Satz las. Dann aber kam die Einsicht, dass Du wohl Recht hast.

Wir sind von so vielen Gutmenschen umgeben, die es immer nur gut meinen und dabei die furchtbarsten Sünden begehen, ohne es zu merken oder dies gar einzusehen.

Da erlösen sie gutmeinend Kranke von ihrem Leid mittels Euthanasie, da töten sie gutmeinend ungeborene Kinder, da fordern sie gutmeinend die Ehe für alle, da fordern sie gutmeinend die Abschaffung der Dogmen etc.

 

Alles ist gut gemeint und erfolgt mit reinem Gewissen und kann deshalb doch keine Sünde sein - oder?

bearbeitet von Erich
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@ romeroxav

 

Hallo Peter,

du sprichst von Lässigkeit gegenüber dem was Sünde ist. Das Problem ist m.E. nicht die Lässigkeit gegenüber der Sünde sondern das nicht Erkennen der Sünde, oder noch spitzer ausgedrückt: Es fehlt sehr vielen Menschen der Verstehenshorizont um sich üerhaupt eine Kategarie wie die "Sünde" vorstellen zu können. Wir brauchen völlig neue katechetische Modelle wie wir einen Begriff wie "Sünde" wieder verständlich machen.

 

Pax. Gibt es nicht im AT eine Stelle im AT wo es heißt, sie sündigen wie man Wasser trinkt?

 

Mir sagte mal ein erfahrender Beichtvater: Die Menschen früher sündigten auch- aber sie sahen das noch als Sünde an. Heute sündigen die Menschen- aber sie "sprechen die Sünde heilig".

 

Wie geschrieben finde ich eigenartig, dass die Menschen oft viel wissen und sich viel bilden- aber ihr Gewissen bilden viele nicht und manche bilden sich ein, ganz heilig zu sein "weil sie niemand umgebracht haben". Die Gewissenbildung halte ich für sehr wichtig. M.E. hängt das mit der Gottesliebe und der Sensibilsierung durch die Liebe zusammen:

 

Wenn man jemand liebt, dann ist man sensibel dafür, was den anderen kränkt. Wenn man Gott liebt, dann wird man auch sensibel dafür, wass Gott mißfällt.

 

So meine ich, dass das Kennenlernen Gottes wichtig ist, damit wir so Gott immer inniger lieben und im Lichte dieser sensibilisierten Liebe auch das was Sünde ist (d.h. das was von Gott trennt) besser erkennen.

bearbeitet von Mariamante
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Zum Thema "Exegese" und Klaus Berger bitte hier weiterdiskutieren!

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neulich war es mir ein besonderes Anliegen ...

Hallo Martina-Johanna,

 

mach einfach das, was Dein Herz Dir sagt.

 

 

 

liebe Grüße, Peter :-)

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neulich war es mir ein besonderes Anliegen ...

Hallo Martina-Johanna,

 

mach einfach das, was Dein Herz Dir sagt.

 

 

 

liebe Grüße, Peter :-)

 

 

Hallo Peter,

 

ich werds versuchen :-). Danke!! Auch für alle anderen Antworten.......

 

 

Herzliche Grüße

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Wir brauchen völlig neue katechetische Modelle wie wir einen Begriff wie "Sünde" wieder verständlich machen.

liebe xav,

 

mir hat es zuerst die Socken ausgezogen, als ich diesen Satz las. Dann aber kam die Einsicht, dass Du wohl Recht hast.

Wir sind von so vielen Gutmenschen umgeben, die es immer nur gut meinen und dabei die furchtbarsten Sünden begehen, ohne es zu merken oder dies gar einzusehen.

Da erlösen sie gutmeinend Kranke von ihrem Leid mittels Euthanasie, da töten sie gutmeinend ungeborene Kinder, da fordern sie gutmeinend die Ehe für alle, da fordern sie gutmeinend die Abschaffung der Dogmen etc.

 

Alles ist gut gemeint und erfolgt mit reinem Gewissen und kann deshalb doch keine Sünde sein - oder?

Abtreibung, Euthanasie aber auch Homoehe und Abschaffung der Dogmen (welcher eigentlich - mit Nachweisen hast Du Dich ja noch nie beschwert). Alles natuerlich die "boesen Gutmenschen#. Unertraeglicher Fundieintopf.

 

Unter dem Titel nur wir sind die Guten - mit solchen "Begruendungen" wurden auch schon Ketzer verbrannt - ist ja auf Grund der Interventionen der Modernisten und Liberalen jetzt verboten.

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Der Papst hat dazu am Samstag den 15.10.05 eine schöne Katechese gehalten.

Erstkommunionkinder durften ihn fragen. Daraus:

 

Livia:

Heiliger Vater, vor dem Tag meiner Erstkommunion habe ich gebeichtet. Danach habe ich weitere Male gebeichtet. Aber ich wollte dich fragen: muß ich jedesmal beichten, wenn ich zur Kommunion gehe? Auch wenn ich die gleichen Sünden begangen habe? Denn ich merke, daß es immer diese sind...

 

Papst Benedikt:

Ich möchte zwei Dinge sagen: das erste ist natürlich, daß du nicht jedesmal vor der Kommunion beichten mußt, wenn du nicht so schwere Sünden begangen hast, daß es nötig ist zu beichten. Es ist also nicht nötig, vor jeder eucharistischen Kommunion zu beichten. Das ist der erste Punkt. Nötig ist es nur in dem Fall, daß du eine wirklich schwere Sünde begangen hast, daß du Jesus tief gekränkt hast, so, daß die Freundschaft zerstört ist und du von vorn beginnen mußt. Nur in diesem Fall, wenn man in "tödlicher", das heißt schwerer, Sünde ist, ist es nötig vor der Kommunion zu beichten. Das ist der erste Punkt.

Der zweite: auch wenn es, wie ich gesagt habe, nicht nötig ist, vor jeder Kommunion zu beichten, ist es sehr nützlich, mit einer gewissen Regelmäßigkeit zu beichten. Es stimmt, gewöhnlich sind unsere Sünden immer die gleichen, aber wir putzen unsere Wohnungen, unsere Zimmer mindestens jede Woche, auch wenn der Dreck immer der gleiche ist - um sauber zu wohnen, um neu anzufangen; sonst sieht man den Dreck vielleicht nicht, aber er sammelt sich an. Etwas Ähnliches gilt auch für die Seele, für mich selbst; wenn ich nie beichte, wird meine Seele vernachlässigt, und am Ende bin ich immer zufrieden mit mir und verstehe nicht mehr, daß ich mich anstrengen muß, besser zu werden, daß ich voranschreiten muß. Und diese Sauberkeit der Seele, die Jesus uns im Sakrament der Beichte gibt, hilft uns, ein Gewissen zu haben, das flinker ist, offener, und so auch geistlich und als Mensch zu reifen. Also zwei Dinge: Beichten ist nur notwendig im Fall einer schweren Sünde, aber es ist sehr nützlich, regelmäßig zu beichten, um die Reinheit, die Schönheit der Seele zu kultivieren und allmählich im Leben zu reifen.

 

 

Quelle

bearbeitet von Edith
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und wenn jemand eine schwere sünde begangen hat, sich aber nicht bewusst ist, dass es eine sünde ist???

 

hm, wer von den in der kirche sitzenden wäre noch zur kommunion berechtigt (zähle mal auf: menschen, die seit der letzten beichte ausserehelichen geschlechtsverkehr hatten, frauen, welche die pille nehmen - sind die eigentlich exkommuniziert? - , kondombenutzer, wer gelogen hat, wer gestohlen hat - wie definieren wir stehlen? auch steuerhinterziehung? schwarzfahren? - und und und)

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Der Papst hat dazu am Samstag den 15.10.05 eine schöne Katechese gehalten.

Erstkommunionkinder durften ihn fragen. Daraus:

 

Livia:

Heiliger Vater, vor dem Tag meiner Erstkommunion habe ich gebeichtet. Danach habe ich weitere Male gebeichtet. Aber ich wollte dich fragen: muß ich jedesmal beichten, wenn ich zur Kommunion gehe? Auch wenn ich die gleichen Sünden begangen habe? Denn ich merke, daß es immer diese sind...

 

Papst Benedikt:

Ich möchte zwei Dinge sagen: das erste ist natürlich, daß du nicht jedesmal vor der Kommunion beichten mußt, wenn du nicht so schwere Sünden begangen hast, daß es nötig ist zu beichten. Es ist also nicht nötig, vor jeder eucharistischen Kommunion zu beichten. Das ist der erste Punkt. Nötig ist es nur in dem Fall, daß du eine wirklich schwere Sünde begangen hast, daß du Jesus tief gekränkt hast, so, daß die Freundschaft zerstört ist und du von vorn beginnen mußt. Nur in diesem Fall, wenn man in "tödlicher", das heißt schwerer, Sünde ist, ist es nötig vor der Kommunion zu beichten. Das ist der erste Punkt.

Der zweite: auch wenn es, wie ich gesagt habe, nicht nötig ist, vor jeder Kommunion zu beichten, ist es sehr nützlich, mit einer gewissen Regelmäßigkeit zu beichten. Es stimmt, gewöhnlich sind unsere Sünden immer die gleichen, aber wir putzen unsere Wohnungen, unsere Zimmer mindestens jede Woche, auch wenn der Dreck immer der gleiche ist - um sauber zu wohnen, um neu anzufangen; sonst sieht man den Dreck vielleicht nicht, aber er sammelt sich an. Etwas Ähnliches gilt auch für die Seele, für mich selbst; wenn ich nie beichte, wird meine Seele vernachlässigt, und am Ende bin ich immer zufrieden mit mir und verstehe nicht mehr, daß ich mich anstrengen muß, besser zu werden, daß ich voranschreiten muß. Und diese Sauberkeit der Seele, die Jesus uns im Sakrament der Beichte gibt, hilft uns, ein Gewissen zu haben, das flinker ist, offener, und so auch geistlich und als Mensch zu reifen. Also zwei Dinge: Beichten ist nur notwendig im Fall einer schweren Sünde, aber es ist sehr nützlich, regelmäßig zu beichten, um die Reinheit, die Schönheit der Seele zu kultivieren und allmählich im Leben zu reifen.

 

 

Quelle

eine frage, mit der ich mich wohl als unwissende oute... ähm, was gilt alles nach kirchenrecht als "schwere sünde"?

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Liebe Tanja, fast möchte ich antworten: Alles, was Spaß macht ...

 

Aber ich möchte gerne auf Martina Johannas Ausgangsfrage und auf Eisfees Zwischenfrage zu sprechen kommen. Ich kann eigentlich nur empfehlen, diesem ersten Schritt (euer Anliegen in einem Internetforum zu formulieren) einen zweiten, sicherlich schereren folgen zu lassen … und mit einem Seelsorger (oder einer Seelsorgerin) zu sprechen.

 

Ich kann mir vostellen, daß man diese verpflichtende Beichte eher als Zwang denn als Befreiung empfunden hat – und gerade wenn sie in der letzten Zeit weggefallen ist, kann sich da eine Hürde aufgebaut haben. Vielleicht kann euch beiden die Vorstellung helfen, daß die Sehnsucht nach der Eucharistie vor allem eine Sehnsucht Gottes nach euch (nach uns allen) ist. Wenn wir glauben, daß Jesus die Eucharistie eingesetzt hat, nicht nur, damit wir ihn «einverleiben», sondern damit wir seinen Leib bilden können, dann ist es auch wahr, daß er jedem von uns immer wieder die Versöhnung im Bußsakrament schenkt. Manchmal ist dieses Stechen im Gewissen («Dies oder jenes möchte ich eigentlich mit Gott und den Menschen in Ordnung bringen …») ja schon ein leiser Anruf zur Beichte.

 

Ein erste Kommunion nach einigen Jahren ist nicht nur ein mechanischer Akt .. sondern hat auch den Charakter eines Wiedertreffens mit einem guten, alten Freund. Was sagt man einem Freund – vielleicht, wenn man ihm lange Jahre nicht begegnet ist, oder es lange Jahre ausgeschlagen hat, ihn zu sich einzuladen? Auf jeden Fall ist eine Neubegegnung ein Fest. Der einzige Weg, von dem ich (aus meiner Sicht) abrate, ist der, einfach hinzugehen.

 

Bei dir, Eisfee, ist die Sache kirchenrechtlich, aber auch von der Sakramentenlehre her eindeutig schwerer. Du deutetest ja bereits an, welcher der gangbare Weg ist. Nur – der ist auch langwierig. Ein Internetforum kann dir da nur sehr wenig Rat geben. Du wirst auf jeden Fall eine ideologische Kontroverse zwischen Bewahrern und revolutionären auslösen (wie wohl bereits geschehen). Der erste Weg, den du auf jeden Fall gehen kannst, ist der Weg eines Gesprächs – entweder mit Priester oder einem, einer anderen Seelsorgerin. Aber ich denke, daß auch, wenn sich für dich nicht so bald die Möglichkeit des Kommunionempfangs ergeben sollte, es sicherlich noch andere Weisen gibt, der Einladung Jesu zu folgen - zum Beispiel im ganz einfachen Verweilen vor dem Tabernakel oder Kreuz.

 

Ich denke, Jesus wird uns (ich meine wirklich «uns»), die wir von Zeit, Sünde und Gesellschaft sehr verletzt sind wirklich nach-gehen. Es wird uns nicht an Licht fehlen, auch wenn die volle Kirchengemeinschaft nicht leicht wiederherzustellen ist.

bearbeitet von Peter Esser
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hm, wer von den in der kirche sitzenden wäre noch zur kommunion berechtigt

 

Niemand. Die Crux ist die irrige Vorstellung, man hätte irgendwann einmal das Recht darauf, die Kommunion zu empfangen. Hat niemand.

 

Probe aufs Exempel: Stell˛ dich einmal irgendwohin und sage laut: «Jesus, ich habe das Recht darauf, deinen Leib zu empfangen.» Ich wette mit dir, daß du’s nicht ernsthaft tun wirst. Wir kommen als Sünder zu Ihm. (Und ich habe mich in deiner Liste auch schon wiedergefunden. Ich sage aber nicht, wo.) B)

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eine frage, mit der ich mich wohl als unwissende oute... ähm, was gilt alles nach kirchenrecht als "schwere sünde"?

1857 Damit eine Tat eine Todsünde ist, müssen gleichzeitig drei Bedingungen erfüllt sein:

„Eine Todsünde ist jene Sünde, die eine schwerwiegende Materie zum Gegenstand hat

und die dazu mit vollem Bewußtsein

und bedachter Zustimmung begangen wird" (RP 17).

 

 

Quelle:

http://www.intratext.com/IXT/DEU0035/_P6I.HTM#79

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eine frage, mit der ich mich wohl als unwissende oute... ähm, was gilt alles nach kirchenrecht als "schwere sünde"?

1857 Damit eine Tat eine Todsünde ist, müssen gleichzeitig drei Bedingungen erfüllt sein:

„Eine Todsünde ist jene Sünde, die eine schwerwiegende Materie zum Gegenstand hat

und die dazu mit vollem Bewußtsein

und bedachter Zustimmung begangen wird" (RP 17).

 

 

Quelle:

http://www.intratext.com/IXT/DEU0035/_P6I.HTM#79

Eine Todsünde ist also etwas Subjektives.

Was für den einen eine Todsünde ist, mag für jemand anderen unter anderen Umständen nicht einmal eine lässliche Sünde sein.

 

Werner

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hm, wer von den in der kirche sitzenden wäre noch zur kommunion berechtigt

 

Niemand. Die Crux ist die irrige Vorstellung, man hätte irgendwann einmal das Recht darauf, die Kommunion zu empfangen. Hat niemand.

 

Probe aufs Exempel: Stell˛ dich einmal irgendwohin und sage laut: «Jesus, ich habe das Recht darauf, deinen Leib zu empfangen.» Ich wette mit dir, daß du’s nicht ernsthaft tun wirst. Wir kommen als Sünder zu Ihm. (Und ich habe mich in deiner Liste auch schon wiedergefunden. Ich sage aber nicht, wo.) B)

Früher wurde vor der Kommunion noch einmal das Sündenbekenntnis gebetet. Das "Domine, non sum dignus" ist aber gebleiben und das sollte man wirklich ehrlich beten.

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Hallo,

 

hmmm......sehr schön und kindgerecht hat Papst Benedikt das erklärt, finde ich ;-). Danke für diesen Beitrag Edith!

 

Ich denke auch, dass der Begriff der "schweren Sünde" letztendlich subjektiv entschieden werden muss; nach dem eigenen Gewissen.

Ich empfand die Bindung der Kommunion an eine Beichte (wie ich ja jetzt gelernt habe, "nur" bei schweren Sünden ;-)) auch nie als schlimm/als Zwang. Ich finde es normal, dass man, wenn man zur Kommunion geht, einem "größeren Paket" zustimmt.

Kurz bevor ich diesen Thread eröffnet habe, bin ich zufällig mit einer evangelischen Freundin auf das Thema Beichte gestoßen, und ich habe ihr erzählt, dass ich es so vermittelt bekommen habe - dass man regelmäßig beichten gehen sollte, wenn man die Kommunion empfangen möchte. Ich glaube, ich habe sie ein bisschen erschreckt damit ;-) und so kam ich auf dieses Thema.

 

Ja Peter, es ist wirklich eine große Hürde, beichten zu gehen nach vielen Jahren. Ich war auch nie bei einem anderen Priester beichten als bei dem, bei dem ich Erstkommunion und Firmung hatte - die Option, zu ihm zu gehen, habe ich jetzt gar nicht mehr. Seit vielleicht einem Jahr habe ich nun verstärkt das Bedürfnis danach, wieder mal zu beichten - ganz dazu überwinden kann ich mich jedoch nicht. Ich hoffe jedoch, dass ich merken werde, wann der richtige Zeitpunkt dazu ist ;-).

 

Liebe Grüße!!

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eine frage, mit der ich mich wohl als unwissende oute... ähm, was gilt alles nach kirchenrecht als "schwere sünde"?

1857 Damit eine Tat eine Todsünde ist, müssen gleichzeitig drei Bedingungen erfüllt sein:

„Eine Todsünde ist jene Sünde, die eine schwerwiegende Materie zum Gegenstand hat

und die dazu mit vollem Bewußtsein

und bedachter Zustimmung begangen wird" (RP 17).

 

 

Quelle:

http://www.intratext.com/IXT/DEU0035/_P6I.HTM#79

Eine Todsünde ist also etwas Subjektives.

Was für den einen eine Todsünde ist, mag für jemand anderen unter anderen Umständen nicht einmal eine lässliche Sünde sein.

 

Werner

also herr x ärgert sich über den rasenmäherlärm seines nachbarn y. um dies zu beenden, bringt er y eies morgens um, die tat bleibt unentdeckt. herr x glaubt aber, seine handlung ist gerechtg gewesen, also darf er zur kommunion ohne beichte.

 

herr x hat 5 kinder und wenig geld. seine frau y geht dauernd fremd. um nicht noch mehr in armut zu stürzen und um sich nicht mit krankheiten anzustecken, benutzt x kondome, obwohl er weiss, dass diese von der kirche nicht erlaubt sind, er weiss das genau, dass er in kirchlicher sicht was unrechtes tut. er geht also nicht zur kommunion...

 

ähm, kommentar?

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ähm, kommentar?

Du solltest erstmal ein wenig mehr über Deine Religion lernen. Kondome benutzen gehört nicht zu den "schweren Sünden". Außerhalb einer Ehe indirekt ja, aber da ist nicht das Kondom die Sünde, sondern die Unzucht.

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bin ja keine theologin... und in der katechese sprachen wir mehr darüber, dass wir unsere mitmenschen vom andern ufer nicht diskriminieren dürfen, als über kirchliche fragen...

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aber da du dich auszukennen scheinst. gibt es verschiedene stufen der unzucht? ist es eine schlimmere sünde, innerhalb von 100 tagen 20mal verkehr mit 5 verschiedenen männern zu haben, als innerhalb dieser 100tage 30mal verkehr mit seiner verlobten?

 

verstehst? in fall 2 hat man ja zahlenmässig mehr sünden begangen, als in fall 1

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