Jump to content

Die Bibel = die Offenbarung?


Peggy

Recommended Posts

Also ich verstehe das so: Gott ist gerecht UND barmherzig.

Das ist, ,wie ich früher einmal ausgeführt habe, logisch unmöglich - wer gerecht ist, kann nicht barmherzig sein, wer barmherzig ist, ist nicht gerecht.

Was für die menschliche Logik "unmöglich" scheint, muss nicht unmöglich sein für Gott. Sicher ist dir Nikolaus Cusanus und seine Aussage vom Zusammenfall der Gegensätze in Gott bekannt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Also ich verstehe das so: Gott ist gerecht UND barmherzig.

Das ist, ,wie ich früher einmal ausgeführt habe, logisch unmöglich - wer gerecht ist, kann nicht barmherzig sein, wer barmherzig ist, ist nicht gerecht.

Was für die menschliche Logik "unmöglich" scheint, muss nicht unmöglich sein für Gott. Sicher ist dir Nikolaus Cusanus und seine Aussage vom Zusammenfall der Gegensätze in Gott bekannt.

Dafür muß man gar nicht den Zusammenfall von Gegensätze annehmen.

Dies würde so auch nur aus unserer Perspektive erscheinen.

Gott ist gerecht, er hält sich an seine eigene Gesetzmäßigkeit.

Gott ist barmherzig, er opfert sich selbst für die Menschen und genügt damit seiner Gerechtigkeit.

Fortan hat nun jeder die Wahl, ob er nach Gerechtigkeit oder Gnade behandelt werden will. Auch das ist gerecht, denn jeder hat ja die Wahl.

 

Im übrigen weist Jesus den Vorwurf ab, er sei der Teufel, indem er darauf verweist, daß dies ein Widerspruch sei, denn der Teufel wird sich nicht selbst bekämpfen.

Jesus appelliert hier an die Logik und Widerspruchsfreiheit.

 

Als nächstes ergibt sich die Frage, woran man den erkennen kann, daß er den Teufel bekämpft. Nun der Teufel will zerstören und alleine herrschen, daß ist das, was wir als Ideal des Bösen fokusieren können.

Dagegen gerichtet ist die Nächstenliebe und das Dienen wollen.

Jesus Lehre kann man korrumpieren, aber nur, wenn man ihr nicht gerecht wird und den Sinn verdreht - meiner Ansicht nach. Und das tun viele Katholiken. Wahrscheinlich weil sie von einem möglichst strengen Gott ("worst case") ausgehen und sich entsprechend verhalten ("auf Nummer sicher gehen"). Die Sache ist nun die, wenn sie diese Vorstellung von der Barmherzigkeit und Nächstenliebe abbringt, dann ist die Annahme eines überstrengen Gottes eben kein "auf Nummer sicher gehen" sondern ein selbstverschuldetes Versagen. Allerdings hat das Versagen dann wohl nicht die strengen Folgen, die es bei einem Versagen eines strengen Gottes gäbe.

Allein, wie ich schon sagte: Gott ist gerecht, das darf man nie vergessen! Die Barmherzigekeit muß gewollt sein, aber nicht aus Berechnung, sondern durch Selbstbildung des Menschen zum Guten hin.

bearbeitet von Sam_Naseweiss
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

..... Denn es ist doch bequemer, wenn Jesus eh alles getan - und wir nichts mehr tun brauchen - vor allem auch nicht viel für andere tun brauchen.

Das hast Du jetzt dazu erfunden. Ich vertrete immer die Meinung, dass die Diakonie, als geübte Nächstenliebe unbedingt die Eucharistie ergänzen muss.

 

Die Meinung ist o.k. Denn Jesu selbst sagt: "Wie kannst du sagen du liebst Gott ( im Allerheiligsten gegenwärtig) den du nicht siehst, wenn du den Menschen nicht liebst, den du siehst.

 

Es ging hier aber um das Unverständnis gegenüber der Sühne. Durch Fatima z.B. wird der Sühnegedanke besonders gefördert. Es geht hier nicht nur um das eigene Heil der Seele und ein Gutemenschentum- sondern es geht darum, das eigene Lebensopfer mit dem Opfer Christi zu vereinigen und Seelen zu retten so wie Wiedergutmachung zu üben.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

wie Jesus zu dem Baum sagte: «Nie wieder soll jemand von dir eine Frucht essen!»

Solche und andere kleinkarierte und arrogante Zaubertricks erinnern mich wieder daran, dass Jesus auch nur ein kleiner miesepetriger Guru-Darsteller war, der sich selbst maßlos überschätzte und seither auch von anderen maßlos überschätzt wird.

Dem muss ich natürlich masslos widersprechen. Du hast ja keine Ahnung, was Jesus damit aussagen wollte- und dass Bilder, Gleichnisse und Beispiele uns etwas lehren und sagen wollen und sollen. Misepetrig und kleinkariert ist es nicht verstehen zu wollen, dass ein Mensch der keine Frucht bringt ein Schädling ist. Wenn die Bibel / wenn Jesus in ernsten Worten mahnt, dann geht es darum, hartknöchrige und steinherzige Seelen aufzurütteln. Und wie notwendig das ist und sein kann, zeigt sich immer wieder. Es ist leider eine Tatsache, dass sich viele Menschen von Irrwegen erst aufwecken lassen, wenn sie einen sogenannten "Schicksalsschlag" oder eine hartee Mahnng erhalten haben. Ein hl. Franziskus z.B. wurde durch eine sehr schwere Krankheit zur Umkehr gebracht- auf eine ähnliche Weise der hll Ignatius von Loyola.

 

Dass gerade die hartherzigen und taubnussigen Menschen solche Gleichnisse und Beispiele nicht verstehen wollen könnten doch ein Fingerzeig sein, dass das in besonderer Weise auch für sie ins Bild gebracht wurde.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

1033 Wir können nicht mit Gott vereint werden, wenn wir uns nicht freiwillig dazu entscheiden, ihn zu lieben.

 

Hölle ist die Folge der Entscheidung jenes Menschen, der mit Gott nichts zu tun haben will, das durch seine Taten und Entscheidungen zeigt- und auch keinen Willen zur Umkehr hat.

 

Dann ist ja die Hölle genau das Richtige für diese Leute, also etwas, das ihnen gut tut oder - um es auf religiös zu sagen - "ihr Heil" ist.

 

Würdest du auch sagen: Der Zustand des Krieges, wo Menschen einander zerstören ist genau das richtige für diese Leute - die wollen das ja?

 

Wie ich in einem früheren Posting schon angeführt hatte, ist die Sünde und die Bosheit und die Verhärtung darin eben nicht das, was dem Menschen "gut tut" und ihm entspricht. Es ist ein Mangel und eine Krankheit. Und so ist auch die Hölle nicht etwas, was jemand gut tun könnte- sondern der sozusagen "absolute" Mangel - aber der gewollte Mangel aus einer "irrsinnigen" Entscheidung des Stolzes des Menschen, der mit Gott und dem Guten nichts zu tun haben will.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

1033 Wir können nicht mit Gott vereint werden, wenn wir uns nicht freiwillig dazu entscheiden, ihn zu lieben.

 

Hölle ist die Folge der Entscheidung jenes Menschen, der mit Gott nichts zu tun haben will, das durch seine Taten und Entscheidungen zeigt- und auch keinen Willen zur Umkehr hat.

So ganz verstehe ich das nicht - dem Katechismus-Zitat zufolge reicht es bereits für die Hölle (ewige Gottesferne), wenn man Gott nicht liebt. Da ich nicht glaube, dass Gott existiert, kann ich ihn schließlich auch nicht lieben.

Das sollten wir uns genauer ansehen: Im KKK steht dass jene nicht mit Gott vereint werden können die SICH FREIWILLIG DAZU ENTSCHEIDEN ihn zu lieben. Zu dieser Entscheidung gehört als das Wissen, der Wille. Inwiefern der Unglaube eines Menschen verschuldet ist, das entscheidet Gott. Denn wenn wir nicht das uns Mögliche tun um Gott zu suchen - dann haben wir schon eine Form der Entscheidung gegen ihn getroffen- auch wenn wir uns das oft nicht bewußt machen wollen. Unverschuldete Unkenntnis Gottes (die folglich nicht aus einer Entscheidung her rührt, Gott nicht lieben zu wollen) führt wohl nicht in die Hölle.

 

Mystiker z.B. sagen dass Gott jedem Menschen, der sich nicht während seines Lebens gegen Gott entschieden hat die Chance und die Möglichkeit gibt, ihn zu erkennen (z.B. indem sich dem Sterbenden im Tod der gekreuzigte Heiland zeigt). Wenn der Mensch dann Gott in dieser Erkenntnis ablehnt- dann ist die Entscheidung gefällt.

 

- Andererseits heißt es weiter, dass man dieses sein Schicksal erst durch Begehen von Tod-Sünden tatsächlich besiegelt. Das scheint mir zweideutig, nicht nur hier gerade, mir ist das auch schon an anderen Stellen aufgefallen. Ich habe manchmal den Eindruck, als sei diese Uneindeutigkeit gewollt - es ist rein psychologisch wirksamer, eine diffuse, nicht greifbare Angst zu verbreiten als einen konkreten Gegenspieler zu schaffen.

 

Die Sache scheint mich nicht so zweideutig wie es hier dargestellt wird. Nicht die schwere Sünde (die Todsünde) trennt ewig von Gott- sondern das Verharren in der schweren Sünde und damit in der Trennung von Gott. Es ist also durchaus möglich dass jemand unzählige schwere Sünden begangen hat, aber zur Einsicht gelangt und den festen Willen zur Umkehr hat und gerettet wird. Und ein anderer begeht nur eine schwere Sünde - hat aber keineswegs den Willen sich davon abzukehren, will in diesem Zustand verharren - hat keinerlei Reue und Umkehrwillen - und schließt sich durch diese Entscheidung von Gottes Reich aus. Das Verharren in der schweren Sünde ist also mit einer konkreten Willensentscheidung verbunden. Ich halte es für wichtig den Zustand des Verdammten nicht so sehr unter dem Aspekt der "Bestrafung" zu sehen, als würde Gott diesen Verurteilen noch in alle Ewigkeit quälen wollen- sondern der Zustand des Verdammten, das Erstarren im Bösen hat eben zur Folge, dass sich dieser selbst in jenen Zustand manövriert und die Frucht seiner Entscheidung erntet.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

wie Jesus zu dem Baum sagte: «Nie wieder soll jemand von dir eine Frucht essen!»

Misepetrig und kleinkariert ist es nicht verstehen zu wollen, dass ein Mensch der keine Frucht bringt ein Schädling ist

Was soll das denn? Wieso ist ein Baum, der gerade keine Früchte trägt, ein Schädling? Und wenn: hat nicht Jesus selbst dafür gesorgt, dass dieser Baum nie wieder Früchte tragen kann, selbst wenn er wollte? - Diese Geschichte zeugt einfach nur von miesem Charakter: was ich nicht haben kann, soll auch kein anderer haben. Das ist so eindeutig, da lass ich mich von keiner Exegese verarschen.

 

André

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

wie Jesus zu dem Baum sagte: «Nie wieder soll jemand von dir eine Frucht essen!»

Misepetrig und kleinkariert ist es nicht verstehen zu wollen, dass ein Mensch der keine Frucht bringt ein Schädling ist

Was soll das denn? Wieso ist ein Baum, der gerade keine Früchte trägt, ein Schädling? Und wenn: hat nicht Jesus selbst dafür gesorgt, dass dieser Baum nie wieder Früchte tragen kann, selbst wenn er wollte? - Diese Geschichte zeugt einfach nur von miesem Charakter: was ich nicht haben kann, soll auch kein anderer haben. Das ist so eindeutig, da lass ich mich von keiner Exegese verarschen.

 

André

Es ist - wie ich schon öfter angeführt habe- für manche schwierig Bilder und Gleichnisse zu verstehen. Wenn man immer nur auf den Finger schaut, den Finger kritisiert statt auf das Gezeigte zu schauen, dann wird man nicht verstehen können.

 

Im Gleichnis vom Baum der keine Früchte bringt geht es darum (ähnlich wie im Gleichnis von den Talenten) dass wir unser Leben nicht faul, träge und gleichsam im Dahindämmern verbringen können- sondern dass wir als Menschen eine Aufgabe, eine Berufung haben- und mit den uns anvertrauten Talenenten "wuchern" sollen.

 

Mit dem "anstössigen" Beispiel vom Baum, der keine Frucht bringt wird uns das auf eine sehr deutliche Weise vor Augen geführt- wie z.B. auch in einer Aussage wie:

"Wenn dich dein Auge zur Sünde reizt, so reisse es aus- denn es ist besser einäugig ins ewige Leben einzugehen als mit gesunden Augen." etwas auf "anstössige" und provokante Weise ausgedrückt wird. Wenn man sich mit den Gleichnissen und Bilderreden Jesu ehrlich auseinander setzen will, dann sollte man sie nicht zu Tode analysieren (darüber hat Mecky vor längerer Zeit bezüglich "ihr seid das Salz der Erde" einen guten Beitrag geschrieben) sondern das Gleichnis zur Seele sprechen lassen.

bearbeitet von Mariamante
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

wie Jesus zu dem Baum sagte: «Nie wieder soll jemand von dir eine Frucht essen!»

Misepetrig und kleinkariert ist es nicht verstehen zu wollen, dass ein Mensch der keine Frucht bringt ein Schädling ist

Was soll das denn? Wieso ist ein Baum, der gerade keine Früchte trägt, ein Schädling? Und wenn: hat nicht Jesus selbst dafür gesorgt, dass dieser Baum nie wieder Früchte tragen kann, selbst wenn er wollte? - Diese Geschichte zeugt einfach nur von miesem Charakter: was ich nicht haben kann, soll auch kein anderer haben. Das ist so eindeutig, da lass ich mich von keiner Exegese verarschen.

 

André

Hm, die Sache mit dem Feigenbaum werde ich mir nochmal genauer anschauen - wenn er ihn nur mit einem Stock geschlagen hätte, wie man das z.B. bei einem Waldspaziergang so nebenher mal macht, dann wäre das wohl nichts besonderes Da er aber erzürnt war, muß man das in einem anderen Licht betrachten. Jesu hat wohl auch Fisch gegessen, da ist das Zerstören eines Feigenbaumes auch nichts wesentlich schlimmeres.

Jesus war aber erzürnt - nun er war auch ängstlich und hat darum gebeten, daß der Kelch an ihm vorrübergehe und er wurde in der Wüste versucht.

Jesus war auch nicht allwissend. Wenn er also menschlich war, warum sollte er dann nicht auch mal zornig sein?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

wie Jesus zu dem Baum sagte: «Nie wieder soll jemand von dir eine Frucht essen!»

Misepetrig und kleinkariert ist es nicht verstehen zu wollen, dass ein Mensch der keine Frucht bringt ein Schädling ist

Was soll das denn? Wieso ist ein Baum, der gerade keine Früchte trägt, ein Schädling? Und wenn: hat nicht Jesus selbst dafür gesorgt, dass dieser Baum nie wieder Früchte tragen kann, selbst wenn er wollte? - Diese Geschichte zeugt einfach nur von miesem Charakter: was ich nicht haben kann, soll auch kein anderer haben. Das ist so eindeutig, da lass ich mich von keiner Exegese verarschen.

 

André

Es ist - wie ich schon öfter angeführt habe- für manche schwierig Bilder und Gleichnisse zu verstehen. Wenn man immer nur auf den Finger schaut, den Finger kritisiert statt auf das Gezeigte zu schauen, dann wird man nicht verstehen können.

 

Im Gleichnis vom Baum der keine Früchte bringt geht es darum (ähnlich wie im Gleichnis von den Talenten) dass wir unser Leben nicht faul, träge und gleichsam im Dahindämmern verbringen können- sondern dass wir als Menschen eine Aufgabe, eine Berufung haben- und mit den uns anvertrauten Talenenten "wuchern" sollen.

 

Mit dem "anstössigen" Beispiel vom Baum, der keine Frucht bringt wird uns das auf eine sehr deutliche Weise vor Augen geführt- wie z.B. auch in einer Aussage wie:

"Wenn dich dein Auge zur Sünde reizt, so reisse es aus- denn es ist besser einäugig ins ewige Leben einzugehen als mit gesunden Augen."

Das sicher auch. Eine Parallele zu dem Gleichnis mit den Talenten ist da schon gegeben.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hm, die Sache mit dem Feigenbaum werde ich mir nochmal genauer anschauen - wenn er ihn nur mit einem Stock geschlagen hätte, wie man das z.B. bei einem Waldspaziergang so nebenher mal macht, dann wäre das wohl nichts besonderes Da er aber erzürnt war, muß man das in einem anderen Licht betrachten. Jesu hat wohl auch Fisch gegessen, da ist das Zerstören eines Feigenbaumes auch nichts wesentlich schlimmeres.

 

Lieber Sam: Ich finde es gut, dass Du über vieles nachdenkst. Bei den Gleichnissen Jesu und manchen seiner Verhaltensweisen ist es m.E. wichtig die Intentionen mit zu sehen. Wer die Bergpredigt liest wird darin manches harte Wort finden, Beispiele, die uns aufrütteln. Es geht aber Jesus z.B. bei dem Wort vom "Aug ausreissen" sicher nicht darum, dass wir uns selbst verstümmeln- sondern im Gegenteil darum, dass wir zur Fülle des Lebens finden. Und wer sich intensiver mit der Bibel, den Gleichnissen darin beschäftigt wird erkennen, dass sich manche Gleichnisse nicht sofort erschließen. Dr. Madinger- ein spät berufener Priester aus Österreich- hat einmal geschrieben, dass sich ihm manches in der Bibel erst nach dreissig Jahren intensivem Bibelstudium erschlossen hat- und anderes noch gar nicht. Man muss so viel Demut und Bereitschaft mit sich bringen zu erkennen, dass man für manches reifen muss. Auch das Beispiel vom unfruchtbaren Feigenbaum sollte man nicht mit einem Aburteilen einer Verhaltensweise zertrampeln sondern versuchen zu verstehen, was Jesus mit diesem scheinbar krassen Verhalten aussagen will. Manchmal ist es auch in unserem Leben so, dass wir z.B. durch eine überzogenen Redeweise und Vergleich etwa besonders deutlich ausdrücken wollen. und m.E. geht es in diesem Beispiel darum, dass der Mensch nicht unfruchtbar sein soll. Da wir zur Trägheit neigen und immer wieder Ausreden finden und erfinden, warum wir uns nicht zu mühen brauchen- daher sind krasse Beispiele und Gleichnisse, die uns aus unserer Lethargie aufrütteln notwendig.

 

Jesus war aber erzürnt - nun er war auch ängstlich und hat darum gebeten, daß der Kelch an ihm vorrübergehe und er wurde in der Wüste versucht.

Jesus war auch nicht allwissend. Wenn er also menschlich war, warum sollte er dann nicht auch mal zornig sein?

 

Jesus ist Gott und Mensch. Als Gott ist er sicher allwissend. Und was die angeführten Beispiele betrifft:

 

1. Wenn Jesus am Ölberg gebetet hat: Herr- laß diesen Kelch an mir vorübergehen- dann waren es Mystiker die sagten, Jesus habe gesehen, dass seine Leiden an so und so vielen Menschen wirkungslos vorüber gingen, dass es vielen Seelen keinerlei Nutzen brachte. Und auch dieser Anblick ließ ihn sagen: "Vater- laß diesen Kelch an mir vorübergehn. Auch wenn Jesus in seiner Menschennatur menschliche Gefühle hatte, so ist die Gefahr groß, dass man die geistigen Hintergründe übersieht.

 

2.Die Versuchung durch Satan sollte uns m.E. auch zeigen, wie wir den Teufel überwinden. Es geht also keineswegs darum zu zeigen, dass Jesus "versuchbar" und schwach war und dass er leicht hätte fallen oder versagen können- sondern Jesus hat diese Versuchung für uns getragen - um uns zu zeigen ,wie wir in Versuchungen handeln sollen.

 

Den "Zorn" nur als negativ zu sehen, wäre m.E. auch zu einseitig. Es gibt ja das wort vom "heiligen" Zorn - darüber hast du vielleich auch schon einmal gehört oder gelesen.

bearbeitet von Mariamante
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Eine ewige Strafe kann nur einem Zweck dienen - dem der Rache. Besserung, Abschreckung und gerechter Ausgleich können nämlich keine Rolle spielen.

Da hast du natürlich recht. Aber ich finde, eine lebenslange tätige Sühne i.S.v. Wiedergutmachung ist in bestimmten Fällen nicht zu lang. Wenn ein Täter z.B. aus Gnade für die Pflegekosten seines Opfers nicht mehr aufkommen muss, wird das Opfer damit effektiv bestraft, und zwar absolut willkürlich und absolut ohne irgendeine Schuld. Gnade auf Kosten des Opfers ist für mich absolut inakzeptabel, zumal solche "Gnadenakte" ja immer von denen erlassen werden, die selbst nicht von der Sache betroffen sind, sich hinterher aber als "großzügiger Onkel" beklatschen lassen können.

 

Alles hat Folgen. Und wenn die Folge einer Tat solange anhält, wie der Täter lebt, dann muss er eben solange abarbeiten. Folgen kann man nicht per Deklaration in Luft auflösen - deswegen ist Gnade in diesem Zusammenhang immer Unrecht.

Ich finde, dass die Rolle der Wiedergutmachung bei unseren Strafgesetzen eine viel zu geringe Rolle spielt und stimme Dir daher zu.

 

Wenn man gerechtigkeit haben will - also einen gerechten Ausgleich - dann sollte man die Wiedergutmachung berücksichtigen. Das alttestamentarische "Auge um Auge, Zahn um Zahn" kann man auch als einen Aufruf dazu betrachten, dass der Täter "Auge um Auge, Zahn um Zahn" für seine Tat einen gerechten Ausgleich schaffen sollte. Damit kann er seinen Beitrag zur Leidverminderung leisten, dass er ungerechfertigterweise erhöht hat. Strafe als Sühne hingegen vermehrt das Leid noch zusätzlich.

 

Wenn man für Leidverminderung ist, dann sollte man von der Idee der SÜhne Abschied nehmen. Interessanterweise hängt die Idee der Sühnestrafe eng mit der Idee des freien Willens zusammen. Da der freie Willen zumindest umstritten ist, wäre es an der Zeit, das Strafsystem entsprechend umzubauen: Wiedergutmachung als Strafe - Gutes tun, das Böse, was man getan hat, auszugleichen - hängt nicht von der Idee des freien Willens ab, sondern von der Idee der Gerechtigkeit.

 

Allerdings, so muss man sagen, steht das Christentum - wieder einmal - dieser Idee der Gerechtigkeit im Weg, weil der Sühegedanke so zentral für das Christentum ist.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Also ich verstehe das so: Gott ist gerecht UND barmherzig.

Das ist, ,wie ich früher einmal ausgeführt habe, logisch unmöglich - wer gerecht ist, kann nicht barmherzig sein, wer barmherzig ist, ist nicht gerecht.

Was für die menschliche Logik "unmöglich" scheint, muss nicht unmöglich sein für Gott. Sicher ist dir Nikolaus Cusanus und seine Aussage vom Zusammenfall der Gegensätze in Gott bekannt.

Ja, die Idee ist mir bekannt. Aber wer sie vertritt, der sollte anerkennen, dass das Theodizeeproblem damit unlösbar wird, was bedeutet, dass Gott nicht gut sein kann oder nicht allmächtig. Da der Verstoß gegen Logik zwar die Allmacht Gottes vor Kritik retten kann, heißt dies, dass Gott - wenn er existiert - nicht gut sein kann.

 

Die Lösung des Theodizeeproblems mit dem freien Willen scheitert nämlich, wenn Gott an keine Regel gebunden ist. Man kann dann nämlichnicht mehr behaupten, dass Gott keine Menschen schaffen konnte, die einen freien Willen haben und daher nicht immer Gutes tun. Wenn da ein logischer WIderspruch sein sollte (was ich übrigens nicht glaube, auch im Rahmen der Logik hätte Gott durchaus Menschen schaffen können, die aus freiem Willen heraus immer das Gute tun), dann wäre das für Gott kein Problem.

 

Wer also sagt, dass für Gott die Regeln der Logik nicht gelten, der sagt implizit auch, dass Gott nicht moralisch gut sein kann. Man hätte dann ein moralisches Argument gegen die Existenz des christlichen Gottes.

 

Aber das Zusammenfallen der Gegensätze ist so oder so ein äußerst schlechtes Argument.

bearbeitet von Volker
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Mariamante 

Geschrieben am: 23 Oct 2005, 01:37

 

(...)

Lieber Sam: Ich finde es gut, dass Du über vieles nachdenkst. Bei den Gleichnissen Jesu und manchen seiner Verhaltensweisen ist es m.E. wichtig die Intentionen mit zu sehen. (...) Auch das Beispiel vom unfruchtbaren Feigenbaum sollte man nicht mit einem Aburteilen einer Verhaltensweise zertrampeln sondern versuchen zu verstehen, was Jesus mit diesem scheinbar krassen Verhalten aussagen will. (...)

 

Das ist sicher richtig, Jesus wollte damit ein Gleichnis geben. Dem allerdings ein unschuldiger Feigenbaum zu Opfer fiel. Dazu war er auch zornig. Das sind zwei Dinge, die einem kritischen Menschen zu denken geben

 

Jesus ist Gott und Mensch. Als Gott ist er sicher allwissend. Und was die angeführten Beispiele betrifft:

 

Jesus ist ganz Gott und ganz Mensch. Er ist aber nicht der allwissende Vater, daß hätte er als Mensch gar nicht sein können, sondern Jesus der Mensch. Als Person ist er Jesus, der Substanz nach aber Gott. Dies bedeutet aber, daß er als Mensch eben nicht allwissend und allmächtig war.

Das Jesus kein Allwissen besaß läßt sich der Bibel entnehmen, denn er sagt, daß er alles, was ihm der Vater gab an die Apostel weitergeben hat (Joh 15,15; 17,8.22f). Und er hat ja kein Allwissen weitergegeben.

 

1. Wenn Jesus am Ölberg gebetet hat: Herr- laß diesen Kelch an mir vorübergehen- dann waren es Mystiker die sagten, Jesus habe gesehen, dass seine Leiden an so und so vielen Menschen wirkungslos vorüber gingen, dass es vielen Seelen keinerlei Nutzen brachte. Und auch dieser Anblick ließ ihn sagen: "Vater- laß diesen Kelch an mir vorübergehn. Auch wenn Jesus in seiner Menschennatur menschliche Gefühle hatte, so ist die Gefahr groß, dass man die geistigen Hintergründe übersieht.

 

Das glaube ich nicht. Jesus war da Mensch, er wußte was auf ihn zukommt und er hatte Angst.

 

2.Die Versuchung durch Satan sollte uns m.E. auch zeigen, wie wir den Teufel überwinden. Es geht also keineswegs darum zu zeigen, dass Jesus "versuchbar" und schwach war und dass er leicht hätte fallen oder versagen können- sondern Jesus hat diese Versuchung für uns getragen - um uns zu zeigen ,wie wir in Versuchungen handeln sollen.

 

Jesus hätte dort schon nachgeben können, dann wäre die Menschheit nicht erlöst worden und Jesus hätte nicht leiden und sterben müssen. Er hätte die Engel im Himmel befehlen können, daß sie ihn bedienen und retten.

Das er dies nicht getan hat und sich für die Erlösung der Menschheit opferte um die Gerechtigkeit Gottes zu erfüllen, daß war es, was er am Kreuz vollbracht hat.

Wenn er keine Angst gehabt hätte, nicht versuchbar gewesen wäre, dann hätte Satan ihn auch nicht versucht und Jesus wäre nicht der eine Mensch gewesen, durch den wir gerettet wurden, wie wir durch den anderen Menschen Adam dereinst gefallen sind.

 

Den "Zorn" nur als negativ zu sehen, wäre m.E. auch zu einseitig. Es gibt ja das wort vom "heiligen" Zorn - darüber hast du vielleich auch schon einmal gehört oder gelesen.

 

Zorn ist ein menschlicher Ausdruck für das gefühlloße Walten der Gerechtigkeit Gottes. Die Gerechtigkeit Gottes entspricht seine Gesetzlichkeit und Gesetzlichkeiten sind erbarmungsloß. Die Liebe Gottes bringt dagegen die Gnade.

 

Dadurch, daß wir einen Zorn heilig nennen, wird er noch nicht zu etwas positiven.

Wir können da nur sagen: Gott ist zornig, doch ich kann ihn nicht verurteilen, denn wer bin ich, daß ich mit Gott rechten könnte?

Das ist eine allgemein angebrachte demütige Äußerung.

Aber, wenn wir mit unserem Gewissen an Gottes Gesetzlichkeit teilnehmen, dann kann es nicht sein, daß dies widersprüchlich ist.

Es ist sicher falsch mit Gott zun rechten, aber ich glaube, daß Gott nicht in dem Sinne zornig wird wie wir Menschen. Gott ist unveränderlich.

Was ich also ablehne ist ein willkürlicher und vermenschlichter Gott. Ich glaube, daß Gottes Zorn sich mit meinem Gewissen vereinbaren läßt, mag mir dies manchmal auch nicht so erscheinen.

Ein willkürlicher Zorn, aus beleidigter Eitelkeit oder ähnliches halte ich nicht für möglich. Wohl aber die Folgen der Gerechtigkeit, die der Mensch sich durch sein Verhalten zuziehen mag.

 

Gruß

Sam

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Eine ewige Strafe kann nur einem Zweck dienen - dem der Rache. Besserung, Abschreckung und gerechter Ausgleich können nämlich keine Rolle spielen.

Da hast du natürlich recht. Aber ich finde, eine lebenslange tätige Sühne i.S.v. Wiedergutmachung ist in bestimmten Fällen nicht zu lang. Wenn ein Täter z.B. aus Gnade für die Pflegekosten seines Opfers nicht mehr aufkommen muss, wird das Opfer damit effektiv bestraft, und zwar absolut willkürlich und absolut ohne irgendeine Schuld. Gnade auf Kosten des Opfers ist für mich absolut inakzeptabel, zumal solche "Gnadenakte" ja immer von denen erlassen werden, die selbst nicht von der Sache betroffen sind, sich hinterher aber als "großzügiger Onkel" beklatschen lassen können.

(...)

Allerdings, so muss man sagen, steht das Christentum - wieder einmal - dieser Idee der Gerechtigkeit im Weg, weil der Sühegedanke so zentral für das Christentum ist.

Ja, denn ich finde es wichtig, daß ein Täter seine Schuld einsieht und bereut.

Bestrafung als Rache lehne ich ab. Wiedergutmachung bei Sachschäden ist wünschenswert, um entsprechende Not zu vermeiden.

 

Aber ein Aufrechnen von Sach- und Personenschaden und das ignorieren des Motiv lehne ich ab.

bearbeitet von Sam_Naseweiss
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

wie Jesus zu dem Baum sagte: «Nie wieder soll jemand von dir eine Frucht essen!»

Solche und andere kleinkarierte und arrogante Zaubertricks erinnern mich wieder daran, dass Jesus auch nur ein kleiner miesepetriger Guru-Darsteller war, der sich selbst maßlos überschätzte und seither auch von anderen maßlos überschätzt wird.

Dem muss ich natürlich masslos widersprechen. Du hast ja keine Ahnung, was Jesus damit aussagen wollte- und dass Bilder, Gleichnisse und Beispiele uns etwas lehren und sagen wollen und sollen. Misepetrig und kleinkariert ist es nicht verstehen zu wollen, dass ein Mensch der keine Frucht bringt ein Schädling ist. Wenn die Bibel / wenn Jesus in ernsten Worten mahnt, dann geht es darum, hartknöchrige und steinherzige Seelen aufzurütteln. Und wie notwendig das ist und sein kann, zeigt sich immer wieder. Es ist leider eine Tatsache, dass sich viele Menschen von Irrwegen erst aufwecken lassen, wenn sie einen sogenannten "Schicksalsschlag" oder eine hartee Mahnng erhalten haben. Ein hl. Franziskus z.B. wurde durch eine sehr schwere Krankheit zur Umkehr gebracht- auf eine ähnliche Weise der hll Ignatius von Loyola.

 

Dass gerade die hartherzigen und taubnussigen Menschen solche Gleichnisse und Beispiele nicht verstehen wollen könnten doch ein Fingerzeig sein, dass das in besonderer Weise auch für sie ins Bild gebracht wurde.

Moment, wir haben es hier nicht mit einem Gleichnis zu tun, sondern mit einen konkreten Bericht aus den Evangelien. Und es wird eindeutig gesagt, dass der Feigenbaum keine Früchte trug, weil gerade nicht die Jahreszeit dazu war. Das kannst Du doch nicht alles ignorieren. Hätte Jesus einen Baum verflucht, der auch zur passenden Jahreszeit keine Früchte trägt, dann wäre Deine Interpretation ja noch halbwegs sinnvoll, obwohl ich grosse Bedenken habe, ob eine solche Interpretation mit dem Glauben vereinbar wäre. Ein Baum trägt nämlich nicht aus Faulheit keine Früchte, sondern weil er krank ist oder abstirbt. Und Du wirst ja wohl nicht einen Menschen vorwerfen wollen, dass er z.B. keine Kinder hat, obwohl er noch ein Kind ist, oder dass er ein Schädling ist, weil er krank oder behindert ist. Einem Apfelbaum im Frühling vorzuwerfen, keine Früchte zu tragen, ist einfach nur dumm. Daraus auch noch eine Lehre für die Menschheit ziehen zu wollen, ist mehr als nur gewagt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Jesus war auch nicht allwissend. Wenn er also menschlich war, warum sollte er dann nicht auch mal zornig sein?

Auf einen Baum??

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das lag aber nicht an dir, mich nervt (im Reallife) zunehmend diese "German Angst", dieses Gejammere und Gewinsel, dieses 68er-Psychologisiere und Selbstbefummeln, die ganze Welt lacht schon über uns. Das ist mir so peinlich.

Mir auch.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Jesus war auch nicht allwissend. Wenn er also menschlich war, warum sollte er dann nicht auch mal zornig sein?

Auf einen Baum??

Ich war auch schon mal zornig auf einen Stuhl, an dem ich mich gestoßen habe. B)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Zum Thema des Verfluchten Feigenbaums einige Hinweise:

 

http://www.theophil-online.de/philolog/mflog2.htm

 

Was aber wollte Markus mit der Episode von der Verfluchung des Feigenbaums aussagen? Häufig wird ein hintergründiger Sinn im Blick auf die Tempelreinigung erkannt (Mk 11,15-18). Es handle sich, anknüpfend an alttestamentliche Metaphorik, um ein Bild für das Gericht über Israel, das seine heilsgeschichtliche Vorrangstellung wegen der Ablehnung Jesu einbüße. Trotz der Verschränkung beider Erzählungen scheint ein anderer Sinn näher zu liegen. Dass Jesus den Feigenbaum verflucht, kommentiert der Erzähler mit den Worten: »Und es hörten seine Jünger« (11,14). Damit setzt Markus ein Signal, das die Feigenbaum-Episode besonders auf die Belehrung der Jünger in 11,22-25 ausrichtet. Diese Belehrung setzt umgekehrt ausdrücklich an der Szene vom Vortag an (11,20f). Inhaltlich geht es um Glaube und Gebet, beginnend mit dem Spruch vom Glauben, der Berge versetzt. So könnte die Verfluchung des Feigenbaums ein Beispiel für ein solches Vertrauen sein, zu dem Jesus auffordert: Wie er durch sein Wort den Baum zum Verdorren gebracht hat, so sollen auch die Jünger gewiss sein, dass eintreffen wird, worum sie vertrauensvoll beten. »Deshalb sage ich euch: Alles, worum ihr betet und bittet - glaubt dass ihr es erhaltet, und es wird euch zuteil« (11,24).

 

Quelle:

http://www.kaththeol.uni-muenchen.de/bibli...n/Fragen19.html

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Lieber Sam:

 

Das ist sicher richtig, Jesus wollte damit ein Gleichnis geben. Dem allerdings ein unschuldiger Feigenbaum zu Opfer fiel. Dazu war er auch zornig. Das sind zwei Dinge, die einem kritischen Menschen zu denken geben

 

Wie in der obigen Deutung zu lesen ist, wird die Wirkung der Verfluchung des Feigenbaums als Lehrbeispiel für die Jünger gesehen. Wenn Du meinst, dass das Verdorren eines Feigenbaums etwas Negatives sei (indem du z.B. von einem unschuldigen Feigenbaum sprichst) dann sollten wir nicht übersehen, dass der Fortschritt der Seele (hier der Jünger) sicher höher zu werten ist als ein Feigenbaum. Auf einer anderen Ebene könnte man ja auch kitisieren (wie es die Freunde Jesu ja tw. getan haben) warum Jesus zugelassen hat, dass Lazarus starb. Aber ebenso wie das Sterben des Lazarus und sei Auferweckung einen tieferen Sinn hatte (nämlich die Kraft Gottes zu beweisen) so kann man das auch in Bezug auf den Feigenbaum so verstehen.

 

Jesus ist ganz Gott und ganz Mensch. Er ist aber nicht der allwissende Vater, daß hätte er als Mensch gar nicht sein können, sondern Jesus der Mensch. Als Person ist er Jesus, der Substanz nach aber Gott. Dies bedeutet aber, daß er als Mensch eben nicht allwissend und allmächtig war.

Das Jesus kein Allwissen besaß läßt sich der Bibel entnehmen, denn er sagt, daß er alles, was ihm der Vater gab an die Apostel weitergeben hat (Joh 15,15; 17,8.22f).  Und er hat ja kein Allwissen weitergegeben.

Mir ist nicht bekannt wie weit Du z.B. Bücher kennst wie "das Innenleben Jesu" von Cäcilia Baij.

 

Und sind aus dem Leben des göttlichen Heilandes vor allem die äußeren Berichte der Evangelisten bekannt. Aber was Jesus in seinem Inneren dachte oder schaute findet man inden Evangelien eher nur angedeutet. Z.B. wird dir jene Stelle in Erinnerung sein wo geschrieben steht, dass Jesus wußte, was in den Menschen war. Oder als Jesus den Petrus schickt einen Fisch zu fangen- dessen Maul zu öffnen, und die darin befindliche Münze als Steuergeld für ihn und Petrus zu verwenden- oder das Wandeln Jesu über Wasser usw. Aus diesen Stelltn (ebenso wie bei der Verklärung auf dem Berg Tabor) geht eigentlich schon hervor, dass Jesus nicht seiner Gottheit (zu der auch Allwissenheit gehört) beraubt war, sondern die hypostatische Union eine für uns sicher schwer vorstellbare Vereinigung von göttlicher und menschlicher Natur war. Wir als Menschen (und das war ja auch bei den Aposteln so) sehen mehr die äußere, menschliche Seite. Manchmal (und auch darüber finden sich wie angedeutet in den Evangelien Stellen) zeigt sich die Gottheit Jesu aber doch auch recht deutlich. Daher kann man m.E. die Gottheit und Menschheit Jesu von einander nicht in dem Sinne trennen dass man sagen kann, Jesus wäre nicht (mehr) allwissend gewesen, da er Menschennatur annahm. Wir können allerdings feststellen, dass sich die Jünger schwer taten, die Gottheit Jesu und sein göttliches Wissen zu erkennen.

 

Das glaube ich nicht. Jesus war da Mensch, er wußte was auf ihn zukommt und er hatte Angst.
Heilige und Mystiker (auch Anna Katharina Emmerick) schauten hier anderes. Da Jesus seine Leiden voraus sah (Jesus sprach z.B. davon, dass er mit einer Taufe getauft werden müsse - der Bluttaufe, dem Martyrium) und den Jüngern auch versuchte beizubringen, was mit ihm geschehen würde - ist die reine Angsttheorie nicht so ganz klärend. Denn wenn es nur die Angst gewesen wäre- Jesus hat seine Leiden vorher gesehen- dann hätte er sie doch verhindern können. Wenn man aber mit vollem Bewußtsein und Vorherwissen in ein Ereignis wie die Passion hinein geht- glaube ich kaum, dass es nur"Angst" das war, was Jesus erfüllte.
Jesus hätte dort schon nachgeben können, dann wäre die Menschheit nicht erlöst worden und Jesus hätte nicht leiden und sterben müssen.

Ist das nicht ebenso therotisch wie die Aussage jener die meinen: Ein Tropfen göttlichen Blutes (z.B. Beschneidung hätte genügt, alle Welten zu erlösen. Jesus wollte uns durch seine "übergenugtuenden Leiden" zeigen, wie sehr Er uns liebt?

 

Er hätte die Engel im Himmel befehlen können, daß sie ihn bedienen und retten.

Das er dies nicht getan hat und sich für die Erlösung der Menschheit opferte um die Gerechtigkeit Gottes zu erfüllen, daß war es, was er am Kreuz vollbracht hat.

Wenn er keine Angst gehabt hätte, nicht versuchbar gewesen wäre, dann hätte Satan ihn auch nicht versucht und Jesus wäre nicht der eine Mensch gewesen, durch den wir gerettet wurden, wie wir durch den anderen Menschen Adam dereinst gefallen sind.

Da Jesus Gott war - hat er nicht nur vorher gesagt, was mit ihm passieren würde - sondern es auch vorher gesehen. Nach meiner Einschätzung hat Satan nicht genau gewußt, wer Jesus ist- und es durch seine verschiedenen Manöver herausbekommen wollen- auch durch die Versuchung. Ich glaube daher, dass die Versuchung auf mehreren Ebenen zu sehen ist- nicht nur als Beispiel Jesu, wie wir in Versuchungen reagieren sollen.

 

Zorn ist ein menschlicher Ausdruck für das gefühlloße Walten der Gerechtigkeit Gottes.  Die Gerechtigkeit Gottes entspricht seine Gesetzlichkeit und Gesetzlichkeiten sind erbarmungsloß. Die Liebe Gottes bringt dagegen die Gnade.
Hier kann ich durchaus zustimmen. Wenn die Bibel davon spricht, dass es Gott z.B. "reute" den Menschen geschaffen zu haben, oder dass Gott "voller Zorn war", dann ist das eine menschliche - allzumenschliche Art von Gott zu sprechen. Gott ist sicher nicht in dem Sinne "zornig" wie wir Menschen. Die Bibel selbst sagt ja auch, dass der Mensch im Zorn nicht das Richtige tut- sondern zu Überzogenheit, zu Unrecht neigt. Da aber Gott der schlichtweg Gute und absolut Gerechte ist wäre "menschlicher Zorn" etwas, was Gott nicht zugeordnet werden könnte, da der menschliche Zorn Unrecht ist. Wenn daher vom "heiligen Zorn" die Rede ist so ist das Wohl auch ein Versuch der Differenzierung, dass "Gottes Zorn" mit dem menschlichen Zorn nicht wirklich vergleichbar ist.

 

Deinen letztangeführten Äußerungen in Deinem Posting (dass wir Gott nicht vermenschlichen können oder in ihm einen Willkür- Gott sehen) kann ich nur zustimmen.

 

Herzlichen Segensgruß, Peter

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@ Volker

Ja, die Idee ist mir bekannt. Aber wer sie vertritt, der sollte anerkennen, dass das Theodizeeproblem damit unlösbar wird, was bedeutet, dass Gott nicht gut sein kann oder nicht allmächtig. Da der Verstoß gegen Logik zwar die Allmacht Gottes vor Kritik retten kann, heißt dies, dass Gott - wenn er existiert - nicht gut sein kann.
Da Gott sich eigentlich vor uns nicht rechtfertigen muss - und auch der Versuch der Rechtfertigung Gottes durch das menschliche Denken sehr beschränkt bleibt (da wir die geistigen, ewigen Hintergründe für Gottes Wirken im Einzelnen nicht völlig durchschauen können) sehe ich das sogenannte Theodizeeproblem nicht tragisch- sondern eher als ein Konstrukt - bzw. für jene, die Gottes Existenz ablehnen als wichtig an, um ihre Position zu rechtfertigen oder zu bestärken.
Wer also sagt, dass für Gott die Regeln der Logik nicht gelten, der sagt implizit auch, dass Gott nicht moralisch gut sein kann. Man hätte dann ein moralisches Argument gegen die Existenz des christlichen Gottes.
Wenn die Logik Gottes über unsere Logik hinaus reicht, dann heißt das nicht, dass Gott nicht absolut gut ist. Es heißt nur, dass uns ohne die Erleuchtung durch den Heiligen Geist das Verständnis für Gott / für Gottes Logik fehlt.
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Im Gleichnis vom Baum der keine Früchte bringt geht es darum (ähnlich wie im Gleichnis von den Talenten) dass wir unser Leben nicht faul, träge und gleichsam im Dahindämmern verbringen können

Um sicherzugehen, dass wir von ein und derselben Passage reden:

 

Markus 11:13-14:

 

13 Schon von weitem sah er einen Feigenbaum mit vielen Blättern. Er ging hin, um sich ein paar Feigen zu pflücken. Aber er fand nichts als Blätter, denn zu dieser Jahreszeit gab es noch keine Feigen.

 

14 Da hörten die Jünger, wie Jesus zu dem Baum sagte: «Nie wieder soll jemand von dir eine Frucht essen!»

 

Lieber Peter, es ist mir völlig schleierhaft, wie du zu einem Gleichnis zu "faul und träge dahindämmern" kommst. In Vers 13 steht auch, dass der Baum "viele Blätter" trägt. Das ist gut, denn ein Baum mit vielen Blättern kann viele Früchte ernähren (jede Frucht braucht eine bestimmte Mindestanzahl Blätter am selben Trieb, um dick und süß zu werden). Der Baum ist also gesund und hätte - wenn Jesus ihn gelassen hätte - noch viele süße Früchte getragen. Von "faul und träge dahindämmern" kann also überhaupt keine Rede sein - deine Deutung dreht dieser Bibelstelle komplett das Wort im Munde um - und sowas lasse ich mir nicht andrehen.

 

Dass Jesus den Lauf der Natur anscheinend so wenig kennt, obwohl die Menschen damals noch viel näher an der Natur lebten als wir heute, ist kein gutes Zeichen. Da will uns jemand "Gott und die Welt" erklären, versteht aber die einfachsten Dinge nicht. Wer aber die kleinen und einfachen Dinge nicht versteht und nicht achtet, der kann mir nicht die Welt erklären.

 

Auch wenn man diese Geschichte als symbolische Machtdemonstration betrachtet, wird sie nicht besser. Anstatt den Baum eingehen zu lassen, hätte Jesus ihn doch auch einfach Früchte tragen lassen können. Das wäre wenigstens produktiv gewesen. Aber so ist es nur wieder die Art von Machtdemonstration geworden, wie sie damals (und auch heute) bei Despoten üblich war: wer sich nicht unterwirft, wird getötet, was sich nicht rauben lässt, wird zerstört.

 

André

bearbeitet von andre...
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Zum Thema des Verfluchten Feigenbaums einige Hinweise:

 

http://www.theophil-online.de/philolog/mflog2.htm

 

Was aber wollte Markus mit der Episode von der Verfluchung des Feigenbaums aussagen? Häufig wird ein hintergründiger Sinn im Blick auf die Tempelreinigung erkannt (Mk 11,15-18). Es handle sich, anknüpfend an alttestamentliche Metaphorik, um ein Bild für das Gericht über Israel, das seine heilsgeschichtliche Vorrangstellung wegen der Ablehnung Jesu einbüße. Trotz der Verschränkung beider Erzählungen scheint ein anderer Sinn näher zu liegen. Dass Jesus den Feigenbaum verflucht, kommentiert der Erzähler mit den Worten: »Und es hörten seine Jünger« (11,14). Damit setzt Markus ein Signal, das die Feigenbaum-Episode besonders auf die Belehrung der Jünger in 11,22-25 ausrichtet. Diese Belehrung setzt umgekehrt ausdrücklich an der Szene vom Vortag an (11,20f). Inhaltlich geht es um Glaube und Gebet, beginnend mit dem Spruch vom Glauben, der Berge versetzt. So könnte die Verfluchung des Feigenbaums ein Beispiel für ein solches Vertrauen sein, zu dem Jesus auffordert: Wie er durch sein Wort den Baum zum Verdorren gebracht hat, so sollen auch die Jünger gewiss sein, dass eintreffen wird, worum sie vertrauensvoll beten. »Deshalb sage ich euch: Alles, worum ihr betet und bittet - glaubt dass ihr es erhaltet, und es wird euch zuteil« (11,24).

 

Quelle:

http://www.kaththeol.uni-muenchen.de/bibli...n/Fragen19.html

Sorry, aber für mich liest sich die Stelle so, dass Jesus von seinen Jüngern bei einem ziemlich dummen Wutausbruch ertappt wurde, worauf er sich mit etwas pseudotiefgründigem Gerede aus der Affaire ziehen will. Das erinnert ein wenig an den Vater, der von seinen Kindern dabei ertappt wird, wie er wütend Beulen in seinen Toyota tritt, um dann zu sagen "Seht ihr: Ausländische Wagen taugen nichts. Schafft euch nur deutsche Qualitätsware an, wenn ihr mal gross seid. Schreibt Euch das hinter die Ohren!"

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Misepetrig und kleinkariert ist es nicht verstehen zu wollen, dass ein Mensch der keine Frucht bringt ein Schädling ist.

Dieser Sprachduktus (Menschen als "Schädlinge" zu bezeichnen, die nicht profitabel sind) ist schon ziemlich übel. Denk doch nochmal darüber nach.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

×
×
  • Neu erstellen...