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Die Bibel = die Offenbarung?


Peggy

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Lieber soames, ich erwähnte es vor Monaten schon mal, könntest du bitte deine Zitate kürzen, besonders, wenn du sowieso nur einen knappen Satz drunterschreiben willst?

 

Es ist so lästig, immer durch solche Mammutspostings durchzuscrollen, in denen fast nix neues steht.

 

Danke.

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Das Schlimmste auf der Welt scheint für Dich Kuscheln zu sein.

Warum hast Du soviel Angst vor Zärtlichkeit?

In diese Zärtlichkeit Gottes hatte der angebliche Atheist Rainer Maria Rilke mehr Vertrauen als die Fundichristen

 

Bitte keine Mißverständnisse. Unter "Kuschelchristentum" ist eine Art egoistischer Beziehung zu Gott zu verstehen, die vor allem Gott genießen will, unangenehme Seiten ausklammert und einen "süsslichen" Weg geht. Nachfolge Christi bedeutet aber nach den Worten Jesu ("Wer mein Jünger will, nehme täglich sein Kreuz auf sich..") nicht so sehr einen angenehmen, süssen Weg sondern auch Opfer, Busse, Kreuzesannahme. Gewiß führt dieser Weg zur wahren Freude und zur Auferstehung - aber nicht am Kreuz vorbei.

Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.

Und sieh dir andre an: es ist in allen.

 

Und doch ist Einer, welcher dieses

Fallen

unendlich sanft in seinen Händen hält

.

Der Text von Rainer Maria Rilke sagt bildhaft, lyrisch etwas über die zärtliche Liebe Gottes aus- an der ich keineswegs zweifle- im Gegenteil. Ich bekenne, dass ich sie in überreichem Maß erfahre. Aber zwischen Lyrik und Realität des christlichen Lebens mit aller "Härte" ist ein gewisser Unterschied....

 

Ich freue mich ausserdem, dass Du so genau weisst, was Hiob und was Jesus am Kreuz empfunden haben. Und das muss natürlich mit etwas mit dem zu tun haben, was Du als Sühne bezeichnest und was aber ganz nahe an der Rache liegt.
Wenn man sich intensiver mit Jesus beschäftigt, betet und mehr in den Schriften der Heiligen liest als modernistischer Theologen kann man vielleicht auch etwas mehr von Jesu Gesinnungen erfahren. Gewiß ist die Krise des Glaubens auch eine Krise der Mystik: Wenn man nämlich einem rationalisierten Glauben folgt, der alles "Unverständliche, Anstössige" in der Bibel (wie z.B. Wunder, Heilungen) ausklammert oder wegleugnet - dann hat man für das Erlösungsopfer Christi und seine Sühneleiden (z.B. sühnte Jesus in der Geisselung auch Sünden der Unkeuschheit und der Trägheit) keinen sensus.

 

Aber ehrlich gesagt glaube ich, dass jene Heiligen die Christus mit ganzer Hingabe nachfolgen und das Kreuz nicht scheuten mehr von Christus verstehen als jene Schreibtischtheologen, die dicke Bücher mit spekulativer Theo- Philosophie vollschreiben.

Ja immer nur das Gemüt bewegen lassen und zwar von Schmerz Leiden und Sühne. Nur nichts Positives wie z.B das Leben in Fülle.

Und den Kopf und den Intellekt zu gebrauchen ist in Deinen Augen sowoeso glaubensschädlich.

 

...und seine Sühneleiden (z.B. sühnte Jesus in der Geisselung auch Sünden der Unkeuschheit und der Trägheit).....

Wo hast Du den diese Deutung her. Das ist reine frömmelnde Glaubensspekulation zur Erhärtung der Leibfeindlichkeit.

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Sühne liegt ganz nahe an der Rache? Oh heilige, kuschelige Einfalt!

Warum sollte jemand für ein Verbrechen sühnen? Damit das Leid, dass er in die Welt gebracht hat, noch um sein Leiden vermehrt wird? Oder aus welchem denkbaren Grund noch?

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"Sühnen" bedeutet nicht dasselbe wie Rache:

 

* Synonyme: büßen

* ist Synonym von: einstehen, entschädigen, Schadenersatz, verbüßen, wiedergutmachen

 

Aber, wenn man von "sühnen" Wiedergutmachung abzieht und das Einstehen für etwas, was bleibt dann noch übrig?

 

In der Hölle gibt es keine Wiedergutmachung. Es ist auch zu spät, für seine Taten einzustehen. Folglich wird das Wort "sühnen" hier wie das Wort "rächen" verwendet, sein Sinn verkehrt. Die Hölle dient nicht der Sühne, wer das behauptet, verdreht den Wortsinn, und er sollte lieber von "rächen" sprechen, weil das besser trifft.

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Ja immer nur das Gemüt bewegen lassen und zwar von Schmerz Leiden und Sühne. Nur nichts Positives wie z.B das Leben in Fülle.

Und den Kopf und den Intellekt zu gebrauchen ist in Deinen Augen sowoeso glaubensschädlich.

Das war der Weg der Heiligen. Danke für den Hinweis. Eine hl. Teresa von Avila wurde z.B. durch den Anblick eines gegeisselten Heilandsbildes aus ihrer Lauheit aufgeweckt und aufgeschreckt. Auch viele andere Heilige haben die Betrachtung der Leiden Jesu als Mittel der Heiligung betrachtet:

 

Wenn ein Mensch im Herzen erwägt wie viel Liebe Jesus zu uns gehabt hat-dann rührt dies das Gemüt zur Gegenliebe an. Dass + (Kreuz) und Leid einen tiefen Sinn haben ist ein besonderer Aspekt des Christentums. Der eher buddhistische Mensch neigt dazu, das Leid wegzuerklären oder "wegzumeditieren". Die "christlichen Wissenschaftler" gehen dabei so weit, dass sie das Leid und Krankheit sogar als Illusion sehen.

 

Der christliche Glaube aber sieht in Leid und Kreuz keine "Endstationen" und sinnlose Ereignisse. Wo es möglich ist, wird der Christ wirken, das Leiden der Mitmenschen zu lindern, zu helfen. Aber die Einstellung des Christen braucht das Leid nicht wegzuleugnen - in der Meinung der Christusnachfolger hat das mit Jesu Opfer vereinte Leid rettenden Wert. Darüber habe ich ja im Sühnethread und andernorts schon einiges angeführt. Es ist mir verständlich dass Menschen die mehr vom Zeitgeist des Spasses und des Genusses her denken das nicht ganz verstehen können oder wollen. M.E. ist es leicht, Jesus auf dem Berg Tabor nachzufolgen und so lange der Glaube Spass macht. Aber Jesus treu zu sein auch dort, wo das Kreuz sich zeigt- dort ist erst jene wahre Liebe zu finden, die nicht die Gaben Gottes sucht (Fülle, Freude, schöne Erfahrungen) sondern den Geber selbst. Die Gefahr eines egoistischen "Glaubens" sehe ich schon dort, wo man von der Nachfolge Christi zuerst mal Vorteile sucht und erwartet.

 

Wo hast Du den diese Deutung her. Das ist reine frömmelnde Glaubensspekulation zur Erhärtung der Leibfeindlichkeit.
Anna Katharina Emmerick z.B. hat in ihren Visionen vom Leiden Jesu diese Verbindung geschaut. In älteren Betrachtungsbüchern kann man das auch finden. Das kommt wohl auch daher, dass die Menschen die selbst ein hartes Leben hatten und nicht von der Spassverstärkungsindustrie manipuliert wurden den Wert von Busse, Sühne und den Segen des Kreuzes besser verstanden haben.
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Sühne liegt ganz nahe an der Rache? Oh heilige, kuschelige Einfalt!

Warum sollte jemand für ein Verbrechen sühnen? Damit das Leid, dass er in die Welt gebracht hat, noch um sein Leiden vermehrt wird? Oder aus welchem denkbaren Grund noch?

Nur eine Anmerkung: Sühne bedeutet nicht einfach (nur) Leiden auf sich nehmen.Sühne bedeutet z.B. das Negative durch Positives auszugleichen- z.B. Flüche zu "sühnen" indem man segnet und Gutes spricht, indem man mehr betet für alle jene, die nicht mehr beten, indem man Jesus innig und treu liebt für jene, die ihn nicht lieben, stark und hingebungsvoll zu glauben für jene, die nicht glauben usw.

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Sühne liegt ganz nahe an der Rache? Oh heilige, kuschelige Einfalt!

Warum sollte jemand für ein Verbrechen sühnen? Damit das Leid, dass er in die Welt gebracht hat, noch um sein Leiden vermehrt wird? Oder aus welchem denkbaren Grund noch?

Auch Dir scheint die Bedeutung des Wortes "Sühne" ein Buch mit sieben Siegeln zu sein.

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"Sühnen" bedeutet nicht dasselbe wie Rache:

 

* Synonyme: büßen

* ist Synonym von: einstehen, entschädigen, Schadenersatz, verbüßen, wiedergutmachen

 

Aber, wenn man von "sühnen" Wiedergutmachung abzieht und das Einstehen für etwas, was bleibt dann noch übrig?

 

In der Hölle gibt es keine Wiedergutmachung. Es ist auch zu spät, für seine Taten einzustehen. Folglich wird das Wort "sühnen" hier wie das Wort "rächen" verwendet, sein Sinn verkehrt. Die Hölle dient nicht der Sühne, wer das behauptet, verdreht den Wortsinn, und er sollte lieber von "rächen" sprechen, weil das besser trifft.

Und wer behauptet das?

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Sühne liegt ganz nahe an der Rache? Oh heilige, kuschelige Einfalt!

Warum sollte jemand für ein Verbrechen sühnen? Damit das Leid, dass er in die Welt gebracht hat, noch um sein Leiden vermehrt wird? Oder aus welchem denkbaren Grund noch?

Auch Dir scheint die Bedeutung des Wortes "Sühne" ein Buch mit sieben Siegeln zu sein.

Dann definiere du es uns doch bitte genauer, lieber soames.

 

Peters (Mariamantes) Definition mit der Waagschale (Gerechtigkeit durch aufwiegen von Schuld und Sühne) habe ich nämlich verstanden - ist für mich aber das Gegenteil von Barmherzigkeit (Sündenerlass durch Liebe). Geht also nicht, wenn man Gott als liebenden barmherzigen Vater sieht.

bearbeitet von Peggy
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Sühne liegt ganz nahe an der Rache? Oh heilige, kuschelige Einfalt!

Warum sollte jemand für ein Verbrechen sühnen? Damit das Leid, dass er in die Welt gebracht hat, noch um sein Leiden vermehrt wird? Oder aus welchem denkbaren Grund noch?

Auch Dir scheint die Bedeutung des Wortes "Sühne" ein Buch mit sieben Siegeln zu sein.

Dann definiere du es uns doch bitte genauer, lieber soames.

Ich gebe zu: es ist von Mariamante. Aber besser kann man es (mindestens auf die Schnelle) nicht ausdrücken.

 

Sühne bedeutet nicht einfach (nur) Leiden auf sich nehmen.Sühne bedeutet z.B. das Negative durch Positives auszugleichen- z.B. Flüche zu "sühnen" indem man segnet und Gutes spricht, indem man mehr betet für alle jene, die nicht mehr beten, indem man Jesus innig und treu liebt für jene, die ihn nicht lieben, stark und hingebungsvoll zu glauben für jene, die nicht glauben usw.
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Ausgleich = Gerechtigkeit ist ungleich Barmherzigkeit (Schuldenerlass durch Liebe)!

 

Passt einfach nicht zusammen!

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Pax, liebe Peggy:

 

Peters (Mariamantes) Definition mit der Waagschale habe ich nämlich verstanden - ist für mich aber das gegenteil von Barmherzigkeit (Sündenerlass durch Liebe). Geht also nicht, wenn man Gott als liebenden barmherzigen Vater sieht.
Du kennst sicher die Bibel. Gott ist barmherzig UND gerecht. Wenn wir bereuen und umkehren wollen werden wir Gott immer als jenen Vater erfahren der seinen verlorenen Sohn aufnimmt. Aber der verlorene Sohn ist bereit "als der geringste Taglöhner" zu arbeiten, und Wiedergutmachung zu leisten. Weil Gott uns weder als Marionetten noch als Maschinen erschuf- sondern als Menschen mit Verantwortung - daher wird der Mensch, der Böses tat auch versuchen, seine Bosheiten durch vermehrte Liebe auszugleichen. Daher ist mir z.B. der Eifer eines Paulus, eines Augustinus oder Charles de Foucauld verständlich. bearbeitet von Mariamante
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Pax, liebe Peggy:

 

Peters (Mariamantes) Definition mit der Waagschale habe ich nämlich verstanden - ist für mich aber das gegenteil von Barmherzigkeit (Sündenerlass durch Liebe). Geht also nicht, wenn man Gott als liebenden barmherzigen Vater sieht.
Du kennst sicher die Bibel. Gott ist barmherzig UND gerecht. Wenn wir bereuen und umkehren wollen werden wir Gott immer als jenen Vater erfahren der seinen verlorenen Sohn aufnimmt. Aber der verlorene Sohn ist bereit "als der geringste Taglöhner" zu arbeiten, und Wiedergutmachung zu leisten. Weil Gott uns weder als Marionetten noch als Maschinen erschuf- sondern als Menschen mit Verantwortung - daher wird der Mensch, der Böses tat auch versuchen, seine Bosheiten durch vermehrte Liebe auszugleichen. Daher ist mir z.B. der Eifer eines Paulus, eines Augustinus oder Charles de Foucauld verständlich.

Ja, lieber Peter

 

das, was du hier sagtst, verstehe ich ja. Ich denke ja auch, dass Erkenntnis dessen, dass man etwas Böses gemacht hat, die Vorraussetzung dafür ist, dass man ihm vergeben kann. Wiedergutmachung finde ich ja auch völlig in Ordnung - nur ewige Verdammnis aus Gerechtigkeitsgründen nicht. Das liegt daran, dass ich davon überzeugt bin, dass man nur jemanden bestrafen sollte, wenn er weiss(erkannt hat), dass er böse war. Und das ist subjektiv, sieht nunmal jeder anders, weil jeder eine andere Erkenntnis / Erziehung hat.

 

Gleiche Erziehung/Aufwachsen in einer Gesellschaft mit gleicher Ethik bedingt natürlich ein allgemeingültiges Verständnis von guten/bösen Taten. Trotzdem hängt das Verständnis von Glaube und Kultur ab.

Bsp. Für einen Inder ist es böse, eine Kuh zu schlachten. Für einen Christen nicht.

 

Aber dass in Gott Gerechtigkeit und Barmherzigkeit zusammenfallen (die Gegensätze sich auflösen) - das verstehe ich nicht.

 

Es heißt ja nicht, wer böse Taten macht ist für immer verdammt, sondern wer nicht an mich glaubt (Jesus/Gott) ist verdammt.

 

Das ist schon seltsam und für mich unverständlich, denn so kann ein guter Atheist, der sein Leben lang bemüht war, Gutes zu tun - trotzdem verdammt sein. B)

Ganz liebe Grüße!

bearbeitet von Peggy
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Liebe Peggy- vergelts Gott für die lieben Grüße.

 

.... nur ewige Verdammnis aus Gerechtigkeitsgründen nicht. Das liegt daran, dass ich davon überzeugt bin, dass man nur jemanden bestrafen sollte, wenn er weiss(erkannt hat), dass er böse war. Und das ist subjektiv, sieht nunmal jeder anders, weil jeder eine andere Erkenntnis / Erziehung hat.

Hier ist es m. E. wichtig die Hölle nicht nur als "gerechte Strafe" zu sehen, sondern als jenen Ort, den der Mensch durch seine Entscheidung GEGEN Gott gleichsam selbst wählt. So wie der Mensch durch Hass, Neid, Bosheit etc. eine Hölle in sich und tw. auch um sich herum schafft, so ist die Hölle die Konsequenz einer Willensentscheidung des Menschen, der nicht umkehren will.

 

Gleiche Erziehung/Aufwachsen in einer Gesellschaft mit gleicher Ethik bedingt natürlich ein allgemeingültiges Verständnis von guten/bösen Taten. Trotzdem hängt das Verständnis von Glaube und Kultur ab.

Bsp. Für einen Inder ist es böse, eine Kuh zu schlachten. Für einen Christen nicht.

Wie ich ja schon andernorts äußerte: Ich glaube dass jeder Mensch die Chance hat, in Gottes Reich zu kommen. Die Entscheidung dagegen ist ein Akt des Willens. Und wenn die Bibel sagt dass "wer nicht glaubt, verdammt ist" dann ist hier m.E. jener Glaube gemeint, der sich durch die Tat bewährt. Ein anderer Glaube wäre tot.

 

Aber dass in Gott Gerechtigkeit und Barmherzigkeit zusammenfallen (die Gegensätze sich auflösen) - das verstehe ich nicht.
Gottes Gerechtigkeit ist nicht ohne Barmherzigkeit, Gottes Barmherzigkeit nicht ohne Gerechtigkeit bearbeitet von Mariamante
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Sühne liegt ganz nahe an der Rache? Oh heilige, kuschelige Einfalt!

Warum sollte jemand für ein Verbrechen sühnen? Damit das Leid, dass er in die Welt gebracht hat, noch um sein Leiden vermehrt wird? Oder aus welchem denkbaren Grund noch?

Auch Dir scheint die Bedeutung des Wortes "Sühne" ein Buch mit sieben Siegeln zu sein.

Dann definiere du es uns doch bitte genauer, lieber soames.

Ich gebe zu: es ist von Mariamante. Aber besser kann man es (mindestens auf die Schnelle) nicht ausdrücken.

 

Sühne bedeutet nicht einfach (nur) Leiden auf sich nehmen.Sühne bedeutet z.B. das Negative durch Positives auszugleichen- z.B. Flüche zu "sühnen" indem man segnet und Gutes spricht, indem man mehr betet für alle jene, die nicht mehr beten, indem man Jesus innig und treu liebt für jene, die ihn nicht lieben, stark und hingebungsvoll zu glauben für jene, die nicht glauben usw.

Da kann man echt nur noch mit dem Kopf schütteln.

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Nein, ist er nicht, Männliche Feigenbäume tragen zwar nicht, aber ohne sie würden auch die weiblichen Feigenbäume nichts tragen.

Hallo Andre,

 

hier erst einmal ein paar Grundinformationen zum Thema "Feigenbaum"

 

 

Der Feigenbaum in Palästina und in bildhafter Rede: Zum Verständnis von V.13 hier das Fachkundliche nach Bill. I,856ff; Hunzinger, ThWNT VII,751ff; LzB, S. 394; Reichmann, S. 640ff. Im Unterschied zum hochgewachsenen Maulbeerfeigenbaum (sykomorea, z.B. Lk 19,4) handelt es sich beim Feigenbaum (sykä) um einen Hochstrauch von höchstens 5-6 Metern. Man muß ihn also nicht erklettern, um an Früchte zu gelangen. Er gehört nicht zu den immergrünen Bäumen, sondern wirft im November sein Blattwerk ab. Dann ragen seine recht dicken Äste, durch nur wenige Abzweigungen auffällig kahl wirkend, in die Luft. Wenn er im März wieder ausschlägt, ist er ein wohlbekanntes Zeichen für das Nahen der warmen Zeit (13,28). Bei zwei Fruchtansätzen trägt er dreimal Frucht. Die Vorfeigen stammen noch aus dem letzten Herbst, gelangten nicht mehr zur Reife, fielen auch nicht den Stürmen des Winters zum Opfer (Offb 6,13), sondern reifen mit dem Wiederanstieg der Säfte und der Entfaltung des Blattschmucks Ende März nach. Etwa Ende Mai/Anfang Juni sind die noch am alten Holz entstandenen saftigen Frühfeigen reif. Sie galten als Delikatesse (Jes 28,4; Jer 24,2; Hos 9,10; Mi 7,1). Den Hauptertrag bringen die Spätfeigen, die sich an den neuen Trieben gebildet haben und von Ende August bis Oktober geerntet werden.

Der Feigenbaum gehörte mit Weinstock und Ölbaum zu den typischen Merkmalen Palästinas. Seine Alltäglichkeit führte zu mannigfachen sprichwörtlichen und symbolischen Verwendungen, häufig neben dem Weinstock. Eine Spezialbeziehung dieser Verwendungen gerade auf Israel zeigt weder das AT noch das jüdische Schrifttum (Bill. I,857f). Dabei wird auch öfter die Feige als der ganze Baum benutzt. Über den Bezug entscheidet jedesmal der Zusammenhang.

 

 

Wenn Jesus kalt gewesen wäre, und er sich aus der Feige ein Feuerchen gemacht hätte, wäre das ja keiner weiteren Rede wert. Aber hier ging es darum, uns ein Beispiel zu geben (das Wort "Vorbild" mag ich hier gar nicht in den Mund nehmen), und bei mir kommt dieses Beispiel so an: "Wenn ich oder mein Papa es wollen, verwandeln wir euch elende Würmer alle zu vertrockneten Mumien, da denke ich noch nicht mal drüber nach, also seid schön brav und haltet eure Fresse, sonst ergeht es euch wie dem Feigenbaum".

 

Deine Interpretation dieses Beispiels ist im Ansatz schon richtig - nur die Schlussfolgerung eine falsche.

 

Wie ich ja schon vorab geschrieben habe, steht in diesem Gleichnis der Tempelbetrieb mitsamt seinen Verantwortlichen im Blickpunkt. Und nur so kann dieses Gleichnis in seiner vollen Bedeutung verstanden werden.

 

Wenn ich oder mein Papa es wollen, verwandeln wir euch elende Würmer alle zu vertrockneten Mumien
dieser Ansatz ist richtig, aber zuvor muss gefragt werden: "wie könnte es passieren, dass sich Menschen sich als elende Würmer oder als vertrockneten Mumien offenbaren?

 

Wie kann es sein, dass der Feigenbaum in voller Pracht steht und doch am Ende keine Frucht bringt? (Und der Nebenschauplatz "männlich" oder "weiblicher" Baum ist hier nicht relevant, sonst wäre er in der Stelle genannt worden)

 

Wie kann es sein, dass wir nach aussen hin eine wunderbare Fassade aufgebaut haben aber innerlich schon so verschimmelt sind, dass wir anfangen zu stinken?

 

Dein Bild der Würmer und des innerlichen vertrocknens passt hier sehr gut nur Deine Schlussfolgerung "also seid schön brav und haltet eure Fresse, sonst ergeht es euch wie dem Feigenbaum" nicht, denn es geht nicht darum brav zu sein oder die Fresse zu halten sondern darum nur das innere nach aussen zu kehren und eben keine Fassaden aufzubauen - und auch nicht die Wahrheit verkünden, wenn man sich nicht selbst daran hält.

 

Das ist Zentrum dieses Gleichnisses und die Verfluchung des Feigenbaumes nimmt das Gerichtsurteil Gottes vorweg: lässt deutlich werden, dass wir unser Leben verlieren - keine Frucht hervorbringen, wenn wir Scheinfassaden aufbauen.

 

gby

 

bernd

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Wie kann es sein, dass der Feigenbaum in voller Pracht steht und doch am Ende keine Frucht bringt? (Und der Nebenschauplatz "männlich" oder "weiblicher" Baum ist hier nicht relevant, sonst wäre er in der Stelle genannt worden)

Weil er nicht befruchtet wurde.

 

Dafür kann einer der folgenden Gründe verantwortlich sein:

 

a) es war, wie Andre schon sagte, ein männlicher Baum (Nein, das hätte nicht in der Bibel erwähnt werden müssen, die Sexualität der Pflanzen wurde erst 1691 entdeckt.)

 

B) es gab keine Feigenwespen (Feigen werden nicht windbestäubt, sondern sind auf diese Parasiten angewiesen, um bestäubt zu werden.)

 

c) es war ein weiblicher Baum und es gab auch Wespen, aber es war kein männlicher Baum in der Nähe (Von einer Varietät der Feige gibt es sogar nur weibliche Bäume, sie brauchen die männlichen Bäume einer anderen, um bestäubt zu werden.)

bearbeitet von Tirunesh
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"Sühnen" bedeutet nicht dasselbe wie Rache:

 

* Synonyme: büßen

* ist Synonym von: einstehen, entschädigen, Schadenersatz, verbüßen, wiedergutmachen

 

Aber, wenn man von "sühnen" Wiedergutmachung abzieht und das Einstehen für etwas, was bleibt dann noch übrig?

 

In der Hölle gibt es keine Wiedergutmachung. Es ist auch zu spät, für seine Taten einzustehen. Folglich wird das Wort "sühnen" hier wie das Wort "rächen" verwendet, sein Sinn verkehrt. Die Hölle dient nicht der Sühne, wer das behauptet, verdreht den Wortsinn, und er sollte lieber von "rächen" sprechen, weil das besser trifft.

Und wer behauptet das?

Das Wortschatz-Lexikon.

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Gott ist nicht der gutmütigige alte Mann mit dem langen Bart, der zu allem Ja und Amen sagt und sagen muss.

Also wenn es ihn geben sollte, würde ich einen debilen "Kuschelgott" auch nicht haben wollen. Aber genau deswegen finde ich die Sache mit dem Feigenbaum inakzeptabel. Ich wiederhole mich - ich finde die Art und Weise so kleinkariert und fantasielos, dass ich sie ohne Umschweife zu Menschenwerk deklariere. Ein Gott, der das Universum erschaffen haben will, denkt in ganz anderen Größenordnungen. Das mit dem Feigenbaum ist "poplige Unteroffizierswirtschaft" (Fontane), aber nix für einen "General".

 

Einen Gott, der auf der Anklagebank sitzt, während wir Menschen auf den Richterstuhl Platz nehmen, gibt es nicht. ...  Gott könnte uns also höchstens erklären, warum dieses oder jenes so ist. Aber anklagen läßt sich Gott nicht.

Das kann er halten, wie er will. Wenn etwas Käse ist, werd' ich es auch dann noch als Käse bezeichnen, wenn es göttlicher Käse ist. Da muss er durch. B)

 

André

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Der eigentliche Hammer ist aber, dass der Feigenbaum eingeschlechtlich/einhäusig ist, d.h., es gibt männliche und weibliche Bäume. Und natürlich kann nur der weibliche Baum Früchte ansetzen. Falls Jesus also vor einem männlichen Baum gestanden haben sollte, na dann gute Nacht ...

Das nennt man dann aber zweihäusig. B)

Isses wahr? :lol: Ein/Zweigeschlechtlich kann ich auseinanderhalten, aber ein/zweihäusig ist mir nachwievor ein Rätsel. Das ist wie mit links und rechts, das verwechsle ich auch ständig. :lol:

 

Die Befruchtung bei Feigenbäumen ist sowieso sehr kompliziert, weil sie dazu die Hilfe eines Symbionten benötigen, nämlich der Feigenwespe.

Jop, da kann bestimmt auch mal arg was schiefgehen.

 

André

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Das ist wie mit links und rechts, das verwechsle ich auch ständig. B)

Du auch? Wenn ich jemand den Weg erklären muss, verwechsle ich das mit Garantie.

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Wie kann es sein, dass wir nach aussen hin eine wunderbare Fassade aufgebaut haben aber innerlich schon so verschimmelt sind, dass wir anfangen zu stinken?

...

Das ist Zentrum dieses Gleichnisses und die Verfluchung des Feigenbaumes nimmt das Gerichtsurteil Gottes vorweg: lässt deutlich werden, dass wir unser Leben verlieren - keine Frucht hervorbringen, wenn wir Scheinfassaden aufbauen.

Hallo Bernd,

 

das Gleichnis steht und fällt damit, dass Jesus es war, der dem Feigenbaum den finalen und definitiven Todesstoß versetzt hat. Es ist reine Heuchlerei, sich über die "Fruchtlosigkeit" einer Sache zu beklagen, die man gerade selbst endgültig plattgemacht hat.

 

André

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Das ist wie mit links und rechts, das verwechsle ich auch ständig. B)

Du auch? Wenn ich jemand den Weg erklären muss, verwechsle ich das mit Garantie.

Jop, da ist nichts zu wollen. Ich mache häufig eine fiktive Schreibbewegung, um rauszukriegen, welche von meinen beiden Händen die rechte ist :lol: .

 

André

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Also wenn es ihn geben sollte, würde ich einen debilen "Kuschelgott" auch nicht haben wollen. Aber genau deswegen finde ich die Sache mit dem Feigenbaum inakzeptabel.
Das Problem des Kuschel- "Gottes" liegt mehr bei uns. Hier wäre sogar Nietzsche recht zu geben: "Der Mensch schuf Gott..." in dem Sinne, dass er sich einen Gott zurecht bastelt, der angenehm ist, der eine Art Projektion darstellt und in den wir einfach hinein legen, was uns passt z.B. ein Gott, der zu allem Ja und Amen sagt- egal was wir tun. Die Bibel offenbart einen "anderen" Gott - zwar einen Gott der Liebe - aber keine süssliche Liebe sondern eine Liebe, die das ewige Heil für seine Geschöpfe beabsichigt. Und da der Mensch durch seinen Eigenwillen und sein verkehrtes Streben oft krank und verwundet ist, handelt Gott hier auch wie ein Arzt, der Krebsgeschwüre wegschneidet, um das (ewige) Leben zu retten.

 

Ich wiederhole mich - ich finde die Art und Weise so kleinkariert und fantasielos, dass ich sie ohne Umschweife zu Menschenwerk deklariere. Ein Gott, der das Universum erschaffen haben will, denkt in ganz anderen Größenordnungen. Das mit dem Feigenbaum ist "poplige Unteroffizierswirtschaft" (Fontane), aber nix für einen "General".
Das ist auch eine Art Herrgottsschnitzerei anderer Art: Eine Herrgottschnitzerei, die einen großen, allmächtigen, unnahbaren Gott weit weit weg von uns transferieren will. Wenn uns das Evangelium sagt, dass selbst die Haare auf unserem Haupt gezählt sind, dann verkündet dieses Wort einen Gott, der sich auch um das Geringste kümmert. Und das bedeutet, dass Gott auf unser Wesen eingeht und auch in einer "menschlichen" Sprache zu uns spricht die einfach ist - klar- aber die jene verstehen, deren Herz nicht verhärtet ist.

 

Das kann er halten, wie er will. Wenn etwas Käse ist, werd' ich es auch dann noch als Käse bezeichnen, wenn es göttlicher Käse ist. Da muss er durch. B)
Das Problem besteht allerdings: Wenn etwas Käse ist, dann ist es wohl nicht von Gott. Ein anderer Aspekt ist: Wenn wir die Bildersprache oder Symbolhandlungen (Bernd glaube ich hat einige von Propheten aus dem AT) angeführt nicht mehr verstehen oder verstehen wollen, dann liegt das, was wir als Käse empfinden nicht in dem Wort der Schrift, sondern in unserem Unverstand. Dahr sind die harten, anstössigen Worte der Schrift eine Herausforderung an uns den Horizont zu erweitern und zu vertiefen. Es ist nämlich bequem alles, was wir nicht verstehen als Käse und dumm zu bezeichnen. bearbeitet von Mariamante
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Also wenn es ihn geben sollte, würde ich einen debilen "Kuschelgott" auch nicht haben wollen. Aber genau deswegen finde ich die Sache mit dem Feigenbaum inakzeptabel.
Das Problem des Kuschel- "Gottes" liegt mehr bei uns. Hier wäre sogar Nietzsche recht zu geben: "Der Mensch schuf Gott..." in dem Sinne, dass er sich einen Gott zurecht bastelt, der angenehm ist, der eine Art Projektion darstellt und in den wir einfach hinein legen, was uns passt z.B. ein Gott, der zu allem Ja und Amen sagt- egal was wir tun. Die Bibel offenbart einen "anderen" Gott - zwar einen Gott der Liebe - aber keine süssliche Liebe sondern eine Liebe, die das ewige Heil für seine Geschöpfe beabsichigt. Und da der Mensch durch seinen Eigenwillen und sein verkehrtes Streben oft krank und verwundet ist, handelt Gott hier auch wie ein Arzt, der Krebsgeschwüre wegschneidet, um das (ewige) Leben zu retten.

Aber der Gott, den du predigst, kann doch nach deiner Logik auch eine Projektion von Menschen sein, die eher "hart" von Charakter sind ?

 

Man sieht das ja an den Charaktereigenschaften, jeder Mensch glaubt an den Gott, der zu ihm paßt. Jeder Gott ist somit in gewisser Weise eine Projektion des Menschen, der an ihn glaubt.

 

Und Gott ist deiner Meinung nach hart zu uns, da er unser Seelenheil im Sinne hat. Ja stellt er nicht die Regeln auf was zum Sellenheil führt ? Kann er das nicht selbst entscheiden ?

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