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"Scheidung" auf Katholisch


Annette1

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Was verstehst d u denn unter einem Sakrament?

Ein Mittel zum Heil.

 

Ein Versprechen Gottes - eine Zusage, die auch durch menschliches Versagen nicht zerstört werden kann.

Unzerstörbarkeit ist vor allem eine Problemquelle. Etwas unzerstörbaren ist der Mensch machtlos ausgeliefert, vor allem wenn es sich im Laufe der Zeit gegen ihn wendet.

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Wer an das Sakrament der Ehe glaubt, ist ein Götzendiener.

 

Boh, was seid Ihr tolerant.

 

(Bin ich auch Götzendiener, wenn ich an Christus glaube. Bedeutet der Glaube an Kreuz und Auferstehung auch, daß ich mir ein Bild mache?)

Ich bin mir nicht sicher, ob du verstanden hast, was ich sagen wollte.

Nach den Schlüssen, die du draus ziehst, glaube ich das nicht.

Auch das, was du über Sina schreibst, passt nicht dazu.

 

Ich versuche mich grad heranzutasten, wo der Unterschied zwischen deinem Verständnis von "Sakrament" liegt und meinem....

 

Als erstes: ich "glaube" nicht an ein Sakrament, sondern ich vertraue auf seine Wirksamkeit für den, der sich darauf einlässt.

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Vielleicht denke ich einfach für den CIC zu logisch.

 

Die Kirche sagt: Die Ehe ist unauflöslich, weil sie Symbol des Bundes Gottes mit den Menschen ist und Gott nie seinen Bund bricht.

 

Du sagst: Solange die Nichtigkeit einer Ehe nicht kirchenamtlich festgestellt ist, ist sie sehr wohl eine voll gültige sakramentale Ehe

 

Aus letzterem folgt: Wenn ein Kirchengricht eine Ehe anulliert, bricht Gott seinen Bund, denn vor dem Urteil ist die Ehe eine gültige christliche Ehe, nacher (rückwirkend) nicht mehr.

 

letzteres ist nicht mit der erten Aussage vereinbar.

 

Folglich

- ist jede Ehe, die anulliert werden könnte von vorn herein keine Ehe, und zwar völlig egal, ob die Nichtigkeit von irgendeinem Kirchengericht festgestellt wurde oder nicht, damit leben Millionen angeblich christlicher Eheleute in schlimmer Sünde, oder zumindest unwissentlich in einem Verhältnis, das die Kirche wohl als "objektiv schwer ungeordnet und zutiefst schlecht" bezeichnen würde

 

oder

- Gott löst seinen einmal geschlossenen Bund doch auf, nämlich dann wenn ein Kirchegericht zu einem bestimmten Urteil kommt.

 

Was gilt denn nun?

 

Werner

LIeber Werner

eine außergewöhnlich schwierige Frage, die ich in der Norm an die bessere Informierten aus der Reihe mykath werfen würde, leider hatte sich keiner gemeldet.

also:

Das Recht ist zwar logisch, muß aber nicht konsequent anwendbar sein. In anderen Worten: Das Recht ist in der Hauptsache Rechtsbesprechung, es gilt solange man etwas nicht anfechtet aufgrund höherer Rechtsprinzipien (Verfassung zB).

Für das Kanonrecht kommt dazu, daß der Papst im Prinzip alle Regeln ändern kann, was für das gewöhnliche zivile Rechtsystem nicht möglich ist.

Für die Ehe gilt: auch wenn die Voraussetzung zur Eheschließung aus Unkenntnis oder - mala fide (was ja die Italiener machen* - ungültig ist, wird als gültig anerkannt. Das Prinzip ist die sanatio, die das Rechtssystem für diese Fälle vorsieht. Sanatio (Heilung) ist übrigens auch in Zivilrecht vorgesehen. Sanatio in radice würde übriges - laut Zeitungsberichte - vom Kardinal Meissner vor einigen Jahren gebraucht für einige seine Schafen, die zunächst die Zivilehe eingegangen sind und dann nach der ersten Probe meist mit neuen Partner die Kirchliche Eheschließung. Immer laut Zeitungsberichte hat Meißner alle christliche Zivilehen als kirchlich gültig durch sanatio anerkannt. Und so die Ehe auf Zeit zur Ehe für immer umgewandelt wurde. Es war in seiner Macht!

conclusio: Objektives Recht existiert mE nicht: Recht ist immer Urteil und nicht ein ontologisches Wesen. Daher habe ich meine Probleme mit der Ehe als Sakrament ...

 

* Ich lache über die Wortverwendung "die italienische Ehe*, als ob alle Italiener so handeln würden. Auch dort gib es eine Menge von Zivilehen und aufrichtigen Leuten …

Die Frage ist, ob ein Sakrament wirklich durch einen formalen Prozess eines menschlichen Gerichtes für existent oder auch nichtexistent erklärt werden kann.

 

Das Problem ist ja noch vielschichtiger: Mal von der italienischen Methode abgesehen gibt es ja auch dem Vernehmen nach nicht selten den Fall, wo einer der Partner, der nicht gläubig ist und deswegen keine Gewissensbisse hat, den Part übernimmt, zu behaupten, er habe nie die Absicht gehabt eine christliche Ehe einzugehen oder ähnliches.

 

In diesem Fall ist also der Anullierungsgrund gar nicht vorhanden, das heißt ja, die Ehe ist eigentlich vollkommen gültig.

 

Trotzdem wird aufgrund der (objektiv falschen) Entscheidung des Ehegerichts die Wiederheirat ermöglicht, Gott geht also mit ein und derselben Person 2 Bünde ein!

 

Werner

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Die Frage ist, ob ein Sakrament wirklich durch einen formalen Prozess eines menschlichen Gerichtes für existent oder auch nichtexistent erklärt werden kann.

 

Ja bestimmt. Das Gericht annuliert nichts, sondern erklärt, daß bei der Eheschließung die Hauptvoraussetzung nicht gegeben sind. Man soll nicht das recht Petri lösen und binden hier anwenden. Es hat nicht zu tun! In der Tat ist das Wort/Verb annulieren falsch in diesem KOntext, weil es nicht "vernichtet" wird, sondern als nichts erklärt. Es war also schon so!

** Selbsverständlich nur für die Fälle, die dazu das Gericht aufrufen. Für die anderen gilt das Hauptprinzip

Das Problem ist ja noch vielschichtiger: Mal von der italienischen Methode abgesehen gibt es ja auch dem Vernehmen nach nicht selten den Fall, wo einer der Partner, der nicht gläubig ist und deswegen keine Gewissensbisse hat, den Part übernimmt, zu behaupten, er habe nie die Absicht gehabt eine christliche Ehe einzugehen oder ähnliches.

Das kann er/sie nicht. weil der Priester muß ihn/sie aufklären, daß in diesem Moment er einen Schritt tut nach der Glauben- und rechüberzeugung der KK. Wenn er ja sagt, kann die Ehe eingehen, sonst ist eindeutig NEIN.

Trotzdem wird aufgrund der (objektiv falschen) Entscheidung des Ehegerichts die Wiederheirat ermöglicht, Gott geht also mit ein und derselben Person 2 Bünde ein!

Ich würde Gott aus dem Spiel lassen. Das ist zwar hier die rede, aber was ist mit wiederverheirateten, dessen Partner tot ist? Das Sakrament der ehe ist wiederholbar ... will man oder nicht weil es ein VERTRAG besonderer Art ist. Aber immer Vertrag. Gott hat wenig mit unseren Verträgen zu tun. -epi

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Hallo,

 

melde mich mal wieder mit einer gerade gefundenen Veröffentlichung zu Worte:

 

Auszug aus ORF:

 

Bischofssynode: Milde bei Eheannullierung, nicht bei Pflichtzölibat

Die Weltbischofssynode in Rom plädiert für mehr "Milde" bei kirchlichen Verfahren zur Annullierung katholischer Ehen.

Bei kirchlichen Verfahren zur Aufhebung einer Ehe müsse "mehr Raum für Flexibilität" eingeräumt werden, fordern die rund 250 Bischöfe aus aller Welt. Wie die Mailänder Zeitung "Corriere della Sera" am Mittwoch berichtete, lehnen die Bischöfe dagegen Schritte zur Aufhebung des Priesterzölibats klar ab. Auch bei der Verweigerung der Eucharistie für wiederverheiratete Geschiedene gebe es keine Bewegung.

 

Gründe für Eheannullierung

Eheannullierungsverfahren vor der 1331 gegründeten päpstlichen "Rota Romana" können bis zu zwanzig Jahre dauern. Die Unauflöslichkeit der Ehe ist einer der Grundpfeiler der katholischen Morallehre. Aber so manche Ehe ist gar keine in den Augen der Kirchenjuristen, wie etwa jene von Prinzessin Caroline von Monaco mit Philippe Junot, die der Vatikan annullierte. Der verstorbene Papst Johannes Paul II. hatte sich Anfang des Jahres besorgt über mögliche Korruptionsfälle bei Annullierungsverfahren vor dem vatikanischen Kirchengericht geäußert. Nach Kirchenrecht kann eine kirchlich geschlossene Ehe nicht geschieden, sondern lediglich in bestimmten Fällen annulliert werden. Gründe sind etwa, wenn ein Partner vor der Eheschließung geisteskrank war, keine Kinder will, impotent oder alkoholsüchtig ist.

 

Ende des Zitats!

 

Aber was soll man jetzt bloss unter mehr Raum für Flexibilität verstehen???

 

Liebe Grüße

 

Annette1

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Aber was soll man jetzt bloss unter mehr Raum für Flexibilität verstehen???

 

Liebe Grüße

 

Annette1

Ganz einfach.

 

Man will weiter davon predigen, wie heilig und unauflöslich die Ehe ist, will aber gleichzeitig großzügig die Ehen trotzdem auflösen.

 

Wirklich sehr glaubwürdig das Ganze, in der Tat, sehr glaubwürdig.

 

Das ist wie wenn man weiterhin predigen würde, das Abtreibung Mord ist, aber gleichzeitig erlauben, daß man das sein Kind "wegmachen lassen" kann, und dann sagen würde "wegmachen lassen" ist ja etwas anderes als Abtreibung, und deshalb kein Mord und daher in Ordnung.

 

Werner

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Eheannullierungsverfahren vor der 1331 gegründeten päpstlichen "Rota Romana" können bis zu zwanzig Jahre dauern.

Bei einer solchen Verfahrensdauer lösen sich viele Probleme von selbst.

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Eheannullierungsverfahren vor der 1331 gegründeten päpstlichen "Rota Romana" können bis zu zwanzig Jahre dauern.

Bei einer solchen Verfahrensdauer lösen sich viele Probleme von selbst.

Nicht, wenn Du eine oesterreichische christdemokratische Politikerin bist, die zu Wahlen antritt, dann kannst Du das locker in einem guten Jahr schaffen.

 

Und noch vor dem Wahltermin kirchlich unter Mitwirkung eines Bischofs heiraten.

(OT: Aber pseudochristliches Getue hilft heute nicht mehr - das Volk ist klueger geworden und hat die Dame dennoch nicht gewaehlt)

Die kirchlichen Ehenichtigkeitsverfahren schrammen grenzwertig an der Anstiftung zur Luege und Heuchelei dahin.

 

Ich kann noch immer nicht verstehen, warum sich die katholische Kirche weigert, den Weg der Barmherzigkeit, den die Orthodoxie gefunden hat, zu gehen. Es waere ein jesuanischer Weg.

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Mal von der italienischen Methode abgesehen gibt es ja auch dem Vernehmen nach nicht selten den Fall, wo einer der Partner, der nicht gläubig ist und deswegen keine Gewissensbisse hat, den Part übernimmt, zu behaupten, er habe nie die Absicht gehabt eine christliche Ehe einzugehen oder ähnliches.

 

In diesem Fall ist also der Anullierungsgrund gar nicht vorhanden, das heißt ja, die Ehe ist eigentlich vollkommen gültig.

 

Trotzdem wird aufgrund der (objektiv falschen) Entscheidung des Ehegerichts die Wiederheirat ermöglicht, Gott geht also mit ein und derselben Person 2 Bünde ein!

Das ist, mit Verlaub, Bullshit.

 

In diesem Falle handelt es sich er mal um Lüge, und darauf kann kein Sakrament wachsen, sondern bestenfalls eins vorgespielt werden. Theater halt.

 

Da kannst den Bischof belügen, das Kirchengericht, Dich selbst. Aber Gott nicht.

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Ich kann noch immer nicht verstehen, warum sich die katholische Kirche weigert, den Weg der Barmherzigkeit, den die Orthodoxie gefunden hat, zu gehen.

Ich schon. Weil man ein Sakrament nicht zurücknehmen kann.

 

Ich kann andersherum nicht verstehen, warum man den Tatsachen nicht ins Gesicht sehen kann.

 

Was spricht dagegen, wenn eine Ehe scheitert, zu sagen: Herr, ich (wir) haben versagt, ich kann diesen Menschen nach dem, was geschehen ist, einfach nicht mehr lieben, selbst wenn ich es will. Ich kann aber auch nicht alleine leben, schon gar nicht, weil ich jetzt diesen lieben Menschen kennengelernt habe. Gott vergib mir - ich versuche, mit meinen Kräften das Beste draus zumachen. Tu bitte dazu, was noch fehlt.

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Ich kann noch immer nicht verstehen, warum sich die katholische Kirche weigert, den Weg der Barmherzigkeit, den die Orthodoxie gefunden hat, zu gehen.
Ich schon. Weil man ein Sakrament nicht zurücknehmen kann.

?

 

Die Orthodoxie hat also kein gültiges Ehesakrament?

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Die Orthodoxie hat also kein gültiges Ehesakrament?

Das kann ich nicht beurteilen.

 

Aber mir scheint das eine Zwei-Stufen-Ehe zu sein (mit aller Vorsicht, da ich davon zu wenig verstehe). Das ist in meinen Augen keine Lösung.

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Die Orthodoxie hat also kein gültiges Ehesakrament?

Das kann ich nicht beurteilen.

Dann sind so Aussagen wie "Ein Sakrament kann man nicht zurücknehmen" im Bezug auf die orthodoxe Ehe allerdings riskant.

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Eheannullierungsverfahren vor der 1331 gegründeten päpstlichen "Rota Romana" können bis zu zwanzig Jahre dauern.

Bei einer solchen Verfahrensdauer lösen sich viele Probleme von selbst.

Nicht, wenn Du eine oesterreichische christdemokratische Politikerin bist, die zu Wahlen antritt, dann kannst Du das locker in einem guten Jahr schaffen.

 

Und noch vor dem Wahltermin kirchlich unter Mitwirkung eines Bischofs heiraten.

(OT: Aber pseudochristliches Getue hilft heute nicht mehr - das Volk ist klueger geworden und hat die Dame dennoch nicht gewaehlt)

Die kirchlichen Ehenichtigkeitsverfahren schrammen grenzwertig an der Anstiftung zur Luege und Heuchelei dahin.

 

Ich kann noch immer nicht verstehen, warum sich die katholische Kirche weigert, den Weg der Barmherzigkeit, den die Orthodoxie gefunden hat, zu gehen. Es waere ein jesuanischer Weg.

Ich habe hier, auch wenn ich meine Kenntnisse aus meiner katholischen Zeit zusammenkratze, erheblich Verständnisschwierigkeiten. Ich kann das Verhalten von Katholiken nicht verstehen, die sich trennen, mit ihrem neuen Lebenspartner eine neue Partnerschaft aufbauen und mit allen Mitteln versuchen, diese neue Partnerschaft kirchlich zu sakramentalisieren. Darin liegt meiner Meinung nach ein tiefgreifender Verrat am ehemaligen Lebenspartner vor, dem man damit zeigt, dass man mit ihm gar keine richtige Ehe geführt hat. Damit werden alle gemeinsamen Erinnerungen, alles was man mit ihm erlebt hat für ihn und sich selber abgewertet. Und das ist schlimmer als jedes Fremdgehen.

Solche Verhaltensweisen hab ich erlebt, ich versteh sie nicht, und ganz ehrlich, das will ich auch nicht verstehen.

Gruß

Ullr

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Ich kann noch immer nicht verstehen, warum sich die katholische Kirche weigert, den Weg der Barmherzigkeit, den die Orthodoxie gefunden hat, zu gehen.

Ich schon. Weil man ein Sakrament nicht zurücknehmen kann.

 

Ich kann andersherum nicht verstehen, warum man den Tatsachen nicht ins Gesicht sehen kann.

 

Was spricht dagegen, wenn eine Ehe scheitert, zu sagen: Herr, ich (wir) haben versagt, ich kann diesen Menschen nach dem, was geschehen ist, einfach nicht mehr lieben, selbst wenn ich es will. Ich kann aber auch nicht alleine leben, schon gar nicht, weil ich jetzt diesen lieben Menschen kennengelernt habe. Gott vergib mir - ich versuche, mit meinen Kräften das Beste draus zumachen. Tu bitte dazu, was noch fehlt.

Genau, tu dazu was noch fehlt und sakramentalisiere das. B)

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Dann sind so Aussagen wie "Ein Sakrament kann man nicht zurücknehmen" im Bezug auf die orthodoxe Ehe allerdings riskant.

In der Tat.

 

Ich habe mich ja auch auf das katholische Sakrament bezogen.

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Eheannullierungsverfahren vor der 1331 gegründeten päpstlichen "Rota Romana" können bis zu zwanzig Jahre dauern.

Bei einer solchen Verfahrensdauer lösen sich viele Probleme von selbst.

Nicht, wenn Du eine oesterreichische christdemokratische Politikerin bist, die zu Wahlen antritt, dann kannst Du das locker in einem guten Jahr schaffen.

 

Und noch vor dem Wahltermin kirchlich unter Mitwirkung eines Bischofs heiraten.

(OT: Aber pseudochristliches Getue hilft heute nicht mehr - das Volk ist klueger geworden und hat die Dame dennoch nicht gewaehlt)

Die kirchlichen Ehenichtigkeitsverfahren schrammen grenzwertig an der Anstiftung zur Luege und Heuchelei dahin.

 

Ich kann noch immer nicht verstehen, warum sich die katholische Kirche weigert, den Weg der Barmherzigkeit, den die Orthodoxie gefunden hat, zu gehen. Es waere ein jesuanischer Weg.

Ich habe hier, auch wenn ich meine Kenntnisse aus meiner katholischen Zeit zusammenkratze, erheblich Verständnisschwierigkeiten. Ich kann das Verhalten von Katholiken nicht verstehen, die sich trennen, mit ihrem neuen Lebenspartner eine neue Partnerschaft aufbauen und mit allen Mitteln versuchen, diese neue Partnerschaft kirchlich zu sakramentalisieren. Darin liegt meiner Meinung nach ein tiefgreifender Verrat am ehemaligen Lebenspartner vor, dem man damit zeigt, dass man mit ihm gar keine richtige Ehe geführt hat. Damit werden alle gemeinsamen Erinnerungen, alles was man mit ihm erlebt hat für ihn und sich selber abgewertet. Und das ist schlimmer als jedes Fremdgehen.

Solche Verhaltensweisen hab ich erlebt, ich versteh sie nicht, und ganz ehrlich, das will ich auch nicht verstehen.

Gruß

Ullr

Du hast 100%ig recht. Diese feststellung - "mit Dir wollte ich eigentlich von Anbeginn nicht wirklich" "befleckt" eine gescheiterte Beziehung noch zusaetzlich und fuegt den schon vorhandenen Verletzungen noch eine ganz schreckliche zusaetztliche Verwundeung hinzu.

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Ich kann das Verhalten von Katholiken nicht verstehen, die sich trennen, mit ihrem neuen Lebenspartner eine neue Partnerschaft aufbauen und mit allen Mitteln versuchen, diese neue Partnerschaft kirchlich zu sakramentalisieren.

Ich kann vor allem nicht verstehen, wie man katholisch gläubig sein kann, die Ehe für ein Sakrament halten und dann nach einem solchen gescheiterten Sakrament einfach eine neue Partnerschaft eingehehn.

 

Warum picken sich alle immer nur die Rosinen und wenn es mal unbequem mit dem Glauben wird, dann wird man plötzlich furchtbar modern und aufgeklärt und säkular. B)

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Dann sind so Aussagen wie "Ein Sakrament kann man nicht zurücknehmen" im Bezug auf die orthodoxe Ehe allerdings riskant.

In der Tat.

 

Ich habe mich ja auch auf das katholische Sakrament bezogen.

Eine orthodoxe Ehe ist kein katholisches Sakrament?

 

Herr Blömer Sie verwirren mich. B)

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Ich kann das Verhalten von Katholiken nicht verstehen, die sich trennen, mit ihrem neuen Lebenspartner eine neue Partnerschaft aufbauen und mit allen Mitteln versuchen, diese neue Partnerschaft kirchlich zu sakramentalisieren.

Ich kann vor allem nicht verstehen, wie man katholisch gläubig sein kann, die Ehe für ein Sakrament halten und dann nach einem solchen gescheiterten Sakrament einfach eine neue Partnerschaft eingehehn.

 

Warum picken sich alle immer nur die Rosinen und wenn es mal unbequem mit dem Glauben wird, dann wird man plötzlich furchtbar modern und aufgeklärt und säkular. B)

Hallo Lissie, ich weiß nicht, was Du für persönliche Erfahrungen mit Religion hast,

(Geht mich auch nichts an) aber wenn jemand an der Religion hängt, wird er nicht wegen einer gescheiterten Partnerschaft seinen Glauben aufgeben. Nur wegen seines Glaubens oder wegen "der Leute" dieses Theater einer erneuten kirchlichen Trauung aufziehen, und sich dieser meiner Meinung nach erniedrigenden Prozedur (die auch und gerade den ehemaligen Partner erniedrigt, und der kann sich noch nicht mal dagegen wehren) aussetzen, na gut, .... ich bin hier im katholischen Bereich und möchte mich eigentlich dazu nicht weiter äußern.

Gruß

Ullr

bearbeitet von ullr
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Ich kann noch immer nicht verstehen, warum sich die katholische Kirche weigert, den Weg der Barmherzigkeit, den die Orthodoxie gefunden hat, zu gehen.

Ich schon. Weil man ein Sakrament nicht zurücknehmen kann.

 

Ich kann andersherum nicht verstehen, warum man den Tatsachen nicht ins Gesicht sehen kann.

 

Was spricht dagegen, wenn eine Ehe scheitert, zu sagen: Herr, ich (wir) haben versagt, ich kann diesen Menschen nach dem, was geschehen ist, einfach nicht mehr lieben, selbst wenn ich es will. Ich kann aber auch nicht alleine leben, schon gar nicht, weil ich jetzt diesen lieben Menschen kennengelernt habe. Gott vergib mir - ich versuche, mit meinen Kräften das Beste draus zumachen. Tu bitte dazu, was noch fehlt.

Es gibt Gott sei Dank Bischoefe mit mehr Phantasie. Ich habe gerade dieses gefunden:

 

 

Der Innsbrucker Bischof, Mons. Manfred Scheuer (50), kann sich eine Änderung bei der Zulassung von Ehebrechern zur Kommunion vorstellen. Mons. Scheuer nimmt gegenwärtig an der Weltbischofssynode teil. Der Bischof schlägt vor, sich in dieser Frage an der Praxis der Ostkirchen – die von Rom angeblich nie verurteilt worden sei – zu orientieren: Es gebe hier „durchaus auch andere Möglichkeiten“. Er hoffe, daß dieses Thema „mit großem Gespür“ behandelt werde und daß „die Not und der Schmerz“ der betroffenen Menschen aufgegriffen würde. ....Quelle: http://www.<Link unzulässig>/article.2065.html

 

Es ist also Doch nicht so, dass alles was barmherzig ist, zugleich theologisch ausgeschlossen ist.

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<<Wer an das Sakrament der Ehe glaubt, ist ein Götzendiener.>> will thomas verstanden haben.

 

hast du dieses lieber thomas bewußt falsch verstanden?

 

nein, es ist ein "gescheitertes sakrament" wie die erneute sünde nach beichte und buße. aber hier bin ich nach einmaligem versagen weitgehend ausgeschlossen.

wer dieses scheitern zum sakrament macht, baut einen götzen. die liebe gottes ist ein nie erreichbares ziel. dieses ziel zum sakrament zu machen, ja. aber nicht das menschliche scheitern. und dieses ziel kann ich ehrlicherweise auch ein zweites mal haben, wie der mörder und totschläger.

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Ich kann vor allem nicht verstehen, wie man katholisch gläubig sein kann, die Ehe für ein Sakrament halten und dann nach einem solchen gescheiterten Sakrament einfach eine neue Partnerschaft eingehehn.

Na ja, ich denke, irgendwann wird man es leid, das eigene Leben als Tragödie zu inszenieren, um damit anderen als Beispiel zu dienen.

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Der Innsbrucker Bischof, Mons. Manfred Scheuer (50), kann sich eine Änderung bei der Zulassung von Ehebrechern zur Kommunion vorstellen. Mons. Scheuer nimmt gegenwärtig an der Weltbischofssynode teil. Der Bischof schlägt vor, sich in dieser Frage an der Praxis der Ostkirchen – die von Rom angeblich nie verurteilt worden sei – zu orientieren: Es gebe hier „durchaus auch andere Möglichkeiten“. Er hoffe, daß dieses Thema „mit großem Gespür“ behandelt werde und daß „die Not und der Schmerz“ der betroffenen Menschen aufgegriffen würde. ....Quelle: http://www.&lt;Link unzulässig&gt;/article.2065.html

 

Es ist also Doch nicht so, dass alles was barmherzig ist, zugleich theologisch ausgeschlossen ist.

Nur damit hier kein falscher Zungenschlag reinkommt, Wolfgang:

 

Wir hatten von der kirchlichen Wiederheirat gesprochen.

 

Die Zulassung zur Kommunion ist wieder ein anderes Thema.

 

Eine generelle Freigabe kann es meiner Meinung nach zwar hier nicht geben, eine einfühlsame Seelsorge und einen Gewissenentscheid dagegen schon.

 

(Daß das Thema "Barmherzigkeit" hier m.E. keine Rolle spielt, sondern eine polemische Fehlleitung ist, bemerke ich nur am Rande. Es ist zugegebenerweise bequem, anderen Unbarmherzigkeit zu attestieren.)

bearbeitet von ThomasBloemer
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<<Wer an das Sakrament der Ehe glaubt, ist ein Götzendiener.>> will thomas verstanden haben.

 

hast du dieses lieber thomas bewußt falsch verstanden?

Wieso? Du hast doch gerade wiederholt.

 

nein, es ist ein "gescheitertes sakrament" wie die erneute sünde nach beichte und buße.

 

Falsch. In diesem falle ist nicht das Sakrament gescheitert, sondern der Mensch. (Wie bei der Ehe übrigens auch. Ich wundere mich nur, warum man sich so schwer tut, ein Scheitern eines Menschen zu ertragen. Gut, daß Gott nicht so unbarmherzig wie Du.)

 

  aber hier bin ich nach einmaligem versagen weitgehend ausgeschlossen.

 

Diese Unwahrheit wird durch Wiederholung nicht wahrer.

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