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Ökumene eines Schlitzohrs


Stanley

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M. E. stellt die Exkommunikation lediglich eine innerkirchliche Strafe, jedoch nicht den Ausschluss dar. Von daher war er wohl immer katholisch. Wie Herr Berger!

 

Radio Vatikan sagt:

Klaus Berger, der, wie es in der Erklärung heißt, "sich als katholisch ansieht", ist 1968 durch Teilnahme am evangelischen Abendmahl "Glied der evangelisch-lutherischen Kirche" geworden.

 

und kreuznet fasst zusammen:

Es komme – so Berger – darauf an, wie man das Mosaik seiner Aussagen zusammenlege.

 

Diese Aussagen sind: „Ich bin nie aus der katholischen Kirche ausgetreten.“ „Ich bin Mitglied der Evangelischen Kirche.“ „Ich bin katholisch nach Herz und Heimat.“ „Ich bin ökumenisch in der Theologie und habe nie etwas anderes darüber gehört.“

 

Ist es möglich, gleichzeitig in der katholischen und in der evangelischen Kirche zu sein?

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Hallo zusammen,

 

ich würde in der Diskussion mal drei Dinge auseinanderhalten

 

1. Die Theologie Bergers.

Die scheint ja hier wohl nicht zur Debatte zu stehen. Ich persönlich schätze ihn sehr, aber ich bin nicht in allem, was ich bisher von ihm gelesen habe, einer Meinung mit ihm.

 

2. Sein 'Lavieren' als Professor

Offensichtlich scheint es doch so zu sein, dass Berger als junger und wohl auch anerkannter Wissenschaftler irgendwo in seinem Fachgebiet unterkommen wollte. Das ist ja grundsätzlich auch verständlich. In der katholischen Kirche war dies damals nicht möglich, also heuerte er bei der Konkurrenz an. Als Exeget ist das nicht ganz so tragisch, weil es keine Unterscheide in Methodik und Fragestellung der Exegese in den beiden Konfessionen gibt.

Jetzt gerät Berger aber in ein gewisses Problem. Denn es geht ja nicht winfach darum, auf einem anderen Schiff zu arbeiten, das neue Schiff erwartet auch, dass man die Nationalität wechselt. Berger nimmt das formal in Kauf, er will ja schließlich sein Brot mit der Wissenschaft verdienen. Andererseits will er - möglicherweise auch vor sich selbst - wohl nicht wahrhaben, dass er jetzt zur Konkurrenz gehört.

Auf die Aussagen seiner wissenschaftlichen Arbeit hat das aber keinen Einfluss

 

3. Seine Bewertung

Hier geht es m die Frage, wie die Diskutanten mit ihm umgehen. Auffällig ist, dass Berger hier von Leuten verteidigt wird, die sonst selbst die katholische theologische Wissenschaft für vom Teufel zu halten scheinen. Die auch, wenn man den Namen Küng nur in den Mund nimmt, schon rot sehen (schließlich ist dieser ja suspendiert).

Ich bin hier verwirrt. Warum ist an Küng jeder Satz schlecht? Im Vergleich dazu aber Berger als gut zu bewerten? Schließlich handelt es sich bei ihm ja um jemanden, der sich formal von der katholischen Kirche getrennt hat.

Gut, Berger lehrt nicht im Namen der katholsichen Kirche, aber das tur Küng auch nicht. Der einzige formale Unterschied zwischen beiden in dieser Hinsicht ist doch, dass Küng als Inhaber eines katholischen Lehrstuhles seine Lehre von der katholischen Kirche überprüfen lassen muss (womit er dann scheiterte), während Berger dies nicht muss. Aber wenn ich meine, dass man Küng eher meiden sollte, da seine Lehre nicht katholisch gesichert ist, dann dürfte ich doch Berger auch nicht zitieren?

Das verstehe ich an der ganzen Diskussion nicht.

 

 

Viele Grüße,

 

Matthias

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Herr Berger ist zahlendes Mitglied einer evangelischen Landeskirche. Daß er sich darüberhinaus als Katholik fühlt, ist nicht notwendigerweise ein Widerspruch. Die aktuelle Diskussion soll ja von einer innerevangelischen Intrige ausgelöst worden sein. Die auf einem Gerücht aufbauende unfreundliche Schlussfolgerung gelöschtDie in der Presse zitierten Äußerungen Bergers halte ich allerdings für ungeschickt, es besteht die Gefahr einer Selbstdemontage. Grüße, KAM.

bearbeitet von wolfgang E.
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Ist es möglich, gleichzeitig in der katholischen und in der evangelischen Kirche zu sein?

 

 

Nach dem katholischen Kirchenrecht ist eine gleichzeitige Zugehörigkeit zur katholischen Kirche und zu einer evangelischen Landeskirche ausnahmslos unmöglich, erläutert der Vatikansprecher Joaquin Navarro-Valls im Falle Bergers. Von dieser Ordnung der Kirche könne auch nicht im Bußsakrament dispensiert werden, heißt es in der Erklärung.

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Was mir gerade erst auffällt: Berger war Zeit seines Lebens nur "C3"-Professor. Die wirklich arrivierten, angesehenen, wichtigen Professoren sind alles Ordinarien, also "C4"-Prfessoren. So ein richtig zweitklassiger "Unterprofessor" scheint er aber nicht gewesen zu sein, er ist angesehen, wird viel zitiert, ist fast schon berühmt.

 

Das lässt für mich nur einen Schluss zu: Die Tatsache, dass Berger so halb katholisch war, muss in evangelischen Universitätskreisen sehr wohl bekannt gewesen sein. Sonst hätte er bei seiner Bekanntheit mehr Karriere machen müssen.

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Mat: "Offensichtlich scheint es doch so zu sein, dass Berger als junger und wohl auch anerkannter Wissenschaftler irgendwo in seinem Fachgebiet unterkommen wollte."

 

Wie jung? Oder wie alt ist Berger heute?

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Mat: "Offensichtlich scheint es doch so zu sein, dass Berger als junger und wohl auch anerkannter Wissenschaftler irgendwo in seinem Fachgebiet unterkommen wollte."

 

Wie jung? Oder wie alt ist Berger heute?

Dr. theol. Klaus Berger wurde 1940 geboren.

Er ist seit 1974 Professor für Neues Testament an der Theologischen Fakultät der Universität Heidelberg.

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Was meinst Du mit "so halb katholisch", Sokrates?

B) Mir fiel keine bessere Bezeichnung ein für einen evangelischen Theologen, der irgendwie konvertiert und irgendwie nicht konvertiert ist. Ich habe es aus Sicht der evangelischen Theologie geschrieben: Kein 100%ig evangelischer Theologe.

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der irgendwie konvertiert und irgendwie nicht konvertiert ist.

diesen Eindruck habe ich von einigen Schreibern in den GG auch, Herr Sokrates, ich schau aber keinen an B):lol:

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Herr Berger ist zahlendes Mitglied einer evangelischen Landeskirche. Daß er sich darüberhinaus als Katholik fühlt, ist nicht notwendigerweise ein Widerspruch. Die aktuelle Diskussion soll ja von einer innerevangelischen Intrige ausgelöst worden sein. Die auf einem Gerücht aufbauende unfreundliche Schlussfolgerung gelöschtDie in der Presse zitierten Äußerungen Bergers halte ich allerdings für ungeschickt, es besteht die Gefahr einer Selbstdemontage. Grüße, KAM.

 

Dann will ich nicht mehr schlußfolgern, sondern berichten, daß nach voneinander unabhängigen Presseberichten in der Welt und im Spiegel der Autor Robert Leicht, der in der Zeit die Behauptung von der heimlichen Katholizität Bergers aufstellte, ein Vertrauter von Landesbischof Huber ist. Zwischen Landesbischof Huber und Herrn Berger gab es in der FAZ vorher einen öffentlichen Disput. (Honi soit qui mal y pense?) Grüße, KAM.

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der irgendwie konvertiert und irgendwie nicht konvertiert ist.

diesen Eindruck habe ich von einigen Schreibern in den GG auch, Herr Sokrates, ich schau aber keinen an B):lol:

 

Gibt es da welche, die sich katholisch fühlen und evangelische Kirchensteuern zahlen?

Dann dürfen sie sich wohl "ökumenisch wie Berger" nennen. :lol:

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[Gibt es da welche, die sich katholisch fühlen und evangelische Kirchensteuern zahlen?

Dann dürfen sie sich wohl "ökumenisch wie Berger" nennen. B)

...und wir müßten sie dann nur noch nach Taizé schleppen :D:lol::lol:

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[Gibt es da welche, die sich katholisch fühlen und evangelische Kirchensteuern zahlen?

Dann dürfen sie sich wohl "ökumenisch wie Berger" nennen. B)

...und wir müßten sie dann nur noch nach Taizé schleppen :D:lol::lol:

Warum denn das? Weil Berger sich auf Frere Roger beruft?

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Warum denn das? Weil Berger sich auf Frere Roger beruft?

neee Taizé ist das Hauptquatier für alle die mal katholisch und mal evangelisch oder gar beides sind. B)

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Warum denn das? Weil Berger sich auf Frere Roger beruft?

neee Taizé ist das Hauptquatier für alle die mal katholisch und mal evangelisch oder gar beides sind. B)

 

Ach so. Aber die sind doch nur das, was Berger ist.

Ist Klaus Berger jetzt neuer Leiter in Taizé? Oder ist er "nur" der neue Außenposten in Süddeutschland?

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Berger: "Diese Promotion an der Münchner Fakultät endete mit einem Skandal: Ich durfte, entgegen meinem Wunsch, nicht Priester werden und mußte eine neue Dissertation schreiben."

 

Joseph Ratzinger war schlauer. Der wurde zuerst Priester und promovierte zwei Jahre später.

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Ich wusste nicht, dass das, was Berger daran gehindert hat, Priester zu werden, auf Lateinisch "Promotion" heißt. Ich dachte immer, das heißt "Fututio". B)

 

(und das scheint auch der Unterschied zu sein, warum Berger C3-Professor und Ratzinger Papst wurde: Ratzi promovierte anstatt).

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Ich wusste nicht, dass das, was Berger daran gehindert hat, Priester zu werden, auf Lateinisch "Promotion" heißt. Ich dachte immer, das heißt "Fututio". B)

 

Kannst Du das mal übersetzten, Sokrates?

 

Mir ist nämlich schleierhaft, warum Berger nicht Priester wurde.

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Ich wusste nicht, dass das, was Berger daran gehindert hat, Priester zu werden, auf Lateinisch "Promotion" heißt. Ich dachte immer, das heißt "Fututio". :lol:

 

Kannst Du das mal übersetzten, Sokrates?

 

Mir ist nämlich schleierhaft, warum Berger nicht Priester wurde.

:lol:

Ich fürchte, wenn ich es übersetze, musst Du mir die Ohren langziehen. B)

 

Ratzinger wurde Priester und wurde 2 Jahre später promoviert.

Berger promovierte und wurde 2 Jahre später Vater.

Während Promotion sowohl mit Priesterschaft als auch mit Vaterschaft kompatibel ist, ist diese Kompatibilitätsrelation nicht transitiv (wie der Mathematiker sagen würde).

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Was mir gerade erst auffällt: Berger war Zeit seines Lebens nur "C3"-Professor. Die wirklich arrivierten, angesehenen, wichtigen Professoren sind alles Ordinarien, also "C4"-Prfessoren. So ein richtig zweitklassiger "Unterprofessor" scheint er aber nicht gewesen zu sein, er ist angesehen, wird viel zitiert, ist fast schon berühmt.

 

Das lässt für mich nur einen Schluss zu: Die Tatsache, dass Berger so halb katholisch war, muss in evangelischen Universitätskreisen sehr wohl bekannt gewesen sein. Sonst hätte er bei seiner Bekanntheit mehr Karriere machen müssen.

 

Ich finde es ausgesprochen beruhigend, dass Populismus im Stile Bergers nicht automatisch die Karriere an deutschen Universitäten befördert.

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Ist Klaus Berger jetzt neuer Leiter in Taizé?

neee, das hat er sich mit seinem Outing versaut!

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Ansonsten soll der Berger doch machen was er will, nur dass die anwesenden Heuchler, die selbst keine klare Front ziehen können, über ihn den Stab brechen, kotzt mich an.

 

Wenn man keine klaren Fronten ziehen kann oder will, weil man sie nicht für notwendig hält, ist das völlig in Ordnung. Nur dass der Berger für sich selbst aus Karrieregründen die Fronten verwischt, andererseits aber seit Jahren ständig den "Ökumenismus" der Protestanten (die ihn dafür bezahlen, dass er in ihrem Namen lehrt) öffentlich angreift und die Katholiken zu klarer Abgrenzung auffordert, das finde ich nicht in Ordnung.

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